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Der Weg, auf dem der Mensch zu vollkommener Lauterkeit gelangtDer Wachtturm 1954 | 15. Juni
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„Kommet zu mir“ und wurden seine christlichen Fußstapfennachfolger. Viele hören sie heute und folgen einem gleichen Laufe.
19. Welche Musterbeispiele gab Jesus hinsichtlich der Taten, die zum Wiederaufbau der Menschheit gewirkt werden?
19 Unter diesen jüdischen Leuten guten Willens vollbrachte Jesus mehr als vierzig erstaunliche Wunder. Diese wurden alle auf Grund seines bevorstehenden Loskaufsopfers vollbracht, was die Macht veranschaulichte, die ihm zur Verfügung stehen wird, wenn der Tag des Wiederaufbaus für die Menschheit kommt. Er heilte einen Mondsüchtigen, trieb böse Geister aus, heilte Fälle von Fieber, reinigte vom Aussatz, heilte einen Gelähmten, kurierte einen Mann, der achtunddreißig Jahre ein Gebrechen hatte, stellte eine verdorrte Hand wieder her, heilte eine Frau, die zwölf Jahre lang den Blutfluß gehabt hatte, gab jemandem das Augenlicht zurück, brachte die Stummen zum Sprechen, richtete ein Weib auf, das doppeltgebeugt ging, heilte Wassersucht, setzte ein abgehauenes Ohr wieder an, und als Letztes und Größtes von allem wirkte er drei Auferweckungen. Welche Reichweite von Wiederherstellungs-Heilungen! Sicherlich gibt es keine durch Sünde hervorgerufene Behinderung oder kein Anzeichen einer menschlichen Entartung, die Jesus Christus in der Gesellschaft der neuen Erde nicht für immer zu heilen vermöchte!
20. (a) Wie zeigte Jesus, welche Arten von Menschen am gegenbildlichen Sabbat von ihm geheilt werden? (b) Wie deutete Jesus die Zeit an, da dies eintreten wird?
20 Eine weitere in Jesu Dienst zu beachtende trostvolle Tatsache ist, daß er seine Wunderheilungen nicht auf die Juden beschränkte. In zwei Fällen heilte er Nichtjuden und Nichtsamariter und zeigte so, daß in der Zeit des Wiederaufbaus gute Menschen aus allen Nationen, die eingeladen werden, seine Untertanen zu sein, Empfänger dieses großen Dienstes der Heilung sein werden. (Mark. 7:24-26; Matth. 8:5-10) Es ist auch interessant, zu beachten, daß Jesus viele seiner Wunder am Sabbattage wirkte. Tatsächlich beschuldigten ihn die Pharisäer, das Sabbatgebot durch das Vollbringen dieser Machttaten zu brechen. Jesus zeigte, daß es erlaubt sei, am Sabbat Gutes zu tun, und erklärte schließlich, daß er der Herr des Sabbats sei. Hier also haben wir den Schlüssel für die Zeit seines Programms dauernder Heilungen. Während der Tausendjahr-Königreichsherrschaft, die ein Tausendjahrsabbat ist, über den Christus Jesus als Herr regiert, soll treuen Menschen geholfen werden, das Ziel der Lauterkeit und Unsträflichkeit zu erreichen. — Matth. 12:1-8; 19:28.
SÜNDEN VERGEBEN
21. Welche andere Macht offenbarte Jesus in seinem irdischen Dienste, und welchen Trost hat dies Christen gebracht?
21 Jesus hatte auch die Autorität, Sünden zu vergeben. In der Tat, gewisse Schriftgelehrte klagten Jesus der Gotteslästerung an, weil er diese Macht beanspruchte. In seiner Antwort zeigte Jesus, daß es für ihn nicht schwieriger sei, ein Wunder zu wirken, als zu sagen: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ Das eine war nicht schwieriger als das andere, und beides bezog sich auf das Heilungsprogramm. „‚Damit ihr indes erkennt, daß der Sohn des Menschen Autorität hat, auf Erden Sünden zu vergeben —‘ sprach er dann zu dem Gelähmten: ‚Steh auf, nimm dein Bett und geh nach Hause!‘“ (Matth. 9:6, NW) Welch große Erleichterung ist es für das Gewissen des wahren Christen je und je gewesen, zu erkennen, daß ihm, wenn er in Jesu Namen zu Jehova, seinem Vater, reuevoll um Vergebung der Sünden betet, diese Vergebung gewährt wird! — Mark. 11:25.
22. Welches Glück genießt Jehovas Volk jetzt?
22 „Glücklich jene, deren gesetzlose Taten vergeben und deren Sünden bedeckt worden sind; glücklich der Mann, dem Jehova Sünde gar nicht zurechnet!“ (Röm. 4:7, 8, NW) Heute ist den gesalbten Überrestgliedern kraft ihrer Rechtfertigung durch Glauben die Summe ihrer aus der Vergangenheit ererbten Sünden getilgt. Auch die anderen Schafe haben ein Zeichen der Vergebung erhalten. Gepaart mit der Tatsache, daß beide Gruppen mittels des göttlichen Wortes der Wahrheit eine geistige Heilung erfahren haben, bedeutet dies, daß alle Zeugen Jehovas sich schon jetzt eines Zustandes großen Glücks erfreuen. Sie wandeln ihren Sinn um und werden geistig schon heute emporgehoben, dem hohen Ziele der Heiligkeit entgegen. Ja, sie sind entschlossen, Jehova, ihrem Gott-König, ausschließliche Ergebenheit darzubringen und ihre absolute Lauterkeit ihm gegenüber zu bewahren. Doch wissen wir, daß es für die Menschen noch einen langen Weg bedeutet, um diesen vollkommenen Maßstab zu erreichen. Doch Schritt um Schritt wünschen wir fleißig den Weg zu gehen, den Jehova in seiner unverdienten Güte geschaffen hat, um die Menschen allmählich zur menschlichen Vollkommenheit im Bilde Gottes emporzuheben.
23. Was wird die endgültige Erfüllung des Emporhebens der Menschheit durch das Tausendjahrkönigreich Jesu Christi bedeuten?
23 Hocherfreut schauen wir vorwärts — einem noch größeren Zustande des Glücks entgegen, wenn nach Harmagedon die körperlichen Heilungen für die Überlebenden, ihre Nachkommen und die Auferstandenen beginnen. Während der vergangenen 6000 Jahre schritt die Menschheit in Sünde rückwärts, vom ursprünglichen Ziel Gottes hinweg, und gelangte auf eine sehr tiefe Stufe. Doch mittels eines beschleunigt zur Durchführung kommenden Programms wird Jesus Christus die neue Menschheitsfamilie während tausend Jahren aufrichten. Er wird sie zur gänzlichen Vollkommenheit in Fleisch und Sinn völlig wiederherstellen, so daß sie mit Leichtigkeit Jehovas von neuem dargelegte Bedingungen der Vollkommenheit und Lauterkeit erreichen können. Vorüber dann — um nie wieder daran erinnert zu werden — all das Weh und die Schmerzen, die Mängel und Fehler, die Schwächen und Mißbildungen, die Nöte und Sorgen, die Behinderungen und Krankheiten sowie die Nachlässigkeit und Gleichgültigkeit der Menschen in der Zeit der harten Herrschaft von Sünde und König Tod. Parallel damit wird während des ersten Teils jener tausend Jahre des Wiederaufbaus auch das Projekt Wirklichkeit, daß die ganze Erde ein Edenparadies werden soll! Am Schlusse der tausend Jahre, nachdem die zur Vollkommenheit emporgehobenen Menschenmengen ihre Schlußprüfung bestanden und so bewiesen haben, daß sie würdig sind, die Gabe einer nicht endenden Lebenszeit zu empfangen, werden die Menschen in strahlender Lebensfrische heilig, vollkommen und wahrhaft loyal im Paradiese an den Gestaden kommender Zeitalter stehen. Während sie ihre Macht des freien Willens anwenden, um die Herrlichkeit ihres heiligen Gottes zu bewahren, werden die sie widerspiegelnden irdischen Untertanen von einer beglückenden Großtat zur anderen voranschreiten und von einem Zustande vollen Glücks zum anderen — bis in Ewigkeit! (Eph. 1:21) Für immer werden sie ihre Lauterkeit Jehova Gott gegenüber zu seiner Rechtfertigung bewahren.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1954 | 15. Juni
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Fragen von Lesern
● Auf welcher Grundlage konnte vor der noachischen Flut ein Unterschied gemacht werden zwischen reinen und unreinen Tieren, also bevor der Mensch Fleisch aß und bevor das Mosaische Gesetz gegeben wurde? — E. M., Nigeria.
Daß ein solcher Unterschied gemacht wurde, geht aus 1. Mose 7:2 hervor: „Von allem reinen Vieh sollst du sieben und sieben zu dir nehmen, ein Männchen und sein Weibchen; und von dem Vieh, das nicht rein ist, zwei, ein Männchen und sein Weibchen.“ Dieser Unterschied könnte schwerlich auf Grund dessen erfolgt sein, was man essen und was man nicht essen durfte, denn vor der Sintflut wurde kein Fleisch gegessen. Erst nach der Sintflut wurde das animalische Fleisch als Speise zu der Pflanzenkost hinzugefügt. Und selbst damals gab es keine Beschränkungen hinsichtlich der Art der Tiere, die der Mensch zur Speise nehmen durfte, sondern alle sollten ihm gemäß seiner Wahl zur Speise dienen. (1. Mose 1:29, 30; 9:2-4) Was somit das Essen betraf, kamen die Bezeichnungen „rein“ und „unrein“ mit dem Mosaischen Gesetz ins Dasein und endeten damit. (Apg. 10:9-16) Anscheinend wurde der Unterschied vor dem Mosaischen Gesetz auf Grund des Umstandes gemacht, ob bei der Anbetung Jehovas etwas zum Opfer passend wäre. Es scheint, daß Abel wußte, daß Tieropfer dazu geeignet waren. Die Tiere, die er laut des Berichtes benutzte, erwiesen sich als „reine“ Tiere. Daß Noah diesen Unterschied als mit den Opfern und nicht mit dem Essen zusammenhängend im Sinn hatte, geht daraus hervor, wie er handelte, sobald er die Arche nach der Flut verlassen hatte: „Und Noah baute Jehova einen Altar; und er nahm von allem reinen Vieh und von allem reinen Gevögel und opferte Brandopfer auf dem Altar.“ — 1. Mose 8:20.
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