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ParadiesDer Wachtturm 1959 | 1. April
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sich auf der einen Seite, das Paradies, die Zwischenheimat der Seligen, auf der anderen. Die Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob befanden sich dort, bereit, ihre treuen Nachkommen an ihren Busen zu nehmen … Der höchste Ehrenplatz am Feste der seligen Seelen war Abrahams Busen (Luk. 16:23), an dem der neue Erbe der Unsterblichkeit als der begünstigte und geehrte Gast ruhte.“a Heute stimmen gewisse religiöse Führer der Christenheit dieser rabbinischen Lehre zu.b Sie wissen wohl, daß Jesus an dem Tage, an dem er mit dem Übeltäter am Pfahl redete, nicht in den Himmel kam. Sie wissen, daß Jesus an dem Morgen, an dem er von den Toten auferstanden war, zu Maria Magdalene sprach: „Ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Doch geh zu meinen Brüdern hin und sprich zu ihnen: ‚Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.‘“ (Joh. 20:17, 18, NW) Somit war Jesus nicht in ein himmlisches Paradies eingegangen.
13. Wieso war Jesus — gemäß der Beweisführung des Petrus zu Pfingsten — nicht in ein himmlisches Paradies gekommen?
13 Weshalb nicht? Weil er nach seinem Tode und Begräbnis während dreier Tagesteile im Scheol geweilt hatte. Seine Seele war im Scheol gewesen, so daß sich Psalm 16:10 erfüllte: „Du wirst meine Seele nicht im Scheol lassen. Du wirst nicht zulassen, daß dein Mensch von liebender Güte die Grube sehe.“ Diese Auslegung gab Gottes heiliger Geist durch den Apostel Petrus am Pfingsttage. Unter der Einwirkung des eben ausgegossenen Geistes sagte Petrus: „David sagt mit Bezug auf ihn [Jesus]: ‚Ich hatte Jehova allezeit vor meinen Augen … du wirst meine Seele nicht dem Hades überlassen, noch zugeben, daß dein Mensch von liebender Güte die Verwesung sehe …‘ Weil er [David] ein Prophet war und wußte, daß ihm Gott mit einem Eide geschworen hatte, er werde einen seiner Nachkommen auf seinen Thron setzen, hat er vorausblickend von der Auferstehung des Christus gesprochen, daß dieser nicht dem Hades überlassen werde, noch daß sein Fleisch die Verwesung sehe. Diesen Jesus auferweckte Gott.“ — Apg. 2:25-32, NW.
14. Warum waren Jesus und der Übeltäter nicht in einem Paradiese, das unten im Scheol gewesen wäre, und weshalb hatte der Übeltäter nicht mit Jesus an der „ersten Auferstehung“ teil?
14 Am Todestage befand sich der Übeltäter mit Jesus im Scheol oder Hades. Er war nicht in den Himmel gekommen, ebensowenig, als Jesus in den Himmel gekommen war. Auch waren Jesus und der Übeltäter nicht in einem Paradiese, das sich unten im Scheol oder im Hades befunden hätte. Das Paradies befindet sich nicht dort unten, noch verlegte Gott danach das Paradies vom Scheol in den Himmel, in seine unmittelbare Gegenwart, denn der Scheol oder Hades ist nicht das, was die ehemaligen Rabbis fälschlich lehrten. Gemäß der Heiligen Schrift, der Bibel, ist der Scheol oder Hades das gewöhnliche Grab der Menschen. Als Jesus aus den Toten auferweckt wurde, damit seine Seele nicht im Scheol oder Hades gelassen werde, erfuhr er die „erste Auferstehung“. So lesen wir: „Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er derjenige werde, der in allem der erste ist.“ (Kol. 1:18, NW) Der Dieb nahm nicht an der „ersten Auferstehung“ mit Jesus teil, denn dies ist eine geistige Auferstehung, eine Auferstehung zu einem Leben als Geistperson in den unsichtbaren Himmeln. Jesus sagte zu Nikodemus, daß man „wiedergeboren“ werden müsse, „geboren aus Wasser und Geist“, damit man eine geistige Auferstehung erfahren könne. Jesu treue Jünger wurden erst am Pfingsttage, also einundfünfzig Tage nach Jesu Tod, von Gottes Geist gezeugt.
15. Wieso galten die Worte des Paulus in Römer 6:3-5 nicht dem Übeltäter, und was also widerfuhr dem Übeltäter, als Jesus aus den Toten auferstand?
15 Obwohl der Übeltäter an der Seite Jesu starb, galten ihm doch nicht die Worte des Apostels Paulus, die in Römer 6:3-5 zu lesen sind: „Wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir in Christus Jesus getauft wurden, in seinen Tod getauft wurden? Also wurden wir mit ihm begraben durch unsere Taufe in seinen Tod, damit, gleichwie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters aus den Toten auferweckt wurde, auch wir in Neuheit des Lebens wandeln sollten. Denn wenn wir durch die Gleichheit seines Todes [des Todes Christi] mit ihm vereint worden sind, so werden wir gewißlich mit ihm auch vereint sein in der Gleichheit seiner Auferstehung.“ „Statt eines gleichen Todes wie Christus zu sterben, starb der Übeltäter den Tod eines Verbrechers.“ Er sagte zu dem anderen sterbenden Übeltäter: „Wir empfangen völlig das, was wir für unsere Taten verdienen; dieser Mann aber tat nichts Ungebührliches.“ (Luk. 23:40, 41, NW) Als Jesus von den Toten auferstand, ließ er also den Übeltäter im Scheol, nicht im Paradies, zurück.
16. Bat der Übeltäter Jesus um das Vorrecht, in das Königreich aufgenommen zu werden, und benutzte der Apostel Petrus einen der „Schlüssel des Königreiches der Himmel“ zugunsten des Übeltäters? Wieso wissen wir das?
16 Beachte nun genau, was der Übeltäter zu Jesus sagte: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ Bat er damit, in Jesu Königreich sein zu können? Keineswegs! Wie hätte er, selbst vom irdischen, menschlichen Standpunkt aus gesehen, darum bitten können, in dem Königreich zu sein, wenn er doch nicht — wie Jesus — aus dem Geschlecht der königlichen Familie Davids stammte? Ferner konnte der Übeltäter dem Apostel Petrus im Königreiche nicht zuvorkommen. Bestimmt wußte er nicht, was Jesus privat zu Petrus gesagt hatte: „Ich will dir die Schlüssel des Königreiches der Himmel geben, und was immer du auf Erden bindest, wird in den Himmeln gebunden worden sein.“ (Matth. 16:19, NW) Erst am Pfingsttage begann der Apostel Petrus, nachdem er von dem ausgegossenen Geist empfangen hatte, einen dieser „Schlüssel des Königreiches der Himmel“ zu benutzen. An jenem Pfingsttage aber war der Übeltäter nicht zugegen, um Petrus predigen zu hören. Er konnte aus dem Gebrauch, den Petrus von dem ersten Schlüssel machte, nicht Nutzen ziehen, um in das himmlische Königreich einzugehen und bei dem verherrlichten Jesus Christus zu sein.
17. Mit wem schloß Jesus einen Bund für das Königreich, und weshalb war darin der Übeltäter nicht eingeschlossen?
17 Am Vorabend des Tages, an dem Jesus und neben ihm der Übeltäter an den Marterpfahl geschlagen wurden, setzte Jesus des Herrn Abendmahl als eine jährliche Feier ein. Dann sprach er zu seinen elf treuen Aposteln: „Ihr seid es, die in meinen Prüfungen bei mir verharrten; und ich schließe einen Bund mit euch hinsichtlich eines Königreiches, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir geschlossen hat, damit ihr in meinem Königreiche an meinem Tische eßt und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten.“ Außer diesem Bunde für das Königreich gab es den neuen Bund. Jesus erwähnte diesen Bund vor den Aposteln, als er ihnen den Becher mit Wein reichte und sprach: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes, das zu euren Gunsten vergossen werden soll.“ (Luk. 22:19-30, NW) Der Übeltäter hatte nicht, wie die elf treuen Apostel, bei Jesus in seinen Prüfungen verharrt. Somit sagte Jesus nicht zu dem Übeltäter, er werde ihn in den Bund für das Königreich aufnehmen, nur weil der Übeltäter, ihn verteidigt und ihn gebeten hatte, seiner zu gedenken, wenn er König geworden sei.
18. Wann ging der auferstandene Jesus als ein „Vorläufer“ in Gottes himmlisches Heiligtum ein, und weshalb ging der Übeltäter nicht mit Jesus als ein Mit-Vorläufer in dasselbe ein?
18 In Hebräer 6:19, 20 (NW) wird uns gesagt, daß Jesus als Hoherpriester Gottes, als „Vorläufer“, in Gottes himmlisches Heiligtum „innerhalb des Vorhanges“ eingegangen sei, nachdem er sein Fleisch geopfert hatte und als Geistperson auferstanden war. Der Übeltäter konnte nicht zusammen mit Jesus ein „Vorläufer“ sein, denn im alten Israel betrat Gottes Hoherpriester das Allerheiligste allein. (Heb. 9:6-8) Am Auferstehungstage Jesu erhielt der Übeltäter keinen Auferstehungsleib, sondern er mußte warten, bis die Zeit für die Auferstehung derer gekommen sein wird, die in den Gedächtnisgrüften liegen, und dann wird ihm ein Leib gegeben werden. Nachdem Jesus auferstanden war, schrieb der Apostel an seine christlichen Brüder: „Wir besitzen … die Freimütigkeit, durch das Blut Jesu den in die heilige Stätte führenden Weg zu beschreiten, den er für uns als neuen und lebendigen Weg eingeweiht hat durch den Vorhang, nämlich sein Fleisch, hindurch, und … wir haben einen großen Priester … der über das Haus Gottes gesetzt ist.“ — Heb. 10:19-21, NW.
19. Warum war der Übeltäter nicht eine Grundlage der Christenversammlung, und weshalb wurde er nicht größer als Johannes der Täufer?
19 Der Übeltäter bildete keine Grundlage für die Christenversammlung, ja er war nicht einmal ein Glied von ihr. Die „zwölf Apostel des Lammes“ wurden zu sekundären Grundlagen der Christenversammlung gemacht, die auf die erste oder Hauptgrundlage, nämlich Jesus Christus, das Felsmassiv, aufgebaut wurden. (Off. 21:14) Am Pfingsttage erhielt der Übeltäter von dem ausgegossenen heiligen Geist ebensowenig wie Johannes der Täufer. Er wurde nicht größer als Johannes, denn Jesus sagte von denen, die in das himmlische Königreich eingehen: „Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer erweckt worden als Johannes der Täufer; doch ein Geringerer im Königreich der Himmel ist größer als er. Von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt ist das Königreich der Himmel das Ziel, welchem Menschen entgegendrängen, und die Vorandrängenden ergreifen es.“ (Matth. 11:11, 12, NW) Der Übeltäter war nicht ausgenommen von all den Erfordernissen und Bestimmungen, die für die Christenversammlung der 144 000 Überwinder dieser Welt getroffen worden waren. — Off. 7:4-8; 14:1-5, NW.
20. Weshalb wurde der Übeltäter am Marterpfahl nicht mit Gottes Geist gezeugt oder gesalbt?
20 Der Übeltäter am Pfahl wurde nicht mit Gottes Geist gezeugt und gesalbt. Weder am Passahtage noch zu der Zeit, da Jesus am Marterpfahl hing, goß Jesus Gottes heiligen Geist auf seine treuen Jünger aus, sondern er tat dies am Pfingstfest, als er sich als Gottes Hoherpriester zur Rechten Gottes im Himmel befand; damals goß er den heiligen Geist aus. (Joh. 7:39) Damals wurden zuerst die lebenden Jünger zu geistlichen Söhnen Gottes gemacht, in den neuen Bund aufgenommen und auch mit dem Geiste gesalbt und als Miterben mit Jesus Christus in den Königreichsbund aufgenommen.
21. Warum also war das Paradies, von dem zu dem Übeltäter gesprochen wurde, nicht das gleiche wie das Königreich der Himmel, und weshalb setzte er sich nicht mit Jesus auf dessen Thron im Himmel?
21 Somit ist das Paradies, von dem Jesus zu dem Übeltäter sprach, nicht das gleiche wie das Königreich der Himmel. Jesus verhieß dem Übeltäter nicht, daß er mit Jesus in seinem Königreich sein werde noch bat der Übeltäter Jesus, daß er ihn in sein Königreich aufnehme oder ihn zu einem Glied desselben mache. Da der Übeltäter kein Glied des königlichen Geschlechts Davids war, bat er lediglich, unter dem Königreich leben zu dürfen, indem er wünschte, daß der König ihn anerkenne oder seiner gedenke und dafür sorge, daß ihm eine Auferstehung aus den Toten im Gebiet des Königreiches zuteil werde. Das Paradies steht unter dem Königreich. Aus diesem Grunde kann das Paradies erst aufgerichtet werden, nachdem das Königreich aufgerichtet worden ist. Jesu Königreich wurde nicht damals, am Passahtage seines Todes, auf Erden aufgerichtet. Alle Prophezeiungen der Schrift und verwandte Tatsachen beweisen, daß das Königreich im Jahre 1914 n. Chr. in den Himmeln aufgerichtet worden ist. Als Jesus am vierzigsten Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel aufgefahren war, setzte er sich zur Rechten Gottes, um dort bis zum Jahre 1914 und der damals erfolgenden Einführung des Königreiches zu warten. Der freundlichgesinnte Übeltäter setzte sich nicht mit Jesus auf seinen Thron, eine Gunst, die Jesus den Gliedern seiner Versammlung gewährt, welche diese Welt in geistigem Sinne überwinden. — Off. 3:21; Heb. 10:12-14.
22. Wieso wurde Jesus nicht aus dem Paradies auferweckt, und zu was werden die Übeltäter und die Menschen, die in den Gedächtnisgrüften ruhen, auferstehen?
22 All das zeigt, daß der Übeltäter unmöglich bei Jesus im Paradies sein konnte an dem Tage, da beide an einem Marterpfahl starben. Am dritten Tage, nachdem Jesus gestorben war, auferstand er nicht aus einem Paradiese, in welchem er den Übeltäter bei den Toten zurückgelassen hätte. Das hätte ja bedeutet, daß Jesus nur während dreier Tagesteile mit ihm im Paradiese gewesen wäre, um ihn dort zurückzulassen. Auch kehrte Jesus nicht in ein Paradies zurück, um beim Übeltäter zu sein. Er fuhr in den Himmel auf, um bei seinem Vater im Himmel zu sein. Am dritten Tage widerfuhr dem Übeltäter keine Auferstehung mit Jesus aus einem Paradiese. Für keinen Verstorbenen wird es eine Auferstehung aus dem wahren Paradiese geben. Für den Übeltäter und die Menschen, die in den Gedächtnisgrüften ruhen, wird es eine Auferstehung zu einem Paradiese geben, das hier auf Erden sein wird. Der Übeltäter war nicht der erste, der in das Paradies kam, noch ist jemand von den Verstorbenen vor dem Übeltäter in das Paradies gekommen. Das Paradies ist nicht ein Ort der Toten, sondern der Lebenden!
DER GARTEN EDEN
23, 24. (a) Wer war der erste Mensch im Paradiese und wieso? (b) Weshalb wird der Name „Paradies“ passenderweise auf den Garten Eden angewandt?
23 Der erste Mensch im Paradies war Adam, der Sohn Gottes. Adam lebte zu der Zeit, da es noch keinen Scheol oder Hades gab; denn kein Mensch war damals gestorben und in einem irdischen Grabe begraben worden. Ein Artikel über das Paradies, der in The Encyclopedia Americana (Band 21) zu finden ist, beginnt mit den Worten: „… der Garten Eden. Das Wort ist persischen Ursprungs und bezeichnet einen Park. Es ist als Name für den Garten Eden in die modernen Sprachen aufgenommen worden und ist somit eine Bezeichnung für irgendeine Wohnstätte des Glücks.“
24 Der Name wird passenderweise auf den Garten Eden angewandt, in dem Adam erschaffen und in den er gesetzt wurde. Das hebräische biblische Wort für „Garten“ bezeichnet „einen umschlossenen“ oder eingezäunten Ort. Was eingehegt war, war etwas Wonniges und Schönes. Das stimmt mit dem persischen Gedanken eines pardes oder Paradieses überein, das heißt mit dem Gedanken eines „weiten, offenen Parkes, der eingezäunt ist, damit er unbeschädigt bleibe, und dessen natürliche Schönheit noch unverdorben ist, in dem stattliche Waldbäume stehen, viele davon Fruchtbäume, der bewässert ist durch klare Flüsse, an deren Ufern große Antilopenherden umherstreifen oder Schafe weiden — an eine solche Landschaft dachte der griechische Reisende bei dem Worte paradeisos, für das seine eigene Sprache kein genau entsprechendes Wort hatte …“ Von gewissen griechischen Schriftstellern wurde das Wort gebraucht, um ein „ausgedehntes Stück Land“ zu bezeichnen, „das umschlossen war mit einem starken Zaun oder einem Wall, in dem es eine Menge Bäume, Gebüsche, Pflanzen und Gartenkulturen gab und in dem auserlesene Tiere auf verschiedene Weise in Schranken oder in Freiheit gehalten wurden, je nachdem, ob sie wild oder friedsam waren. Somit kommt dieses Wort dem englischen [und auch dem deutschen] Begriff Park sehr nahe, wenn wir uns noch die Begriffe Garten, Tierpark und Vogelhaus dazudenken“.c
25, 26. (a) Wie kam es, daß das Wort „Paradies“ auf den Garten Eden angewandt wurde? (b) Weshalb gebraucht die römisch-katholische Douay-Übersetzung der Bibel nicht den Ausdruck „der Garten Eden“?
25 So kam es, daß Hebräer, als sie im dritten Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung ihre inspirierten heiligen Hebräischen Schriften ins Griechische zu übersetzen begannen, das griechische Wort paradeisos oder Paradies dazu benutzten, das hebräische Wort gan wiederzugeben. Männer, die die Bibel ins Lateinische übersetzten, gebrauchten das lateinische Wort paradisus. Somit lesen wir in der katholischen (englischen) Douay-Übersetzung der Bibel (in 1. Mose 2:7-15):
26 „Und Gott der Herr bildete den Menschen aus Erdenlehm und hauchte in sein Angesicht den Odem des Lebens, und der Mensch wurde eine lebendige Seele. Und Gott der Herr hatte von Anbeginn ein Paradies der Wonne gepflanzt, in das er den Menschen setzte, den er gebildet hatte. Und Gott der Herr brachte aus dem Boden allerlei Bäume hervor, schön zu schauen und angenehm, davon zu essen: auch den Baum des Lebens in der Mitte des Paradieses und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und ein Fluß ging aus von dem Orte der Wonne, zu bewässern das Paradies, der sich von da in vier Häupter (Anfangsströme) teilt, und Gott, der Herr, nahm den Menschen und brachte ihn in das Paradies der Wonne, um es zu pflegen und zu bewahren.“ (Siehe auch Henne.)
27. Wie oft verwendet die hebräische Bibel das entsprechende Wort pardes, und wie veranschaulichte der Hirtenfreund im Liede Salomos den Sinn dieses Wortes?
27 Dreimal in ihrem späteren Text gebraucht die hebräische Bibel selbst das Wort pardes. (Neh. 2:8; Pred. 2:5; Hohel. 4:13, NW) Die liebliche Schönheit eines pardes oder Paradieses wird im Hohenlied Salomos (4:13) in den Worten beschrieben, die der Hirtenfreund zu seinem geliebten Mädchen spricht: „Ein verriegelter Garten ist meine Schwester, meine Braut, ein verriegelter Garten, ein versiegelter Quell. Deine Haut ist ein Paradies von Granatäpfeln, mit den erlesensten Früchten, Hennapflanzen nebst Narden; Narde und Safran, Würzrohr und Zimt, samt allerlei Weihrauchstauden, Myrrhe und Aloe nebst den feinsten Duftgewächsen, ein Gartenquell, ein Brunnen frischen Wassers und Bäche, die vom Libanon herniederrieseln.“ — Hohel. 4:12-15, NW.
28. Was hat zu der Freude und Wonne im Garten Eden am meisten beigetragen? und wie zeigte sich durch das, was nach dem Einzug der Sünde geschah, daß der Garten eingehegt war?
28 Etwas aber, was die Schönheit des Eden-Paradieses für den ersten Menschen, Adam, und sein vollkommenes Weib, Eva, noch erhöhte und in höchstem Maße zu seiner Wonne und Freude beitrug, war die Gegenwart Gottes, Jehovas, ihres Schöpfers und liebenden himmlischen Vaters. Nach seiner wunderbaren Art wandelte er in jenem Garten, gab dem Menschen sein Gesetz und führte und leitete ihn. Seine Gegenwart heiligte jenes Paradies, jenen Garten Eden, und machte ihn zu einem Ort heiligen Lebens. (1. Mose 2:19-25; 3:8, 9) Als Adam und Eva sich von dieser Heiligkeit losrissen, indem sie gegen ihren Schöpfer, ihren Vater und Gott, sündigten, wurden sie ordnungsgemäß aus dem irdischen Paradies ausgetrieben, damit sie als Sünder außerhalb des Gartens auf verfluchtem Boden stürben. Die Tatsache, daß der Garten oder das Eden-Paradies ein Ort war, der mindestens durch unsichtbare Engelwächter eingeschlossen oder eingehegt war, geht aus den Worten von 1. Mose 3:23, 24 (Douay, engl.) hervor: „Und Gott, der Herr, sandte ihn aus dem Paradies der Wonne hinaus, damit er die Erde bebaue, von der er genommen war. Und er trieb Adam hinaus und setzte vor das Paradies der Wonne Cherubim und ein flammendes Schwert, das sich nach jeder Richtung drehte, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren.“
29. Was kann auf die Frage gesagt werden, ob Adam bei seinem Tode in das Paradies zurückging oder ob Abel dort hinkam, nachdem er umgebracht worden war?
29 Adam lebte außerhalb des Gartens Eden, bis er ein Alter von 930 Jahren erreicht hatte. Er gelangte nicht in das Paradies zurück, als er starb, obwohl es immer noch bestand, nicht im Inneren unseres Planeten Erde, wie die religiöse Geistlichkeit es lehrt, sondern an der Oberfläche der Erde. Adam kehrte zur Erde zurück, von der er genommen war. Nicht von dem ersten Adam sagte Psalm 16:10 voraus, daß seine Seele nicht im Scheol oder im Hades gelassen würde, sondern er sagte dies von dem „letzten Adam“, nämlich von Jesus Christus, voraus. Adam, die lebende Seele, hatte gesündigt und war als Strafe für die Auflehnung gegen den Schöpfer und den Gott des Paradieses in den Tod gegangen. (Hes. 18:4, 20; 1. Mose 2:7, NW) Als Adams gottesfürchtiger Sohn Abel von seinem eifersüchtigen Bruder Kain ermordet worden war, kam Abel nicht in das Paradies, sondern sein Blut schrie zu Gott von dem Erdboden her, von außerhalb des Paradieses Eden. — 1. Mose 4:1-11.
30. Was kann über das Paradies und über Henoch gesagt werden, der entrückt wurde, damit er den Tod nicht sehe?
30 Adam erlebte die Geburt Henochs, des Siebenten in der Geschlechtslinie Adams. Indem Henoch ein heiliges Leben führte, ‚wandelte er beständig mit Gott‘. Zur bestimmten Zeit entrückte oder versetzte Gott Henoch. Doch durch seine Entrückung, die vorgenommen wurde, damit er den Tod nicht sehe, gelangte Henoch nicht in das Paradies, das immer noch bestand. In Hebräer 11:5 wird uns gesagt, daß ‚er nirgends zu finden war‘. Er starb durch ein Wunder Gottes eines friedlichen Todes, was ihm die Härten des Sterbens ersparte. Weil Gott an ihm Wohlgefallen hatte, wurde Henoch in Gottes Gedächtnis aufgehoben, und zu Gottes bestimmter Zeit wird er an der Auferstehung der Gerechten teilhaben. (Apg. 24:15; Joh. 5:28, 29) Der ursprüngliche Garten Eden ist heute nirgends mehr zu finden, denn er wurde in der Flut der Tage Noahs zerstört. Wenn Henoch aus den Toten auferweckt wird, wird er zu einem Paradiese auferstehen, das hier auf Erden wiederhergestellt wird.
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Unser geistiges Paradies bewahrenDer Wachtturm 1959 | 1. April
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Unser geistiges Paradies bewahren
1. Wann wird das Paradies für die Erde wiederhergestellt werden, und wer wird mit Jesus im Paradiese sein?
NACH der Schlacht von Harmagedon wird das siegreiche Königreich Gottes das Paradies für die Erde wiederherstellen. Das war der Grund, warum Jesus an dem Tage, an dem er als treuer Zeuge für Gottes Königreich starb und an dem der mitfühlende Übeltäter Jesus bat, sich seiner zu erinnern, wenn er in sein Königreich komme, in Übereinstimmung mit der göttlichen Vorkehrung erwiderte: „Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ Durch seine himmlische Macht wird Jesus Christus, der König, in dem wiederhergestellten Paradies unsichtbar gegenwärtig sein. Abel, Henoch und andere treue Männer aus der Zeit vor Pfingsten des Jahres 33 n. Chr. werden in diesem irdischen Paradiese zur Auferstehung des Lebens von den Toten auferweckt werden. Somit werden sie bei Jesus im Paradiese sein. Später, wenn der Übeltäter, wie jemand, der in seinem Leben Schlechtes tat, dem Rufe des Königs zu einer „Auferstehung des Gerichts“ folgt, wird er in das irdische Paradies eingehen und erfahren, daß Jesus, mit dem er an den Pfahl gehangen hatte, als König über die „neue Erde“ herrscht. Der Übeltäter wird sich dann an Jesu hoffnungspendende Worte erinnern: „Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ Wenn er immerdar gehorsam ist, darf er für immer mit Jesus darin bleiben. — Joh. 5:28, 29, NW.
2, 3. (a) Existierte ein Paradies, als Jesus zum Übeltäter sprach? (b) Weshalb existierte damals nicht einmal das geistige Paradies, in das Paulus entrückt wurden?
2 Als Jesus diese Worte vor 1900 Jahren sprach, gab es kein irdisches Paradies, noch existierte damals ein geistiges Paradies, zu dem Paulus später entrückt wurde, um unaussprechliche Worte zu hören, die ein Mensch damals nicht sagen durfte. — 2. Kor. 12:4.
3 Als Jesus gleich einem Verbrechersklaven an einem Marterpfahl starb und seine Apostel und weitere Jünger zerstreut wurden, machte weder etwas Irdisches noch etwas Geistiges den Anschein von paradiesischer Schönheit. Die Weltorganisation des „großen Drachen“, der ‚Urschlange, dessen, der Teufel und Satan genannt wird‘, schien über den Samen des Weibes Gottes, der an der Ferse zermalmt wurde, zu triumphieren und zu gedeihen. (Off. 12:9, NW; 1. Mose 3:15) Es war geradeso, wie Jesus zu seinen Feinden sagte, die ihn im Garten Gethsemane verhafteten: „Dies ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis.“
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