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Kämpfer gegen Gott verlieren die SchlachtDer Wachtturm 1978 | 15. März
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wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (NW; siehe auch Luther-Bibel).
11, 12. (a) Wann trat der „Sklave“ in Erscheinung, und wie? (b) Was zeigte, daß der „Sklave“ dazu eingesetzt worden war, den „Hausknechten“ die Speise zur rechten Zeit auszuteilen?
11 Der hier vorhergesagte „Sklave“ kann nicht ein einzelner Christ sein, sonst müßte er jetzt bereits 1 900 Jahre alt sein. Es muß sich dabei um die ganze Christenversammlung handeln, bestehend aus den 144 000 Jüngern, die von Gottes Geist gezeugt wurden, um als Miterben Jesu Christi mit ihm in seinem himmlischen Königreich zu herrschen. Der erste Teil dieser „Sklaven“klasse wurde zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. hervorgebracht, und zwar als durch den verherrlichten Jesus Christus der heilige Geist auf die in Jerusalem versammelten Jünger (etwa 120) ausgegossen wurde. Daß diese neu hervorgebrachte „Sklaven“klasse damals dazu bestimmt wurde, den Hausknechten des verherrlichten Jesus Christus, ihres Herrn, die Speise zur rechten Zeit auszuteilen, wurde durch etwas ganz Besonderes bestätigt. Wodurch?
12 Alle, die damals mit dem heiligen Geist gesalbt wurden, begannen, in ihnen bisher unbekannten fremden Sprachen zu sprechen und „über die großen Dinge Gottes“ zu reden (Apg. 2:1-11). Unmittelbar danach erhielten dreitausend wahrheitshungrige Juden und Proselyten geistige Speise zur rechten Zeit und wurden dann getaufte, geistgezeugte Christen, Hausknechte des Herrn Jesus Christus (Apg. 2:14-42; Matth. 24:45).
13. (a) Wieso ist dieser „Sklave“ bis heute am Leben geblieben, und was erwartete er? (b) Warum sind die 64 Jahre, die seit 1914 vergangen sind, von besonderer Bedeutung?
13 Diese geistgezeugten Christen des ersten Jahrhunderts starben alle, aber im Verlauf der vergangenen Jahrhunderte wurden der „Sklaven“versammlung weitere Glieder hinzugefügt, die alle die Gegenwart des verherrlichten Herrn Jesus Christus in Königsmacht erwarteten. Seit dem Jahre 1914 ist das „Zeichen“ zu sehen, und es läßt immer deutlicher erkennen, daß die Zeit der Gegenwart des Herrn in Königsmacht am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, begonnen hat (Luk. 21:24; Dan. 4:16, 23, 25, 32). Noch nie ist die ganze Menschheit so von internationalen Kriegen, politischen Unruhen, Erdbeben, von Seuchen weltweiten Ausmaßes, von Hungersnöten, verbunden mit ständig steigenden Lebensmittelpreisen, und von schweren Ausschreitungen heimgesucht worden wie in den seit 1914 verflossenen 64 Jahren, und noch nie hat man soviel Haß und Bedrückung sowie eine solch weltweite Verfolgung der „Sklaven“klasse Christi beobachten können wie in diesen Jahren. Tatsächlich ist die Zeit zwischen dem Jahr 1914, in dem der Erste Weltkrieg ausbrach, und der Gegenwart ohne Parallele in der Geschichte. Dies müßte also für die Welt etwas Besonderes bedeuten. So ist es auch. Jesus Christus, Gottes Prophet, der größer ist als Moses, erklärte, was es bedeutet. Was denn?
14. Was hat dies gemäß den Worten Jesu zu bedeuten?
14 Es bedeutet, daß wir seit 1914 in der Zeit seiner „Gegenwart“ oder parousia leben und daß das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge immer näher rückt.
15. Warum muß es heute eine Jeremia-Klasse auf der Erde geben, und aus wem besteht sie?
15 Die „Gegenwart“ Christi ist die Zeit, in der er Glieder der „Sklaven“versammlung richtet, die vor 1 900 Jahren eingesetzt wurde, um seinen Hausknechten die geistige Speise zur rechten Zeit auszuteilen (Matth. 24:45-47; 25:14-30). Demnach müßten jetzt die letzten Glieder des Überrestes der geistgezeugten „Sklaven“klasse auf der Erde sein und gerichtet werden. Die Treue und die göttliche Weisheit, die sie im Dienste ihres Herrn beweisen würden, sollten dafür ausschlaggebend sein, ob sie würdig wären, über die ganze irdische Habe ihres Herrn gesetzt zu werden. Da unsere Zeit den Tagen des Propheten Jeremia entspricht, wäre vernünftigerweise auch anzunehmen, daß es heute eine Klasse gibt, die wie einst Jeremia im Namen Jehovas kommt. Eine solche Klasse gibt es. Sie besteht aus dem bewährten Überrest der „Sklaven“klasse, und bis heute haben die Kämpfer gegen Gott nicht die Oberhand über diese Klasse gewonnen.
16. (a) Was entstand vor hundert Jahren in Allegheny (Pennsylvanien), und welche Beziehung bestand zur Christenheit? (b) Wie kam es damals zur Veröffentlichung einer sehr notwendigen Zeitschrift, und durch wen?
16 Werfen wir nun einmal einen Blick in das Jahr 1877 u. Z. Damals war die Christenheit bereits in unzählige Sekten und Glaubensgemeinschaften aufgespalten. Es gab damals aber auch eine kleine Versammlung Gott hingegebener Bibelforscher in Allegheny, das jetzt ein Stadtteil von Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) ist. Diese Versammlung hatte sich von den Religionssystemen der Christenheit, die damals von Verfechtern der Evolutionstheorie und von Vertretern der Textkritik und des Materialismus heftig angegriffen wurde, völlig losgelöst. Durch das konfessionell unbeeinflußte Studium des inspirierten Wortes Gottes, das diese kleine Versammlung in Allegheny betrieb, erkannte sie, daß ein dringendes Werk durchgeführt werden mußte. Ein Ältester dieser Versammlung sah es als notwendig an, eine neue Zeitschrift herauszugeben, die für die wichtigsten Grundlehren der Bibel eintreten sollte. Er beschloß, sein Vermögen dafür zu verwenden. Im Juli 1879 gründete er die gewünschte Zeitschrift, deren Redakteur und Herausgeber er selbst war. Diese Zeitschrift sollte für das weltliche System der Dinge, besonders für die Christenheit, zu einem Problem werden. Sie erschien unter dem Titel „Zion’s Watch Tower and Herald of Christ’s Presence“ („Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi“). Ihr Redakteur und Herausgeber war der opferbereite Bibelforscher Charles T. Russell.
17, 18. (a) In wessen Namen traten diejenigen, die mit der Veröffentlichung der Zeitschrift „Zions Wacht-Turm“ zu tun hatten an die Öffentlichkeit? (b) Warum würde die Zeitschrift „nie bei Menschen um Unterstützung zu bitten oder zu betteln“ brauchen?
17 Dieser Redakteur und seine Mitarbeiter sowie die Versammlung, die die neue Zeitschrift unterstützte, traten im Namen des Gottes Jeremias, der als Priester im alten Zion gedient hatte, an die Öffentlichkeit. Die Bibel bezeichnet das damalige Zion wiederholt als die Wohnstätte des Gottes Jeremias (Ps. 74:2; 48:1, 2). Die Bezeichnung „Wacht-Turm“ stand mit dem Bibeltext in Verbindung, der auf der Titelseite der Zeitschrift angeführt war: „Wächter, wie weit ist’s in der Nacht?“ „Der Morgen kommt!“ (Jes. 21:11, 12). Das deutete an, welchem Zweck die Zeitschrift in bezug auf die Erfüllung biblischer Prophezeiungen dienen sollte. In der zweiten Ausgabe der Zeitschrift (1. Jahrgang, Nr. 2) erschien auf der zweiten Seite über der ersten Spalte die Überschrift: „Wünschst du ‚Zions Wacht-Turm‘?“ Absatz 3 unter dieser Überschrift lautete:
18 „Denke nicht, wir wollten mit diesen Worten um Geld bitten. Nein, die Zeitschrift ‚Zions Wacht-Turm‘ wird, wie wir glauben, von JEHOVA unterstützt und braucht deshalb nie bei Menschen um Unterstützung zu bitten oder zu betteln. Wenn er, der sagt: ‚All das Gold und Silber der Berge ist mein‘, nicht mehr die nötigen Mittel zur Verfügung stellt, nehmen wir an, daß es Zeit ist, ihr Erscheinen einzustellen.“
VORWÄRTS IM NAMEN GOTTES
19. Was zeigt, daß Jehova niemals versäumt hat, die nötigen Mittel für die Herausgabe dieser Zeitschrift zur Verfügung zu stellen?
19 Es besteht kein Anlaß, über diesen Punkt zu debattieren. Wie einst Jeremia, so trat auch der Herausgeber der Zeitschrift Zions Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi im Namen JEHOVAS auf die Weltbühne des religiösen Geschehens. Und hat Jehova jemals versäumt, die nötigen Mittel für das fortgesetzte Erscheinen dieser Zeitschrift zur Verfügung zu stellen? Die Antwort auf diese Frage liegt klar auf der Hand, wenn man bedenkt, daß die Veröffentlichung dieser Zeitschrift seit ihrem Erscheinen im Juli 1879 bis heute nie eingestellt worden ist, ja daß keine einzige Ausgabe davon ausgefallen ist, obwohl sie verschiedentlich in einigen Ländern verboten war.
20. In welcher Auflage erscheint diese Zeitschrift jetzt, und worauf lenkt ihr Titel die Aufmerksamkeit?
20 Anfänglich erschien Der Wachtturm monatlich in nur e i n e r Sprache (englisch) und hatte eine Auflage von nur 6 000 Exemplaren. Heute dagegen erscheint er in 79 Sprachen und hat eine halbmonatliche Auflage von 9 800 000 Exemplaren. Seit der Ausgabe vom 1. März 1939 heißt diese Zeitschrift „The Watchtower Announcing Jehovah’s Kingdom“ („Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich“). Ihre Begleitzeitschrift Erwachet!, die ebenfalls von der Watchtower Bible and Tract Society herausgegeben wird, erscheint heute in 33 Sprachen und hat eine durchschnittliche Auflage von 8 900 000 Exemplaren.
21, 22. (a) Welchem Zweck diente die Zeitschrift, und welcher Name wurde von denen, die sie als ihr Organ betrachteten, angenommen? (b) Welche Verpflichtung, die der Verpflichtung Jeremias glich, nahmen sie dadurch auf sich?
21 Von ihrer Ausgabe vom 1. Januar 1926 an (deutsch: 1. Februar 1926) lenkte die Zeitschrift Der Wacht-Turm die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf den Namen des Gottes der Bibel: Jehova. Die logische Folge war, daß die Gott hingegebenen, getauften Christen, die diese Zeitschrift als ihr Organ betrachteten, fünf Jahre später (1931) den auf Jesaja 43:10 beruhenden Namen Jehovas Zeugen annahmen. Die Herausgeber und Unterstützer des Wachtturms und verwandter Publikationen waren dadurch, daß sie vom Jahre 1879 an im Namen des Gottes Jeremias auftraten und redeten, zu etwas verpflichtet. Wozu? Sie mußten der ganzen Menschheit verkünden, was Jehova in der Bibel hatte niederschreiben lassen. Das glich der Verpflichtung, die Jeremia auferlegt wurde, als Gott zu ihm sagte:
22 „Und was dich betrifft, du solltest deine Hüften umgürten, und du sollst aufstehen und zu ihnen alles reden, was ich selbst dir gebiete“ (Jer. 1:17).
23. Worum hat sich die Organisation der Zeugen Jehovas daher stets bemüht, und wie?
23 Die Organisation der christlichen Zeugen Jehovas hat diese Verpflichtung erkannt und hat sich stets bemüht, ihr nachzukommen. Jehovas Zeugen geben nicht nur verschiedene Übersetzungen der ganzen Bibel heraus, sondern veröffentlichen und verbreiten auch Bücher, Broschüren und Traktate, in denen das ganze geschriebene Wort Jehovas, das heißt „alles ..., was ich selbst dir gebiete“, erklärt wird. Bis zum heutigen Tag haben sie nicht aufgehört, dies zu tun.
24. Wie beschrieb Jesus die Hauptaufgabe seiner Jünger?
24 Als ein Prophet, der größer war als Jeremia, beschrieb Jesus Christus die Hauptaufgabe seiner Jünger, als er sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis.“ Ferner sagte er: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters [Jehova] und des Sohnes [Jesus Christus] und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Matth. 24:14; 28:19, 20).
25. Wie haben Jehovas Zeugen dieses ihnen aufgetragene Werk durchgeführt? Was aber ist von denen zu sagen, die dieses Werk bekämpfen?
25 Jehovas christliche Zeugen führen dieses von Gottes Sohn Jesus Christus angeordnete Werk in 194 Sprachen rund um den Erdball durch — in 216 Ländern und Inselgebieten. Menschen, die diesem von Gott befohlenen Werk entgegentreten, kämpfen in Wirklichkeit gegen Gott und führen deshalb einen aussichtslosen Kampf. Verzweifelt halten sie an der Idee fest, sie könnten die Oberhand über die kleine gesalbte Jeremia-Klasse und ihre treuen Gefährten gewinnen. Jehovas Wort versichert uns aber, daß ihnen dies nicht gelingen wird.
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„Sie werden gewißlich wider dich kämpfen“Der Wachtturm 1978 | 15. März
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„Sie werden gewißlich wider dich kämpfen“
1. Wie würden wir reagieren, wenn wir verheiratet wären und unsere Frau Ehebruch beginge?
WIE wäre uns wohl zumute, wenn wir verheiratet wären und unsere Frau auf schändliche Weise Ehebruch beginge? Oder angenommen, die Frau, die uns in ihrer Jugend angetraut worden ist, würde ihr Gelübde brechen, uns verlassen und der Prostitution nachgehen? Würde das nicht jedem von uns, sofern er ein treuer Ehemann wäre, sehr weh tun? Nachdem wir jede Hoffnung auf Versöhnung aufgegeben hätten, würden wir sie wahrscheinlich fortschicken und uns von ihr scheiden lassen. Wir würden sie ziemlich sicher nie mehr zurücknehmen wollen.
2. Über welchen Fall von Untreue, bei dem es um eine ganze Nation ging, wird in Jeremia 3:1, 2 berichtet?
2 Vor 2 600 Jahren, in den Tagen des Propheten Jeremia, war ein solcher Fall eingetreten, bei dem es allerdings um eine ganze Nation ging. Dieser Fall hat ein neuzeitliches Gegenstück und ist daher für uns von Interesse. Es lohnt sich, ihn näher zu prüfen, um festzustellen, was wir damit zu tun haben könnten. In Jeremias Bericht darüber lesen wir folgendes: „Es gibt einen Spruch: ,Wenn ein Mann seine Frau wegsenden sollte und sie tatsächlich von ihm weggehen und eines anderen Mannes werden würde, sollte er je wieder zu ihr zurückkehren?‘ ... ,Und du selbst hast Prostitution begangen mit vielen Gefährten; und sollte es eine Rückkehr zu mir geben?‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Erhebe deine Augen zu den gebahnten Pfaden und sieh. Wo bist du nicht vergewaltigt worden? An den Wegen hast du auf sie wartend gesessen wie ein Araber in der Wildnis; und du entweihst fortgesetzt das Land mit deinen Taten der Prostitution und mit deiner Schlechtigkeit‘“ (Jer. 3:1, 2).
3. Was gebietet Jehova den hier angesprochenen Abtrünnigen, und warum?
3 Diese Worte waren an die Nation Israel gerichtet. Wir lesen daher weiter: „‚„Kehre doch zurück, o Israel, du Abtrünnige“ ist der Ausspruch Jehovas.‘ ‚„Ich werde mein Angesicht nicht zürnend auf euch senken, denn ich bin loyal“ ist der Ausspruch Jehovas.‘ ‚„Ich werde nicht auf unabsehbare Zeit grollen. Nur nimm Kenntnis von deinem Vergehen, denn gegen Jehova, deinen Gott, hast du dich vergangen. Und du verstreutest deine Wege fortgesetzt an die Fremden unter jedem üppigen Baum, aber auf meine Stimme hörtet ihr nicht“ ist der Ausspruch Jehovas.‘“ „‚Kehrt zurück, o ihr abtrünnigen Söhne‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Denn ich selbst bin euer ehelicher Besitzer geworden; und ich will euch nehmen ..., und ich will euch nach Zion bringen‘“ (Jer. 3:12-14).
4. Wer entspricht heute dem abtrünnigen Israel, und welche Frage erhebt sich in Verbindung damit?
4 Das heutige Gegenstück des abtrünnigen Israel ist die Christenheit. Über 900 000 000 Personen sind heute noch mit der Christenheit verbunden, denn sie sind Mitglieder ihrer vielen Kirchen und Sekten. War Jehova Gott jemals der „eheliche Besitzer“ der Christenheit? Sie stellt den Namen Jehovas als unwichtig hin und rückt fast ausschließlich den Namen Jesu, des Sohnes Jehovas, in den Vordergrund. Über 1 800 Jahre vor der Gründung der Christenheit wurde Jehova ein „ehelicher Besitzer“ — der eheliche Besitzer der Nation Israel. Er wurde ihr Eigentümer, als er sie aus der ägyptischen Sklaverei befreite und mit ihr am Berg Sinai einen rechtsgültigen Vertrag schloß, wobei der Prophet Moses als Mittler zwischen Gott und Menschen diente (2. Mose 19:1 bis 24:8). Doch wie verhält es sich mit der Christenheit?
5. (a) Worin wurzelt die Christenheit? (b) Mit wem schloß Jehova im Jahre 33 u. Z. einen Ehebund, und wie?
5 In diesem Zusammenhang muß die heutige gesalbte Jeremia-Klasse die Christenheit auf etwas hinweisen, und der neuzeitliche Jeremia tut dies auch. Die Christenheit wurzelt im Christentum des ersten Jahrhunderts u. Z. Die wahre Christenversammlung kam zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. ins Dasein. Sie wurde für Jehova Gott „ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz“ (1. Petr. 2:9). Das bedeutete, daß sein Ehebündnis mit dem natürlichen, beschnittenen Israel ungültig geworden oder aufgehoben worden war. Die Nation Israel war durch Scheidung entlassen worden. Jehova war von nun an der „eheliche Besitzer“ der neugeborenen „heiligen Nation“, des geistigen Israel. Diese „heilige Nation“ hatte er mit dem kostbaren Blut seines Sohnes Jesus Christus, des größeren Moses, erkauft. Mit dieser „Nation“ schloß er den „neuen Bund“, den Jeremia vorhergesagt hatte (Jer. 31:31-34). Jesus war der Mittler dieses neuen Bundes. Vom Herbst des Jahres 36 u. Z. an wurden auch gläubige Nichtjuden zur Taufe zugelassen und wurden Glieder des geistigen Israel.
6. Wozu führte der religiöse Abfall unter den Bekennern des Christentums im 4. Jahrhundert u. Z.?
6 Was geschah aber später? Nach dem Tod der von Christus ausgewählten Apostel, am Ende des ersten Jahrhunderts, begann in der Versammlung des geistigen Israel religiöse Auflehnung gegen ihren „ehelichen Besitzer“, Jehova Gott, Wurzeln zu schlagen (Matth. 13:24-28, 36-39). Dieser Abfall unter den Bekennern des Christentums wuchs ständig, bis der römische Kaiser Konstantin zu Beginn des vierten Jahrhunderts veranlaßt werden konnte, die Situation auszunutzen. Obwohl er noch nicht getauft und immer noch Pontifex maximus der heidnischen römischen Religion war, erklärte er das damalige angebliche Christentum zur Staatsreligion des Römischen Reiches. Dadurch entstand eine enge Verbindung zwischen dem abtrünnigen Christentum und dem Staat.
7. Auf welche Entartung müssen Jehovas christliche Zeugen die Christenheit gemäß Jeremia 2:20, 21 aufmerksam machen?
7 Jehovas christliche Zeugen sind verpflichtet, zur heutigen Christenheit genauso zu reden, wie Jeremia im 7. Jahrhundert v. u. Z. zu der abtrünnigen Nation Israel reden mußte. Wie lauteten die Worte Jehovas, die er ihr sagen mußte? „Auf jedem hohen Hügel und unter jedem üppigen Baum lagst du ausgespreizt, indem du dich der Prostitution hingabst. Und was mich betrifft, ich hatte dich als eine rote Edelrebe gepflanzt, alles davon ein echter Same. Wie also hast du dich mir gegenüber verwandelt in die entarteten Schößlinge eines fremdländischen Weinstocks?“ (Jer. 2:20, 21).
8. Mit welchen Worten wird in Jeremia 2:2, 3 gezeigt, daß sich Israel vor dem Abfall in einem ehrenhaften geistigen Zustand befand?
8 Jehova beschrieb auch den geistigen Zustand, in dem sich sein Bundesvolk Israel (und heute das angebliche Christentum) vor dem Abfall befand, indem er durch Jeremia sagen ließ: „Gut gedenke ich dir der liebenden Güte deiner Jugend, der Liebe während deiner Verlobungszeit, wie du mir in der Wildnis, in einem unbesäten Lande, nachgewandelt bist. Israel war Jehova etwas Heiliges, der Erstlingsertrag [die Erstlingsfrucht] für Ihn“ (Jer. 2:2, 3). Abgesehen von einem kleinen treuen Überrest, zu dem auch Jeremia gehörte, ließ das natürliche Israel dieses heilige Bundesverhältnis mit Jehova Gott außer acht. In ähnlicher Weise hat die Christenheit versäumt, ihrer Verpflichtung, Jehova Gott ausschließlich ergeben zu sein, richtig nachzukommen. Sie hat nicht in Übereinstimmung mit dem neuen Bund gelebt.
9, 10. Warum bezweifelt es die Christenheit, daß Jehovas christliche Zeugen befähigt sind, wie Jeremia vorzugehen?
9 Wer sind aber Jehovas christliche Zeugen, daß sie es wagen könnten, ähnlich wie Jeremia vorzugehen und die Christenheit zu beschuldigen, sie würde die Forderungen, die Gott gemäß dem neuen Bund an geistige Israeliten stellt, nicht erfüllen? Wer sind sie, daß sie die Christenheit des geistigen Ehebruchs gegenüber dem Gott des neuen Bundes beschuldigen könnten? (Jak. 4:4). So sieht die Christenheit das Werk der Zeugen Jehovas an. Von der Zeit Konstantins des Großen an gerechnet, ist die Christenheit heute mehr als 1 600 Jahre alt und hat Millionen von Kirchengemeinden.
10 Im Gegensatz dazu sind die heutigen christlichen Zeugen Jehovas, von der Gründung der Versammlung der konfessionell nicht gebundenen Bibelforscher in Allegheny (Pennsylvanien) an gerechnet, erst hundert Jahre alt. Die Christenheit betrachtet sie deshalb als eine junge, erst vor kurzem aufgekommene Gemeinschaft, die nicht die Bibelgelehrten hat, auf die sie stolz ist. Doch wie alt war Jeremia, als Jehova ihn zum Propheten ernannte?
11. Spielte Jeremias Jugend gemäß Jeremia 1:4-6 bei Jehova eine Rolle?
11 Jeremias Jugend spielte bei Jehova keine Rolle. Gottergebenheit und die Bereitschaft, ihm selbst unter widrigen Umständen zu dienen, waren die Eigenschaften, die bei Jehova zählten. Das geht aus dem Bibelbericht deutlich hervor: „Und das Wort Jehovas begann an mich zu ergehen und besagte: ,Bevor ich dich im Mutterleibe bildete, kannte ich dich, und bevor du dann aus dem Mutterschoß hervorkamst, heiligte ich dich. Zum Propheten für die Nationen machte ich dich.‘ Aber ich sprach: ,Ach, o Herr Jehova! Siehe, ich weiß wirklich nicht zu reden, denn ich bin nur ein Knabe‘“ (Jer. 1:4-6).
„NUR EIN KNABE“
12. Warum war Jeremia im Jahre 647 v. u. Z. nicht zu jung, um von Jehova als „Prophet für die Nationen“ erwählt zu werden?
12 Doch war dieser Sohn Chilkijas, des Priesters, im Jahre 647 v. u. Z. wirklich noch zu jung, um von Jehova als „Prophet für die Nationen“ erwählt zu werden? Nein, denn schon bevor Jeremia im Schoß seiner Mutter empfangen wurde — also lange vor seiner Geburt —, sah Jehova, daß ein Sohn Chilkijas für dieses verantwortungsvolle Amt geeignet sein und auch gerade zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen würde. Wenn Jehova, der Allmächtige, einen solchen Sohn Chilkijas schon vor der Zeugung heiligen konnte, dann konnte er ihn bestimmt auch 20 Jahre oder, besser gesagt, 25 Jahre später — wenn er die ersten Aufgaben eines Priesters im Tempel in Jerusalem erfüllen konnte — in das heilige Amt einsetzen. Jeremia wurde also gerade zur rechten Zeit geboren, denn Jehova wollte einen jungen Mann, der am Anfang seiner Laufbahn stand, zu diesem gewünschten Priester-Propheten machen.
13. Während wessen Regierung erging das Wort Jehovas an Jeremia, und warum dachte er, er sei zu jung, um als Prophet zu reden?
13 Jehova beabsichtigte, Jeremia mehr als 40 Jahre oder bis ins hohe Alter als Propheten dienen zu lassen. Es war daher kein Zufall, daß das prophetische Wort Jehovas im dreizehnten Jahr der Regierung Josias, des Königs von Jerusalem, an Jeremia zu ergehen begann (Jer. 1:1, 2). Jeremia hielt sich aber für zu jung, um als Prophet aufzutreten und in der Öffentlichkeit zu reden. Da er in Verbindung mit dieser Tätigkeit auch mit den Ältesten des Volkes, mit Männern im fortgeschrittenen Alter, hätte reden müssen, kam er sich wie „ein Knabe“ vor.
14. Wie dachte Jehova über Jeremias Jugend im Gegensatz zu den führenden Persönlichkeiten des Landes?
14 Die Könige, Fürsten, Priester und auch das Volk des Landes blickten auf Jeremias Jugend herab. Das erinnert uns daran, daß der christliche Apostel Paulus seinem Missionargefährten Timotheus schrieb, es solle niemand auf seine Jugend herabblicken, wenn er die von ihm, Paulus, erhaltenen Anweisungen befolge (1. Tim. 4:12). Jehova tat dies nicht. Er redete zu Jeremia nicht wie zu einem Jungen, und die erste Prophezeiung, zu der er Jeremia inspirierte, war nicht in kindliche Worte gekleidet. Sie war an Erwachsene gerichtet und in einer ihnen würdigen Sprache abgefaßt.
15. Wie hat die Christenheit die Jeremia-Klasse schon immer betrachtet, und inwiefern war diese Klasse ebenso mutig wie David?
15 Die viel älteren Religionsgemeinschaften der Christenheit haben schon immer auf Jehovas christliche Zeugen herabgeblickt und in ihnen im Vergleich zu sich selbst ‘nur einen Knaben’ gesehen. Allerdings war C. T. Russell erst 27 Jahre alt, als er die Zeitschrift Zions Wacht-Turm herauszugeben begann, aber er redigierte sie 37 Jahre lang, bis er mit 64 Jahren starb. Er diente fast 32 Jahre (1884 bis 1916) als Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society. Da diese Gesellschaft im Dezember 1884 eingetragen wurde, ist das Werk, das Jehovas christliche Zeugen in Verbindung mit ihr durchführen, erst etwa 100 Jahre alt. Ja, die Jeremia-Klasse war noch jung, als sie auf der Weltbühne des religiösen Geschehens erschien, aber sie trat mutig auf. Es war ähnlich wie damals, als der jugendliche Hirte David den schwerbewaffneten Philisterriesen Goliath herausforderte (1. Sam. 17:23-54). Wie David, so wußte auch die Jeremia-Klasse, daß sie im Namen Jehovas auszog und daß ‘Jehova die Schlacht gehörte’ (1. Sam. 17:47).
16. Was tat Jehova, obwohl Jeremia einwandte, er sei „nur ein Knabe“?
16 Jehova kann diejenigen, die er als seine Diener erwählt, befähigen, ganz gleich, wie alt sie sind. Das bestätigt die Erfahrung, die Jeremia als vorchristlicher Zeuge Jehovas machte, und dies dient zu unserer Ermunterung. In Jeremias Lebensbericht heißt es weiter: „Und Jehova fuhr fort, zu mir zu sprechen: ‚Sage nicht: „Ich bin nur ein Knabe.“ Sondern zu allen, zu denen ich dich senden werde, solltest du gehen; und alles, was ich dir gebieten werde, solltest du reden. Fürchte dich nicht vor ihren Angesichtern, denn „ich bin mit dir, um dich zu befreien“ ist der Ausspruch Jehovas.‘ Darauf streckte Jehova seine Hand aus und ließ sie meinen Mund berühren. Dann sprach Jehova zu mir: ,Siehe, ich habe meine Worte in deinen Mund gelegt. Sieh, ich habe dich an diesem Tage über die Nationen und über die Königreiche bestellt, um auszurotten und niederzureißen und zu vernichten und abzubrechen, zu bauen und zu pflanzen‘“ (Jer. 1:7-10).
17. Wozu berechtigt Jehovas Auftrag die Glieder der Jeremia-Klasse nicht?
17 Die Jeremia-Klasse unserer Zeit hat den ihr von Jehova erteilten Auftrag verstanden. Sie weiß, daß dieser Auftrag sie nicht berechtigt, sich in die Politik einzumischen, Revolutionen zu unterstützen oder daran teilzunehmen oder nihilistische, anarchistische Bewegungen zu fördern. Gott erwartet von ihr nicht, daß sie dem Auftrag, „auszurotten und niederzureißen und zu vernichten und abzubrechen“, auf diese Weise nachkommt. Sie ist nicht „über die Nationen und über die Königreiche“ bestellt worden, um ihnen Vorschriften zu machen oder um über sie zu herrschen. Jeremia erfüllte den Auftrag, den er damals von Gott, dem Höchsten, erhalten hatte, nicht auf diese Weise. Ebensowenig erfüllen die gesalbten Glieder der heutigen Jeremia-Klasse ihren Auftrag auf diese Weise. Sie sind friedliche, ordnungsliebende und gesetzestreue Bürger des Landes, in dem sie leben.
18. In welchem Sinne ist die Jeremia-Klasse „über die Nationen und über die Königreiche“ bestellt worden, und in welchem Sinne gegen Nationen und Königreiche vorzugehen, ist diese Klasse beauftragt worden?
18 In welchem Sinne sind sie denn „über die Nationen und über die Königreiche“ bestellt worden? Wie führen sie den übernationalen Auftrag aus, den sie von Jehova erhalten haben, in dessen Namen sie ausgesandt worden sind? Sie sind von einer den weltlichen Nationen und Königreichen übergeordneten Macht in ihre Stellung oder ihr Amt eingesetzt worden. Daher sind sie befugt, weltweit Botschaften zu verkündigen, zu deren Verkündigung sie von den Nationen und Königreichen niemals beauftragt würden, ohne zur Einhaltung diplomatischer Formen gezwungen zu werden. Im Auftrag Gottes, des Höchsten, verkündigen sie lediglich in der Sprache der Bibel, daß diese Nationen und Königreiche zu der von Gott bestimmten Zeit und durch die von ihm ausgewählten Mittel ausgerottet, niedergerissen, vernichtet und abgebrochen werden. (Vergleiche Hesekiel 43:3; 1. Mose 41:11-13.) Es sieht so aus, als ob die Jeremia-Klasse das Ausrotten, Niederreißen, Vernichten und Abbrechen vornehmen würde, doch das, was diese Klasse gemäß dem Gebot des Wortes Gottes verkündigt, wird Gott selbst tun (Jer. 18:7-10).
19. Als was wird sich also Jehova gegenüber den Nationen erweisen?
19 Gott wird dadurch beweisen, daß er der „König der Nationen“ und somit ihnen allen überlegen ist. Keiner ihrer Könige und Herrscher ist ihm gleich (Jer. 10:7; Offb. 15:3, Elberfelder Bibel).
20. Warum muß die Jeremia-Klasse sehr mutig sein, um den von Gott erhaltenen Auftrag auszuführen?
20 Die Glieder der Jeremia-Klasse müssen großen Mut aufbringen, um diesen Auftrag zu erfüllen, denn ihre Botschaft ist in der ganzen Welt unbeliebt. Wie Jeremia, so müssen auch sie allen Nationen die Vernichtung ankündigen (Jer. 25:15-30). Sie können daher den fanatischen Patriotismus dieser zum Untergang verurteilten Nationen nicht unterstützen. Sie dürfen sich von dem nationalistischen Geist unserer Zeit nicht beeinflussen lassen. Heutige Könige und Herrscher betrachten die Botschaft der Jeremia-Klasse als staatsfeindlich und illoyal, ja sie sind der Meinung, daß sie sich demoralisierend auf ihre Untertanen auswirke und die Abwehrbereitschaft der Armee ihres Landes schwäche. Deshalb versuchen sie, die Verkündiger dieser prophetischen Botschaft Jehovas einzuschüchtern. Oft bekräftigen sie ihre Drohungen durch die Unterdrückung der Jeremia-Klasse und indem sie sie durch verschiedene Strafmaßnahmen von der Erfüllung ihres Auftrages abzuhalten suchen. So ist diese gezwungen, wie Jeremia Jehova, dem „König der Nationen“, mehr zu gehorchen als Menschen. Das taten auch die Apostel Christi im ersten Jahrhundert (Apg. 4:19, 20; 5:29).
[Bild auf Seite 20]
Die junge Jeremia-Klasse (dargestellt auf einem alten Kalender der Wachtturm-Gesellschaft) ist insofern „über die Nationen“ bestellt worden, als ihr von Gott eine Stellung und ein Werk übertragen wurde.
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„Sie werden nicht die Oberhand über dich gewinnen“Der Wachtturm 1978 | 15. März
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„Sie werden nicht die Oberhand über dich gewinnen“
1, 2. Wieso hat die Jeremia-Klasse in dieser „Zeit des Endes“ keine Zeit zu verlieren?
DAS Jahr 1919, das dem Ende des Ersten Weltkrieges folgte und in dem der Versailler Friedensvertrag unterzeichnet wurde, kennzeichnete einen Wendepunkt für die gesalbte Jeremia-Klasse. Sie griff Jehovas Botschaft auf und verkündigte mit unmißverständlichen biblischen Worten, daß das gegenwärtige System der Dinge während des herannahenden Krieges von Har-Magedon vernichtet werde (Offb. 16:13-16).
2 Seit dem Jahre 1919 sind nun über 58 Jahre vergangen, und es ist bestimmt keine Zeit zu verlieren. Jeremia hatte nur eine begrenzte Zeit — vierzig Jahre — zur Verfügung, um die drohende Zerstörung Jerusalems anzukündigen. Sein neuzeitliches Gegenstück hat ebenfalls nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung. Daher haben wir allen Grund, wach zu bleiben. Es sind zwar schon viele Jahre vergangen, seit Jehova der Jeremia-Klasse ihren Auftrag gab, doch er wacht immer noch über seinen Vorsatz in bezug auf die „Zeit des Endes“, in der sich die Nationen befinden (Dan. 12:4). Er wacht hinsichtlich dessen, was er sich vorgenommen hat zu tun, wenn diese „Zeit des Endes“ abläuft. Jeremia 1:11, 12 läßt keinen Zweifel daran:
3, 4. Wie veranschaulichte Jehova gegenüber Jeremia seine eigene Wachsamkeit hinsichtlich seines Vorsatzes, und welche Frage sollten wir uns daher passenderweise stellen?
3 „Und das Wort Jehovas erging weiter an mich und besagte: ,Was siehst du, Jeremia?‘ Da sprach ich: ,Ein Mandelbaumschößling [hebräisch: schaqéd] ist das, was ich sehe.‘ Und Jehova fuhr fort, zu mir zu sprechen: ,Du hast gut gesehen, denn ich wache [schoqéd] ständig über mein Wort, um es auszuführen.‘“
4 Wer von uns heute — ob er zur gesalbten Jeremia-Klasse gehört oder zu denen, die diese Klasse aktiv unterstützen — wagt es daher, in seiner Wachsamkeit nachzulassen? Wir tun gut daran, Jehova nachzuahmen. Um seine eigene Wachsamkeit zu veranschaulichen, ließ er Jeremia in einer Vision einen „Mandelbaumschößling“ sehen. Jeremia wußte, daß das Wort für „Mandelbaum“ (im Hebräischen schaqéd) „Erwachender“ oder „Wachsamer“ bedeutet. Dieser Baum ist der erste, der im Frühjahr durch sein Erblühen erwacht. Jehova gebrauchte die Veranschaulichung mit dem „Mandelbaumschößling“, um zu zeigen, daß er in bezug auf die Zeit, in die die Nationen und Königreiche eintreten würden, wachsam sein werde. Sein prophetisches Wort soll sich zu einer bestimmten Zeit erfüllen, und zu dieser Zeit wird er es auch ausführen. Sein Wort wird niemals fehlschlagen, nur weil er nicht aufmerksam wäre. Glauben wir das heute, da nun das Jahr 1978 angebrochen ist?
5. Wie bekundete Jehova seine Wachsamkeit in bezug auf die zunehmende Dringlichkeit seiner Botschaft, und was sollten wir daraus lernen?
5 Jehova hat während all jener Jahrzehnte der „Zeit des Endes“ gewacht und hat daher ständig die Jeremia-Klasse ausgesandt, um die Nationen und Königreiche von seinem Vorsatz in Kenntnis zu setzen. (Vergleiche 2. Chronika 36:15, 16.) Je näher die Zeit heranrückt, in der Jehova sein Urteil an den Nationen und Königreichen vollstrecken wird, desto dringlicher wird es, daß die Warnung weltweit bekanntgemacht wird, besonders für den einzelnen, der persönlich Stellung beziehen muß. Da Jehova wachsam ist wie eh und je und rechtzeitig bereit sein wird, sollten auch die Glieder der Jeremia-Klasse in bezug auf die zunehmende Dringlichkeit ihrer Botschaft wach bleiben. Sie sollten sich wach halten, indem sie stets eifrig diese Botschaft verkündigen.
VERANTWORTUNG FÜR DAS ENDE DES SYSTEMS
6, 7. Was wissen wir durch die Veranschaulichung, die Jehova als nächstes gebrauchte, hinsichtlich der drohenden Vernichtung des gegenwärtigen Systems?
6 Durch das inspirierte Wort Jehovas wissen wir, von wem die Vernichtung ausgehen wird, die über dem gegenwärtigen System der Dinge schwebt. Wir wissen daher auch, aus welcher Richtung die Vernichtung kommt und welches Mittel dazu benutzt wird. Einen weiteren Hinweis diesbezüglich erhalten wir durch die Veranschaulichung, die Jehova Jeremia gegenüber gebrauchte, als er ihn zum „Propheten für die Nationen“ einsetzte:
7 „Und das Wort Jehovas erging dann zum zweiten Mal an mich und besagte: ,Was siehst du?‘ Da sprach ich: ,Ein Kochtopf mit weiter Öffnung, der angeblasen wird, ist das, was ich sehe, und seine Öffnung ist vom Norden abgewandt.‘ Da sprach Jehova zu mir: ,Von Norden her wird das Unglück losgelassen werden über alle Bewohner des Landes. Denn „siehe, ich rufe nach allen Familien der Königreiche des Nordens“, ist der Ausspruch Jehovas; „und sie werden gewißlich kommen und ein jeder seinen Thron an den Eingang der Tore Jerusalems stellen und gegen all seine Mauern ringsum und gegen alle Städte Judas. Und ich will mit ihnen rechten wegen all ihrer Schlechtigkeit, darum, daß sie mich verlassen haben und sie ständig anderen Göttern räuchern und sich vor den Werken ihrer eigenen Hände niederbeugen“‘“ (Jer. 1:13-16).
8. Zu welchem Zweck wurde der „Kochtopf“ in der Vision „angeblasen“, und was wurde dadurch angedeutet, daß seine Öffnung vom Norden abgewandt war?
8 Wir erinnern uns daran, daß Jeremia im Jahre 647 v. u. Z. erweckt und als „Prophet für die Nationen“ eingesetzt wurde. Schon damals braute sich ein verheerendes Unglück für Jerusalem und das Land Juda zusammen. Was in dem Kochtopf brodelte, den Jeremia in seiner Vision sah, bedeutete für das abtrünnige Jerusalem und die anderen Städte Judas nichts Gutes. Der Kochtopf wurde nicht „angeblasen“, um seinen Inhalt zu kühlen, sondern um die Flammen des Feuers, über dem er stand, anzufachen. Daß die weite Öffnung des Topfes vom Norden abgewandt war, bedeutete, daß sein kochendheißer Inhalt über etwas ausgegossen werden sollte, was im Süden lag. Dabei handelte es sich um Jerusalem und das Land Juda. Das Unglück sollte nicht aus dem südlichen Ägypten kommen. Es sollte statt dessen von Norden her in Richtung Süden über die verurteilten Städte kommen (Jer. 4:6, 7; 6:1, 22).
9. Woran konnte Jeremia erkennen, daß der symbolische „Kochtopf“ über das Land Juda ausgegossen wurde?
9 Der Inhalt des symbolischen Kochtopfes, den Jehova über das Land ausgießen wollte, sollten ‘alle Familien der Königreiche des Nordens’ sein. Babylon sollte daher bei der Invasion des Landes Juda die Hauptrolle spielen, denn das Babylonische Reich war damals im Begriff, die dritte Weltmacht der biblischen Prophetie zu werden. Als Prophet mußte Jeremia 27 Jahre warten, bis er sah, daß dieser symbolische Kochtopf seinen Inhalt ausschüttete. Das geschah im Jahre 620 v. u. Z., als die Heere Babylons zum erstenmal in das Land Juda eindrangen. Drei Jahre später wurde der symbolische Kochtopf nochmals ausgeschüttet, als die zweite Invasion der Babylonier stattfand und Jeremia schließlich unter die Herrschaft Zedekias kam, den König Nebukadnezar von Babylon als Vasallen eingesetzt hatte. Darauf folgte Zedekias Revolte, und im Jahre 609 v. u. Z. wurde der symbolische Kochtopf zum dritten und letzten Mal umgekehrt und diesmal vollständig geleert, als die babylonischen Horden über die Städte Judas herfielena. Im Sommer des Jahres 607 v. u. Z. erreichte das „Unglück“ seinen Höhepunkt mit der Zerstörung Jerusalems. Im Frühherbst jenes Jahres war das ganze Land Juda verwüstet.
10. Über wen wird das kommen, was durch jenes „Unglück“ in alter Zeit vorgeschattet wurde?
10 Die Glieder der heutigen Jeremia-Klasse erwarten, das zu erleben, was durch jenes „Unglück“ in alter Zeit vorgeschattet wurde. Ja, sie erwarten, daß ein weit größeres „Unglück“ über die Christenheit, das neuzeitliche Gegenstück des abtrünnigen Jerusalem und des Landes Juda, kommen wird.
11. Wie kann man im Lichte der Bibel erkennen, daß die Christenheit die gleichen ‘Schlechtigkeiten’ begeht wie das abtrünnige Jerusalem und Juda der alten Zeit?
11 Die jahrhundertealte Christenheit ist voll von ‘all der Schlechtigkeit’, durch die in alter Zeit Jerusalem und das Land Juda verdorben wurden. Wenn wir die Christenheit im Lichte der Bibel untersuchen, stellen wir fest, daß sie trotz der Zehn Gebote Jehovas „anderen Göttern“ opfert. Ja, sie verbeugt sich anbetend vor dem Werk von Menschenhänden. Sie gibt vor, christlich zu sein, ahmt aber nicht Jesus Christus nach, der sich von dieser gottlosen Welt getrennt hielt. Sie ist durchsetzt von Nationalismus, der die Menschen trennt und zu Kriegen führt. Es braucht nur eine nationale Krise zu entstehen, und sie erweist sich als ein Anbeter des Staates, eines Gebildes von Menschenhänden. Der ungeheure Reichtum der Kirchen der Christenheit brandmarkt sie als Anbeter des Materialismus. Die aktive Freundschaft mit der Welt macht sie zu einem Feind Jehovas!
12. Wovor warnte Jehova Jeremia im voraus, und welche Verheißung gab Jehova ihm, die auch zu unserer Ermunterung dient?
12 Jeremia mußte in seinen Tagen darauf hinweisen, daß Jehova das Recht hatte, über die Israeliten ein nationales Unglück zu bringen, weil sie ihren heiligen Bund mit ihm gebrochen hatten. Als Jehova im Jahre 647 v. u. Z. Jeremia beauftragte, zu den Bewohnern des Landes Juda zu reden, wußte er, daß dies der Mehrheit nicht gefallen würde. Er warnte daher Jeremia im voraus und sagte ihm ganz offen, daß die Könige des Landes, die Fürsten, die Priester und das Volk von Juda gegen ihn kämpfen würden. Sein Leben wäre sogar bedroht. Stellen wir uns vor, Jehova hätte dem jungen Propheten nicht verheißen, daß all diese Feinde nicht die Oberhand über ihn gewinnen würden! Hätte er dann den Mut gehabt, vierzig Jahre lang beharrlich als Jehovas „Prophet für die Nationen“ zu dienen, so daß er schließlich die Niederlage seiner Feinde sah? Das ist kaum denkbar. Jehovas Verheißung an den Jeremia der alten Zeit gilt genauso für die Jeremia-Klasse der heutigen Zeit und ihre Unterstützer.
13. In Anbetracht welcher Anklagen gegen die Christenheit kocht der symbolische „Kochtopf“ für sie?
13 Jehovas symbolischer „Kochtopf“ für die „Zeit des Endes“ kocht heute. Wie die in Offenbarung 15:7 beschriebenen ‘sieben goldenen Schalen, die voll des Grimmes Gottes waren’, stellt der „Kochtopf“ das Behältnis des großen „Unglücks“ dar, das Jehova über die Christenheit bringt. Die Christenheit ist voller Unsittlichkeit, für die Jehova sie zur Rechenschaft ziehen muß, und zwar besonders deshalb, weil sie behauptet, durch Christus mit ihm in dem „neuen Bund“ zu stehen. Er stellt fest, daß ihre Hände durch zwei Weltkriege und außerdem durch die gewaltsame Verfolgung seiner christlichen Zeugen mit Blut befleckt sind. Passend sind daher seine Worte, die in Jeremia 2:34 zu finden sind und die die Jeremia-Klasse von heute direkt an die Christenheit richtet, nämlich: „Auch sind an deinen Rocksäumen die Blutspuren der Seelen unschuldiger Armer gefunden worden. Nicht beim Einbruch [von seiten der unschuldigen Armen, als seien diese Einbrecher] habe ich sie gefunden, sondern sie sind auf allen diesen [Rocksäumen].“ (Siehe The Watch Tower vom 1. November 1923, Seite 327, Absatz 3 [6].)
14. (a) Weshalb ist die Christenheit der verwerflichste Teil des Weltreiches der falschen Religion? (b) Was wird Jehova aus seinem symbolischen „Kochtopf“ über sie ausgießen?
14 Vor den Augen der ganzen Welt stellt die Christenheit immer noch Beweise für ihre todeswürdige Handlungsweise zur Schau. Sie ist der verwerflichste Teil des Weltreiches der falschen Religion, denn sie behauptet, im Namen des Christentums zu handeln, das heißt im Namen der Religion, die jetzt von dem Gott der Bibel gutgeheißen wird. Aufgrund ihres schändlichen Beispiels ist es kein Wunder, daß die nichtchristliche Welt keine Achtung vor dem hat, was christlich zu sein beansprucht. Durch die Christenheit ist der Gott der Bibel in ein falsches Licht gestellt worden. Ihre Schuld ist vor seinen Augen nicht verborgen. Er wird ihr vor aller Öffentlichkeit die verdiente volle Strafe geben. Doch zuvor hat er die Jeremia-Klasse erweckt, um durch sie alle auf die abtrünnige, ehebrecherische Handlungsweise dieser größten religiösen Organisation der Welt aufmerksam zu machen. Gegen sie hat Jehova die weite Öffnung seines symbolischen „Kochtopfes“ gerichtet. Die Stunde rückt näher, in der er ihn vollständig umkippen und seine himmlischen Streitkräfte als Urteilsvollstrecker über das neuzeitliche Gegenstück des abtrünnigen, ehebrecherischen Jerusalem und des Landes Juda ausgießen wird. Auf diese Weise wird die Hauptverleumderin seines heiligen Namens vernichtet werden (Jer. 1:14-16).
15. Weshalb muß die Jeremia-Klasse ihre Hüften stets umgürtet haben und auf den Füßen bleiben, und bis wann?
15 Das Werk der Jeremia-Klasse ist noch nicht abgeschlossen. Die Glieder dieser Klasse müssen ihre Hüften stets umgürtet haben und auf den Füßen bleiben, bis sie das ihnen aufgetragene Werk vollendet haben. Die gesamte „große Volksmenge“ der Christen, die die Jeremia-Klasse aktiv unterstützen, muß weiterhin mit ihr zusammenarbeiten. Die Jeremia-Klasse muß immer noch unbeweglich wie eine ‘eiserne Säule’ und eine ‘befestigte Stadt’ mit ‘kupfernen Mauern’ dastehen. Jeremia tat das. Jesus Christus stand kein bißchen hinter Jeremia zurück, als er die drohende Vernichtung des Jerusalem seiner Tage voraussagte. Diese Zerstörung kam, 676 Jahre nachdem das Jerusalem der Tage Jeremias zugrunde gegangen war. Als gesalbte Nachfolger Jesu Christi müssen die Glieder der heutigen Jeremia-Klasse das gleiche tun, bis sie Zeugen der Zerstörung des gegenbildlichen untreuen Jerusalem und des Landes Juda werden.
16. Welche beiden Botschaften muß die Jeremia-Klasse genau wie Jesus verkündigen?
16 Wie Jesus Christus muß die Jeremia-Klasse nicht nur die „annehmbare Zeit“, „das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas“, verkündigen, sondern auch den „Tag der Rache seitens unseres Gottes“ (Jes. 61:1, 2; 49:6; 2. Kor. 6:2; Jer. 11:20; 20:12; 46:10; Luk. 21:22).
17. Was sollten wir nicht tun, wenn die Könige, Fürsten, Priester und das Volk ihren Kampf gegen uns verstärken?
17 Jetzt, in den „letzten Tagen“ des gegenwärtigen Systems der Dinge, ist es nicht an der Zeit, zu „duckmäusern“, nur weil die Könige, die Fürsten, die Priester und das Volk der Christenheit ihren Kampf gegen uns verstärken. Nachdem die Jeremia-Klasse über 58 Jahre des weltweiten öffentlichen Dienstes hinter sich hat, ist sie kein „Knabe“ mehr. Seit dem Jahre 1919 hat sie es sich gefallen lassen, von den politischen und religiösen Elementen dieser alten Welt sowie vom Volk bekämpft zu werden.
18. Welche tröstlichen Worte Jehovas haben sich bereits an der Jeremia-Klasse bewahrheitet, und was bedeutet das für die Zukunft?
18 Man sollte erwarten, daß die ausharrende Jeremia-Klasse inzwischen erwachsen ist. Da treue Glieder dieser Klasse dahinsterben, mag sie jährlich an Zahl kleiner werden; dennoch hält sie an dem Werk fest, das ihr ihr oberster Auftraggeber, Jehova, zu tun geboten hat. Bis heute hat sich seine Zusicherung als wahr erwiesen, nämlich daß die gegnerischen Könige, Fürsten, Priester und das Volk nicht die Oberhand über sie gewinnen würden. Seine Worte werden sich genauso in den schweren Tagen bewahrheiten, die vor uns liegen, da die Zeit für das Ausgießen seiner Rache aus dem symbolischen „Kochtopf“ näher rückt. Unsere kriegerisch gesinnten Feinde werden nicht die Oberhand über uns gewinnen! Warum nicht? Weil der Souveräne Herr, Jehova der Heerscharen, mit uns sein wird, um uns in der bevorstehenden Zeit zu „befreien“, wie er es schon in der Vergangenheit getan hat. Wir werden daher sehen, wie unsere Feinde Staub lecken!
„ZU BAUEN UND ZU PFLANZEN“
19. Welches positive Werk sollte die Jeremia-Klasse tun, und wie hat sie dies getan?
19 In alter Zeit wurde Jeremia als „Prophet für die Nationen“ nicht nur beauftragt, auszurotten, niederzureißen, abzubrechen und zu vernichten, sondern auch „zu bauen und zu pflanzen“ (Jer. 1:10). Er sollte nicht „bauen“, was niedergerissen und abgebrochen worden war, und nicht „pflanzen“, was ausgerottet und vernichtet worden war, sondern er sollte voraussagen, was Jehova zu bauen vorhatte und was er pflanzen und zur vollen Reife heranwachsen lassen wollte. Dieser Teil des Auftrages Jeremias bezieht sich eindeutig auf das wahre Königreich Jehovas, denn im Jahre 1914 ist „das Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden“ (Offb. 11:15). Daher müssen sich jetzt die Worte Christi weltweit erfüllen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matth. 24:14). Diese Tätigkeit bringt es mit sich, daß in vielen Gebieten, in denen die Jeremia-Klasse und ihre aktiven Unterstützer zum erstenmal Zeugnis geben, das wahre Christentum gepflanzt und aufgebaut wird. Das geistige Paradies mußte aufgebaut werden.
20. Wie baute und pflanzte Jeremia in seinen Tagen, und an wem erfüllt sich dies heute?
20 Vor langer Zeit, in den Jahren 647 bis 607 v. u. Z., führte Jeremia selbst ein Werk des Pflanzens und Bauens durch, denn er baute eine Gruppe von Nichtisraeliten auf, die die Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. überleben sollten. Dabei handelte es sich um die Rechabiter, die Nachkommen Jonadabs, und um den äthiopischen Eunuchen namens Ebed-Melech (Jer. 35:1-9; 38:1-13; 39:15-18). Diese gottesfürchtigen Freunde Jeremias waren ein Vorbild der „großen Volksmenge“, die heute mit der Jeremia-Klasse befreundet ist und den gesalbten Überrest bei seiner Tätigkeit unterstützt. Zusammen mit der Jeremia-Klasse sieht sich die „große Volksmenge“ dem wachsenden Widerstand von Königen, Fürsten, Priestern und vom Volk gegenüber. (Siehe Seite 62—67 des Buches Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen, Ausgabe 1958.)
21. Wie wird die „große Volksmenge“ für ihre Loyalität gegenüber der Jeremia-Klasse belohnt werden?
21 Die „große Volksmenge“ wird für ihre unverbrüchliche Loyalität gegenüber der Jeremia-Klasse reich belohnt werden. Die heutigen Kämpfer gegen Gott werden nicht die Oberhand über sie gewinnen. Zusammen mit der Jeremia-Klasse wird sie den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, den Krieg von Har-Magedon, überleben. Sie wird die Grundlage der „neuen Erde“ bilden, die unter Jehovas „neuen Himmeln“ stehen wird (Offb. 7:9-17; 21:1-4). Es bereitet der Jeremia-Klasse große Freude, die „große Volksmenge“ in der untrüglichen Hoffnung zu bestärken, daß sie gemäß dem liebevollen Vorsatz des Souveränen Herrn Jehova das herannahende irdische Paradies ererben wird.
[Fußnote]
a Siehe 2. Könige 24:1 bis 25:2, Jerusalemer Bibel, Fußnoten; Jüdische Altertümer, Josephus, 10. Buch, 6. Kapitel; Jewish Encyclopedia unter „Jehoiakim“; „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“, S. 293 unter 628 v. u. Z. bis 609 v. u. Z.
[Bild auf Seite 25]
Jehovas „Kochtopf“ des Unglücks wird über die Christenheit ausgegossen werden.
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Auf den Marshallinseln Jehovas Lobpreis singenDer Wachtturm 1978 | 15. März
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Auf den Marshallinseln Jehovas Lobpreis singen
DER Prophet Jesaja ließ die Aufforderung ergehen: „Singet Jehova ein neues Lied, ... auf den Inseln mögen sie auch seinen Lobpreis künden“ (Jes. 42:10-12). Wie gut treffen doch diese Worte auf die Marshallinseln zu! Jehovas christliche Zeugen singen hier freudig Gottes Lobpreis und sprechen mit anderen über ihren Gott.
Die meisten dieser Inseln sind eigentlich Atolle oder Korallenriffe, die herrliche blaue Lagunen umschließen. Die Marshallinseln bestehen aus zwei Inselketten, die sich, 210 Kilometer voneinander entfernt, über 1 280 Kilometer erstrecken. Die Inselbewohner nennen die östliche Gruppe Ratak („Sonnenaufgang“) und die westliche Kette Ralik („Sonnenuntergang“). Die Marshallinseln liegen in den Tropen, ungefähr 3 200 Kilometer südwestlich von Hawaii.
Die Marshall-Insulaner sind kleine, untersetzte sympathische Menschen. Sie sind eine Mischung aus südostasiatischen (vor allem indonesischen) Völkern und kaukasischen Rassen, gelten aber nicht als Polynesier. Sie leben in einer verhältnismäßig ruhigen Welt, deren Klima durch sanfte Südseewinde, tropische Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit bestimmt wird. Unter den Marshall-Insulanern gibt es die besten Navigatoren, denn sie zeigen ein bemerkenswertes Talent, ohne Instrumente zu navigieren.
Im Zweiten Weltkrieg war Kwajalein, das bekannteste Atoll der Marshallinseln, ein japanischer Stützpunkt. Im Jahre 1944 wurden die Japaner nach einem nur fünf Tage dauernden erbitterten Gefecht von Kwajalein vertrieben, doch in den zwei Monaten davor hatten die alliierten Streitkräfte 15 000 Tonnen Sprengstoff auf das Atoll abgeworfen. Sowohl die Japaner als auch die Amerikaner haben bei den Inselbewohnern ihre Spuren hinterlassen. Personen im mittleren Alter und ältere Menschen sprechen und lesen hier japanisch, während sich die jüngere Generation in englisch unterhalten kann. Das tägliche Gespräch wird allerdings ausschließlich in marschallisch geführt. Die Bevölkerung teilt sich heute in Katholiken und Protestanten auf. Es wird hier aber auch die reine Anbetung gepflegt. Wie kam es dazu?
Powell Mikklesen, ein Geschäftsmann aus den Vereinigten Staaten, war der erste Zeuge
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