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  • Wirst du miterleben, wie die Erde ein Paradies wird?
    Erwachet! 1976 | 22. März
    • zunehmende Gesetzlosigkeit erlebt — alles das, was Jesus als Kennzeichen für die Zeit seiner Gegenwart und des Endes des bösen Systems der Dinge voraussagte (Matth. 24:1-22; Offb. 6:1-8).

      Nein, der Schöpfer wird nicht so lange warten, bis die Menschen diesen Planeten unbewohnbar gemacht und die Menschheit durch einen Atomkrieg ausgerottet haben. Die Tatsache, daß so etwas in naher Zukunft möglich ist, veranlaßt viele Leute zu großer Besorgnis. Doch da Gott an der Erde interessiert ist, können wir davon überzeugt sein, daß er einschreiten wird, bevor es soweit kommt.

      Was wirst du tun?

      Begeistert dich nicht die Aussicht, auf einer paradiesischen Erde zu leben? Diese Aussicht ist keine Utopie. Du kannst hoffen, diese Zeit zu erleben — wenn du etwas in dieser Hinsicht tust. Du mußt den Rat beachten, den Gott vor langer Zeit gab: „Suchet Jehova ... Suchet Gerechtigkeit, suchet Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden.“ Jehova zu suchen bedeutet, ihn, seine Eigenschaften, seine Vorsätze und seinen Willen kennenzulernen, ja alles, was er in seinem Wort, der Heiligen Schrift, geoffenbart hat. Gerechtigkeit zu suchen bedeutet, Gottes gerechte Grundsätze in bezug auf Recht, Ehrlichkeit und Unparteilichkeit kennenzulernen und in Übereinstimmung damit zu leben. Sanftmut zu suchen bedeutet, eine milde und bescheidene Geisteshaltung zu entwickeln und belehrbar zu sein (Zeph. 2:3).

      Da nun die Zeit nahe ist, in der Gott gegen diejenigen vorgehen wird, die die Erde verderben, bleibt dir nur noch wenig Zeit, diese Änderungen in deinem Leben vorzunehmen. Du darfst keine Zeit verlieren. Heute ist der „Tag der Rettung“, soweit es dich betrifft. Jehovas christliche Zeugen an deinem Wohnort sind gern bereit, dir zu helfen (2. Kor. 6:2).

  • Können dir die neuen Heiligen des Heiligen Jahres helfen?
    Erwachet! 1976 | 22. März
    • Können dir die neuen Heiligen des Heiligen Jahres helfen?

      DREIUNDNEUNZIG Jahre lang haben Tausende für die Heiligsprechung der Amerikanerin Elisabeth Ann Bayley, verwitwete Seton, gearbeitet und gebetet. Auch haben sie Millionen von Dollar für diesen Zweck gespendet. Schließlich wurde das Ziel erreicht: Während des Heiligen Jahres (1975) wurde diese Frau von Papst Paul VI. kanonisiert. Das bedeutet, daß sie nun, da der Papst feierlich erklärt hat, sie sei der himmlischen Glorie teilhaftig, zu den Heiligen zählt, die von allen Gläubigen um Fürbitte bei Gott angerufen werden dürfen.

      Das Wall Street Journal schrieb, daß sich die eifrigen Befürworter der Heiligsprechung Elisabeth Setons für eine Sache eingesetzt hätten, die anstrengender gewesen sei als ein Wahlkampf und bestimmt ebenso kostspielig wie die Mehrzahl solcher Kampagnen. Dutzende von Juristen und Ärzten mußten bezahlt werden, die die Verdienste der Kandidatin, auch die Zeugnisse der „Wunder“, prüften, und ein Berg von Dokumenten mußte für die päpstliche Behörde ins Italienische übersetzt werden.

      Obschon die Mutter-Seton-Vereinigung einen Jahresetat von 32 000 Dollar zur Verfügung hatte, reichte das Geld für die hohen Kosten nicht aus, so daß es erforderlich wurde, einen Aufruf zum Spenden zu erlassen. Für die Heiligsprechungsfeier in den USA waren 100 000 Dollar bereitgestellt worden, doch die Feier in Rom soll zufolge des großen Aufwandes noch teurer zu stehen gekommen sein. Man kann sich einen Begriff von den Ausgaben machen, wenn man hört, daß bei einer vor kurzem durchgeführten Seligsprechungsfeier (die Seligsprechung geht der Heiligsprechung voraus) 10 000 Dollar allein an Miete für den Petersdom bezahlt werden mußten.

      Aber eine Heiligsprechung kostet nicht nur viel Geld, sondern sie erfordert auch Untersuchungen, die sich manchmal über Hunderte von Jahren hinziehen. Die Kanonisations-Kongregationa arbeitet sich durch Berge schriftlicher Zeugnisse, die beweisen sollen, daß die Person, die heiliggesprochen werden soll, die Bedingungen — ein heroischer Grad der göttlichen und Kardinaltugenden, verbunden mit bezeugten Wundern — erfüllt. Ein „Promotor fidei“ (Glaubensanwalt) oder „Teufelsadvokat“ (Advocatus diaboli) vertritt die Einwände gegen die Heiligsprechung des vorgeschlagenen Kandidaten. Bei einem einzigen Verfahren eines solchen Prozesses umfaßte das Aktenbündel der Einwände 55 Seiten in lateinischer Sprache und das der Gegenargumente 129 Seiten — die Arbeit eines ganzen Jahres!

      Selbst die Leiche wird nicht in Ruhe gelassen. Rom verlangt, daß nach Möglichkeit auch die Knochen mit Sicherheit identifiziert werden. Nachdem man Elisabeth Setons Leiche exhumiert hatte, wurden ihre Gebeine „erstrangige Reliquien“. Einen Knochen erhielt Papst Paul, und alle, die sich für ihre Heiligsprechung besonders eingesetzt hatten, bekamen Knochenstückchen, die in besonderen Schachteln verpackt waren.

      Lohnt sich die Mühe? Sprecher der Kirche bejahen es. Die Aussicht, daß während des Heiligen Jahres Elisabeth Seton und fünf weitere Personen heiliggesprochen werden sollten, veranlaßte Papst Paul zu sagen: „Sie werden neue Sterne ... am Firmament der Kirche sein, die den staunenden Menschen der heutigen Zeit vor Augen führen werden ..., daß es sich lohnt, für Gott und die Brüder zu leben.“

      Warum so viel Mühe?

      Aber man mag sich fragen: Warum wird für einen Heiligsprechungsprozeß so viel Zeit, Mühe und Geld aufgewendet? Wie aus dem Werk New Catholic Encyclopedia (Ausgabe 1967) hervorgeht, sind jahrhundertelang Heilige ohne einen solchen Prozeß eingeführt worden, aber dann entstanden Probleme: „Vom 6. bis 10. Jahrhundert wuchs die Zahl der Verstorbenen, die als Heilige verehrt wurden, merklich. ... Es entstanden Lebensbeschreibungen, die oft legendär waren. Dadurch entwickelten sich Mißbräuche, die beseitigt werden mußten. Die dringende Notwendigkeit, die Heiligsprechung in eine bestimmte Ordnung zu bringen, führte zu einer gewissen Einheitlichkeit in der Heiligsprechung“ (Bd. 3, S. 55).

      In dem Nachschlagewerk The Catholic Encyclopedia for School and Home (Ausgabe 1965, Bd. 9, S. 219) wird darauf hingewiesen, daß nicht nur legendäre Lebensbeschreibungen von Heiligen entstanden sind, sondern daß sich auch Mißbräuche eingeschlichen haben, wie der Handel mit Reliquien, und daß regelrechter Betrug begangen wurde. Dadurch, daß man vom 16. Jahrhundert an begann, die Heiligsprechung prozessual zu betreiben, gelang es, die Durchschnittszahl der Heiligen, die jährlich eingeführt wurden, um etwa 90 Prozent zu reduzieren. Aber die neue Methode war nicht problemlos — unter anderem verursachte sie hohe Prozeßkosten.

      Die ersten Heiligen

      Hast du gewußt, daß den ersten Christen solche Probleme völlig fremd waren? Damals ermittelte man auf ganz andere Weise, wer ein Heiliger war. In dem Werk New Catholic Encyclopedia wird zugegeben, daß „in der Schrift die Gläubigen im allgemeinen als Heilige bezeichnet“ werden (Bd. 12, S. 852). „Der heilige Paulus wandte den Ausdruck [Heilige] auf alle seine Mitchristen an“ (The Catholic Encyclopedia for School and Home, Bd. 9, S. 538).

      Wenn man die Bibel liest, zum Beispiel die vom Herder-Verlag herausgegebene Jerusalemer Bibel (JB), stellt man fest, daß das Wort „Heilige“ fast synonym mit „Gläubige“ ist und daß es für die Bezeichnung von Christen gebraucht wurde, die auf der Erde lebten, und nicht nur für Verstorbene. Etliche der Briefe des Apostels Paulus sind an „alle Heiligen“ in einer bestimmten Gegend gerichtet. Paulus schrieb an die Christen in Ephesus, daß sie „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ seien (Eph. 2:19, JB).

      Es ist interessant, zu lesen, daß diese Heiligen gelegentlich geistige Hilfe nötig hatten. Paulus lobte den Christen Philemon, indem er schrieb: „Viel Freude und Trost wurde mir zuteil ob deiner Liebe, da die Herzen der Heiligen erquickt worden sind durch dich, Bruder.“ Und an die Christen in Ephesus schrieb er: „Seid dafür wachsam in aller Ausdauer und Fürbitte für alle Heiligen.“ Er schrieb also nicht, sie sollten besondere Heilige im Himmel anrufen, um für Christen hier auf der Erde Fürbitte bei Gott zu tun (Philem. 7; Eph. 6:18, JB).

      Das Wort „Heilige“ bedeutete somit in biblischen Zeiten offensichtlich etwas anderes, als es für Personen bedeutet, die heute Heilige und Reliquien von Heiligen verehren. Damit stimmt auch das Werk The Catholic Encyclopedia for School and Home überein, indem es schreibt: „Heute bezieht sich dieser Ausdruck [Heiliger] im allgemeinen jedoch auf eine Person, die aufgrund der feierlichen Erklärung der Kirche himmlischer Glorie teilhaftig geworden ist“ (Bd. 9, S. 538).

      Aber was ist mit dem Verständnis geschehen, das jene ersten Christen über die Heiligen hatten? Warum versteht man heute etwas ganz anderes unter einem Heiligen als zur Zeit der ersten Christen? Dafür hat das Werk New Catholic Encyclopedia folgende Erklärung:

      „Über die Anrufung der Verstorbenen um Fürbitte für die Lebenden wird in den ältesten Büchern des Alten Testaments, in denen bekanntlich nur ein unvollkommenes Wissen über das Geschick der Toten zu finden ist, nichts erwähnt ... Auch in den Schriften des Neuen Testaments, die — daran muß man denken — nicht als formale Abhandlung, sondern in zwanglosem Stil verfaßt sind, wird über dieses Thema nichts ausdrücklich gesagt ...“ (Kursivschrift von uns.)

      Erscheint die Behauptung einleuchtend, daß die Bibel über eine solch wichtige Lehre „nichts ausdrücklich“ sage, weil sie nur „unvollkommenes Wissen“ enthalte und solche Themen lediglich beiläufig berühre? Oder ist eher anzunehmen, daß folgendes Geständnis, das ebenfalls in dieser Enzyklopädie enthalten ist, das „vollkommene Wissen“ übermittelt?

      „Somit sucht man im Alten Testament vergeblich nach einem Beleg für den Reliquienkult; auch im Neuen Testament wird Reliquien wenig Aufmerksamkeit geschenkt. ... Origenes betrachtete den Kult offenbar als heidnische Ehrfurchtsbezeigung vor einem Gegenstand“ (Bd. 12, S. 973, 235). (Kursivschrift von uns.)

      Der Mangel an Schriftbeweisen für einen solchen Kult veranlaßte „die Reformatoren, ihn zu kritisieren“, schreibt die erwähnte Enzyklopädie. „Daher griff das Tridentinum [katholisches Reformkonzil von Trient] diese Irrtümer auf und wies im Dekret, das in der 25. Sitzung beschlossen wurde, nicht auf die Schrift, sondern auf die apostolische Überlieferung und den traditionellen Gebrauch der Kirche hin“, um die Reliquienverehrung zu stützen (Bd. 12, S. 238). (Kursivschrift von uns.)

      Aber was erfahren wir, wenn wir von der „Überlieferung“ und dem „Gebrauch der Kirche“ absehen und uns an „die Schrift“ halten?

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