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Mit Zuversicht in die Zukunft blickenDer Wachtturm 1975 | 15. September
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haben werden sowie Gefährten, mit denen wir gern Umgang pflegen! Und, was am besten ist, wir werden völlig frei sein, unseren Gott, Jehova, anzubeten.
22. Wieso können wir sicher sein, daß wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken können?
22 Können wir wirklich sicher sein, daß die Zukunft das bringen wird? Ja, denn Jehova Gott hat es verheißen. Er wird dafür sorgen, daß es wahr wird, denn „es [ist] unmöglich ..., daß Gott lügt“ (Hebr. 6:18). Daher blicken wir den vor uns liegenden Ereignissen mit Zuversicht entgegen — gespannt und voller Vertrauen zu dem, der die Zukunft gestaltet.
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Gott gebührt unsere ausschließliche ErgebenheitDer Wachtturm 1975 | 15. September
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Gott gebührt unsere ausschließliche Ergebenheit
JEHOVA GOTT verdient unsere Zuneigung in besonderem Maße. Dafür gibt es viele Gründe. Er ist der Quell des Lebens. Weil er es wollte, gibt es lebende Geschöpfe. Seine Herrschaftsweise beruht auf Liebe, und seine Gebote dienen dazu, das Glück und Wohlergehen derer zu fördern, die ihm gehorchen (Ps. 19:7-11). Ja, als Schöpfer, Quell des Lebens und Gesetzgeber verdient Jehova unsere Ergebenheit, Anhänglichkeit und innige Liebe (Offb. 4:11). Unsere Liebe zu ihm sollte über unserer Liebe zu irgend jemand anderem stehen.
Es ist nicht immer leicht, Jehova Gott die ausschließliche Ergebenheit entgegenzubringen, die ihm gebührt. Als Jünger Jesu Christi Gott treu zu dienen kann dazu führen, daß man geschmäht und körperlich mißhandelt wird. Selbst nahe Verwandte mögen sich gegen einen wenden. Jesus Christus sagte: „Meint ihr, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch entschieden, sondern eher Entzweiung. Denn von nun an werden fünf in e i n e m Haus entzweit sein: drei gegen zwei und zwei gegen drei. Sie werden entzweit sein: Vater gegen Sohn und Sohn gegen Vater, Mutter gegen Tochter und Tochter gegen ihre Mutter, Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter“ (Luk. 12:51-53). Was verursacht diese Entzweiung? Sie ist auf die Art und Weise zurückzuführen, wie Familienangehörige auf die gute Botschaft von Gottes Königreich reagieren (Matth. 28:19, 20). Einige nehmen diese „gute Botschaft“ an, während andere sie ablehnen und sie vielleicht sogar erbittert bekämpfen.
Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, werden die Worte Jesu Christi verständlich: „Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und seine Schwestern, ja selbst seine eigene Seele, so kann er nicht mein Jünger sein“ (Luk. 14:26). Wollte der Sohn Gottes damit sagen, daß Personen, die seine Nachfolger würden, gegenüber ihren Angehörigen und gegenüber sich selbst ein Gefühl der Feindseligkeit oder des Abscheus hegen sollten? Durchaus nicht. Er machte damit vielmehr deutlich, daß die Liebe zu Angehörigen und zu sich selbst an zweiter Stelle stehen sollte. Würde jemand Gott nicht mehr lieben als seine Verwandten, so könnte er der Gegnerschaft seiner Angehörigen nicht standhalten. Und wenn er Gottes Willen seinen eigenen Wünschen nicht überordnete, würde er alles in seiner Kraft Stehende tun, um so zu handeln, wie es ihm am vorteilhaftesten erschiene, selbst wenn es bedeutete, daß er gegen Gottes Gebote verstoßen würde. Es steht daher fest, daß man nur dann ein Jünger Jesu Christi sein kann, wenn man bereit ist, Gott den ersten Platz, ja einen einzigartigen Platz einzuräumen und die Zuneigung zu ihm in besonderem Maße zum Ausdruck zu bringen, ganz gleich, welche Schwierigkeiten dies zur Folge haben mag.
Was Jesus darüber sagte, glich den im mosaischen Gesetz verankerten Grundsätzen. In bezug auf Angehörige oder Freunde, die es ablehnten, Jehova Gott ausschließlich ergeben zu sein, und versuchten, andere zur Untreue ihm gegenüber zu verleiten, hieß es im Gesetz: „Falls dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine inniggeliebte Frau oder dein Gefährte, der wie deine eigene Seele ist, versuchen sollte, dich im geheimen zu verlocken mit dem Ausspruch: ,Laß uns gehen und anderen Göttern dienen‘, ... sollst du nicht auf seinen Wunsch eingehen noch auf ihn hören, noch sollte es deinem Auge leid tun um ihn, noch sollst du Mitleid haben mit ihm, noch ihn schützend decken, sondern du solltest ihn unweigerlich töten. Deine Hand sollte als erste von allen an ihm sein, um ihn zu Tode zu bringen, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst ihn mit Steinen steinigen, und er soll sterben, denn er hat dich von Jehova, deinem Gott, ... abwendig zu machen gesucht“ (5. Mose 13:6-10).
Gegen einen nahen Verwandten oder Freund Zeugnis abzulegen und dann als erster an seiner Hinrichtung teilzunehmen erforderte ganz bestimmt höchste Loyalität und Ergebenheit gegenüber Gott. Einige mögen dieses Gesetz für zu streng halten. War es das aber?
Was wäre geschehen, wenn der götzendienerische Verwandte oder Freund hätte am Leben bleiben und weitere Personen zum Unrechttun verleiten dürfen? Das hätte sehr ernste, ja tragische Folgen gehabt. Zu den abscheulichen Bräuchen, die mit Götzendienst verbunden waren, gehörten Prostitution, Homosexualität, Trinkgelage und Kinderopfer (1. Kö. 14:24; Jer. 19:3-5; Hos. 4:13, 14; Amos 2:8). Man stelle sich vor, wie nachteilig sich diese entwürdigenden Bräuche auf die sittliche Kraft des Volkes Israel ausgewirkt und zu welchem Leid und Unrecht sie geführt hätten. Durch die Hinrichtung des Götzendieners wurden somit viele vor unsäglichem Leid bewahrt, das sein Einfluß gewiß mit sich gebracht hätte.
Christen sind heute selbstverständlich nicht ermächtigt, Götzendiener hinzurichten. Es trifft aber immer noch zu, daß es nur Unheil nach sich zieht, wenn man dem Einfluß eines nahen Verwandten oder eines Freundes nachgibt und Gottes Gesetz mißachtet. Zwar mögen durch ein solches Nachgeben die Drohungen, Beschimpfungen und Gewalttätigkeiten vorübergehend aufhören, doch der Betreffende ist sich in seinem Innern bewußt, daß er Gott gegenüber untreu geworden ist und so handelt, daß Gott ihn schließlich verwerfen wird. Selbst auf den Verwandten oder Freund, dessen Einfluß er nachgegeben hat, würde sich seine Handlungsweise nachteilig auswirken. Er würde um die Gelegenheit gebracht, ein Beispiel zu beobachten, das zeigt, wie ein Christ handelt, was ihn vielleicht veranlassen würde, seine Einstellung zu überprüfen und selbst ein Jünger Christi zu werden.
Der Sohn Gottes gab in dieser Hinsicht ein vortreffliches Beispiel, indem er sich von Verwandten nicht falsch beeinflussen ließ. Seine Verwandten riefen einmal aus: „Er ist von Sinnen“ (Mark. 3:21). Und trotz der Wunder, die Jesus wirkte, ‘übten seine Brüder keinen Glauben an ihn aus’ (Joh. 7:5). Aber Jesus ließ sich durch den Unglauben dieser Verwandten nicht dazu bewegen aufzugeben. Er tat weiterhin Gottes Werk. Wozu führte dies? Seine Brüder befanden sich offensichtlich unter den 120 Jüngern, die am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z., nach Jesu Tod und Auferstehung, heiligen Geist empfingen (Apg. 1:14; 2:1-4). Weil Jesus das Verhältnis zu seinen geistigen Brüdern höher einschätzte als das zu seinen Angehörigen, gelangten seine leiblichen Brüder schließlich in ein gutes geistiges Verhältnis zu Jehova Gott.
Verwandte und Freunde sind nicht die einzigen, die uns veranlassen könnten, Gott nicht ausschließlich ergeben zu sein. Schon dadurch,
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