-
Zweifel an der Existenz des Teufels — Sind sie berechtigt?Erwachet! 1975 | 8. Januar
-
-
Leben führen kann? Nein, das hat es nicht. Und für jeden vernünftigen Menschen sollte es klar auf der Hand liegen, daß die Leugnung der Realität einer Macht nicht beweist, daß es sie nicht gibt.
Auch die Behauptung, die Bibelschreiber hätten die Lehre vom Teufel der zoroastrischen Religion entlehnt, läßt sich nicht beweisen. Jacques Duchesne-Guillemin, Professor für indo-iranische Studien, schrieb, daß sowohl Ahura Masdah (der höchste Gott der zoroastrischen Religion) als auch sein Feind Ahriman „offenbar von jeher existiert haben“. So etwas wird in der Bibel vom Teufel nicht gesagt. Im Gegenteil, nach der Bibel hat es nicht immer einen Teufel gegeben; sie lehrt, daß er ‘in der Wahrheit nicht feststand’ (Joh. 8:44).
Viele der Zweifel, die die Menschen in Verbindung mit der Existenz des Teufels hegen, beruhen somit lediglich auf weitverbreiteten abergläubischen Vorstellungen und unbewiesenen Behauptungen. Das ist aber kein berechtigter Grund, die Realität des Teufels zu leugnen oder es abzulehnen, sich mit stichhaltigen Beweisen auseinanderzusetzen. Doch wo sind solche Beweise zu finden? Wie kann man sich vergewissern, ob es wirklich einen Teufel gibt?
-
-
Gibt es den Teufel?Erwachet! 1975 | 8. Januar
-
-
Gibt es den Teufel?
VIELE Leute sagen: „Ich glaube nur, was ich sehe.“ Jedermann weiß, daß die Aussagen eines zuverlässigen Augenzeugen als bester Beweis für eine Sache gelten. Steht ein solcher Augenzeuge zur Verfügung, der uns bei der Entscheidung der Frage, ob es den Teufel gibt, von Nutzen sein kann?
Das erscheint im ersten Augenblick unmöglich; aber ist es wirklich unmöglich? Hast du gewußt, daß Jesus Christus, bevor er zur Erde kam, im Himmel gelebt hatte? Er war Augenzeuge der Vorgänge gewesen, die sich im geistigen Bereich abgespielt hatten, daher wußte er vieles über den Teufel zu sagen (Joh. 8:23; 17:5).
Es wäre höchst unweise, sich über das Zeugnis Jesu hinwegzusetzen. Von Jesus wissen wir nämlich, daß er immer die Wahrheit sagte. Er setzte sein Leben für die Wahrheit ein (Joh. 18:37; 8:40). Die Lebensweisheiten, die Jesus äußerte, besonders in seiner berühmten Bergpredigt, werden sogar von Nichtchristen hochgeschätzt. In jener Predigt lehrte Jesus seine Nachfolger unter anderem beten: „Befreie uns von dem, der böse ist“ (Matth. 6:13).
Und wie steht es mit Gott selbst? Bestimmt muß er wissen, ob es den Teufel gibt oder nicht. Die ganze Bibel enthält die Gedanken des Schöpfers. Sie weist sich auch als absolut glaubwürdig aus. In ihren Berichten werden jeweils Zeit und Ort sowie die Namen der Personen, um die es dabei geht, angegeben. Die Genauigkeit, mit der in der Bibel geschichtliche Vorkommnisse berichtet werden, hat sogar ihre Kritiker in Erstaunen versetzt. Hunderte von biblischen Prophezeiungen haben sich aufs genaueste erfüllt. Und der Rat, den die Bibel über zwischenmenschliche Beziehungen gibt, hat sich als unübertroffen erwiesen.
Was sagt nun die Bibel, die auch das Zeugnis Jesu Christi enthält, über Satan? Ist „der Teufel“ lediglich etwas Abstraktes, ein Prinzip oder eine Kraft? Oder bezieht sich dieser Ausdruck auf eine vernunftbegabte Geistperson, die die Menschen beeinflussen kann? Gibt es gemäß der Bibel den Teufel?
Abstraktes Prinzip oder eine Person?
In der Bibel wird stets vom Teufel als von einer Person gesprochen. Im Buch Hiob wird zu Anfang berichtet, daß sich die „Söhne des wahren Gottes“, die Engel, vor Jehova versammelten. Über diese Versammlung, an der zweifellos auch Jesus in seiner vormenschlichen Gestalt teilnahm, lesen wir: „Auch Satan begab sich ... mitten unter ihnen hinein“ (Hiob 1:6). Daß sich Satan mitten unter den „Söhnen“ Gottes, die ja Personen sind, „hineinbegab“, deutet an, daß auch er eine Person ist. Das wird zusätzlich dadurch bestätigt, daß Satan mit Jehova Gott sprach (Hiob 1:6-12; 2:1-5).
Viele weitere Bibeltexte zeigen, daß der Teufel eine Person ist. Aus 1. Chronika 21:1 und Sacharja 3:1, 2 geht z. B. hervor, daß Satan dem Volke Gottes und somit Gott selbst Widerstand leistet (Sach. 2:8; Luk. 10:16). „Satan“ ist ein hebräisches Wort und bedeutet „Widerstandleistender, Widersacher“.
In Matthäus 4:1-11 berichtet der Evangelist, daß Jesus vom „Teufel“ versucht wurde; der Ausdruck Teufel stammt von dem griechischen Wort diábolos und bedeutet „lügenhafter Ankläger, Verdreher von Tatsachen, Verleumder“. Während der dreifachen Versuchung Jesu sprachen Jesus und der Teufel miteinander. Bei diesem Gespräch brachte Satan schlaue Argumente vor; so wandte er Psalm 91:11, 12 unrichtig an, um Jesus zu veranlassen, gegen Gott zu sündigen (Matth. 4:6). Jesus bezeichnete den Teufel später als einen „Vater“ (in bildlichem Sinne), als einen „Totschläger“ und als einen „Lügner“ (Joh. 8:44). Im zweiten Brief an die Korinther (2:11) schrieb der Apostel Paulus, daß Satan gegen die Christen „Anschläge“ ersinne.
Denken, mit Gott und Jesus Christus reden und „Anschläge“ gegen Personen ersinnen kann nur ein Geschöpf, das mit Verstand begabt ist und imstande ist, Überlegungen anzustellen. Es gilt auch zu beachten, daß im Verlauf der Geschichte die meisten Menschen die eigentliche Ursache des Bösen einer Person oder einer Anzahl von Personen im geistigen Reich zugeschrieben haben.
Hat Gott den Teufel geschaffen?
Es gibt Menschen, die nun einwenden, ein gerechter, liebevoller Gott hätte niemals einen Teufel erschaffen. Sie sagen, Gott sei zu gut, um so etwas zu tun. Beweist dieser Einwand, daß es den Teufel nicht gibt?
Diese Ansicht verrät Unwissenheit, denn in der Bibel steht nirgendwo geschrieben, daß Gott einen Feind seiner selbst und seiner Geschöpfe erschaffen habe. Man denke daran, daß Jesus vom Teufel sagte: „Er stand in der Wahrheit nicht fest“ (Joh. 8:44). Er war einst im Einklang mit der Wahrheit Gottes. Aber Stolz und der Wunsch, daß die Menschen anstatt Gott ihn anbeten, veranlaßten Satan, korrupt zu werden und Gott zu verleumden und sich ihm zu widersetzen (1. Tim. 3:6; Matth. 4:9; 1. Mose 3:1-7).
Es gibt Personen, die beharrlich behaupten, daß ein allweiser, allmächtiger Gott keinen Sohn erschaffen könnte, der korrupt würde. Wer das behauptet, degradiert die vernunftbegabten Geschöpfe Gottes zu Robotern, die keine Willensfreiheit besitzen. Die Tatsache, daß Gott den Menschen „in seinem Bilde“ und vollkommen erschuf, der Mensch aber dennoch böse wurde, widerlegt diese Ansicht (1. Mose 1:27, 31; 5. Mose 32:4).
Aber warum hat Gott den Teufel so lange am Leben gelassen?
Warum er ihn am Leben ließ
Am Anfang der Menschheitsgeschichte verleitete der Teufel die ersten Menschen durch eine Schlange dazu, sich gegen Gott aufzulehnen (1. Mose 3:1-7; Offb. 12:9). Er machte Eva glauben, Ungehorsam gegenüber Gott würde zu höherem Wissen führen. Er ließ durchblicken, daß es den Menschen bessergehen würde, wenn sie sich selbst regierten, wenn sie selbst entscheiden würden, was gut und böse sei, anstatt sich der Führung Gottes unterzuordnen. Im Gegensatz zu dem, was Gott gesagt hatte, erklärte Satan, Adam und Eva würden nicht sterben, wenn sie Gott ungehorsam würden (1. Mose 2:15-17; 3:1-5).
-