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Darf man am Freitag Fleisch essen?Erwachet! 1970 | 8. Oktober
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kann in der Bibel soviel suchen, wie man will, man findet keinen Text, in dem den Christen geboten wird, sich an irgendeinem Freitag oder an einem anderen Tag des Fleischgenusses zu enthalten. Das ist kein Gebot Gottes. Wir lesen in der katholischen Bibelübersetzung von Josef Kürzinger: „In den späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen ... Sie verbieten ... den Genuß von Speisen, die Gott doch geschaffen hat, damit sie unter Danksagung genossen werden.“ — 1. Tim. 4:1-4.
Viele Menschen, die nach der Wahrheit suchen, erkennen, daß die katholische Kirche sich nicht streng an Gottes Wort hält. Und sie fragen sich, ob eine Kirche, die das nicht tut, ihres Vertrauens würdig und es wert sei, unterstützt zu werden.
Aber es gibt noch weitere Neuerungen, die die Gläubigen heute beunruhigen.
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Streichung von Heiligen schafft VerwirrungErwachet! 1970 | 8. Oktober
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Streichung von Heiligen schafft Verwirrung
IM Mai des vergangenen Jahres wurden die Katholiken durch Zeitungsartikel unangenehm überrascht, in denen berichtet wurde, daß viele ihrer Heiligen aus dem offiziellen Heiligenkalender gestrichen worden sind. Viele Katholiken glaubten anscheinend, als sie hörten, man habe Heilige „fallengelassen“, ihre Heiligen seien abgeschafft worden. Es entstand eine große Verwirrung und Unzufriedenheit, die noch nicht ganz verebbt sind.
In Argentinien sagte ein im Ruhestand lebender Rektor: „Ich kann nicht begreifen, daß die Kirche, nachdem diese Heiligen so viele Jahrhunderte lang verehrt worden sind, plötzlich erklärt, das sollte nicht mehr geschehen.“
In den Niederlanden erklärte ein junger Mann: „Entweder sind unsere Vorfahren betrogen worden, oder wir werden jetzt betrogen.“
Ganz bestürzt waren viele Katholiken in dem Gebiet Italiens, in dem der degradierte heilige Januarius verehrt wird. „Du meine Güte! Was sagst du da!“ rief eine Frau aus, als man ihr die Nachricht davon brachte. „Man versteht überhaupt nichts mehr. Ich glaube an den heiligen Januarius, und ich werde ihn auch weiterhin verehren.“
Was bedeuten diese Änderungen? Verbietet die katholische Kirche jetzt die Verehrung von Heiligen? Sollte man nun die Plaketten der Heiligen wegwerfen?
Keine einheitliche Linie
Man geht nicht überall einheitlich vor. Es gibt Gegenden, in denen man die Heiligenbilder aus den katholischen Kirchen verbannt hat. Eine Katholikin in Kanada sagte betrübt: „Alles ist anders; man hat die Statuen entfernt; sogar die Jungfrau Maria ist aus unserer Kirche verschwunden.“
Aber in anderen Gebieten hat es wenige, wenn überhaupt irgendwelche Änderungen gegeben. Die Katholiken verehren immer noch ihre Lieblingsheiligen, obschon sie „degradiert“ oder aus dem offiziellen Heiligenkalender gestrichen worden sind. In einem südamerikanischen Land sagte ein Katholik: „Die Mitteilung aus dem Vatikan ist so unklar, denn die Kirche sagt, daß diese Heiligen da, wo sie als Schutzheilige verehrt würden, weiterhin angerufen werden könnten.“
Deshalb fragen sich viele Personen: Ist es richtig, daß die Kirche in einigen Gegenden die Heiligenbilder aus der Kirche verbannt, in anderen Gegenden aber den Gebrauch solcher Bilder duldet? Anerkennt Gott, der Allmächtige, eine Religionsgemeinschaft, die solch widerspruchsvolle Praktiken toleriert? — 2. Kor. 6:14-16.
Treten sie für die Wahrheit ein?
Wer die wahre Religion ausübt, setzt alles daran, Irrtümer zu beseitigen und den Menschen die Wahrheit zu vermitteln. Als der Vatikan im Frühjahr des vergangenen Jahres die Erklärung über die Streichung von Heiligen veröffentlichte, sagte der amtliche Sprecher von Kardinal Cooke, dem Erzbischof von New York: „Diese Änderungen überraschen eigentlich nicht, denn man ist schon lange im Zweifel darüber, ob einige dieser Heiligen tatsächlich Heilige waren oder ob es sich bei ihnen lediglich um legendäre Heroen handelte, die verehrt wurden.“
Die geistlichen Führer der katholischen Kirche wußten schon lange, daß diese Heiligen wahrscheinlich nie gelebt hatten, duldeten es aber dennoch, daß sie verehrt wurden, ja ermunterten noch dazu. Und das tun sie immer noch! Eine vatikanische Wochenschrift schrieb, nachdem der Vatikan die Streichung von Heiligen bekanntgegeben hatte: „Selbst wenn tatsächlich der eine oder andere der Heiligen nicht existiert haben sollte, wird Gott doch das Vertrauen derer sehen, die zu diesen Heiligen beten, und ihr Flehen erhören.“
Aber was ist nun wirklich wahr? Ist es bei Gott wohlgefällig, wenn man zu „Heiligen“ betet? Jesus Christus zeigte deutlich, daß es nur einen Weg zu Gott gibt, indem er sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh. 14:6, Kürzinger) Diese Worte Jesu zeigen deutlich, daß man Gott nicht auf dem Umweg über „Heilige“ anrufen sollte.
Auch kann man nirgendswo in der Bibel lesen, daß eine Religionsgemeinschaft Personen zu „Heiligen“ erklären kann. Gott ist es, der Menschen heiligt, der sie für seinen heiligen Dienst absondert. (1. Thess. 5:23) Aber selbst die Personen, die Gott heiligt, sollten nicht verehrt werden; die Tatsache, daß Kornelius nicht erlaubt wurde, den Apostel Petrus zu verehren, zeigt das deutlich. Aus der Bibel geht hervor, daß es sogar verkehrt ist, einen Engel zu verehren. — Apg. 10:25, 26; Offb. 19:10.
Zeigt das somit nicht deutlich, daß die katholische Kirche von der göttlichen Wahrheit abgewichen ist und daß das zu der Verwirrung beigetragen hat, die heute auf dem religiösen Sektor herrscht? Aber es gibt noch weitere Neuerungen, die die Gläubigen beunruhigen.
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Was in den Gottesdiensten vorgehtErwachet! 1970 | 8. Oktober
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Was in den Gottesdiensten vorgeht
IST dir aufgefallen, daß die Gottesdienste in den Kirchen in den letzten Jahren ganz anders geworden sind? Sozusagen bei allen Religionsgemeinschaften ist dieser Wandel zu beobachten.
Eine junge Frau sagte vor kurzem: „Ich weiß gar nicht, was mit der Kirche, die ich als Kind gekannt habe, geschehen ist. Alles ist so modern geworden, so ... verjazzt.“ Geht man in der
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