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„Diener unseres Gottes“ — bahnbrechend für ein wichtiges WiederaufbauwerkDer Wachtturm 1978 | 15. September
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17. Als was bezeichneten die 12 Apostel Jesu gemäß Apostelgeschichte 5:31 vor dem Sanhedrin in Jerusalem?
17 Später erklärten die 12 Apostel Jesu Christi vor dem mit Blutschuld beladenen Sanhedrin, der damals aus Sadduzäern, Pharisäern und Schriftgelehrten bestand: „Ihn hat Gott zum Bahnbrecher [griechisch: archegós] und Heiland erhöht ..., um Israel einen Wandel seiner Gesinnung und Vergebung der Sünden zu schenken“ (Apg. 5:31, Neues Göttinger Bibelwerk).
18, 19. Wie nannte der Apostel Paulus Jesus gemäß Hebräer 2:10 und 12:2?
18 Der Apostel Paulus schrieb an den Überrest der Hebräer (Juden), die Jesus als den Messias oder Christus angenommen hatten und geistige Söhne Gottes geworden waren: „Denn es geziemte dem, um dessentwillen alles, und durch den alles ist, den viele Söhne in die Herrlichkeit führenden Bahnbrecher [archegós] ihres Heils [ihrer Rettung, NW], durch Leiden zu vollenden“ (Hebr. 2:10, Reinhardt).
19 Ferner schrieb er: „Indem wir hinblicken auf den Bahnbrecher [archegós] und Vollender des Glaubens, Jesus, welcher für die ihm bestimmte Freude das Kreuz erduldete, und achtete der Schande nicht, und ist zur Rechten des Thrones Gottes zu sitzen gekommen“ (Hebr. 12:2, Reinhardt).
20. Auf welche Weise wurde Jesus zum „Bahnbrecher und Vollender des Glaubens“?
20 Jesus wurde demnach für seine Jünger zu einem „Bahnbrecher“: zum Bahnbrecher des Lebens, der Rettung und des Glaubens. Durch ihn wurden Hunderte von biblischen Prophezeiungen über den Messias oder Christus Wirklichkeit. Dadurch fügte er unserem Glauben an Jehova Gott ein neues, wesentliches Element hinzu. Er wurde so der Bahnbrecher des abgerundeten Glaubens, den wahre Christen heute haben. Er wird daher mit Recht der „Bahnbrecher“ unseres Glaubens genannt (Hebr. 12:2, Reinhardt; Gal. 3:24, 25). Gleichzeitig findet unser Glaube, was Jehovas Messias betrifft, in Jesus Christus seine Vollendung oder Vervollkommnung. Die Juden, die Jesus Christus verwarfen und sich weiterhin nur auf das mosaische Gesetz stützten, vervollständigten ihren Glauben nicht.
„GROSSE BÄUME DER GERECHTIGKEIT“
21. In welchem Maße sollten Jesu Jünger in geistiger Hinsicht wachsen, nachdem er ihnen als der Auferstandene erschienen war und sie getröstet hatte?
21 Um den Glauben seiner Jünger zu stärken, erschien Jesus Christus ihnen in den 40 Tagen nach seiner Auferstehung mehrmals. Er tröstete die, die um den erhofften Messias trauerten. Was geschah mit denen, die der auferstandene Jesus Christus tröstete? Gemäß der Prophezeiung aus Jesaja 61:1-3 sollte der gesalbte Jesus ihnen „Kopfschmuck [zuweisen] statt Asche, das Öl des Frohlockens statt Trauer, den Mantel des Lobpreises statt des verzagten Geistes“. Das würde zur Folge haben, daß sie in geistiger Hinsicht dermaßen wachsen würden, daß sie „große Bäume der Gerechtigkeit, die Pflanzung Jehovas, zu seiner schönen Auszeichnung“ genannt würden.
22. Wie sind die Wörter „Kopfschmuck“, „Asche“, „Öl“ und „Mantel“ aus Jesajas Prophezeiung zu verstehen, und inwiefern trafen sie von Pfingsten an auf die Jünger zu?
22 Ob Jesu Apostel oder Jünger sich Asche auf das Haupt streuten und sich in Sacktuch kleideten, wird uns nicht gesagt. Die prophetischen Ausdrücke „Kopfschmuck“, „Asche“, „Öl“ und „Mantel“ sind offensichtlich bildlich zu verstehen. Schon dadurch, daß Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung erschien, änderte sich ihre Stimmung. Doch dann, am darauffolgenden Pfingsttag, goß der Souveräne Herr Jehova durch seinen Sohn Jesus Christus heiligen Geist auf die in Jerusalem wartenden Jünger aus. Zum Zeichen des ausgegossenen Geistes schwebten übernatürliche Feuerzungen über ihren Häuptern. Diese Kundgebung war jedoch nur vorübergehend. Es handelte sich dabei nicht um den in Jesajas Prophezeiung vorhergesagten bleibenden „Kopfschmuck“. Ihre Häupter wurden vielmehr mit der Freude geschmückt, die Gottes Anerkennung mit sich bringt, einer Freude, die der eines Bräutigams gleicht, der sich am Hochzeitstag nach Priesterart schmückt (Jes. 61:10). Es war, als ob ihnen ein wohltuendes Öl auf das Haupt gegossen worden wäre, das sie so sehr erfrischte, daß sie frohlockten. Vorbei war es mit dem verzagten Geist. Sie priesen Jehova Gott und kennzeichneten sich so gleichsam mit einem „Mantel des Lobpreises“. Augenzeugen dessen, was sich an jenem Pfingsttag abspielte, sagten: „Wir hören sie in unseren Zungen über die großen Dinge Gottes reden“ (Apg. 2:1-11).
23. (a) In was für einem Werk ging Jesus seinen Jüngern bahnbrechend voran? (b) Wozu wurden die Jünger durch die Salbung, die sie empfingen, beauftragt?
23 Was zeigt uns das alles? Daß Jesus Christus auf Grund seiner Salbung denen, die seine Jünger wurden, in einem Wiederaufbauwerk bahnbrechend voranging. Durch ihn ließ Jehova heiligen Geist auf die getauften Jünger ausgießen, und so wurden auch sie mit dem Geist des Souveränen Herrn Jehova gesalbt (2. Kor. 1:21; 1. Joh. 2:20, 27). Von nun an waren sie ebenfalls beauftragt, den „Sanftmütigen“ aus der Nation Israel „gute Botschaft“ kundzutun, den Gefangengenommenen Freiheit und den Gefangenen Freilassung auszurufen und die um Zion Trauernden zu trösten. So konnten diese Gesalbten denen, die durch sie getröstet und befreit wurden, helfen, über „das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas“ zu frohlocken und ihn zu lobpreisen, weil er sie wieder in seine Gunst und in seinen Dienst aufgenommen hatte.
24. Womit wurde das geistige „Land“ der Jünger Jesu von Pfingsten an in ähnlicher Weise geschmückt wie einst das Paradies, und wer wurde dadurch verherrlicht?
24 Diese Ausgießung des Geistes brachte für die damit Gesalbten eine erstaunliche Veränderung mit sich. Statt zu welken wie schwächliche Pflanzen, die nicht genügend Nahrung bekommen, wurden sie wie „große Bäume der Gerechtigkeit“, die nur von Jehova durch Christus gepflanzt und zum Wachsen gebracht worden sein konnten. Das ursprüngliche „Paradies der Wonne“ war mit den verschiedensten Arten von Bäumen geschmückt (1. Mose 2:7-9). Von Pfingsten an pflanzte Jehova jedoch im geistigen „Land“ seiner ihm ergebenen Diener, in dem „Land“, das ihre Feinde verwüstet und zu einer Öde gemacht hatten, „große Bäume“. Diese „großen Bäume“ waren die standhaften Christen, die zu Jehovas Gerechtigkeit emporstrebten. Jehova wurde durch sie verherrlicht.
25. Unter welche Verpflichtung kamen diejenigen zu stehen, die zu Pfingsten getauft wurden, und in welchem Werk sollten sie bahnbrechend vorangehen?
25 Außer der ursprünglichen Versammlung von etwa 120 Jüngern wurden an jenem Pfingsttag noch Tausende gesalbt, nachdem sie bereut und den Messias angenommen hatten und dann von den 12 Aposteln getauft worden waren (Apg. 2:37-42). Diese Salbung mit Jehovas Geist durch Christus erlegte auch ihnen die entsprechende Verpflichtung auf. Jesus, ihr Führer, war ihnen bahnbrechend vorangegangen, damit sie ihren Glauben vervollkommnen sowie Leben und Rettung erlangen konnten. Sie wurden „Diener unseres Gottes“ (Jes. 61:6). Als solche mußten sie nun anderen bahnbrechend vorangehen, die ein Verhältnis zu Gott anstrebten, um durch Christus mit ihm versöhnt zu werden (2. Kor. 5:20). So konnten sie einen freudigen Anteil am Wiederaufbauwerk haben.
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„Diener unseres Gottes“ und ihre Gehilfen heuteDer Wachtturm 1978 | 15. September
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„Diener unseres Gottes“ und ihre Gehilfen heute
1. Worin besteht heute der größte Dienst an der Öffentlichkeit, und wie werden die, die sich daran beteiligen, prophetisch genannt?
GOTTES geistiges Wiederaufbau- oder Wiederherstellungswerk kann als der größte Dienst an der Öffentlichkeit bezeichnet werden, als der größte Dienst, der der Menschheit heute geleistet wird. Gott gebraucht in diesem Werk als seine öffentlichen Diener keine Politiker, sondern Personen, die in der Prophezeiung als die „Diener unseres Gottes“ bezeichnet werden (Jes. 61:6). Ihr Anführer und Vorbild war der größte öffentliche Diener Jehovas: Jesus Christus, der vor 1 900 Jahren, als er auf der Erde war, ein erstaunliches Wiederherstellungswerk im Interesse der armen Menschheit durchführte.
2. Warum beteiligten sich Jesus und seine Apostel nicht an einer Erneuerung der Umweltverhältnisse im Lande Palästina?
2 Die öffentliche Tätigkeit Jesu Christi und seiner Apostel führte nicht zu einer Erneuerung der Umweltverhältnisse im Lande Palästina, in dem sie die gute Botschaft von Gottes Königreich predigten. Ein solches Bemühen wäre vergeblich gewesen, denn der gesalbte Jesus lehrte seine Apostel, daß der „Tag der Rache seitens unseres Gottes“ über die Juden hereinbreche, und seine Worte erfüllten sich auch, als in den Jahren 70 bis 73 u. Z. die römischen Legionen kamen und die Provinz Judäa völlig verwüsteten. Die Festung Masada am Toten Meer war die letzte Festung in Judäa, die den Römern in die Hände fiel. Was ist aber von dem geistigen Wiederaufbauwerk zu sagen, in dem Jesus bahnbrechend voranging und das seine Apostel fortsetzten? Es wurde während dieser schweren Zeit und auch danach fortgesetzt, bis nach dem Tod der Apostel der vorhergesagte „Abfall“ oder die vorhergesagte Empörung einsetzte (2. Thess. 2:3).
3. Wer sind die in Jesaja 61:1-4 erwähnten sinnbildlichen „großen Bäume der Gerechtigkeit“, und was für ein Werk durchzuführen, sind sie beauftragt?
3 Im 61. Kapitel der Prophezeiung Jesajas wird das geistige Wiederherstellungswerk mit der Wiederherstellung eines lang verödeten Landes und seiner verwüsteten Städte verglichen. Nachdem zuerst erwähnt worden ist, daß der Souveräne Herr Jehova dadurch „verherrlicht“ wird, daß er in einem geistigen Paradies „große Bäume der Gerechtigkeit“ hervorbringt, heißt es weiter: „Und sie sollen die seit langem verwüsteten Stätten wieder aufbauen; sie werden auch die verödeten Stätten von früheren Zeiten aufrichten, und sie werden die verwüsteten Städte, die Orte, die Generation um Generation öde waren, gewißlich erneuern“ (Jes. 61:4). Die Personen, die das hier erwähnte Wiederaufbauwerk durchführen, sind die, von denen in den vorhergehenden drei Versen gesagt wird, daß sie getröstet und in religiöser Hinsicht frei gemacht worden sind und wieder Jehovas Gunst oder „Wohlwollen“ genießen. Sie sind beauftragt, das Wiederaufbauwerk durchzuführen.
4. Wandte Jesus die Prophezeiung aus Jesaja 61:4 auf die Wiederherstellung der Provinz Judäa nach der Babylonischen Gefangenschaft an, und bis in welche Zeit hinein reicht die Erfüllung der Prophezeiung?
4 Die Provinz Judäa und die Stadt Jerusalem, wo Jesus Christus und seine Apostel Gottes Königreich intensiv predigten, waren schon lange vorher von dem treuen Überrest der Juden wiederhergestellt worden, der nach seiner Befreiung aus der Babylonischen Gefangenschaft im Jahre 537 v. u. Z. in seine Heimat zurückgekehrt war. Wandte aber der gesalbte Jesus die Prophezeiung aus Jesaja 61:4 auf diese Wiederherstellung des buchstäblichen Landes Juda an? Nein! Als er in der Synagoge von Nazareth die ersten beiden Verse aus dem 61. Kapitel des Buches Jesaja zitierte, wies er darauf hin, daß sich dieses Kapitel an ihm — zu seiner Zeit — zu erfüllen begann. Er zeigte, daß es in geistigem Sinne zu verstehen war und sich nicht auf die Wiederherstellung der natürlichen, sichtbaren Umweltverhältnisse des Volkes bezog. Die Erfüllung dieser Prophezeiung reicht bis in unsere Zeit — in das 20. Jahrhundert — hinein.
5. Warum war nach dem Ersten Weltkrieg in bezug auf Jehovas Volk ein geistiges Wiederaufbauwerk nötig, und wann wurde damit begonnen?
5 Der Erste Weltkrieg (1914—1918) wirkte sich auf den gesalbten Überrest der ergebenen, getauften Diener Jehovas verheerend aus. Seine irdische Organisation wurde in mancher Hinsicht behindert. Als dieser erste totale Krieg zu Ende war, befanden sich einige gesalbte Christen, die im Dienst und in der Anbetung Jehovas führend vorangegangen waren, noch im Gefängnis und sollten noch eine langjährige Strafe verbüßen. Doch im Jahre 1919 kam die Befreiung: die Befreiung aus dem Gefängnis und, was noch wichtiger war, die Befreiung aus Groß-Babylon (wozu auch die abtrünnige Christenheit
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