„Dein Wille geschehe auf Erden“ (10. Teil)
Jehovas herrliche Tempel auf dem Berge Morija in Jerusalem waren mit seinem Königtum über das damalige Volk Israel verbunden. Das vierte Kapitel des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“ behandelt die „Hinweise auf Gottes Königreich“, die in alter Zeit gegeben wurden. Im heiligen Garten Eden verurteilte Gott Adam und Eva wegen ihres Ungehorsam zum Tode, verhieß aber gleichzeitig die Geburt eines Samens von seinem symbolischen Weibe, seiner himmlischen Organisation. Dieser Same soll der symbolischen Schlange, das heißt Satan, dem Teufel, der Eva und Adam zur Sünde gegen Jehova Gott verleitet hatte, den Kopf zermalmen.
3. Was ist erforderlich, damit das ‚Zermalmen‘ eintreten kann, und wieso geschah dies nicht in der Flut?
3 Das Zermalmen des Kopfes der alten Schlange bedeutete einen Kampf zwischen Herrschern. Satan, der Teufel, hatte sich zum Herrscher über den Menschen aufgeschwungen, indem er diesen auf schlaue Art dazu brachte, daß er ihm mehr gehorchte als Jehova Gott. Es ist deshalb ein anderer mächtiger Herrscher erforderlich, der Satan als Herrscher besiegen und vernichten kann. Durch die Flut der Tage Noahs wurde Satan seiner Herrschaft nicht beraubt. Die Flut machte wohl der „alten Welt“, der „Welt gottloser Menschen“, ein Ende, aber Satan hatte weiterhin die Macht über seinen dämonischen Samen, die unsichtbaren Geister oder gefallenen Engel, inne. — 2. Pet. 2:5, NW.
4, 5. (a) Wo begann die Empörung nach der Flut? (b) Zu welcher Stellung über seine Nachkommen erhob sich Noah nicht, und inwiefern folgte Nimrod nicht seinem Beispiel?
4 In der Welt nach der Flut verlockte Satan, der Teufel, die meisten Nachkommen Noahs bald zur offenen Empörung gegen Jehova Gott, der ihre Vorfahren, Noah mit seiner Familie, in jener weltvernichtenden Flut am Leben erhalten hatte. Dieser erste Aufruhr flackerte besonders in der alten Stadt Babylon auf, die an den Ufern des Euphrat, in Mesopotamien, in dem Lande lag, das heute als Irak bekannt ist. „Noah lebte nach der Flut dreihundert und fünfzig Jahre.“ (1. Mose 9:28) Während dieser ganzen Zeit erhob er nie den Anspruch, der verheißene Same des Weibes Gottes zu sein, nur weil er die rettende Arche gebaut hatte. Auch machte er sich nicht zum König über seine Nachkommen, die ganze Menschheit. Hätte er das getan, dann hätte er eine Weltregierung aufgerichtet, in der er selbst als Herrscher über die ganze Menschheit geamtet hätte. Nimrod, Noahs Urenkel, dagegen handelte nicht nach dem Beispiel seines gottgefälligen Vorfahren. Nimrod trennte sich von Noah. Und obwohl dieser noch lebte, brach Nimrod den Regenbogenbund, den Gott zum Schutze der Heiligkeit des animalischen Blutes mit Noah geschlossen hatte. Nimrod wurde aus Sports- und Kriegslust ein Jäger und schwang sich im Widerstand gegen Jehova zum König auf. Wir lesen:
5 „Dies ist die Geschichte der Söhne Noahs, Sem, Ham und Japhet. Und die Söhne Hams waren Kusch und Mizraim und Put und Kanaan. Und Kusch wurde der Vater von Nimrod. Er begann ein Mächtiger auf der Erde zu werden. Er offenbarte sich als ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova. Deshalb sagt man: ‚Gerade wie Nimrod, ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova.‘ Und der Anfang seines Königreiches wurde Babel und Erech und Akkad und Kalne im Lande Sinear. Von diesem Lande zog er nach Assyrien aus und begann Ninive zu bauen und Rehoboth-Ir und Kalah und Resen zwischen Ninive und Kalah.“ — 1. Mose 10:1, 6, 8-12, NW.
6. Wessen Vorläufer wurde Nimrod also, und wie vereitelte Gott den ursprünglichen Plan der Babylonier?
6 Somit war Nimrod, der mehr als sechszehnhundert Jahre vor dem großen König Nebukadnezar, dem Herrscher des babylonischen Weltreiches, lebte, dessen eigentlicher Vorläufer. Als die gegen Jehova Rebellierenden in den Tagen Noahs Babel (oder Babylon) zur Welthauptstadt machen und der falschen Religion ein bis an den Himmel reichendes Heiligtum errichten wollten, vereitelte Jehova ihren ungöttlichen Plan. Wie denn? Indem er die Sprache der Bauleute verwirrte und sie so zwang, sich zu zerstreuen, wobei sich jede Sprachgruppe für sich absonderte.
7. Von welcher Idee vermochte der Tod Nimrods die Menschen nicht zurückzuschrecken, und welche Tatsache beweist dies?
7 Durch dieses Wunder zeigte Jehova Gott, daß er der höchste Herrscher ist und daß die Durchführung seines Willens auf Erden nicht blockiert werden kann. Wie aus Berichten nichtjüdischer Religionen hervorgeht, starb Nimrod eines gewaltsamen Todes. Trotz seiner Leistungen als Jäger, Städtebauer und Eroberer, erwies er sich nicht als der verheißene Same des Weibes Gottes. Nimrods gewaltsamer Tod, der, wie man annimmt, als ein Strafgericht über ihn kam, vermochte die Menschen jedoch nicht von der Königtumsidee zurückzuschrecken. In den Tagen Abrahams, der zwei Jahre nach dem Tode Noahs geboren wurde, gab es im Mittleren Osten, gerade in den Gebieten, wo Nimrod als erster menschlicher König geherrscht hatte, eine ganze Anzahl Könige. Abraham war aus der chaldäischen Stadt Ur ausgezogen und war unter Gottes Leitung in dem Verheißenen Lande im Westen angelangt.
8. Welcher König vertrat damals Gott auf Erden, und was gab ihm Abraham?
8 Befand sich unter allen jenen Königen dieser Welt keiner, der Gott auf Erden vertrat? Doch, und Abraham hatte das Vorrecht, ihm im Verheißenen Lande zu begegnen. Dieser König war Melchisedek, der „König von Salem“ und „Priester Gottes, des Höchsten“. Als Gottes König und Priester stand Melchisedek über Abraham. Er segnete Abraham, und dieser gab ihm den Zehnten von der ganzen Beute, die er von seinem Sieg mitbrachte, den Gott ihm über vier aus dem Norden eindringende Könige verliehen hatte.
9. Mit welchen Worten segnete Melchisedek Abraham, und weshalb gab es erst Jahrhunderte später wieder ein Vorbild-Königreich Gottes auf Erden?
9 Melchisedeks Segensspruch war bezeichnend: „Gesegnet sei Abram von Gott, dem Höchsten, dem Erschaffer des Himmels und der Erde, und gesegnet sei Gott, der Höchste, der deine Bedrücker in deine Hand geliefert hat!“ (1. Mose 14:1-20, NW) Die Stadt des Königreiches Melchisedeks war Salem, der ursprüngliche Teil der späteren Stadt Jerusalem. Hier gab es also ein Vorbild-Königreich Gottes auf Erden, und Melchisedek herrschte als gerechter König im Namen und Auftrage Gottes, des Höchsten, „des Königs der Ewigkeit“. Er saß in symbolischem Sinne auf Jehovas Thron. Er war nicht nur befugt, zu regieren, sondern war auch berechtigt, Gott Opfer darzubringen und Menschen, die von Gott anerkannt wurden, wie Abraham, zu segnen. Was aus seiner theokratischen Herrschaft wurde, wird in der Bibel nicht gesagt. Melchisedek hatte indes keinen Nachfolger in jenem Königreiche Gottes in Salem. Es vergingen deshalb Jahrhunderte, bis wieder ein Vorbild-Königreich Gottes auf unserer Erde herrschte. Melchisedek war demnach nicht der verheißene Same gewesen, der der alten Schlange, Satan, dem Teufel, den Kopf zermalmen und das sterbende, bedrückende Menschengeschlecht befreien sollte. Melchisedek diente jedoch als ein Vorbild des königlichen Samens des Weibes Gottes, der über jedem menschlichen König, ja selbst über den Königen David und Salomo stehen sollte.
10. Wer sollte König und Priester sein wie Melchisedek und durch welchen Eidschwur?
10 Gott selbst schwor unter Eid, daß dieser verheißene Same seines Weibes König und Priester sein werde wie Melchisedek und auf Gottes Thron sitzen werde, aber nicht wie Melchisedek, David und Salomo auf einem materiellen, irdischen Thron, sondern auf Gottes himmlischem Thron. Mehr als tausend Jahre vor der Geburt Jesu Christi inspirierte Jehova Gott den König David zu folgendem Liede: „Der Spruch Jehovas an meinen Herrn lautet: ‚Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel zu deinen Füßen lege.‘ Jehova hat geschworen (und es wird ihm nicht leid tun): ‚Du bist ein Priester auf unabsehbare Zeit nach der Weise Melchisedeks!‘ Jehova selbst zu deiner Rechten wird gewißlich Könige zerschmettern am Tage seines Zornes.“ — Ps. 110:1, 4, 5, NW.
11. Inwiefern stellte Melchisedek dadurch, daß er keinen Thronfolger hatte, treffend Jesus Christus dar, und in Verbindung mit welchem Heiligtum dient dieser?
11 Da Melchisedek keinen Amtsnachfolger hatte, schattete er prophetisch Jesus Christus vor, der immerdar der Priester und König Jehovas sein wird. „Denn dieser Melchisedek, König von Salem, Priester Gottes, des Höchsten, der mit Abraham zusammentraf, als er von der Schlachtung der Könige zurückkam und ihn segnete, und welchem Abraham einen Zehnten von allem zuteilte, ist fürs erste, gemäß Übersetzung, ‚König der Gerechtigkeit‘ und dann auch König von Salem, das heißt ‚König des Friedens‘. Ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, der weder einen Anfang der Tage noch ein Ende des Lebens hat, sondern dem Sohne Gottes gleich gemacht ist: er bleibt Priester immerdar.“ (Heb. 7:1-3, NW) Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist derjenige, der in Verbindung mit Jehovas wahrem Heiligtum dienen soll. Da er zufolge seiner Unsterblichkeit, die er bei seiner Auferstehung aus den Toten erlangt hat, immerdar König und Priester sein wird, braucht er keinen Amtsnachfolger. Das Priester- und Königtum für Gott, den Höchsten, sind in ihm für immer vereinigt. Wie verschieden von Babylons König Nimrod war doch König Melchisedek von Salem!
12. (a) Von wem mußte der wahre Same des Weibes Gottes durch einen Schwur in sein Amt eingesetzt werden? (b) Inwiefern gab Abraham seinen Urenkeln, den Israeliten, das rechte Beispiel, und wann und wie besang Mose das Verhältnis, in dem Gott zu seinem Volke stand?
12 Die Tatsache steht unverkennbar fest: Der, welcher der wahre Same des Weibes Gottes ist, muß von Jehova Gott, dem Höchsten, durch einen Schwur zum König und Priester gemacht werden. Da sich König Melchisedek im Verheißenen Lande befand, bestand für Abraham kein Grund, sich über sein Haus oder über sein Land zum König machen zu wollen. Abraham gab seinen Urenkeln, den Söhnen Jakobs oder Israels, den Israeliten, das rechte Beispiel. Jehova befreite sein Volk, die damaligen Israeliten, aus der Sklaverei in Ägypten. Er führte sie durch ein Wunder durch das Rote Meer und brachte sie in Sicherheit, vernichtete indes die ihnen nachjagenden Ägypter dadurch, daß er sie unter den einstürzenden Wasserwällen begrub. In einem Jubellied besang dann Mose das wahre Verhältnis Jehovas zu seinem Volke mit den Worten: „Jehova wird als König herrschen in alle Ewigkeit.“ (2. Mose 15:18, NW) Er war Israels himmlischer König!
13, 14. (a) Wie kam also Israel zu einem menschlichen König und wie endete der erste dieser Könige? (b) Wen erfand Jehova als einen Mann nach seinem Herzen, der König werden sollte, und mit wem verglich er ihn?
13 Nachdem die Israeliten in das Verheißene Land, Kanaan, geführt worden waren, wurden sie von Richtern regiert, die keine Nachfolger hatten, die aus ihren eigenen Familien stammten. Richter Gideon lehnte es ab, aus seiner Familie ein Herrscherhaus oder ein Königsgeschlecht zu machen, obwohl er Israels sichtbarer Befreier gewesen war. Er sagte: „Ich selbst werde nicht über euch herrschen, noch wird mein Sohn über euch herrschen. Jehova ist es, der über euch herrschen wird.“ (Richt. 8:23, NW) Erst auf das Verlangen des treulosen Volkes gab Jehova Gott den zwölf Stämmen Israels einen sichtbaren, menschlichen König. Als der betagte Richter Samuel in seiner Betrübnis zu Gott betete, tröstete ihn Jehova mit den Worten: „Nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen, damit ich nicht König über sie sei.“ (1. Sam. 8:7, NW) Der erste König, den sie erhielten, war Saul aus dem Stamme Benjamin. Er zog sich Gottes Mißfallen zu und nahm ein unheilvolles Ende. Von Saul sagte Jehova zu Israel: „Ich gab dir einen König in meinem Zorn und nahm ihn weg in meinem Grimm.“ (Hos. 13:11) Während der Herrschaft des Königs Saul fand Jehova im Stamme Juda einen Mann nach seinem Herzen. Er ließ den Propheten Samuel diesen Hirtenjungen David von Bethlehem zum Nachfolger des Königs Saul salben. Dadurch wurde David der Gesalbte Jehovas oder der Christus Jehovas. (1. Sam. 13:13, 14; 16:3-13) David war jedoch nicht Jesus Christus oder Jesus, der Gesalbte. Wie Melchisedek war er ein prophetisches Vorbild von Jesus Christus, dem Sohne Gottes. In prophetischen Aussprüchen wird Jesus Christus sogar als David, was „Geliebter“ bedeutet, bezeichnet, zum Beispiel in folgenden Worten:
14 „Ich werde e i n e n Hirten über sie erwecken, und er wird sie weiden — meinen Knecht David; der wird sie weiden, und der wird ihr Hirt sein. Und ich Jehova, werde ihr Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst sein in ihrer Mitte. Ich, Jehova, habe geredet.“ — Hes. 34:23, 24.
15. Wen salbte Israel hierauf zum König, und was sollte nach dessen Tod mit dem Königreich geschehen?
15 König Saul starb in einer Schlacht. Danach erkannten die Israeliten, daß David von Jehova zum Nachfolger Sauls gesalbt worden war, und sie salbten ihn als Gesalbten Jehovas zum König. Nachdem David als König in Jerusalem fest eingesetzt war, wünschte er Jehova ein Heiligtum zu bauen, das das Zelt oder die Stiftshütte ersetzen sollte, die Mose in der Wüste errichtet hatte. Jehova versagte David, dem Kriegsmann, dieses Vorrecht. Aber weil Jehova Davids Wunsch wohlgefiel, schloß er von sich aus einen Bund mit David, wonach das Königtum nie vom Hause Davids weichen sollte. Was mußte demnach beim Tode Davids geschehen? In Jehovas Königreichsbund mit David war gesagt worden: „Ich [werde] deinen Samen nach dir erwecken, der von deinen Söhnen sein wird, und werde sein Königtum befestigen. Der wird mir ein Haus bauen; und ich werde seinen Thron befestigen auf ewig. Ich will ihm Vater sein, und e r soll mir Sohn sein; und ich will meine [liebende] Güte nicht von ihm weichen lassen, wie ich sie von dem [Saul] weichen ließ, der vor dir war. Und ich will ihm Bestand geben in meinem Hause und in meinem Königreich auf ewig; und sein Thron soll fest sein auf ewig.“ — 1. Chron. 17:11-14.
16. Weshalb kam keiner der Könige der Christenheit unter die Bestimmungen jenes Königreichsbundes zu stehen?
16 Von allen Königen oder politischen Herrschern, die seit dem römischen Kaiser Konstantin bis heute in der Christenheit geherrscht haben, kam keiner unter die Bestimmungen des Königreichsbundes zu stehen, den Jehova mit David geschlossen hatte. Jahrhunderte vor der Entstehung der Christenheit und ihrer Königreiche war jener Königreichsbund gegenüber Jesus Christus, dem Sohne Gottes, in Kraft getreten.
17. Auf wessen Thron saß König David, und wen erkannte er als Israels wirklichen König an?
17 In seiner Stellung als Jehovas Gesalbter saß König David auf Jehovas Thron. Er saß nicht in derselben Weise auf Jehovas Thron, wie sein Herr, Jesus Christus, nun zur Rechten Gottes sitzt. David saß lediglich als Jehovas Vertreter auf einem sichtbaren Thron auf dem Berg Zion in Jerusalem. Er erkannte Jehova als Israels wirklichen König an. In Psalm 59:13 (NW) schrieb er unter Inspiration: „Gott herrscht in Jakob [Israel] bis an die Enden der Erde.“ Kurz vor seinem Tode pries David Gott, weil er sich darüber freute, daß die führenden Männer in Israel so freigebig zu dem Bau des Heiligtums Jehovas beigesteuert hatten, das sein Sohn Salomo errichten sollte, und sagte: „Dein, Jehova, ist die Größe und die Stärke und die Herrlichkeit und der Glanz und die Hoheit; denn alles im Himmel und auf Erden ist dein. Dein, Jehova, ist das Königreich, und du bist über alles erhaben als Haupt.“ (1. Chr. 29:10, 11, Fußnote) Aber David sagte auch: „Jehova hat … meinen Sohn Salomo erwählt, um auf dem Throne des Königtums Jehovas über Israel zu sitzen.“ — 1. Chron. 28:5; 2. Chron. 9:8.
18. Auf wessen Thron saßen Davids Nachfolger, und was schattete das Königreich Israel deshalb vor?
18 Deshalb hieß es von Davids Nachfolger, daß er als Jehovas Vertreter auf dem Throne Israels sitze: „Salomo setzte sich als König auf den Thron Jehovas an Stelle seines Vaters David, und er hatte Gelingen.“ (1. Chron. 29:23, NW) Ebenso saßen auch alle anderen Nachkommen Davids, die ihm gemäß Jehovas Königreichsbund folgten, auf dem „Throne Jehovas“. Das Königreich war Jehovas Königreich. Es war ein Vorbild-Königreich Gottes auf Erden, dessen sichtbare Könige aus dem Hause Davids stammten.
19, 20. (a) Was geschah mit dem Königreichsbund, nachdem König Zedekia gestürzt und seine Söhne umgebracht worden waren? (b) Was sagte Hesekiel bezüglich des Königreiches zu König Zedekia?
19 Was geschah denn mit jenem ewigen Königreichsbund, als Nebukadnezar, der König von Babylon, die Hauptstadt Jerusalem und ihr Heiligtum zerstörte, König Zedekias Thron stürzte und Zedekia selbst in die Verbannung nach Babylon wegführte, wo er starb? Hörte der Königreichsbund damals zu bestehen auf? Nein, er sollte bestehenbleiben, bis der Same des Weibes Gottes käme, von dem Jehova gesagt hatte: „Ich will ihm Bestand geben in meinem Hause und in meinem Königreich auf ewig; und sein Thron soll fest sein auf ewig.“ Allein das Vorbild-Königreich Gottes auf Erden fiel dem Ruin anheim, so daß es zu bestehen aufhörte. König Zedekias Söhne wurden durch den König von Babylon umgebracht, aber es existierten noch andere Nachkommen des Königs David, durch die der gesetzliche und der natürliche Erbe des Thrones Davids kommen konnte. Jehova versicherte dies, als er den König Zedekia verurteilte und zu ihm sagte:
20 „Und du, Unheiliger, Gesetzloser, Fürst Israels, dessen Tag gekommen ist zur Zeit der Ungerechtigkeit des Endes! so spricht der Herr, Jehova: Hinweg mit dem Kopfbund, und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt! Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein [Zum Ruin, Ruin will ich sie machen, auch nicht eine Spur davon wird mehr sein, RS] — bis der kommt, welchem das Recht gehört; dem werde ich’s geben.“ — Hes. 21:30-32.
21. Was konnten die Nachkommen aus dem Geschlecht Davids nach dem Jahre 607 v. Chr. hinsichtlich des Königreichsbundes tun?
21 Nach der ersten Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. Chr. nahmen keine Nachkommen Davids mehr einen irdischen Thron in jener Stadt ein. Indes konnten sie, gestützt auf den Königreichsbund, den Anspruch auf den Thron und die Krone auf ihre Nachkommen übertragen, bis der kam, dem das Recht darauf gehörte. Dann würde Gott den rechtmäßigen Erben auf den Thron erheben und ihn krönen. Und dieser wäre dann als der vorhergesagte Same des Weibes Gottes befugt, den Kopf der „Urschlange“, Satans, des Teufels, zu zermalmen.
22. Warum wurde Gottes Vorbild-Königreich nicht wiederaufgerichtet, nachdem der Überrest aus Babylon nach Jerusalem zurückgekehrt war, und weshalb war das von dem Makkabäer Judas Aristobulos errichtete Königreich nicht Gottes Königreich?
22 Wie lange sollte es also dauern, bis das in den Ruin gestürzte Königreich wiederhergestellt und Gottes Königreich dem Samen des Weibes Gottes, der das Recht darauf besaß, gegeben würde? Als der Überrest reumütiger Juden wieder in die Heimat zurückkehrte, die siebzig Jahre lang als Einöde, ohne Menschen und Haustiere dagelegen hatte, wurde dem Hause Davids das Vorbild-Königreich Gottes nicht wiederhergestellt. Die Juden standen unter einem nichtjüdischen Herrscher, dem König Kores von Persien. Sie hatten nur einen eigenen Statthalter, der aus dem königlichen Hause Davids stammte und ihre Angelegenheiten leitete. Im Jahre 167 v. Chr. erhoben sich die Makkabäer gegen den syrischen König Antiochus IV. Epiphanes und gründeten danach eine eigene Regierung. Im Jahre 104 v. Chr. nahm Judas Aristobulos den Titel „König der Juden“ an. Dies war jedoch das Königreich eines levitischen Priesters. Es war keine Wiederherstellung des Königreiches Gottes unter einem Nachkommen aus der Geschlechtslinie des Königs David vom königlichen Stamme Juda. — 1. Mose 49:8-10.
23. Wurde das Königreich Gottes nach Jesu triumphalem Einzug in Jerusalem oder nach seiner Auferstehung oder zu Pfingsten aufgerichtet?
23 Auch als Jesus, auf einem Esel reitend, im Frühjahr 33 im Triumph in Jerusalem einzog, wie Salomo es Jahrhunderte zuvor bei seiner Krönung getan hatte, wurde Gottes Königreich, dessen Herrscher der rechtmäßige Erbe des Königs David sein sollte, nicht wieder aufgerichtet. Nach Jesu Auferstehung aus den Toten und gerade, bevor er in den Himmel auffuhr, um sich dort zur Rechten seines Vaters zu setzen, stellten ihm seine Jünger die direkte Frage: „Meister, stellst du in dieser Zeit das Königreich für Israel wieder her?“ Dem Sinne nach antwortete ihnen Jesus mit Nein, denn er sagte: „Es ist nicht an euch, Kenntnis zu erlangen über die Zeiten oder Zeitabschnitte, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat, aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch kommt, und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ (Apg. 1:6-8, NW) Zehn Tage später, am Festtage der Pfingsten, wurde Gottes heiliger Geist auf sie ausgegossen, und so empfingen sie Kraft. Das Königreich Israel wurde jedoch nicht wieder in Jerusalem, der Hauptstadt Israels, aufgerichtet.
(Fortsetzung folgt)