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Des Christen SabbatDer Wachtturm 1952 | 15. Juni
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die Wirklichkeit gehört dem Christus.“ (Kol. 2:13, 14, 16, 17, NW) Man beachte ferner, dass Paulus hier keinen Unterschied zieht zwischen dem sogenannten „Zeremonial“-Gesetz und den Zehn Geboten, ebensowenig als Jesus dies in seiner Bergpredigt tat. — Siehe Matthäus 5:23-43.
An Christen, die zur Annahme der Knechtschaft des Mosaischen Gesetzes verleitet worden waren, schrieb Paulus: „Wie kehret ihr wieder um zu den schwachen und unzulänglichen elementaren Dingen und wollt diesen wiederum Sklaven sein? Ihr beobachtet gewissenhaft Tage und Monate und Zeiten und Jahre.“ (Gal. 4:9, 10, NW) Ja, warum sollten sie es denn tun, wenn doch das Opfer Christi ‚die Feindschaft aufhob, das Gesetz der Gebote, bestehend in Verordnungen‘? — Eph. 2:13-15, NW.
Weil in der Urkirche einige darauf bestanden, dass Bekehrte aus den Heiden beschnitten werden und das Gesetz halten sollten, sandten die zu Jerusalem versammelten Apostel und die älteren Männer folgende Anweisungen aus, und man beachte, dass das Halten eines Sabbats darin nicht inbegriffen ist: „Denn der heilige Geist und wir selber haben vorgezogen, euch keine weitere Bürde hinzuzufügen als diese notwendigen Dinge: euch zu enthalten von Dingen, die Götzen geopfert sind, und von Blut und von Getötetem, das nicht ausgeblutet ist, und von Hurerei.“ — Apg. 15:1-29, NW.
Beobachtete aber Jesus, als er auf Erden weilte, den Sabbat nicht? Doch, er beobachtete ihn. Warum? Weil er kam, „geboren unter Gesetz, auf dass er die, welche unter Gesetz waren, loskaufte“. (Gal. 4:4, 5) Erinnert euch aber, dass er nicht nur den Sabbattag sondern auch das Passah beobachtete sowie all die andern Dinge des Mosaischen Gesetzes. „Wähnet nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen“, sagte er und fügte bei, dass selbst nicht der kleinste Teil des Gesetzes vergehen werde, bis alles erfüllt sei. Indem Christus Jesus die bildlichen Einzelheiten der Gesetzeseinrichtung erfüllte, verging sie, und an ihrer Stelle setzte er einen neuen Bund ein. — Matth. 5:17, 18; Joh. 1:29, 36; 1. Kor. 5:7; 2. Kor. 3:5-11.
ANDERE SABBATE
Während wir so sehen, dass Christen nicht verpflichtet sind, einen wöchentlichen Ruhetag zu halten, haben sie dessenungeachtet doch eine Ruhe, einen Sabbat: ‚So bleibt denn eine Sabbatruhe für das Volk Gottes; denn wer immer in Gottes Ruhe eingeht, der steht auch ab von seinen Mühen, gleichwie Gott von den seinigen.‘ (Heb. 4:9, 10, Rev. AS) Gott ruhte von seinen Werken; nicht dass er müde gewesen wäre, denn er ermattet nicht, sondern in dem Sinne, dass er von weiterer Schöpfertätigkeit hinsichtlich dieser Erde „abstand“. Er betrachtete seine Schöpfung mit erquickender Befriedigung und wurde so „erquickt“. — 1. Mose 2:1-4; 2. Mose 31:17.
Bedeutet dies, dass Gott noch in demselben Sinne ruht? Ja, es bedeutet dies. Man beachte Psalm 95:7-11, wo Gott erklärt, er habe geschworen, dass die rebellischen Israeliten in der Wüste nicht in seine Ruhe eingehen würden, und dies geschah etwa 2500 Jahre nach der Schöpfung. Und da Paulus Christen den Rat gibt, in Gottes Ruhe einzugehen, muss diese bis zu seiner Zeit, was 4000 Jahre nach der Schöpfung war, weitergedauert haben. Andere Schrifttexte zeigen an, dass Gottes Tag weiterdauern wird bis zum Ende der Tausendjahrherrschaft Christi, so dass er insgesamt 7000 Jahre dauert. — Heb. 4:11; 1. Kor. 15:25-28; Off. 20:5, 6.
Waren also die in 1. Mose, Kapitel 1, erwähnten Tage nicht 24 Stunden lang? Nein; man erinnere sich, dass die Sonne erst am vierten Tage auf die Erde schien, und die Sonne ist es, die uns den 24-Stunden-Tag gibt. Ausserdem zeigt sich aus der Wissenschaft, wie z. B. aus der Geologie, dass sowohl das Pflanzen- als das Tierleben weit mehr als 6000 Jahre bestanden hat. Man beachte auch, dass die ganze Schöpfungsperiode erwähnt wird als ‚der Tag, da Jehova Gott Erde und Himmel machte‘. (1. Mose 2:4) Ein Tag ist in der Bibel nicht immer 24 Stunden lang; 7000 Jahre für jeden der Schöpfungstage wie auch für den Ruhetag zu rechnen, ist mit der Schrift in Übereinstimmung. — 2. Pet. 3:8.
Kehren wir nun zum Ruhetag Gottes zurück. Wie also geht der Christ in diese Ruhe ein? Paulus erklärt, dass die Juden zufolge von Ungehorsam und Mangel an Glauben verfehlten, in sie einzugehen. Also: „Wir, die wir Glauben geübt haben, gehen in die Ruhe ein … Lasst uns daher unser Äusserstes tun, in jene Ruhe einzugehen, aus Furcht, jemand falle nach demselben Beispiel des Ungehorsams.“ (Heb. 4:3-11, NW) Jawohl, indem wir Glauben an Gott üben und den Fussstapfen Christi folgen, werden wir Ruhe haben von allen selbstischen Werken, eine Ruhe, die nicht nur einen Tag in der Woche dauert, sondern jeden Tag.
Da der Sabbat ein Teil des Gesetzes war und das „Gesetz einen Schatten der kommenden guten Dinge hat“, wovon war also der Sabbat ein Schatten? Von dem grossartigen Ruhetag für die ganze Menschheit, dem 1000-Jahr-Reich Christi, den siebenten 1000 Jahren des Ruhetages Gottes. Sechstausend Jahre lang hat die Menschheit sich abgemüht und unter dem „Gott dieser Welt“, unter Satan, dem Teufel, gelitten. An jenem gegenbildlichen Sabbat wird Christus die Menschen frei machen von der Knechtschaft Satans und seiner Dämonen, von Sünde, Krankheit und Tod, gleichwie er eine „Tochter Abrahams“ von der Knechtschaft körperlicher Gebrechlichkeit vor 1900 Jahren an einem vorbildlichen Sabbat frei machte. — Heb. 10:1; 2. Kor. 4:4; Off. 20:1-3; 21:1-4; Luk. 13:16.
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Johannes, der geliebte ApostelDer Wachtturm 1952 | 15. Juni
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Johannes, der geliebte Apostel
FÜR den Christen, der mit seiner Bibel vertraut ist, rufen die Namen der verschiedenen Apostel sogleich gewissen Gedankenverbindungen: Matthäus, der Steuereinnehmer; Thomas, der Zweifler; Petrus, der Apostel mit den Schlüsseln; Paulus, der Apostel für die Heiden; Judas Iskariot, der Verräter. Und der Apostel Johannes? Der geliebte Apostel.
Johannes gehörte zu den ersten vier, alles Fischer, die Jesus dazu berief, seine Jünger zu werden. Als Jesus ihn berief, waren er und sein Bruder Jakobus mit ihrem Vater Zebedäus damit beschäftigt, Netze in einem Schiff auszubessern. (Matth. 4:21, 22) Als Johannes von Jesus berufen wurde, fragte er nicht: Was geschieht dann mit dem Fischereigeschäft meines Vaters? Wie soll ich für mich selbst sorgen, wenn ich Jesu Nachfolger werde? Auch bat er nicht um Zeit, sich die Sache zuerst zu überlegen. Nein, unverzüglich verliess er seinen Vater und seine Fischerei und begann seine Laufbahn als Menschenfischer.
Welch neues Leben tat sich nun vor Johannes auf! Welches Vorrecht für ihn, in solch vertrauter Gemeinschaft mit dem so lange erwarteten Messias zu sein, mit ihm, der seit der Urzeit, ehe irgend etwas oder irgend jemand erschaffen wurde, bei Jehova Gott gewesen war, mit ihm, dem Erstgeborenen aller Geschöpfe, durch den alle andern Dinge ins Dasein kamen! (Spr. 8:22-30; Kol. 1:15; Joh. 1:3) Welch wertvolle Schulung erhielt er doch gemeinsam mit den andern Jüngern, während er täglich lauschte, wie Jesus predigte, und ihn auf seinen Missionsreisen begleitete! Und dann den Auftrag und die Macht zu erhalten, das gleiche Werk weiterzuführen! „Wenn ihr hingeht, prediget, indem ihr sagt: ‚Das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘ Heilet Kranke, wecket Tote auf, machet Aussätzige rein, treibet Dämonen
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