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Die rechte Ansicht über den GemeinschaftsentzugDer Wachtturm 1981 | 15. Dezember
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einzunehmen. Durch den Apostel Johannes läßt Gott sagen:
„Jeder, der vorausdrängt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. ... Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß. Denn wer ihm einen Gruß entbietet, hat an seinen bösen Werken teil“ (2. Joh. 9-11).
23, 24. Warum ist es weise, ein Gespräch mit Ausgeschlossenen zu vermeiden?
23 Der Apostel, der diese weisen und warnenden Worte äußerte, war mit Jesus eng verbunden und wußte, was Christus über das Grüßen gesagt hatte. Er kannte auch den damals üblichen Gruß „Friede“. Einem Ausgeschlossenen, der versucht, für seine abtrünnigen Gedanken zu werben oder sie zu rechtfertigen, oder der seinen gottlosen Lebenswandel fortsetzt, wünschen wir im Unterschied zu einem persönlichen „Feind“ oder einer weltlichen Autoritätsperson, die zu Christen gegnerisch eingestellt ist, bestimmt keinen „Frieden“ (1. Tim. 2:1, 2). Und wir wissen im Laufe der Zeit aus eigener Erfahrung, daß ein einfacher Gruß der erste Schritt zu einer Unterhaltung und vielleicht sogar zu einer Freundschaft sein kann. Möchten wir bei einem Ausgeschlossenen diesen ersten Schritt tun?
24 „Wie verhält es sich aber, wenn er reumütig zu sein scheint und der Ermunterung bedarf?“ mag sich jemand fragen. Für solche Fälle besteht eine Vorkehrung. Die Aufseher in der Versammlung sind als geistige Hirten dazu da, die Herde zu schützen (Hebr. 13:17; 1. Petr. 5:2). Bittet ein Ausgeschlossener um Wiederaufnahme oder läßt er Anzeichen dafür erkennen, daß er wieder in Gottes Gunst gelangen möchte, so können die Ältesten mit ihm sprechen. Sie werden ihm freundlich erklären, was er tun sollte, und mögen ihn entsprechend ermahnen, wobei sie die mit seiner früheren Sünde verbundenen Umstände und seine Einstellung berücksichtigen können. Andere Glieder der Versammlung verfügen nicht über diese Informationen. Wenn daher jemand denkt, ein Ausgeschlossener sei reumütig, könnte er nach dem äußeren Schein, statt aufgrund genauer Informationen urteilen. Wenn die Aufseher davon überzeugt sind, daß der Betreffende bereut und die Früchte der Reue hervorbringtf, wird er wieder in die Versammlung aufgenommen. Dann können alle anderen in der Versammlung ihn in den Zusammenkünften herzlich willkommen heißen, ihm vergeben, ihn trösten und ihre Liebe zu ihm bestätigen, wozu Paulus die Korinther im Fall eines Mannes aufforderte, der wiederaufgenommen wurde (2. Kor. 2:5-8).
NICHT AN BÖSEN WERKEN TEILHABEN
25, 26. Was sagt Gott darüber, wie man an den Werken eines Ausgeschlossenen ‘teilhaben’ könnte?
25 Alle treuen Christen sollten sich die ernste Wahrheit zu Herzen nehmen, die Johannes unter göttlicher Inspiration mit den Worten zum Ausdruck brachte: „Wer ihm [einem ausgeschlossenen Sünder, der eine Irrlehre vertritt oder einen gottlosen Wandel führt] einen Gruß entbietet, hat an seinen bösen Werken teil“ (2. Joh. 11).
26 Viele Kommentatoren der Christenheit nehmen Anstoß an 2. Johannes 11. Sie behaupten, es handle sich um „unchristlichen Rat, der dem Geist unseres Herrn widerspricht“ oder der zu Intoleranz ermuntere. Doch solche Gedanken gehen von religiösen Organisationen aus, die sich nicht an das göttliche Gebot halten: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte“ und die sogar nur selten, wenn überhaupt, einen offenkundigen Missetäter aus ihrer Kirche ausschließen (1. Kor. 5:13). Ihre „Toleranz“ ist unbiblisch und unchristlich (Matth. 7:21-23; 25:24-30; Joh. 8:44).
27. Wie könnte es soweit kommen, daß ein Christ an den Werken eines Ausgeschlossenen ‘teilhat’, und wozu würde das führen?
27 Aber es ist nicht verkehrt, gegenüber dem gerechten Gott der Bibel loyal zu sein. Er sagt uns, daß er nur diejenigen ‘auf seinem heiligen Berge’ zulassen wird, die untadelig wandeln, Gerechtigkeit üben und die Wahrheit reden (Ps. 15:1-5). Würde ein Christ auf Gedeih und Verderb zu einem Missetäter halten, der von Gott verworfen und dem die Gemeinschaft entzogen worden ist oder der die Gemeinschaft verlassen hat, so würde er gewissermaßen sagen, er wünsche auch keinen Platz ‘auf Gottes heiligem Berge’. Wenn die Ältesten beobachten würden, daß er diesen Weg beschreitet, indem er regelmäßig mit einem Ausgeschlossenen zusammen ist, würden sie versuchen, ihm liebevoll und geduldig zu helfen, wieder Gottes Standpunkt einzunehmen (Matth. 18:18; Gal. 6:1). Sie würden ihm Rat erteilen und ihn nötigenfalls ‘mit Strenge zurechtweisen’, da sie ihm helfen möchten, ‘auf Gottes heiligem Berge’ zu bleiben. Wenn er aber nicht aufhört, Gemeinschaft mit dem Ausgeschlossenen zu pflegen, ‘hat er an den bösen Werken teil’ (indem er sie unterstützt oder sich daran beteiligt) und muß aus der Versammlung entfernt oder ausgeschlossen werden (Tit. 1:13; Jud. 22, 23; vergleiche 4. Mose 16:26).
LOYAL GEGENÜBER GOTTES STANDPUNKT
28. Wie können wir zeigen, daß wir Jehovas Standpunkt loyal unterstützen?
28 Loyalität gegenüber Jehova Gott und seinen Vorkehrungen ist eine Quelle der Freude, denn alle seine Wege sind gerecht und gut. Das trifft auch auf seine Vorkehrung zu, reuelosen Missetätern die Gemeinschaft zu entziehen. Wenn wir diese Vorkehrung unterstützen, können wir auf Davids Worte vertrauen: „Nehmt zur Kenntnis, daß Jehova seinen Loyalgesinnten gewißlich auszeichnen wird“ (Ps. 4:3). Ja, Gott schützt, ehrt und leitet alle, die ihm gegenüber loyal sind und seine Wege einhalten. Diese Loyalität trägt uns neben vielen anderen Segnungen die Freude ein, zu denen zu gehören, die ‘auf Gottes heiligem Berge’ sind und seine Anerkennung haben (Ps. 84:10, 11).
ERINNERST DU DICH NOCH AN DIE FOLGENDEN GEDANKEN?
Wie behandelte man Juden, die aus der Synagoge ausgeschlossen worden waren?
Wie sollten nach den Worten des Paulus
1. unmoralische Personen in der Welt,
2. unmoralische Personen, die aus der Christenversammlung ausgeschlossen worden sind, behandelt werden?
Wie sollten Christen eine Person betrachten, die die Gemeinschaft der Versammlung verlassen hat?
Das Ende welcher Arten der Gemeinschaft beinhaltet der „Gemeinschaftsentzug“?
Warum lehnen es Christen ab, einen Ausgeschlossenen zu grüßen oder mit ihm zu sprechen?
Wie sollten wir uns, wenn jemandem die Gemeinschaft entzogen worden ist, verhalten, um ‘auf Gottes heiligem Berge’ bleiben zu können?
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Wenn einem Verwandten die Gemeinschaft entzogen wirdDer Wachtturm 1981 | 15. Dezember
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Wenn einem Verwandten die Gemeinschaft entzogen wird
1, 2. (a) Was hatte Gott bezüglich der Religion für die Familie vorgesehen? (b) Welche Entscheidung hatten einige Familien in den Tagen Korahs zu treffen?
NACHDEM Adam einige Zeit allein gewesen war, sagte Gott: „Es ist für den Menschen nicht gut, daß er weiterhin allein sei.“ Er erschuf dann Eva und stiftete so die Ehe (1. Mose 2:18, 21, 22). Von da an sollte die Erdbevölkerung wachsen. Jeder Mensch hätte schließlich viele Verwandte gehabt. Selbst wenn einige Angehörige (zum Beispiel Kinder) nicht in der Nähe gewohnt hätten, hätte man sie besuchen und schöne Stunden mit ihnen verleben können (1. Mose 1:28; Hiob 1:1-5).
2 Gott hatte vorgesehen, daß die Familien in der wahren Anbetung geeint sein sollten. Es sollte also keine Trennung durch unterschiedliche religiöse Anschauungen geben. Doch es gab später Familien, in denen die Religion zu einer Streitfrage wurde. Das war beispielsweise der Fall, als Korah, Dathan und Abiram rebellierten. Jehova bestätigte, daß er durch Moses und Aaron handelte, nicht durch jene religiösen Rebellen. Daraufhin
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