Segen ruht auf einem Leben für Gottes neue Welt
1. Was sagen Jakobus und Paulus über Zorn und Streitsucht sowie den unrechten Gebrauch der Zunge?
KANN nicht gesagt werden, daß die Leute in dieser Welt heute schnell zornig werden und die Herrschaft über ihr Temperament verlieren? Oft führt dies zu barschen Schimpfworten, ja sogar zu unsauberen, schmutzigen Reden. Worte von solcher Art offenbaren Mangel an Freundlichkeit und Rücksichtnahme auf andere und sind nur ein Beweis der Bitterkeit, Eifersucht und Streitsucht, die die schlechten Zustände kennzeichnen, in denen wir uns befinden. Der Bibelschreiber Jakobus fragt daher: „Wer ist weise und verständig unter euch? Er zeige durch seinen rechten Wandel seine Werke mit einer Demut, die zur Weisheit gehört. Wenn ihr aber bittere Eifersucht und Streitsucht in euren Herzen habt, so prahlt nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit. Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt … Denn wo Eifersucht und Streitsucht vorhanden sind, da gibt es Unordnung und alles Schlechte.“ (Jak. 3:13-16, NW) Daher sagt Paulus in Epheser 4:29-32 mit Recht: „Kein verderbtes Wort komme aus eurem Munde hervor, sondern etwas, das — wo es nötig werden mag — zur Erbauung zu sagen gut ist, damit es den Hörenden förderlich sei … Möge alle boshafte Bitterkeit, mögen Zorn, Wut, Geschrei und lästerndes Reden von euch weggetan sein, mit allem, was schadet. Werdet freundlich gegeneinander, voll zarten Erbarmens, bereitwillig einander vergebend, gleichwie Gott auch euch durch Christus bereitwillig vergeben hat.“ — NW.
2. Welcher Rat sollte befolgt werden, wenn jemand vorübergehend von Zorn befallen wird?
2 Selbst wenn es notwendig werden mag, eine Zurechtweisung oder einen Tadel auszusprechen, wie es Eltern gegenüber einem Kinde oder christliche Aufseher gegenüber Gliedern der Versammlung tun müssen, sollten jemandes Worte nicht einen unbeherrschten Geist widerspiegeln. Wer sich durch einen Zornanfall vorübergehend überwältigt fühlt, denke daran, daß er gerade zu dieser Zeit schweigen sollte, bis sich der Zorn gelegt hat und er mit dem richtigen Gleichgewicht über die Sache sprechen kann. Unter solchen Umständen sollte er „langsam zum Reden“ sein und sich daran erinnern, daß es heißt: „Ein zorniger Mann erregt Zank.“ Wir müssen lernen, in Frieden miteinander zu sein, friedlich zusammen zu leben, um Gottes Anerkennung zu erlangen, denn es steht geschrieben: „Glücklich sind die Friedfertigen, da sie ‚Söhne Gottes‘ genannt werden.“ — Jak. 1:19; Spr. 15:18; Matth. 5:9, NW.
3, 4. Welche anderen Dinge gehören nicht zur Neuen-Welt-Gesellschaft?
3 Es gibt Zeiten, in denen jemand durch einen gerechten Zorn über etwas, das unrecht und böse ist, mit Recht aufgebracht sein mag. Aber über ein Unrecht zornig zu werden, und zwar aus Liebe zu Jehova und zu dem, was recht ist, und weil man darüber beunruhigt ist, daß sein Name und Volk geschmäht werden, ist etwas anderes, als zornig zu werden wegen persönlicher, verletzter Gefühle des Stolzes oder weil man den anderen haßt oder weil man darunter die Furcht verstecken will, daß etwas Unrechtes, das man begangen hat, aufgedeckt werden könnte.
4 Irgend etwas, das im Gegensatz steht zu der Friedlichkeit und Ordnung der Einrichtung Gottes, die er zum Leben für sein Volk getroffen hat, darf in seiner Neuen-Welt-Gesellschaft, die jetzt herangebildet wird, keinen Platz haben. Das bedeutet, daß Dinge wie Streit oder Trunkenheit (die so oft zu Streit führt) nicht zum Leben gemäß der neuen Welt gehören. — Röm. 13:13.
GRUNDSÄTZE FÜR DIE EHESCHLIESSUNG UND SITTLICHES BENEHMEN
5. Für welchen Zweck schuf Gott die beiden Geschlechter, und welche Schranken sind dem Recht geschlechtlicher Vereinigung gesteckt?
5 Als Gott ursprünglich den Mann und die Frau in den Garten Eden, das Paradies, setzte, war es sein Vorsatz, daß sie sich fortpflanzen und mehren sollten, damit sie eine Gesellschaft von Menschen würden, die schließlich die ganze Erde mit einem gerechten Geschlecht füllten. Damit sie sich mehren konnten, stattete Gott sie mit der Fähigkeit der Fortpflanzung aus, und deshalb schuf er die beiden Geschlechter, den Mann und die Frau. Dadurch, daß der Mann und die Frau zur geschlechtlichen Vereinigung zusammenkamen, brachten sie Kinder „nach ihrer Art“ hervor. Das zu tun, war für sie recht und angebracht, und sie brauchten sich deswegen nicht zu schämen; es sollte somit für sie ein angenehmes Erlebnis sein. Aber Gott setzte dem Genuß des Vorrechts der geschlechtlichen Vereinigung gewisse Schranken. Sie durfte nur innerhalb der Ehevorkehrung erfolgen, und zwar nur zwischen dem Ehemann und seiner Frau, und der Ehefrau und ihrem Mann.
6. (a) Beabsichtigte Gott, daß im Volke Israel Polygamie getrieben werde? (b) Was sagte Jesus in Matthäus 19:4-9 über die Ehe und eine Ehescheidung?
6 Obwohl Gott zuließ, daß die Israeliten eine Zeitlang Polygamie pflegten, war das doch nicht Gottes Absicht für sie, noch gebot er ihnen diesen Brauch. Bei der ursprünglichen Einsetzung der Ehe hatte Gott Adam nur ein Weib gegeben. Und daher sagte Jesus später in bezug auf den unter den Juden gepflegten Brauch der Polygamie sowie der Ehescheidung: „‚Habt ihr nicht gelesen, daß der, welcher sie schuf, sie am Anfang als Mann und Weib schuf und sprach: ‚Aus diesem Grunde wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein‘? Also sind sie nicht länger zwei, sondern e i n Fleisch. Was also Gott zusammengejocht hat, soll kein Mensch trennen.‘ Sie sagten zu ihm: ‚Warum schrieb Mose denn vor, ihr ein Entlassungszeugnis zu geben und sich von ihr zu scheiden?‘ Er entgegnete ihnen: ‚Mit Rücksicht auf eure Hartherzigkeit gewährte euch Mose, euch von euren Frauen zu scheiden, aber von Anfang an ist dies nicht der Fall gewesen. Ich sage euch, daß jeder, der sich von seiner Frau scheidet — ausgenommen aus Gründen der Hurerei — und eine andere heiratet, Ehebruch begeht.‘“ — Matth. 19:4-9, NW.
7. (a) Mit wem allein darf ein Mann oder eine Frau Beziehungen pflegen? (b) Führe die einzigen Gründe an, die eine Scheidung zulassen, durch die eine Wiederverheiratung erlaubt ist.
7 Die biblischen Grundsätze, die mit der Ehe in Zusammenhang stehen, sind in der Tat sehr einfach. Ein christlicher Mann darf nur eine lebende Gattin haben, und eine christliche Ehefrau darf nur einen lebenden Gatten haben. Der Mann darf nur mit seiner Ehefrau, also mit keiner anderen Frau, geschlechtliche Beziehungen haben; die Ehefrau darf nur mit ihrem Ehemann, also mit keinem anderen Mann, Beziehungen haben. Die zwei sind e i n Fleisch geworden. Wenn einer der Ehepartner stirbt, endet natürlich die Ehe, und der Übriggebliebene kann wieder heiraten. (Röm. 7:2, 3) Während aber die beiden noch leben, sind nur dort schriftgemäße Gründe für eine Ehescheidung vorhanden, die eine Wiederverheiratung gestattet, wo sich entweder der Ehemann oder die Ehefrau aus dem Grenzbereich ihrer Ehe hinausbegeben hat und Beziehungen mit einer anderen Person pflegt und dadurch e i n Fleisch mit ihr wird, also Ehebruch mit ihr begeht. Wenn eine verheiratete Person mit jemandem, der nicht ihr Ehepartner ist, geschlechtliche Beziehungen hat, so ist das eine Verletzung und Befleckung des göttlichen Gesetzes bezüglich der Ehe. (Heb. 13:4) Daher erlaubt die Bibel nicht, daß eine Ehe aus anderen Gründen durch eine Scheidung aufgelöst wird, zum Beispiel, weil keine Kinder daraus hervorgehen, wegen der Verschiedenheit der Religion, wegen Krankheit oder Siechtums, wegen Grausamkeit usw. Wo jemand eine Ehescheidung aus einem dieser letztgenannten Gründe erlangt, wäre er nach der Schrift nicht frei, sich wieder zu verheiraten, und würde daher Ehebruch begehen, wenn er es täte.
8. Wie sollten unverheiratete Personen oder Verlobte handeln?
8 Da geschlechtliche Beziehungen nur im Ehestande erlaubt sind, dürfen Unverheiratete solche nicht pflegen. Personen, die übereingekommen sind, einander zu heiraten, die sich also verlobt haben, müssen daher über ihren Wandel wachen und sich die gebührende Zurückhaltung auferlegen, indem sie warten bis nach der Trauung, um die intimen Beziehungen aufzunehmen, die rechterweise nur dem Ehestand zukommen. Irgendwelche unrechten Beziehungen zwischen unverheirateten oder ledigen Personen sind Hurerei und werden von Jehova Gott verurteilt. Deshalb schrieb Paulus an die Epheser, die der alten Welt und ihrer Handlungsweise den Rücken gekehrt hatten: „Hurerei und Unreinigkeit von jeder Art … sollen unter euch gar nicht erwähnt werden … Denn dies wißt ihr … daß kein Hurer oder Unreiner oder ein Habsüchtiger — was ein Götzendiener zu sein bedeutet — im Königreich des Christus und Gottes irgendein Erbe hat.“ — Eph. 5:3-5, NW.
9. Was ist in dieser Welt die Folge gewesen, weil man Gottes Grundsätze bezüglich der Ehe nicht richtig respektiert hat? Wie hält sich die Neue-Welt-Gesellschaft von unrechten Bräuchen rein?
9 Der Mangel an Respekt, den diese alte Welt gegenüber Gottes gerechten Grundsätzen bezüglich der Ehe an den Tag legt, hat zu Schwierigkeiten aller Art geführt, zu auseinandergegangenen Ehen, zu einem zerrütteten Familienleben und zu Kindern, die verdorben werden, weil es die Eltern an der nötigen Sorgfalt und Schulung fehlen lassen und ihnen kein rechtes Beispiel geben. Wer in Gottes neuer Welt leben möchte, in der die Ehe nur in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz bestehen wird, kann es sich nicht leisten, diesbezüglich die schlechten Wege dieser Welt nachzuahmen. Schon jetzt, während wir noch in dieser Welt leben, müssen jene, die für die neue Welt leben, die Grundsätze Jehovas beachten, die er für die Ehe und das sittliche Benehmen der Menschen aufgestellt hat. Deshalb ist es richtig und angebracht, daß christliche Versammlungen darüber wachen, ihre Gemeinschaft rein zu bewahren und Personen aus ihrer Mitte hinauszutun, die willentlich solches Unrecht pflegen. — 1. Kor. 5:11, 13; 6:9, 10.
10. Warum ist es am Platze, daß eine Eheschließung auf legale Weise eingetragen wird?
10 Weil eine Eheschließung etwas so Ernstes ist, und um sich vor irgendwelchem Mißbrauch der Rechte und Vorrechte einer Ehe zu schützen, ist es am Platze, daß die Eheschließung eines Mannes mit einer Frau richtig eingetragen und von der Gemeinde anerkannt werde. In den meisten Ländern muß eine Eheschließung bei der betreffenden Ortsbehörde eingetragen und so offiziell bekannt werden, und das Ehepaar erhält einen Trauschein.
11. Was ist die Grundlage für eine erfolgreiche Ehe, und welche Änderungen mögen notwendig werden, wenn eine Familie, in Übereinstimmung mit biblischen Grundsätzen, zusammen leben soll?
11 Die Grundlage für eine erfolgreiche Ehe ist Liebe und nicht die selbstsüchtige Befriedigung fleischlicher Leidenschaft. In gewissen Gemeinden ist es für den Mann Brauch gewesen, auf die Frau, als weit unter ihm stehend, herabzublicken, selbst bis zu dem Maße, daß er eine Frau eher als ein Stück Eigentum statt als Gehilfin und Gefährtin betrachtet hat. Unter diesen Umständen teilen solche das Leben nicht miteinander, was doch nach Gottes Absicht durch die Ehe geschehen soll. Sich den Bedingungen eines Lebens gemäß der neuen Welt anzupassen, bedeutet einen vollständigen Wechsel im Verhalten zur Ehe und zu den Verantwortlichkeiten, die jemand gegenüber seinem Ehepartner hat. Der Ehemann muß anerkennen, daß seine Frau nicht einfach ein Sklave oder ein Dienstbote ist. Sie kann von Jehova Gott dieselben Segnungen des Lebens wie er selbst empfangen, und ihre Gottesanbetung und ihr Dienst sind Gott ebenso annehmbar und wohlgefällig. Wenn Mann und Frau die Hoffnung auf die neue Welt kennenlernen, haben sie etwas, an dem sie gemeinsam teilhaben, für das sie zusammenarbeiten können. Der Mann wird seine Frau ermutigen, wird mit ihr über ihre gemeinsamen Hoffnungen und ihr gemeinsames christliches Werk sprechen. Statt daß ein Mann seine Frau vernachlässigt und sie seinen weltlichen Freunden überläßt, wird er erkennen, wie notwendig es ist, daß er es lernt, mit seiner Frau und seinen Kindern als eine Familie zusammen zu leben, indem er sie zu Hause durch ein Studium der Bibel in der wahren Gottesanbetung schult. Die Ehefrau ihrerseits wird ihrem Ehemann gegenüber Liebe und den richtigen Respekt bekunden und wird mit ihm zusammenwirken, um die Kinder in der ‚Zucht und im autoritativen Rate Jehovas‘ zu erziehen. Dadurch werden sich der Ehemann, die Ehefrau und die Kinder in Liebe und gegenseitigem Verständnis, in Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft eng zueinander hingezogen fühlen und werden zusammen für die neue Welt leben und wirken. — Eph. 5:22, 23, 28, 33; 6:1-4, NW.
12. Weshalb ist es notwendig, daß Christen heute ‚einen harten Kampf für den Glauben kämpfen‘?
12 In dieser bösen Welt wird heute Unsittlichkeit aller Art getrieben, zügellose Beziehungen zwischen jungen Unverheirateten, geschlechtliche Beziehungen verheirateter Männer und Frauen mit anderen, ja es gibt Fälle, in denen sich Ehepaare selbst dazu hergeben, daß die Gattinnen und Gatten zur Befriedigung selbstischer Begierden ausgewechselt werden. Einige sind in ihrem Denken so verdorben, daß sie unter dem Deckmantel falscher religiöser Lehren andere Personen zu solch unrechten Sitten zu verführen suchen. Alle solchen Dinge sind gesetzlos und verletzen Gottes Grundsätze hinsichtlich der Ehe. Kein Wunder, daß der Apostel schrieb, solche Menschen befänden sich ‚geistig in Finsternis und seien dem Leben entfremdet, das Gott gehört … Da sie jedes sittliche Empfinden verloren hätten, gäben sie sich selbst einem zügellosen Wandel hin, um in ihrer Gier unreine Dinge aller Art zu treiben.‘ (Eph. 4:18, 19, NW) Und der Jünger Judas warnt Gottes Volk davor, daß sich solche Menschen sogar ‚einschleichen‘ würden, „gottlose Menschen, die die unverdiente Güte unseres Gottes zu einer Entschuldigung für ihren zügellosen Wandel machen“. Daher ermahnt Judas die Christen, an die er schrieb, „einen harten Kampf für den Glauben zu führen“. — Judas 3, 4, NW.
13. Beschreibe die Zustände, die auf Erden herrschen werden, wenn das Böse vollständig weggefegt sein wird.
13 Welch gesegnete Zeit wird es doch sein, wenn die Erde ein für allemal von all solchem Unrechttun gereinigt ist, wenn Ehrlichkeit und Lauterkeit und Geradheit blühen werden und niemand mehr lügen, stehlen und betrügen wird, wenn ferner die Menschen voll Vertrauen miteinander verkehren werden, also nicht mehr mit Zweifel und Argwohn, wenn man sich, statt die schroffen Mißtöne von Zorn, Streit und Schimpfreden zu hören, der ruhigen, glücklichen Umgebung der Liebe, Freundlichkeit und Rücksichtnahme erfreuen wird, wenn das Familienleben in einer Atmosphäre moralischer Reinheit gedeiht und die Kinder mit Herzlichkeit erzogen und vernünftig geschult werden, damit sie sich der Segnungen einer paradiesischen Erde erfreuen können. Wie anders wird es dann sein, als es in der Welt von heute aussieht! Jene Zeit beschreibend, sagt Offenbarung 21:3, 4, (NW): „Siehe! das Zelt Gottes bei den Menschen; und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.“
14, 15. (a) Warum ist es weise, jetzt die Wahl für die von Gott verheißene neue Welt zu treffen? (b) Welche Gebote sollten wir nach den Anweisungen von Petrus und Paulus befolgen, wenn wir für die neue Welt leben wollen?
14 Ist es nicht dein Wunsch, in einer solchen Welt zu leben? Wenn ja, dann wirst du schon jetzt für diese neue Welt leben wollen. Was ist denn zu gewinnen, wenn man die ganze Zeit und Kraft den Dingen dieser alten Welt widmet? Der weise Salomo beantwortete diese Frage wie folgt: „Denn was wird dem Menschen bei all seiner Mühe und beim Trachten seines Herzens [zuteil], womit er sich abmüht unter der Sonne? Denn alle seine Tage sind Kummer, und seine Geschäftigkeit ist Verdruß; selbst des Nachts ruht sein Herz nicht. Auch das ist Eitelkeit [Nichtigkeit, NW].“ (Pred. 2:22, 23) Für die neue Welt zu leben führt nicht zu Nichtigkeit, sondern trägt den Lohn eines ewigen Lebens in wahrer Zufriedenheit und wahrem Glück ein.
15 Die Zeit, die uns noch verbleibt, uns von einem Leben nach der Art und Weise der Nationen abzuwenden und in Übereinstimmung mit den gerechten Grundsätzen der neuen Welt zu leben, ist kurz. Jemanden, der diesen Weg einschlagen will, ermahnt der Apostel Petrus, „den Rest seiner Zeit im Fleische nicht mehr für menschliche Begierden, sondern nach dem Willen Gottes“ zu leben. Das ist ein ganz positives Gebot, doch wie viele kommen ihm nach? Frage dich selbst: Tue ich es? Der Apostel hebt ferner seine Anweisung mit den Worten hervor: „Denn es ist genug, daß ihr in der vergangenen Zeit den Willen der Nationen vollbracht habt.“ Gerade diesen Gedanken bestätigte Paulus in seinem Brief an die Epheser: „So wacht streng darüber, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise, die gelegene Zeit für euch selbst auskaufend, weil die Tage böse sind. Deshalb steht davon ab, unvernünftig zu werden; fahrt aber fort, den Willen Jehovas zu erkennen.“ — 1. Pet. 4:2, 3; Eph. 5:15-17, NW.
WIE MAN SICH ÄNDERN KANN, UM FÜR DIE NEUE WELT ZU LEBEN
16. Wie nur können wir lernen, fortgesetzt für die neue Welt zu leben?
16 Diesen Wechsel von einem Leben in der alten Welt zu einem Leben gemäß der neuen Welt können wir nicht nur durch eigene Anstrengungen vornehmen. Der Apostel warnt uns vor dem großen Widersacher, vor Satan, dem Teufel, der zusammen mit seinen bösen Geistdämonen die Nationen betrügt und bemüht ist, alle zu veranlassen, Böses, nicht Gutes, zu tun. Um allen seinen Täuschungen und Schlingen zu entgehen, ist mehr nötig als nur der Wunsch, recht zu handeln. Wir brauchen die Hilfe Jehovas, und diese gibt er großmütig denen, die ihn von Herzen anzubeten und ihm zu dienen wünschen. Durch sein Wort, die Bibel, läßt er uns genaue Erkenntnis zukommen, und durch das Studium der Bibel kommen wir zu einem Verständnis seines Willens und Vorhabens. Durch seinen heiligen Geist, welcher Gottes unsichtbare, wirksame Kraft ist, stärkt er uns und gibt uns die Kraft, seinen Willen zu tun. Durch seine sichtbare Organisation leitet und führt er uns inmitten seiner treuen Zeugen auf Erden und zeigt uns, wie wir die gewonnene Erkenntnis auf praktische Weise anwenden können, und führt uns zur Einheit mit anderen, die jetzt für die neue Welt leben. Dadurch, daß wir Gottes Wort fleißig studieren und uns darum bemühen, die Hilfe des heiligen Geistes und der Organisation Gottes zu erhalten, können wir „die vollständige Waffenrüstung Gottes“ anziehen und so dem bösen Einfluß Satans und seiner bösen Welt widerstehen. — Eph. 6:10-18, NW.
17. (a) Sind wir, wenn wir jetzt für die neue Welt leben, von allen Verpflichtungen dem gegenwärtigen System der Dinge gegenüber befreit? (b) Führe einige der Wege an, auf denen wir dem Befehl Jesu, der in Matthäus 22:21 niedergelegt ist, folgen, nämlich ‚dem Cäsar die Dinge zurückzuzahlen, die dem Cäsar gehören‘? (c) Auf welche Weise zahlen wir ‚Gottes Dinge Gott zurück‘?
17 Wenn wir nun für die neue Welt leben, so bedeutet das doch nicht, daß wir ohne weiteres von irgendwelcher Verpflichtung gegenüber den gegenwärtigen menschlichen Einrichtungen in dieser Welt befreit wären. Ein Christ erhält viele Wohltaten durch die von menschlichen Regierungsstellen geleisteten Dienste. Zum Beispiel werden Gesetze erlassen, um böse Menschen davon zurückzuhalten, anderen Schaden zuzufügen und deren Eigentum zu beschädigen, und die Polizei ist dazu da, diese Gesetze anzuwenden und das Volk vor Verbrechern zu schützen und auch sonstwie in der Gemeinde Ordnung zu halten. Ferner gibt es Krankenhäuser, Schulen und andere Einrichtungen öffentlichen Dienstes, die uns alle zunutze kommen. Wegen solcher Dienstleistungen verlangen die Regierungen, daß Steuern entrichtet werden. Christen sind friedliebende, gesetzestreue Bürger, die ihre Steuern zahlen. Sie suchen die Regierungen dieser Welt nicht um das zu bringen, was ihnen zu Recht gehört. Sie befolgen den Grundsatz, den Jesus in Matthäus 22:21 (NW) niedergelegt hat: „Zahlt daher Cäsars Dinge dem Cäsar zurück.“ In Harmonie mit diesem Grundsatz befolgen Jehovas Zeugen zum Beispiel die Gesetze, unter denen ein Grundstück zum Bau von Königreichssälen oder zum Abhalten großer, ordnungsgemäßer Versammlungen beschafft werden kann. Sie schließen aber keine Kompromisse, indem sie dem Cäsar das zahlen, was in Wirklichkeit Gott gehört, sondern sie ‚zahlen Gottes Dinge Gott zurück‘. Deswegen halten sie sich an das biblische Gebot, die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen, und zwar selbst dort, wo kommunistische oder totalitäre Regierungen es ihnen zu verbieten suchen. Sie verletzen ihre christliche Neutralität nicht, lassen sich also nicht auf internationale oder interrassische Händel dieser alten Welt ein. Vor allem aber bringen sie Gott ihre ausschließliche Anbetung dar, weil diese zu Recht ihm und nicht Menschen gehört. — Apg. 5:27-29.
18. (a) Warum haben wir keinen Grund, uns zu rühmen, auch wenn wir jetzt beginnen, für die neue Welt zu leben? (b) Wofür können wir, wenn wir aufrichtig recht zu tun suchen, den Beweis erbringen?
18 Wir dürfen auch nicht aus Stolz oder Selbstgerechtigkeit für die neue Welt leben. Es geht dabei nicht um den Versuch, zu beweisen, daß wir besser oder gerechter wären als andere, so daß wir uns dessen rühmen könnten. Wir sollten das, was wir sind, oder das, was wir zu tun suchen, nicht mit dem vergleichen, was andere unvollkommene Menschen tun. Statt dessen sollten wir uns an Christus Jesus, dem vollkommenen Beispiel, messen, der stets den Willen seines Vaters tat und in seinem Leben für die neue Welt vollkommen war. Diesen Maßstab erreichen wir bei weitem nicht, oder glaubt das vielleicht jemand? Somit haben wir nichts in uns selbst, womit wir uns rühmen könnten. Wir verdienen die wunderbare Gabe des ewigen Lebens nicht. Statt dessen ist Leben in der neuen Welt ein Geschenk der unverdienten Güte Gottes. (Eph. 2:8-10, NW) Obwohl unvollkommen, können wir doch beweisen, daß unser Herz von rechter Art ist. Indem wir die Durchführung des Vorhabens Jehovas und sein Königreich, das unter Christus Jesus steht, ganzherzig unterstützen sowie durch unsere aufrichtigen Bemühungen, jetzt Gerechtigkeit zu wirken, können wir zeigen, daß wir Menschen sind, die Gottes Güte und seine Grundsätze bezüglich des Lebens schätzen, und daß wir dies weiter tun werden, wenn die Zustände der neuen Welt auf Erden völlig in Kraft sind. Es ist recht, daß wir heute ‚Frieden suchen und ihm nachjagen. Denn Jehovas Augen sind auf die Gerechten gerichtet.‘ (1. Pet. 3:11, 12, NW) Das bedeutet, daß wir nicht nur dem Namen nach Christen sein können, nicht nur durch die Mitgliedschaft in irgendeiner Organisation, sondern dadurch, daß wir echte Anbeter Gottes in Geist und Wahrheit sind.
19. Welche Einladung ergeht hier an alle, die Gerechtigkeit lieben?
19 Hier ergibt sich also eine beglückende Gelegenheit! Wir leben heute an der Schwelle der neuen Welt der Gerechtigkeit. Wirst du zu denen gehören, die in deren Segnungen eines endlosen Lebens eingehen? Wir hoffen es. Jehovas Zeugen sind sehr dankbar, daß sie diese glückliche Aussicht mit dir teilen dürfen. Sie laden dich ein, dich mit ihnen zu verbinden und mit ihnen zusammen eine genaue Erkenntnis des Willens Gottes zu erlangen, dich desgleichen zuversichtlichen Glaubens und der Hoffnung auf die neue Welt zu erfreuen, ja dich ihnen anzuschließen und diese Hoffnung vor anderen öffentlich kundzutun. Gestalte dein Leben so, daß es sich wirklich lohnt, indem du jetzt für die neue Welt lebst!