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  • Mut schöpfen aus dem Worte Gottes
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1963
w63 1. 12. S. 713-719

Mut schöpfen aus dem Worte Gottes

„Wir [können] guten Mutes sein und sagen ...: ‚Jehova ist mein Helfer; ich will mich nicht fürchten. Was kann mir ein Mensch antun?‘“ — Hebr. 13:6, NW.

1. Was trägt heute alles dazu bei, die Menschen in Furcht zu versetzen? Wer allein kann trotz dieser Lage mutig sein?

WER kann in einer Welt, die von Furcht beherrscht wird wie die unsrige, guten Mutes sein? Seit Menschengedenken haben noch nie so viele Kräfte zusammengewirkt, um die Menschen in Furcht zu versetzen. Die Furcht vor dem Krieg hat zum wahnsinnigsten Wettrüsten der Geschichte geführt. Die Zahl der Verbrechen steigt von Jahr zu Jahr und erhöht die Angst der Bevölkerung. Durch Erdbeben, die in erschreckendem Maße immer häufiger auftreten, werden Städte und Dörfer zerstört und ihre Bewohner verschüttet; in China kamen zum Beispiel 1920 bei einer einzigen Erdbebenkatastrophe 180 000 Menschen ums Leben, in Iran im Jahre 1962 weitere Tausende. Trockenheit, Heuschreckenplagen und Unwetter vernichten die Ernten und verursachen Hungersnöte. Krankheiten fordern weiterhin ihren furchtbaren Tribut, und zwar nicht etwa nur der Krebs und die Malaria, sondern auch Krankheiten, die durch die Habsucht der Menschen hervorgerufen werden und, da sie mit schädlichen Medikamenten bekämpft werden, unter anderem schon zu Tausenden von Mißgeburten geführt haben. Wer hat in dieser Welt, die soviel Grund zur Furcht hat, noch allen Grund, mutig zu sein? Nur der, der sagen kann: „Jehova ist mein Helfer.“ — Hebr. 13:6, NW.

2. Welche Situationen erfordern ebenfalls Mut, und von wem sollte man sich in solchen Zeiten leiten lassen?

2 Es kostet aber nicht nur Mut, den Situationen zu begegnen, von denen die Schlagzeilen der Zeitungen berichten. Meist erschüttert persönliches Leid, das von anderen kaum beachtet wird, das Leben eines Menschen mehr als die Furcht vor einem Atomkrieg. Um in solchen Situationen mutig zu bleiben und mit seinen Problemen fertig zu werden, muß man auf Gott vertrauen und sich von seinem Worte leiten lassen. — Ps. 46:1, 2; 119:105-112.

3. Warum müssen Christen ganz besonders mutig sein?

3 Besonders die Nachfolger Jesu Christi, die bemüht sind, ein gottergebenes Leben zu führen, müssen mutig sein. Sie müssen fest entschlossen sein, den Kräften, die sie in den Strudel des Materialismus und der Sinnlichkeit, die das Leben der heutigen Welt kennzeichnen, hineinziehen möchten, zu widerstehen. Als Nachahmer Christi müssen sie furchtlose Zeugen Jehovas Gottes sein. Sie dürfen sich nicht fürchten, Unwahrheiten aufzudecken und die Wahrheit des Wortes Gottes zu verfechten, selbst wenn sie sich dadurch unbeliebt machen. Es kann sein, daß sie ins Gefängnis kommen, ihre Stelle verlieren oder gezwungen werden, das Land zu verlassen, in dem sie sich aufhalten. Eines steht fest: „Alle, die in Verbindung mit Christus Jesus mit Gottergebenheit leben wollen, [werden] auch verfolgt.“ (2. Tim. 3:12, NW) Was gibt uns den Mut, unter solchen Verhältnissen standzuhalten? Der Glaube, der im Worte Gottes wurzelt.

MUT SCHÖPFEN AUS DER ERKENNTNIS DER GRÖSSE GOTTES

4. Was ist christlicher Mut, und worauf beruht er?

4 Mut ist innere Stärke; dennoch ist christlicher Mut nicht dasselbe wie Selbstvertrauen. Ein Christ schöpft seinen Mut nicht aus seinem Selbstvertrauen, sondern aus seinem Vertrauen zu Gott, ja, die Erkenntnis Gottes ist das Geheimnis dieser Stärke. Wer also mutig werden möchte, muß sich der Bibel zuwenden, denn sie ist die Quelle, aus der wir Näheres über Jehova Gott und seine unvergleichlichen Fähigkeiten erfahren. Sie ist sein Wort, das uns eindrucksvoll über seine Größe belehrt. Sie spricht von seinen Werken und macht uns dadurch klar, daß er „der Gott [ist], der die Welt und alles, was in ihr ist, gemacht hat“. Sie berichtet von seinen Taten, die er in Verbindung mit seinen Dienern vollbracht hat, und zeigt uns dadurch, daß er „der Höchste ... über die ganze Erde“ und „Gott, der Allmächtige“, ist. „Jehova ist Gott in Wahrheit; er ist der lebendige Gott.“ Er erhört das Flehen seiner Diener, und seine Hand „ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören“. Wer diesen Gott anbetet, hat allen Grund, mutig zu sein. — Apg. 17:24; Ps. 83:18; 2. Mose 6:3; Jer. 10:10, Fußnote; Jes. 59:1.

5. Was sollten wir nach den Worten des Psalmisten tun, um unseren Mut zu stärken?

5 Da uns eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes mehr hilft, mutig zu sein, als irgend etwas anderes, sollten wir Herz und Sinn damit erfüllen. Wir sollten das tun, was der Psalmist tat, der sagte: „Ich will gedenken der Werke des Herrn [Jahs, NW], ja gedenken deiner Wunder von Uranfang an, will nachsinnen über all dein Tun, will reden von deinen mächtigen Taten.“ (Ps. 77:12, 13, ZB) Nimm dir jeden Tag etwas Zeit, in der Bibel zu lesen, sinne darüber nach und sprich mit anderen darüber. Denke mehr an die Taten Jehovas und weniger an die Streitigkeiten der Herrscher dieser Welt. Wer dem Worte Gottes diese Aufmerksamkeit schenkt, stärkt seine Liebe zu Gott und verscheucht die Furcht vor stolzen Bedrückern, seien es nun einflußreiche Männer, die vermessen darauf ausgehen, die wahre Religion auszurotten, oder ganze Völker, die sich auf einen Atomkrieg rüsten. — 1. Joh. 4:18.

6, 7. Warum verzagen Jehovas Zeugen nicht, selbst wenn mächtige Völker sie zu vernichten drohen?

6 Die ergebenen Diener Jehovas Gottes verzagen nicht, selbst wenn Völker, die bis an die Zähne bewaffnet sind, sie zu vernichten drohen. Obgleich Christen „nicht nach dem Fleische“ kämpfen und „die Waffen“ ihres Kampfes „nicht fleischlich“ sind, so heißt das nicht, daß diese Völker sie beseitigen und der rechten Religion ein Ende machen dürften. (2. Kor. 10:3, 4) Jehova ist mit seinen Dienern, und sie vertrauen auf ihn. Aus seinem geschriebenen Wort wissen sie, daß er der Gott ist, der in den Tagen Josaphats, des Königs von Juda, sein Volk von den verbündeten Streitkräften Moabs, Ammons und Edoms befreite. Er sagte damals zu den Bewohnern Judas und Jerusalems: „Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht vor dieser großen Menge; denn nicht euer ist der Streit, sondern Gottes! ... Ihr werdet hierbei nicht zu streiten haben; tretet hin, stehet und sehet die Rettung Jehovas an euch.“ — 2. Chron. 20:15-17; Ps. 34:7.

7 In den Tagen Hiskias zog der König von Assyrien, der Herrscher des damals mächtigsten Reiches, nach einem siegreichen Feldzug durch die Gebiete Palästinas mit seinen Heeren gegen Jerusalem. Siegessicher höhnte sein Feldherr Rabsake Hiskia mit den Worten: „Was ist das für ein Vertrauen, womit du vertraust?“ (Jes. 36:4) Hiskia zeigte, worauf er und sein Volk vertrauten, indem er in das Haus Jehovas ging, um zu beten, und indem er eine Botschaft an Jesaja, den Propheten Jehovas, sandte. Der Hohn des assyrischen Herrschers richtete sich nicht nur gegen Hiskia und sein Volk, sondern auch gegen Jehova Gott. Bevor daher die Angreifer einen Wall gegen die Stadt aufschütten und bevor sie einen Pfeil hineinschießen konnten, griff Gott um seines Namens willen ein. Sein als Scharfrichter amtender Engel schlug in einer einzigen Nacht 185 000 assyrische Krieger. Der geschlagene König kehrte nach Ninive zurück, wo er im Tempel seines falschen Gottes ermordet wurde. Etwas Ähnliches spielte sich im 20. Jahrhundert ab, als die mächtige Gewaltherrschaft Nazideutschlands Jehovas Zeugen auszurotten drohte. Auch sie wurde an ihrem Vorhaben gehindert. Jehova, der in diesen Fällen seine Diener befreite, ist der Gott, von dem der gedemütigte Weltherrscher Nebukadnezar sagen mußte: „Nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde; und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du?“ (Dan. 4:35) In dem universellen Krieg von Harmagedon wird er seine Gegner und alle Bedrücker seines Volkes nun bald endgültig vernichten, aber schon jetzt läßt er nicht zu, daß sie sein Vorhaben vereiteln. Seine Anbeter haben allen Grund, mutig zu sein. Unter seiner liebenden Obhut können sie mit dem Psalmisten sagen: „Jehova ist für mich, ich werde mich nicht fürchten; was sollte der Mensch mir tun?“ — Ps. 118:6.

DIE BEFREIUNG VORHERGESAGT

8. Wieso konnten die Israeliten in der Babylonischen Gefangenschaft aus dem geschriebenen Wort Gottes Mut schöpfen?

8 Kurz nachdem Jehova Jerusalem von den Streitkräften Sanheribs befreit hatte, ließ er in seinem Wort eine Ermunterung niederschreiben, die sein Volk später benötigen würde. „‚Tröstet, tröstet mein Volk!‘ spricht euer Gott; ‚redet herzlich zu Jerusalem und ruft ihr zu, daß ihr Kriegsdienst ein Ende erreicht hat, weil ihre Schuld abgetragen ist, weil sie von der Hand des HErrn doppelte Strafe empfangen hat für alle ihre Sünden.‘“ (Jes. 40:1, 2, Me) Ja, weil die Bewohner Judas und Jerusalems abtrünnig geworden waren und in den Fußstapfen der untreuen Stadt Samaria wandelten, die Jehova in die Hand der Assyrer gegeben hatte, wurden sie 607 v. Chr. in die Verbannung geführt, wo sie babylonischen Herren dienen mußten. Welch ein Trost für die gefangenen Israeliten, als sie im siebzigsten Jahr der Verödung Jerusalems, gestützt auf die Aussprüche der Propheten Jesaja und Jeremia, die sie in Gottes geschriebenem Wort lasen, erkannten, daß die Zeit der Befreiung gekommen war! Sie konnten also Mut fassen! — Dan. 9:1, 2.

9. Warum war die weite Reise nach Jerusalem kein Grund, mutlos zu werden?

9 Die Rückkehr nach Jerusalem war aber mit einer weiten Reise verbunden. Sollte dieser Umstand die Erfüllung der Verheißung ihres Gottes vereiteln? „Stimme eines Rufenden in der Wüste: Bahnet den Weg Jehovas; ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott! Und die Herrlichkeit Jehovas wird sich offenbaren, und alles Fleisch miteinander wird sie sehen; denn der Mund Jehovas hat geredet.“ (Jes. 40:3, 5, Fußnote) Demnach wollte Gott selbst dafür sorgen, daß die Hindernisse aus dem Weg geräumt würden. Er wollte sein Namensvolk mit unsichtbarer Hand nach Jerusalem zurückführen, wie er es einst mit unsichtbarer Hand aus Ägypten herausgeführt hatte, denn dadurch sollte seine Herrlichkeit vor allen Völkern kundwerden.

10. Was für eine Verheißung wäre für die jüdischen Gefangenen kein vernünftiger Grund gewesen, Mut zu fassen? Warum konnten sie sich jedoch auf die Verheißung, die ihnen gegeben wurde, verlassen?

10 Diese Verheißung war kein leeres Versprechen eines jüdischen Volksführers, der das babylonische Joch zu zerbrechen hoffte. Ein solches Vorhaben hätte ihnen keinen Mut eingeflößt. Sie wußten genau, daß ein inspirierter Schreiber der Psalmen sie davor gewarnt hatte, die Befreiung von Menschen zu erwarten, da der Mensch vergeht, ja verdorrt wie das Gras. „Aber das Wort unseres Gottes besteht in Ewigkeit.“ (Jes. 40:8) „Glücklich der, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist, der seine Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, setzt.“ (Ps. 146:3-10, NW) Seinem Wort getreu, sammelte Jehova im Jahre 537 v. Chr. sein Volk, wie ein liebevoller Hirt seine Schafe sammelt, und führte es nach Jerusalem zurück, damit es seinen Tempel wiederaufbaue. Die Israeliten hatten nicht vergeblich auf Gottes geschriebenes Wort vertraut.

„HEBET ZUR HÖHE EURE AUGEN EMPOR“

11. Welche Tatsachen bezüglich seiner Schöpfungswerke führte Jehova seinem Volk vor Augen, und warum?

11 Als Jehova durch Jesaja vorhersagte, daß er sein Volk befreien werde, lenkte er die Aufmerksamkeit der Israeliten auf seine Schöpfungswerke. Sie sollten in ihnen einen Beweis seiner Allmacht sehen und erkennen, daß sie mit gutem Grund glaubten, daß er denen beisteht, die auf ihn hoffen. Er habe die Meere mit seiner hohlen Hand gemessen und die Himmel mit der Entfernung zwischen seinen ausgestreckten Fingern abgegrenzt, sagte er, und für ihn seien alle Nationen wie ein Sandkorn auf der Wagschale. Kann aber der Mensch die Gewalt des Meeres bändigen? Ist es ihm bis jetzt möglich gewesen, die Grenzen der Schöpfung zu ermitteln oder die Entfernung zwischen der Erde und den fernsten Himmelskörpern genau zu berechnen? Welchen vernünftigen Grund könnten da jene, die auf Jehova hoffen, noch haben, sich vor dem zu fürchten, was Menschen tun können? Keinen! — Jes. 40:12-17.

12, 13. Wie beeindruckt uns ein Vergleich der Schöpfungswerke Gottes mit den Errungenschaften der Menschen?

12 Hebe deinen Blick zu den Sternen empor und überlege, was sie für uns bedeuten: „Hebet zur Höhe eure Augen empor und sehet: Wer hat diese da geschaffen? Er, der ihr Heer herausführt nach der Zahl, ruft sie alle mit Namen: wegen der Größe seiner Macht und der Stärke seiner Kraft bleibt keines aus.“ (Jes. 40:26) Es ist gut, sich heute, da die Menschen mit ihren wissenschaftlichen Erfolgen prahlen, an diese Dinge zu erinnern. Man rühmt sich heute, bemannte Raumschiffe auf eine Kreisbahn um die Erde gebracht zu haben, und ist stolz auf die Raumsonden, die man zur Sonne, zum Mond und zu den Planeten Venus und Mars gesandt hat. Heißt das nun, daß wir unsere Hoffnung auf den Menschen setzen und von ihm erwarten sollten, am Leben erhalten zu werden? Bestimmt nicht!

13 Lange vor dem Entwurf des ersten Raumfahrtprogramms der Menschen zog der Mond schon seine Bahn, ein Satellit, der nicht zu jenen Satelliten gehört, die nach einigen Monaten wieder verglühen. Der Mond ist jedoch nur einer der vielen Himmelskörper, die nicht von Menschenhand geschaffen wurden. Selbst unsere Erde kann als ein bemanntes Raumschiff bezeichnet werden, das nicht nur einen, sondern drei Milliarden menschliche Passagiere und dazu noch eine Menge Tiere an Bord hat, die es alle nicht nötig haben, sich durch Raumanzüge zu schützen. So groß die Werke der Menschen in den Augen ihresgleichen auch erscheinen mögen, so sind sie doch armselig, verglichen mit den Wunderwerken Gottes. Die Menschen mögen in ihren Arsenalen Wasserstoffbomben und Raketen aufhäufen, aber Jehova Gott kann Erdbeben verursachen, deren Gewalt der Vernichtungskraft von Tausenden von Wasserstoffbomben entspricht, und Unwetter mit Hagelschlag entfesseln, gegen die sie nichts unternehmen können. Schon ein sanfter Schneefall kann ihre Unternehmungen zum Stillstand bringen. (Jos. 10:11; Hiob 38:22, 23) Ihre wissenschaftlichen Errungenschaften werden den Völkern nichts nützen, wenn sie wegen des Blutes, das sie auf unserem Planeten vergossen haben, zur Rechenschaft gezogen werden. Aus diesem Grunde können alle, die Gerechtigkeit lieben, Mut fassen. — Amos 9:1-3; Hes. 38:22.

14. Warum hat es ein Anbeter Jehovas heutzutage nicht leicht, obwohl Jehova allmächtig ist?

14 Obwohl Jehova allmächtig ist, haben es jene, die ihn als wahre Christen anbeten, nicht leicht. Jesus sagte zu seinen Nachfolgern: „Man [wird] Hand an euch legen und euch verfolgen, indem man euch den Synagogen und Gefängnissen ausliefert und euch vor Könige und Statthalter schleppt um meines Namens willen ... Überdies werdet ihr sogar von Eltern und Brüdern und Verwandten und Freunden überliefert werden, und man wird einige von euch zu Tode bringen, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Menschen sein.“ (Luk. 21:12-17, NW) Christen, die auf Gott vertrauen, lassen sich dadurch aber nicht entmutigen. Warum nicht?

15. Wie hilft die Heilige Schrift Christen, mutig zu bleiben, auch wenn sie von behördlicher Seite verfolgt werden?

15 Die Heilige Schrift gibt ihnen immer wieder Mut, denn sie hilft ihnen, ihre Lage vom richtigen Standpunkt aus zu sehen, indem sie ihnen die Zusicherung gibt: „Er ist es, der da thront über dem Kreise der Erde, und ihre Bewohner sind wie Heuschrecken; der die Himmel ausgespannt hat wie einen Flor, und sie ausgebreitet wie ein Zelt zum Wohnen; der die Fürsten zu nichts macht, die Richter der Erde in Nichtigkeit verwandelt.“ (Jes. 40:22, 23) Viele Machthaber mögen die wahre Gottesanbetung verbieten. Sie mögen es als eine Verletzung des Gesetzes betrachten, wenn jemand Andersgläubigen predigt. Sie mögen christlichen Eltern die Kinder wegnehmen und ihnen Bluttransfusionen geben, weil die Eltern nicht bereit sind, eine Verletzung des Gesetzes Gottes gutzuheißen, und mögen ihre Ohren gegen die Bitten dieser Eltern, ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, verschließen. Jehova Gott nimmt aber einen anderen Standpunkt ein. Er übersieht diese Vorgänge nicht und wird die ungerechten Verfügungen dieser Menschen, die ihre Macht mißbrauchen, außer Kraft setzen. Dann werden jene, die die Welt als Außenseiter betrachtete, von Gott bevorrechtigt, in seiner neuen Welt ewig zu leben, weil sie ihre Hoffnung auf ihn gesetzt hatten.

AUF GOTT HÖREN

16. Welche Menschen können aus einem Studium des Wortes Gottes Mut schöpfen?

16 Demnach wäre es bestimmt angebracht, daß alle Menschen auf Gott hörten. Wir können nicht erwarten, daß er unser Tun gutheißt, wenn wir unser Ohr vor seinem Rat verschließen. Er heißt auch jene nicht gut, die ihn mit ihren Lippen zu lieben vorgeben, deren Herz aber weit von ihm entfernt ist. Für solche Menschen enthält die Heilige Schrift nichts, was ihnen Mut einflößen könnte. Wer aus dem Studium des Wortes Gottes Mut schöpfen möchte, muß so eingestellt sein wie der Psalmist, der schrieb: „Lehre mich, Jehova, den Weg deiner Satzungen, und ich will ihn bewahren bis ans Ende. Gib mir Einsicht, und ich will dein Gesetz bewahren und es halten von ganzem Herzen. Laß mich wandeln auf dem Pfade deiner Gebote! denn an ihm habe ich meine Lust [meine Freude, Me].“ (Ps. 119:33-35) Menschen, die sich von der Liebe zu Gott und seinen gerechten Richtlinien leiten lassen, haben vernünftige Gründe, mutig zu sein. Sie treten nicht nur mutig vor ihre Gegner, sondern haben auch den Mut, ihre Lebensweise mit den hohen Sittenmaßstäben, die Gott aufgestellt hat, in Übereinstimmung zu bringen.

17. Warum kostet es Mut, ein sittlich einwandfreies Leben zu führen, und was verleiht uns diesen Mut?

17 Eine solche Lebensweise erfordert Mut, da wir, selbst wenn wir streng darauf bedacht sind, schlechte Gesellschaft zu meiden, dennoch mit unsittlichen Personen in Berührung kommen. Es können Arbeitskollegen sein, Nachbarn oder Schulkameraden. Nicht mit der Masse zu gehen ist nicht leicht. Jesus sagte aber, seine Nachfolger seien kein Teil der Welt. (Joh. 17:11-14, NW) Sie müssen ständig auf der Hut sein. Sie dürfen in ihrer Wachsamkeit nicht nachlassen und dürfen sich nicht vom Gedankengut des schmutzigen Schrifttums und der schlüpfrigen Film- und Theaterstücke dieser sextollen Welt ernähren. Sie müssen den Mut haben zu zeigen, daß sie das Böse hassen und das Gute lieben. Wenn wir an den Geboten Jehovas unsere Freude haben und über sie nachsinnen, stärken wir unsere Widerstandskraft gegen den Einfluß der sittlich verderbten Welt, und der Gedanke, daß „alle Dinge ... nackt und bloßgelegt [sind] vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben“, gibt uns die Kraft, das zu tun, was recht ist. — Hebr. 4:13, NW.

18. Wie verhält sich ein Christ gegenüber unehrlichen Geschäftsmethoden?

18 Manche Menschen haben zwar einen gewissen Begriff von Ehrbarkeit, obwohl sie sich nicht so recht bewußt sind, daß sie von Gott zur Rechenschaft gezogen werden. Sie leben ihrer Ansicht nach anständig. Sobald sich aber die Treue zu hohen sittlichen Grundsätzen für sie nachteilig auswirken könnte, fehlt ihnen oft der Mut, das zu tun, was in ihren Augen recht wäre. Wird zum Beispiel durch die unreellen Geschäftsmethoden der Konkurrenz ihre wirtschaftliche Sicherheit bedroht, so denken sie, sie könnten sich nur dadurch retten, daß sie diese Geschäftsmethoden auch anwenden, so ungern sie es tun. Oder sie denken, wenn ihr Arbeitgeber von ihnen verlangt, daß sie die Kundschaft betrügen, müßten sie es tun. Ein wahrer Christ denkt jedoch anders. Er läßt sich nicht auf die gemeinen Methoden der Welt ein. Er beneidet die, die ungerecht handeln, nicht, sondern teilt die Ansicht des gottesfürchtigen David, der sagte: „Besser das Wenige des Gerechten als der Überfluß vieler Gesetzlosen. Denn die Arme der Gesetzlosen werden zerbrochen werden, aber Jehova stützt die Gerechten. Jehova kennt die Tage derer, die lauter sind, und ihr Erbteil wird ewig sein.“ (Ps. 37:16-18; 119:36) Sein starker Glaube an Gott macht ihn mutig. Die Sorge um Nahrung und Kleidung macht ihn nicht mutlos. Er weiß, daß Gott denen, die sein Königreich und seine Gerechtigkeit suchen, alles andere hinzufügt. Für ihn ist Gottes Wort der Quell, aus dem er Mut schöpft. — Ps. 37:1-4, 27, 34; Matth. 6:31-33.

19, 20. Wieso hilft eine Erkenntnis des Wortes Gottes Christen, selbst bis in den Tod unerschütterlich an ihrem Glauben festzuhalten?

19 Dieses geschriebene Wort kann die Menschen von der abergläubischen Furcht und der Unwissenheit, die sie in einen beklagenswerten Zustand der Knechtschaft versetzt haben, befreien. Es belehrt sie über den Ursprung des Lebens und die Bedeutung des Todes. Wie viele wissen nicht, was Gott über den Tod und das künftige Leben gesagt hat, weil sie nicht auf sein Wort hören! Sie verhalten sich deshalb so wie jene, die der Teufel Gott gegenüber mit den Worten beschrieb: „Haut um Haut, ja, alles, was der Mensch hat, gibt er um sein Leben ... Aber strecke einmal deine Hand aus und taste sein Gebein und sein Fleisch an, ob er sich nicht offen von dir lossagen wird.“ (Hiob 2:4, 5) Hiob war kein solcher Mensch, viele sind es aber. Sie sind bereit, alles für ihr Leben zu opfern: Tugend, Ehrlichkeit und ein reines Gewissen. Ja, sie sind bereit, ihr Leben lang etwas vorzutäuschen, was sie in Wirklichkeit nicht sind, indem sie Ideologien, die sie eigentlich hassen, angeblich unterstützen und gegen ihren Willen gemeine Taten verüben, nur um die Männer zu befriedigen, die an der Macht sind. Aus Furcht vor dem Tod bleiben sie ihr Leben lang Sklaven. — Hebr. 2:15.

20 Menschen, die eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes haben, kennen diese Furcht nicht. Sie dienen dem Urheber des Lebens und hören auf ihn. Sie wissen, daß er für ihre Befreiung aus dem Grabe gesorgt hat. Sie glauben seinen Worten, mit denen er eine Auferstehung der Toten verheißt. Sie schrecken daher nicht davor zurück, Gott selbst bis in den Tod treu zu bleiben. (2. Kor. 4:13, 14; Offb. 2:10) Die Erkenntnis des Wortes Gottes macht sie mutig. Diese Erkenntnis gab schon Jesus die Kraft, seine Lauterkeit bis zu einem schmählichen Tod zu bewahren. Sie verlieh Stephanus den Mut, kompromißlos die Wahrheit zu sagen, als man ihn angeblich wegen einer todeswürdigen Sünde vor Gericht stellte. Sie erfüllte auch Tausende von christlichen Zeugen Jehovas des 20. Jahrhunderts mit dem Mut, der ihnen half, unerschrocken für die wahre Gottesanbetung einzustehen. — Hebr. 12:2; Apostelgeschichte, Kapitel 7.

21. Was hilft einem Christen trotz der schwierigen Zeiten, unter denen heute alle Menschen leiden, mutig zu bleiben?

21 Die Erkenntnis des Wortes Gottes gibt uns auch die Kraft, trotz Kriegsgefahr, drohender Hungersnöte, schrecklicher Erdbeben und des Überhandnehmens grausamer Verbrechen mutig zu bleiben. Diese Verhältnisse berühren Christen genauso wie die übrige Welt. Auch Christen können im Krieg vom Feind vertrieben werden, können durch ein Erdbeben Hab und Gut verlieren, von einer Lebensmittelrationierung betroffen werden und müssen wegen der zunehmenden Verbrechen vorsichtiger sein. Aber sie sehen diese Dinge mit anderen Augen an als ihre Umwelt. Durch die Erkenntnis der Heiligen Schrift gestärkt, können sie den Worten Jesu entsprechen: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ (Luk. 21:28, NW) Sie sehen in diesen Dingen einen Beweis für das nahe Ende dieser bösen alten Welt und für den Anbruch von Gottes gerechter neuer Welt. Diese Erkenntnis verleiht ihnen den Mut, die schwierigen Verhältnisse, unter denen alle zu leiden haben, zu ertragen und furchtlos für das Königreich Gottes einzutreten.

22. Welche Gewißheit können Jehovas Diener heute in bezug auf ihr Verhältnis zu ihrem Gott haben, und wie können sie diese Gewißheit stärken?

22 Da sie auf Gott hörten, wissen sie, daß er für sie sorgt. Sie wissen, daß sie ihn im Gebet anrufen können und er sie erhört. (Ps. 145:18) Liebevoll wie ein Hirt über seine Herde wacht er über sie. Was immer über sie kommen mag, sie haben die Gewißheit, daß nichts sie „von Gottes Liebe zu trennen [vermag], die in Christus Jesus ist“, solange sie auf Gott hören und seinen liebenden Rat befolgen. (Röm. 8:31-39, NW) Darum ernähren sie Herz und Sinn weiterhin von Gottes Wort, indem sie alle Tage ihres Lebens darin lesen und über seine Vorschriften sinnen, aber auch daran glauben. Deswegen können sie „guten Mutes sein und sagen ...: ‚Jehova ist mein Helfer; ich will mich nicht fürchten.‘“ — Hebr. 13:6, NW.

[Bild auf Seite 715]

„Was ist das für ein Vertrauen, womit du vertraust?“

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