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Das heutige Hungerproblem — seine eigentliche Ursache und endgültige LösungErwachet! 1973 | 22. September
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solchen Veränderungen herbeizuführen, Gott aber ist so etwas möglich; und er hat die Zusicherung gegeben, daß er alles das tun wird. — Offb. 21:3-5; 16:14, 16.
Unmäßigkeit meiden
Nicht nur die Armen müssen sich die Hoffnung auf Gottes neue Ordnung deutlich vor Augen halten. Wie wir in Lukas 21:34, 35 lesen, warnte Jesus alle, die nicht zu den Ärmsten der Armen gehören: „Gebt aber auf euch selbst acht, damit euer Herz niemals durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Sorgen des Lebens beschwert werde und jener Tag plötzlich, in einem Augenblick, über euch komme wie eine Schlinge. Denn er wird über alle die kommen, die auf der ganzen Erdoberfläche wohnen.“
Wer daher in einem der „reichen Länder“ wohnt, wo es jetzt noch mehr als genug zu essen gibt, muß wachsam sein, daß ihm der materielle Wohlstand nicht zuviel bedeutet. Würde er ihm zuviel Wert beimessen, dann würde er die Bedeutung unserer Zeit nicht erkennen. Jeder Mensch, der in Gottes neuer Ordnung leben möchte, muß jetzt lernen, die Anbetung Jehovas an die erste Stelle im Leben zu setzen.
Denke einmal darüber nach: Eine unvergleichliche neue Ordnung steht vor der Tür. Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, hat verheißen, daß die Erde bald reichlich Nahrung hervorbringen wird und daß ihre Reichtümer zum Nutzen der gerechten Menschen und zur Ehre Gottes verwendet werden. Die heutige Gesellschaftsordnung, in der die eine Minderheit bildenden gutgenährten Menschen begünstigt und die Bedürfnisse der Mehrheit, die arm und hungrig ist, mißachtet werden, wird dann für immer verschwunden sein. Und Jehova „wird ... für alle Völker ... ein Festmahl von Gerichten, reich an Öl, machen, ein Festmahl von Hefenweinen, von Gerichten, reich an Öl, mit Mark gefüllt, von gefilterten Hefenweinen“. — Jes. 25:6.
Würde dir ein Leben unter solchen Verhältnissen, in einer Welt, in der Gerechtigkeit herrscht, gefallen? Wenn ja, dann solltest du jetzt die Verheißungen dafür kennenlernen und dich mit den Bedingungen vertraut machen, die jeder erfüllen muß, der darin leben möchte. Jehovas Zeugen werden dir dabei gern behilflich sein, und zwar unentgeltlich. Lade sie ein, dich zu einer Zeit, die dir paßt, zu besuchen, um mit dir über diese Verheißungen zu sprechen.
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Die Überschwemmung des Mississippi — verheerende Auswirkungen auf den „Brotkorb“ AmerikasErwachet! 1973 | 22. September
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Die Überschwemmung des Mississippi — verheerende Auswirkungen auf den „Brotkorb“ Amerikas
DIE diesjährige Überschwemmung des Mississippi und seiner Nebenflüsse gehört zu den größten Überschwemmungskatastrophen in der Geschichte Amerikas.
Es ist nichts Ungewöhnliches, daß der Mississippi im Frühjahr Hochwasser führt. Er entwässert mit seinen Nebenflüssen eine gewaltige, gut bewässerte, fruchtbare Ebene, die sich von den Rocky Mountains bis zu den Appalachen erstreckt. Doch die diesjährigen Hochwasser waren ganz anders als diejenigen anderer Jahre.
Die diesjährigen Überschwemmungen haben sich auf das Gebiet, das man als „Amerikas Brotkorb“ bezeichnen könnte, verheerend ausgewirkt. Seit Generationen werden in diesem Gebiet große Mengen Getreide, Gemüse, Fleisch und Molkereiprodukte erzeugt. Über das Jahr 1973 wurde prophezeit, daß es das ertragreichste Jahr der Geschichte werde.
Doch diese Prophezeiung bewahrheitet sich jetzt nicht. Was ist geschehen? Wie wird es sich auf die amerikanische Bevölkerung auswirken?
Ursache der Überschwemmung
Eigentümliche Witterungsverhältnisse bewirkten, daß der Strom anschwoll wie noch nie. Vom vergangenen Oktober an erhielten der Süden und der Mittelwesten der Vereinigten Staaten außerordentlich schwere Niederschläge.
Im März wurde im Staate Mississippi eine Niederschlagsmenge gemessen, die 218 Prozent über der Menge des entsprechenden Monats im Vorjahr lag. In Memphis (Tennessee) waren 65 der ersten 106 Tage des Jahres Regentage.
Der Mississippi schwoll allmählich an und erreichte an mehreren Stellen eine Rekordhöhe. Im April brach er in St. Louis einen zweihundertjährigen Rekord, als der Wasserstand eine Höhe von über dreizehn Metern erreichte.
Aber die diesjährige Überschwemmung unterschied sich nicht nur durch das Ausmaß von den Überschwemmungen vergangener Jahre. Ein Sprecher der Pioniertruppen der amerikanischen Armee sagte: „In diesem Jahr führte der Mississippi lange und anhaltend Hochwasser, während in anderen Jahren das Wasser stieg und kurz danach wieder zurückging.“ Die anhaltenden Überschwemmungen haben großen Schaden angerichtet.
Ausmaß der unmittelbaren Schäden
In vielen Ortschaften entlang dem Mississippi und seinen Nebenflüssen standen Wohnhäuser, Scheunen und Ställe unter Wasser. Dämme und Deiche waren vom Wasser weggespült worden. Städte wie Cairo (Illinois) glichen Inseln in einem See lehmigbraunen Wassers. Ein Mann, der schon viele Überschwemmungen des Mississippi erlebt hatte, sagte von der diesjährigen Überschwemmung, sie sei „von allen bisherigen die schlimmste“.
Der durch die Überschwemmung verursachte Sachschaden beläuft sich bis jetzt auf mindestens 500 Millionen Dollar. Über zwanzig Menschen sind umgekommen; etwa 35 000 mußten Haus und Hof verlassen. Insgesamt sollen 4 500 000 bis 8 000 000 ha Land überschwemmt worden sein.
Dabei ist es erstaunlich, daß diese gewaltigen Wassermengen nicht mehr Schaden angerichtet haben. Was ist der Grund?
Warum der Schaden nicht größer war
Das von den Armeepionieren der Mississippi-Kommission geschaffene Hochwasserkontrollsystem hat gut funktioniert, offenbar ohne eine einzige Panne. Im Mai sagte ein Sprecher dieser Kommission, daß der Schaden ohne dieses Kontrollsystem ungefähr vierzehnmal größer gewesen wäre.
Mit dem Bau des über 3 200 Kilometer langen Hochwasserkontrollsystems entlang dem Mississippi wurde nach der Hochwasserkatastrophe vom Jahre 1927 begonnen, in der über 300 Menschen ums Leben kamen. Fünf Kilometer davon kosteten über acht Millionen Dollar. Wenn der Mississippi über seine natürlichen Ufer tritt, sorgt dieses System von Schutzdämmen dafür, daß das Wasser innerhalb dieses von Menschenhand gebauten Kanals bleibt.
Doch dieses im Jahre 1973 so erfolgreiche Hochwasserkontrollsystem ist vermutlich wenigstens teilweise dafür verantwortlich, daß es in anderen Gebieten Überschwemmungen gab. Der Mississippi war so angeschwollen, daß er kein Wasser mehr aufnehmen konnte. Daher staute sich das Wasser in den Nebenflüssen. Die von staatlicher und privater Seite sowie von den Countys errichteten Dämme hielten dem Wasserdruck nicht mehr stand; das Wasser durchbrach sie und überschwemmte das umliegende Land.
Das vom Bund errichtete Dammsystem hätte natürlich nicht funktioniert, hätten die Menschen nicht hart gearbeitet, um es instand zu halten. Sie trugen ihr Teil dazu bei, daß keine großen Schäden entstanden. Sobald es irgendwo ein Loch gab, wurde unermüdlich gearbeitet, bis der Schaden behoben war. Bei der kleinen Stadt Nairn im Staate Louisiana wurde ein Damm mit über 300 Schrottautos und Tausenden von Tonnen Steinen verstärkt.
Entlang dem Mississippi und seinen Nebenflüssen wurde die Bevölkerung auch immer wieder aufgefordert, Säcke mit Sand zu füllen, um Notdämme zu errichten und das Wasser in Schach zu halten. Die Freiwilligen, die diesen Aufrufen Folge leisteten, füllten Millionen Sandsäcke. Andere, jung und alt, arbeiteten viele Stunden, manchmal ohne zu essen oder zu schlafen, im Verein mit Angehörigen der Nationalgarde und der Marine, um Menschen zu retten oder Wohnhäuser und andere wichtige Gebäude davor zu bewahren, überschwemmt zu werden.
Da die Evakuierung gefährdeter Gebiete so reibungslos vor sich ging, waren auch kaum Verluste zu beklagen. Die Ältesten der Versammlungen der Zeugen Jehovas brachten nicht nur ihre eigene Familie in Sicherheit, sondern sorgten auch dafür, daß ihre Glaubensbrüder in Sicherheit gebracht wurden.
In Morgan City im Staate Louisiana erfuhr man, daß beabsichtigt wurde, die Schleusentore zu öffnen, um einen Damm, der zu brechen drohte, zu entlasten; das würde zur Folge haben, daß das Gebiet, in dem sie wohnten, überflutet würde. Der vorsitzführende Aufseher berichtet, was die Ältesten unternahmen:
„Etwa zwei Wochen bevor die Schleusentore geöffnet wurden, besprachen die Ältesten, die mit dieser Möglichkeit rechneten, mit ihren Gehilfen und anderen Brüdern, die es betraf, die Evakuierung der Versammlungsglieder und sorgten dafür, daß das Drittel der Versammlungsglieder, das kein eigenes Fahrzeug besaß, von anderen mitgenommen wurde. Die Studienleiter und ihre Gehilfen sollten den Gliedern ihrer Gruppe bei der Evakuierung behilflich sein.“
Am Dienstag morgen, den 17. April wurden die Schleusentore geöffnet. Am Tag davor hatte es auch wieder angefangen zu regnen. Der aus der Schleuse freigelassene Wasserstrom wälzte sich überall durch Morgan City. Nach 18 Uhr feierte die Versammlung jedoch noch das Abendmahl. Danach aber begann die Evakuierung.
Die meisten Zeugen Jehovas von Morgan City wurden von Gliedern der benachbarten Versammlung Lafayette aufgenommen. Die Versammlungen von Baton Rouge sandten zur Deckung der Auslagen Geld nach Lafayette.
Der schlimmste Schaden wurde der Landwirtschaft zugefügt. Dieser Schaden wird von großer Tragweite sein.
Folgen für den amerikanischen „Brotkorb“, die von großer Tragweite sind
Die Situation ist so ernst, daß die in Memphis (Tennessee) erscheinende Zeitung Press-Scimitar schreibt: „Ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums ... erklärte, daß es zu einer Getreidenot kommen könnte.“
Die starken Niederschläge und die Überschwemmung waren für die Landwirtschaft in doppelter Hinsicht ein Schlag. Wegen des Regens im vergangenen Herbst konnte nicht die gesamte Ernte eingebracht werden. Jetzt, in diesem Jahr, haben die Farmer alle Hände voll zu tun gehabt, das Hochwasser zu bekämpfen,
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