-
„Die in Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen“Der Wachtturm 1979 | 1. Oktober
-
-
„Die in Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen“
1. Warum muß es für die Verstorbenen eine Auferstehung geben, wenn sie noch einmal irgendwo leben sollen, und wie schuf Gott die Voraussetzung für die erforderliche Auferstehung?
WELCHE Hoffnung gäbe es für die Verstorbenen, wenn nicht die Auferstehung verheißen worden wäre? Die Auferstehung der Toten ist eine absolute Notwendigkeit, da die Seele des Menschen nicht unsterblich ist. Sie kann also nach dem Tode des Körpers nicht in einer unsichtbaren Welt in ein inhaltsreicheres Leben auf einer höheren Stufe eingehen (Hes. 18:4, 20; Jes. 53:12). Sollen verstorbene Menschen noch einmal irgendwo leben, so müssen sie auferweckt werden. Deshalb hat Gott die Voraussetzung dafür geschaffen, daß zu der von ihm bestimmten Zeit ein solches Wunder stattfinden kann. Als er seinen opferbereiten Sohn am dritten Tag von den Toten auferweckte, eröffnete er ihm die Möglichkeit, dorthin zurückzukehren, wo er zuvor gewesen war, nämlich in den Himmel. Dorthin nahm der Sohn, Jesus Christus, den vollen Loskaufswert seines vollkommenen menschlichen Opfers mit. Er wird nie wieder sterben. Er hat sein Opfer für die Sünden des Menschengeschlechts ein für allemal dargebracht. Wenn er daher zum zweiten Mal kommt, hat er nicht den Tod in Aussicht (Hebr. 9:28; Röm. 6:9).
2. Wie wird in 1. Korinther 15:22, 23 gezeigt, daß Gott bei der Auferweckung eine bestimmte Ordnung einhält?
2 Bei der Auferweckung der Toten folgt Jehova Gott einer bestimmten Ordnung. Darauf macht uns der Apostel Paulus aufmerksam, der selbst die Herrlichkeit des auferweckten Jesus sah und mit ihm sprach. Ungefähr 18 Jahre danach schrieb Paulus einen Brief an die Christenversammlung in Korinth (Griechenland) und warf darin folgende Frage auf: „Wenn nun von Christus gepredigt wird, daß er von den Toten auferweckt worden ist, wie kommt es, daß einige unter euch sagen, es gebe keine Auferstehung der Toten?“ (1. Kor. 15:12). Paulus gab in seinen weiteren Ausführungen die inspirierte Antwort. Er sagte: „Denn so, wie in Adam alle sterben, so werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden. Jeder aber in seiner eigenen Rangordnung: Christus, der Erstling, danach die, die dem Christus angehören während seiner Gegenwart [griechisch: parousía]“ (1. Kor. 15:22, 23). Gott allein war für Jesu Auferstehung verantwortlich.
3. Wie wurde Jesus der „Erstling“ hinsichtlich der Auferstehung?
3 Jesus Christus wurde am 16. Nisan 33 u. Z. auferweckt, an dem Tag, als der jüdische Hohepriester die Erstlingsfrüchte der Gerstenernte darbrachte. Das stimmt genau damit überein, daß Jesus in der Auferstehung der Toten der „Erstling“ ist (1. Kor. 15:20). Dadurch rückte Jesus Christus auf den ersten ‘Rang’. Wie es bei der Gerstenernte der Juden nicht nur eine Erstlingsfrucht gab, so gibt es auch bei der Auferstehung der Toten nicht nur einen Erstling. Da aber Jesus Christus an erster Stelle steht, sagte Paulus von ihm: „Er ist ... der Erstgeborene von den Toten, damit er in allen Dingen der Erste werde“ (Kol. 1:18).
4. Erst nach welchem offiziellen Ereignis konnten selbst diejenigen, die zuerst auferstehen, auferweckt werden, und wann trat dieses Ereignis ein?
4 Jesus Christus kaufte durch seinen Opfertod alle Menschen, die „in Adam“ sterben, zurück oder erlöste sie. Folglich ‘gehören sie alle Christus’. Doch selbst diejenigen, die zuerst auferstehen, konnten nicht vor Beginn der „Gegenwart“ oder Parusie Christi auferweckt werden. Diese offizielle Gegenwart Christi sollte mit seinem zweiten Kommen beginnen. Nach dem „Zeichen“, das Jesus vorhersagte, und auch nach gewissen biblischen Zeitangaben begann Jesu unsichtbare „Gegenwart“ oder Parusie im Herbst des Jahres 1914 u. Z. (Matth. 24:3)a.
5, 6. Wie wird in 1. Thessalonicher 4:13-17 gezeigt, daß sich Gott bei der „Ernte“ derer, die „in Adam“ sterben, an eine Reihenfolge oder „Rangordnung“ halten wird?
5 Jehova Gott wird sich bei der Auferweckung derer, die „in Adam“ sterben und nicht wie Jesus als „Erstlingsfrüchte“ der Auferstehung „geerntet“ werden, an eine Reihenfolge oder „Rangordnung“ halten. Besonders um Christen im ersten Jahrhundert — Hinterbliebene derer, ‘die in Christus verstorben waren’ — zu trösten, schrieb der Apostel Paulus:
6 „Dies sagen wir euch durch Jehovas Wort, daß wir, die Lebenden [geistgezeugte Christen], die bis zur Gegenwart des Herrn am Leben bleiben, denen [geistgezeugten Christen] keineswegs zuvorkommen werden, die im Tode entschlafen sind; denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf [Befehlswort, Wilckens], mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, welche überleben, mit ihnen zusammen in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein“ (1. Thess. 4:13-17).
7. Von welchen bestimmten Toten sprach Paulus hier, und wodurch wird in Offenbarung 14:12, 13 eine besondere Zeit für ihre Auferstehung angedeutet?
7 Hier spricht der Apostel Paulus nicht von den verstorbenen Menschen im allgemeinen, sondern von denen, die in Christus „im Tode entschlafen sind“, den in „Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen“. Im letzten Buch der Bibel nimmt der Apostel Johannes auf die Zeit Bezug, in der diese verstorbenen Christen aus dem Todesschlaf auferweckt werden. Er schreibt in Offenbarung 14:12, 13: „‚Hier [in Verbindung mit der Organisation für Weltfrieden und internationale Sicherheit] kommt es für die Heiligen, die, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu bewahren, auf das Ausharren an.‘ Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: ,Schreibe: Glücklich sind die Toten, die von dieser Zeit an in Gemeinschaft mit dem Herrn sterben. Ja, spricht der Geist, mögen sie ruhen von ihren mühevollen Arbeiten, denn die Dinge, die sie getan haben, gehen gleich mit ihnen.‘“ Worauf bezieht sich der Hinweis „von dieser Zeit an“?
8. Wieso ist mit dem Hinweis „von dieser Zeit an“ die Zeit der Gegenwart des Herrn im Geiste gemeint, und setzt ihr Tod ihren Taten ein Ende?
8 Im Lichte der Worte des Apostels Paulus aus 1. Thessalonicher 4:16, 17 muß es sich um die Zeit der „Gegenwart“ oder Parusie Jesu Christi handeln, also nicht um die Zeit vor, sondern nach ihrem Beginn. Auch während Jesu unsichtbarer Gegenwart im Geiste sollte es geistgezeugte Christen auf der Erde geben, die „in Gemeinschaft mit Christus“ sterben. Diese sollten besonders „glücklich“ sein, weil sie während seiner „Gegenwart“ sterben. Ihr Tod im Fleische setzt ihren ‘Taten’ nicht eine Zeitlang ein Ende. Warum nicht? Weil „die Dinge, die sie getan haben, ... gleich mit ihnen“ gehen oder — buchstäblich nach dem griechischen Text — „ihnen folgen“.
9. Warum sind die „Heiligen“, die in dieser Zeit sterben, gemäß Offenbarung 14:13 „glücklich“?
9 Das erfordert eine Änderung der Tätigkeit, und zwar von Werken im Fleisch auf der Erde zu Werken im Geist im himmlischen Bereich. Der Apostel Paulus bezieht sich auf „die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen“ und sagt: „So ist auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät in Verweslichkeit, es wird auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit. Es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft. Es wird gesät ein physischer Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib. Wenn es einen physischen Leib gibt, so gibt es auch einen geistigen“ (1. Kor. 15:42-44). Diese „glücklichen“ Auferweckten setzen also ihre auf der Erde geleisteten „Arbeiten“ im geistigen Bereich durch Werke fort, die sie in einem geistigen Leib leisten. Sie brauchen nicht im Tode zu schlafen und auf Christi Gegenwart zu warten.
WOMIT DER HERR VOM HIMMEL HERABKOMMT
10. Womit wird der Herr Jesus Christus zur Zeit der Auferweckung seiner geistgezeugten Jünger vom Himmel herabkommen?
10 Der Apostel Paulus sagt uns, was mit dem geistigen Herabkommen des Herrn vom Himmel verbunden ist: „Wir, die Lebenden, die bis zur Gegenwart [Parusie] des Herrn am Leben bleiben, [werden] denen keineswegs [in der geistigen Auferstehung] zuvorkommen ..., die im Tode entschlafen sind; denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen“ (1. Thess. 4:15, 16).
11. Wer hört den „gebietenden Zuruf“ des Herrn Jesus Christus bei seinem Herabkommen vom Himmel und gehorcht ihm?
11 Wer hört den „gebietenden Zuruf“, mit dem der Herr Jesus Christus von seiner himmlischen Stellung zur Rechten Gottes herabkommt? Offensichtlich die geistgezeugten Christen, die bis dahin „in Gemeinschaft mit dem Herrn“ verstorben sind. Wir wissen, daß kein Mensch, der auf der Erde lebt, seitdem Christus im Geiste herabgekommen ist, das heißt seit der Zeit, da seine unsichtbare „Gegenwart“ oder Parusie im Frühherbst des Jahres 1914 begonnen hat, seine Stimme direkt vernommen hat. Aber die „Toten in Christus“ (Luther) hörten ihn und gehorchten ihm.
12. (a) Wann beginnt der „letzte Tag“, von dem Jesus in Johannes 6:53, 54 sprach, und wie gehen diese Jünger in das „ewige Leben“ ein? (b) Von welchem anderen „letzten Tag“ unterscheidet sich dieser?
12 Diejenigen, die von Jesus Christus auf diese Weise auferweckt werden, gehören zu den Jüngern, von denen er sagte: „Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer sich von meinem Fleisch nährt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben [von der Zeit an, da er von den Toten auferweckt wird], und ich werde ihn am letzten Tage zur Auferstehung bringen“ (Joh. 6:53, 54). Der „gebietende Zuruf“, den Christus an diesem „letzten Tag“ erschallen läßt, hat die Macht, seine Jünger, die an dem besonderen Vorrecht hinsichtlich seines Fleisches und Blutes teilhatten, aus dem Todesschlaf aufzuwecken. Für diese Jünger beginnt der „letzte Tag“, wenn sie mit einem „geistigen Leib“ gleich dem des Christus zu „ewigem Leben“ im Himmel auferweckt werden. Da sich hier der Ausdruck „letzter Tag“ auf die Auferstehung der treuen geistgezeugten Christen bezieht, die eine himmlische Hoffnung haben, unterscheidet sich dieser „letzte Tag“ von dem, den Martha aus Bethanien im Sinn hatte, denn sie hatte damals überhaupt keine Ahnung von einer geistigen Auferstehung zu himmlischem Leben.
13. (a) Wessen Stimme hören die „Toten in Christus“, und wer ist der „Erzengel“? (b) Welchen biblischen Beweis haben wir dafür?
13 Der verherrlichte Herr Jesus Christus kommt „mit der Stimme eines Erzengels“ herab. Damit ist seine eigene Stimme gemeint, denn er ist der „Erzengel“. In seinem Gleichnis von den Schafen und den Böcken sprach Jesus von sich in dieser Stellung des Erzengels, indem er sagte: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden“ (Matth. 25:31, 32). Während seines vormenschlichen Daseins im Himmel war sein Name Michael. Es besteht kein Zweifel darüber, daß er in der aus vorchristlicher Zeit stammenden Prophezeiung in Daniel 12:1, 2 gemeint ist, wo es heißt: „Während jener Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst, der zugunsten der Söhne deines [Daniels] Volkes steht. Und es wird gewißlich eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie eine solche nicht herbeigeführt worden ist, seitdem eine Nation entstanden ist, bis zu jener Zeit. Und während jener Zeit wird dein Volk entrinnen, ein jeder, der im Buche aufgeschrieben gefunden wird. Und da werden viele von den im Staub des Erdbodens Schlafenden sein, die aufwachen werden, diese zu Leben auf unabsehbare Zeit und jene zu Schmach und zu Abscheu auf unabsehbare Zeit.“
14. Wie lautet der Name des Erzengels gemäß Offenbarung 12:7, und auf welchen früheren Kampf dieses Erzengels wird in Judas 9 hingewiesen?
14 Auch in Offenbarung 12:7 ist von Engeln die Rede, die Michael untergeordnet sind, wenn es dort heißt: „Krieg brach aus im Himmel: Michael und seine Engel [nicht die auferweckten geistgezeugten Christen] kämpften.“ Außerdem wird er in Judas 9 als Erzengel bezeichnet, wo zu lesen ist: „Als aber der Erzengel Michael mit dem Teufel uneins wurde und sich mit ihm wegen des Leibes Mose auseinandersetzte ...“ Der Teufel erhielt den Leib Mose nicht.
15. Wie erging es Satan, dem Teufel in dem Krieg mit dem Erzengel Michael, und kann er die Auferweckung der Jünger Christi und ihre Auffahrt in den Himmel zu Jesus Christus verhindern?
15 Satan, der Teufel, zog in dem jahrhundertelangen Kampf stets den kürzeren. In dem Krieg, der im Himmel stattfand, wurde er besiegt und mit seinen Dämonenengeln in die Umgebung unserer Erde hinabgeworfen, während der Erzengel Michael, nämlich der Herr Jesus Christus, und seine Engel als Sieger im Himmel blieben. Da der siegreiche Jesus Christus den in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen mit der „Stimme eines Erzengels“ befiehlt hervorzukommen, hat sein „gebietender Zuruf“ größere Gewalt und Wirkung. Außerdem hat Satan, der Teufel, nach seiner Niederlage nicht mehr genug Macht, die geistige Auferweckung der in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen zu verhindern, und er wird diese weder daran hindern können, in den geistigen Bereich einzutreten, noch daran, in den Himmel aufzufahren, um bei dem siegreichen Jesus Christus zu sein.
16. Zu welchem Zweck erschallt die „Posaune Gottes“, wenn der Herr vom Himmel herabkommt, und wer wird ihr zuerst gehorchen?
16 Christus wird auch mit der „Posaune Gottes“ vom Himmel herabkommen (1. Thess. 4:16). Die Posaune ist in diesem Falle kein Signal dafür, daß sich Truppen zu einem Krieg versammeln, um gegen einen Feind zu kämpfen und ihn zu töten. Das Blasen der „Posaune Gottes“ erfolgt aus einem friedlichen Anlaß, nämlich damit sich Jehovas Volk versammelt wie in den Tagen Mose, als die zwei Silbertrompeten geblasen wurden, um die 12 Stämme Israels zu versammeln (4. Mose 10:1-10). In 1. Korinther 15:52 bringt der Apostel Paulus eine solch aufrüttelnde „Posaune“, mit der zum Versammeln aufgerufen wurde, mit der Auferstehung der verstorbenen Christen in Zusammenhang, wenn er sagt: „... zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“ Wer sind die ersten, die dieser „letzten Posaune“ gehorchen, wenn sie als „Posaune Gottes“ erschallt, um die Toten wieder als Lebende zu versammeln? Die Antwort finden wir in 1. Thessalonicher 4:16: „Die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen.“
17. Weshalb ist die Auferstehung der „in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen“ für Menschenaugen unsichtbar?
17 Die Auferstehung der „in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen“ ist jedoch für Menschenaugen unsichtbar. Warum? Weil diese Christen eine geistige Auferstehung erfahren; jeder wird mit einem ‘geistigen Leib auferweckt’ (1. Kor. 15:44). Da Menschenaugen nicht stark genug sind, um geistige Leiber wahrzunehmen, ist die Auferstehung der „Toten in Christus“ für Menschen unsichtbar. Deshalb haben Menschen, seitdem Christi „Gegenwart“ oder Parusie im Jahre 1914 begonnen hat, weder ihn gesehen noch die Auferstehung seiner Jünger wahrgenommen.
18, 19. (a) Wollte Paulus in 1. Thessalonicher 4:17 sagen, daß jene Christen, bevor sie „entrückt“ werden, nicht sterben? (b) In welchem Sinne werden sie daher „entrückt“, und mit was für einem Leib fahren sie zur glücklichen Begegnung mit dem Herrn in den Himmel auf?
18 Der Apostel Paulus spricht von sich, als ob er bis zu diesem für geistgezeugte Christen glücklichen Ereignis auf der Erde am Leben sei, indem er sagt: „Danach werden wir, die Lebenden, welche überleben, mit ihnen zusammen in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein“ (1. Thess. 4:17).
19 Paulus wollte damit nicht sagen, geistgezeugte Christen wie er würden nicht sterben und würden mit ihrem menschlichen Leib in buchstäblichen Wolken in den Himmel „entrückt“ werden. Er starb. Geistgezeugte Christen, die heute, während der „Gegenwart“ oder Parusie Christi, am Leben sind, müssen ebenfalls sterben. Gleich Samen, der in den Boden gesät wird, muß bei jedem von ihnen ‘ein physischer Leib gesät’ werden, indem sie als Menschen sterben (1. Kor. 15:44). Inwiefern werden sie denn zusammen mit den „in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen“, die zuerst auferweckt worden sind, „in Wolken entrückt“? Insofern, als sie nicht im Tode zu schlafen brauchen, wenn ihr ‘physischer Leib gesät’ wird. Sie erfahren sofort eine geistige Auferstehung; sie lassen ihren menschlichen Leib auf der Erde zurück und werden mit einem „geistigen Leib“ auferweckt. Mit diesem geistigen Leib fahren sie zur Begegnung mit ihrem Herrn in den Himmel auf. Besonders deshalb können sie gemäß Offenbarung 14:13 als „glücklich“ bezeichnet werden.
20. In was für „Wolken“ werden Christen, die überlebt haben, „entrückt“, und was soll damit über ihre Auffahrt angedeutet werden?
20 Was bedeutet es aber, daß sie „in Wolken“ entrückt werden? Wolken schweben hoch am Himmel und zeigen daher eine Erhöhung an. Außerdem ist das, was in den Wolken oder darüber vorgeht, für uns auf der Erde verborgen. Geistige Leiber benötigen keine buchstäblichen Wolken, um für uns unsichtbar zu sein. In 1. Thessalonicher 4:17 sind also symbolische Wolken gemeint, durch die sozusagen dem menschlichen Auge verborgen bleibt, daß die auferweckten Christen zur Begegnung mit ihrem hoch erhöhten Herrn entrückt werden. Denken wir daran, daß Jesus Christus am 40. Tag nach seiner Auferstehung in den Himmel auffuhr und während seiner Auffahrt durch „eine Wolke“ von den Augen seiner Jünger hinweggenommen wurde (Apg. 1:9).
21. Bedeutet das Herabkommen des Herrn vom Himmel, daß er direkten Kontakt mit der Erde aufnimmt, und wann geht der „letzte Tag“, an dem er seine geistgezeugten Jünger auferweckt, zu Ende?
21 Was beweist all das? Folgendes: Der Herr Jesus Christus kommt nicht herab, um direkten Kontakt mit der Erde aufzunehmen. Wolken, in denen nach der Darstellung die auferweckten Christen ihrem himmlischen Herrn begegnen, schweben hoch über der Erde. Außerdem heißt es, daß die auferweckten Christen ihrem Herrn „in der Luft“ begegnen, nicht auf dem Erdboden, weder auf dem Ölberg in Jerusalem noch an irgendeinem anderen Ort der Erde. Überdies ist der „letzte Tag“, an dem sie entrückt werden, kein gewöhnlicher 24-Stunden-Tag. Es ist eine Zeitspanne, die erst dann endet, wenn der letzte geistgezeugte Christ, der an der „ersten Auferstehung“ teilhat, zu himmlischem Leben auferweckt worden ist (Offb. 20:4, 6; Joh. 6:54). Die Erfüllung biblischer Prophezeiungen läßt erkennen, daß wir bereits an diesem besonderen „letzten Tag“ leben.
-
-
Wir leben am „letzten Tag“, dem Tag der AuferstehungDer Wachtturm 1979 | 1. Oktober
-
-
Wir leben am „letzten Tag“, dem Tag der Auferstehung
1. Für welche Zeit erwartete man jahrzehntelang die Verherrlichung des Überrests der noch lebenden Christen, doch ging das, was in 1. Thessalonicher 4:16, 17 vorhergesagt worden war, damals in Erfüllung?
DA DIE „Toten in Christus“ am „letzten Tag“ mit einem geistigen Leib — für Menschenaugen unsichtbar — auferweckt werden, müssen wir Menschen, was den Umstand betrifft, daß dies heute tatsächlich geschieht, ‘durch Glauben wandeln, nicht durch Schauen’. Wir erinnern uns daran, daß nicht wenige Personen jahrzehntelang dachten, die Verherrlichung aller noch lebenden Glieder der Christenversammlung würde am Ende der Zeiten der Nationen, um den 1. Oktober 1914, erfolgen (Luk. 21:24). Doch damals geschah nichts, was dem in 1. Thessalonicher 4:16, 17 beschriebenen Vorgang gleichgekommen wäre. Es brach vielmehr Krieg im Himmel aus, und die Verlierer, Satan und seine Dämonen, erlebten einen schnellen Sturz auf die Erde (Offb. 12:7-13). Interessanterweise sind immer noch einige der geistgezeugten Christen, die bereits 1914 lebten und tätig waren, im Fleische unter uns. Offensichtlich war an der zeitlichen Bestimmung des „letzten Tages“, des Tages für die Verherrlichung der geistgezeugten Versammlung, etwas falsch.
2, 3. In welcher Zeit soll die Verherrlichung stattfinden, und welche Frage erhebt sich daher bezüglich der Erfüllung von 1. Korinther 15:50-57?
2 Dessenungeachtet begann am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, die unsichtbare „Gegenwart“ oder Parusie des verherrlichten Jesus Christus. Damit begann die Zeit, in der mit den geistgezeugten Christen, die noch lebten, das geschehen sollte, was in 1. Thessalonicher 4:16, 17 für den „letzten Tag“ vorausgesagt worden war (Joh. 6:54).
3 Wann würde die Erfüllung von 1. Korinther 15:50-57 logischerweise beginnen? Dort ist zu lesen: „Fleisch und Blut [können] Gottes Königreich nicht ererben ..., noch ererbt die Verweslichkeit die Unverweslichkeit. Seht! Ich sage euch ein heiliges Geheimnis: Wir werden nicht alle im Tode entschlafen [wenn der vergängliche menschliche Leib stirbt], wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir [Christen wie Paulus] werden verwandelt werden. Denn das, was verweslich ist, muß Unverweslichkeit anziehen, und das, was sterblich ist, muß Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird sich das Wort erfüllen, das geschrieben steht: ,Der Tod ist für immer verschlungen.‘ ,Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?‘ Der Stachel, der den Tod verursacht, ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das [mosaische] ,Gesetz‘. Gott aber sei Dank, denn er gibt uns den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus!“
4. Wann starb Jesus, und wie war in Daniel 9:24-27 darauf hingewiesen worden?
4 Um die Zeit gewissermaßen biblisch zu bestimmen, können wir Ereignisse miteinander vergleichen, die parallel laufen oder in ihrer Art einander entsprechen. Wann wurde zum Beispiel Jesus auferweckt, wodurch er „Christus, der Erstling“, wurde? Das war am Sonntag, dem 16. Nisan des Jahres 33 u. Z. Zwei Tage zuvor, am Passahtag, am 14. Nisan, hatte man ihn an einem Pfahl zu Tode gebracht. Dieser Tag des Opfers Christi war eine gekennzeichnete Zeit in der Ereignisliste, die von Jehova Gott aufgestellt und in Daniel 9:24-27 aufgezeichnet worden war. Er kennzeichnete die Mitte der letzten von „siebzig Wochen“, und zwar Jahrwochen, nicht Wochen von sieben Tagen. In dieser letzten oder 70. Jahrwoche sollte gemäß der Prophezeiung Daniels „der Messias abgeschnitten werden mit nichts für sich selbst“. Doch wann während dieser letzten Jahrwoche, die im Herbst des Jahres 29 u. Z. begann, sollte dies geschehen? Die Antwort finden wir in Daniel 9:27: „Zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Opfergabe aufhören lassen.“ Als Jesus gestorben war, waren daher Tieropfer wertlos.
5. Wie wird der Beginn der 70. Jahr„woche“ berechnet, wodurch war er gekennzeichnet, und welche Zeit leitete er für Jerusalem und das jüdische System ein?
5 Da Jesus sein vollkommenes Menschenleben „zur Hälfte der Woche“ oder am 14. Nisan 33 u. Z. opferte, begann diese „Woche“ dreieinhalb Mondjahre zuvor, nämlich am 15. Tischri 29 u. Z. Durch welches Ereignis war der Beginn dieser 70. Jahr„woche“ gekennzeichnet? Jesus wurde der Messias, was „Gesalbter“ bedeutet. Das geschah, als er von Johannes dem Täufer getauft wurde. Sogleich danach wurde Jesus mit dem heiligen Geist zum messianischen König über Jehovas Volk „gesalbt“. Damals war er 30 Jahre alt (Luk. 3:21-23; 4:1-21). Dieses Ereignis kennzeichnete in Wirklichkeit den Beginn der „Zeit des Endes“ der Stadt Jerusalem und des Opfersystems der Juden. Weniger als 41 Jahre später, im Sommer des Jahres 70 u. Z., wurde die Stadt Jerusalem und ihr Tempel verwüstet. Das war in Daniel 9:26 wie folgt vorausgesagt worden: „Die Stadt und die heilige Stätte, das Volk eines Führers [des Feldherrn Titus], der kommt [im Jahre 70 u. Z.], wird sie ins Verderben bringen. Und das Ende davon wird durch die Flut [der römischen Legionäre] sein. Und bis zum Ende wird es Krieg geben.“
6, 7. Was geschah unmittelbar nach dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914, und welche Ankündigung, die damals im Himmel erfolgte, erfüllte sich hinsichtlich der Erde und ihrer Toten?
6 Als Parallele dazu begann für das gegenwärtige System der Dinge die „Zeit des Endes“, als im Herbst des Jahres 1914 die Zeiten der Nationen abliefen (Dan. 12:4). Sofort nach dem Ablauf der Zeiten der Nationen wurde der gesalbte Jesus als der bleibende Erbe König Davids aus Jerusalem, seines Vorfahren aus alter Zeit, im Himmel als König eingesetzt. Damals erging die Ankündigung, die auf das Blasen der siebenten Trompete folgte. In Offenbarung 11:15-18 lesen wir diesbezüglich:
7 „Und der siebente Engel blies seine Trompete. Und es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: ,Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn [des Souveränen Herrn Jehova] und seines Christus geworden, und er [der Souveräne Herr Jehova] wird als König regieren für immer und ewig.‘ ... ,Wir danken dir, Jehova Gott, du Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu regieren begonnen hast. Aber die Nationen wurden zornig, und dein eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit für die Toten, gerichtet zu werden, und den Lohn zu geben deinen Sklaven, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, die die Erde verderben.‘“
8. (a) Über wen wurden die Nationen damals zornig, warum und in welchem Ausmaß? (b) Inwiefern bildete dies eine Parallele zu dem, was mit dem gesalbten Jesus „zur Hälfte der Woche“ geschehen war?
8 Während des Ersten Weltkrieges (1914 bis 1918 u. Z.) ‘wurden die Nationen zornig‘ und sie ließen ihren Zorn an den Menschen aus, die dem Souveränen Herrn Jehova hingegeben waren. Warum? Weil diese predigten, daß die Zeiten der Nationen im Jahre 1914 abgelaufen waren und Christi Königreich im Himmel aufgerichtet worden war. Dieser Zorn der Nationen kam im Frühjahr 1918 besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika zum Ausbruch. Das war dreieinhalb Jahre nach dem Ende der Zeiten der Nationen und der Einsetzung des gesalbten Jesus als himmlischer König. Was mit den Königreichsverkündigern im Jahre 1918 auf der Erde geschah, bildet praktisch eine Parallele zu dem, was mit Jesus „zur Hälfte der Woche“ in Jerusalem geschehen war. In seinem Falle war eine Auferstehung vom Tode notwendig geworden. Dementsprechend war den Verkündigern seines Königreiches im Jahre 1918 von den Verfolgern — wie diese glaubten — ein „Todesstoß“ versetzt worden, so daß die Verkündigung des Königreiches einer Wiederbelebung, einer Auferstehung, bedurfte.
9. (a) Weshalb wäre die Wiederbelebung oder bildhafte Auferweckung der verfolgten Königreichsverkündiger zu erneuter Tätigkeit keine richtige Parallele zur Auferstehung Jesu am 16. Nisan 33 u. Z.? (b) Ihr ‘Entrücktwerden zur Begegnung mit dem Herrn’ konnte wessen geistiger Auferstehung nicht vorausgehen?
9 Die Auferstehung Jesu Christi am 16. Nisan 33 u. Z. war geistiger Natur. Es war eine Auferstehung zu himmlischem Leben, doch sie erfolgte aus einem irdischen Grab. Die Königreichsverkündiger, die noch im Fleische waren, wurden indes zu einer Tätigkeit auf der Erde wiederbelebt, und zwar um erneut „diese gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen bewohnten Erde „allen Nationen zu einem Zeugnis“ zu predigen (Matth. 24:14). Diese geistgezeugten Christen sollten noch nicht im Himmel verherrlicht oder ‘zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft entrückt’ werden. Ihre Verherrlichung sollte der Auferstehung der Christen, die vor 1918 „im Tode entschlafen“ waren, nicht „zuvorkommen“, worauf in 1. Thessalonicher 4:14-17 mit den Worten hingewiesen wird: „Die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen.“ Die Auferstehung dieser Christen sollte passenderweise der Wiederbelebung der Königreichsverkündiger für ihr weiteres Werk, das sie während der „Zeit des Endes“ auf der Erde zu verrichten hätten, vorausgehen. Diese Wiederbelebung erfolgte im Frühjahr 1919.
10. Wessen Auferstehung — und zwar zu welcher Zeit — wäre die richtige Parallele zur Auferstehung Jesu am 16. Nisan 33 u. Z.?
10 Die geistige Auferstehung der „Toten in Christus“ im Frühjahr 1918 — dreieinhalb Jahre nachdem Christus am Ende der Zeiten der Nationen im Herbst 1914 inthronisiert worden war — wäre eine Parallele zur Auferstehung Jesu am 16. Nisan 33 u. Z., „zur Hälfte der Woche“ (Dan. 9:27). Auf diese Weise sind sie „zuerst“ auferstanden. Durch ihre Auferstehung kamen sie der Auferstehung derer zuvor, die bis zur „Gegenwart“ oder Parusie Christi und bis zu der Zeit am Leben blieben, in der das Königreichspredigtwerk „getötet“ wurde.
11. Welche entsprechende Zeitspanne spielt in Verbindung mit den in Offenbarung, Kapitel 11 erwähnten prophetischen Zeugen Gottes eine Rolle, und stellt ihr Aufstieg in den Himmel die Erfüllung von 1. Thessalonicher 4:17 dar?
11 Eine ähnliche Zeitspanne spielt in Verbindung mit den prophetischen Zeugen Gottes eine Rolle, die in Offenbarung, Kapitel 11 dargestellt werden. Gemäß Offenbarung 11:3-7 wurden sie getötet, nachdem sie 1 260 Tage oder 3 1⁄2 Jahre prophezeit hatten. Doch sie haben eine Auferstehung: „Nach den dreieinhalb Tagen kam von Gott her Geist des Lebens in sie, und sie stellten sich auf ihre Füße, und große Furcht befiel die, die sie sahen. Und sie hörten eine laute Stimme aus dem Himmel zu ihnen sagen: ,Kommt hierherauf.‘ Und sie gingen in der Wolke in den Himmel hinauf, und ihre Feinde sahen sie“ (Offb. 11:11, 12). Dies stellt prophetisch dar, wie der Überrest geistgezeugter Christen im Frühjahr 1919 im Königreichsdienst wiederbelebt wurde. Dadurch, daß er zu weltweiter Bedeutung aufstieg, erfüllte sich nicht 1. Thessalonicher 4:17. Wir denken in diesem Zusammenhang daran, daß die 120 Jünger Jesu Christi, erst 51 Tage nachdem ihr Herr, Jesus Christus, an den Pfahl geschlagen und begraben worden war, zur öffentlichen Tätigkeit in Jerusalem wiederbelebt wurden.
12. Inwiefern war auch durch die Vision in Hesekiel 37:1-14 eine solche Wiederbelebung des geistigen Überrests vorhergesagt worden?
12 Diese Wiederbelebung des Überrests, der noch am Leben sein sollte, wurde auch in Hesekiel 37:1-14 vorhergesagt. Jehova ließ den Propheten Hesekiel eine Vision von einem Tal voller verdorrter Gebeine von Israeliten sehen. Die Gebeine wurden dann wieder zu lebendigen Israeliten zusammengesetzt, die bereit waren, ihr Exil im heidnischen Babylon aufzugeben. Darüber, wie sich die Vision erfüllen sollte, sagte Jehova: „Siehe, ich öffne eure Grabstätten, und ich will euch heraufführen aus euren Grabstätten, o mein Volk [das sich im Exil in Babylon befand], und euch auf den Boden Israels bringen. Und ihr werdet erkennen müssen, daß ich Jehova bin, wenn ich eure Grabstätten öffne und wenn ich euch aus euren Grabstätten heraufführe, o mein Volk“ (Hes. 37:12, 13).
13. Wie erfüllte sich die Vision vom Tal der verdorrten Gebeine in der Neuzeit, und inwiefern stimmt dies mit dem überein, was mit Jesu Jüngern nach der „Hälfte der Woche“ geschehen war?
13 Diese Vision erfüllte sich in der Neuzeit am Überrest der geistigen Israeliten dadurch, daß er im Frühjahr 1919 aus „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, und aus der Unterdrückung durch Groß-Babylons Helfershelfer aus den Kreisen der Politik, des Gerichtswesens und des Militärs befreit wurde, die alle auf das Geheiß Groß-Babylons gehandelt hatten. Die Wiederbelebung der Jünger, die mit Jesus Gemeinschaft gepflegt hatten, und ihre Befreiung aus dem bedrückenden jüdischen System der Dinge fand erst nach seinem Tod, seinem Begräbnis und seiner Auferstehung statt, was wahrscheinlich von prophetischer Bedeutung für den zeitlichen Ablauf der Ereignisse in der Neuzeit war. Jener Vorgang fiel in die Zeit unmittelbar nach der „Hälfte der Woche“, in der Jesus als Loskaufsopfer dargebracht wurde.
14. Zu welcher in 1. Thessalonicher 4:15-17 erwähnten Klasse gehören diese wiederbelebten, reaktivierten Zeugen in der Neuzeit und inwiefern ist der „letzte Tag“, von dem Jesus sprach, ein „glücklicher“ Tag für sie?
14 Der Überrest der geistigen Israeliten, die in der Neuzeit wiederbelebt und reaktiviert wurden und die im Frühjahr 1919 das Zeugniswerk wiederaufnahmen, waren „die Lebenden“, von denen der Apostel Paulus sprach und „die bis zur Gegenwart des Herrn am Leben bleiben“ (1. Thess. 4:15). Sie erwarten, während der Gegenwart Christi, nachdem sie weltweit das Schlußzeugnis über das Königreich gegeben haben, „in Gemeinschaft mit dem Herrn“ zu sterben. Das geschieht während des „letzten Tages“, an dem Jesus, wie er sagte, diejenigen verstorbenen Jünger auferwecken werde, die das Vorrecht haben, sich von seinem Fleisch zu nähren und sein Blut zu trinken. Das bedeutet für sie, „entrückt“ zu werden, um ihm, ihrem Herrn, „in der Luft“ zu begegnen. Diese ihre augenblickliche Auferstehung zu himmlischem Leben ist für Menschen, die auf der Erde zurückbleiben, unsichtbar, so, als sei sie durch „Wolken“ verborgen. Sie sind wirklich „glücklich“, weil sie „von dieser Zeit an in Gemeinschaft mit dem Herrn sterben“ und nicht im Todesschlaf auf sein zweites Kommen warten müssen (Offb. 14:13; Joh. 6:53, 54; 1. Kor. 15:52, 53).
15. Welche heute tätigen Mitarbeiter werden zugegen sein, wenn sich die Glieder des Überrests, die überlebt haben am Ende des „letzten Tages“ verabschieden, und was für ein Abschied wird dies wahrscheinlich sein?
15 Viele christliche Gefährten des Überrests, eine „große Volksmenge“, bleiben zurück. Sie haben während der „Zeit des Endes“ und während der „Gegenwart des Herrn“ in dem Schlußzeugnis, das allen Nationen über das Königreich gegeben worden ist, mit dem Überrest der geistigen Israeliten zusammengearbeitet. Die Glieder dieser „großen Volksmenge“ hoffen, die „große Drangsal“, in der das gegenwärtige weltliche System der Dinge untergehen wird, zu überleben (Offb. 7:9, 14). Sie werden daher zugegen sein, wenn die glückliche Zeit herbeikommt, in der das letzte Glied des Überrests der geistigen Israeliten „in Wolken entrückt werden [wird] zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft“ (1. Thess. 4:17). Wie liebevoll wäre es doch, wenn die „große Volksmenge“, die an diesem „letzten Tag“, dem Tag der Auferstehung, lebt, den Gliedern des Überrests, die überlebt haben, Lebewohl sagen würde, wenn diese am Ende des „letzten Tages“ ihren irdischen Lauf vollenden! (Joh. 6:53, 54). Es wird wahrscheinlich kein leichter Abschied sein; die Scheidenden und diejenigen, die auf der paradiesischen Erde zurückbleiben, werden ihre gegenseitige Liebe zum Ausdruck bringen. Die Glieder der „großen Volksmenge“ werden die von der Erde Scheidenden nie wiedersehen.
16. Wenn auch die Glieder der „großen Volksmenge“ die persönliche Gemeinschaft mit wem nicht mehr haben, werden sie doch welche Neuankömmlinge auf der paradiesischen Erde willkommen heißen können?
16 Die Glieder der „großen Volksmenge“ werden zwar keine buchstäbliche Gemeinschaft mit den verherrlichten Gliedern des Überrests mehr haben, doch werden sie durch eine zahllose Menge neuer Bewohner des irdischen Paradieses getröstet werden. Wer sind diese, und woher kommen sie? Es sind weitere erlöste Menschen, die aus dem adamischen Tod, dem Land des „letzten Feindes“, auferweckt werden (1. Kor. 15:26). Welche Freude wird es für die Glieder der „großen Volksmenge“ sein, dem auferweckten Hiob zu begegnen, Abraham, Isaak, Jakob, Johannes dem Täufer und sogar den Kleinkindern aus Bethlehem, die von ihrem Feind, Herodes dem Großen, in das Totenreich geschickt wurden! Und welche Freude wird das Wiedersehen mit Freunden sein, die zu den „anderen Schafen“ des vortrefflichen Hirten gehören, die die „große Drangsal“ nicht überstanden und den Beginn der Tausendjahrherrschaft Christi nicht erlebt haben! (Offb. 20:4, 6; Joh. 10:16). Werden die Glieder des gesalbten Überrests, die die „große Drangsal“ überleben, in der neuen Ordnung noch so lange leben, bis für diejenigen der „letzte Tag“, der Tag der Auferstehung, anbricht, die auf der Erde auferweckt werden? (Joh. 11:24). Die Bibel sagt darüber nichts Bestimmtes.
17. (a) Als was könnten die dann auf der Erde Auferweckten im Vergleich zu Christus bezeichnet werden? (b) In welcher Hinsicht werden die Glieder der „großen Volksmenge“ den Auferstandenen gleichen, obwohl sie nicht aus dem Grab auferweckt werden müssen, und welcher gesegnete Zustand wird am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi herrschen?
17 Diese Auferweckten werden gleichsam die Nachlese der Auferstandenen sein, von denen der auferweckte Jesus „Christus, der Erstling“, war (1. Kor. 15:20, 22, 23). Die Glieder der „großen Volksmenge“, die überlebt hat, müssen zwar nicht aus dem Grab auferweckt werden, doch werden sie den Auferweckten gleichen und noch weitere Wohltaten des Sühnopfers Jesu Christi benötigen. Die Begleiterscheinungen des ererbten Todes müssen behoben werden. Es wird wirklich eine gesegnete Zeit sein, wenn bis zum Ende der Tausendjahrherrschaft Christi für die erlösten und gehorsamen Menschen einschließlich der Glieder der „großen Volksmenge“ „als letzter Feind ... der Tod zunichte gemacht“ wird. Dann wird Jehova Gott zu Recht „allem alles“ sein (1. Kor. 15:26, 28; Offb. 1:18; 20:11-14).
[Bild auf Seite 28]
Die Auferstandenen im Paradies willkommen heißen
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1979 | 1. Oktober
-
-
Fragen von Lesern
● In 2. Samuel 8:13 wird gesagt, David habe die Edomiter im Salztal niedergeschlagen, doch in 1. Chronika 18:12 wird dieser Sieg Abischai zugeschrieben, und in der Überschrift zu Psalm 60 heißt es, Joab habe die Edomiter besiegt. Worauf sind diese unterschiedlichen Angaben zurückzuführen?
In den drei Berichten wird die Niederlage der Edomiter offensichtlich von verschiedenen Gesichtspunkten aus dargestellt. In 2. Samuel wird der Sieg David zugeschrieben, weil er der König war, der Hauptbefehlshaber des israelitischen Heeres und derjenige, der die Verantwortung für diese Schlacht trug. Da Joab der oberste Feldherr war, wird in der Überschrift zum 60. Psalm ihm der Triumph zugeschrieben. Abischai diente unter Joab als Befehlshaber einer Abteilung und hatte zweifellos einen wichtigen Anteil an dem Feldzug. Das würde erklären, weshalb im Bericht der Chronika ihm der Sieg zugeschrieben wird. Die drei Angaben sind somit nicht widersprüchlich. Selbst heute noch ist es Brauch, die Ehre für eine besondere Tat demjenigen zu geben, der sie angeordnet hat, oder demjenigen, der einen bedeutenden Anteil an ihrer erfolgreichen Ausführung hatte.
-