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    Erwachet! 1982 | 8. Mai
    • Auch unter den Katholiken entwickelte sich die charismatische Bewegung nicht spontan. Schon vor der „‚Duquesne-Erfahrung‘ gab es einzelne Katholiken mit pfingstlicher Erfahrung — häufig hatten sie sie durch den Einfluß von pfingstlerischen Freunden gemacht“, heißt es in The New Charismatics.

      Wie verhielt es sich mit der Gruppe an der Duquesne-Universität, da sich doch das Zungenreden von dort aus unter den Katholiken wie ein Steppenbrand ausbreitete? Im August 1966 lernten Mitglieder der Fakultät durch Freunde verschiedene Publikationen kennen, die die Pfingstfrömmigkeit förderten. „Dann beschloß die Gruppe, mit ortsansässigen Christen Kontakt aufzunehmen, die das Zungenreden schon übten“, hieß es in einem Bericht. Diese Zusammenkunft führte zum „Duquesne-Wochenende“.

      Von da an begannen Auffassungen älterer Pfingstgruppen in konventionelle Kirchen einzudringen, auch wurden pfingstliche Erfahrungen gemacht. Die meisten Empfänger des „Geistes“ strebten entweder ein „dynamischeres“, erregenderes und freudigeres Glaubensleben an oder wurden von Personen beeinflußt, die bereits pfingstliche Erlebnisse hatten.

      Allerdings sprechen die Ergebnisse dieser Bemühungen nicht dafür, daß es sich um eine echte, spontane Erneuerung durch heiligen Geist handelte. Vielmehr wurden lediglich Lehre und Praxis einer Gruppe bei einer Anzahl anderer Gruppen eingeführt, ohne daß jemand die Ergebnisse steuerte oder sie auf lohnende Ziele richtete.

      „Und unsere Erfahrung?“

      Obschon sich die Beweise dafür, daß diese „Geisterfahrungen“ nicht der Wirksamkeit des heiligen Geistes zuzuschreiben sind, mehren, sagen Personen, die solche Erfahrungen gemacht haben, sie könnten sie nicht mit gutem Gewissen leugnen. Haben sie nicht die Kraft in sich verspürt? Haben sie es nicht erlebt, daß andere oder sie selbst geheilt wurden? Begannen sie nicht plötzlich, in Sprachen zu sprechen, die ihnen fremd waren?

      Das mag zutreffen, doch darf man nicht vergessen, daß die Bibel vor Geistern, vor Dämonen, die die Menschen täuschen, warnt (1. Joh. 4:1). Von ihnen wird gesagt, daß sie ‘Zeichen vollbringen’ und sogar die Mächtigen der Erde verführen (Offb. 16:14). Sie mögen Menschen benutzen, um ihre Machttaten zu vollbringen, aber die sichtbare Wirkung beweist nicht, daß sie von Gott stammen. „Und wenn sie im Namen des Herrn Jesus gewirkt werden?“ mag jemand fragen. Jesus selbst sagte: „Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: ,Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht“ (Mat. 7:22, 23, Einheitsübersetzung).

      Schon die Pfingstler der Gründerjahre fürchteten den Einfluß der Dämonen. Zu Beginn unseres Jahrhunderts bat der bekannte Pfingstprediger W. J. Seymour seinen Lehrer, nach Los Angeles zu kommen und ihm zu helfen, „weil er der zu körperlicher Ekstase führenden hypnotischen Kräfte ... nicht mehr Herr wurde“, die in seinen Zusammenkünften wirkten. Er glaubte, Hilfe zu benötigen, um feststellen zu können, „was echt und was falsch sei, damit das, was nicht von Gott sei, ausgemerzt werden könne“.

      Über die Möglichkeit, daß sich Satan als Engel des Lichts ausgeben und so die Menschen täuschen kann (2. Kor. 11:14), erklärte ein Jesuitenpriester, der ebenfalls in Zungen redet: „Das Zungenreden könnte ein hysterisches oder, wie einige sagen, ein teuflisches Erlebnis sein.“ Ein Geistlicher der Episkopalkirche, selbst Charismatiker, sagte: „Der Teufel hat viele Möglichkeiten, uns zu beeinflussen. Wenn wir mit heiligem Geist getauft werden [wovon das Zungenreden bei den „Pfingstlern“ ein Zeichen sein soll], greift er wirklich an.“

      Ferner gilt es, folgendes zu beachten: Wenn diese besonderen Gaben, wie Zungenreden, Heilen und Prophezeien, für die heutige Zeit so wichtig wären, warum schrieb dann der Apostel Paulus: „Prophetengaben verschwinden, Sprachengaben hören auf.“ (1. Kor. 13:8, Rösch/Bott)? Als die Apostel starben und auch die, denen sie die ‘Hände aufgelegt hatten’, hörten die Wundergaben des heiligen Geistes auf (Apg. 8:17; 14:3).

      Christen müssen heute ein viel wichtigeres Merkmal aufweisen, an dem man erkennt, daß Gott durch sie wirkt. Dieses Merkmal müssen alle Diener Gottes haben. Wir lesen in der Bibel: „Bleibenden Bestand haben jetzt (nur) Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei: Die Liebe aber ist die größte unter ihnen“ (1. Kor. 13:13, Wilckens). Da dem so ist, muß man nach etwas anderem als der Zungenrede Ausschau halten, etwas, was als klarer Beweis für das Wirken des heiligen Geistes in unserer Zeit anzusehen ist.

      Wie kann man die wahren Christen ermitteln, die wirklich diese über alles wichtige Liebe bekunden? Sieht man bei ihnen die Früchte des Geistes Gottes, was zeigen würde, daß sie den Christen des 1. Jahrhunderts entsprechen? Das wollen wir einmal prüfen.

  • Ein anderer Geist
    Erwachet! 1982 | 8. Mai
    • Ein anderer Geist

      IM ERSTEN Jahrhundert war Gottes heiliger Geist wirksam, darüber besteht kein Zweifel. Er manifestierte sich unter anderem, indem er einigen Dienern Gottes Kräfte verlieh, die andere nicht besaßen. Eine davon war die Zungenrede.

      Aber wer die Fähigkeit bekam, in einer Sprache zu sprechen, die er bis dahin nicht gekannt hatte, wurde von anderen, die diese Sprache sprachen, verstanden. Zum Beispiel sagten die Leute, die zu Pfingsten anwesend waren, als in Zungen gesprochen wurde: „Wie kommt es, daß jeder von uns seine eigene Sprache hört, in der wir geboren wurden? ... wir hören sie in unseren Zungen über die großen Dinge Gottes reden“ (Apg. 2:5-11).

      In bezug auf das Zusammenkommen von Christen schrieb der Apostel Paulus: „Wenn jemand in einer Zunge redet, so laßt dies auf höchstens zwei oder drei beschränkt sein, und das nacheinander; und jemand möge übersetzen. Ist aber kein Übersetzer da, so schweige er in der Versammlung“ (1. Kor. 14:27, 28). Wie anders verhalten sich die heutigen Charismatiker! Sie sprechen alle gleichzeitig, und das, was sie sagen, versteht niemand und kann auch nicht übersetzt werden.

      Die Zungenrede war eine der „Gaben“ des heiligen Geistes, die den Christen des 1. Jahrhunderts verliehen wurden, damit die Menschen erkennen konnten, mit welcher Organisation Gott war. Zudem diente diese „Gabe“ einem praktischen Zweck: Personen, die eine andere Sprache sprachen, konnte die „gute Botschaft“ verkündigt werden.

      Außerdem gab es unter denen, die damals von heiligem Geist erfüllt waren, auch einige, die Tote auferwecken konnten (Apg. 9:36-41; 20:7-12). Wenn es sich heute ebenfalls um diesen Geist handelt, sollte es unter den Charismatikern auch Personen geben, die diese Fähigkeit besitzen. Aber das gibt es nicht. Es ist daher klar, daß es sich bei dem „Geist“, dem die Phänomene unter den Charismatikern zuzuschreiben sind, nicht wie bei den Christen des 1. Jahrhunderts um den Geist Gottes handelt.

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