-
Praktische Weisheit im Zeitalter der RaumfahrtDer Wachtturm 1960 | 1. Februar
-
-
Kraft und Geld vergeudet, wodurch er Unklugheit offenbaren würde. Im Kriege muß ein König, damit er eine katastrophale Niederlage oder sogar die Vernichtung seiner Armee und seiner selbst verhüten kann, Vernunft an den Tag legen, indem er Berechnungen anstellt. Kann er einen König überwinden, der mit einem doppelt so großen Heer und möglicherweise besser ausgerüstet als er daherkommt? Oder wäre es besser, um Frieden zu bitten und den Kampf gar nicht zu riskieren? Wenn die letzterwähnte Handlungsweise ratsamer ist, würde der schwächere König praktische Weisheit bekunden, wenn er um Frieden bäte.
27. Wie wurde im Jahre 1959 weltliche Weisheit in bezug auf die Regelung der Berlin-Krise an den Tag gelegt, doch inwiefern handeln die Nationen nicht mit praktischer Weisheit angesichts des nahenden universellen Krieges?
27 In diesem Zeitalter der Raumfahrt verhält es sich nicht anders. Sogar in der Krise um Berlin des Jahres 1959 ist erkannt worden, daß es ratsamer ist, zu verhandeln als einen Atomkrieg mit all seinen katastrophalen Folgen zu riskieren, die sich für beide Seiten des Kampfes ergeben würden. Was aber ist über den drohenden universellen Krieg zu sagen, der sich zwischen Gott, dem Allmächtigen, und dem gegnerischen, bösen System der Dinge zutragen wird? Oh, in diesem noch ernsteren Falle erachten es die Nationen nicht für nötig, Verhandlungen einzuleiten und jetzt, noch ehe Harmagedon gleich einem Überraschungsangriff kommt, Boten zu entsenden und um Frieden mit Gott, dem Allmächtigen, zu bitten. Und doch können sie ihn unmöglich besiegen! Die Warnungen weiterhin zu mißachten, die Jehova durch seine Zeugen bis zur Schlacht von Harmagedon ergehen läßt, bedeutet für alle Nationen dieser Welt Vernichtung. Dadurch bekunden sie nicht den Geist praktischer Weisheit.
28. Wo werden die Könige der Erde versammelt, wie es uns ‚der Geist der Offenbarung‘ gezeigt hat, und warum können wir es uns nicht leisten, es ihnen gleichzutun?
28 Wir, denen Gottes liebende Güte in überströmendem Maße „in aller Weisheit und Vernunft“ zuteil geworden ist, können es uns nicht leisten, uns so wie die Weltherrscher zu verhalten. Wir müssen mit dem „Geist der Weisheit und Offenbarung in der genauen Erkenntnis über ihn“ und „erleuchtet an den Augen unseres Herzens“ handeln. Mit unseren erleuchteten Augen sehen wir, was die prophetische Offenbarung über die ‚von Dämonen inspirierten Äußerungen‘ sagt, die aus dem Munde beredter Redner hervorgehen: „Sie gehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zusammenzubringen zu dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen. Und sie brachten sie an den Ort zusammen, der auf hebräisch Har-Magedon genannt wird.“ (Off. 16:13, 14, 16, NW) Gemäß der genauen Erkenntnis, die wir besitzen, wissen wir, daß die Könige versammelt werden, um durch die Hand Gottes, des Allmächtigen, und seines Königs der Könige vernichtet zu werden. Wir selbst haben als Jehovas Zeugen nach praktischer Weisheit gehandelt und uns geweigert, mit ihnen zusammen zu gehen.
29. Wie haben wir, im Gegensatz zu diesen Königen, gehandelt, und in welchem Sinne haben wir Personen, die uns nach dem Fleische teuer sind, „gehaßt“?
29 Wir haben um Frieden mit Gott nachgesucht, den er durch sein Lamm, Jesus Christus, gibt, durch dessen Blut wir die Erlösung von der Verurteilung und die Vergebung unserer gegen Gott begangenen Vergehungen erhalten. Wir haben die Kosten eines gründlichen, vollständig durchgeführten Unternehmens berechnet. Entschlossen, alle persönlichen Auslagen, die uns dabei erwachsen, zu tragen, und überzeugt, daß wir sie mit Gottes Hilfe tragen können, haben wir all unserer selbstischen Habe Lebewohl gesagt und uns Gott hingegeben, um Jünger seines jetzt regierenden Sohnes, Jesus Christus, zu sein. Dies hat bedeutet, daß wir unsere persönlichen Verwandten nach dem Fleische — Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder und Schwestern — „hassen“, nämlich weniger lieben. Selbst unser gegenwärtiges irdisches Leben dürfen wir nicht als teuer für uns selbst erachten.
30, 31 (a) Weshalb müssen wir allezeit das „Salz der Erde“ sein? (b) Warum würden wir unpraktische Weisheit bekunden, wenn wir nun, nachdem wir Jesus nachgefolgt sind, aus den Reihen seiner Nachfolger austreten würden?
30 Da wir uns nun seit einiger Zeit auf dem Wege befunden haben, auf dem wir Christus als seine Jünger nachfolgen, wagen wir es nicht, in unserer Entschiedenheit nachzulassen. Wir wagen es nicht, dem Salze gleich zu werden, das seine Kraft verliert und nicht mehr gut ist. So zu werden würde bedeuten, unnütz zu werden, ein Gegenstand des Spottes für diese Welt und untauglich für Gott, ja in der Tat brächten wir damit Schmach auf Gott, wären also wie fades, verderbtes Salz, das nur zum Wegwerfen taugt, so daß es zertreten wird. Bestimmt bedeutet dies Vernichtung!
31 Wir müssen weiterhin „das Salz der Erde“ bleiben. (Matth. 5:13) Wenn wir uns niedersetzen und die Kosten der Jüngerschaft berechnen, so offenbaren wir praktische Weisheit. Wir handeln somit nach unpraktischer Weisheit, wenn wir, nachdem wir etwas unternommen haben, die weiteren Kosten nicht mehr tragen wollen, um bis zum Ende Jünger Jesu Christi zu bleiben. Weltliche Weisheit mag uns einreden, es sei das beste, aus den Reihen auszutreten. Aber das ist keine praktische Weisheit. Sie entspringt nicht einem vernünftigen Sinn; denn sie diktiert etwas, das wohl gerade jetzt einen selbstischen Nutzen bringen könnte, aber am Ende Schande und Vernichtung bringt. Die praktische Weisheit wird nie zögern, die laufenden Kosten bis auf den letzten Heller zu zahlen, also bis uns der herrliche Lohn der Jüngerschaft zuteil wird! Wir müssen dem Lamme Gottes folgen, ungeachtet, wohin es geht! — Off. 14:4.
-
-
Als Söhne des Lichts praktische Weisheit offenbarenDer Wachtturm 1960 | 1. Februar
-
-
Als Söhne des Lichts praktische Weisheit offenbaren
1. Was sollten wir im Interesse schafähnlicher Menschen bekunden, und welcher Handlungsweise zu folgen, bedeutet dies für uns in diesem Zeitalter der Raumfahrt?
IM Interesse der Menschen, die mit Schafen verglichen werden und treue Hirten brauchen, haben wir die Pflicht, den Geist praktischer Weisheit zu bekunden. Wir wagen es nicht, uns wie Bildad, der Schuchiter, zu benehmen, der im prophetischen Hiobdrama auftritt. Dieser erwies sich nicht als Hilfe bei der Lösung des Problems, das Hiob hatte. Vielmehr zweifelte er Hiobs Lauterkeit an und drang in Hiob, doch anders zu handeln. Daher sagte Hiob zu Bildad: „Wem hilfst du? wohl dem Schwachen? und unterstützest du den Arm dessen, der nicht stark ist? Wem gabst du Rath? dem etwa, der nicht Weisheit hat, und deine Klugheit [praktische Weisheit, NW] gabst du kund in Fülle [der Menge, NW]!“ Möge es nicht nötig werden, daß uns in diesem Weltraumzeitalter vorwurfsvoll solche Worte gesagt werden! Wenn wir den Wunsch haben, uns den mit Schafen verglichenen Personen, die heute Leiden er tragen, als wahre Freunde und aufrichtige Tröster zu erweisen und nicht als „Ärzte, die nichts taugen“, müssen wir sie mit dem Wege der praktischen Weisheit bekannt machen. (Hiob 26:1-3, Regensburger Bibel; 13:4, NW) Das tun wir, indem wir sie nicht am Weltraum zu interessieren suchen, sondern an dem Himmel, wo sie bei Jehova Gott und seinem Christus bombensichere Schätze aufhäufen können.
2. Was sagte kürzlich ein Leiter von Raumfahrts-Programmen bei einer Konferenz von Wissenschaftlern über den unpraktischen Wert moderner, weltlicher Pläne?
2 In bezug auf die Tatsache, daß neuzeitliche weltliche Pläne nicht den Geist praktischer Weisheit offenbaren, rief Dr. A. R. J. Grosch bei der Konferenz von Wissenschaftlern am Technischen Institut von Kalifornien einen Sturm der Entrüstung hervor, als er als Leiter der Raumfahrtprogramme für die Gesellschaft Internationaler Büromaschinen ausrief: „Unser Raketenprogramm ist der Schwanengesang einer vergehenden Zivilisation. Wir brauchen keine besseren Raketen, um uns gegenseitig umzubringen. Jene, die wir schon haben, werden die Arbeit hinreichend bewältigen. Auch haben wir keine Ursache zu einem Flug in den Weltraum. Wir könnten das Geld besser anwenden, wenn wir unsere Probleme hier zu Hause lösten, also für unsere übervölkerten Städte und unterernährten Millionen von Menschen sorgen würden. Wenn wir das täten, würden wir es nicht für nötig finden, neue Welten zu kolonisieren.“ Dann
-