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Wo bringt die „große Volksmenge“ heiligen Dienst dar?Der Wachtturm 1980 | 15. November
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heiligen Dienst“ darzubringen, das heißt in den irdischen Vorhöfen seines großen Tempels. Die „neuen Himmel“ werden über ihnen aufgerichtet worden sein, und sie selbst werden den Anfang der „neuen Erde“ bilden, in der für immer Gerechtigkeit wohnen wird (2. Petr. 3:13). Auf der gereinigten Erde wird wieder ein Paradies erblühen. Es wird keinen Teufel darin geben, der versuchen würde, Menschen zu irgendeiner Ungerechtigkeit zu verführen. Ja, der „großen Volksmenge“, die den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, den Krieg von Har-Magedon, überleben wird, steht eine glückliche Zukunft in Aussicht (Offb. 16:13-16).
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Heiliger Dienst in der „Zeit des Endes“Der Wachtturm 1980 | 15. November
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Heiliger Dienst in der „Zeit des Endes“
1. Wieso wissen wir, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben, und was wird in Daniel 12:4 über diese Zeit gesagt?
IM Lichte der unverhüllten Prophezeiungen der Bibel sollte es für uns nicht schwierig sein, zu erkennen, daß wir in der vorhergesagten „Zeit des Endes“ leben. Über diese kritische Zeit wird in der Prophezeiung Daniels (12:4) gesagt: „Und du, Danijel, verbirg die Worte und versiegle das Buch bis auf die Zeit des Endes; es werden viele umherziehen, und die Erkenntnis sich mehren“ (Zunz; N. H. Tur-Sinai). In der Jerusalemer Bibel lautet dieser Text: „Du aber, Daniel, verschließe diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden hin und her irren, und ... [die Erkenntnis, Fußnote] wird wachsen“ (Theodotion; Vulgata; Peschitta). Die „große Volksmenge“, die im letzten Buch der Bibel beschrieben wird, hat aus dieser Zunahme biblischer Erkenntnis und biblischen Verständnisses Nutzen gezogen (Offb. 7:9-17).
2. (a) Warum ist es von Bedeutung, wie die „große Volksmenge“ „heiligen Dienst“ darbringt? (b) Welcher Unterschied besteht zwischen dem griechischen Wort, das mit „dienen“ übersetzt wird, und dem Wort, das mit „heiliger Dienst“ wiedergegeben wird?
2 Seit dem Beginn der Einsammlung dieser „großen Volksmenge“ im Jahre 1935 u. Z. haben ihre Glieder Jehova Gott „heiligen Dienst“ dargebracht. Wie sie das tun, ist von großer Bedeutung. Warum? Weil Jesus Christus in der letzten Nacht, in der er mit seinen 11 treuen Aposteln zusammen war, zu ihnen sagte: „Ich habe diese Dinge zu euch geredet, damit ihr nicht zum Straucheln gebracht werdet. Man wird euch aus der Synagoge ausschließen. Ja die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, er habe Gott einen heiligen Dienst erwiesen“ (Joh. 16:1, 2). Andere Übersetzungen sprechen nicht von „heiligem Dienst“, sondern von „Opferdienst“ (Sigge), „Gottesdienst“ (Elberfelder Bibel, Fußnote) oder „Huldigung“ (Karrer). Das so wiedergegebene griechische Wort ist latréia. Die Verbform dieses griechischen Hauptworts lautet latre̱u̱ein. Sie unterscheidet sich von dem griechischen Verb diakonéin, das „dienen“ oder „bedienen“ bedeutet und nicht nur in Verbindung mit heiligen Dingen, sondern auch in allgemeinem, gewöhnlichem, weltlichem Sinne gebraucht wird, wie zum Beispiel in Matthäus 8:15.
3. Wieso dachten die Juden, die am Gesetzesbund festhielten, sie könnten nichts Verkehrtes tun, als sie Jesus töteten und seine Jünger verfolgten?
3 Saulus von Tarsus (Kleinasien) war einst ein irregeleiteter Jude, der bis zu seiner Bekehrung die Christen verfolgte. Seine jüdischen Landsleute bezeichnete er als Israeliten, „denen die Annahme an Sohnes Statt gehört und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der heilige Dienst [latréia] und die Verheißungen; denen die Vorväter [Abraham, Isaak und Jakob] angehören und von denen Christus dem Fleische nach abstammt“ (Röm. 9:4, 5). Weil sich die ungläubigen Juden an den im Gesetzesbund festgelegten „heiligen Dienst“ klammerten, dachten sie, sie könnten nichts Verkehrtes tun, als sie Jesus Christus an den Pfahl brachten und auch seine treuen Jünger verfolgten und sogar töteten.
4. Als was bezeichnet Paulus den Dienst der Priesterschaft in den Zeltabteilen, und was stellten diese Tätigkeiten dar?
4 Solange der Gesetzesbund in Kraft war, hatte dieser „heilige Dienst“ darin seinen Platz, und er war für Gott annehmbar. Der Apostel Paulus stufte ihn daher hoch ein, wenn er sagt: „Was nun den früheren Bund betrifft, so hatte er Satzungen des heiligen Dienstes [latréia] und seine heilige Stätte auf dieser Erde. Denn es wurde ein erstes Zeltabteil errichtet, in dem der Leuchter war und auch der Tisch und die Schaustellung der Brote; und es wird ,das Heilige‘ genannt. Aber hinter dem zweiten Vorhang war das Zeltabteil, ,das Allerheiligste‘ genannt. ... Nachdem diese Dinge so errichtet worden sind, treten die Priester allezeit in das erste Zeltabteil, um die heiligen Diensthandlungen [latréia] zu verrichten“ (Hebr. 9:1-6). Dieser zeremonielle heilige Dienst stand mit den Opfern in Verbindung, die für das Volk Israel dargebracht wurden. Er hatte nichts mit den alltäglichen Dingen des Volkes zu tun. Wie der Apostel Paulus zeigt, war dieser unter dem Gesetzesbund dargebrachte „heilige Dienst“ ein Vorbild, eine Vorschau auf christliche Dinge.
5. Ist das, wozu Paulus in Römer 12:1 Christen auffordert, etwas allgemein Übliches, und wie nennt er es?
5 Im Einklang damit schrieb Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom: „Daher bitte ich euch inständig, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer darzustellen, das ist ein heiliger Dienst [latréia] gemäß eurer Vernunft. Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge“ (Röm. 12:1, 2). Etwas zu tun, was einem Opfer gleichkommt, ist etwas Außergewöhnliches, etwas, was von den unchristlichen Menschen des weltlichen Systems der Dinge im allgemeinen nicht getan wird.
6. Wozu verpflichteten sich die Israeliten gegenüber Gott, als sie den Gesetzesbund mit ihm eingingen, und was sagte der Märtyrer Stephanus darüber?
6 Nachdem die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreit worden waren, wurde ihnen gesagt, wie sie Gott auf organisierte Weise heiligen Dienst darbringen sollten. Das kommt in den Worten des christlichen Märtyrers Stephanus zum Ausdruck: „‚Und diese Nation, der sie wie Sklaven dienen werden, werde ich richten‘, sprach Gott, ,und nach diesen Dingen werden sie ausziehen und werden mir an dieser Stätte heiligen Dienst darbringen [latre̱u̱ein]‘“ (Apg. 7:7). Dadurch, daß die Israeliten durch Moses, ihren Mittler, den Gesetzesbund mit Jehova Gott eingingen, verpflichteten sie sich, Gott heiligen Dienst darzubringen. Später entschlossen sich die meisten Israeliten, die unter diesem Bund standen, andere Götter zu verehren. „Da wandte sich“, wie Stephanus weiter sagte, „Gott ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels heiligen Dienst darzubringen [latre̱u̱ein], so, wie es im Buche der Propheten geschrieben steht: ,Ihr habt doch nicht etwa mir vierzig Jahre lang in der Wildnis Opfertiere und Schlachtopfer dargebracht, o Haus Israel?‘“ (Apg. 7:42).
7. (a) Was brachten die Juden, wie Paulus sagte, Gott dar, um zur Erfüllung seiner Verheißung zu gelangen? (b) Was tat der Apostel Paulus für den Gott seiner Vorväter gemäß dem, was die Juden eine „Sekte“ nannten?
7 Viele Jahre nachdem Jehova Gott den mit dem natürlichen Haus Israel geschlossenen Gesetzesbund aufgehoben hatte, sagte der Apostel Paulus in einem Verhör vor König Agrippa in Cäsarea: „Unsere zwölf Stämme [hoffen] zur Erfüllung dieser Verheißung zu gelangen ..., indem sie ihm [Gott] Nacht und Tag heiligen Dienst darbringen [latre̱u̱ein]. Dieser Hoffnung wegen werde ich von Juden, o König, angeklagt“ (Apg. 26:7). Aufgrund dieser Anklage konnte Paulus in Gegenwart der jüdischen Ankläger vor dem römischen Statthalter Felix erklären: „Ich [gebe] vor dir dies zu, daß ich gemäß dem Wege, den sie eine ,Sekte‘ nennen, dem Gott meiner Vorväter in dieser Weise heiligen Dienst darbringe [latre̱u̱ein], da ich alles
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