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    Der Wachtturm 1977 | 1. Februar
    • Der heilige Geist in Tätigkeit

      ‘Der Geist aus der Höhe wird auf uns ausgegossen’ (Jes. 32:15).

      1. Warum muß der heilige Geist zugunsten gerechtigkeitsliebender Menschen heute besonders wirken?

      IN DER heutigen Zeit ist es besonders notwendig, daß der heilige Geist in Tätigkeit ist. Dieser Geist stammt von Jehova, dem allerheiligsten Gott. Es ist die unsichtbare wirksame Kraft, die Gott gemäß seinem heiligen Willen wirken läßt. Warum muß aber der heilige Geist heute besonders zugunsten der Menschen wirken, die das lieben, was gerecht, gut und heilig ist? Wegen einer Konfrontation, der sie sich gegenübersehen.

      2. Welches furchterregende „Trio“ beherrscht heute das Weltgeschehen, und welche Fragen können wir uns hinsichtlich seines Einflusses auf uns stellen?

      2 Heute wird das Weltgeschehen von einem außergewöhnlichen „wilden Tier“, einem „falschen Propheten“ und einem „Drachen“ beherrscht. Der Einfluß dieses furchterregenden „Trios“ reicht bis in die höchsten Kreise und erfaßt sogar die Herrscher der Welt, die „Könige der ganzen bewohnten Erde“ (Offb. 16:13, 14). Dadurch entsteht für uns einfache Leute eine große Gefahr, denn das Vorgehen einer Regierung wirkt sich weitgehend auf das Volk aus. Können wir persönlich unser Verhalten gegenüber dem „wilden Tier“, dem „falschen Propheten“ und dem „Drachen“ dennoch selbst bestimmen? In welchem Ausmaß lassen wir uns von diesem „Trio“ zu unserem Schaden beeinflussen? Wie können wir uns vor diesem Einfluß schützen?

      3. Wie wird dieses „wilde Tier“ in Offenbarung, Kapitel 13 beschrieben, und welche Frage werfen seine Bewunderer auf?

      3 Das „wilde Tier“ treibt sein Unwesen auf der ganzen Welt. Dieses bösartige Geschöpf wird von dem feuerroten „Drachen“ unterstützt. Es handelt sich dabei nicht um ein buchstäbliches Tier, das aus dem tropischen Regenwald Brasiliens oder aus dem Urwald eines zentralafrikanischen Landes aufgetaucht wäre. Dieses „Tier“ ist ein Geschöpf, das Macht, Gewalt und sogar einen Thron hat. Es regiert daher nicht im Tierreich, sondern in der politischen Welt. Es besitzt eine Intelligenz, die der von sieben Köpfen entspricht. Auch verfügt es über eine gewaltige Macht, die es ihm ermöglicht, andere anzugreifen oder sich zu verteidigen, und die zehn Hörnern auf seinen sieben Köpfen gleicht. Darum wird es in dem prophetischen Buch der Offenbarung oder Apokalypse als ein wildes Tier beschrieben, das sieben Köpfe und zehn Hörner hat. Es wird von Patrioten in der ganzen Welt bewundert. Sie glauben, dieses sinnbildliche siebenköpfige und zehnhörnige „wilde Tier“ sei unbesiegbar. Diese staunenden Anbeter stellen die herausfordernde Frage: „Wer ist dem wilden Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen?“ (Offb. 13:1-4).

      4. Wie lange wird dieses „wilde Tier“ noch bei uns sein?

      4 Wir alle haben dieses „wilde Tier“ schon die ganze Zeit in Tätigkeit gesehen. Weiß man aber, wer dieses „Tier“ ist und warum es in der Offenbarung so dargestellt wird? Dieses „wilde Tier“ existiert heute, und es gibt Menschen, die sich besorgt fragen, wie lange es noch existieren wird. Gottes Wort, die Bibel, sagt, daß es bis zu seinem Ende bei den Menschen sein wird, bis es mit dem zusammentrifft, der „mit ihm kämpfen“ kann und es vernichten wird. Dann wird es nicht mehr vergöttert werden.

      5. Was versinnbildlicht dieses siebenköpfige „wilde Tier“, und von welcher übermenschlichen Macht wird es beherrscht?

      5 Dieses „wilde Tier“ ist ein symbolisches Tier wie die vier wilden Tiere, die im siebenten Kapitel der Prophezeiung Daniels beschrieben werden. Diese vier Tiere versinnbildlichen menschliche Regierungen, Weltmächte wie das Babylonische, das Medo-Persische, das Griechische und das Römische Reich, dem etwas hinzugefügt wurde, was die heutige anglo-amerikanische Doppelweltmacht darstellt. Doch was versinnbildlicht das in den Kapiteln dreizehn bis neunzehn der Offenbarung beschriebene „wilde Tier“? Es ist ein Sinnbild der weltweiten politischen Herrschaft. Doch obwohl es die ganze Welt beherrscht, handelt es sich dabei nicht um einen Zusammenschluß aller Staatsregierungen mit einer zentralen Welthauptstadt. Es besteht aus den vielen Staatswesen, die im Laufe der Jahrtausende von den sieben aufeinanderfolgenden Weltmächten beherrscht wurden. Darüber hinaus ist es von dem übermenschlichen feuerroten „Drachen“ beherrscht worden.

      6. (a) Welchen Ursprungs sind die heutigen irdischen Regierungen? (b) Wessen Herrschaft haben sie sich untergeordnet?

      6 Die heutigen Regierungen auf der Erde sind alle menschlichen Ursprungs. Deshalb wird in Offenbarung 13:1 gesagt, das „wilde Tier“ steige „aus dem Meer“ auf, das heißt aus dem gewaltigen Menschenmeer, das sowohl ruhelos ist wie das buchstäbliche Meer als auch unzufrieden, weil es nicht bereit ist, sich der Herrschaft des Schöpfers des Himmels und der Erde unterzuordnen (Jes. 57:20, 21). Es hat sich der Herrschaft des übermenschlichen feuerroten „Drachen“ untergeordnet. Deshalb lesen wir in Offenbarung 13:2, daß „der Drache ... dem [wilden] Tier seine Macht und seinen Thron und große Gewalt“ gab. Wen der „Drache“ versinnbildlicht, ist kein Geheimnis. In Offenbarung 12:9 wird er als „der große Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt“, bezeichnet. Satan, der „Drache“, beherrscht die politischen Regierungen nicht allein. Er verfügt über Legionen von Engeln, die wie er übermenschliche Geister sind und die in der Streitfrage um die universelle Souveränität auf seiner Seite kämpfen.

      7. Wer dient dem „Drachen“ auf der Erde als Sprachrohr?

      7 Der christliche Apostel Paulus nennt Satan den „Gott dieses Systems der Dinge“ (2. Kor. 4:4). Gleich einem Gott hat der „Drache“ einen Propheten auf der Erde. Was für einen? Einen „falschen Propheten“, denn er dient als Sprachrohr des „Drachen“, der „die ganze bewohnte Erde irreführt“ (Offb. 12:9). Seine Prophezeiungen müssen demnach irreführend und daher „falsch“ sein. Lassen wir uns von diesem „Propheten“ irreführen?

      8. Warum ist dem „falschen Propheten“ gestattet worden, als Vertreter des ganzen „wilden Tieres“ zu reden?

      8 Es wäre verkehrt, zu denken, dieser „falsche Prophet“ sei ein einzelner Mensch. Er ist eine symbolische Gestalt, ein politisches System, das unter den anderen Regierungen so stark hervorgetreten ist, daß es von dem „wilden Tier“ als die dominierende politische Macht anerkannt wird. Und warum auch nicht? Es hat sich den biblischen Prophezeiungen entsprechend zur größten Weltmacht der Geschichte entwickelt. Darum wird ihm gestattet, als Vertreter des ganzen „wilden Tieres“ zu reden.

      9. Mit welcher Autorität hat sich der „falsche Prophet“ bis heute hören lassen, und inwiefern sind seine Prophezeiungen irreführend gewesen?

      9 Besonders in den vergangenen zweihundert Jahren hat dieser anglo-amerikanische „Prophet“ seine Stimme mit einer Autorität hören lassen, die er bis jetzt noch nicht eingebüßt hat. Die britisch-amerikanische Doppelweltmacht ist die siebente der in den biblischen Prophezeiungen erwähnten Weltmächte, und sie vollbringt „Zeichen“, um alle Völker zu beeindrucken und irrezuführen, so daß sie sich dem Schöpfer des Himmels und der Erde nicht unterwerfen. Sie ist der Hauptbefürworter und -unterstützer der heutigen Organisation der Vereinten Nationen gewesen, der Organisation für Weltfrieden und internationale Sicherheit (Offb. 19:20). Anglo-Amerika gehört zu den ersten Atommächten der Erde. Da es auf seine eigene Stärke vertraut, prophezeit es nicht zugunsten der weltweiten Regierung Jehovas, des Schöpfers.

      „DREI UNREINE GEISTER, DIE FRÖSCHEN GLEICHEN“

      10, 11. (a) Warum muß die ganze Menschheit vor dem heute herrschenden „Trio“, bestehend aus dem „Drachen“, dem „wilden Tier“ und dem „falschen Propheten“, gewarnt werden? (b) Welche Warnung finden wir in Offenbarung 16:13-16?

      10 Können wir angesichts dieser Tatsachen wirklich sagen, daß die Weltszene des 20. Jahrhunderts von dem symbolischen „wilden Tier“, dem „falschen Propheten“ und dem „Drachen“ beherrscht wird? Jawohl! Daher müssen wir alle vor diesem gottfeindlichen „Trio“ gewarnt werden, denn es ist entschlossen, die ganze Menschheit in die Vernichtung zu stürzen. Wie? Nicht durch einen mit Kernwaffen geführten dritten Weltkrieg, sondern durch einen universellen Krieg an dem Ort, den die Bibel Har-Magedon nennt. Das letzte Bibelbuch, die Offenbarung, enthält eine solche an alle Menschen gerichtete Warnung. Obwohl dieses Buch in Bildersprache geschrieben worden ist, läßt es ganz deutlich erkennen, daß der Ausgang des erwähnten Krieges für die ganze Menschheit verheerend sein wird. Wenn wir Offenbarung 16:13-16 lesen, können wir feststellen, worauf sich diese in Bildersprache geäußerte Warnung bezieht. In der Einheitsübersetzung lauten die Verse wie folgt:

      11 „Dann sah ich aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister hervorkommen, die Fröschen glichen. Es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun und ausziehen zu den Königen des ganzen Erdkreises, um sie zusammenzuführen zum Krieg am großen Tag Gottes, des Allherrschers. ... Die unreinen Geister führten die Könige an den Ort zusammen, der hebräisch Harmageddon heißt.“

      12. (a) Was sind die drei froschähnlichen Geister, die aus dem Maul des „Drachen“, dem Maul des „wilden Tieres“ und aus dem Mund des „falschen Propheten“ hervorgehen, in Wirklichkeit? (b) Wohin führen diese „Geister“ die ganze Menschheit?

      12 Die „unreinen Geister“, die „wie Frösche“ aus dem Maul des „Drachen“, aus dem Maul des „wilden Tieres“ und aus dem Mund des „falschen Propheten“ hopsen, sind keine Geistgeschöpfe, keine Teufel oder Dämonen. Da sie aus den drei Mäulern hervorgehen, stellen sie eine bestimmte Propaganda dar, eine Propaganda, die genauso unrein ist wie Frösche, die sich aufblähen und ein häßliches Quaken hören lassen. Es handelt sich dabei um eine eindrucksvolle, überzeugend klingende Propaganda. Daher wird in der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift der Ausdruck „von Dämonen inspirierte Äußerungen“ gebraucht. Es sind „unreine inspirierte Äußerungen“, die aus dem Maul des „Drachen“, aus dem Maul des „wilden Tieres“ und aus dem Mund des „falschen Propheten“ hervorkommen. Wohin führen diese eindrucksvollen Äußerungen die Herrscher der Menschheit unweigerlich? Zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“. Sie führen sie nicht zu einem Krieg zwischen Mensch und Mensch, wie das bei einem mit Kernwaffen geführten dritten Weltkrieg der Fall wäre, sondern zu einem Krieg zwischen Mensch und Gott. Ist das nicht eine sehr ernste Sache? Ganz bestimmt!

      13. Welche Hilfe benötigen wir, wenn wir nicht mit nach Har-Magedon marschieren möchten, und warum?

      13 Der Marsch zum Schlachtfeld von Har-Magedon hat begonnen. Werden wir uns persönlich durch die unreine Propaganda dazu bewegen lassen, mit den „Königen der ganzen bewohnten Erde“ zu marschieren? Werden wir uns durch diese Propaganda verleiten lassen, gegen Gott, den Allmächtigen, zu kämpfen? Wie können wir, wenn wir das nicht möchten, dem Einfluß der „unreinen inspirierten Äußerungen“, die vom „Drachen“, vom „wilden Tier“ und vom „falschen Propheten“ ausgehen, erfolgreich widerstehen? Wir können es nur mit Hilfe der diesem Einfluß entgegenwirkenden Kraft des heiligen Geistes Gottes tun. Diese Kraft ist viel stärker, sie ist nicht unrein, sondern heilig. In Offenbarung 4:5 wird ihre Wirkung als siebenfach dargestellt, und zwar durch sieben Lampen, die die „sieben Geister Gottes“ versinnbildlichen. Der Geist Gottes ist seine heilige unsichtbare wirksame Kraft. Wenn wir davon erleuchtet und gestärkt werden, können wir dem Einfluß der drei unreinen „Geister von Dämonen“ oder den „von Dämonen inspirierten Äußerungen“ widerstehen (Offb. 16:14, Elberfelder Bibel; NW).

      14, 15. (a) Was wäre furchterregender, als unbewaffnet gleichzeitig einem buchstäblichen wilden Tier, einem Drachen und einem falschen Propheten zu begegnen? (b) Auf welche Weise kann Widerstand, der uns wie ein unbezwingbarer Berg erscheinen mag, gleichsam zu ebenem Land gemacht werden?

      14 Jemand könnte nun verzweifelt ausrufen: „Das würde ja bedeuten, daß man gegen die ganze Welt Stellung beziehen müßte. Das wäre doch schrecklich!“ Ja, für jemand, der den Geist Gottes nicht hat, wäre dies tatsächlich furchterregend. Stellen wir uns vor, wir ständen unbewaffnet gleichzeitig einem buchstäblichen wilden Tier, einem feuerroten Drachen und einem falschen Propheten gegenüber! Würde uns das nicht in Furcht versetzen? Ganz gewiß. Doch wie steht es mit den durch das „wilde Tier“, den feuerroten „Drachen“ und den „falschen Propheten“ versinnbildlichten Dingen? Bestimmt ist es noch furchterregender, es mit einem tierähnlichen weltweiten politischen Herrschaftssystem, mit einem mit Kernwaffen ausgerüsteten „falschen Propheten“ und mit ihrem übermenschlichen Herrscher, dem großen Drachen, Satan, dem Teufel, aufnehmen zu müssen. Könnte ein gewöhnlicher Mensch dies ohne angemessenen Schutz tun? Aus eigener Kraft könnten wir der Propaganda und dem Druck dieser Mächte niemals standhalten und uns kompromißlos weigern, uns ihnen anzuschließen. Diese Tripelallianz steht uns wie ein hoher Berg entgegen. Wie können wir dagegen ankommen?

      15 Wenn Gott, der Allmächtige, mit uns ist, können wir dem Druck und dem Widerstand der ganzen Welt standhalten. Der christliche Apostel Paulus, der vor neunzehnhundert Jahren dem politischen „wilden Tier“ in die Klauen fiel und darauf als Märtyrer starb, sagte unerschrocken: „Wenn Gott für uns ist, wer wird gegen uns sein?“ (Röm. 8:31). Selbst wenn der Widerstand, der uns entgegengebracht wird, uns wie ein unbezwingbarer Berg erscheint, so kann Gott, der Allmächtige, ihn gleichsam zu ebenem Land machen. Das sagte er auch zu Serubbabel, Jerusalems Statthalter, den er beauftragt hatte, den Tempel wieder aufzubauen. Um ihn zu ermuntern, seine Tätigkeit trotz des berghohen Widerstandes gewisser Ausländer fortzusetzen, sagte er zu ihm: „‚Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt“ (Sach. 4:6).

      16. Was müssen wir wie damals der Statthalter Serubbabel auf die Probe stellen, wenn wir in Har-Magedon auf der Siegerseite sein möchten?

      16 Im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung stellte der Statthalter von Jerusalem den Geist Gottes auf die Probe, indem er den von Gott erhaltenen Auftrag ausführte. Da er so bewies, daß Gott wahrhaftig ist, hatte er die Freude, im Jahre 515 v. u. Z. die Vollendung des Tempels und dessen Einweihung zu erleben (Sach. 4:8-10). Unser Glaube an den Geist Gottes wird heute ebenfalls auf die Probe gestellt, denn wir sehen uns dem Widerstand der Tripelallianz, bestehend aus dem „wilden Tier“, dem „falschen Propheten“ und dem „Drachen“, gegenüber. Wir sind deshalb gezwungen, Gottes Geist auf die Probe zu stellen, wenn wir Jehova weiterhin als Gott in seinem geistigen Tempel anbeten und uns von der Welt getrennt halten möchten. Wenn wir das tun, werden wir bestimmt siegreich aus dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Har-Magedon, hervorgehen.

      DER GEIST, DER AUS DER HÖHE AUSGEGOSSEN WIRD

      17, 18. (a) Inwiefern hat Jehova sein Volk nach der schweren Zeit, die es im Ersten Weltkrieg durchmachte, nicht im Stich gelassen? (b) Wie hatte Jehova dies durch die Worte aus Jesaja 32:12-16 schon im voraus angedeutet?

      17 Jehova, der Quell des heiligen Geistes, hat seine Anbeter in der kritischen „Zeit des Endes“, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 begann, nicht im Stich gelassen. Er ist treu gewesen und hat seinen heiligen Geist in Tätigkeit gesetzt, um seinen ihm hingegebenen, getauften Dienern zu helfen. Er hatte vorhergesagt, daß er dies tun würde. Während des Ersten Weltkrieges (1914—1918) wurden diese gewissenhaften Erforscher und Verkünder des geschriebenen Wortes Gottes, der Heiligen Schrift, auf der ganzen Erde hart bedrängt und verfolgt. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß Gott weise und richtig handelte, als er diese Züchtigung seiner Diener zuließ. Sie war sogar durch das, was dem damaligen Königreich Juda und seiner Hauptstadt Jerusalem widerfuhr, vorgeschattet worden. Im 32. Kapitel der Prophezeiung Jesajas beschrieb Jehova die Verheerung, die über sein abtrünniges Volk kommen sollte, und was geschehen würde, wenn es reumütig zu ihm zurückkehrte. Er sagte:

      18 „Schlagt euch an die Brüste in Wehklage um die begehrenswerten Felder, um den fruchttragenden Weinstock. [Warum?] Auf dem Erdboden meines Volkes schießen nur Dornen, stachelige Büsche auf, denn auf allen frohlockenden Häusern, ja auf der ausgelassenen Stadt [Jerusalem] sind sie. Denn der Wohnturm, er ist verlassen worden, selbst das Getümmel der Stadt ist aufgegeben worden; ja [der Hügel] Ophel und der Wachtturm sind kahle Felder geworden, auf unabsehbare Zeit das Frohlocken von Zebras, die Weide von Herden; bis auf uns der Geist aus der Höhe ausgegossen wird und die Wildnis zum Obstgarten geworden ist und als wirklicher Wald der Obstgarten selbst gerechnet wird“ (Jes. 32:12-16).

      19. Auf welches nationale Unglück wies Jesaja damals hin?

      19 Wissen wir heute, welches nationale Unglück der Prophet Jesaja mit diesen Worten über hundert Jahre im voraus beschrieb? Ja, er sprach von der siebzigjährigen Verödung des Landes des Königreiches Juda, während deren sich die weggeführten Israeliten als Gefangene im heidnischen Babylon befanden. Sie waren am Leben geblieben, als die Babylonier die heilige Stadt Jerusalem und ihren Tempel im Jahre 607 v. u. Z. dem Erdboden gleichgemacht hatten. Das muß für diese Überlebenden ein erschütterndes Erlebnis gewesen sein. Während sie in einem Land, dessen Bewohner Götzendienst trieben, schmachteten, lag Jehovas Tempel in Trümmern, Jerusalem war eine tote Stadt, ohne Getümmel, und ihr einst fruchtbares Land war von Dornbüschen bewachsen, ein von Menschen gemiedener Tummelplatz wilder Zebras.

      20. (a) Wieso kann gesagt werden, Babylon habe seine Macht über Jehovas Volk, das es gefangenhielt, falsch eingeschätzt? (b) Wodurch gestärkt, zogen die reumütigen Israeliten in ihre Heimat zurück, und wie wirkte sich ihre Rückkehr auf ihr Land aus?

      20 Jehova Gott zum Hohn behandelte das götzendienerische Babylon die Israeliten wie Gefangene. Als dritte Weltmacht auf der Bühne des damaligen Weltgeschehens glaubte es stark genug zu sein, um zu verhindern, daß das verödete Land Juda jemals wieder von den Anbetern Jehovas, des Rivalen seiner Götter, bewohnt würde. Es glaubte nicht, daß Jehova Cyrus erwecken könnte, den persischen Eroberer, den er lange zuvor mit Namen erwähnt hatte. Zur bestimmten Zeit trat dieser Eroberer auf den Plan. Wie vorhergesagt, brach Cyrus die Macht des unbarmherzigen Babylon und befreite die israelitischen Gefangenen. Im Jahre 539 v. u. Z. wurde die Weltmacht, die das Land des Volkes Jehovas verwüstet hatte, gestürzt. Im Jahre 537 v. u. Z. goß Jehova dann seinen Geist aus der Höhe auf die reumütigen Israeliten aus. Gestärkt durch die wirksame Kraft Gottes, des Höchsten, und unter ihrer Leitung verließ der reumütige Überrest Babylon und kehrte in seine verödete Heimat zurück, um Jerusalem und dessen heiligen Tempel wieder aufzubauen. Das wiederbesiedelte Land verlor mit der Zeit das Aussehen einer Öde, da es zu einem fruchtbaren Land gemacht wurde, das beinahe so schön war wie das Paradies, der Garten Eden.

      21. Inwieweit erfüllte sich die Prophezeiung Jesajas (Kapitel 32) damals?

      21 Erfüllte sich aber durch dieses Geschehen, das nun 2 500 Jahre zurückliegt, die Prophezeiung Jesajas (Kapitel 32) endgültig? Nein! Diese Prophezeiung erfüllte sich damals nur im kleinen. Sie sollte sich in unserer Zeit, im 20. Jahrhundert, noch im großen erfüllen. Diese größere und endgültige Erfüllung haben diejenigen erlebt, die heute das Volk Jehovas, desselben Gottes, sind.

      22. Mit was für Waffen wurde im Ersten Weltkrieg gegen Jehovas christliche Zeugen Krieg geführt, und warum waren die Nationen zornig auf sie?

      22 Es handelt sich hierbei um die Christen, die seit dem Jahre 1931 als Jehovas Zeugen bekannt sind. Jahre zuvor, nämlich während des Ersten Weltkrieges, wurden sie von einem Unglück betroffen, das ihren Glauben erschüttern sollte. Während dieser blutige Krieg tobte, führte das symbolische „wilde Tier“ — das seine Macht und seinen Thron und große Gewalt von dem „Drachen“, Satan, dem Teufel, empfangen hatte — Krieg gegen sie. Dieser Krieg wurde jedoch nicht mit tödlichen Waffen geführt, denn die angegriffenen christlichen Bibelforscher waren harmlose, unbewaffnete Menschen. Statt dessen wurden gegen diese friedlichen und unschuldigen Christen politische und richterliche Maßnahmen ergriffen, ja viele von ihnen wurden sogar eingesperrt (Offb. 13:3-7). Die zum „wilden Tier“ gehörenden kriegführenden Nationen waren zornig, weil Jehovas christliche Zeugen verkündeten, daß Gottes Königreich unter Christus die einzige rechtmäßige Regierung für die Erde sei, da die „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Frühherbst des Jahres 1914 abgelaufen waren (Luk. 21:24; Offb. 11:15-18).

      23. Von wem wurden die kriegerischen Nationen aufgehetzt, und von welchem mächtigen „Trio“ wurde der Überrest der Königreichsverkündiger überwältigt?

      23 Die zornerfüllten Nationen wurden von religiösen Führern aufgehetzt, die zu Babylon der Großen gehörten, dem Weltreich der falschen Religion, das seinen Ursprung im alten Babylon hat. Vor allem die Christenheit, die ebenfalls zu diesem religiösen Weltreich gehört, stachelte die Nationen dazu auf, den kleinen Überrest der geistigen Israeliten zu verfolgen. Der Überrest, eine harmlose, unbewaffnete Minderheit, wurde von der Tripelallianz, dem „wilden Tier“, dem „falschen Propheten“ und dem „Drachen“, überwältigt. Dieses mächtige „Trio“ vereinigte seine Kräfte, um den Überrest der Königreichsverkündiger in die Knechtschaft Groß-Babylons zu bringen. Was danach geschah und wie sich das 32. Kapitel der Prophezeiung Jesajas endgültig erfüllte, wird auf den folgenden Seiten dargelegt.

      [Bild auf Seite 81]

      EIN GOTTFEINDLICHES „TRIO“

  • „Lebenssaft“
    Der Wachtturm 1977 | 1. Februar
    • „Lebenssaft“

      Als König David es einmal unterließ, Gott seine Sünde zu bekennen, bekam er schlimme seelische und körperliche Auswirkungen zu spüren. „Mein Lebenssaft ist verwandelt worden“, sagte David, „wie in der trockenen Sommerhitze“ (Ps. 32:4). In der Trockenheit des Sommers verliert ein Baum eine beträchtliche Menge Feuchtigkeit. Davids Versuch, das schuldbeladene Gewissen zu unterdrücken, und die sich daraus ergebenden Qualen übten gleichermaßen einen ungeheuren Druck auf ihn aus, der an seinen Kräften und seiner Energie zehrte (Ps. 32:3).

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