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  • Der Präsident besucht Europa und den Nahen Osten — 1. Teil
    Der Wachtturm 1957 | 1. Juli
    • und ich diese Besuche in den verschiedenen Wohnungen zu machen. Etwa fünfundzwanzig Minuten später kam Bruder Franz und mit ihm ein anderer Bruder vom Zweigbüro in dieselben Wohnungen. So konnten wir zu vielen weiteren Brüdern sprechen. In der Tat: bis um neun Uhr abends hatten wir 853 Brüder besucht und zu ihnen gesprochen. Das war wirklich ein froher Tag! Als wir an jenem Abend in das Zweigbüro zurückkamen, fanden wir, daß viele Versammlungsdiener aus anderen Teilen Griechenlands ins Bethel gekommen waren, um sich das Büro und die Druckerei anzusehen, und so hatte ich nochmals Gelegenheit, ungefähr eine halbe Stunde zu ihnen zu sprechen. Die Gesellschaft hatte einen kleinen Empfang im Bethel veranstaltet, weil das Haus neu war und viele unserer Brüder aus anderen Teilen Griechenlands es noch nie gesehen hatten.

      Für uns alle, die wir das Vorrecht hatten, uns dieses Anlasses zu freuen, wird dieser 7. Dezember unvergeßlich bleiben. Während die Brüder überaus begierig und glücklich waren, uns zu sehen, waren bestimmt auch wir sehr froh, mit ihnen zusammenzukommen. Am nächsten Tag mußten wir uns programmgemäß auf die Reise nach der Türkei begeben. So brachten uns die Brüder zum Flughafen. Wir waren nicht sicher, ob wir von Istanbul nach Athen zurückkehren würden, um uns nach Zypern zu begeben (all dies hing davon ab, ob wir unsere Visa für Zypern erhielten). Um 9.30 Uhr reisten wir ab, und um zehn Uhr waren wir wieder zurück und landeten auf derselben Landepiste, von der wir abgeflogen waren. Als wir nämlich von Athen aus etwa eine Viertelstunde geflogen waren, traten Störungen bei einem der Motoren auf, und so beschloß der Pilot, zurückzukehren. Eine Stunde später flogen wir in einem anderen Flugzeug von Athen nach Istanbul weiter.

  • Respektiert Jehovas Organisation
    Der Wachtturm 1957 | 1. Juli
    • Respektiert Jehovas Organisation

      „Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter. Denn das Gebot ist eine Leuchte (Lampe, RS), und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ — Spr. 6:20, 23.

      1. Wer sind die Kinder der Christenheit, und in welchem Zustande befinden sie sich?

      DIE Kinder der Christenheit sind Kinder dieses Systems der Dinge; denn die Christenheit ist ein herrschender Teil dieses Systems. Die Kinder der Christenheit besitzen eine Lampe, die Bibel, die in Hunderten von Millionen Exemplaren in vielen Sprachen verbreitet ist. Aber für sie ist sie eine Lampe, die nicht angezündet ist. Weshalb? Weil der Vater dieses Systems der Dinge und sein liederlicher Nachkomme, die „Christenheit“, ihren Sinn für das Licht der Lampe verblendet haben. Ja noch schlimmer, sie haben ihre Kinder willentlich hinausgestoßen in die Finsternis, wo sie in einem fast hilflosen Zustande umherwandern, da ihnen das richtige Verständnis für ihre Lampe fehlt. Selbst das Licht, das sie noch haben, so verhüllt es für sie ist, wäre ihnen entrissen worden, hätte dies eine mächtigere Hand nicht verhütet. Dieses Bild bietet sich uns, wenn wir die Kinder der alten Welt in der Christenheit betrachten. — 2. Kor. 3:15; 4:4, 6.

      2. In welch bedeutsamer Hinsicht sind die Kinder der Neuen-Welt-Gesellschaft von denen der Christenheit verschieden?

      2 In welchem Gegensatz dazu befinden sich doch die Kinder der Neuen-Welt-Gesellschaft, Jehovas Zeugen! Auch sie besitzen eine Lampe, sogar die gleiche Lampe: Gottes geschriebenes Wort. Aber in Psalm 119:105 steht geschrieben: „Dein Wort ist Leuchte [Lampe, RS] meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ Wie kommt es denn, daß sie Licht haben, während den Kindern der Christenheit das Licht fehlt? Beide haben dieselbe Lampe, Gottes Wort, die Bibel. Worin besteht denn der Unterschied? Die Antwort lautet, daß Jehovas Zeugen mit unverhülltem Angesicht auf ihre Leuchte, das Wort des himmlischen Vaters, blicken und dazu auch ihr Licht, die Unterweisung durch seine mütterliche Organisation, annehmen. So steht es in Sprüche 6:20, 23 geschrieben: „Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter. Denn das Gebot ist eine Leuchte [Lampe, RS], und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“

      3. Was wird von denen verlangt, die Licht aus der Bibel empfangen möchten?

      3 Verweile einen Augenblick bei diesem Gedanken. Es werden zwei Dinge erwähnt: das Gebot des Vaters und die Belehrung oder das Gesetz der Mutter. Dann wird im Text der Sprüche erklärt, daß das Gebot des Vaters eine brennende Lampe sei, daß aber auch die Belehrung oder das Gesetz der Mutter Licht gebe. Die Welt ist voll von Bibeln, und die Bibel enthält die Gebote Gottes. Warum wissen die Leute denn nicht, welchen Weg sie gehen sollen? Weil sie auch die Belehrung oder das Gesetz der Mutter nicht besitzen, das ein Licht ist. Jehova Gott hat sein heiliges geschriebenes Wort für die ganze Menschheit vorgesehen, und es enthält allen Aufschluß, der nötig ist, damit die Menschen einen Lauf einschlagen können, der zum Leben führt. Aber Gott hat die Sache nicht so angeordnet, daß dieses Wort unabhängig sprechen oder von sich aus lebengebende Wahrheiten ausstrahlen könnte. Sein Wort sagt: „Licht ist gesät dem Gerechten.“ (Ps. 97:11) Gott gibt durch seine Organisation dieses Licht, von dem es in den Sprüchen heißt, es sei die Belehrung oder das Gesetz der Mutter. Wenn wir im Lichte der Wahrheit wandeln sollen, müssen wir nicht nur Jehova Gott als unseren Vater, sondern auch seine Organisation als unsere Mutter anerkennen.

      4. Inwiefern mußten die Israeliten Vater und Mutter ehren? Und in welchem Ausmaß müssen Christen es heute tun?

      4 Es gibt Personen, die sich Christen nennen und die behaupten, Gott zum Vater zu haben, und sich rühmen, mit Gott allein wandeln zu können, da er ihre Schritte persönlich lenke. Solche Personen verlassen nicht nur die Belehrung oder das Gesetz der Mutter, sondern sie werfen Gottes Weib gewissermaßen auf die Straße. Das Licht der göttlichen Wahrheit scheint ihnen nicht. In der Nation Israel machte Jehova den Gehorsam gegenüber Eltern zur Pflicht. „Ehre deinen Vater und deine Mutter“ — so lautete das fünfte der Zehn Gebote. (2. Mose 20:2-17; 5. Mose 5:16, NW) Der Lohn für Gehorsam war langes Leben, die Strafe für Ungehorsam Tod. „Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn haben sollte, der auf die Stimme seines Vaters oder die Stimme seiner Mutter nicht hört, und sie weisen ihn zurecht, aber er hört nicht auf sie … [so sollen] alle Männer seiner Stadt ihn (mit Steinen) steinigen, und er soll sterben.“ (5. Mose 21:18-21, NW) Ehre und Gehorsam mußten nicht nur den Eltern nach dem Fleische erwiesen werden, sondern rechtmäßigerweise auch den älteren, einflußreichen Männern in Israel. Eine Schar jugendlicher Missetäter ließ es an dem gebührenden Respekt gegenüber Elisa, dem Propheten Jehovas, fehlen und zog sich damit das gerechte Urteil und dessen schnellen Vollzug zu. (2. Kön. 2:24) Auch heute fordert Gott von seinen Kindern Gehorsam, Ehre und Respekt. Diese müssen nicht nur dem lebendigen Gott selbst, sondern auch seiner weibesgleichen Organisation dargebracht werden.

      KENNZEICHNUNG DER MUTTERORGANISATION

      5. Wie identifiziert Paulus die wahre Mutter der Christen?

      5 Die eigentliche Mutter der Christen ist nicht eine irdische Organisation und kann es auch nicht sein. Um dies zu zeigen, vergleicht Paulus die Lage der Juden nach dem Fleische mit der der geistlichen Juden oder Christen und sagt dann: „Das Jerusalem droben ist frei, und es [sie] ist unsere Mutter.“ (Gal. 4:26, NW) Darauf zitiert er einen Teil einer Prophezeiung aus dem Buche Jesaja. Wenn wir diese Prophezeiung im Buche Jesaja, Kapitel 54, nachlesen, ersehen wir aus dem Zusammenhang, wer jene ist, die „unsere Mutter“ genannt wird. Im 5. und 6. Verse heißt es: „Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann — Jehova der Heerscharen ist sein Name —, und der Heilige Israels ist dein Erlöser … Denn wie ein verlassenes und im Geiste betrübtes Weib ruft dich Jehova.“ Auf diese Weise kennzeichnet Paulus das Weib Jehovas als dessen unsichtbare universelle Organisation, die Mutter Christi und seiner Miterben.

      6. (a) Welches Verhältnis besteht zwischen dem „Jerusalem droben“ und der Neuen-Welt-Gesellschaft, wie dies Jesaja 66:8 anzeigt? (b) In welches weitere Verhältnis sollen sie gebracht werden?

      6 Welches Verhältnis besteht denn zwischen diesem himmlischen Weibe und der sichtbaren theokratischen Organisation der Neuen-Welt-Gesellschaft? Und wem gebührt unser Respekt? Wieder wenden wir uns der Prophezeiung Jesajas zu, um die Antwort zu finden. In Kapitel 66, Vers 7, wird die Geburt des männlichen Kindes, der Königreichsherrschaft mit Christus Jesus, beschrieben, in der Christus Jesus, die Hauptperson der Kinder Zions, der himmlische König ist. Diese Geburt erfolgte im Jahre 1914. Dann wird im achten Verse gesagt: „Kann ein Land an e i n e m Tage zur Welt gebracht, oder eine Nation mit e i n e m Male geboren werden? Denn Zion hat Wehen bekommen und zugleich ihre Kinder geboren.“ Hier wird die Geburt weiterer Kinder vorausgesagt, die aber diesmal auf Erden erfolgt. Dies ist im Jahre 1919 geschehen. Das Land, das geboren worden ist, ist der wiederhergestellte irdische Zustand des gesalbten Überrestes Jehovas in einer Neuen-Welt-Gesellschaft, ein Zustand, in dem er frei ist, Jehova Anbetung und organisierten theokratischen Dienst darzubringen. Die neue Nation ist der Überrest des geistigen Israel, der aus Babylon befreit wurde und nun unter dem aufgerichteten, neugeborenen Königreiche steht. Die Glieder dieser Nation bewohnen das theokratische Land auf Erden, das heißt den befreiten, wiederhergestellten Zustand, in dem sich der Überrest der Miterben Christi befindet. Da aber diese Kinder des ‚Zions droben‘ eine himmlische Bestimmung haben, indem sie nämlich mit Christus regieren sollen, werden sie auch zu einem Teil der Universalorganisation, die Gottes Weib ist, und werden, mit Christus zusammen, die Hauptstadt dieser Organisation bilden. Somit ist Gottes Weib, das Zion oder Jerusalem droben, seine universelle Organisation, und ihre 144 001 Glieder oder Kinder bilden schließlich die Hauptstadt, die mit der Regierung eines männlichen Kindes verglichen wird; doch alle diese bilden den Hauptteil derselben Universalorganisation. Diese Kinder — Christus Jesus und die 144 000 — sind die Einzelpersonen, die die Hauptstadt, die königliche Organisation, Christi „Braut“, das neue Jerusalem, ausmachen. Doch bilden die 144 000 geistgezeugten Kinder Gottes mit Christus Jesus, ihrem Haupte, und all den unsichtbaren heiligen Engeln, den Geistgeschöpfen, die Universalorganisation Gottes — das heißt sein Weib. Wie im alten Jerusalem Kinder geboren wurden, die die Bewohner dieser Stadt wurden, so werden Zions 144 000 geistige Kinder hervorgebracht, um Glieder der Universalorganisation zu werden und mit Jesus Christus zugleich ihre Hauptstadt zu bilden.

      7. Woran kann man die wahre Tochterorganisation erkennen, und was zeigt, daß einige falsche Behauptungen erheben?

      7 Die „Braut“ Christi ist sehr eng mit der Mutterorganisation verbunden; daher muß sie bestimmt in jeder Hinsicht ihrer Mutter gleichen, gleichwie ihr auch die Christen, die noch im Fleische auf Erden und mit Christus verlobt sind, gleichen müssen. Diese dienen als ihre Vertreter und müssen daher leicht daran zu erkennen sein, daß sie sich Gottes Anforderungen anpassen, die er an seinen sichtbaren Mitteilungskanal stellt. Es tritt somit ganz klar hervor, daß die sogenannten Kirchenorganisationen der Christenheit nicht Zions wirkliche Tochterorganisation sein können. Sie gleichen der himmlischen Weibesorganisation Gottes in keiner Hinsicht. Zufolge ihres Abfalls von der wahren Anbetung sind ihre „Kirchen“-Systeme nicht apostolisch, also nicht echt, sondern sind im Aufbau voneinander verschieden — einige folgen dem hierarchischen Muster, andere dem demokratischen oder kongregationalen und wieder andere wählen die synodale Art eines Kirchenregimentes. Für alle diese Systeme liegt keine Autorisation vor; sie pflegen Selbstsucht, und ihr Streben ist auf sich selbst gerichtet. Weil alle diese nachgeahmten Organisationen in Wirklichkeit nicht Kinder der „Mutter“ der wahren Christen sind, widersetzen sie sich in boshafter Weise dieser „Mutter“ und erweisen sich dadurch als solche, die gegen Gott und seinen König, Jesus Christus, kämpfen, der das Haupt der Universalorganisation Jehovas ist. — Psalm 2.

      8. Wie und von wem wird die Tochterorganisation als die Kirche Gottes hervorgebracht, und wie wird sie Gottes Kanal?

      8 Die Kirche Gottes, die Tochter Zions, wird nicht von Menschen gebildet oder entwickelt. Paulus erklärte deutlich: „Nun aber hat Gott die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel. Und Gott hat die Betreffenden in der Versammlung eingesetzt: erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer“ und so weiter in der ganzen sichtbaren Einrichtung. (1. Kor. 12:18, 28, NW) Dann zeigt Paulus in seinem Briefe an die Epheser, daß der Kanal Gottes von denen gebaut und stark gemacht wird, die Christus als „Gaben an Menschen“ gegeben hat, und Paulus fügt folgende Worte hinzu, um die Sache zu erläutern und zu zeigen, wie dies geschieht: „Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk, für den Aufbau des Leibes des Christus.“ (Eph. 4:8, 11, 12, NW) Aus diesen Worten geht hervor, daß alle Glieder in der Christenversammlung Prediger sein sollen. Dieser Schar von Predigern, diesem „treuen und verständigen Sklaven“, werden nach Jesu Worten alle Interessen seines Königreiches anvertraut. Ein solcher Aufbau entspricht der theokratischen Organisation im Himmel, und heute, seit dem Jahre 1919 und seitdem der Überrest der Kinder Zions hervorgebracht worden ist, erfüllen sich die Worte Jesajas: „Siehe, ein König [Jesus Christus] wird regieren in Gerechtigkeit; und die Fürsten, sie werden nach Recht herrschen.“ — Jes. 32:1.

      9. Durch welche verheißene Wiederherstellung des göttlichen Kanals werden die Behauptungen der Christenheit, Gottes Kinder zu sein, als falsch nachgewiesen und daher ausgeschaltet?

      9 Da der sichtbare Kanal Gottes in Gerechtigkeit eingerichtet worden ist, muß er gemäß denselben hohen Grundsätzen bewahrt werden. Es wurde für diese Organisation Heilung und Wiederherstellung aus dem Zustand des erniedrigenden Abfalls vorausgesagt, in den die Namenchristen nach dem Tode der Apostel gesunken waren: „Statt des Erzes werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz, und statt der Steine Eisen. Und ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern [deiner Regierung, AÜ], und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten [deinem Herrscher, AÜ].“ (Jes. 60:17) Das ist die theokratische Ordnung, die Jesus unter seinen Jüngern einsetzte und die, wie er es zeigte, ungeachtet der Ansicht von Einzelpersonen, bewahrt werden muß. Seine Entschlossenheit, die Organisation rein und in einem Zustande zu bewahren, in dem sie rechten Grundsätzen ergeben blieb, zeigte sich in der Maßnahme, die er ergriff, als er einem der ursprünglichen zwölf Apostel die Gemeinschaft entzog. Es ist also ganz klar, daß die Stellung, die jemand in Gottes Organisation innehat, kein Schutz ist. Diese Tatsache zeigt uns, daß viele falsche Behauptungen, welche geistige Ehebrecher und böse Führer der illegitimen „Tochter“-Organisationen der Christenheit erheben, durchaus nicht stichhaltig sind. Diese Organisationen stehen außerhalb der Organisation Gottes, und es gibt in ihnen überhaupt kein Licht.

      DAS LICHT WERTSCHÄTZEN

      10. Was ist der Quell wahren Lichtes, das auf die Bibel scheint, und wie wird gezeigt, wem unser Respekt gebührt?

      10 Die Belehrung oder das Gesetz unserer Mutter ist also nicht das Licht von einer irdischen Organisation, das als „unfehlbare Auslegung“ hervorstrahlen würde, wie die römisch-katholische Hierarchie es von dem ihrigen behauptet. Das Licht muß vom Throne des wahren Gottes herkommen, und es wird durch seinen Sohn ausgesandt, durch den Erstgeborenen der Kinder Zions, den König der Hauptstadt, und der rechte Kanal auf Erden ist die Nation seiner Miterben, die sich heute im wiederhergestellten theokratischen Zustand befinden und den Kern dieser Organisation oder dieses Landes bilden. Dies zeigt, wie wichtig die Erklärung Jesu bezüglich der „Schafe“ und der „Böcke“ ist, die wir in seinem Gleichnis in Matthäus 25:31-46 finden. Da die für den Himmel bestimmten Kinder Zions Christi Brüder auf Erden sind, konnte Jesus zu den Schafen, die ihnen Wohlwollen erweisen, treffend sagen: „Wahrlich, ich sage euch: insoweit ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.“ (NW) Mit welch tiefem Respekt also müssen wir nicht nur Gottes Weib im Himmel betrachten, sondern auch ihre Kinder auf Erden, die sie vertreten! Unser Geschick liegt in unseren eigenen Händen. Ob wir „Schafe“ oder „Böcke“ werden, hängt von unserer eigenen Handlungsweise gegenüber Jehovas Organisation ab.

      11. Was zeigen wir dadurch an, daß wir jemanden in der Versammlung übersehen, dem gewisse Eigenschaften zu fehlen scheinen, doch welche ist die richtige Einstellung solchen gegenüber?

      11 Mit Gottes Volk verbunden, gibt es heute Menschen, die wenig von den materiellen Gütern der Welt besitzen. Auch gibt es Personen, die vielleicht nicht so fließend sprechen können oder die der Eigenschaft zu ermangeln scheinen, die die Welt oft als „gute Umgangsformen“ bezeichnet. Solche Personen in der Versammlung unbeachtet zu lassen oder, was noch schlimmer ist, verächtlich auf sie herabzublicken ist ein Zeichen dafür, daß der Respekt vor der ganzen Organisation fehlt. Paulus fragt: „Verachtet ihr die Versammlung Gottes und beschämt solche, die nichts haben?“ (1. Kor. 11:22, NW) Wieviel mehr tritt die Einheit und Liebe der Brüder in der Neuen-Welt-Gesellschaft hervor, wenn Personen, die ein Übermaß an solchen Gaben zu haben scheinen, die Freundschaft mit denen pflegen, denen es daran zu mangeln scheint! Dies sollte nicht im Geiste der Herablassung geschehen, als ob jemand alles gebe und der andere nichts, denn oft ist es so, daß Personen, die anscheinend an materiellen Gütern arm sind, an geistigen Werken, an Werken des Glaubens, reich sind. Viele solcher haben Prüfungen und Versuchungen bestanden, wodurch sie dem Herzen Jehovas lieb geworden sind. Solche mögen in der Tat dem treuen Philipper gleichen, von dem Paulus schrieb: „Heißt ihn in gewohnter Weise im Herrn, mit aller Freude willkommen, und solche Männer seien euch weiterhin teuer, denn um des Werkes des Herrn willen kam er dem Tode sehr nahe, indem er seine Seele Gefahren aussetzte.“ (Phil. 2:29, 30, NW) Auch wenn sie nicht Erfahrungen wie diese gemacht haben, sind ihm alle Glieder in Jehovas Organisation teuer, und eines von ihnen geringschätzig zu behandeln ist soviel als Jehova selbst Geringschätzung entgegenzubringen oder seine Weisheit in Frage zu ziehen, wenn er doch diesen Diener dazu beruft, an den Segnungen teilzuhaben, mit denen er alle, die er liebt, überschüttet.

      12. Wie bekunden einige, die die Organisation nicht respektieren, ihre Unzufriedenheit über Gottes Kanal?

      12 Einige, die mit Gottes sichtbarer Organisation verbunden sind, sind nicht zufrieden mit dem Licht, das ihnen durch Gottes Kanal mit Bezug auf sein Wort zugeht. Sie neigen zu Privatauslegungen oder versuchen sogar Dinge in den Wachtturm „hineinzulesen“, die nie beabsichtigt waren, und verbreiten sie dann als Wahrheit. Oder sie kommen zu einer gewissen Überzeugung, von der sie behaupten, sie stütze sich auf die Schrift, zum Beispiel in bezug auf die Ernährungsweise, über Chronologie und dergleichen, und dann suchen sie Zions treue Kinder zu ihren Ansichten zu bekehren. Durch ihren Lauf sagen sie gleichsam, daß die Art, wie Jehova etwas tut, nicht recht oder nicht ausreichend sei und daß Der Wachtturm für unsere Zeit nicht genüge.

      13. (a) Auf welche Weise suchen einige die Organisation zu „leiten“? (b) Was sollte der Standpunkt gegenüber Dienern, ungeachtet ihres buchstäblichen Alters oder der Jahre, die sie in der Wahrheit sind, richtigerweise sein?

      13 Dann gibt es auch Personen, die sich Autorität anmaßen oder sich bemühen, die Organisation zu „leiten“. Einige gehen auf sehr feine Weise vor. Sie suchen das Dienstkomitee einer Versammlung zu beeinflussen, indem sie eine Art „Versammlungsmeinung“ erzeugen. Das tun sie durch kleinere Privatfeldzüge, indem sie ihre persönlichen Meinungen so lange vorbringen, bis andere davon angesteckt sind. Dann und wann entstehen Schwierigkeiten wegen geringfügiger Dinge. Der Versuch, auf Brüder, die verantwortliche Stellungen bekleiden, einen Druck auszuüben oder persönliche Interessen oder Meinungen zu fördern, ist eine Art „Vorzimmer-Politik“, die unter den Dienern Gottes, welche nach der Denkweise der neuen Welt handeln, keinen Platz hat. (Röm. 16:17, 18) Ein Kind, das ein Haus zu beherrschen sucht, wird als „unlenksam“ betrachtet und muß diszipliniert werden, und Kritiker, die geneigt sind, eigene Ideen den von den Dienern in der Versammlung geäußerten vorzuziehen, sollten sich, auch wenn sie älter sein mögen und länger im Dienste Gottes gestanden haben, demütig fragen: „In welchem Vergleich steht das Alter irgend jemandes von uns mit demjenigen unserer ‚Mutter‘ oder der Ewigkeit unseres Vaters?“ Diener in der Versammlung befinden sich, ungeachtet ihres Alters, in ihrer Stellung, weil sie durch Jehovas Organisation in theokratischer Weise dazu ernannt worden sind, und sie werden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben durch die Erfahrungen und die Autorität der leitenden Körperschaft und folglich von der gesamten Organisation Jehovas gestützt. Während dieser Gedanke den Diener erkennen läßt, welch ernste Verantwortung er trägt, sollte er gleichzeitig einem, der sich beklagt, erkennen helfen, daß er diesem amtlichen Vertreter der „Mutter“-Organisation widersteht. Aus diesem Grunde ermahnt uns Petrus: „Ihr Jüngeren, seid den Älteren untertan. Gürtet euch aber alle mit der Demut des Sinnes, einer dem anderen gegenüber.“ — 1. Pet. 5:5, NW.

      14. Warum ist es nicht angebracht, daß sich jedes Glied der Versammlung um die Probleme ihrer Leitung kümmert?

      14 Sich zu weigern, so zu handeln, ist dasselbe, wie wenn man zu den Dienern der Versammlung sagte: „Laßt es genug sein! denn die ganze Versammlung, alle miteinander sind heilig, und Jehova ist in ihrer Mitte! Warum also solltet ihr euch über die Versammlung (Gemeinde) Jehovas erheben?“ (4. Mose 16:3, NW) Diesem Wege folgten Korah, Dathan und Abiram, als sie Mose und Aaron widerstanden, und das führte zu unglückseligen Folgen für sie. Allerdings ist Jehova inmitten seines Volkes und überschüttet alle mit reichem Segen, wenn sie den ihnen von Gott erteilten Auftrag treu erfüllen. Gleichzeitig hat er seine theokratische Organisation aufgebaut und seinen König auf den Thron erhoben, der ihre Angelegenheiten auf ordnungsmäßige Weise leitet, so daß jene, die als „Fürsten“ eingesetzt sind, um für die Versammlung Entscheidungen zu treffen, diese Verantwortung auf sich nehmen können. Wird Jehova oder sein König sich dazu drängen lassen, einer anderen Einrichtung seinen Segen zu geben? Die Versammlung wird nicht so gelassen werden, wie sie es in Israel war, als „jeder tat, was recht war in seinen Augen“, worauf die Nation auf viele verhängnisvolle Abwege geriet. Wie dankbar können wir sein, daß Jehova uns so beschützt hat! Möge also ein jeder von uns den uns von Gott gegebenen Auftrag, „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen, annehmen und die Leitung der Versammlungsangelegenheiten denen überlassen, denen diese Verantwortung übertragen worden ist.

      15. Welches Beispiel in bezug auf Jehovas Organisation geben uns die Zweigstellen in der ganzen Welt?

      15 Wenn die Einheit der Organisation bewahrt werden soll, ist es wichtig, daß die leitende Körperschaft anerkannt und wegen der Stellung, die sie unter Gottes Volk heute einnimmt, respektiert wird. Diesem Laufe folgen die Zweigorganisationen in der ganzen Welt. Statt kleine, unabhängige, eigene Organisationen aufrechtzuerhalten, bringen sie wichtige Angelegenheiten in bezug auf die Verfahrensweise der leitenden Körperschaft zur Entscheidung vor, ebenso wie es der Apostel Paulus in der wichtigen Frage der Beschneidung tat und wie es die verschiedenen treuen Gehilfen Moses in der Versammlung Israels taten. — Apg. 15:2; 2. Mose 18:26.

      16. Wieso besteht der wahre Respekt vor Jehovas Organisation nicht darin, daß man blindlings Menschen folgt?

      16 Das bedeutet nicht, daß wir blindlings Menschen nachfolgten, wovor Jesus warnte. Als er sagte: „Wenn aber der Blinde den Blinden leitet, so werden beide in die Grube fallen“, bezog er sich auf den untreuen Lauf falscher Religionisten. (Matth. 15:14, KJ) Er bezog sich auf jene Leichtgläubigen in Israel, die ihre blinden Führer, ohne eine andere Empfehlung als deren Eigenlob zu haben, annahmen. Gleichzeitig verurteilte er die blinden Anhänger derer, die in der Christenheit noch auftreten würden und die die Erfordernisse nicht wahrnähmen, welche an führende Männer gestellt sind, und solchen, ungeachtet ihrer Werke, nachfolgen würden. Daraus ersehen wir, daß alle, die sich in Jehovas Organisation befinden, in der theokratischen Tätigkeit erzogen und für verantwortliche Stellungen geschult werden müssen. Dem ist so, weil Gottes Organisation eine theokratische Gesellschaft von Predigern und nicht eine Hierarchie ist. Wenn eines der Dienstämter frei wird, wird es nicht durch jemanden besetzt, der von außerhalb der Versammlung als ein dazu besonders Geschulter hereingebracht würde, sondern durch jemanden, der die erforderlichen Eigenschaften entwickelt hat, während er als regelmäßiger Versammlungsverkündiger wirkte, und der sich im Tragen von Verantwortlichkeiten bereits als treu erwiesen hat. Aus diesem Grunde lernt jedes Glied der Organisation die theokratische Verfahrensweise kennen und sucht die Stellung eines Aufsehers nicht dadurch zu erlangen, daß es sich ehrgeizig darum bemüht, die Stellung eines Bruders zu erhalten, der diesen Dienst treu erfüllt, sondern indem es sich bemüht, durch geistliche Anstrengungen die Eigenschaften zu erwerben, die es befähigen, einer solchen Verantwortung mit Erfolg nachzukommen, wenn sie ihm zufallen sollte. — Jak. 3:1; 1. Tim. 3:1-13.

      17. Weshalb ist die richtige Unterwürfigkeit für den theokratischen Diener so wichtig?

      17 Eines der hervorragenden Erfordernisse, die an wahre Aufseher gestellt werden, ist Demut. So gereicht es denn zu unserer persönlichen wie auch zur vereinten theokratischen Förderung, wenn wir befolgen, was Petrus schrieb: „Um des Herrn willen unterwerft euch jeder menschlichen Schöpfung: ob nun einem König [d. h. Christus Jesus] als Oberherrn oder den Regenten [d. h. seinen sichtbaren Vertretern, den „Fürsten“] als denjenigen, die von ihm zur Bestrafung der Übeltäter entsandt werden, aber denen, die Gutes tun, Lob spenden.“ — 1. Pet. 2:13, 14, NW.

  • Habt Vertrauen zu euren bewährten, treuen Brüdern!
    Der Wachtturm 1957 | 1. Juli
    • Habt Vertrauen zu euren bewährten, treuen Brüdern!

      „Gehorcht denen, die euch leiten, und seid unterwürfig.“ — Heb. 13:17, NW.

      1. Warum sind wir durch die Liebe zu Jehovas Organisation nicht davor gefeit, Respektlosigkeit an den Tag zu legen?

      AUS dem Benehmen eines Kindes kann man auf seine Erziehung in der Kinderstube schließen. Der gute Ruf, den sich die Neue-Welt-Gesellschaft erworben hat, spricht also für die ausgezeichnete Belehrung, die sie von der großen Mutterorganisation, von droben, empfangen hat. Direkte Opposition innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft ist fast unbekannt. Doch ist dies keine Ursache zu Selbstgefälligkeit. Die meisten Kinder lieben ihre Eltern wirklich, nicht wahr? Bedeutet dies aber, daß sie niemals respektlos wären? Selbst die besterzogenen Kinder mit den besten Manieren werden hin und wieder in kleineren Dingen Anstoß geben; und Kinder, die der Mutter nicht gehorchen, müssen diszipliniert werden. Hörst du deine Mutter noch sagen: „Warte nur, Junge, bis der Vater heimkommt!“ Nun, man erinnere sich an das Wort aus den Sprüchen: „Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ Wenn wir also von unserem himmlischen Vater durch seine mit einem Weibe verglichene Organisation diszipliniert werden, soll es uns zur Belehrung und Hilfe dienen, damit wir aufwachsen und wirklich reife Christen werden, die unserem himmlischen Vater und der Mutter die gebührende Ehre zollen. Unser Vater macht die Mutter für unsere Schulung verantwortlich. Deshalb schrieb Paulus: „Gehorcht denen, die euch leiten, und seid unterwürfig, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun; denn das wäre euch zum Schaden.“ — Heb. 13:17, NW.

      2. Welche Wirkung auf die Organisation hat unser Benehmen, das wir außerhalb an den Tag legen?

      2 Aus diesem Grunde riet Paulus dem Titus, der die Aufsicht über gewisse Versammlungen führte: „Erinnere sie weiterhin, Regierungen und Obrigkeiten als Herrschern untertan und gehorsam zu sein, zu jedem guten Werk bereit zu sein, über niemand nachteilig zu sprechen, nicht streitsüchtig zu sein, vernünftig zu sein und allen Menschen mit Milde zu begegnen.“ (Titus 3:1, 2, NW) „Bereit zu sein zu jedem guten Werk“ schließt ein, daß wir uns außerhalb der Organisation auf eine Weise benehmen, die niemals Schmach auf den guten Namen unseres Vaters und unserer Mutter bringt. Wir leben nicht mehr unser eigenes Leben. Unser Leben gehört Gott, der uns mit dem Blute Jesu Christi erkauft hat. Wir sind daher Gott untertan, und dies durch Christus, das Haupt in Gottes weibesgleicher Organisation, die unsere Mutter ist. Weil man nun Eltern an ihren Kindern erkennt, würden Schmähungen, die jemand über die sichtbare Neue-Welt-Gesellschaft bringt, soviel bedeuten wie Schmähungen über Jehova Gott, Christus Jesus und unsere Mutter zu bringen.

      3. Wieso bringt Geschwätz Schmach auf die Organisation?

      3 Dann sagt Paulus, daß wir über ‚niemanden nachteilig sprechen‘ sollten. Durch Geschwätz wird unsere Mutter in ein schlechtes Licht gerückt. Wie denn? Weil unsere Brüder Glieder von Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft sind; und wenn wir über sie nachteilig sprechen, ist es, als ob wir wider Christus, das Hauptglied der Mutterorganisation, redeten. Angenommen, einer unserer Brüder habe wirklich unrecht getan. Wird der Respekt, der unserer Mutter gebührt, dadurch gemehrt, daß wir seine Blöße und Schande vor anderen aufdecken? Welche der beiden Klassen, die Jesus in Matthäus 25 beschrieben hat, wird nach deiner Meinung auf diese Weise handeln — die „Schafe“ oder die „Böcke“, solche, die jemanden speisten und bekleideten, oder solche, die jemanden in seiner hilflosen, bedürftigen Lage ließen? Geschwätz ist noch schlimmer als nur ein Übersehen geistiger Bedürfnisse, weil dadurch der Betreffende nicht nur unter diesen leidet, sondern auch noch unter Schmach und Schande. Wenn du denkst, eins der Kinder der Mutter brauche „Schläge“, so suche nicht, sie hinter seinem Rücken mit deiner eigenen Zunge zu geben. Bringe die Sache auf dem rechten Wege unserem Vater durch seine Organisation vor und laß durch ihn die Zurechtweisung erfolgen, die notwendig werden mag. Das ist der Weg des Respekts. Wenn du nicht so handelst, könntest du feststellen, daß du so handelst wie die „Bock“-Klasse.

      4. Weshalb ist ein streitsüchtiger Geist in der Neuen-Welt-Gesellschaft nicht am Platze?

      4 Paulus heißt uns, „nicht streitsüchtig“ zu sein. Hast du je bemerkt, daß gewisse Kinder stets auf Streit eingestellt sind? Nichts, was ein anderes Kind tut, gefällt ihnen, und alles, was sie sagen, sagen sie in herrschsüchtigem, scheltendem Tone. Liebst du solche Kinder? Gewiß nicht. Warum also sollten wir die Züge solch unlenksamer Jugendlicher nachahmen? Weshalb sollten wir stets mit gereizter Miene einhergehen und sogleich Händel beginnen, wenn jemand uns ein wenig zu nahe tritt? Wer in der Neuen-Welt-Gesellschaft möchte wirklich an Jugendkriminalität teilhaben?

      SICH AUF PRAKTISCHE WEISE UNTERORDNEN

      5, 6. (a) Wieso zeigt sich aus der Kritik, die an Dienern geübt wird, ein Mangel an Vertrauen? (b) Wieso kann es von unheilvollen Folgen sein, wenn wir geistige Vorbehalte gegen die Anwendung des Rates der Gesellschaft machen?

      5 Nein, Paulus spornt uns an, „vernünftig zu sein“, das heißt zu versuchen, die theokratische Art und Weise, wie man etwas tut, zu verstehen und sich im Einklang damit zu verhalten. Es mögen Dinge in der Organisation geschehen, die wir nicht verstehen. Die Diener mögen einer Handlungsweise folgen, die wir als unrichtig erachten. Deswegen Kritik zu üben würde eine unvernünftige Haltung verraten. Vielleicht kennen wir nicht alle Einzelheiten des Falles, ja, gewöhnlich ist dies so. Aber eine unvernünftige Person wird das keinen Augenblick in Betracht ziehen. Nur weil sie etwas nicht versteht, wird sie sogleich folgern, man sei ganz falsch vorgegangen. Nun, wenige von uns verstehen die Tatsachen bezüglich der Kernphysik, nicht wahr? Aber die Wasserstoffbombe beweist sicherlich, daß die Folgerungen ihrer Hersteller auf Tatsachen beruhen und daher richtig sind. Somit wären wir nicht so töricht und würden die Explosion einer Wasserstoffbombe im eigenen Garten zulassen, nur weil wir ihre Wirkung nicht kennen! Nun kann sich aber eine unvernünftige, respektlose Haltung innerhalb der Familie Gottes ebenso unheilvoll auswirken wie die Auslösung einer Wasserstoffbombe.

      6 Ist es denn wirklich so ernst? Denkt einen Augenblick nach. Erwägt, was Saul wegen seines Ungehorsams widerfuhr. Er war nachlässig im Erfüllen seiner theokratischen Aufgabe, die darin bestand, das Wort und den Namen Jehovas zu rechtfertigen, und zog sich damit ein gerechtes Urteil zu, welches ihm Samuel, Jehovas Vertreter, bekanntgab. (1. Sam. 15:1-3, 11, 22, 23) Ratschläge zu übersehen, die jemandem vom Hauptbüro oder von den Dienern in der Ortsversammlung zugehen mögen, wäre Nachlässigkeit und ein Zeichen der Mißachtung theokratischer Autoritäten. Wir mögen den Standpunkt einnehmen, gewisse Anweisungen gälten nicht uns, und mögen geistige Vorbehalte machen hinsichtlich der Ratsamkeit, sie auszuführen, auch wenn wir anerkennen mögen, daß die Anregungen gesunde, biblische Grundsätze zum Ausdruck bringen. Auf diese Weise unterstützen wir die Organisation nur halbwegs und führen den Auftrag, „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu predigen, nur teilweise aus. Wir mögen annehmen, diese Anweisungen seien Nebensache und das Wichtige sei, ‚die Bundeslade Jehovas nach Jerusalem‘ heraufzuholen. David erfuhr zu seinem Kummer (und Ussa zu seinem Leidwesen, denn er mußte sterben), daß es nicht genügt, Jehova einfach nur mit guten Absichten zu lobsingen, wenn man den vollen Lohn des Segens Jehovas erhalten möchte. Die wahre Gottesanbetung muß der Verordnung Jehovas gemäß ausgeübt werden, und das, was untergeordnete Einzelheiten zu sein scheinen, ist wichtig, wenn es durch den Kanal der Organisation Gottes kommt. — 1. Chron. 13:6-10; 15:11-15.

      7. (a) Wie kann gezeigt werden, daß Vertrauen in die leitende Körperschaft der sichtbaren Organisation Gottes, nicht unangebracht ist? (b) Wie legen alle Königreichsverkündiger dieses Vertrauen an den Tag?

      7 Jehovas Organisation Respekt zu zollen bedeutet, unseren bewährten, treuen Brüdern zu vertrauen. Sie sind es, die durch viele Beschwerden und Erlebnisse hindurch gezeigt haben, daß Gottes Geist auf ihnen ruht. Der reiche Segen, der auf die sichtbare Organisation ausgegossen worden ist, ist ein Beweis dafür, daß die leitende Körperschaft und jene, die sie vertreten, unsere volle Unterstützung und unser Vertrauen verdienen. Das können wir nur dadurch bekunden, daß wir jede Vorkehrung als vom Herrn durch den „treuen und verständigen Sklaven“ kommend annehmen. Das bedeutet, daß Personen, die in der Versammlung als Diener erwählt sind, ihre Aufgabe als Vertreter des Herrn, die ihnen durch die leitende Körperschaft zugewiesen wird, freudig annehmen und ihren Pflichten so treu nachkommen sollten, als handelte die leitende Körperschaft selbst. Es bedeutet, daß sämtliche Glieder einer Versammlung all ihre Aufgaben unter Beachtung der theokratischen Ratschläge vollführen sollten, die vom wahren Kanal ausgehen. Es bedeutet, daß sie sich am Dienst von Haus zu Haus beteiligen, Nachbesuche machen und Heimbibelstudien durchführen und besonders jetzt dem Zeitschriftenwerk ihre volle Unterstützung leihen. Es bedeutet, daß wir uns gründlich vorbereiten, um an jedem besonderen Literatur-Feldzug, der von der Gesellschaft veranstaltet wird, teilzunehmen. Es bedeutet außerdem, daß Personen, die in der Lage sind, als Pioniere zu wirken, sich für diesen Dienst melden und daß solche, die schon im Pionierdienste stehen, ernstlich das Sonderpionierwerk in Betracht ziehen, sofern sich für sie die Gelegenheit dazu bietet. Es bedeutet, daß man überdies die Gesellschaft auch mit materiellen Beiträgen unterstützt und daß alle einander im Geiste wahrer Bruderliebe beistehen und beständig auf der Wacht sind, Gelegenheiten wahrzunehmen, um ihre Wertschätzung Jehova und seiner mütterlichen Organisation gegenüber für das, was sie uns Gutes erwiesen hat, zu bekunden. Wie kann dies besser geschehen, als daß wir unsere aufrichtige, herzliche Zuneigung zu seinen Kindern, unseren Brüdern, bekunden?

      8. Wie kann Mißachtung der Ratschläge an den Tag gelegt werden, die uns durch den Wachtturm zukommen, und wozu führt sie in Wirklichkeit?

      8 Wir wissen alle, daß wir stets danach trachten müssen, in der theokratischen Ausbildung und im Benehmen Fortschritte zu machen. Durch die Spalten des Wachtturms erhalten wir beständig Rat aus Gottes Organisation, indem uns gesagt wird, wie wir uns auf theokratische Weise benehmen sollen. Würden wir nun diese Dinge sogleich wieder vergessen und uns weigern, sie in unserem täglichen Leben anzuwenden — ja es nicht einmal versuchen —, so würden wir die Belehrung oder das Gesetz unserer Mutter mißachten! Wir brächten nicht den ganzen Zehnten in das Vorratshaus Jehovas, und welches reichen Segens gingen wir dadurch verlustig! (Mal. 3:10) In Tat und Wahrheit verachten wir durch ein solches Handeln Jehovas Tisch, übersehen Ratschläge und ‚verlassen die Belehrung unserer Mutter‘. Wenn auch unsere Handlungsweise nicht derart sein mag, daß für die sichtbare Organisation genügend Gründe vorlägen, Maßnahmen zu ergreifen oder überhaupt davon Notiz zu nehmen, ist doch unser himmlischer Vater nicht kurzsichtig; daß er Maßnahmen ergreifen wird, ist sicher, welche es auch sein mögen.

      DEN GEMEINSCHAFTSGEIST STÄRKEN

      9. Welche bedeutsame Rolle kann jeder in der Organisation spielen, um das Werk zu fördern?

      9 Wie begeistern uns doch die Worte aus einem Psalm Davids in bezug auf verantwortliche Diener im Hause Gottes: „Jehova, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit.“ (Ps. 26:8) Und als Jesus den Tempel der Geldwechsler reinigte, „erinnerten sich seine Jünger daran, daß geschrieben steht: ‚Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.‘“ (Joh. 2:17, NW) Einige mögen denken, ihr Platz im Hause der Anbetung Jehovas sei nicht so wichtig; doch können sie der wichtigen Rolle, die sie spielen, versichert sein, wenn sie eine gebetsvolle Haltung bewahren. Die Worte des Apostels Paulus zeigen dies: „Auch ihr könnt durch euer Flehen für uns mithelfen, damit von vielen um unsertwillen der Dank für das abgestattet werde, was uns wegen der vielen emporgerichteten Gesichter in freundlicher Weise geschenkt wird.“ (2. Kor. 1:11, NW) Unser Vertrauen zu unseren bewährten, treuen Brüdern ist nicht falsch angebracht, wenn sie die ernste Bitte des Paulus wiederholen: „Betet für uns; denn wir sind des Vertrauens, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir in allen Stücken einen ehrenhaften Wandel zu führen wünschen.“ — Heb. 13:18, NW.

      10. Wie bekundet jemand dadurch, daß er allzu empfindlich oder leicht verletzt ist, Respektlosigkeit und Mangel an Vertrauen?

      10 Auch in anderer Hinsicht, sagt Paulus, sollen wir vernünftig sein, indem wir „allen mit Milde begegnen“ oder, wie er es in seinem Briefe an die Epheser (4:2, NW) sagt, „einander in Liebe“ ertragen. Dazu gehört, daß wir nicht leicht verletzt, nicht überempfindlich oder sogleich beleidigt sind. Wie aber würde eine solche Reaktion Respektlosigkeit gegenüber der Organisation anzeigen? In Psalm 119:165 wird uns gesagt: „Großen Frieden haben die, die dein Gesetz lieben, und kein Fallen gibt es für sie.“ (Fußn.) Wenn du dazu neigst, dich von einem Bruder aus der Fassung bringen zu lassen — wobei er völlig im Unrecht sein mag —, so denke daran, daß zwei unrechte Taten nicht eine rechte Tat ergeben. Wenn wir an seiner Handlungsweise Anstoß nehmen oder darüber straucheln, tun auch wir unrecht, wenn wir dem Gesetz Gottes gegenüber Mißachtung an den Tag legen. Andererseits können wir vor Gottes Wort Respekt an den Tag legen, indem wir den biblischen Lauf einschlagen und persönlich zu dem Bruder hingehen und die Sache in Ordnung bringen. Gelingt es uns nicht, so können wir Vertrauen in die Organisation dadurch bekunden, daß wir reife Brüder oder auch die Diener der Versammlung zu Hilfe rufen, um die Sache, wenn nötig, aufzuklären.

      11. Wie wird der gesunde Geist der Versammlung als eines Gemeinwesens durch die richtige Unterwürfigkeit bewahrt?

      11 Da wir aus der alten Welt mit ihren Streitigkeiten und ihren eigennützigen Interessen herauskommen, mögen wir bisweilen geneigt sein zu vergessen, daß wir jetzt als eine Neue-Welt-Gesellschaft leben. Das bedeutet, daß wir ein eigenes Gemeinwesen bilden. Wir benötigen die Gerichtshöfe und Schiedsgerichte dieser verderbten, vergehenden Welt nicht. Wir besitzen Gottes Geist und Liebe, und das bleibt nur so, wenn wir weiterhin die Vorkehrungen unterstützen, die er für uns getroffen hat. Wir müssen ein aktives Interesse an allen Angelegenheiten der Gesellschaft haben und unser Äußerstes tun, um die Versammlung als Gemeinwesen zu stützen, indem wir an jedem Teil ihres anspornenden Programms theokratischer Tätigkeit eifrig teilnehmen. Wir sind uns all der Umstände, die zur Gesundheit eines Gemeinwesens beitragen oder die dazu führen, den Gemeinschaftsgeist zu dämpfen, tief bewußt, und wir alle sollten danach trachten, die Einheit der Versammlung im Bande des Friedens zu wahren. Von demselben Geiste vereinter Interessen sprach Paulus, als er von der engen Verbundenheit des gesalbten Überrests schrieb: „Wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich alle anderen Glieder mit.“ (1. Kor. 12:26, NW) „Siehe, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ so lautet das Lied Davids. (Ps. 133:1) Damit dieser Geist bewahrt bleibt, schrieb Paulus ferner den Ephesern (5:21, NW): „Seid einander untertan in der Furcht vor Christus.“ Wieviel besser ist es doch, unseren Brüdern zu vertrauen als Mißachtung für die Organisation zu bekunden, indem man ihre Hilfe verschmäht und zuläßt, daß Samen der Zwietracht Wurzel fassen!

      12. Wie wird der Gemeinschaftsgeist durch richtige, das heißt reine Gewohnheiten entwickelt, und wie können alle hieran teilhaben?

      12 Jehovas Zeugen sind bekannt wegen ihrer Reinheit und Ordentlichkeit. Außenstehende hat es immer wieder überrascht, die Art und Weise zu sehen, wie zum Beispiel Kongreßanlagen saubergehalten werden. Nicht nur werden Arbeitstrupps organisiert, die den Ort rein zu halten haben, sondern alle Anwesenden machen besondere Anstrengungen, hierbei mitzuhelfen, indem sie weder Papier noch andere Abfälle auf den Boden werfen. Alle übernehmen eine bestimmte Verantwortung für den Ruf der Organisation und haben ihre Freude an einer reinen, gesunden Atmosphäre, in der die Versammlungen zum Lobe Jehovas abgehalten werden, indem sie erkennen, daß Jehova selbst durch eine Vertretung anwesend ist. Dies gilt auch in bezug auf örtliche Königreichssäle. Bisweilen kann indes die Gedankenlosigkeit einiger Glieder der Ortsversammlung ein Zeichen der Mißachtung gegenüber der Organisation sein. Wie denn? Indem man es versäumt, bei einer regelmäßigen und systematischen Reinigung des Saales mitzuhelfen, wenn die Reihe an einen selbst kommt, oder indem man zuläßt, daß Kinder Papier auf den Boden des Saales werfen. Obwohl es selten vorkommen mag, ist doch gesehen worden, daß Kinder die Wände oder die Liederbücher, die der Versammlung gehören, bekritzeln, ohne daß die Eltern sie daran hindern; und von einigen älteren Gliedern der Versammlung weiß man, daß sie auf die Gebietskarten schreiben. Alles Eigentum der Versammlung ist Königreichseigentum und sollte mit dem Respekt behandelt werden, der allen Königreichsinteressen gebührt. Mit wenigen Ausnahmen sind die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft daran interessiert, den Königreichssaal so rein und ordentlich wie ihre eigenen Wohnungen zu halten, wodurch sich Außenstehende ein Bild machen können von den Menschen, die auf Reinheit bedacht sind und gemäß der neuen Welt leben. Diener der Versammlung dienen stets in unserem Interesse. Wenn sie also zu uns kommen und uns eine Gelegenheit bieten, der Versammlung auf eine dieser zusätzlichen Arten unsere Unterstützung zu leihen, sollten wir alles tun, was in unserer Macht steht, um mit ihnen zusammenzuarbeiten. So hat es Paulus gesagt: „Mögt auch ihr euch weiterhin Personen dieser Art sowie jedem unterordnen, der mitwirkt und sich müht. Denn sie haben meinen Geist und den euren erquickt. Anerkennt daher Männer von dieser Art.“ — 1. Kor. 16:16, 18, NW.

      13. Wieso ist die Gewohnheit, zu spät zur Versammlung zu kommen oder unaufmerksam zu sein, ein Ausdruck der Respektlosigkeit und Gedankenlosigkeit?

      13 Habt ihr ferner auch der Tatsache Beachtung geschenkt, daß einige die Gewohnheit haben, zu spät zu den Versammlungen zu kommen oder während der Versammlung nicht aufmerksam zu sein? Nehmen wir wiederum als Beispiel das Kind. Angenommen, diesmal habe es sich ein Junge zur Gewohnheit gemacht, erst dann zum Mittagessen zu erscheinen, nachdem man mit dem Essen begonnen und für die Speise gedankt hat. Angenommen, er habe sich nie die Mühe genommen, sich die Hände zu waschen oder das Haar zu kämmen, hätte sich für die Mahlzeiten nie richtig fertiggemacht, habe dann am Tisch gesessen und die Speisen auf seinem Teller nur so hin und her geschoben — Speisen, die herzurichten viel Arbeit gekostet hat — und habe auch nichts herumgereicht; angenommen, ihr hättet abends einen Gast bei diesem Essen — würdet ihr da auf euren Jungen stolz sein? Wäret ihr nicht eher entsetzt über seine unbesonnene, respektlose Haltung? Und doch haben wir einen Gast, ja mehr als einen Gast, bei allen geistigen Festmählern unserer Versammlung. Gemeint ist nicht nur der Fremdling oder ein Neuinteressierter guten Willens, der zugegen sein mag, sondern unser Herr Jesus Christus, der sagte: „Denn wo sich zwei oder drei in meinem Namen versammelt haben, da bin ich in ihrer Mitte.“ Kein einziger Zeuge Jehovas würde willentlich entweder unseren himmlischen Vater oder seine mütterliche Organisation beschimpfen, nicht wahr? Warum sollten wir es dann durch unsere Gedankenlosigkeit tun? Unsere Brüder haben schwer gearbeitet und viele arbeitsreiche Stunden darauf verwandt, das geistige Festmahl zu bereiten, das unser himmlischer Vater für uns vorgesehen hat. Und sie fahren auch fort, dies freudig zu tun, weil bei weitem die meisten Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft den Rat beherzigen, den Paulus den Thessalonichern gab: „Wir bitten euch nun, Brüder, jene zu beachten, die unter euch hart arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch ermahnen, und ihnen um ihres Werkes willen über die Maßen liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken.“ — Matth. 18:20; 1. Thess. 5:12, 13, NW.

      SICH AUF JEHOVAS LEITENDE MACHT VERLASSEN

      14. Warum gehen wir sicher, wenn wir unseren bewährten, treuen Brüdern vertrauen, und was sollte unsere Einstellung sein, wenn wir glauben, etwas sei verkehrt gegangen?

      14 Jehovas Organisation Respekt zu erweisen bedeutet dasselbe wie die Haltung, die wir dem sichtbaren Kanal Gottes gegenüber einnehmen, und wie das Vertrauen, das wir in unsere bewährten, treuen Brüder setzen. Wenn wir gründlich davon überzeugt sind, daß es Jehovas Organisation ist und daß er sein Volk leitet und führt, dann lassen wir uns nicht durch irgendein Geschehnis aus der Fassung bringen. Wenn etwas geschieht, was wir nicht verstehen, wollen wir geduldig warten, bis es uns ganz klargemacht wird. Wenn wir das bestimmte Empfinden haben, etwas sei verkehrt, werden wir ‚das Gebot unseres Vaters‘ halten und alle theokratischen Schritte tun, die wir tun können, und werden dann auf Jehova warten. Wir werden ‚die Belehrung unserer Mutter nicht verlassen‘, indem wir sogleich zu kritisieren und Fehler zu suchen beginnen. Wir werden daran denken, daß Jehova weiß, was in seiner Organisation vor sich geht, und wenn er bereit ist, etwas zuzulassen — wer sind wir, daß wir darauf bestehen sollten, es müßte anders sein? Wenn wir wirklich Glauben haben, werden wir wissen, daß er, wenn etwas unrecht ist, dies schließlich regeln wird, und wir sind weit sicherer innerhalb seiner Organisation, auch trotz dieser kleineren Schwierigkeiten, als wir es außerhalb wären, wo nur Chaos und Vernichtung unser harren.

      15, 16. Aus welchen Gründen sollen wir Jehova und unsere mütterliche Organisation lobpreisen?

      15 Wenn wir beachten, welche zarte Sorgfalt unser himmlischer Vater uns durch seine liebende, mütterliche Organisation zukommen läßt, kann es nicht anders sein, als daß unsere Herzen erquickt sind und warm vor überfließender Wertschätzung. Wenn wir die reiche Speise kosten, für die er in Fülle sorgt, und die aufmerksame Sorgfalt beachten, die in jeder Einzelheit zum Ausdruck kommt, mit der unsere Mutter sie austeilt — wie können wir anders als Worte der Lobpreisung für solch würdige Eltern finden? Und wenn wir sehen, wie Gottes große, mütterliche Organisation im Schmucke des himmlischen Lichts der Wahrheit und Gerechtigkeit auf dem Pfade göttlichen Lichtes wandelt und daß vollkommenes Licht in bezug auf Organisationsfragen ihren Sinn erhellt und schmückt — wie glücklich können wir da ausrufen: ‚Dieses Weib ist die Gemahlin des universellen Königs, von dem geschrieben steht: „Gott ist Licht“, und in ihrer himmlischen Stellung kann sie auf würdige Weise seine königliche himmlische Schöpfung hervorbringen.‘ Welch ein Vorrecht, ihre Kinder zu sein und ebenfalls den schönen Namen zu tragen, den sie trägt, nämlich „Jehova, unsere Gerechtigkeit“. (Jer. 33:16) Und welche Freude haben wir doch, das göttliche Licht widerzustrahlen, das von ihrer königlichen Person auf uns niederstrahlt, während wir alle niedriggesinnten Menschen einladen, aus den dunklen Winkeln der Welt herauszutreten, damit sie in das helle Licht des Wohlgefallens Jehovas gelangen, um sich der Wärme seines Lächelns und seiner Anerkennung zu erfreuen.

      16 Mit dankbarem Herzen anerkennen wir Gottes Barmherzigkeit, und dankbar und willig bekunden wir unseren Respekt vor Jehovas Organisation, denn sie ist unsere Mutter und das geliebte Weib unseres himmlischen Vaters, Jehovas, Gottes.

  • Wende theokratische Kriegslist an
    Der Wachtturm 1957 | 1. Juli
    • Wende theokratische Kriegslist an

      EINE Zeugin Jehovas ging in Ostdeutschland von Haus zu Haus und stieß auf einen heftigen Gegner. Da sie sogleich wußte, was nun zu erwarten war, zog sie im nächsten Hausflur ihre rote Bluse aus und legte dafür eine grüne an. Kaum auf die Straße getreten, fragte ein kommunistischer Beamter, ob sie nicht eine Frau in einer roten Bluse gesehen habe. „Nein“, erwiderte sie und zog ihres Weges. War dies eine Lüge? Nein, sie log nicht; sie war keine Lügnerin. Vielmehr wandte sie theokratische Kriegslist an, indem sie die Wahrheit um des Predigtdienstes willen durch Wort und Tat verbarg.

      Hierfür hatte sie ein gutes biblisches Vorbild. Verbarg nicht auch Rahab die israelitischen Kundschafter durch Wort und Tat? Verbargen nicht Abraham, Isaak, David und andere hin und wieder den Tatbestand, wenn sie vor einem feindseligen Gegner standen? Bestimmt taten sie dies, und nie lesen wir dieserhalb ein Wort des Tadels, ja statt dessen werden sie als vorbildliche Diener Jehovas bezeichnet. Ihre Taten waren im Einklang mit dem weisen Rate Jesu: „Siehe! ich sende euch aus wie Schafe unter Wölfen; erweist euch darum so vorsichtig wie Schlangen und doch so harmlos wie Tauben.“ — Matth. 10:16, NW.a

      Vielleicht fragt sich jemand, wo denn die Grenze zwischen theokratischer Kriegslist, durch die ein Tatbestand verborgen gehalten wird, und dem Aussprechen von Lügen gezogen werden soll. Vor allem beachte man, daß jemand, der einen Eid geleistet hat, die Wahrheit zu sagen, verpflichtet ist, dies auch zu tun. Jeder Christ, der sich hingegeben hat, um Gottes Willen zu tun, hat ein Gelübde getan, diesen Willen zu tun und Gott treu zu sein. Diesen Eid muß er sicherlich treu halten. Desgleichen ist ein Christ, der in den Zeugenstand treten muß, verpflichtet, die Wahrheit zu sagen, wenn er überhaupt Aussagen macht. Bisweilen mag er es vorziehen, die Aussage zu verweigern und lieber die Konsequenzen zu tragen als seine Brüder oder die Interessen des Werkes Gottes zu verraten. Natürlich liegt kein Anlaß vor, im Umgang mit unseren christlichen Brüdern Kriegslist anzuwenden. Im Verkehr mit ihnen sagen wir die Wahrheit oder erinnern sie taktvoll daran, daß das, was sie zu erfahren suchen, nicht ihre Sache ist.

      Lügen sind Unwahrheiten, die aus selbstischen Gründen erzählt werden und anderen schaden. Satan erzählte Eva eine Lüge, die ihr und dem ganzen Menschengeschlecht großen Schaden zufügte. Ananias und Sapphira erzählten aus selbstischen Gründen Lügen. Die Wahrheit aber einem Feinde zu verhehlen, der kein Anrecht darauf hat, sie zu wissen, schadet ihm nichts, und das ist besonders dann angebracht, wenn er die Auskunft dazu benutzen würde, Unschuldigen Schaden zuzufügen.

      Die Zeugen führen selbst in Ländern, wo ihre Tätigkeit verboten ist, ein großes Werk durch. Die einzige Möglichkeit, das Gebot, die gute Botschaft des Königreiches Gottes zu

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