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Die Einheit der sichtbaren Organisation GottesDer Wachtturm 1952 | 15. Februar
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sichtbare Organisation bilden, sollten Freimut der Rede haben und entschlossen sein, den Willen des Herrn zu tun. Wenn diese Organisation erfolgreich sein sollte, dann mussten sie so zusammenwirken, wie die Glieder des menschlichen Leibes zusammenwirken: das Haupt, die Arme, die Organe — alle müssen ihre Funktionen zum Wohl und im Interesse des ganzen Leibes ausüben.
27. Warum sollte es keine Unterschiede in der Anschauungsweise oder im Wirken geben?
27 Paulus prägte dem Sinn der Epheser ein, dass es nur e i n e n Leib gebe, und dass dieser eine Leib durch e i n e n Geist, durch Gottes Geist, geleitet werde. Sie wurden alle in der einen Hoffnung berufen, der Hoffnung, Miterben mit Christus Jesus im himmlischen Königreich zu sein und ewig zu leben. Alle hatten denselben Glauben, der sich auf Gottes unfehlbares Wort stützte, dieselbe Taufe und denselben Vater im Himmel. Daher sollte, soweit es die Glieder des Leibes betraf, kein Unterschied bestehen in der Anschauungsweise, sondern sie sollten alle danach streben, das grosse Werk der reinen Anbetung Gottes des Höchsten auszuführen, indem sie teilnahmen an der Rechtfertigung seines Namens und Wortes und allen Menschen guten Willens behilflich waren, die Erkenntnis der Vorsätze Jehovas zu erlangen. Dies geschah zur Zeit des Paulus; es kann auch in unsern Tagen geschehen.
28. Wo finden wir solch eine sichtbare Organisation in Gang heute, und wer kann in derselben sein und wie?
28 Finden denn die weisen Worte des Paulus, dass Jehova eine aktive, sichtbare Organisation in Gang haben werde, heute eine Erfüllung? Wo gibt es heute eine Organisation gleich der Versammlung, von der Paulus sprach? Könnte es heute wirklich eine Gruppe von Menschen geben, welche e i n e n Vater haben, den Vater aller Personen in der Versammlung, einen Vater, der über allen, durch alle und in allen ist, einen Vater, der für seine Kinder sorgt und sie zusammen auf dem lauteren Wege der Anbetung behält? Welch ein Vorrecht, welch eine Freude ist es doch, mit ja zu antworten; ja, es gibt eine solche Organisation! In den Tagen der Apostel konnte man eine solch sichtbare Organisation in der Urversammlung Christi finden. In diesem Jahre 1952 wirst du sie in einer Gruppe christlicher Menschen finden, die als Jehovas Zeugen bekannt sind. Sie bilden Jehovas sichtbare Organisation, und noch mehr — auch du kannst in dieser Organisation sein, wenn du so denkst wie Paulus, und Glauben hast, wie er ihn hatte.
29. Inwiefern sind Jehovas Zeugen heute wie die erste Versammlung?
29 Man beachte, wie Jehovas Zeugen heute den ersten Versammlungen treuer Zeugen Jehovas gleichen: Jehovas Zeugen glauben fest an Gottes Wort. Sie studieren es, sie predigen es, und sie leben danach. Sie ‚ertragen einander in Liebe‘, auch wenn ihre Bräuche und Lebensgewohnheiten und Sprachen, die sie in ihrer täglichen Unterhaltung sprechen, in allen Teilen der Welt verschieden sind. Sie erfüllen wirklich den Befehl, das Königreich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis zu predigen. (Matth. 24:14, NW) So demonstrieren sie in allen Teilen der Erde die Einheit der sichtbaren Organisation Gottes.
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Ergebnisse eines lange hinausgeschobenen NachbesuchsDer Wachtturm 1952 | 15. Februar
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Ergebnisse eines lange hinausgeschobenen Nachbesuchs
Der folgende Brief erschien in der Zeitschrift Trost (nun Erwachet!) vom 24. April 1946 (engl. Ausgabe):
„Ich habe mich entschlossen, auf der rechten Seite Stellung zu beziehen, nämlich für Jesus Christus und für die Ausdehnung seines Königreiches. Ich war stets ein Glied der United Church und dachte immer wie alle übrigen, dies sei der Weg, auf dem wir nach Jesu Willen gehen sollten; aber seit dem 1. August habe ich Ihre Bücher gelesen, und in diesen vier Monaten habe ich mich entschlossen, diesen Weg einzuschlagen.
„Liebe Leute! Ich weiss nicht einmal den Namen des Mannes, der an meine Türe kam. Zu jener Zeit war mir an gar nichts gelegen. Ich war müde, erschöpft und traurig. Ich bin Mutter von fünf Söhnen und wohne hier sozusagen an einem Vorposten, wo es so viel zu tun gibt, dass ich kaum weiss, wo anfangen.
„Nun, als der Mann kam, habe ich für 50 Cent von jenen kleinen Büchlein abgenommen, z. B. Friede — Ist er von Bestand? und noch viele weitere. Jeden Sonntag habe ich darin gelesen und die Schrifttexte nachgeschlagen, auf die sie aufmerksam machen, und habe festgestellt, dass sie der Wahrheit entsprechen.
„Und nun wünsche ich weiteren Lesestoff, und bitte lassen Sie mich wissen, was für Schritte ich tun muss, um mich auf Ihre Seite zu stellen. Mittlerweile sende ich hier $ 1.— für den Wachtturm, und bitte lassen Sie jenen Mann wissen, dass ich die Bücher gelesen habe und nun bereit bin, für Gott zu leben.
„Er wird sich meiner als jener Frau erinnern, bei der er eine Flasche Milch erlangte. Hätte ich gewusst, dass er ein Jünger Jesu Christi war, so hätte ich kein Geld für die Milch abgenommen.
„Liebe Leute! Es ist mein Wunsch, dass Sie für mich beten. Ich bin ganz allein, ausgenommen, dass Christus mir zur Seite steht, und deshalb weiss ich, dass mir kein Leid geschehen kann. Ich freue mich, etwas von Ihnen zu vernehmen und den Wachtturm zu erhalten, da ich bestimmt Interesse daran habe. Möge Gott Sie in Ihrem Werk segnen, und mögen Sie als Lohn manche Seelen gewinnen. (Von einer Insel in der Placentia-Bucht, Neufundland)“
Jahre sind seither verflossen, und obwohl unser Büro dieser Frau mehrmals schrieb, erhielten wir doch nie Antwort; sie war an einem so abgelegenen Ort, dass wir in den dazwischen liegenden Jahren nie wieder Fühlung mit ihr bekamen. Doch mahnte mich das Gewissen seither immer an den Nachbesuch, und so fuhren wir neulich in unserem kleinen Wagen hinaus durch die Berge an die Küste, und ich mietete ein Fischerboot, um die harte Ruderarbeit an die abgelegene Insel aufzunehmen, denn i c h hatte dort den ersten Besuch gemacht und erinnerte mich sogar noch des Hauses, wo die Frau wohnte, die mir die Milch verkauft hatte.
Sie hatte weder unsere Briefe noch den Wachtturm im Jahre 1946 erhalten, aber durch die Jahre hindurch hatte sie gebetet, dass der Zeuge Jehovas eines Tages zurückkehren möge. Nun hättet Ihr sehen sollen, wie sie im trüben Lampenlicht in ihrem bescheidenen Heim knieend die neuen Bücher, eins ums andere, aus meiner Tasche hervorholte und wie sie, als sie Buch um Buch und Broschüre um Broschüre aus der Büchermappe herauszog, in Freudenrufe ausbrach: „Eine Bibel mit einer Konkordanz — Gerade was ich mir wünschte!“ „Endlich Der Wachtturm!“ — Welche Freude für mich, im Stuhl zurückzulehnen und ihr den Segen jeder neuen Entdeckung selbst zu überlassen!
Nun ist unsere Schwester nicht mehr allein. Diese fünf Jahre hindurch predigte sie und stand fest für die Wahrheit, und sie erhält nun viermal im Monat einen freundlichen Besuch unserer Zeitschriften von Brooklyn aus, und sie hat dem Zweigbüro geschrieben, dass sie sehr glücklich sei, da ihre Kraft erneuert werde. Solches also sind die weitreichenden Ergebnisse Eures guten Werkes, das Ihr dort in Brooklyn tut, und dies ist ein Beispiel dessen, was in der ganzen Welt geschieht, denn „Jehova kennt, die ihm gehören“.
[Wie im Bericht über die Hauptversammlung in Neufundland, welcher der Vizepräsident der Gesellschaft beiwohnte, im engl. Wachtturm vom 15. Januar 1952 erwähnt wird, wurde diese Schwester bei jenem Anlass getauft und erzählte diese Erfahrungen den dort Versammelten.]
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