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Hamans „Hochmut geht der Vernichtung voraus“Der Wachtturm 1950 | 1. Oktober
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etwa 75 000 Feinden der Juden, welche Feinde teilhatten an seiner Bosheit gegen die Juden oder durch ihre Vernichtung zu profitieren suchten. Seine eigenen zehn Söhne wurden an den Galgen gehängt und sein Besitztum an Esther und von ihr an Mordokai überwiesen. Es war nicht Gottes Wille, dass sein vorbildliches Namenvolk, die Juden, ausgerottet wurden, und daher manövrierte er die Sache so, dass jene umkamen, die sie vernichten wollten. Die Aufzeichnungen lassen darüber keinen Zweifel, auch wenn darin irgendwelche direkte Hinweise auf Gott fehlen.
Hamans Ende bildet eine kraftvolle Warnung für alle stolzen Feinde des Volkes Gottes vor dem Geschick, das ihrer wartet, wenn sie in ihrem boshaften Laufe verharren. In der Neuzeit mag ein gewisser Hitler als stolzer Fürst erwähnt werden, der die Vernichtung des gesamten Volkes Jehovas herbeizuführen suchte, weil es sich weigerte, ihm „Heil“ zuzurufen, und der selbst Verderben erlitt. Indes wäre es ein Fehler, anzunehmen, dieses prophetische Drama beziehe sich besonders auf ihn. Vielmehr scheint die vollständige Erfüllung dieses Dramas noch in der Zukunft zu liegen, indem es folgenden prophetischen Sinn hat:
Die Tatsache, dass Xerxes (Ahasveros) manchmal zum Schaden und dann wieder zum Guten des Volkes Gottes beeinflusst wurde, dürfte anzeigen, dass er Königsmacht in abstraktem Sinn darstellt, indem er entweder die „Obrigkeitlichen Gewalten“, Jehova Gott und Christus Jesus, oder den „Gott dieser Welt“, Satan den Teufel, vertrat, je nachdem er beeinflusst wurde. — Röm. 13:1-4; 2. Kor. 4:4.
Vasti, die eigenwillige Königin, die abgesetzt wurde, findet eine Parallele in denen, die voraussichtliche Glieder der Braut Christi waren und zufolge eines falschen Laufes verworfen wurden. — Matth. 13:41.
Mordokai und Esther sind ein treffendes Bild von Gottes gesalbten Knechten in der Gegenwart: Mordokai stellt sie besonders als den „treuen und weisen Knecht“ dar und Esther als die Glieder der Braut Christi. (Matth. 24:45-47; 2. Kor. 11:2) Die Juden überall in den Provinzen dürften ebenfalls diese darstellen, jedoch vom Standpunkte der geistlichen Israeliten aus, die in der ganzen Welt zerstreut sind. Jene, die Juden wurden, dürften die Menschen guten Willens darstellen, die zu Lobpreisern Jehovas werden und sich mit den geistlichen Juden verbinden.
Haman schattete die stolze, selbsterhöhte Religionsgeistlichkeit vor, die gegen Jehovas wahre Knechte Bosheit hegt und sie vernichten möchte, indem sie sie des Aufruhrs anklagt, Pöbelrotten wider sie aufhetzt usw. Aus dem prophetischen Drama Esthers zeigt sich, dass — während Bemühungen im Gange sind, Jehovas Volk zu verderben — ihr Gott sie bewahren und ihnen gestatten wird, die Erniedrigung und Vernichtung ihrer Feinde mit anzusehen.
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Erfahrungen aus dem FeldeDer Wachtturm 1950 | 1. Oktober
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Erfahrungen aus dem Felde
TROTZ KÖRPERLICHER BEHINDERUNG PREDIGEN
Während wir in Pasadena, Kalifornien, im gruppenweisen Zeugnisgeben wirkten und sehr wenig Interesse fanden, kam ich zu einem Eckhaus. Eine „bockige“ Frau an der Türe hatte mehr Interesse an ihrem religiösen Futter als am Brot des Lebens. So begab ich mich in ein kleines Hinterhaus, und auf mein Klopfen antwortete eine Stimme: „Herein!“ Als ich eintrat, sah ich einen Mann in einem Fahrstuhl sitzen, seine Arme nicht länger als 30 cm, Hände hatte er keine! Seine Kniegelenke sind oben an seinen Hüften, und seine Beine sind ganz kurz, und er kann natürlich nicht gehen. Er ist so zur Welt gekommen. Er hat die Königreichsbotschaft sogleich als die Wahrheit erkannt, hat drei gebundene Bücher abgenommen und später ein Abonnement auf den Wachtturm und Erwachet! bestellt. Er hatte schon zuvor von J. F. Rutherford, einem früheren Präsidenten der Watchtower Society, gehört. Ich begann ein Heimbibelstudium mit ihm. Er bringt sich selbst durch, ist Radioansager, und gibt Bücher an Personen in Hollywood ab, die zu erreichen für andere schwierig wäre. Er ist jetzt ein Verkündiger, wirkt im Durchschnitt fünfzehn Stunden im Monat, macht Nachbesuche und hält Bibelstudien ab. Sein Bruder sorgt für ihn, und beide besuchen die Gruppenstudien. Er gedenkt an die Versammlung New York zu gehen und sich dort taufen zu lassen. All dies in der Zeit von sechs Monaten. — Verkündiger in Kalifornien.
„SEID NUN KLUG WIE DIE SCHLANGEN“
„Ich habe eine ältere Schwester, mit der ich stets sehr verbunden gewesen bin, und seitdem ich zur Erkenntnis der Wahrheit kam, habe ich den innigen Wunsch gehegt, dass meine Schwester das Vorrecht, der Theokratie zu dienen, mit mir teilen möchte. Ich schrieb den Geschwistern in der Stadt, wo sie wohnt, einen Brief, mit der Bitte, sie zu besuchen und ihr Zeugnis zu geben, doch all ihre Anstrengungen waren fruchtlos. Schliesslich beschloss ich, sie selbst zu besuchen. Der hauptsächlichste Stein des Anstosses schien ihr Aberglaube an die Macht eines gewissen juju in ihrem Hause zu sein. Sie glaubte, dass sie umkäme, wenn sie irgendwelche Nahrung ässe, die aus Kassawa bestehe, darunter auch die Nahrung der Eingeborenen, gari genannt, oder wenn sie irgendeiner anderen Botschaft lauschte, als die von diesem juju kommende.
„Da ich den Aberglauben des Afrikaners, seinen Glauben an die Macht der Medizin kenne, trat ich an dieses Problem auf folgende Weise heran: Ich nahm ganz gewöhnliches Wasser und goss es in eine Flasche. Als ich das Haus erreichte, sagte sie mir, sie habe gehört, dass ich mich nun der ‚Harmagedon‘-Gesellschaft angeschlossen habe, und andere ‚Harmagedon‘-Leute hätten sie besucht, aber sie könnte nicht mit ihnen einiggehen, weil sie einen mächtigen juju habe. Ich sagte ihr dann in ihrem Interesse, dass ich eine sehr kräftige Medizin erlangt hätte, die als ‚Juju-Austreiber‘ bekannt sei, und dass von dem Augenblick an, da ich im Hause sei, die Macht ihres juju gebrochen wäre. Dann zeigte ich ihr die Flasche und bat sie, davon zu trinken und auch ihren Leib etwas damit einzureiben, worauf sie das gari ohne irgendwelche Lebensgefahr essen könne, weil der juju sich schon davongemacht habe.
„Zuerst war ihr immer noch bange, von dem gari zu essen, aber nachdem ich sie etwas ermuntert hatte, nahm sie davon, besonders nachdem sie beobachtet hatte, wie ich davon ass. Am nächsten Tag und auch am dritten Tag liess ich sie dasselbe wiederholen. Nun war sie überzeugt, dass die Macht des juju wirklich gebrochen sei, und so fragte sie mich, wie ich denn eine solch kräftige Medizin erlangt hätte. Ich bat sie, ihre Bibel zu holen, und wir fingen an, einige Texte zusammen zu lesen. Drei Tage studierten wir zusammen, und dann erzählte ich ihr von dem Wasser in der Flasche und wie der eigentliche ‚Juju-Austreiber‘ das Wasser der Wahrheit sei. Sie lachte und sagte, dass Gott in der Tat auf geheimnisvolle Weise wirke. Zur Zeit, da ich sie verliess, besuchte sie die Gruppenstudien und nahm teil am Dienste.“ — Ein Verkündiger von Nigeria.
JUGENDLICHE BEGEISTERUNG
„Ich möchte eine Erfahrung unseres sechsjährigen Sohnes berichten. Als er mit einem achtjährigen Mädchen spielte, erzählte er ihr fort und fort, was er nur von der Wahrheit und der neuen Welt wusste. Es begann, Fragen über die Bibel zu
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