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Die „Nation“, die die Erdoberfläche mit Frucht fülltDer Wachtturm 1985 | 15. Oktober
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Die „Nation“, die die Erdoberfläche mit Frucht füllt
„In den kommenden Tagen wird Jakob Wurzel schlagen, Israel wird Blüten tragen und tatsächlich sprossen; und sie werden die Oberfläche des ertragfähigen Landes einfach mit Ertrag füllen“ (JESAJA 27:6).
1. Mit welchen Worten bezog sich der Apostel Petrus auf die geistige Nation Israel?
KURZ bevor Jerusalem im Jahre 70 u. Z. zerstört wurde, schrieb der Apostel Petrus folgende Worte in bezug auf die im Jahre 33 u. Z. erfolgte Geburt der Versammlung der Jünger Christi als eine „Nation“: „Ihr aber seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz, damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen ‚weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat. Denn einst wart ihr kein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; ihr wart die, denen nicht Barmherzigkeit erwiesen worden war, seid jetzt aber die, denen Barmherzigkeit erwiesen worden ist“ (1. Petrus 2:9, 10). Welch ein Wohlwollen von seiten Gottes!
2, 3. Welche Verpflichtung ruht auf dem geistigen Israel, da es der besondere Besitz Jehovas Gottes ist, und womit verglich Jesus dieses Israel gemäß Johannes, Kapitel 15?
2 Heute, 19 Jahrhunderte nachdem Petrus diese Worte schrieb, gibt es auf der Erde immer noch einen Überrest dieser geistgezeugten „Nation“. Gemäß den Berichten über die jährliche Feier des Abendmahls des Herrn beträgt die Zahl der Überrestglieder jetzt weniger als zehntausend. Sie sind ‘ein Volk zu Jehovas besonderem Besitz’, und als solches müssen sie die Vorzüglichkeiten Jehovas Gottes, der sie aus der weltlichen „Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“, weit und breit verkünden. Dieses „Licht“ scheint vor allem seit dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914a (Lukas 21:24). Da sie der „besondere Besitz“ des göttlichen Spenders dieses wunderbaren Lichts sind, werden sie auch von ihm gebührend geschätzt. Für ihn sind sie gleich einem geistigen Weinberg.
3 Hier lenken wir die Aufmerksamkeit auf das, was Jesus Christus zu seinen Aposteln — die stellvertretend waren für alle, die seine geistgezeugten Nachfolger sein würden — sagte: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jeden Zweig an mir, der nicht Frucht trägt, nimmt er weg, und jeden, der Frucht trägt, reinigt er, damit er mehr Frucht trage. Ihr seid bereits rein des Wortes wegen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in Gemeinschaft mit mir und ich in Gemeinschaft mit euch. So, wie der Zweig nicht von sich selbst Frucht tragen kann, es sei denn, er bleibe am Weinstock, so könnt auch ihr es nicht, wenn ihr nicht in Gemeinschaft mit mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Zweige. Wer in Gemeinschaft mit mir bleibt und ich in Gemeinschaft mit ihm, der trägt viel Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts tun“ (Johannes 15:1-5).
4. (a) An welche Beschreibung aus Jesaja 27 erinnert uns Jesu Veranschaulichung? (b) Wann hat diese Prophezeiung ihre neuzeitliche Erfüllung, und an wem? (c) Welche Einstellung hat Gott nicht mehr gegenüber seinem Volk?
4 Dieser Vergleich oder dieses Gleichnis Jesu erinnert uns an Jehovas Worte aus Jesaja 27:2-4, wo wir lesen:
„An jenem Tag besingt ihn: ‚Ein Weingarten schäumenden Weines! Ich, Jehova, behüte ihn. Jeden Augenblick werde ich ihn tränken. Damit niemand seine Aufmerksamkeit gegen ihn wende, werde ich ihn sogar Nacht und Tag behüten. Grimm habe ich nicht.‘“
Der „Weingarten schäumenden Weines“, der sich heute auf der Erde befindet, kann mit dem Überrest der Zweige des symbolischen „Weinstocks“ verglichen werden, dessen ertragfähige Glieder die geistgezeugten Christen der „heiligen Nation“ sind. Daher ruht auf ihnen die Verpflichtung, viel Frucht zu tragen (Johannes 15:5). Gemäß der Prophezeiung Jesajas sollte das Lied über den „Weingarten schäumenden Weines“ in der Zeit gesungen werden, in der Jehovas Volk wieder in seine Gunst gelangt. (Vergleiche Jesaja 27:13.) Das würde die neuzeitliche Erfüllung dieser hervorragenden Prophezeiung auf das Nachkriegsjahr 1919 festlegen, und die geschichtlichen Tatsachen bestätigen ihre Erfüllung bis zum heutigen Tag. Heute hat Jehova keinen „Grimm“ gegenüber seinem Volk, weder gegenüber dem Überrest seiner „heiligen Nation“, seines „Volkes zum besonderen Besitz“, noch gegenüber den loyalen Christen, die die Aussicht auf ewiges Leben auf der Erde haben. Barmherzigerweise hat er ihnen seine Gunst zugewandt, was ihre geistige Wohlfahrt und Fruchtbarkeit erklärt.
5. Was aus dem symbolischen Weinberg hat Menschen erfreut, und was können sie darüber erzählen?
5 Diese geistige „Nation“ mit ihren hart arbeitenden Gefährten gleicht einem ertragfähigen Weinberg, der viel „schäumenden Wein“ hervorgebracht hat. Es ist ein geistiger Wein, der das Herz Jehovas und des Menschen erfreut (Richter 9:13). Aus diesem wichtigen Grund können die Menschen, die durch das Trinken dieses geistigen Getränks erfreut worden sind, voller Freude singen und alles erzählen, was der göttliche Weingärtner des „Weinbergs“ für diesen symbolischen „Weinberg“ getan hat. Er hat in übertragenem Sinne diesen „Weinberg“ zu dessen ständiger Erfrischung ‘getränkt’, so daß saftige, köstliche Frucht hervorgebracht worden ist, die das Herz erfreut.
Ein Gegensatz — der „Weinstock der Erde“
6. Wie wird es jedoch dem „Weinstock der Erde“ gemäß Offenbarung, Kapitel 14 ergehen?
6 Ganz anders verhält es sich mit dem im letzten Buch der Bibel erwähnten „Weinstock der Erde“. Binnen kurzem wird an das himmlische Hinrichtungskommando der göttliche Befehl ergehen: „Schick deine scharfe Sichel hinein, und sammle die Trauben vom Weinstock der Erde ein, denn seine Traubenbeeren sind reif geworden.“ Gemäß den prophetischen Worten der Offenbarung geschah daraufhin folgendes: „Der Engel legte seine Sichel an die Erde und erntete den Weinstock der Erde ab, und er schleuderte ihn in die große Kelter des Grimmes Gottes. Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und Blut kam aus der Kelter heraus bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit“ (Offenbarung 14:18-20). Genau das wird dem herrschenden Teil der sichtbaren Organisation Satans auf der Erde widerfahren; er hat Satan zum Weingärtner und steht in Opposition zum „wahren Weinstock“, dessen Weingärtner Jehova Gott ist. Für den „Weinstock der Erde“ wird es überhaupt keine Wiederherstellung geben.
7—9. Welche zweifache Erfüllung hat Jesaja, Kapitel 27:7-13, und zu welchen verschiedenen Zeiten?
7 Die Prophezeiung in Jesaja, Kapitel 27 dagegen ist wirklich eine Prophezeiung der Wiederherstellung, zuerst in bezug auf die Wiederherstellung der natürlichen Nation Israel und dann in bezug auf die des geistigen Israel in unserem 20. Jahrhundert. Das geht aus dem hervor, was die Prophezeiung von Vers 7 bis Vers 13, dem abschließenden Vers des Kapitels, sagt. In diesen Versen lesen wir:
8 „Muß man ihn wie mit dem Schlag eines ihn Schlagenden schlagen? Oder muß er getötet werden wie mit der Schlachtung seiner Getöteten? Mit einem Schreckruf wirst du mit ihr streiten, wenn du sie wegsendest. Er soll sie ausstoßen mit seinem Schnauben, einem harten, am Tag des Ostwindes. Darum wird das Vergehen Jakobs dadurch gesühnt werden, und dies ist die ganze Frucht, wenn er seine Sünde wegnimmt, wenn er alle Steine des Altars wie Kalksteine macht, die zu Staub zermalmt worden sind, so daß die heiligen Pfähle und die Räucherwerkständer sich nicht erheben werden. Denn die befestigte Stadt wird einsam sein, der Weidegrund wird sich selbst überlassen und wie eine Wildnis verlassen sein. Dort wird das Kalb weiden, und dort wird es lagern; und es wird tatsächlich ihre Zweige verzehren. Wenn ihre Schosse verdorrt sind, werden hereinkommende Frauen sie abbrechen, sie anzünden. Denn es ist kein Volk von scharfem Verständnis. Darum wird ihm sein Erschaffer keine Barmherzigkeit erweisen, und sein eigener Bildner wird ihm keine Gunst erweisen.
9 Und es soll geschehen an jenem Tag, daß Jehova die Frucht ausklopfen wird, von der Strömung des STROMES bis zum Wildbachtal Ägyptens, und so werdet ihr selbst aufgelesen werden, einer nach dem anderen, o Söhne Israels. Und es soll geschehen an jenem Tag, daß man in ein großes Horn stoßen wird, und die im Land Assyrien Umkommenden und die im Land Ägypten Versprengten werden bestimmt kommen und sich vor Jehova niederbeugen auf dem heiligen Berg in Jerusalem.“
10. Welche Weltmacht herrschte, als Jesaja diese Prophezeiung niederschrieb, und wie erging es ihr, als sie beabsichtigte, die Hauptstadt des Königreiches Juda anzugreifen?
10 Als Jesaja diese Prophezeiung niederschrieb, war Assyrien die vorherrschende Weltmacht auf der Erde und hatte Ägypten, die erste aus der Reihe der sieben Weltmächte, verdrängt, obwohl Ägypten immer noch als eine untergeordnete Macht bestand. Das Zehnstämmereich Israel hatte sich von der Herrschaft des Hauses Davids aus dem Stamme Juda losgerissen. Nun rückte der König von Assyrien gegen Jerusalem vor und forderte, daß die Stadt sich völlig ergab, da sie sonst zerstört werde. Aber Jehova kämpfte für das Königreich Juda und schickte den hochmütigen König Sanherib mit einer schmachvollen Niederlage heimwärts (Jesaja, Kapitel 36 und 37).
11. Der Herrscher welcher Weltmacht sorgte für den Sturz des Königreiches Juda, und wie wird in Jesaja 27 auf dieses Ereignis Bezug genommen?
11 Erst dem Herrscher einer nachfolgenden Weltmacht, der babylonischen Weltmacht, wurde gestattet, die heilige Stadt Jerusalem und ihren Tempel zu zerstören. Gemäß den biblischen Hinweisen geschah das im Jahre 607 v. u. Z. durch den Herrscher Nebukadnezar. Er war es, der Gefangene in das Land Babylonien wegführte, die dann dort 70 Jahre im Exil lebten. Im Hinblick auf die bevorstehende Zerstörung Jerusalems und die 70jährige Babylonische Gefangenschaft erhob sich passenderweise die Frage:
„Muß man ihn [die Nation Israel] wie mit dem Schlag eines ihn Schlagenden schlagen?“ (Jesaja 27:7).
Wie nie zuvor in ihrer nationalen Geschichte von 1513 v. u. Z. an wurde Gottes Nation im Jahre 607 v. u. Z. mit einem katastrophalen Schlag geschlagen — ein Schlag, der fast ihre Vernichtung bedeutete. In der belagerten Stadt Jerusalem kam eine Unzahl von Menschen ums Leben. Ja, Jehova erkannte, daß diese drastische Maßnahme unbedingt notwendig war und vollzogen werden mußte. Er erkannte, daß es bitter nötig war, mit denen ins Gericht zu gehen, die seine Freunde hätten bleiben sollen, da er mit ihnen durch den Mittler Moses den Gesetzesbund geschlossen hatte.
12. Welche Frage in bezug auf Israels Erlebnis konnte daher Jehova stellen, und was war die Auswirkung auf Israels Verhältnis zu Jehova?
12 Daher konnte Jehova eine weitere Frage stellen:
„Oder muß er [die Nation Israel oder Jakob] getötet werden wie mit der Schlachtung seiner Getöteten?“ (Jesaja 27:7).
Jetzt war es also notwendig geworden, daß Jehova mit seinem einst begünstigten Volk stritt, indem er durch die kampflustigen Streitkräfte der babylonischen Weltmacht — der dritten in der biblischen Geschichte — einen schreckenerregenden Ruf, einen „Schreckruf“, erschallen ließ. Daher der göttliche Ausspruch:
„Mit einem Schreckruf wirst du mit ihr streiten, wenn du sie wegsendest. Er soll sie ausstoßen mit seinem Schnauben, einem harten, am Tag des Ostwindes [um die Richtung anzudeuten, aus der der Schreckruf kommen würde]“ (Jesaja 27:8).
Nach einem solchen Vorspiel würde er die untreue Nation wegschicken, die einst als seine sichtbare Organisation auf der Erde für ihn eine sinnbildliche Ehefrau war. Jetzt entließ er sie aus ihrem Heimatland, das er ihr gegeben hatte, und schickte sie durch die Hand der babylonischen Eroberer in ein fernes Land, so als ließe er sich von ihr vorübergehend scheiden. (Vergleiche Jesaja 50:1.)
13. Wie sollte die Nation Israel gemäß Jesajas Prophezeiung dafür Sühne leisten, daß sie Gottes Bund verletzt hatte?
13 Jetzt war für die Nation Israel (oder Jakob) die Zeit gekommen, für ihr „Vergehen“ Sühne zu leisten, und zwar durch ein kostspieligeres Mittel als die Tieropfer, die auf dem Altar des Tempels in Jerusalem dargebracht wurden. Jehova schrieb in bezug auf seine mit einer Ehefrau vergleichbare Organisation folgendes vor:
„Darum wird das Vergehen Jakobs dadurch gesühnt werden, und dies ist die ganze Frucht, wenn er seine Sünde wegnimmt, wenn er alle Steine des Altars wie Kalksteine macht, die zu Staub zermalmt worden sind, so daß die heiligen Pfähle und die Räucherwerkständer sich nicht erheben werden“ (Jesaja 27:9).
Welch ein Ausdruck göttlichen Zornes oder Grimmes die Erfüllung dieser Prophezeiung sein würde, und das mit Recht! Die dem Götzendienst geweihten heiligen Pfähle und die Räucherwerkständer würden sich in seiner gezüchtigten Nation nicht mehr erheben.
14. Zu welchem Zustand der Verwüstung sollte das Land Israel erniedrigt werden, und was würde ihm als sinnbildlichem Baum widerfahren?
14 Jehova deutete die Verwüstung, die über die mit einer Ehefrau vergleichbare Nation Israel kommen sollte, mit folgenden Worten an:
„Die befestigte Stadt wird einsam sein, der Weidegrund wird sich selbst überlassen und wie eine Wildnis verlassen sein.“
Das einst volkreiche Land sollte für die bestimmte Zeit entvölkert, zu einem bloßen Weidegrund erniedrigt werden.
„Dort wird das Kalb weiden, und dort wird es lagern; und es [oder er, das heißt Jehova durch sein Vernichtungswerkzeug] wird tatsächlich ihre Zweige verzehren. Wenn ihre Schosse verdorrt sind, werden hereinkommende Frauen sie abbrechen, sie anzünden [um sie zu verbrennen]“ (Jesaja 27:10, 11).
Die mit einer Ehefrau vergleichbare Vorbildnation Jehovas sollte also zu bloßem Brennstoff erniedrigt werden, denn sogar die Kräfte des zarten Geschlechts würden ohne Schwierigkeiten ausreichen, sich der Überbleibsel zu bemächtigen. Was für ein trauriger Zustand, zu dem die mit einer Ehefrau vergleichbare Vorbildorganisation (Israel) erniedrigt werden sollte! Aber warum sollte ein solcher mit einem Ehemann vergleichbarer Gott wie Jehova diese zerstörerischen Maßnahmen ergreifen? Beachte folgendes:
15. Als was für ein Volk hätte sich die Nation Israel angesichts der besonderen Behandlung von seiten Jehovas erweisen müssen, doch warum wurde sie wie die götzendienerischen Nationen?
15 „Denn es ist kein Volk von scharfem Verständnis. Darum wird ihm sein Erschaffer keine Barmherzigkeit erweisen, und sein eigener Bildner wird ihm keine Gunst erweisen“ (Jesaja 27:11).
Dank all der Vorkehrungen, die Jehova für die Erziehung und Erleuchtung seiner wunderbar erschaffenen Organisation getroffen hatte, hätten sich die Israeliten als ein sehr intelligentes Volk erweisen müssen. Sie hätten scharfsinnig und urteilsfähig genug sein müssen, um die Nichtigkeit, ja die Sinnlosigkeit der Götzenanbetung zu erkennen und zu durchschauen, die von den unwissenden Nationen gepflegt wurde, die nicht in einem Bundesverhältnis mit dem einen lebendigen und wahren Gott, Jehova, standen. Doch in Anbetracht der Unsichtbarkeit ihres himmlischen Erschaffers und Bildners verloren sie den Glauben und wandten sich sichtbaren, von Menschen geschaffenen Göttern zu, was zu ihrem Untergang führte. Deshalb wurde diesem eigensinnigen Volk jegliche weitere Gunst und göttliche Barmherzigkeit versagt.
Befreiung aus der Verbannung
16. Worauf mußte Jehova seine Aufmerksamkeit richten, um sein Volk wiederherzustellen?
16 Damit die wahre Anbetung und die Israeliten in ihrem Heimatland wiederhergestellt werden konnten, mußte Jehova seine Aufmerksamkeit dem vom großen „STROM“, dem Euphrat, durchflossenen Land Babylonien zuwenden. Er würde seine Aufmerksamkeit sogar nach Süden, auf das Land Ägypten, richten, denn in diese Gebiete hatte er sein Volk verbannt, um es zu züchtigen. Zu diesem Zweck mußte Jehova seinen nächsten Ausspruch über sein Vorhaben erfüllen:
„Und es soll geschehen an jenem Tag, daß Jehova die Frucht ausklopfen wird, von der Strömung des STROMES bis zum Wildbachtal Ägyptens, und so werdet ihr selbst aufgelesen werden, einer nach dem anderen, o Söhne Israels“ (Jesaja 27:12; vergleiche 4. Mose 34:2, 5).
17. Wie brach Jehova sein Volk sozusagen von der Verbannung ab, und was benutzte er dazu?
17 Damit Jehova sein Volk in dessen Heimatland Juda zurückführen konnte, mußte er das verbannte Volk wie eine Frucht abbrechen und dadurch lösen. Das bewirkte er, indem er die babylonische Weltmacht umstürzen und im Medo-Persischen Reich, der vierten Weltmacht der biblischen Geschichte, aufgehen ließ. Der Erlaß des persischen Herrschers Cyrus des Großen zu Beginn seiner Herrschaft galt der Befreiung des verbannten Volkes Jehovas und dessen Rückkehr zur Stätte des zerstörten Jerusalem, damit Jehovas Tempel wieder aufgebaut werden konnte. Zu dieser Rückkehr kam es am Ende der 70 Jahre der jüdischen Verbannung, nämlich 537 v. u. Z. (Jesaja 45:1-7).
18. Wie haben die Verbannten wohl auf den Befreiungserlaß reagiert?
18 Die gezüchtigten Israeliten in Babylonien und auch in Assyrien und in Ägypten waren Jehovas Besitz, und er war berechtigt, sie von dem unfreiwilligen Exil und der Versprengung wie eine symbolische Frucht abzubrechen und ihnen dadurch Barmherzigkeit und unverdiente Güte zu erweisen. Oh, wie sich die Israeliten über diesen Erlaß des Cyrus gefreut haben müssen, und wie eifrig sie wohl ans Werk gegangen sind, um aus dieser herrlichen Gelegenheit, die ihnen geboten wurde, vollen Nutzen zu ziehen! Was war daher über jenen verheißungsvollen „Tag“ zu sagen?
19. (a) Vor wem sollten sich die in Assyrien und in Ägypten versprengten Israeliten gemäß der Voraussage niederbeugen? (b) Was würde das im Hinblick auf die Anbetung Jehovas an der ursprünglichen Tempelstätte bedeuten, und auf welche neuzeitliche, geistige Nation wird dabei angespielt?
19 „Und es soll geschehen an jenem Tag, daß man in ein großes Horn stoßen wird, und die im Land Assyrien Umkommenden und die im Land Ägypten Versprengten werden bestimmt kommen und sich vor Jehova niederbeugen auf dem heiligen Berg in Jerusalem“ (Jesaja 27:13).
Was konnte das schon anderes bedeuten als die Wiederbevölkerung des Verheißenen Landes und den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem zur Wiederherstellung der Anbetung des Bildners und Erschaffers der wiederbelebten Nation Israel? Genau das mußte geschehen gemäß den Worten des Propheten Jesaja, die in Vers 6 aufgezeichnet sind. Das Land des heimgekehrten Volkes mußte ein Land werden, in dem es von Einwohnern wimmelte, die sich vereint an der Anbetung Gottes in seinem Tempel beteiligten, obwohl diese wiederhergestellte Anbetungsstätte nicht den Glanz des großartigen von König Salomo erbauten Tempels gehabt haben mag. Auf diese Weise sollte die neuzeitliche, geistige Erfüllung vorgeschattet werden, die das „Israel Gottes“ betrifft, das das ganze „ertragfähige Land“ mit lebengebender Frucht oder mit „Ertrag“ füllt (Galater 6:16; Jesaja 27:6).
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Die „Nation“, die Millionen Hungernde ernährtDer Wachtturm 1985 | 15. Oktober
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Die „Nation“, die Millionen Hungernde ernährt
1, 2. (a) Welches echte Verlangen sollten die Erdbewohner verspüren? (b) Auf welches Volk können wir in dieser Hinsicht blicken?
DIE Milliarden Erdbewohner sollten Hunger auf „Nahrung“ haben, die sie für immer hier auf der Erde am Leben erhalten wird, wenn diese in ein weltweites Paradies umgewandelt sein wird. Aber an wen oder wohin werden sie sich wenden? Die Republik Israel unternimmt keinen Versuch, die biblische Prophezeiung aus Jesaja 27:6 zu erfüllen, die anzeigt, daß die Erde zum bleibenden Nutzen der Menschheit mit „Ertrag“ gefüllt werden wird.
2 Die Nation Israel verlor im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung ihr Vorrecht, der ganzen Menschheit von Nutzen zu sein. Daher sprach der Messias lediglich einen kleinen Überrest der natürlichen Juden an, als er die Worte äußerte: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes ... Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Matthäus 28:18-20). Aber wie sieht es heute aus, nach neunzehnhundert Jahren? Wer hat in unserer Zeit die Erfüllung von Jesaja 27:6 im Sinn? Inwieweit betrifft sie dich und deine Angehörigen?
3. Wer erfuhr in unserem Jahrhundert den in Jesaja 27:4 erwähnten „Grimm“ Gottes?
3 Obwohl der Erste Weltkrieg bereits Jahrzehnte zurückliegt, tun wir gut, gewisse Entwicklungen der damaligen Zeit zu untersuchen. Jehova Gott hatte einen triftigen Grund, „Grimm“ gegenüber den Nationen der Christenheit zu empfinden, da sie sich am Blutvergießen in jenem Krieg beteiligten. (Vergleiche Jesaja 27:4.) Ja, genau das taten sie, obwohl sie statt dessen ihre nationale Souveränität dem Allerhöchsten hätten übergeben müssen, als 1914 in den Himmeln sein Königreich aufgerichtet und sein verherrlichter Sohn, Jesus Christus, damit betraut wurde. Sie schürten seinen Grimm noch, indem sie den Überrest des geistigen Israel verfolgten und diese ergebenen christlichen Bibelforscher vorsätzlich an der Verkündigung seines aufgerichteten Königreichs hinderten. Viele vom Überrest des geistigen Israel gaben dem weltlichen Druck tatsächlich nach und vernachlässigten dadurch ihre Verpflichtung als auserwähltes Volk, das aus dem weltlichen System der Dinge herausgeführt worden ist. Sie erkannten damals nicht die Notwendigkeit absoluter Neutralität gegenüber den Auseinandersetzungen dieser Welt, so daß sie Blutschuld auf sich luden und eine Zeitlang in einem gewissen Maß ebenfalls Gottes „Grimm“ verdienten.
4. Wie wirkte sich Gottes „Grimm“ auf seine christlichen Diener aus, und welche Lektion können wir daraus lernen?
4 Wie hättest du, wenn du in jener Zeit gelebt hättest, auf den Druck der Kriegszeit reagiert? Du solltest dir über solche Dinge Gedanken machen, denn dadurch kannst du in deinem Entschluß bestärkt werden, unter jeglichen künftigen Belastungen das Richtige zu tun. Damals mag es den Anschein gehabt haben, als sei es eine Zeit, von der Königreichsverkündigung abzulassen und sich verborgen zu halten. Viele hatten diese Neigung und dachten, sie sollten lediglich auf ihre baldige Verherrlichung warten, um dann mit dem inthronisierten Jesus Christus vereint zu sein (Lukas 22:28-30). Dadurch, daß sie sich einen Teil des „Grimmes“ Jehovas zuzogen, wurden sie gezüchtigt, was bei wahren Christen jener Zeit nicht vergebens und daher auch nicht fruchtlos war. Es stärkte sie für das bevorstehende Ausrufen des Tages der Rache seitens unseres Gottes gegen denjenigen, den der Prophet Jesaja als „Leviathan“ bezeichnet. Wir lesen in Jesaja 27:1:
5. Wieso hat Jehova in der Neuzeit seine Aufmerksamkeit dem in Jesaja 27:1 erwähnten „Leviathan“ zugewandt?
5 „An jenem Tag wird Jehova mit seinem harten und großen und starken Schwert seine Aufmerksamkeit Leviathan zuwenden, der gleitenden Schlange, ja Leviathan, der gewundenen Schlange, und er wird gewißlich das Seeungetüm töten, das im Meer ist.“
In alter Zeit wandte Jehova seine Aufmerksamkeit den Bezwingern seines Volkes zu. Wie wir bereits erwähnt haben, schloß das das Babylonische Reich ein sowie Ägypten und Assyrien (Jesaja 27:12, 13). Kannst du eine neuzeitliche Anwendung der symbolischen Worte aus Jesaja 27:1 erkennen? Zur Zeit des Ersten Weltkrieges befand sich Gottes Volk nicht in der Gefangenschaft einer Nation oder eines Reiches. Aber Jehova mußte einem symbolischen Leviathan, nämlich Satan, dem Teufel, Aufmerksamkeit schenken. Auf verschlagene Weise gleitet er durch das Meer der Menschheit und bedient sich der Dinge auf der Erde, um Gottes Diener zu gefährden oder zu behindern. (Vergleiche Offenbarung 17:15.)
6, 7. (a) Was ist in der Neuzeit mit „Dorngestrüpp und Unkraut“ vergleichbar? (b) Was können wir für die Zukunft in dieser Hinsicht erwarten?
6 Als der Überrest des geistigen Israel im Jahre 1919 voller Begeisterung sein Königreichspredigtwerk wiederaufnahm, war es für Jehova an der Zeit zu sagen:
„Grimm habe ich nicht. Wer wird mir Dorngestrüpp und Unkraut in der Schlacht geben? Ich werde auf solches treten. Ich will solches gleichzeitig in Brand setzen“ (Jesaja 27:4).
7 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Völkerbund gegründet, was eine Ablehnung des von Jesus Christus regierten Königreiches Gottes bedeutete. Wir können das mit „Dorngestrüpp und Unkraut“ vergleichen, das Jehova zur Behinderung oder Abschreckung in den Weg gelegt wurde. Später wurde der Völkerbund durch die Vereinten Nationen ersetzt. Die verschiedenen Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen machen kein Hehl aus ihrer Entschlossenheit, dem Königreich Christi, das verkündigt wird, zu widerstehen und ihre eigene Weltsouveränität zu bewahren. In Har-Magedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, wird Jehova in übertragenem Sinne auf alles „Dorngestrüpp und Unkraut“ treten, es zermalmen und schließlich in Brand setzen, so daß es zu bloßer Asche wird. Auf diese Weise wird er demonstrieren, wer in Wirklichkeit der universelle Souverän ist. Selbst wenn du nicht unter den gesalbten Christen zur Zeit des Ersten Weltkrieges warst, kannst du erkennen, daß sich der Ausgang der Ereignisse, die eine Parallele zu Jesaja 27:1 bilden, auf dich auswirken kann — und zwar zum Guten oder zum Schlechten (Offenbarung 16:14-16; 17:1 bis 18:4).
Jehovas Feste ‘ergreifen’
8. Worauf verlassen sich heute viele Nationen?
8 Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen verlassen sich auf ihre eigene Stärke und vertrauen auf ihre von Menschen errichtete Feste. Doch ihr Vertrauen zu dieser Einrichtung ist nicht so stark gewesen, daß sie etwa vor der Herstellung der zerstörerischsten Waffe, des Nonplusultra aller Kriegswaffen, der Atombombe, zurückgeschreckt wären. Was sie abschreckt, sind nicht die Vereinten Nationen, sondern die Möglichkeit eines atomaren Vergeltungsschlages.
9, 10. Warum ist es weise, sich auf eine andere „Feste“ zu verlassen?
9 Wie wir jedoch erwähnt haben, wird das Fortbestehen der Nationen in Wirklichkeit durch den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, bedroht. Welche Erfolgsaussichten haben denn die Nationen gegen Gott, den Allmächtigen — gegen denjenigen, der die ehrfurchtgebietende Energie im Kern eines jeden Atoms geschaffen hat? Du magst sehr wohl davon überzeugt sein, daß der Schöpfer unvergleichlich mächtiger ist als die Nationen mit all ihren Waffen. Denjenigen, die diese Tatsache anerkennen — und Jehovas Zeugen erkennen sie an —, bleibt nur eine einzige Zuflucht. Jehova macht darauf aufmerksam mit den Worten:
„Sonst ergreife er meine Feste, er mache Frieden mit mir; Frieden mache er mit mir“ (Jesaja 27:5).
Keine menschliche Institution ist die Feste, die in dem Bestreben um Sicherheit und Kriegsverhütung Zuflucht bietet, und sicherlich auch nicht die Feste für die Familien der Erde, zu der sie fliehen könnten, um in Sicherheit zu sein.
10 Wahrscheinlich weißt du, daß viele Menschen heute aus Sorge wegen der Atomwaffen und in dem Bestreben um Abrüstung sich in Debatten und Bewegungen engagieren. Leider werden sie dadurch von der Tatsache abgelenkt, daß die Vernichtung aller Nationen in Wirklichkeit durch Harmagedon, den unvermeidlichen Krieg Gottes, des Allmächtigen, herbeigeführt werden wird. Wenn du diese Tatsache anerkennst, dann wäre es weise, dich Jehova zuzuwenden. Ja, alle sicherheitsbewußten Personen sollten seine „Feste“, das heißt seine eigenen unerschöpflichen Kraftreserven, ‘ergreifen’. Die gesamte Organisation Satans, des Teufels, wird nicht in der Lage sein, den einzelnen Christen zu besiegen, der diese „Feste“ ‘ergriffen’ hat.
11. Wie können wir Jesu Worte aus Lukas 14:31-33 anwenden, während wir Gottes „Feste“ ‘ergreifen’?
11 Jehova und seine Heere unter dem Heerführer Jesus Christus sind heute, sinnbildlich gesehen, auf dem Vormarsch. Während sie noch in einiger Entfernung sind, gebietet einem der gesunde Menschenverstand, wenn nicht wahre Weisheit, in übertragenem Sinne eine Friedensmission vorauszuschicken und angesichts der überwältigenden Übermacht um Frieden zu werben. Zu einem solchen Verhalten riet der unbesiegbare Heerführer der Heere Jehovas, als er hier auf der Erde war (Lukas 14:31-33). Wenn du das, was Jesus damals sagte, genau untersuchst, dann erkennst du, daß er unsere Einstellung zu unserer „Habe“ ins Gespräch brachte. Wir sollten unsere Einstellung in dieser Hinsicht überprüfen, ganz gleich, ob wir in einem fortschrittlichen, wohlhabenden Land oder in der dritten Welt leben, wo ein erbitterter Kampf um finanzielle Sicherheit herrscht. Frage dich: „Ist wirklich Jehovas Stärke meine Feste, oder lasse ich zu, daß meine ‚Habe‘ den wichtigsten Platz einnimmt?“ Lies in dieser Verbindung Lukas 12:15-21.
12. Welchen Beweis gibt es dafür, daß heute viele Jehovas Stärke ‘ergreifen’?
12 Weltweit haben sich bereits viele Tausende von Zeugen Jehovas rückhaltlos Jehova zugewandt, und sie suchen Frieden mit ihm. Viele regeln ihre Angelegenheiten so, daß sie jeden Monat eine große Zahl von Stunden dem Werk des Jüngermachens widmen können. Alle, die sich im Dienst Jehovas wirklich anstrengen, können den verheißenen „Frieden Gottes“ erfahren, der alles Denken und den Verstand eines Menschen übertrifft (Philipper 4:7). Solange noch Zeit ist, helfen sie anderen, aus dieser Friedensvorkehrung Jehovas der Heerscharen Nutzen zu ziehen. Welchen Platz nimmt dieses lebensrettende Werk in deinem Leben ein?
Das „ertragfähige Land“ mit „Ertrag“ füllen
13. Was konnte man gemäß Jesaja 27:6 für unsere Zeit erwarten?
13 Welche Rolle sollte das geistige Israel nach dem Ersten Weltkrieg auf der Weltbühne spielen, als es Gottes Gunst wiedererlangt hatte? Wir finden einen Hinweis in den ermutigenden Worten aus Jesaja 27:6:
„In den kommenden Tagen wird Jakob Wurzel schlagen, Israel wird Blüten tragen und tatsächlich sprossen; und sie werden die Oberfläche des ertragfähigen Landes einfach mit Ertrag füllen.“
Überprüfe doch, ob diese Worte heute Wirklichkeit geworden sind. Wenn du das tust, wirst du einen weiteren Grund haben, dich Gottes Volk anzuschließen, oder du wirst, falls du das bereits getan hast, noch mehr bestärkt in deinem Entschluß, in den Reihen der wahren Anbeter zu bleiben, ganz gleich, welche Prüfungen oder Probleme auftauchen.
14. Inwiefern hat sich Jesaja 27:6 an Gottes Volk erfüllt?
14 Seit dem Jahre 1919, als in Cedar Point (Ohio, USA) die erste Hauptversammlung der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, hat sich unter Jehovas Anbetern eine Situation entwickelt, die der Prophezeiung aus Jesaja 27:6 entspricht. Zum Beispiel begann die Watch Tower Society kurze Zeit später mit der Produktion einer neuen Zeitschrift, des Golden Age (Goldenes Zeitalter), heute Awake! (Erwachet!) genannt. Es war, als habe das geistige Juda damals Wurzel geschlagen.
15. Welche begeisternde Aussicht bot sich den wahren Anbetern, beginnend mit dem Jahre 1918?
15 In jenen Anfangsjahren, als die wahren Christen befreit wurden und Jehovas Gunst wiedererlangten, begannen sie sozusagen als „Pflanzung Jehovas“ zu blühen (Jesaja 61:3). Im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges, 1918, hielt J. F. Rutherford in der Öffentlichkeit den höchst ungewöhnlichen Vortrag „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“. War das nicht eine Überschätzung der Lage, wenn man bedenkt, daß nur noch ein kleiner Überrest der geistgezeugten Jünger Jesu Christi, des regierenden Königs, auf der Erde war und das ganze Werk bewältigen mußte, das ihm damals von Gott übertragen wurde?
16. (a) Wie reagierte der Überrest auf die sich bietende Aussicht? (b) An welchem „Ertrag“ erfreute er sich, und mit welchem Ergebnis?
16 Wie würde Jehova diese Christen einsetzen, um die Oberfläche des „ertragfähigen Landes“ mit „Ertrag“ zu füllen? Der Überrest des geistigen Israel ergriff die Initiative. Doch wie stand es mit dem „Ertrag“, mit dem das ertragfähige Land gefüllt werden sollte? Der Überrest empfand den „Ertrag“, der die gute Botschaft von Jehovas aufgerichtetem Königreich in den Händen Christi einschloß, als so schmackhaft und nahrhaft, daß er seine Mitmenschen daran teilhaben lassen wollte. Jehova hatte vorausgesagt, daß der Kleine zu einem Tausend und der Geringe zu einer mächtigen Nation werden würde, und das war keine Fehleinschätzung von seiten Gottes (Jesaja 60:22). Bald schloß sich dem Überrest des geistigen Israel eine „große Volksmenge“ an, die aus „anderen Schafen“ des vortrefflichen Hirten, Jesu Christi, besteht (Offenbarung 7:9-17; Johannes 10:16).
17, 18. Was kannst du in bezug auf das ‘Füllen der Oberfläche des ertragfähigen Landes mit Ertrag’ bestätigen?
17 Vielleicht ist dir die Situation des wahren Christentums von heute bekannt. Die Watch Tower Society hat jetzt 94 Zweige auf der ganzen Erde. Es gibt etwa 48 000 organisierte aktive Versammlungen der Zeugen Jehovas in insgesamt 203 Ländern. Die Ehre dafür gebührt dem wahren Gott, und diese bemerkenswerten Entwicklungen sind eine Rechtfertigung seines unfehlbaren Wortes, noch bevor das in Matthäus 24:14 vorausgesagte „Ende“ kommt.
18 Ja, es gibt nahezu drei Millionen Christen, die auf der ganzen Erde mit der Watch Tower Society zusammenarbeiten. Die meisten von ihnen gehören zu Christi „anderen Schafen“, die seit langem die Hauptlast des weltweiten Zeugniswerkes tragen, und ‘die Freude Jehovas ist ihre Stärke oder Feste’ (Nehemia 8:10). Heute hat jeder von uns die Gelegenheit, sich gut mit geistiger Nahrung zu füllen und sich daran zu beteiligen, ‘die Oberfläche des ertragfähigen Landes mit Ertrag zu füllen’.
19. Welche Freude könntest du in Verbindung mit dem „ertragfähigen Land“ erleben, und wie denkst du darüber?
19 Wir können sicher sein, daß Jehova niemals zulassen wird, daß der gegenwärtige „Ertrag“ des „ertragfähigen Landes“, des Tätigkeitsfeldes seiner Zeugen, zerstört wird. Das Werk seiner predigenden Zeugen wird sich niemals als vergebens erweisen. Die geistige Frucht oder der geistige „Ertrag“, der von wahren Christen hervorgebracht wird, dient zur Ernährung aller, die in den Genuß dieser Nahrung kommen möchten. Das wird im Laufe der Zeit die Milliarden Toten einschließen, die unter der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi auferweckt werden. Stell dir vor, was das für dich in der Zukunft bedeuten kann! Es werden auch viele natürliche Israeliten aus alter Zeit auferweckt werden. Einige von ihnen haben vielleicht die ursprüngliche Erfüllung der Prophezeiung aus Jesaja, Kapitel 27 miterlebt. Wäre es nicht faszinierend für dich, dann am Leben zu sein und erklären zu können, daß du am größeren, neuzeitlichen ‘Füllen des ertragfähigen Landes mit Ertrag’ beteiligt warst? (Vergleiche Offenbarung 22:2, 3.)
Dem Treiben des „Leviathans“ ein Ende gesetzt
20. Was steht dem „Leviathan“ in Aussicht, und was wird das Ergebnis in bezug auf Gottes Souveränität sein?
20 Dann wird das sinnbildliche Ägypten, das gegenwärtige böse System, über das Satan, der Teufel, als Gott herrscht, nicht mehr existieren. Jehova wird seine Aufmerksamkeit dem symbolischen Leviathan, der gleitenden, gewundenen Schlange, zugewandt haben, die sich heute inmitten des Menschenmeeres befindet. Er und die Nationen, ja sogar die Vereinigungen der Nationen werden verschwunden sein. Er wird nicht mehr als ein freier, aktiver Verderber der Menschheit dasein, für die Jesus Christus gestorben ist (Jesaja 27:1). Ja, Satan, der Teufel, wird sich im Abgrund befinden während der ganzen Tausendjahrherrschaft Jesu Christi, der der Sohn Davids und der rechtmäßige Erbe des Königreiches ist. Die 144 000 geistigen Israeliten werden die Miterben dieses sinnbildlichen Löwen vom Stamme Juda sein (Römer 8:16, 17; Offenbarung 5:5, 9, 10; 7:1-4). Jehova Gott, der Höchste, wird dann für immer als der Souveräne Herr des Universums gerechtfertigt sein. Jehovas Universalorganisation im Himmel und auf der Erde wird sich bleibenden Friedens und bleibender Harmonie erfreuen. Für endlose Zeiten, ja für immer und ewig wird sich Jehova über seine geeinte Universalorganisation freuen.
Kannst du dich erinnern?
◻ Warum verspürten wahre Christen im ersten Teil unseres Jahrhunderts Jehovas „Grimm“, und was können wir aus dieser Erfahrung lernen?
◻ Wie können wir im Gegensatz zu den Nationen ‘Jehova als unsere Feste ergreifen’? (Jesaja 27:5).
◻ Inwiefern ist das „ertragfähige Land“ in unserer Zeit mit „Ertrag“ gefüllt worden? (Jesaja 27:6).
◻ Welche künftige Erfüllung von Jesaja 27:1 können wir vertrauensvoll erwarten?
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