Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Die Geldsorgen der Kirchen
● Die religiöse Gleichgültigkeit hat es mit sich gebracht, daß in England Dutzende von alten Kirchen geschlossen worden sind. Viele davon hat man verkauft oder in Gemeindezentren, Theater oder Wohnungen umgewandelt. Die anglikanische Kirche macht sich besonders um viele ihrer großen Kathedralen Sorgen, die unter der zerstörenden Einwirkung des Schmutzes, dem altersbedingten Zerfall und unter den inflationsartig steigenden Kosten zu leiden haben. Öffentliche Aufrufe haben für die Instandsetzung der Kathedralen in York, Winchester und Canterbury mehrere Millionen Pfund Sterling eingebracht. In der Kathedrale von Salisbury wird jetzt zur Deckung der Ausgaben ein freiwilliges Eintrittsgeld erhoben. Doch die Lage bleibt kritisch. Das Oberhaupt der Kirche von England erwägt, den Staat um eine Finanzhilfe zu bitten.
Aus Nigeria berichtet die „Sunday Times“, daß „im East-Central State viele katholische Gemeinden bankrott sind“. In der „Daily Times“ heißt es, ein Bischof in diesem Gebiet habe „die Gebühren für kirchliche Dienste drastisch um 300 bis 400 Prozent erhöht“. Die Gebühren für Trauungen sind gestiegen, und Erwachsenentaufen kosten nun ungefähr doppelt soviel wie Kindertaufen.
Der Vatikan hat wieder andere Schwierigkeiten: Fehlinvestitionen. Die Zeitschrift „Business Week“ reihte den Vatikan in einem Bericht über das zerfallende Imperium des italienischen Finanzmannes Michele Sindona unter die „großen Verlierer“ ein. Zu den Investitionen des Vatikans in zwei der Banken Sindonas (eine ist jetzt bankrott, und die andere ist von den Schweizer Behörden geschlossen worden) bemerkte die Zeitschrift: „Die Geldeinbuße in Rom erhöht den Gesamtverlust der Kirche auf 40 bis 50 Millionen Dollar.“ Würden die Gesamteinnahmen der katholischen Kirche wie es im „National Catholic Reporter“ heißt, auf ein einziges Bankkonto eingezahlt, so „wäre die Firma ,Kirche von Rom‘ zweifellos das größte multinationale Unternehmen der Welt“. „Und“, so lügt diese Zeitschrift hinzu, „ihr Geld wäre Dollar für Dollar wahrscheinlich bei den am schlechtesten geführten Unternehmen der Welt angelegt.“
„Im Bilde Gottes“
● Es ist noch nicht allzu lange her, daß man begeisternde Vorhersagen darüber machte, welche Rolle Computer künftig in Angelegenheiten der Menschheit spielen würden. In einem Artikel der „Saturday Review“ hieß es kürzlich: „Wenn man es jetzt, Mitte der 70er Jahre, nüchtern betrachtet, stellt man fest, daß den Voraussagen und volkstümlichen Darstellungen eine voreilige Einschätzung zugrunde lag.“ Weshalb? Weil man mit Computern zwar erstaunliche Berechnungen anstellen kann, Untersuchungen aber ergeben haben, daß „selbst dem größten, modernsten Computer Sätze, die ein vierjähriges Kind ohne weiteres begreifen könnte, nicht verständlich gemacht werden können“.
Diese sachlichere Betrachtung fördert Wertschätzung für etwas anderes. Das soll indes nicht heißen, Computer seien keine bemerkenswerten Erfindungen; doch in dem Artikel wurde auch darauf hingewiesen, daß „die Fähigkeiten des Menschen weit wunderbarer sind, als wir uns träumen ließen. ... Allein schon die Zahl der Kombinationsmöglichkeiten des Gehirns zahlenmäßig begreiflich zu machen übersteigt die gegenwärtigen Fähigkeiten unserer besten Mathematiker. Die gesamte Leistungsfähigkeit des menschlichen Zentralnervensystems kann man am besten dadurch beschreiben ..., [indem man sagt,] daß es für alle praktischen Zwecke unbegrenzt brauchbar ist.“ Nach dem Zitat aus dem 1. Buch Mose, daß ‘Gott den ersten Menschen in seinem Bilde schuf’, hieß es in dem Artikel weiter: „Dennoch steht fest, daß wir nur mit einem winzigen Bruchteil unserer wahren Fähigkeiten arbeiten. Wenn wir die Natur untersuchen, stellen wir fest, daß Systeme erschaffen worden sind, um vollständig zu arbeiten. Welchen Zweck haben die ungenutzten Fähigkeiten und Talente des Menschen? Wofür sind sie bestimmt?“ Die Antwort, die nur in der Bibel zu finden ist, lautet: Für ewiges Leben in einer gerechten neuen Ordnung, einer Ordnung, in der der Mensch vollen Gebrauch von seinen Fähigkeiten machen wird, was Glück und Freude zur Folge haben wird.
Fromme Verbrecher
● Es ist eine bekannte Tatsache, daß viele Mitglieder der Mafia die Kirche aktiv unterstützen. Auch in Israel, wo sich eine jüdische Verbrecherunterwelt entwickelt, gibt es anscheinend Leute, die der Ansicht sind, das Verbrechen sei mit Religion zu vereinbaren. Der Kriminologe Dr. Menahem Amir wies darauf hin, daß einige israelische Verbrecher religiös eingestellte Juden seien, obgleich sie mit Raub, Prostitution, Rauschgift, Schmuggel und Glücksspiel zu tun hätten. Er erwähnte zum Beispiel einen Mann der einem Ring von Rauschgifthändlern und Zuhältern angehört hatte. Dieser Mann war erschossen und in einem Orangenhain begraben worden. Ein Mitglied der Bande, die den Mord ausgeführt hatte, machte sich Sorgen, weil dieser Jude ohne ein entsprechendes Ritual begraben worden war. So ließ der Mann den Leichnam auf einen Friedhof überführen, und das zu seinem eigenen Unglück, denn die Überführung hatte eine polizeiliche Untersuchung und seine Verhaftung zur Folge. Wie im ersten Jahrhundert, so macht man auch heute Gottes Wort ungültig, während man eine von Menschen eingeführte religiöse Tradition pflegt. Gottes Sohn erklärte, daß eine solche Anbetung vergeblich ist (Matth. 15:7-9).