-
Sie spüren die DringlichkeitDer Wachtturm 1969 | 1. Mai
-
-
den vergangenen Jahren seine Organisation darauf vorbereitet, sich der großen Menge Menschen, die sich ihr jetzt anschließt, anzunehmen. Er hat seine Organisation gestärkt, damit sie die geistigen Bedürfnisse dieser Menschen stillen kann. Möchtest du dich mit dieser Gesellschaft christlicher Diener Gottes verbinden und dich an diesem großen Predigtwerk beteiligen? Warum sie nicht ausfindig machen? — Gal. 6:10.
Alle, die sich heute von Gottes Geist beeinflussen lassen, werden in Zukunft mit Freude, nicht mit Bedauern auf die Vergangenheit zurückblicken. Wie unaussprechlich glücklich wird sie doch die Gewißheit machen, anderen geholfen zu haben, ewiges Leben in Gottes neuer Ordnung zu erlangen. Ja, alle, die jetzt die Dringlichkeit spüren und entsprechend handeln, werden mit wunderbaren Segnungen belohnt werden.
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 1. Mai
-
-
Fragen von Lesern
● Die Bibel berichtet davon, daß Simson Menschen und Tiere tötete. Wie konnte er als Nasiräer Leichen berühren? — M. G., Australien.
Nach dem mosaischen Gesetz konnte ein Israelit ein Gelübde ablegen, durch das er sich verpflichtete, eine Zeitlang als Nasiräer zu leben. Während dieser Zeit durfte er keine Leiche berühren. Wir lesen: „Alle die Tage, die er sich für Jehova absondert, soll er zu keiner Leiche kommen. Wegen seines Vaters und wegen seiner Mutter, wegen seines Bruders und wegen seiner Schwester, ihretwegen soll er sich nicht verunreinigen, wenn sie sterben; denn die Weihe [das Nasiräat, NW] seines Gottes ist auf seinem Haupte.“ (4. Mose 6:6, 7) Wenn ein Nasiräer eine Leiche berührte, mußte er sich einer Reinigung unterziehen und gewisse Opfer darbringen. Die bereits verflossene Zeit zählte nicht; er mußte mit der Erfüllung seines Nasiräergelübdes nochmals beginnen. (4. Mose 6:8-12) Es ist daher anzunehmen, daß jemand, der sich nur vorübergehend verpflichtete, ein Nasiräer zu sein, darauf bedacht war, sich nicht durch die Berührung einer Leiche zu verunreinigen.
Vor Simsons Geburt hatte der Engel Jehovas zu seiner Mutter gesagt: „Ein Nasir [Nasiräer, NW] Gottes soll der Knabe sein von Mutterleibe an.“ (Ri. 13:5) Simson sollte sein ganzes Leben lang ein Nasiräer sein. Hätte er also unabsichtlich eine Leiche berührt, so hätte er die Zeit seines Nasiräats nicht nochmals beginnen können. Simson hielt sich ohne Zweifel an die Bestimmungen für Nasiräer. Da er aber zeit seines Lebens ein Nasiräer war, verhielt es sich bei ihm doch etwas anders als bei Personen, die es nur vorübergehend waren.
Obwohl Simson ein Nasiräer war, wurde er von Gott als Richter erwählt und dazu bestimmt, „Israel aus der Hand der Philister zu retten“. (Ri. 13:5) In dieser Eigenschaft würde er verständlicherweise mit Leichen in Berührung kommen, und so war es auch. Er erschlug dreißig Philister und zog ihnen ihr Gewand aus. Später schlug er die Feinde und „häufte Schenkel auf Hüften mit einer großen Schlachtung“. (NW) Mit einem Eselskinnbacken tötete er tausend Philister. Erregte es Jehovas Mißfallen, daß Simson, ein Nasiräer, Israels Feinde auf diese Weise schlug? Nein, denn kurz vor der dritten Niederlage der Philister ‘geriet der Geist Jehovas über Simson’ und gab ihm übermenschliche Kraft. Als der Richter Simson nach der Schlacht erschöpft war, „spaltete Gott die Höhlung“ und ließ Wasser hervorkommen, damit Simson wieder auflebte. — Ri. 14:19 bis 15:19.
Ein andermal tötete Simson in der ihm von Gott verliehenen Kraft mit bloßer Hand einen brüllenden jungen Löwen, der auf ihn zukam. (Ri. 14:5-9) Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob die Bestimmung, daß ein Nasiräer keine Leiche berühren durfte, sich auch auf Tierleichen bezog. Die Israeliten im allgemeinen und die Priester im besonderen hatten sowieso schon gewisse Bestimmungen, nach denen sie vorübergehend unrein waren, wenn sie die Leiche eines unreinen Tieres berührt hatten. (3. Mose 11:24, 25; 22:2-7) Für Nasiräer bestanden wahrscheinlich keine weiteren Einschränkungen im Hinblick auf Tiere. Hätten Nasiräer gar keine Tierleichen berühren dürfen, dann hätten sie Vegetarier sein müssen, und davon sagt die Bibel nichts.
Simson richtete Israel zwanzig Jahre. Demnach sah Gott darüber hinweg, daß er, wenn nötig, die Leiche der Feinde berührte. (Ri. 15:20) Jehova machte bei den Gibeonitern eine Ausnahme, und genauso konnte er auch in diesem Fall eine Ausnahme machen, damit Simson als Richter und Befreier Israels seinem Auftrag nachkommen konnte. (Josua, Kapitel 9) Simson zeigte dadurch, daß er sein Haar wachsen ließ, daß er die Bestimmungen für Nasiräer, die er einhalten konnte, einhielt. (Ri. 16:17) Er erlangte Gottes Gunst und wird wegen seines Glaubens in der Bibel als ein Vorbild für Christen angeführt. — Hebr. 11:32; 12:1.
-