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  • War Petrus je in Rom?
    Der Wachtturm 1966 | 1. Juni
    • darauf hinweisen, daß Paulus die Versammlung in Rom nicht gegründet hat, sondern daß sie ohne Zweifel von den Juden in Rom gegründet worden war, die an jenem bemerkenswerten Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. in Jerusalem und unter den dort Bekehrten gewesen waren. Als sie nach Rom zurückkehrten, predigten sie dort die gute Botschaft vom Königreich. — Apg. 2:1-10.

      Nachdem Paulus viele Schwierigkeiten überwunden hatte, kam er in Rom an. Der Bericht in Apostelgeschichte 28:14-16 lautet wie folgt: „Hier [in Puteoli] fanden wir Brüder, die uns inständig baten, sieben Tage bei ihnen zu bleiben; und so kamen wir Rom näher. Und von dort kamen uns die Brüder, als sie die Nachricht über uns hörten, bis zu dem Marktplatz von Appius und den Drei Schenken entgegen, und als Paulus sie erblickte, dankte er Gott und faßte Mut. Als wir schließlich nach Rom hineinkamen, wurde es Paulus erlaubt, für sich zu bleiben bei dem Soldaten, der ihn bewachte.“ Nirgends wird erwähnt, Petrus sei von Rom herbeigekommen, um Paulus zu treffen, und die nachfolgenden Aufzeichnungen enthalten nichts über einen Besuch, den Petrus dem Apostel Paulus abgestattet hätte, während er dort in Haft war, bevor er vor Kaiser Nero, den Pontifex maximus, geführt wurde. Petrus wird auch nicht in dem langen Brief erwähnt, den Paulus an die Römer schrieb und der viele Grüße enthält. — Röm. 16:3-23.

      DER DIENST DES PETRUS IN DEN ÖSTLICHEN VERSAMMLUNGEN

      Wo verrichtete Petrus in der Zwischenzeit sein Missionarwerk? Nun, er amtete seinem Auftrag gemäß als Apostel für die Beschnittenen. (Gal. 2:8) Deshalb konzentrierte er seine Anstrengungen auf die Diaspora, die „Zerstreuung“.a Babylon würde in der östlichen „Zerstreuung“ der Juden der Konzentrierungspunkt sein. Darüber lesen wir folgendes:

      Zur Zeit Christi konnte Josephus von den Juden Babyloniens als von „viel tausend Menschen“ sprechen, die „nicht zu zählen sind“. (Jüdische Altertümer, XI, v, 2) Er berichtet uns auch von 2000 jüdischen Familien, die Antiochus von Babylonien und Mesopotamien nach Phrygien und Syrien übersiedeln ließ ... Babylonien blieb jahrhundertelang ein Sammelpunkt des östlichen Judaismus, und aus den Besprechungen an den Rabbinerschulen entstand im fünften Jahrhundert unserer Zeitrechnung der jerusalemische Talmud und ein Jahrhundert später der babylonische Talmud. Die beiden wichtigsten Zentren des mesopotamischen Judaismus waren Nehardea, eine Stadt am Euphrat, und Nisibis am Mygdonios, einem Nebenfluß des Chaborâs, wo sich auch Zentren des syrischen Christentums befanden. — International Standard Bible Encyclopaedia, Ausgabe 1955, Band 2, Seite 856a.

      Während Paulus sich in westliche Richtung, nach Europa, begab, dienten Jakobus und Kephas und Johannes in Übereinstimmung mit der in Galater 2:9 erwähnten Übereinkunft in der östlichen Welt. Jakobus stimmt in dem von ihm verfaßten Brief damit überein. Er führt seinen Brief mit folgenden Worten ein: „Jakobus, ein Sklave Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme, die überall zerstreut sind: Grüße!“ (Jak. 1:1) Der Apostel Johannes, der das letzte Buch der Bibel schrieb, adressierte es mit folgenden Worten an die im Osten befindlichen Versammlungen: „Johannes an die sieben Versammlungen, die in dem Bezirk Asien sind.“ Der auferstandene Christus, der Johannes die Vision gab, gebot ihm: „Was du siehst, schreibe in eine Buchrolle und sende es den sieben Versammlungen, in Ephesus und in Smyrna und in Pergamon und in Thyatira und in Sardes und in Philadelphia und in Laodicea.“ (Offb. 1:4, 11) Nun, an wen schrieb Petrus? Petrus führt seinen ersten Brief mit folgenden Worten ein: „Petrus, ein Apostel Jesu Christi, an die zeitweilig Ansässigen, die zerstreut sind in Pontus, Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien.“ (1. Petr. 1:1) Keiner der hier erwähnten Orte liegt in Europa.

      BABYLON IST KEIN GEHEIMNISVOLLER NAME FÜR ROM

      Petrus erwähnt Rom in seinem Brief überhaupt nicht; dagegen weist er deutlich darauf hin, daß der Brief von Babylon aus geschrieben wurde. In 1. Petrus 5:13 heißt es: „Es grüßt euch die mitauserwählte Gemeinde in Babylon und Markus, mein Sohn.“ (Rösch) Aber Verfechter des Gedankens, daß Petrus von Rom aus schrieb, argumentieren, er habe Rom symbolisch erwähnt und unter dem Namen Babylon getarnt. Zum Beispiel heißt es in der Einleitung zum ersten Petrusbrief einer von James Kardinal Gibbons approbierten Übersetzung (englisch), gedruckt von dem Herausgeber, der John Murphy Company, auszugsweise wie folgt:

      Er schrieb ihn von Rom aus, das er sinnbildlich Babylon nennt, etwa fünfzehn Jahre nach unseres Herrn Himmelfahrt.

      Die bereits zitierte Rösch-Übersetzung führt zu 1. Petrus 5:13 folgende Fußnote an: „Die mitauserwählte Gemeinde in Babylon ist die römische Christengemeinde.“ Das Neue Testament, übersetzt von Monsignore R. A. Knox (1944), schreibt in der Fußnote zu diesem Text: „Es können kaum Zweifel darüber bestehen, daß mit Babylon Rom gemeint ist; vergleiche Apokalypse xvii, 5.“

      Wenn Petrus seinen ersten Brief etwa fünfzehn Jahre nach der Himmelfahrt Jesu geschrieben hätte, müßte nach katholischer Ansicht der Brief des Petrus mindestens vor dem Jahre 48 u. Z. verfaßt worden sein. The Catholic Encyclopedia, Band 11 (Ausgabe 1911), schreibt jedoch auf Seite 753b:

      Die zutreffendste Ansicht ist die, die vom Ende des Jahres 63 oder dem Anfang des Jahres 64 ausgeht; und wenn der hl. Petrus im Jahre 64 (67?) in Rom den Märtyrertod starb, kann der Brief nicht nach diesem Zeitpunkt geschrieben worden sein; nebenbei läßt der Brief erkennen, daß die von Kaiser Nero gegen Ende des Jahres 64 begonnene Verfolgung noch nicht ausgebrochen war ... Der Brief konnte nicht vor dem Jahre 63 verfaßt worden sein ...

      Folglich schrieb Petrus seinen Brief gemäß Schätzungen von katholischer Seite, bevor Rom anfing, die Christenversammlung zu verfolgen. Was sollte daher der Zweck oder zwingende Grund sein, daß Petrus den Namen Rom verbergen oder Babylon als Decknamen für Rom gebrauchen wollte, bevor die Christen durch die Römer verfolgt wurden? Diesbezüglich lesen wir in der Cyclopædia von M’Clintock und Strong, Band 8, Seite 18, folgendes:

      Warum sollte man in einen Namen, der als Abfassungsort eines Briefes angegeben wird, einen mystischen Sinn hineinlegen? Dafür besteht kein größerer Anlaß, als daß man auch den geographischen Namen in [Kapitel] 1, [Vers] 1, eine ähnliche Bedeutung zuschreibt. Wie konnten seine Leser in dem Ausdruck ἡ συνεκλεκτὴ [he syneklekté: die miterwählte Kirche] in Babylon die Kirche zu Rom entdecken? Und wenn Babylon eine feindlichgesinnte geistige Macht darstellen soll, wie in der Apokalypse (xviii, 21), dann erscheint es seltsam, wenn katholische Kritiker hier allgemein diese Deutung akzeptieren und zulassen, daß man durch Schlußfolgerungen dieses Kennzeichen ihrer geistigen Metropole zuschreibt. Dr. Brown von Edinburgh führt einen Fall an, der etwa parallel liegt: „Unsere Stadt nennt man manchmal Athen wegen ihrer Lage und weil es dort etwas zu lernen gibt. Man könnte deswegen aber nicht argumentieren, ein Brief komme aus Edinburgh, weil im Briefkopf der Ort Athen genannt wird.“ (Expository Discourses on 1st Peter, i, 548)

      ... Die natürliche Interpretation ist die, daß man den Namen Babylon auf die wohlbekannte Stadt bezieht. Es stimmt, wir haben keinen Bericht darüber, daß Petrus irgendeine Missionsreise nach Chaldäa unternommen hätte, denn nur weniges erfahren wir aus dem Neuen Testament über den letzten Teil seines Lebens. Wir wissen aber von Josephus, daß viele Juden in Babylon wohnten — οὐ γαρ ὀλίγοι μυριάδες [ou gar olígoi myriádes: nicht wenige (Myriaden) Tausende]. War nicht gerade ein solcher Ort, der zu einem großen Teil eine jüdische Kolonie oder Niederlassung war, dazu angetan, den Apostel der Beschneidung anzuziehen? ... Wenn man einräumt, daß das Parthische Reich [in dem damals Babylon lag] seine eigene Regierung hatte, schreibt er an Personen in anderen Provinzen, die der römischen Gerichtsbarkeit unterstanden, und er schärft ihnen ein, dem Kaiser als dem Obersten und den verschiedenen Beamten, die er zum Zwecke der örtlichen Verwaltung bestellte, zu gehorchen. Darüber hinaus werden, wie schon oft vermerkt worden ist, die Länder der in dem Brief (i, 1) angesprochenen Personen der Reihe nach aufgezählt, in der Ordnung, die eine von Babylon aus schreibende Person natürlicherweise wählen würde — die am nächsten liegenden zuerst und dann kreisförmig auf die im Westen und Süden in größerer Entfernung liegenden Gegenden übergehend. An der buchstäblichen Bedeutung der Bezeichnung Babylon halten Erasmus, Calvin, Beza, Lightfoot, Wieseler, Mayerhoff, Bengel, De Wette, Bleek und vielleicht die Mehrheit der modernen Kritiker fest.

      Als Stütze für das vorher Dargelegte haben wir ein Werk, betitelt A Commentary, Critical and Explanatory, on the Old and New Testaments (Ein kritischer und erklärender Kommentar zum Alten und Neuen Testament), von den Doktoren R. Jamieson, A. R. Fausset und D. Brown aus Großbritannien, Ausgabe 1873, Teil 2, das auf Seite 514b über Babylon folgendes ausführt:

      Das chaldäische Babylon am Euphrat. Siehe Einführung, ÜBER DEN ORT DER ABFASSUNG dieser Epistel, als Beweis dafür, daß nicht Rom damit gemeint ist, wie Papisten versichern. Vergleiche damit die Predigt von LIGHTFOOT. Wie unwahrscheinlich ist es doch, daß in einem freundlichen Grußwort ein in der Prophezeiung (Johannes, Offenbarung 17.5) doppeldeutiger Titel gebraucht wurde! Babylon war das Zentrum, von dem die asiatische Zerstreuung, an die sich Petrus wendet, herstammte. PHILO, Legatio ad Caium, Abschnitt 36, und JOSEPHUS, Jüdische Altertümer, 15, 2.2; 23:12, unterrichten uns darüber, daß in Babylon zur Zeit der Apostel eine große Anzahl Juden lebte (in Rom dagegen lebten verhältnismäßig wenige, etwa 8000, JOSEPHUS, 17.11); so war es ganz natürlich, daß es von dem Apostel der Beschneidung besucht wurde. Dort befand sich das Zentrum derer, die er mit so viel Erfolg zu Pfingsten angesprochen hatte, Apostelgeschichte 2:9, jüdische „Parther ... Bewohner von Mesopotamien“ (die Parther waren damals die Herren im mesopotamischen Babylon); diesen diente er in persona. Seinen anderen Zuhörern, den jüdischen „Bewohnern von Kappadozien, Pontus, Asien, Phrygien, Pamphylien“, diente er nun brieflich. Das erste eindeutige Zeugnis über den Märtyrertod des Petrus in Rom liefert DIONYSIUS, der Bischof von Korinth (letzte Hälfte des zweiten Jahrhunderts). Der Wunsch, Petrus und Paulus, die beiden führenden Apostel, als Gründer der Kirche der Metropole hinzustellen, scheint „der Vater“ dieser Tradition gewesen zu sein. CLEMENS VON ROM (1. Epistola ad Corinthios, Abschnitte 4, 5), DER OFT ZITIERT WIRD, SPRICHT IN WIRKLICHKEIT DAGEGEN. Er erwähnt Paulus und Petrus zusammen, führt jedoch als Unterscheidungsmerkmal an, daß Paulus sowohl im Osten als auch im Westen predigte, womit er andeutet, daß Petrus nie im Westen war.b

      In 2. Petrus 1:14 sagt er: „Ich weiß, daß das Ablegen meiner Hütte nahe bevorsteht.“ Damit deutet er die Nähe seines Märtyrertodes an, erwähnt jedoch nichts von Rom, auch nichts von irgendeiner Absicht, Rom zu besuchen.c

      DIE WAHRHEIT, NICHT DIE TRADITION, MACHT FREI

      Was ist, wenn jene religiösen Schreiber von Schriften, die kein Teil der Bibel bilden, dennoch behaupten, daß Babylon Rom bedeute — daß Babylon der Deckname für Rom sei? Jene Männer waren nicht inspiriert, so wie es Gottes Diener waren, die die Heilige Schrift aufgezeichnet haben. Petrus war einer dieser inspirierten Bibelschreiber. (2. Petr. 1:21) Wenn Petrus Babylon sagt, in Wirklichkeit aber Rom gemeint hätte, dann hätte Gottes Geist, der Petrus inspirierte, unrecht gehabt, was natürlich nicht denkbar ist, denn Babylon ist nicht Rom und wird auch nicht sinnbildlich für Rom gebraucht, wie wir in später veröffentlichten Artikeln dieser Serie noch erkennen werden. Was Gott sagt, ist immer wahr, und seine inspirierten Schreiber zeichneten die Wahrheit auf. Deshalb ist in der Aussage des Petrus in 1. Petrus 5:13 nicht Rom gemeint, sondern die buchstäbliche Stadt Babylon in Mesopotamien.

      Was das Bestehen Babylons zu jener Zeit betrifft, so geht aus The Westminster Historical Atlas to the Bible, revidierte Ausgabe 1956, von Wright und Filson (Seite 89, Landkarte mit der Überschrift „Die römische Welt um Christi Geburt“), hervor, daß es zu jener Zeit noch eine Stadt Babylon gab. Mit dem Ausdruck „die mitauserwählte Gemeinde in Babylon“, der in 1. Petrus 5:13 (Rösch) vorkommt, mag eine Versammlung, dort gemeint sein, aber „sie“ konnte Babylon nicht davor bewahren, in Erfüllung der Prophezeiung zu einer vollständigen Öde zu werden.

      Christen sehen in unseren Tagen Christus Jesus als die Grundlage der Christenversammlung und die Apostel als treue Männer an, die Christus, ihr Herr und Meister, gebraucht und die auf die Grundlage aufgebaut sind. Sie sehen nicht irgendeine Stadt auf der Erde als den Mittelpunkt ihres Glaubens an, so, als ob sie in Gottes Augen zum gegenwärtigen Zeitpunkt wichtiger wäre als eine andere Stadt. Ob ein gewisser Mann, selbst einer der Apostel Jesu Christi, eine besondere Stadt besucht hat oder nicht, ist hier nicht das Wichtige. Es ist jedoch wichtig zu wissen, daß Petrus nicht Rom meinte, als er Babylon sagte, denn wenn Babylon ein geheimer Name für Rom wäre, dann wäre Babylon die Große Rom. Aber die Bibel zeigt uns, daß Babylon die Große etwas weitaus Wichtigeres ist und einen viel weitreichenderen Einfluß ausübt, als Rom es jemals getan hat oder die Religion, die von Rom aus verbreitet wurde. Babylon die Große ist das Weltreich der falschen Religion, das nicht nur die Religionen der Christenheit, sondern auch die des Heidentums einschließt. Um dem Gebot der Bibel, aus Babylon hinauszugehen, nachzukommen, braucht man nicht in Rom zu sein; man kann sich irgendwo auf der Erde befinden und ein Gefangener in geistigem Sinne sein, der unter dem Einfluß Groß-Babylons steht. Daraus muß man fliehen. Man muß klar erkennen, was Babylon die Große ist, damit man sie verlassen und sein Leben retten kann. Um das zu tun, muß man ein klares Verständnis über das haben, was die Bibel über Babylon sagt. Vertrauen wir deshalb auf Gottes inspiriertes Wort mehr als auf die Traditionen der Menschen, die nicht inspiriert sind und versuchen, eine vorgefaßte Meinung zu unterstützen. Es ist allein die Wahrheit, die die Menschen frei macht. — Joh. 8:32.

  • Als Sklaven unseres Loskäufers standhalten
    Der Wachtturm 1966 | 1. Juni
    • Als Sklaven unseres Loskäufers standhalten

      ALLE heute lebenden Menschen sind in Sünde geboren und von Geburt Sklaven der Sünde. Wie gerieten wir aber in diese unglückliche Lage? Durch unseren Urvater, Adam, der sich der Sünde und dem Tod verkaufte, um noch einige kurze Jahre die Gesellschaft der selbstsüchtigen Sünderin Eva genießen zu können. Welche Torheit! Da sich seine Nachkommen noch in seinen Lenden befanden, als er sich verkaufte, verkaufte er damals uns alle mit unter die Sünde. — Röm. 5:12.

      Dank der großen Liebe Jehovas Gottes brauchen wir jedoch nicht Sklaven der Sünde oder Sklaven sündiger Menschen zu bleiben! Sein Wort sagt uns: „Denn gleichwie durch den Ungehorsam des e i n e n Menschen viele zu Sündern gemacht wurden, so werden auch durch den Gehorsam des e i n e n viele zu Gerechten gemacht werden“ — sie werden von der Sklaverei der Sünde befreit. — Röm. 5:19.

      Dadurch, daß wir gläubig geworden sind, haben wir aufgehört, uns freiwillig zu Sklaven der Sünde zu machen, haben die uns durch das Verdienst des Opfers Jesu zuteil werdende Gerechtigkeit angenommen und uns Jehova hingegeben, um seinen Willen zu tun. Die ersten, die auf diese Weise zu Gerechten gemacht wurden, sind die Glieder der geistigen Versammlung Jesu Christi, die 144 000 Königreichserben, von denen heute nur noch ein Überrest auf der Erde ist. Aber auch die Glieder der „großen Volksmenge“, das heißt die „anderen Schafe“ ziehen heute daraus Nutzen, denn von ihnen wird gesagt: „Sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht.“ — Offb. 7:9, 14.

      Da wir durch das Opfer Jesu Christi erkauft wurden, sind wir, ob wir nun zum „Überrest“ oder zu den „anderen Schafen“ gehören, das Eigentum dessen, der uns erlöst hat, das Eigentum Jesu Christi, unseres Loskäufers. Da wir von ihm erkauft worden sind, dürfen wir keine Sklaven der Sünde, Sklaven unseres eigenen Ichs oder Sklaven anderer Menschen mehr sein. Wir sollten als Sklaven unseres Loskäufers standhalten. Der Apostel Paulus schrieb warnend: „Ihr seid um einen Preis erkauft worden; werdet nicht mehr Sklaven der Menschen.“ — 1. Kor. 7:23.a

      Als Sklaven unseres Loskäufers standzuhalten ist keine leichte Sache. Heutzutage gelangen oft Diktatoren und fanatische Nationalisten an die Macht. Ehrgeizige, machthungrige Männer und Organisationen verlangen von uns, daß wir ihnen bedingungslos gehorchen und ihnen mit Leib und Seele ergeben sind. Da sie ohne rechtmäßigen Grund von uns fordern oder verlangen, daß wir ihre Sklaven werden und unser Leben in ihren Dienst stellen, dürfen wir ihren Forderungen nicht entsprechen.

      Darüber hinaus gibt es habsüchtige Geschäftsleute, die uns des finanziellen Gewinnes wegen versklaven möchten. Sie suchen uns durch „die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Schaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, zu verführen. Wir müssen uns daher vor dem Geist der Welt sehr in acht nehmen! — 1. Joh. 2:16; Eph. 5:15.

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