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  • Die Wahl, vor der wir alle stehen
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 1

      Die Wahl, vor der wir alle stehen

      1—4. (a) Aufgrund welcher Zustände erkennst du, wie wünschenswert es wäre, wahren Frieden und Sicherheit zu haben? (b) Auf welcher Grundlage sagen Weltführer dauernden Frieden voraus? (c) Wenn irgendeine Vorkehrung zu Frieden und Sicherheit dir im Leben nützen soll, was für Probleme muß sie dann lösen?

      BESTIMMT ersehnst du wie die meisten heute Lebenden Frieden und Sicherheit. Überall ist man des Krieges, der Spannungen und Tumulte müde. Man sehnt sich nach Erleichterung. Würdest du dich nicht freuen, zu sehen, wie die Erde zu einer angenehmen Wohnstätte wird, wo alle ihre Bewohner in Sicherheit leben können?

      2 Wir haben allen Grund zu glauben, daß die lang ersehnte Erleichterung jetzt nahe ist. Woher ist sie zu erwarten?

      3 Heutige Weltführer sagen zuversichtlich den Beginn einer „neuen Ära“ der Weltgeschichte voraus und verheißen, daß die Bedrohung durch einen Weltkrieg und durch nukleare Vernichtung vorbei sei. Wieso? Weil, wie sie erklären, ein dramatischer Wechsel in den Beziehungen der Großmächte der Welt eine Zeit des Friedens und der Sicherheit herbeiführe, wie die Welt sie noch nie erlebt habe. Im Januar 1973 sagte ein prominenter Staatsmann: „Ein Durchbruch ist uns gelungen, indem wir in der Welt etwas geschaffen haben, was die Welt zuvor nicht gekannt hat — die Struktur zu einem Frieden, der nicht bloß in unserer Zeit, sondern auch in der Zeit künftiger Generationen andauern kann.“1

      4 Die Frage ist: Was ist erforderlich, um echten Frieden und wahre Sicherheit herbeizuführen? Wie kann dies deinem Leben Sicherheit bieten? Wäre es dazu nicht nötig, daß der Friede bis in deine nächste Umgebung, bis in dein Heim hineinreichte und daß auch die Probleme gelöst würden, die dich ernstlich berühren? Müßten nicht auch die Probleme der wachsenden Kriminalität und der Drogensucht, der steigenden Lebenshaltungskosten und der schweren Besteuerung, der sich ausbreitenden Umweltverschmutzung und der ständig lockerer werdenden Familienbande gelöst werden? Sicherlich gefährden diese Verhältnisse, solange sie andauern, deinen eigenen Frieden und deine Sicherheit.

      5—8. (a) Glaubst du aufgrund deiner eigenen Erfahrungen im Leben, daß die Menschen diese Probleme lösen werden? (b) Woher könnten wir sonst eine Lösung erwarten? (c) Inwiefern ist die Bibel ein hervorragendes Buch?

      5 Es gibt Menschen, die heute die Hoffnung äußern, daß sie die großen Probleme, unter denen die Menschheit leidet, meistern können. Sie sagen, daß sie, einmal von den drückenden Lasten des Krieges befreit, den Reichtum, die Forschungsarbeiten und die menschlichen Arbeitskräfte viel wirksamer dafür einsetzen könnten, Mittel und Wege zu finden, um der Kriminalität und der Krankheit, dem Hunger und der Armut und schlechten Wohnverhältnissen abzuhelfen.

      6 Glaubst du das? Gibt es irgendeinen untrüglichen Beweis aus der Vergangenheit oder der Gegenwart, der erkennen läßt, daß die Menschen zur Lösung dieser Probleme fähig sind? Was zeigt uns die Menschheitsgeschichte? Was offenbaren dir die Erfahrungen in deinem eigenen Leben?

      7 „Wenn aber die Menschen keine Lösung finden, was dann?“ magst du fragen. „Welche Wahl haben wir?“ Nun, was ist von Gott zu sagen? Es ist unleugbar, daß die Erde und alles Lebendige darauf den Beweis von einer dem Verstand entspringenden Planung liefert. (Hebräer 3:4) Wo also tritt Gott auf den Plan? Ist er an der Lösung der Probleme interessiert? Wird er in die Angelegenheiten der Menschen eingreifen?

      8 Lohnt es sich denn nicht, in Anbetracht dessen, was auf dem Spiel steht, sich Zeit zu nehmen und zu untersuchen, was die Bibel darüber sagt? Du magst wissen, daß die Bibel das am meisten übersetztea und am weitesten verbreitete Buch auf Erden ist. Wußtest du aber, daß es gerade das bespricht, was für uns im zwanzigsten Jahrhundert von größtem Interesse ist?

      9. Was sagt die Bibel über die Zukunft des Menschen, und was sagt sie in bezug auf eine Regierung?

      9 Viele Menschen haben schon davon gehört, daß die Bibel eine kommende Weltvernichtung vorhersagt, und dies mag sie beunruhigen. Aber nur wenige wissen, was sie über die Zeit sagt, da diese Vernichtung kommen wird, oder was ihre Prophezeiungen über das danach folgende Leben direkt hier auf Erden besagen. (Matthäus 24:21, 22; 2. Petrus 3:11-13) Sie mögen gebetet haben, daß ‘Gottes Reich komme’, doch erkennen wenige Menschen, daß die Bibel von diesem Königreich als einer tatsächlichen Regierung spricht, einer Regierung, die binnen kurzem alle gegenwärtigen politischen Systeme ersetzen wird. — Daniel 2:44.

      10. Führe einige Unterschiede an zwischen dem, was nach der Bibel Gottes Königreich herbeiführen wird, und dem, was menschliche Führer laut ihrer Aussagen tun werden.

      10 Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Frieden und der Sicherheit, die, wie die Bibel es zeigt, Gottes Königreich herbeiführen wird, und dem, was heutige menschliche Führer verheißen. Heute spricht man von Abrüstung aufgrund von Verträgen und Friedenspakten. Im Gegensatz dazu sagt die Bibel, daß Gott jeglichem Kriegsrüsten bald ein vollständiges Ende bereiten und die wirklichen Ursachen des Krieges beseitigen wird. Bei der von Gott verheißenen Sicherheit handelt es sich nicht nur um eine Befreiung von Krieg zwischen den Nationen, sondern um eine Befreiung von Feinden, ganz gleich, welcher Art sie sind und wo sie sich befinden, so daß man sich weder bei Tag noch bei Nacht zu fürchten braucht. (Micha 4:3, 4) Den Menschen ist jetzt daran gelegen, Gewalt über das Verbrechertum zu gewinnen, aber Gottes erklärtes Vorhaben geht darauf hinaus, selbst die Ursachen der Kriminalität zu beseitigen, indem die Verhaltensweise und die Zustände, mit denen sie beginnt, beseitigt werden. (Psalm 37:8-11; [36:8-11, katholische Allioli-Übersetzung (Al)]; Galater 5:19-21) Die Nationen reden von Fortschritt in der medizinischen Forschung und von besserer Betreuung der Kranken und Betagten. Aber die Bibel erklärt, wie Gottes Regierung eine vollständige und bleibende Gesundheit herbeiführen, ja sogar die Probleme des Alterns und Sterbens überwinden wird. (Offenbarung 21:3, 4) Unter der Herrschaftsweise, die in der Bibel beschrieben wird, wird jemandes Arbeit mehr bedeuten, als nur Geld zu verdienen oder Besitztümer zu erwerben; sie wird dem Leben Sinn verleihen, da es einem Zweck dienen wird, der wahre Befriedigung bringt. Denn wie kannst du schließlich glücklich sein, ungeachtet, wie gut du bezahlt wirst, wenn deine Arbeit monoton ist, so daß du unzufrieden bist und nicht das Gefühl hast, im Leben wirklich etwas zu leisten? — Römer 8:19-21; Jesaja 65:21-23.

      11. Um zu entscheiden, ob wir unser Vertrauen auf Menschen oder auf das setzen sollen, was die Bibel verheißt, würden wir gut tun, uns welche Fragen zu stellen?

      11 Was würdest du vorziehen? Was bietet dir nach deiner Meinung wahren Frieden und Sicherheit? Hast du dadurch, daß du dich an dem beteiligst, was die Welt im allgemeinen anerkennt, wirklich das gefunden, was du dir im Leben wünschst? Wenn du dich von dem mitreißen läßt, was gerade populär sein mag, hast du dann herausgefunden, daß du auf einen falschen Frieden und eine trügerische Sicherheit vertraut hast, die dich nicht nur enttäuschen, sondern auch in große Gefahr bringen? Kannst du dich dagegen auf das verlassen, was die Bibel als etwas Glaubwürdiges, praktisch Durchführbares verheißt?

      12. Warum wäre es uns von Nutzen, wenn wir die Antworten auf diese Fragen zusammen untersuchen würden?

      12 Die Wahl, vor der wir alle stehen, ist von nicht geringer Bedeutung. Unser Leben selbst steht auf dem Spiel. Bestimmt verdient daher die Antwort auf die aufgeworfenen Fragen, daß du sie durchdenkst und nachprüfst.

  • Können Menschen dauernden Frieden und Sicherheit herbeiführen?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 2

      Können Menschen dauernden Frieden und Sicherheit herbeiführen?

      1. Warum ist es wichtig, daß sich unsere Hoffnung auf Frieden und Sicherheit auf Wirklichkeit und Wahrheit gründet?

      ECHTE Hoffnung gründet sich auf Wirklichkeit und Wahrheit. Falsche Hoffnungen machen die Menschen für die wahre Hoffnung blind, sie täuschen sie. In einer Zeit der Krise, wie wir uns jetzt einer solchen gegenübersehen, würden falsche Hoffnungen jemand selbst seines Lebens berauben.

      2, 3. (a) Sich selbst welche Fragen hinsichtlich der Probleme, um die es zur Verwirklichung von Frieden und Sicherheit geht, zu stellen wäre von Nutzen? (b) Welchen weiteren Fragen sehen sich diejenigen gegenüber, die behaupten, an Gott zu glauben?

      2 Daher müssen wir uns fragen: Erkennen wir klar und deutlich, wie groß die Probleme sind, die gelöst werden müssen, damit echter Friede und wahre Sicherheit herbeigeführt werden können? Erkennen wir, wie ernst die Weltlage geworden ist? Welche Beweise haben wir heute, daß die Menschen die ungeheure Aufgabe lösen können?

      3 Ferner sehen wir uns der Frage gegenüber, ob wir unser Vertrauen gleichzeitig auf die Führer der Welt und auf Gott setzen können. Gewisse Menschen glauben das. Sie sind überzeugt, daß die gegenwärtigen menschlichen Anstrengungen zur Herbeiführung eines dauernden Friedens von Gott unterstützt werden. Ist dies aber der Fall? Da so viel in der Schwebe ist, tun wir gut daran, die Tatsachen zu untersuchen.

      DRINGLICHKEIT UND FURCHT TREIBEN DIE MENSCHEN ZUR TAT

      4—6. Zu welcher Erkenntnis sind Weltführer hinsichtlich des Ernstes der Probleme gekommen, denen sich die Menschheit gegenübersieht?

      4 Tausende von Jahren haben die Menschen dauernden Frieden und Sicherheit gesucht, jedoch ohne Erfolg. Ein neuer Umstand aber veranlaßt nun viele, zu glauben, daß die Menschen die Probleme meistern können und Erfolg haben werden. Was ist dieser neue Umstand?

      5 Er besteht darin, daß die Weltführer zum erstenmal die Notwendigkeit erkennen, zwischen Weltfrieden und Weltselbstmord zu wählen. Sie stimmen überein, daß ein totaler Krieg mit nuklearen Waffen derart verheerend wäre, daß es keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben könnte. Nicht nur das, sondern viele, besonders Wissenschaftler, sagen, daß noch größere Gefahr durch die weltweite Verschmutzung droht sowie durch die „Bevölkerungsexplosion“, die zu weitverbreitetem Hunger, zu Krankheiten und Unruhen führen könnte. Sie sagen, daß die Zeit nun abläuft, während der alle Nationen in der ganzen Welt zur Tat schreiten sollten, wenn weltweites Unheil vermieden werden soll. In einem Bericht aus Washington (D. C.) wird erklärt:

      „Plötzlich haben in einigen ungleichen Ländern — in den Vereinigten Staaten, in England, Frankreich, Deutschland, Italien, Schweden, in der Tschechoslowakei, der Sowjetunion, in Indien und Japan — einflußreiche Männer eine Gefahr kommen sehen, wie die Menschen sie noch nie erlebt haben. Zukunftsforscher nennen es die Krise der Krisen, den Höhepunkt der ewigen Fehler der Menschen“ (Washington Post).2

      6 Diese Männer erkennen, daß die Menschheit, auch wenn sie jede dieser Krisen jeweils überstehen könnte, doch nicht überleben würde, wenn alle oder auch mehrere zugleich einträfen. Die Frage erhebt sich jedoch: Wird die Furcht vor Unheil die Menschheit wirklich von der Uneinigkeit und dem Streit weg- und zu einem Lauf hinlenken, der wahren Frieden und Sicherheit bringt?

      EINE WELT OHNE KRIEG DURCH MENSCHLICHE ANSTRENGUNGEN?

      7—11. (a) Was zeigt die Geschichte hinsichtlich der Fähigkeit des Menschen, dem Krieg ein Ende zu machen? (b) Ist die Furcht vor einem Atomkrieg eine sichere Grundlage für Frieden? (c) Garantiert die Unterzeichnung von Abrüstungsabkommen oder Friedensverträgen einen dauerhaften Frieden?

      7 Welchen wirklichen Grund hat irgend jemand von uns, zu glauben, daß die Menschen dem Krieg ein vollständiges Ende bereiten können? Was zeigt die Geschichte?

      8 Allerdings hat es hin und wieder einige wenige Jahre gegeben, da dieser Planet, die Erde, von Krieg frei war. Doch waren es nur sehr wenige. Der Kriegsanalytiker Hanson W. Baldwin berechnete, daß es von ungefähr 3 457 Jahren der aufgezeichneten Geschichte mehr als 3 230 Kriegsjahre und nur 227 Friedensjahre gegeben hat.3

      9 Wird aber die gegenseitige Furcht vor einem Atomkrieg dies ändern? Man wird sich erinnern, daß die Menschen vor mehr als einem Vierteljahrhundert die nuklearen Waffen fürchten lernten, als Atombomben zwei japanische Städte wegfegten. Was aber haben sie, veranlaßt durch ihre Furcht, seither unternommen? In Wirklichkeit hat ihre Furcht sie dazu geführt, immer noch mehr solche Waffen aufzuhäufen und sogar noch andere zu erfinden, die von weit größerer Zerstörungskraft sind.

      10 Muß man nicht zugeben, daß Furcht, hervorgerufen durch drohende Angriffe, in Wirklichkeit Argwohn und Spannung erregt, statt einen wahren Frieden zu sichern? Wenn du mit deinem Nächsten nur deshalb Frieden hältst, weil du weißt, daß er bewaffnet ist und droht, seine Waffen zu gebrauchen, ist das dann ein wirklicher Friede? Kannst du dich je sicher fühlen, während ein solcher Nachbar an deiner Seite lebt? Tatsächlich kann diese Furcht leicht zu übereilten, unbedachten Gewalttaten führen. Gewiß ist das „Gleichgewicht des Schreckens“, das die Weltführer herbeigeführt haben, keine Grundlage für echten Frieden.

      11 Zugegeben, die Nationen mögen Abrüstungsabkommen oder Friedensverträge unterzeichnen. Aber die Jahrhunderte durch sind buchstäblich Tausende solcher Verträge unterzeichnet worden. Wann immer aber die Kriegsstimmung stark genug wurde, erwiesen sich diese Verträge als wertlos, als bloße Papierfetzen. Ist es realistisch, zu denken, daß die heutigen Weltführer ihr Wort halten werden, wenn selbstische nationalistische Interessen etwas anderes zu diktieren scheinen? Und was noch wichtiger ist: Wirst du deine Hoffnung auf ein Leben in Frieden und Sicherheit auf ihr Versprechen hin, den Frieden zu bewahren, aufs Spiel setzen?

      12, 13. (a) Inwiefern ist das, was die Bibel in bezug auf die Tatsache vorausgesagt hat, daß es dem Menschen nicht gelingen werde, dauernden Frieden herbeizuführen, in Übereinstimmung mit dem gewesen, was geschehen ist? (b) Wie kennzeichnet die Bibel die wahre Ursache des Krieges?

      12 Was ist denn über die Bibel zu sagen? Spornt sie uns an, unsere Hoffnung, unser Vertrauen auf menschliche Bemühungen, Frieden herbeizuführen, zu setzen, und dies trotz aller offenkundigen Anzeichen, daß der Mensch nicht dazu imstande ist? Im Gegenteil, schon vor langem hat die Bibel vorausgesagt, daß der Mensch von sich aus nie dauernden Frieden herbeiführen würde. Sie hat davor gewarnt, daß es gerade vor der Zeit, da Gottes Königreich alle diejenigen von der Erde wegfegen werde, die keine wahre Liebe zur Gerechtigkeit haben, ‘Kriege und Unruhen’ gebe, indem sich in einem weltumspannenden Krieg ‘Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich’ erhebe. (Lukas 21:9, 10, 31; Offenbarung 6:1-4) Das größte, vernichtendste Blutbad in der Geschichte des Menschen hat es in unserer Generation während zweier Weltkriege gegeben. Und seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat man über dreihundert Kriege oder heftige Aufstände verzeichnet, im Durchschnitt monatlich etwa einen. Das, was die Bibel vorausgesagt hat, ist in Übereinstimmung mit dem, was tatsächlich geschehen ist. Es hat uns zu keinen falschen Hoffnungen Anlaß gegeben.

      13 Die Bibel kennzeichnet auch die wahre Ursache des Problems. Sie zeigt, daß Kriege nicht durch Geschosse, Bomben oder Schlachtschiffe verursacht werden, sondern von Menschen, durch die Selbstsucht des Menschen. (Jakobus 4:1-3) Wenn man dauernden Frieden verwirklichen möchte, muß man erst weltweit eine Änderung in den Menschen herbeiführen. Würdest du aber, gestützt auf die Menschheitsgeschichte der vergangenen Jahrhunderte, sagen, daß so etwas wahrscheinlich ist? Was zeigt allein die Geschichte unserer Generation? Zeigt sie an, daß ein solcher Wechsel bevorsteht — daß die Menschen überall ihre Selbstsucht, ihren entzweienden Nationalismus, ihren Rassenhaß, ihre kommerzielle Habsucht aufgeben? Bestimmt nicht! Und die Bibel sagt wahrheitsgemäß, daß die Menschen, wenn sie den Frieden nur unter der Bedingung suchen, ihren selbstsüchtigen Lauf weiter zu verfolgen, niemals Gelingen haben werden. — Jesaja 57:19-21; 59:7, 8.

      KANN DER MENSCH DIE „MENSCHHEITSBOMBE“ VOR DER EXPLOSION BEWAHREN?

      14—17. (a) Wie rasch nimmt die Erdbevölkerung zu, und was bedeutet dies hinsichtlich des Problems, Nahrung zu beschaffen? (b) Was sagen Wissenschaftler hinsichtlich der Frage, ob sie die nötige Lösung kennen?

      14 Die Bevölkerung der Erde hatte in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts zum erstenmal die Zahl von einer Milliarde erreicht. Bis 1930 wuchs sie auf zwei Milliarden an. Jetzt gibt es über 3,6 Milliarden Menschen auf der Erde, und nach Schätzungen wird sich in den nächsten dreißig Jahren die Zahl auf über sechs Milliarden erhöhen. Was bedeutet das?

      15 Es bedeutet, daß jeden Tag etwa 200 000 Menschen mehr ernährt werden müssen. Und die meisten davon leben in Gebieten, wo Armut, Hunger und Krankheit bereits Millionen Menschen in Mitleidenschaft ziehen. So sagte Georg Borgstrom, ein Professor der Ernährungswissenschaft von der Michigan State University:

      „Wer meint, der gegenwärtige Proteinmangel in der Welt werde vorübergehen und das Problem werde sich von selbst lösen, sollte folgendes bedenken: Die Hungrigen in der Welt vermehren sich doppelt so schnell wie die Satten.“4

      16 Haben aber Agrarwissenschaftler nicht neue, ertragreiche Sorten Reis, Weizen und Mais entwickelt, nämlich durch das, was als „Grüne Revolution“ begrüßt worden ist? Jawohl! Wird dies aber das Hungerproblem der Welt lösen? Immer mehr Ernährungsexperten antworten heute mit Nein. Viele warnen davor, daß die verschiedenen neuen Getreidesorten noch zur Hungersnot beitragen könnten. Wieso? Eine Meldung der Associated Press vom Jahre 1971 besagte:

      „Die neuen Getreidesorten, die man durch Kreuzung entwickelt hat, sind nicht so resistent gegen Brand wie die alten. Die Möglichkeit besteht, daß die gesamte Ernte eines Landes — vielleicht eine ganze Welternte — durch eine neue Pflanzenkrankheit zerstört wird. Das ist im vergangenen Jahr [1970] in den Vereinigten Staaten mit der Maisernte beinah geschehen.“5

      17 In der Tat, die Wissenschaftler selbst machen am häufigsten darauf aufmerksam, daß sie die Lösung der Probleme nicht kennen. In diesem Sinne drückte sich ein prominenter Biologe wie folgt aus:

      „Einige haben das Empfinden, der Kampf um die Ernährung der Weltbevölkerung sei nun verloren und die Schlußfolgerung sei unvermeidlich, daß um das Jahr 1985 weltweit Hungersnöte herrschen werden, durch die Hunderte von Millionen Menschen den Hungertod erleiden werden. Ich muß gestehen, daß ich heute kein bedeutendes Sofortprogramm vor mir sehe, das mich veranlassen würde, diese Folgerung zurückzuweisen.“6

      18—21. (a) Was hat die Bibel über diese Sachlage vorausgesagt? (b) Würde die Herabsetzung der Ausgaben für militärische Zwecke das Problem lösen? (c) Warum hat sich eine so ernste Sachlage entwickelt?

      18 Trotz ihrer ganzen Agrarwissenschaft ist die neuzeitliche Gesellschaft nicht imstande gewesen, gerade die Zustände zu verhindern, vor denen die Bibel gewarnt hatte. Sie hatte für den „Abschluß des Systems der Dinge“ das Aufkommen ernster Lebensmittelknappheit weltweiten Umfangs genau vorausgesagt. — Matthäus 24:3, 7; Offenbarung 6:5-8.

      19 Nicht in erster Linie bei den Landwirtschaftsmethoden ist der Grund für das Problem zu suchen, sondern größtenteils bei den Menschen und ihrer Einstellung, die mit biblischen Grundsätzen in Widerspruch steht. Jahrzehntelang haben nun die Nationen gewaltige Summen für Rüstungszwecke ausgegeben, während Millionen Menschen erdenweit dem Hungertod ausgeliefert sind. Gemäß einem Bericht der Vereinten Nationen haben die Nationen in den vergangenen Jahren 200 Milliarden Dollar jährlich für ihre bewaffneten Streitkräfte ausgegeben. Das ist mehr als das gesamte Jahreseinkommen eines Drittels der Erdbevölkerung!

      20 Selbst wenn auf den enormen Aufwand für militärische Zwecke verzichtet würde, würde das zersplitterte ökonomische System irgendeine wahre Lösung des Problems verhindern. Auch wenn Nahrung vorhanden ist, verhindert oft der Wunsch nach großen Gewinnen ihre Verteilung an die Bedürftigen. In einigen Ländern werden die Farmer von der Regierung bezahlt, damit sie gewisse Getreidesorten nicht anbauen; und statt zuzulassen, daß große Erträge zu einer Herabsetzung der Preise führen, werden sogar Ernten vernichtet.

      21 Wie so ganz anders ist doch all dies als die Grundsätze der Bibel, die zu einer liebevollen Handlungsweise gegenüber Bedürftigen ermuntert. (5. Mose 24:19-21) Die Menschen haben ihre ökonomischen Systeme auf Selbstsucht aufgebaut, und statt daß dies Frieden und Sicherheit bringt, hat sich nun eine Sachlage entwickelt, die unheilvolle Folgen zu haben droht. Früher oder später werden die Menschen ‘ernten, was sie säen’, wie es die Bibel sagt. — Galater 6:7.

      KANN DER MENSCH MIT DER ERDE FRIEDEN MACHEN?

      22—25. (a) Wie ernst ist das Problem der Verschmutzung? (b) Was sagen die Wissenschaftler selbst, auch wenn es Leute gibt, die von der menschlichen Wissenschaft eine Lösung erwarten?

      22 Seit einer Reihe von Jahren haben die Menschen nun mit der Erde selbst, auf der sie leben, Krieg geführt. Wie denn? Durch eine weltweite Verschmutzung. Verschmutzung erfolgt durch einen giftigen Abfall, den der Mensch verursacht und der sich in seinem Wasservorrat, in der Luft, die er einatmet, und in der Nahrung, die er genießt, absetzt, bis er ihn nicht mehr wegschaffen kann. Auf diese Weise hat der Mensch die Grundstoffe in Gefahr gebracht, die er zum Leben benötigt.

      23 Diejenigen, die darauf vertrauen, daß die Menschen Frieden und Sicherheit herbeiführen werden, sagen gewöhnlich, man werde schon einen Weg finden, um diese Krise zu überstehen, wie man ja auch vergangene Krisen überstanden habe. Man glaubt, daß die menschliche Wissenschaft die Lösung finden werde.

      24 Doch wiederum sind es die Wissenschaftler selbst, die die ernstesten Zweifel äußern. Man beachte folgendes:

      „Dr. William D. McElroy, der aus dem Amt ausscheidende Direktor der ,National Science Foundation‘, sagte kürzlich, daß eine natürliche Reaktion gegenüber der Gefahr der Verschmutzung die sei, daß der Mensch früher andere Gefahren überlebte und somit diese auch wieder überstehen könne. Leider ,stimmt das mit den Tatsachen gar nicht überein. Die einfache aktuelle Wahrheit ist, daß das Weiterbestehen des Menschen in einer annehmbaren Gesellschaft auf keinen Fall gesichert ist ... Die Selbstvernichtung durch die Entartung der Umwelt ist tatsächlich möglich‘ “ (Atlanta Journal).7

      25 Der Mensch kann Maschinen erfinden, sie massenweise herstellen und dadurch eine industrialisierte Gesellschaft ins Dasein rufen. Durch die Benutzung der Maschinen verdirbt er aber seine eigene Umwelt. So sagt es Dr. René Dubos, eine Autorität auf dem Gebiet der Umweltverschmutzung:

      „Nach meiner Meinung besteht keine Aussicht, das Problem der Umweltverschmutzung — oder die anderen Probleme, durch die das Menschenleben bedroht wird — zu lösen, wenn wir dem Gedanken zustimmen, daß die Technologie unsere Zukunft beherrschen soll.“8

      26—28. (a) Hat die Bibel vorausgesagt, daß sich eine so kritische Sachlage hinsichtlich der Erde entwickeln würde? (b) Was ist in Wirklichkeit die Ursache des Verschmutzungsproblems? (c) Welche lebenswichtige Erkenntnis fehlt den menschlichen Wissenschaftlern, wenn sie sich mit den Problemen der Verschmutzung befassen, wer aber hat diese Erkenntnis?

      26 Die Bibel prophezeite ebenfalls des Menschen Mangel an Weisheit in seinem Gebrauch der guten Dinge der Erde. Die Prophezeiung aus Offenbarung 11:18 sagte die Zeit voraus, da Gott einschreiten würde, um „die zu verderben, die die Erde verderben“.

      27 Und von neuem wird es klar, daß die Bibel auf zuverlässige Weise die wahre Ursache der Verschmutzungsprobleme der Menschheit beleuchtet. Ist es die Industrie mit ihren Maschinen? Nicht in erster Linie. Vor allem sind es Menschen, die die Verschmutzung verursachen. Das tun sie wegen selbstsüchtiger Wünsche oder aus Unwissenheit oder aus beiden Gründen. Sie haben die heutigen ökonomischen Systeme aufgebaut, um ihre Wünsche zu befriedigen, doch jetzt finden sie, daß ihnen diese Systeme gerade das rauben, was sie benötigen, um sich des Lebens zu erfreuen.

      28 Allerdings wird heute viel über Ökologie und Umweltforschung gesagt. Doch verstehen die Wissenschaftler immer noch nicht vollständig, wie die „Ökosysteme“ (die biologischen Beziehungen, von denen das Leben abhängig ist) funktionieren. Die Zeitschrift Time sagt von diesen Ökosystemen:

      „Selbst das einfachste ist so kompliziert, daß der größte Computer es nicht völlig zu enträtseln vermag.“9

      Zugegebenermaßen versteht der Mensch die komplizierten ökologischen Verhältnisse der Erde nicht. Gott aber versteht sie, denn er hat sie geschaffen. Ist es nicht weise und von praktischem Nutzen, vom Schöpfer die Lösung der Probleme zu erwarten?

      SICHERHEIT DURCH DIE BESEITIGUNG DER KRIMINALITÄT

      29—31. (a) Wie weit verbreitet ist das Problem des Verbrechertums? (b) Weshalb würde das Erlassen neuer Gesetze die Verbrechen nicht ausschalten? (c) was zeigt an, daß materieller Wohlstand das Problem nicht lösen würde?

      29 Obwohl die Verschmutzung die für das menschliche Leben notwendigen Dinge gefährdet, ist es doch die Zunahme der Verbrechen, die die meisten Menschen in Furcht versetzt. Durch Verbrechen werden ständig mehr Menschen ihrer persönlichen Sicherheit beraubt, und dies nicht nur in Großstädten, sondern auch in kleineren Städten und in Landgebieten. Nicht nur kommen Besitztümer, sondern oft auch Leib und Leben in Gefahr. Können dir die Menschen gegenüber diesen Gefahren wahre Sicherheit verschaffen?

      30 Ist ihnen dies durch das Erlassen von Gesetzen möglich? Bereits stehen Hunderte, ja Tausende von Gesetzen in den Gesetzbüchern der Welt, doch haben diese die Zunahme der Verbrechen nicht unterbunden. Ja, tiefwurzelnde Korruption entwickelt sich oft direkt innerhalb der vollziehenden Körperschaften selbst. Unehrlichkeit an hohen Stellen mag die Bemühungen der vollziehenden Beamten, die ehrlich sind, zunichte machen. Und die Tatsache bleibt bestehen, daß Gerechtigkeit dem Herzen der Menschen nicht durch Gesetze eingepflanzt werden kann.

      31 Liegt die Antwort vielleicht in neueren Methoden, Verbrechen aufzuspüren und zu verhüten? Für jede neue Methode erfinden Kriminelle neue Wege, sie zu umgehen. Wird ferner vermehrter Wohlstand in einer von Menschen herbeigeführten „Ära des Friedens“ das Problem lösen? Bestimmt wäre es ein Fehler, zu schließen, daß Verbrechen nur unter Menschengruppen mit geringem Einkommen vorkommen würden. Zum Beispiel beachte man folgenden Bericht:

      „Die Zahl der Verbrechen, die von Geschäftsleuten und Berufstätigen in Australien begangen worden sind, hat in den vergangenen zwei oder drei Jahren in bestürzendem Maße zugenommen“ (The Australian).10

      Auch die New York Times berichtet, daß sich jedermann im Finanzviertel der Wallstreet uneingeschränkt das Recht zum Stehlen herausnimmt, wobei sie hinzufügt: „Jedermann stiehlt — die Austräger, die Angestellten, sogar das Aufsichtspersonal.“11 Die Tatsachen zeigen, daß die wohlhabenderen Industrienationen die höchsten Verbrechensziffern aufweisen. Und nicht zu übersehen ist auch die steigende Flut der Drogensucht.

      32. Ist das, was die Bibel über diese Sachlage vorausgesagt hat, in Erfüllung gegangen?

      32 Das, was geschieht, wurde in den biblischen Prophezeiungen vor langer Zeit vorausgesagt: „In den letzten Tagen [werden] kritische Zeiten dasein ..., mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, ... ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten ..., die mehr Vergnügungen lieben als Gott.“ (2. Timotheus 3:1-4) Besonders beachtenswert ist es, daß vorausgesagt wurde, diese Zustände würden unter Personen existieren, die wohl behaupteten, an Gott zu glauben, sich aber hinsichtlich ihrer Behauptung als falsch erweisen würden (Vers 5). Und finden wir nicht, daß heute die Nationen der Christenheit am härtesten von Verbrechen und ähnlichen gesellschaftlichen Übeln betroffen worden sind? Jesus sagte auch voraus, daß die Gesetzlosigkeit, kurz bevor die Bösen durch Gottes Königreich vernichtet würden und dadurch die Erde zu einer Stätte gemacht würde, die von den ‘Mildgesinnten ererbt werden’ sollte, zunehmen würde: Die „zunehmende Gesetzlosigkeit“ ist heutzutage eine Tatsache. — Matthäus 24:12; 5:5.

      DIE ALLERGRÖSSTEN PROBLEME

      33—38. (a) Was für größere Feinde des Friedens und der Sicherheit würden weiterbestehen, auch wenn der Mensch alle bisher besprochenen Probleme lösen könnte? (b) Was für Aussichten gibt es nach den Worten medizinischer Forscher auf Überwindung der bedeutendsten Krankheiten, an denen die Menschen leiden?

      33 Angenommen, die Menschen könnten die Probleme lösen, die durch Krieg, Hunger, Verschmutzung, Verbrechen und Drogensucht verursacht werden. Würde dadurch völliger Friede und Sicherheit herbeigeführt? Nein, es würde noch etwas fehlen. Krankheit und Tod wären immer noch die unbesiegten Feinde unserer Sicherheit. Ja, was würde der Friede und das Freisein von allen anderen Problemen bedeuten, wenn jemand zuschauen müßte, wie ein geliebtes Familienglied krank wird und stirbt, oder wenn er feststellen würde, daß sein eigener Körper von einer tödlichen Krankheit befallen ist?

      34 Wohl sind in jüngster Zeit eindrucksvolle medizinische Fortschritte gemacht worden. Doch was bringen sie uns in bezug auf wirkliche Sicherheit? Was erkennen medizinische Autoritäten selbst?

      35 Ein Bericht aus dem Wall Street Journal12 unter der Überschrift „Bei der Bekämpfung der Krankheit in verarmten Ländern verliert die Wissenschaft an Boden“ zeigt, daß nun 800 Millionen Menschen in diesen Nationen an drei Krankheiten (Malaria, der ägyptischen Augenkrankheit [Trachom] und Bilharziose) leiden. Und medizinische Berichte zeigen, daß die Zahl der Erkrankten ständig wächst. So wird von nur drei der vielen Krankheiten nahezu ein Viertel der Weltbevölkerung befallen.

      36 Was ist von den wohlhabenderen Nationen zu sagen? Hier ist die Herzerkrankung Todesursache Nr. 1. Bei einer kürzlich abgehaltenen Konferenz, auf der man sich mit dem Problem des Hungers und der Unterernährung befaßte, wurde die Herzerkrankung als „epidemisch“ bezeichnet. In Kanada ist einer von vier Erwachsenen herzkrank. In den Vereinigten Staaten sind jährlich über 50 Prozent der Todesfälle eine Folge von Herzkrankheiten, wobei sich jetzt viele jüngere Menschen unter den Opfern befinden. Doch gemäß einem Bericht aus der New York Times sagte „Dr. Moses, ein Beauftragter der ,American Heart Association‘, die Ärzte würden erkennen, daß sie Herzerkrankungen nicht ,ausmerzen‘ könnten“.13

      37 Die Zahl der Opfer des gefürchteten Krebsleidens nimmt ebenfalls ständig zu. Was für Hoffnung auf Abhilfe besteht? Harry Grundfest, Professor der Chirurgie an der Columbia University, erklärt: „Es gibt hinsichtlich der Natur des Krebsproblems bis jetzt nur vage Anhaltspunkte, geschweige denn eine Lösung.“14

      38 Selbst die begeistertsten Männer der medizinischen Wissenschaft geben zu, daß es zu unseren Lebzeiten unwahrscheinlich ist, Herzkrankheiten, Krebs, Malaria und die meisten anderen tödlichen Krankheiten heilen zu können. Man erkennt, daß dies, auch wenn man es könnte, nur wenig dazu beitragen würde, die durchschnittliche Lebensdauer der meisten Leute zu verlängern. Die Menschen würden dennoch altern und sterben. Was also ist die wirkliche Hoffnung auf Sicherheit, auf ein Freisein von Krankheit, vom Altern und vom Tod, die Menschen bieten können?

      39. Wo können wir den Grund dafür erfahren, warum das Menschenleben so kurz und voller Probleme ist?

      39 Wie wahr sind doch heute noch die Worte der Bibel aus Hiob 14:1, 2, obwohl sie vor Tausenden von Jahren geschrieben wurden: „Der Mensch, vom Weibe geboren, ist kurzlebig und mit Erregung gesättigt. Wie eine Blüte ist er hervorgekommen und wird abgeschnitten, und er enteilt wie der Schatten und bleibt nicht bestehen.“! Die Bibel zeigt auch den Grund dafür, und sie kennzeichnet die grundlegende, unsichtbare Ursache aller menschlichen Probleme, wie wir später sehen werden.

      WORAUF WIRST DU HOFFEN?

      40, 41. Was ist realistischer, von Menschen die Lösung der Probleme zu erwarten, denen sich die Menschheit gegenübersieht, oder zu glauben, daß nur Gott dies tun kann? Warum?

      40 Ist es daher, ehrlich gesprochen, realistisch, darauf zu vertrauen, daß Weltführer oder andere Menschen die Probleme lösen können, denen sich die Menschheit gegenübersieht? Oder ist es realistischer, sein Vertrauen auf die Lösung zu setzen, die die Bibel zeigt, nämlich darauf, daß Gott selbst durch eine gerechte himmlische Regierung einschreiten wird? Vor langer Zeit schrieb der inspirierte Psalmist folgende Worte:

      „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt. Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich. Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat, dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, gerichtet ist, der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was darin ist.“ — Psalm 146:3-6 (145:2-6, Al).

      41 Man vergesse nie, daß, ungeachtet, wie aufrichtig Menschen sein mögen oder wie einflußreich und mächtig sie als Weltführer sind, sie doch alle sterbliche Geschöpfe sind. Da sie sich selbst nicht zu retten vermögen, wie können sie da andere retten?

  • Gehen die „Religionen der Welt“ in rechter Weise führend voran?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 3

      Gehen die „Religionen der Welt“ in rechter Weise führend voran?

      1—3. (a) Welche wichtigen Fragen hinsichtlich der Religionen der Welt werden hier aufgeworfen? (b) Warum sind diese Fragen am Platze?

      WAS immer deine Einstellung der Religion gegenüber ist, so wirst du doch sicherlich den großen Einfluß erkennen, den sie auf die Menschheit ausgeübt hat. Das Werk World Book Encyclopedia (1970) erklärt: „Die Religion ist eine der mächtigsten Kräfte in der Geschichte gewesen.“15

      2 Sind die „Religionen der Welt“ mit all ihrem Einfluß auf Hunderte von Millionen Menschen eine wahre Kraft zum Frieden und zur Sicherheit? Oder haben sie zum Aufruhr auf Erden noch beigetragen? Könnte es sein, daß sie tatsächlich die größte Verantwortung dafür tragen, daß die Menschheit der Weltvernichtung gegenübersteht?

      3 Diese Fragen mögen alarmierend klingen, doch mögen wir uns erinnern, daß Christus Jesus von Religionsführern seiner Tage sagte: „Laßt sie. Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ (Matthäus 15:14) Heute gibt es Hunderte von Religionsgemeinschaften, die behaupten, christlich zu sein, und sie rühmen sich, nahezu eine Milliarde Mitglieder zu haben. Die Nationen der Christenheit gehören zu den mächtigsten der Welt. Bestimmt hat das, was die Religionsgemeinschaften der Christenheit gelehrt haben, viel zu den Zuständen in der Welt beigetragen. Handeln sie denn gemäß ihrer Behauptung, Gott und Christus Jesus zu vertreten und der Bibel als dem Worte Gottes zu folgen? Oder ist es möglich, daß sie wie auch die anderen Religionen der Welt in Wirklichkeit die Menschheit in einen Konflikt mit Gott hineinführen, einen Konflikt, der nur Unheil bringen kann?

      4, 5. Auf welche Weise können uns die Antworten auf diese Fragen eine Hilfe sein, festzustellen, wie zuverlässig die Bibel ist?

      4 Wenn du für dich und deine Familie nach einem friedlichen, sicheren Leben trachtest, sollte dir eine offene Betrachtung dieser Fragen willkommen sein. Ihre Beantwortung wird dir auch etwas offenbaren. Sie wird dir erkennen helfen, wie zuverlässig die Bibel ist, welche Kraft in ihrer Behauptung, Gottes Wort zu sein, liegt. Warum?

      5 Weil die Bibel sagt, daß es sowohl eine wahre als auch eine falsche Religion gibt und daß Gott nur die Anbetung gutheißt und segnet, die sich auf Wahrheit gründet, also frei ist von Heuchelei und Trug. (Matthäus 15:7-9; Johannes 4:23, 24; Titus 1:16) Sie erklärt, daß nur durch die wahre Anbetung, die völlig mit Gottes Wort übereinstimmt, Menschen dazu gebracht werden können, in Frieden und Einheit zu leben und wahre Liebe zueinander zu haben. (Jesaja 32:17, 18; Johannes 13:35) Wenn das der Fall ist, so könnte es sicherlich einer Religion, die der Bibel widerspricht, niemals gelingen, die Menschheit zu wahrem Frieden und zur Sicherheit zu führen. Ist dies der Fall gewesen?

      WIE GEHT DIE „RELIGION DER WELT“ IN BEZUG AUF KRIEG FÜHREND VORAN?

      6. Was müssen die Menschen tun, ehe wahrer Friede kommen kann?

      6 Die Bibel bezieht sich auf Gott als auf den, „der Frieden gibt“. (Römer 16:20) Und sein Volk wird angewiesen, ‘Frieden zu suchen und ihm nachzujagen’, ‘die Schwerter zu Pflugscharen zu schmieden’ und den Krieg nicht mehr zu lernen. (1. Petrus 3:11; Jesaja 2:2-4) Ein solch erdenweiter Friede kann nur kommen, wenn die Menschen vor allem ‘ihren Nächsten lieben wie sich selbst’. — Matthäus 22:39.

      7—12. Was zeigen die Tatsachen hinsichtlich der Frage, ob die Religionen der Welt Liebe von der Art gelehrt haben, die den internationalen Frieden fördern würde?

      7 Haben die Religionen der Welt ihre Anhänger diese Liebe gelehrt? Haben sie sie gelehrt, daß diese Liebe über die nationalen Grenzen hinausgehen und Rassen- oder Sprachunterschiede überwinden muß? Haben sich die Kirchen der Christenheit, ob katholisch oder protestantisch, in ihrer Behauptung, Jesus Christus als dem „Friedefürsten“ nachzufolgen, als wahr erwiesen? Obwohl es viele überraschen mag, beweist die Geschichte das Gegenteil.

      8 So hat die New York Times berichtet: „In der Vergangenheit unterstützten lokale katholische Hierarchien fast immer die Kriege ihrer Nation, segneten die Truppen und sprachen Gebete um den Sieg, während eine andere Gruppe [katholischer] Bischöfe auf der anderen Seite öffentlich um den gegenteiligen Ausgang betete.“16 Protestantische Religionsführer taten dasselbe.

      9 Ein typisches Beispiel war der Erste Weltkrieg, der inmitten der Christenheit ausbrach. Die große Mehrheit der Kämpfenden beider Seiten gehörte zu denselben Religionsgemeinschaften. Die belgische Zeitung La Dernière Heure berichtet, daß der römisch-katholische Kardinal Amette von Paris den französischen Soldaten während des Krieges folgendes sagte:

      „Meine Brüder, Kameraden der französischen Armee und ihrer siegreichen Verbündeten! Der allmächtige Gott ist auf unserer Seite. ... Gott ist unseren tapferen Soldaten im Kampf nahe; er gibt ihnen Kraft und stärkt sie gegen den Feind. ... Gott wird uns den Sieg geben.“17

      10 Zur selben Zeit sagte andererseits der katholische Erzbischof von Köln zu den deutschen Soldaten:

      „Gott ist mit uns in diesem Kampf für Gerechtigkeit ... Wir gebieten euch im Namen Gottes, bis zum letzten Blutstropfen für Ehre und Ruhm des Landes zu kämpfen. ... Gott weiß, daß wir auf der Seite der Gerechtigkeit stehen, und er wird uns den Sieg geben.“17

      11 Vertreten die Kirchen Gott, wenn sie in einer solch widersprüchlichen, haßerfüllten Weise führend vorangehen? Nachdem Italien im Jahre 1935 in Äthiopien eingedrungen war, gab der Courier von Pittsburgh den folgenden Kommentar:

      „Die Kirche folgt der Fahne, auch wenn die Fahne mit dem Blut unschuldiger Opfer des Kriegswahnsinns getränkt wäre, die im Namen der Zivilisation hingeschlachtet würden ...

      Und so, wie die katholische Kirche diesen internationalen Raub-, Plünderungs- und Mordfeldzug entweder gebilligt oder selten mißbilligt hat, so haben es auch die protestantischen Kirchen getan. ...

      In hohem Grade ist die geistige Schwäche der christlichen Kirche heute ihrer ständigen Kompromißbereitschaft gegenüber den Übeltaten zuzuschreiben, die sie bekämpfen sollte.“18

      12 Während des Zweiten Weltkrieges und in den Kriegen, die seither ausgefochten worden sind, folgten die Kirchen demselben Lauf. Was ist denn von den Religionen außerhalb der Christenheit zu sagen? Ist ihre Vergangenheit anders? Im Gegenteil, Glieder ein und derselben nichtchristlichen Religionsgemeinschaft haben einander häufig in heftigen Streitigkeiten und gewaltigen Kriegszügen umgebracht, wie dies die Geschichte reichlich bezeugt. Oft unterstützen ihre religiösen Lehren solche Gewalttaten und ein solches Blutvergießen.

      13. Stimmt die Bibel mit dem Vorgehen derjenigen Geistlichen überein, die sich im Namen des Friedens an Protestaktionen, die gewalttätigen Charakter haben, gegen bestehende Regierungen beteiligen?

      13 In Zeiten des Friedens preisen Religionsführer allerdings den Frieden; das zu tun ist dann populär. Und man mag bisweilen in bezug auf die, die Stellung gegen den Krieg beziehen, etwas hören oder lesen, auch wenn eine solche Stellungnahme nicht populär ist. Doch dieselben Religionsführer zeigen oft, daß sie nicht wahrhaft friedliebend sind, denn sie beteiligen sich an Protestaktionen, die häufig gewalttätigen Charakter haben. Einige befürworten sogar Sabotageakte und Aufstände gegen bestehende Regierungen. Aber die Bibel verurteilt eine solche Handlungsweise. — Römer 12:17-19; 13:1, 2.

      14. (a) In welcher Sinnbildersprache werden die Religionen der Welt in der Bibel beschrieben? (b) Welche Schuld wird „Babylon der Großen“ zugeschrieben?

      14 Der Einfluß, den die Religionen der Welt auf die Nationen der Erde ausüben, ist so groß, daß die Bibel diese Religionen kollektiv als ein Reich bezeichnet. Sie werden unter dem Namen „Babylon die Große“ erwähnt, von der gesagt wird, sie sei die „große Stadt, die ein Königtum hat über die Könige der Erde“. (Offenbarung 17:3-5, 15, 18) Weil sich die Religionen der Welt um politischen, kommerziellen und gesellschaftlichen Vorteils willen unleugbar „prostituiert“ haben, wird dieses religiöse Reich, Babylon die Große, als eine „Hure“ dargestellt. Von diesem religiösen Reich, der Hure, wird gesagt: „In ihr wurde das Blut ... von all denen gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.“ (Offenbarung 18:24) Ist es schockierend, zu sagen, daß die Religionen der Welt die Hauptschuld an all dem Gemetzel in der Weltgeschichte tragen? Doch der Einfluß, den sie ausüben, und das Beispiel, das sie in der Unterstützung des Krieges wie auch in der gewalttätigen Durchführung der Kreuzzüge und in der religiösen Verfolgung gegeben haben, zeigen, daß sie genau dafür verantwortlich sind. (Vergleiche Matthäus 23:33-36; 27:20-23, 25.)

      15. Wenn Personen, die Kirchenmitglieder sind, wirklich Frieden haben wollen, auf welche Fragen hinsichtlich ihrer eigenen Kirche müssen sie bereit sein einzugehen?

      15 Die Bibel lehrt, „daß wir einander lieben sollten, nicht wie Kain, der aus dem stammte, der böse ist [Satan, der Teufel], und seinen Bruder hinschlachtete“. (1. Johannes 3:10-12) Aber die Menschheit folgt weiterhin dem Laufe Kains, und die Religionen der Welt haben die gesegnet, die diesem Laufe gefolgt sind. Wenn du ein Kirchenmitglied bist, so frage dich: „Wie steht es um meine eigene Religion? Wäre Kriegen Einhalt getan worden und wäre die Erde nun ein Ort echten Friedens, wenn jedermann zu meiner Religionsgemeinschaft gehörte?“

      FÖRDERN DIE „RELIGIONEN DER WELT“ DIE SITTLICHKEIT?

      16. (a) Warum ist es zum Erlangen von Frieden und Sicherheit von Wichtigkeit, sich an die wahren Sittenmaßstäbe zu halten? (b) Was fördert die Sittlichkeit, wie die Bibel es lehrt?

      16 Kann sich irgend jemand wahren Friedens mit seinen Nächsten oder wirklicher Sicherheit erfreuen, wenn er sich nicht an wahre Sittenmaßstäbe hält? Offensichtlich nicht. Ohne diese wird es Lügen, Stehlen, Ehebruch und ähnliche Dinge mehr geben. Echte Liebe zum Nächsten sollte die Sittlichkeit fördern. So lesen wir in der Bibel:

      „Wer seinen Mitmenschen liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn das geschriebene Recht: ,Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht morden, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren‘ und was immer für ein Gebot es sonst noch gibt, ist in diesem Wort zusammengefaßt, nämlich: ,Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu; daher ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ — Römer 13:8-10.

      17, 18. (a) Können wir erwarten, uns des Friedens mit Gott zu erfreuen, wenn wir uns nicht an gerechte Sittenmaßstäbe halten? (b) Wer hat diese Maßstäbe festgelegt?

      17 Noch wichtiger als dies aber ist folgendes: Glaubst du, daß jemand mit Gott in Frieden und seiner Gunst und seines Schutzes sicher sein kann, wenn er nicht sittlich einwandfrei handelt? Könntest du Gott achten und ehren, wenn er von denen, die er billigt, diese Sittlichkeit nicht fordern würde?

      18 Bestimmt muß Gott, um Gerechtigkeit fordern zu können, seine Geschöpfe klar erkennen lassen, was seine Sittenmaßstäbe sind. Zu sagen, jede Person sollte ihre eigenen Maßstäbe aufstellen und entsprechend handeln, wäre ebenso unvernünftig wie zu sagen, daß sich jede Person ihre eigenen Verkehrsregeln machen und sich danach richten sollte. Man weiß, was das Ergebnis wäre. Die Bibel zeigt vernünftigerweise, daß es nur einen Weg gibt, Gottes Wohlgefallen zu erlangen, und daß irgendein anderer Weg nur zur Vernichtung führt. — Matthäus 7:13, 14.

      19. Wenn die Kirchen der Christenheit in bezug auf Sittlichkeit führend vorangingen, was im Leben ihrer Mitglieder zu sehen, würde man dann erwarten?

      19 Vertreten denn die Kirchen der Christenheit die Bibel wahrheitsgemäß, indem sie ihre Sittenmaßstäbe hochhalten und so der übrigen Welt führend vorangehen? Was zeigt die Lebensweise derer, die zu diesen Kirchen gehören? Die Bibel sagt, daß die „Frucht des Geistes [Gottes] Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ ist. (Galater 5:22, 23) Bringen die Religionen der Welt diese Früchte hervor? Oder findest du statt dessen eine überraschende Menge „fauler“ Früchte, „Werke des Fleisches ...: Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten, Neidereien, Trinkgelage, Schwelgereien“? (Galater 5:19-21) Die Bibel vergleicht Menschen mit Bäumen und sagt, daß jeder „Baum“, der solche Frucht hervorbringt, vernichtet werden soll. — Matthäus 7:17-19; 12:33.

      20—22. (a) Welche Fragen in bezug auf Sittlichkeit sollte man sich hinsichtlich der Glieder der eigenen Kirche stellen? (b) Was sollte gemäß dem, was die Bibel sagt, mit dem Glied einer Versammlung getan werden, das unsittliche Dinge treibt? (c) Wird dies in den Kirchen getan?

      20 Wenn du einer Religionsgemeinschaft angehörst, so frage dich: „Wie zuversichtlich bin ich und wie sicher fühle ich mich in bezug auf die sittlichen Maßstäbe ihrer Mitglieder? Wenn alle Menschen auf Erden so leben würden wie die Glieder meiner Religionsgemeinschaft, würde das dem Verbrechertum, dem unehrlichen Geschäftsgebaren, dem Streit und der sexuellen Unsittlichkeit ein Ende bereiten?“

      21 Offenbar beruht die Warnung der Bibel auf Wahrheit, wenn sie sagt: „Ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse“ und: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (Galater 5:9; 1. Korinther 15:33) Darum schrieb der inspirierte Apostel den Christen: „[Habt] keinen Umgang mehr mit jemandem ..., der Bruder genannt wird, wenn er ein Hurer oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Erpresser ist, selbst nicht mit einem solchen zu essen. ... ,Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte.‘ “ — 1. Korinther 5:11-13.

      22 Wohl mag jemand einmal einen Fehltritt begehen und sich dann bessern. Was aber ist von denen zu sagen, die der Apostel als Personen bezeichnet, die solche Dinge treiben, indem sie sie zu einem Teil ihres Lebens machen? Wenn solche Personen behaupten, Gott zu dienen, sind sie Heuchler. Sicherlich verabscheust du Heuchelei, und die Bibel zeigt, daß Gott nicht nur Heuchelei haßt, sondern auch alle Heuchler. (Matthäus 23:27, 28; Römer 12:9) Wie steht es denn um deine Religionsgemeinschaft? Schützen deren religiöse Führer die Mitglieder derselben vor der geistigen Gefahr, indem sie Personen, ‘die Sünde treiben, vor den Augen aller zurechtweisen’? (1. Timotheus 5:20) Entfernen sie diejenigen aus ihrer Mitte, die im Unrechttun verharren und keine echte Reue darüber bekunden? Oder gestatten sie, daß solche Personen Mitglieder von gutem Ruf bleiben und andere anstecken können? Bringen sie der Sittlichkeit nur „Lippendienst“ dar, während sie in Tat und Wahrheit stillschweigend zuschauen, wie Unrecht verübt wird, oder indem sie dabei ein Auge zudrücken? — Matthäus 15:7, 8.

      23. (a) Was sagen viele Geistliche gegenwärtig über Dinge wie Hurerei, Ehebruch und Homosexualität? (b) Was sagt die Bibel über einen solchen Wandel?

      23 Überall in der Welt häufen sich die Beweise wider die Religionen der Welt, die Beweise, daß sie keine wahre Kraft zur Sittlichkeit gewesen sind, die zur Sicherheit und zum Frieden führt. Immer mehr Religionsführer sagen heute öffentlich, daß Hurerei, Ehebruch und Homosexualität nicht notwendigerweise unrecht seien. Du magst selbst Pressemeldungen darüber gelesen haben. Sie spiegeln den Trend der Religionen der Welt wider. Aber diese Religionen vertreten nicht das, was die Bibel sagt, nämlich:

      „Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Männer, die für unnatürliche Zwecke gehalten werden, noch Männer die bei Männern liegen, noch Diebe, noch Habgierige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben.“ — 1. Korinther 6:9, 10.

      24. Wie kann jemand mit Sicherheit feststellen, was der Prediger (oder Pfarrer) seiner Kirche hinsichtlich eines solchen Wandels glaubt?

      24 Du magst das Empfinden haben, daß die Führer deiner Religionsgemeinschaft fest für sittliche Maßstäbe eintreten. Hast du aber je persönlich deinen Prediger (oder Pfarrer) gefragt, was seine Ansichten über diese Dinge sind? Du hast das Recht, sie zu kennen, und solltest sie kennen, denn deine Hoffnung auf Leben ist direkt damit verknüpft.

      FREIHEIT VON HABGIER UND SELBSTSUCHT

      25. Wie wirkt sich die „Geldliebe“ auf die Beziehungen der Menschen aus?

      25 Offensichtlich sind die Wurzeln von so vielem, was heute Streit und Unsicherheit verursacht, Habgier und Selbstsucht. Die Bibel sagt, daß die „Geldliebe eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten“ sei. (1. Timotheus 6:10) Sind die Religionen der Welt, besonders aber diejenigen der Christenheit, frei davon?

      26, 27. Wie haben die Religionen der Welt ihre Einstellung dem Geld und der Anhäufung von Grundbesitz gegenüber gezeigt?

      26 Stimmt es nicht, daß es ein gewohnter Brauch der Kirchen in der Christenheit ist, Abgaben zu erheben, den Zehnten zu verlangen, Kollektenteller herumzureichen, Geldsammlungen zu fördern und öffentlich durch religiöse Rundfunk- und Fernsehsendungen oder durch die Post um Geld zu bitten? Fühlen sich Kirchenmitglieder, die die Dienste religiöser Führer in Anspruch nehmen, im allgemeinen nicht verpflichtet, dafür zu zahlen — zum Beispiel für Taufen, Eheschließungen oder Begräbnisse? Und überall in der Welt wird das Volk, das in wirklicher Armut leben mag, gebeten, ja gedrängt, den Bau teurer Kathedralen und Tempel zu finanzieren.

      27 In vielen Ländern kann nachgewiesen werden, daß die Religionen der Welt Reichtum aufgehäuft haben und Großgrundbesitzer geworden sind. Im neunzehnten Jahrhundert besaß die römisch-katholische Kirche in Mexiko nicht weniger als die Hälfte des ganzen Grundbesitzes jenes Landes.19 In vielen Ländern mit nichtchristlichen Religionen verhält es sich ebenso: Die größte Ansammlung von Reichtum findet sich sehr oft in den Tempeln der Religionen, was gewöhnlich zu der Armut vieler Bewohner ihrer Umgebung in krassem Gegensatz steht.

      28. Wieso steht dies im Gegensatz zu den Lehren Jesu Christi und seiner Apostel?

      28 Man stelle dies der Lehre Jesu Christi gegenüber, der seine Jünger lehrte: „Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt.“ (Matthäus 10:8) Der Bibelbericht zeigt, daß unter den ersten Christen alles Geben freiwillig, ohne Zwang, geschah. (Apostelgeschichte 11:29, 30; 2. Korinther 9:7) Diejenigen, die die Führung übernahmen, die Apostel und andere, waren ihren christlichen Brüdern weder eine Last, noch bereicherten sie sich auf Kosten ihrer Brüder. Sie arbeiteten mit den eigenen Händen. (Apostelgeschichte 18:1-4; 20:33-35) Trifft dies auf Religionsführer der Gegenwart zu, die dir bekannt sind?

      29. Welche Parallelen sind erkennbar zwischen den Religionsführern der Welt unserer Tage und denen, die im ersten Jahrhundert u. Z. Jesus widerstanden?

      29 Man vergleiche die heutigen Religionsführer der Welt mit den Religionsführern, die Jesus im ersten Jahrhundert u. Z. widerstanden. Obwohl jene Männer gewisse wohltätige Werke verrichteten, liebten sie es, zu Ruhm und Ansehen zu gelangen, und trachteten nach der Gunst politischer Führer. (Matthäus 6:2; Markus 12:38-40; Johannes 11:47, 48; 19:15) Jesus sagte den Personen, die „geldliebend waren“, deutlich, daß sie abscheulich seien in Gottes Augen, weil sie Heuchler wären. Er verglich sie mit „getünchten Gräbern ..., die zwar von außen schön scheinen, innen aber voller Totengebeine und allerlei Unreinigkeit sind“, und sagte dann: „So erscheint auch ihr von außen zwar vor Menschen gerecht, im Innern aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.“ — Lukas 16:14, 15; Matthäus 23:27, 28.

      WOHIN HAT DIE VERWERFUNG DER BIBEL GEFÜHRT?

      30. Wie wirkt es sich aus, wie es in Jesaja 48:17, 18 gezeigt wird, wenn die Menschen die Gebote Jehovas beachten?

      30 Zu dem Volk Israel, einer Nation, die den Anspruch erhob, Jehova Gott anzubeten, sagte er, wie geschrieben steht: „Ich, Jehova, bin dein Gott, der Eine, der dir zum Nutzen dich lehrt ... O wenn du doch nur meinen Geboten Aufmerksamkeit schenktest! Dann würde dein Friede werden so wie ein Strom und deine Gerechtigkeit wie die Meereswellen.“ — Jesaja 48:17, 18.

      31—33. Was wird hier hinsichtlich der Einstellung vieler Geistlicher dem Worte Gottes gegenüber gezeigt?

      31 Der in Betracht gezogene äußere Schein zeigt aber, daß die Religionen der Welt den Geboten Gottes keine Beachtung geschenkt haben. In der Christenheit bekunden tatsächlich immer mehr Geistliche offen ihren Mangel an Glauben an die Bibel als das inspirierte Wort Gottes. Die Zeitschrift Science vom November 1972 beschreibt die Sitzung eines kalifornischen Erziehungsausschusses, in der ein „Bischof der Mormonen und der Dekan der Grace-Episcopal-Kathedrale von San Francisco“ zugunsten der Evolutionstheorie und gegen den Schöpfungsbericht, der in der Bibel, im 1. Buch Mose, erscheint, argumentiert haben.20

      32 Die New Catholic Encyclopedia beansprucht, die Bibel im wesentlichen als inspiriert anzuerkennen, sagt dann aber: „Es ist dessenungeachtet offensichtlich, daß viele Darlegungen in der Bibel einfach nicht wahr sind, wenn man sie gemäß der neuzeitlichen Erkenntnis der Wissenschaft und Geschichte beurteilt.“21

      33 Ein ähnlicher Gesichtspunkt wird in dem Broadman Bible Commentary der Baptisten zum Ausdruck gebracht.22 Auf einem im Jahre 1972 abgehaltenen Kongreß der Southern Baptists (der größten protestantischen Gemeinschaft in den Vereinigten Staaten) wurde eine Resolution vorgelegt, dieses Werk zu widerrufen und umzuschreiben, weil die Wahrhaftigkeit der Bibel darin nicht gestützt werde. Aber die Resolution wurde aufgrund eines Stimmenverhältnisses von 4 zu 1 zurückgewiesen (The Christian Century, 2. August 1972).

      34, 35. (a) Wie hat sich die Verwerfung der Lehren der Bibel ausgewirkt? (b) Können wir also vernünftigerweise von den Religionen der Welt erwarten, daß sie die Menschheit zu Frieden und Sicherheit führen?

      34 Was hat all das bewirkt? Sind die Religionen der Welt imstande gewesen, zu zeigen, daß sie die Lehren der Bibel herabsetzen und dennoch auf gute Sitten halten können, die dem Frieden und der Sicherheit förderlich sind? Im Gegenteil, die Zustände verschlimmern sich erdenweit, und schon lange wird die Christenheit von Verbrechen, Unsittlichkeit, Drogensucht, Rassenstreit und Krieg am schwersten betroffen. Die Nationen mit nichtchristlichen Religionen sind ebenfalls in zunehmendem Maße der Schauplatz von Unruhen und Spaltungen, von politischer Korruption und Sittenverfall geworden. Es ist so, wie die Bibel es sagt: „Sie haben sogar das Wort Jehovas verworfen, und welche Weisheit haben sie?“ — Jeremia 8:9.

      35 Das Zeugnis ist weltweit unbestreitbar. Es beweist, daß die Religionen der Welt keine wahre Kraft zum Frieden und zur Sicherheit darstellen. Was läßt uns dies erkennen?

      DAS ENDE DER „RELIGIONEN DER WELT“ NAHT

      36, 37. Was wird über die Religionen der Welt kommen, wie die Bibel es warnend zeigt?

      36 Jesus Christus hat erklärt: „Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird entwurzelt werden.“ (Matthäus 15:13) Die schlechte Frucht der Religionen der Welt beweist, daß sie nicht Gottes Pflanzung sind. Gleichwie die Bibel warnend erklärt, daß solche Religionen nie friedliche, gerechte Zustände herbeiführen würden, so warnt sie auch vor der kommenden Vernichtung aller falschen Anbetungssysteme.

      37 Indem Gott das Symbol eines hurerischen Weibes, „Babylons der Großen“, benutzt, sagt er von diesem religiösen Reich:

      „Ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott hat ihrer Taten der Ungerechtigkeit gedacht. ... Darum werden an e i n e m Tag ihre Plagen kommen, Tod und Trauer und Hungersnot, und sie wird gänzlich mit Feuer verbrannt werden, denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark.“ — Offenbarung 18:5-8.

      38. Wie wird diese Vernichtung kommen, und von welcher Seite ist sie zu erwarten?

      38 Man beachte, daß die Vernichtung des Weltreiches der falschen Religion mit überraschender Plötzlichkeit kommen wird, gleichsam „an e i n e m Tag“. Alle Reichtümer, die es aufgehäuft hat, werden zur Überraschung und Bestürzung vieler durch die politischen Nationen verwüstet werden. — Offenbarung 18:10-17, 21; 17:12, 16.

      39. (a) Was zu tun, werden Personen, die Gottes Wohlgefallen haben möchten, in Offenbarung 18:4 angespornt? (b) Was veranlaßt sie, solche Schritte zu unternehmen?

      39 Daher ergeht Gottes Ruf: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ (Offenbarung 18:4) Diesen Schritt zu tun bedeutet für dich, daß du dieses Weltreich der falschen Religion so siehst, wie Gott es sieht, und es wegen seiner faulen Früchte, seiner Heuchelei und seines Aberglaubens verabscheust. Vor der Art, wie „Babylon die Große“ Gott vor der Menschheit falsch dargestellt hat, und vor dem Leiden, der Bedrückung und der Unterdrückung der Menschen, wozu dies beitrug, sollte man Abscheu empfinden. (Römer 2:24; Jeremia 23:21, 22) Wenn du das erkennst, wirst du „Babylon der Großen“ jede Unterstützung entziehen wollen, um so zu zeigen, daß du Gottes Urteil über sie völlig unterstützt.

      40. (a) Was muß jemand außerdem zu finden suchen, wenn er sich eines friedlichen Lebens in Sicherheit erfreuen möchte? (b) Nach Menschen welcher Art sollte jemand ausschauen, wenn er Personen zu finden sucht, die die wahre Anbetung ausüben?

      40 Es genügt aber nicht, daß du dich einfach zurückziehst, sofern du für dich und die Deinen ein friedliches Leben in Sicherheit haben möchtest. Du solltest nun die wahre, ungeheuchelte Anbetung zu finden suchen, die dir Gottes Frieden und Schutz eintragen wird, wenn die vorausgesagte Vernichtung kommt. Diejenigen, die sich an der wahren Anbetung beteiligen, müssen Personen sein, die bereits ‘ihre Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet haben und die den Krieg nicht mehr lernen’. (Jesaja 2:4) Sie müssen an Gottes Wort glauben und aufrichtig danach handeln, indem sie es in ihrem Leben eine wegleitende Kraft sein lassen. (Psalm 119:105 [118:105, Al]) Sie müssen ihren Mitmenschen echte, ungeheuchelte Liebe erweisen. (Johannes 13:35; Römer 13:8) Solche Menschen gibt es heute. Und der Friede und die Sicherheit, deren sie sich erfreuen, bestätigen die Wahrhaftigkeit und Macht des Wortes Gottes, der Bibel.

      41. Was wirst du in erster Linie beobachten können, wenn du Zusammenkünften der Zeugen Jehovas in ihrem Königreichssaal beiwohnst?

      41 Diejenigen, von denen du dieses Buch erhalten hast, Jehovas christliche Zeugen, sind wegen der gefahrvollen Lage, in die die falsche Religion das Volk gebracht hat, tief beunruhigt. Sie selbst streben aufrichtig danach, dem Worte Gottes in ihrem Leben den ersten Platz einzuräumen. Du bist eingeladen, die Zusammenkünfte in ihrem Königreichssaal an deinem Wohnort zu besuchen und selbst nachzuforschen, in welchem Maße sie die Früchte des Geistes Gottes hervorbringen und sich des Friedens und der Sicherheit erfreuen, die dies mit sich bringt. Du wirst auch sehen, wie sie das kennenlernen und anwenden, was Gott von jedem verlangt, der in seine gerechte neue Ordnung hinüberleben wird.

      [Bild auf Seite 25]

      Wußtest du, daß die Kirchen so sehr in Krieg verwickelt waren?

      [Bild auf Seite 30]

      Wünschst du für deine Familie eine Wegleitung von solcher Art?

  • Erst Weltvernichtung — dann Weltfrieden
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 4

      Erst Weltvernichtung — dann Weltfrieden

      1—3. (a) Was ist die Weltkatastrophe, vor der menschliche Führer warnen? (b) Wieso ist sie nicht das, worauf die Bibel als die Weltvernichtung Bezug nimmt, die den Weg für dauernden Frieden und Sicherheit auf dieser Erde bereiten wird?

      GEMÄSS der biblischen Prophezeiung muß erst eine Weltvernichtung kommen, ehe sich die Menschheit jemals eines dauernden Friedens erfreuen kann. Warum denn? Woher soll die vorausgesagte Vernichtung kommen? Und was wird sie für die Menschen auf diesem Planeten bewirken?

      2 Wir sollten vor allem erkennen, daß die Weltvernichtung, die die Bibel voraussagt, nicht dasselbe ist wie die erdenweite Katastrophe, vor der gewisse Weltführer, Wissenschaftler und andere warnen. Das Unheil, von dem sie sprechen, würde in Form von weitverbreitetem Hunger, von Seuchen, Verschmutzung, nuklearem Krieg oder dadurch kommen, daß verschiedene dieser Dinge miteinander kämen. Aber eine solche Katastrophe würde niemals den Weg für dauernden Frieden und Sicherheit auf diesem Planeten bereiten. Warum nicht?

      3 Weil dadurch entweder der Planet für alle lebenden Geschöpfe gänzlich verdorben würde, zum Beispiel durch radioaktive Verseuchung in einem totalen Krieg, oder weil als Überlebende Personen zurückblieben, die nicht besser wären — wenn nicht gar schlechter — als diejenigen, die umkommen würden. Das Überleben wäre großenteils eine Sache des Zufalls, obwohl die Armen wahrscheinlich am ehesten zu leiden hätten. Welch sichere Hoffnung hättest du, zu den Überlebenden einer solchen Weltkatastrophe zu gehören? Selbst wenn du unter ihnen wärest, welche Hoffnung könntest du haben, daß das Leben nicht in dieselbe streiterfüllte Ungewißheit zurückfallen würde, die heute herrscht?

      WAS DIE BIBEL VORAUSSAGT, GIBT HOFFNUNG

      4. Wer soll durch die Weltvernichtung, von der die Bibel spricht, weggetilgt werden?

      4 Von der in der Bibel vorausgesagten Weltvernichtung werden nicht ziel- und unterschiedslos alle betroffen werden. Sie ist nicht eine Katastrophe, die einfach als „Höhepunkt der ewigen Fehler der Menschen“ kommt. Statt daß dadurch wahllos irgend jemand den Tod erleiden muß, wird die Erde von denen gesäubert werden, die die Vernichtung wirklich verdienen, da sie für die schlechten Zustände auf Erden die Verantwortung tragen. Die Weltvernichtung wird mit dem göttlichen Grundsatz aus Sprüche 2:21, 22 in Übereinstimmung sein:

      „Denn die Rechtschaffenen sind es, die auf der Erde weilen werden, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben werden. Was die Bösen betrifft, sie werden selbst von der Erde weggetilgt werden; und was die Treulosen betrifft, sie werden davon weggerissen werden.“

      5, 6. (a) Was wird während dieser Weltvernichtung mit der Erde selbst geschehen? (b) Inwiefern wird es in dieser Hinsicht ‘geradeso wie in den Tagen Noahs’ sein?

      5 Was wird denn vernichtet werden? Viele denken, die Bibel sage die gänzliche Verbrennung des Planeten Erde samt allem, was darauf sei, voraus. Doch ist das nicht der Fall. Jesus Christus selbst sagte: „Glücklich sind die Mildgesinnten, da sie die Erde ererben werden.“ (Matthäus 5:5) Gewißlich soll dieses „Erbe“ nicht zu unbelebter Asche verbrannt werden. Die Bibel gibt auch Gottes feste Zusicherung, daß die Erde für immer als Wohnstätte des Menschen bestehenbleiben wird. — Psalm 104:5 (103:5, Al); Jesaja 45:18; Matthäus 6:9, 10.

      6 Demgemäß spricht die Bibel von den Überlebenden, die auf der Erde bleiben werden, wenn diese Vernichtung vorüber ist. (Offenbarung 7:9, 10, 13, 14) Jesus Christus sagte: „Geradeso wie die Tage Noahs waren, so ... [würde] die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein.“ Bei der erdenweiten Vernichtung, die zur Zeit Noahs eintrat, gab es ebenfalls Überlebende. — Matthäus 24:37; 2. Petrus 2:5, 9.

      7. Was wird zu jener Zeit zu Ende gehen?

      7 Was also vernichtet werden soll, ist das von Menschen auf der Erde aufgerichtete weltweite System der Dinge zusammen mit all denen, die es unterstützen, statt zu Gott und seiner verheißenen Herrschaft für die Erde aufzublicken. (Psalm 73:27, 28 [72:27, 28, Al]) Das ist der Grund, warum statt des Ausdruckes „das Ende der Welt“, wie er in einigen Übersetzungen der Bibel vorkommt, andere Übersetzungen den Ausdruck aus der ursprünglichen (griechischen) Sprache genauer mit „die Vollendung des Zeitalters“ (Elberfelder Bibel), „der Abschluß des Zeitalters“ (Rotherham), „der Abschluß des Systems der Dinge“ (NW) wiedergeben. — Matthäus 24:3.

      8. (a) Wer wird die Vernichtung bewirken? (b) Dies muß geschehen, bevor das gegenwärtige Weltsystem welchen Zustand erreicht hat?

      8 Der Urheber der kommenden Weltvernichtung wird Jehova Gott sein — nicht Menschen. Die Krisen der Neuzeit, Verschmutzung, Hunger und ähnliche Dinge, die sich aus menschlicher Unwissenheit, aus Irrtum und Korruption ergeben haben, sind nicht das, was die Vernichtung verursachen wird. Statt dessen sind sie ein Beweis der Selbstsucht und des gänzlichen Versagens des gegenwärtigen Weltsystems. Sie geben Jehova Gott gerechten Anlaß, dieses System vollständig zu beseitigen. Er verheißt, diese Maßnahme zu ergreifen, bevor das gegenwärtige Weltsystem den Zustand des Zusammenbruchs erreicht oder seine eigene Vernichtung verursacht. (Offenbarung 11:17, 18) Ist aber eine solch drastische Maßnahme wirklich die einzige Lösung?

      WARUM DIESES WELTSYSTEM ENDEN MUSS, DAMIT WAHRER FRIEDE KOMMEN KANN

      9, 10. Wie zeigt die Menschheitsgeschichte, daß etwas Drastischeres nötig ist als nur eine Reform des gegenwärtigen Weltsystems?

      9 Einigen mag es scheinen, Gott könnte lediglich gewisse Änderungen im gegenwärtigen Weltsystem vornehmen, statt es gänzlich zu vernichten. Aber die Bibel zeigt, daß Gott den Tatsachen entsprechend dieses Weltsystem als etwas ansieht, was verbesserungsunfähig geworden ist.

      10 Betrachte selbst einmal die Hunderte von Änderungen, die die Menschen im Laufe der Jahrhunderte vorgenommen haben. Ziehe all die verschiedenen Regierungssysteme in Betracht, die die Menschen entwickelt haben — Stadtstaaten, Monarchien, Demokratien, kommunistische und sozialistische Regierungen, sogar Diktaturen. Erinnere dich, wie oft der amtierende Herrscher oder die ganze Regierung abgesetzt und durch neue Personen ersetzt worden ist — durch Wahlen, Staatsstreiche, Revolutionen —, was aber keine bleibende Lösung der Probleme der Menschen zur Folge hatte. Selbst wohlmeinende Menschen, die versuchen, das Los der Menschen zu verbessern, finden, daß ihre Anstrengungen durch das Weltsystem, zu dem sie selbst gehören, gehemmt werden. So hat ein weiser Herrscher der alten Zeit herausgefunden, daß allein durch menschliche Anstrengungen das, „was krumm gemacht ist, ... nicht geradegemacht werden“ kann. — Prediger 1:14, 15.

      11—13. (a) Was hindert die Menschen daran, im gegenwärtigen System Änderungen zum Wohl der ganzen Menschheit vorzunehmen? (b) Wie also könnte das Ausmaß des benötigten Wechsels veranschaulicht werden?

      11 Zum Beispiel werden die Städte der Welt von Problemen geplagt; aber die Menschen können sie nicht abreißen und neu aufbauen. Dasselbe trifft auf alle ökonomischen und industriellen Weltsysteme zu. Selbstische Interessen und Nationalismus untergraben und blockieren irgendeine wirkliche Änderung, die zum Wohl der ganzen Menschheit dienen würde.

      12 Das gesamte Weltsystem ist somit wie ein Haus, das nach unzureichenden Plänen und mit schadhaften Materialien auf einer schlechten Grundlage erbaut worden ist. Was würde es nützen, die Einrichtung umzustellen oder das Haus zu reparieren oder umzubauen? Solange es steht, werden die Probleme fortdauern, und das Haus wird weiterhin verfallen. Das einzig Vernünftige ist, es abzureißen und ein anderes auf einer guten Grundlage zu bauen.

      13 Jesus Christus benutzte eine ähnliche Veranschaulichung, als er sagte, daß man „nicht neuen Wein in alte Weinschläuche“ gießen sollte. Von neuem Wein würde der alte Weinschlauch bersten. (Matthäus 9:17) Jesus versuchte daher nicht, das jüdische System der Dinge, unter dem er lebte, umzuformen, sondern er predigte Gottes Königreich als die einzige Hoffnung auf Frieden und Sicherheit. (Lukas 8:1; 11:2; 12:31) Ebenso wird Jehova Gott in unseren Tagen das gegenwärtige Weltsystem nicht einfach auffrischen oder umordnen, weil das von keinem bleibenden Nutzen wäre.

      14. Würde der Erlaß neuer Gesetze die Menschen veranlassen, Gerechtigkeit zu lieben?

      14 Gottes Wort hebt die Wahrheit hervor, daß es unmöglich ist, Gerechtigkeit durch den Erlaß von Gesetzen in das Herz der Menschen einzupflanzen. Wenn sie keine Liebe zu dem haben, was recht ist, werden noch so viele Gesetze diese dort nicht einpflanzen können. In Jesaja 26:10 lesen wir: „Auch wenn dem Bösen Gunst erwiesen werden sollte, wird er einfach nicht Gerechtigkeit lernen. Im Lande der Geradheit wird er ungerecht handeln und wird nicht die Hoheit Jehovas sehen.“ — Vergleiche Sprüche 29:1.

      15, 16. Wie wird der Mangel an wahrer Liebe zur Gerechtigkeit auf seiten vieler Menschen in ihrem Verhalten gegenüber Gottes Willen offenbar?

      15 Es ist eine nackte Tatsache, daß viele Menschen es vorziehen, bei diesem gegenwärtigen System — trotz seiner Mängel und Übel — zu bleiben, statt sich der Gerechtigkeit zuzuwenden und sich der Herrschaft Gottes zu unterwerfen. Auch wenn sie die Korruption und den Betrug der politischen Einrichtungen des heutigen Systems sehen, die Nutzlosigkeit seiner Kriege, die Heuchelei der Religionen der Welt und den deutlichen Beweis, daß die wissenschaftliche Technologie dieses Systems größere Probleme geschaffen als gelöst hat, lehnen es viele trotz all diesem ab, zu Gott und seinem Königreich als dem wahren Quell des Friedens und der Sicherheit aufzublicken. Sie sind wie die Israeliten, von denen Gott sagte: „Die Propheten selbst prophezeien tatsächlich in Falschheit; und was die Priester betrifft, sie gehen nach ihren Kräften auf Unterwerfung aus. Und mein eigenes Volk hat es so geliebt; und was werdet ihr am Ausgang davon tun?“ — Jeremia 5:31; Jesaja 30:12, 13.

      16 Obwohl dies für dich schwer zu verstehen sein mag, so hast du doch selbst gesehen, wie Personen alle Beweise, daß ein gewisser Lauf verderblich ist, einfach außer acht lassen. Du hast zweifellos schon Leute gesehen, die gewisse Bräuche oder Gewohnheiten beibehalten, von denen sie wissen, daß sie ihre eigene Gesundheit und Sicherheit sowie diejenige ihrer Angehörigen gefährden, und sie widerstehen allen menschlichen Bemühungen, ihnen zu einer Änderung zu verhelfen. Wenn aber jemand dem Rat und der Leitung Gottes widersteht, so hat dies noch weit ernstere Folgen. Diejenigen, die das tun, zeigen dadurch, daß sie weder Wahrheit noch Gerechtigkeit wirklich lieben. Daher sagt die Bibel von ihnen: „Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her gegen alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen geoffenbart, die die Wahrheit in ungerechter Weise unterdrücken. ... Denn seine unsichtbaren Eigenschaften werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind.“ (Römer 1:18-20) Von Menschen, die sich ähnlich verhalten, sagte Jesus Christus: „Denn das Herz dieses Volkes ist dick [unempfänglich] geworden, und mit ihren Ohren haben sie widerwillig gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht etwa sehen und mit ihren Ohren hören und mit ihrem Herzen den Sinn davon erfassen und umkehren und ... [Gott] sie heile.“ — Matthäus 13:15.

      17. Wenn es stimmt, daß Gott kein Gefallen daran hat, Vernichtung über die Menschheit zu bringen, warum wird er es dann tun?

      17 Mit Recht haben Gottes Geduld und Barmherzigkeit ihre Grenzen. Wo würde seine Liebe zu den Gerechten sein, wenn es nicht so wäre? Er kann gegen ihr Flehen um Erlösung von den Leiden, die das Böse über diese Erde bringt, nicht taub sein. (Lukas 18:7, 8; Sprüche 29:2, 16) Somit fordern die Verhältnisse die Weltvernichtung; sie verpflichten Gott, auf diese Weise zu handeln, wenn er gegenüber dem, was recht und gerecht ist, treu bleiben und denen Mitleid erweisen soll, die ebenfalls das lieben, was recht ist. Das will aber nicht heißen, daß Gott Freude daran hätte, Vernichtung über die Menschheit zu bringen. Er sagt ja: „ ‚Habe ich denn wirklich Gefallen am Tode eines Bösen‘, ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova, ,und nicht daran, daß er sich von seinen Wegen abwende und tatsächlich am Leben bleibe?‘ ... ,So bewirkt eine Umkehr, und bleibt am Leben.‘ “ — Hesekiel 18:23, 32.

      18. Welcher Preis muß bezahlt werden, um die Menschen, die das lieben, was recht ist, von Unsicherheit zu erlösen?

      18 Die Vernichtung derjenigen, die bei dem gegenwärtigen Weltsystem bleiben, ist also der Preis, der bezahlt werden muß, um diejenigen, die das lieben, was recht ist, von Unsicherheit und Leiden zu erlösen. Das ist in Übereinstimmung mit dem biblischen Grundsatz: „Der Böse ist ein Lösegeld für den Gerechten.“ — Sprüche 21:18; vergleiche Jesaja 43:1, 3, 4.

      SEGENSREICHE ERGEBNISSE

      19. Welche Schranken, die vor dem Weltfrieden stehen, werden durch die Vernichtung dieses Systems der Dinge weggetan werden?

      19 Was ist das Ergebnis der Vernichtung des gegenwärtigen Weltsystems und seiner Unterstützer? Dadurch wird Raum geschaffen für eine gerechte Herrschaft, unter der die Überlebenden auf der weiten Erde imstande sein werden, vereint, nicht in einem selbstsüchtigen Wettbewerb, zu arbeiten. Fallen werden dann trennende nationale und politische Grenzen. Fallen werden auch Besteuerungs- und Zollschranken. Vorbei wird es dann sein mit der niederdrückenden Last militärischer Ausgaben, vorbei auch mit den sozialen Schranken, die die Menschen daran hindern, eine geeinte Familie auf Erden zu sein. Ein lebenswichtiger Umstand bei all diesem wird darin bestehen, daß alle dann Lebenden die „eine reine Sprache“ der Wahrheit miteinander reden und ihren Schöpfer „mit Geist und Wahrheit“ anbeten werden, nicht mehr getrennt durch religiösen Aberglauben, Traditionen und menschliche Glaubensbekenntnisse. — Zephanja 3:8, 9 (Sophonias 3:8, 9, Al); Johannes 4:23, 24.

      20. Welcher Zustand wird sich, wie es in Psalm 72 angedeutet wird, erdenweit ausbreiten?

      20 Wenn Gottes Regierung, geleitet von seinem Sohn Christus Jesus, die alleinige Herrschaft über die ganze Erde ausübt, wird der Psalm der Bibel, der vor alters geschrieben wurde, eine weit größere Erfüllung haben als in den Tagen des ehemaligen Volkes Israel: „In seinen Tagen wird der Gerechte sprossen und Fülle von Frieden, bis der Mond nicht mehr ist. Und er wird Untertanen haben von Meer zu Meer und von dem ,Strome‘ bis zu den Enden der Erde.“ — Psalm 72:7, 8 (71:7, 8, Al).

      21. Von welchem Nutzen wird die kommende Weltvernichtung für die Erde selbst sein?

      21 Für die Erde selbst wird die kommende Weltvernichtung von Nutzen sein. Sie wird nicht mehr verunstaltet und verunreinigt werden von habgierigen Verschmutzern und rücksichtslosen Vernichtern. Die Seen, Flüsse und Meere wie auch die Atmosphäre werden von all dem Abfall, der sie verunreinigt hat, befreit werden und werden sich schnell selbst reinigen. Gott wird so zeigen, daß er sein ursprüngliches Vorhaben nicht aufgegeben hat, sein Vorhaben, einen reinen Planeten gleich einem Garten zu besitzen, gefüllt mit Menschen, die des Schöpfers eigene ausgezeichnete Eigenschaften widerspiegeln. — 1. Mose 1:26-28; Jesaja 45:18; 55:10, 11.

      22. Inwiefern stimmt das Herbeiführen dieser Vernichtung mit der Tatsache überein, daß Gott ein „Gott des Friedens“ ist?

      22 Die Weltvernichtung, die Gott herbeiführt, steht somit nicht im Gegensatz zu der Tatsache, daß er der „Gott des Friedens“ und sein messianischer König Jesus der „Friedefürst“ ist. Es ist ihre Liebe zum Frieden und zur Gerechtigkeit, die Gott und Jesus veranlaßt, diesen Schritt zu unternehmen, um die Erde wieder in einen reinen, gerechten Zustand zu bringen. — 1. Korinther 14:33; Jesaja 9:6, 7.

      23, 24. Was zu tun ist für jeden einzelnen von uns jetzt lebenswichtig, wenn wir uns künftig des Friedens und der Sicherheit erfreuen möchten?

      23 Was können wir denn als einzelne tun? Jesus Christus zeigte, daß diejenigen, die die von Jesus gelehrten Anweisungen Gottes unbeachtet lassen, ihre persönlichen Hoffnungen auf die Zukunft auf „Sand“ bauen und daß ein solcher Bau niemals den vernichtenden Stürmen der Widerwärtigkeiten standhalten würde. Er zeigte die lebenswichtige Notwendigkeit, unsere Hoffnungen auf den Gehorsam gegenüber dem Worte Gottes zu bauen, wenn wir eine friedliche, sichere Zukunft haben möchten. — Matthäus 7:24-27.

      24 Warum aber hat Gott bis jetzt gewartet und nicht eher Schritte unternommen, dem Bösen und den Leiden ein Ende zu machen? Die Bibel beantwortet diese Frage ebenfalls und zeigt, was Gott während all der vergangenen Jahrhunderte zur Durchführung seines Vorhabens getan hat.

  • Eine Streitfrage, die auch dich angeht
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 5

      Eine Streitfrage, die auch dich angeht

      1. Warum ist es den Menschen schwergefallen zu verstehen, weshalb Gott das Böse unter ihnen zugelassen hat?

      TROTZ des allgemeinen Verlangens nach Frieden und Sicherheit ist die Geschichte der Menschheit durch Blutvergießen und andere böse Taten fast von Anfang an düster gewesen. Warum hat Gott diese Verhältnisse nicht schon vor unserer Zeit beendet, da doch die Bibel zeigt, daß er sie haßt? Bestimmt kann nicht Mangel an Interesse der Grund gewesen sein. Die Bibel wie auch die Schönheit der irdischen Schöpfungswerke Gottes liefern eine Fülle von Beweisen seines liebenden Interesses an der Menschheit. (1. Johannes 4:8) Und was noch wichtiger ist: Die Ehre des Namens Gottes selbst ist damit verknüpft, denn diese Verhältnisse haben die Menschen veranlaßt, ihn zu schmähen. Was könnte denn der Grund dafür sein, daß er Tausende von Jahren Unruhen und Gewalttaten geduldet hat?

      2. (a) Wo in der Bibel finden wir den Grund, warum Gott die bösen Zustände so lange zugelassen hat? (b) Was zeigt deutlich, daß der Bibelbericht über Adam und Eva auf einer historischen Tatsache beruht?

      2 Die Antwort ist in dem ersten Buch der Bibel zu finden, in dem Bericht über Adam und Eva. Dieser Bericht ist keine Allegorie. Er beruht auf einer historischen Tatsache. Die Bibel liefert ein vollständiges, dokumentiertes Geschlechtsregister, das vom ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung bis zu dem ersten Menschen zurückgeht. (Lukas 3:23-38; 1. Mose 5:1-32; 11:10-32) Als unser Vorvater hat Adam auf uns Einfluß gehabt, und das, was uns die Bibel über ihn sagt, hilft uns die Umstände verstehen, die unser heutiges Leben berühren.

      3. Was für Vorkehrungen traf Gott am Anfang für die Menschen?

      3 Die Bibel offenbart, daß alle Vorkehrungen, die Gott für die ersten beiden Menschen traf, sehr gut waren. Sie hatten alles, was zu einem glücklichen Leben notwendig war — eine parkähnliche Wohnstätte in der Gegend, die Eden genannt wurde, reichlich verschiedenartige Nahrung, befriedigende Arbeit, die Aussicht, zu sehen, wie ihre Familie wachsen und die Erde füllen würde, und dazu den Segen ihres Schöpfers (1. Mose 1:28, 29; 2:8, 9, 15) Wer hätte vernünftigerweise um noch mehr bitten können?

      4. (a) Inwiefern war der Mensch von seiner Erschaffung an von anderen irdischen Geschöpfen verschieden? (b) Auf welche Weise wurde für Adam die nötige Leitung vorgesehen?

      4 Der inspirierte Bericht im ersten Buch Mose offenbart, daß der Mensch eine einzigartige Stellung auf der Erde einnahm. Nur er war „im Bilde Gottes“ erschaffen worden (1. Mose 1:27) Anders als die Tiere, hatte er ein Herz mit einem sittlichen Empfinden und besaß die Gabe des freien Willens. Darum war er mit Verstandes- und Urteilskraft ausgestattet worden. Um den Menschen zu leiten, pflanzte Gott dem Adam die Fähigkeit des Gewissens ein, so daß er sich als vollkommener Mensch, der im „Bilde“ seines Schöpfers geschaffen worden war, normalerweise dem Guten zuwenden würde. (Römer 2:15) Außer all diesem redete Gott mit seinem irdischen Sohn und sagte ihm, warum er lebe, was er tun solle und wer all die prachtvollen Dinge seiner Umgebung bereitet habe. (1. Mose 1:28-30) Wie erklären wir uns dann die schlechten Verhältnisse, die heute existieren?

      5. (a) Welche einfache Forderung erlegte Gott dem Menschen auf und aus welchem Grund? (b) Weshalb waren des Menschen Aussichten auf, künftiges Leben mit Recht davon betroffen?

      5 Der biblische Bericht zeigt, daß eine Streitfrage entstand — eine Streitfrage, die jeden heute Lebenden angeht. Sie entstand durch die Umstände, die sich nicht lange nach der Erschaffung des ersten Menschenpaares entwickelten. Gott gab dem Menschen die Gelegenheit, seinem Schöpfer gegenüber Liebe und Wertschätzung zu bekunden, indem er einer einfachen Forderung gehorsam nachkäme. Diese Forderung war nicht etwas, was durchblicken ließ, daß der Mensch Neigungen zu Rücksichtslosigkeit oder sogar zu moralischer Verderbtheit hätte, die gezügelt werden müßten. Statt dessen betraf sie etwas, was an sich normal und richtig war: das Essen von Nahrung. Gott sagte dem Menschen: „Von jedem Baum des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Was aber den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse betrifft, davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du bestimmt sterben.“ (1. Mose 2:16, 17) Diese Forderung raubte dem Menschen nicht irgend etwas, was zum Leben nötig gewesen wäre; er durfte von allen anderen Bäumen im Garten essen. Doch waren bestimmt seine Aussichten auf künftiges Leben damit verbunden, und das mit Recht. Warum? Weil der Eine, der dieses Gebot ausgesprochen hatte, der eigentliche Quell und der Erhalter des Lebens des Menschen war.

      6, 7. (a) Unsere Ureltern hätten immerdar leben können, wenn sie in Übereinstimmung mit welcher grundlegenden Wahrheit hinsichtlich der Herrschaft gehandelt hätten? (b) Warum hätte Adam sich getrieben fühlen sollen, Gott zu gehorchen?

      6 Nach Gottes Vorhaben sollte der Mensch nicht sterben. Adam gegenüber wurde der Tod nicht erwähnt, ausgenommen als Strafe für Ungehorsam. Unsere Ureltern hatten die großartige Aussicht, für immer in ihrer friedlichen Heimat, die einem Park glich, zu leben. Was wurde von ihnen verlangt, damit sie das erreichten? Sie mußten einfach anerkennen, daß die Erde, auf der sie lebten, Gott gehört, nämlich dem, der sie gemacht hat, und daß Gott als der Schöpfer der rechtmäßige Herrscher seiner Schöpfung ist. (Psalm 24:1, 10 [23:1, 10, Al]) Bestimmt verdiente dieser Eine, von dem der Mensch alles, was er besaß, selbst das Leben, erhalten hatte, dankbaren Gehorsam gegenüber irgendeinem Erfordernis, das er dem Menschen auferlegen mochte. Dieser Gehorsam wurde indes nicht erzwungen. Der Beweggrund dazu mußte Liebe sein. — 1. Johannes 5:3.

      7 Adam verfehlte, diese Liebe zu bekunden. Inwiefern?

      DER URSPRUNG DES WIDERSTANDES GEGEN DIE GÖTTLICHE HERRSCHAFT

      8. (a) Wo begann der Widerstand gegen die Herrschaft Gottes, wie die Bibel es zeigt? (b) Weshalb ist es vernünftig, an das geistige Reich zu glauben?

      8 Die Bibel zeigt, daß der Widerstand gegen die Herrschaft Gottes zuerst nicht auf der Erde, sondern im geistigen Reich begann, also in einem Reich, das für Menschenaugen unsichtbar ist. Sollten wir, wie so viele, am Dasein dieses Reiches zweifeln, nur weil wir es nicht sehen können? Nein; das wäre unvernünftig. Die Schwerkraft und den Wind kann man auch nicht sehen. Dennoch sind ihre Auswirkungen sichtbar. Gleicherweise können die Auswirkungen des geistigen Reiches beobachtet werden. „Gott ist ein Geist“, und seine Werke der Schöpfung sind überall um uns her sichtbar. Wenn wir an ihn glauben, sind wir genötigt, an ein geistiges Reich zu glauben. (Johannes 4:24; Römer 1:20) Wer bewohnt jenes Reich aber sonst noch?

      9. Was für Personen sind die Engel?

      9 Millionen von Geistpersonen, die Engel, wurden vor dem Menschen ins Dasein gebracht. (Psalm 103:20 [102:20, Al]) Sie alle wurden als vollkommene Geschöpfe erschaffen, keines besaß üble Neigungen. Doch wurde ihnen wie der späteren Schöpfung Gottes, dem Menschen, der freie Wille verliehen. Sie konnten daher einen Lauf der Treue oder der Untreue gegenüber Gott wählen.

      10, 11. (a) Wie ist es möglich, daß sich ein vollkommenes Geistgeschöpf zum Unrechttun hingezogen fühlen konnte? (b) Wie also wurde einer der Engel zum Satan?

      10 Viele Menschen stellen jedoch die Frage: Wie konnten sich einige von ihnen als vollkommene Geschöpfe zum Unrechttun hingezogen fühlen? Nun, wir selbst wissen, wie in unserem eigenen Leben ein Umstand eintreten kann, durch den wir uns verschiedenen Möglichkeiten, nämlich Gutes oder Schlechtes zu tun, gegenübersehen. Die Tatsache, daß wir den Verstand haben, die Möglichkeiten, Schlechtes zu tun, zu erkennen, macht uns nicht zwangsläufig schlecht, oder? Die eigentliche Frage ist: Auf welchen Lauf wollen wir unseren Sinn und unser Herz richten? Sollten wir in Gedanken bei etwas Schlechtem verweilen, so würde uns das verleiten, in unserem Herzen eine unrechte Begierde zu nähren, und diese Begierde würde uns schließlich zum Unrechttun veranlassen. So erklärt der Bibelschreiber Jakobus die Art und Weise, wie die Sünde geboren wird. „Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollbracht ist, bringt Tod hervor.“ — Jakobus 1:14, 15.

      11 Die Heilige Schrift offenbart, daß einer der Geistsöhne Gottes eine unrechte Begierde in sich aufkommen ließ. Er sah die Möglichkeit, daß Gottes menschliche Schöpfung ihm statt Gott untertan sein könnte, und offenbar begann er das Verlangen zu spüren, zum mindesten einen Anteil an der Anbetung zu haben, die Gott dargebracht wurde. (Lukas 4:5-8) Indem er in Übereinstimmung mit seiner Begierde handelte, wurde er zu jemandem, der Gott Widerstand leistete. Aus diesem Grunde wird er in der Bibel als Satan bezeichnet, was Widerstandleistender bedeutet. — Hiob 1:6.

      12. Welche gute Grundlage gibt es für den Glauben, daß Satan wirklich existiert?

      12 Wohl ist in unserem materialistischen zwanzigsten Jahrhundert der Glaube an eine solche Geistperson, wie Satan sie ist, nicht populär. Doch ist Popularität niemals ein sicherer Wegweiser zur Wahrheit gewesen. Unter denen, die die Krankheiten studieren, war es einst unpopulär, zu glauben, daß unsichtbare Bazillen als Krankheitserreger berücksichtigt werden müßten; heute aber ist ihr Einfluß wohlbekannt. Bestimmt wäre diese Welt, wenn das, was populär ist, stets eine zuverlässige Wegleitung gewesen wäre, nach der man sein Leben richten könnte, in einem ganz anderen Zustand, als sie heute ist. Jesus Christus, der selbst aus dem geistigen Reich gekommen war, konnte mit Autorität über das dortige Leben sprechen. Er bezog sich eindeutig auf Satan als auf eine Geistperson, deren Einfluß im Leben der Menschen schwere Prüfungen verursachen könnte. (Johannes 8:23; Lukas 13:16; 22:31) Nur wenn wir die Existenz dieses geistigen Widersachers in Betracht ziehen, können wir verstehen, wieso schlechte Zustände auf der Erde ihren Anfang nahmen.

      13. Wie verkehrte Satan mit der Frau, mit Eva, und warum auf diese Weise?

      13 Der inspirierte Bericht aus 1. Mose, Kapitel 3 beschreibt, wie er in dem Bestreben, seine unrechte Begierde zu befriedigen, vorging. Im Garten Eden näherte er sich der Frau, Eva, tat es aber auf trügerische Weise, um zu verbergen, daß in Wirklichkeit er es war. Er war für ihre Augen unsichtbar, und er hatte noch kein menschliches Werkzeug, durch das er wirken konnte. So bediente er sich, wie der Bericht es zeigt, eines Tieres, das das Menschenpaar gewohnt war zu sehen — einer Schlange. Augenscheinlich benutzte er etwas, was wir als Bauchredekunst bezeichnen würden, und ließ seine Worte so erscheinen, als ob sie von diesem Geschöpf kämen, durch dessen von Natur vorsichtige Art gut der Eindruck erweckt werden konnte, den er hervorrufen wollte. — 1. Mose 3:1; Offenbarung 12:9.

      14. Was sagte Satan zu Eva, und mit welch offenkundiger Absicht?

      14 Statt sich direkt darum zu bemühen, daß die Frau zu ihm als ihrem Herrscher aufblickte, suchte Satan zuerst Zweifel in ihren Sinn zu pflanzen, indem er die Frage stellte: „Sollte Gott wirklich gesagt haben: Ihr dürft nicht von jedem Baum des Gartens essen?“ Dem Sinne nach sagte er: „Wie schade, daß Gott gesagt hat, ihr dürft nicht von allen Bäumen im Garten essen!“ Dadurch deutete er an, daß ihnen Gott möglicherweise etwas Gutes vorenthielt. Eva antwortete, indem sie Gottes Verbot anführte, das nur e i n e n Baum betraf und auch die Todesstrafe ankündigte, die der Ungehorsam mit sich bringen würde. Darauf suchte Satan die Achtung vor Gottes Gesetz zu untergraben, indem er sprach: „Ihr werdet bestimmt nicht sterben. Denn Gott weiß, daß an demselben Tage, da ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen aufgetan werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse.“ (1. Mose 3:1-5) Was hättest du angesichts einer solchen Sachlage getan?

      15. (a) Warum fiel Eva Satan zum Opfer? (b) Was tat Adam?

      15 Der Bibelbericht zeigt, daß Eva sich von der selbstsüchtigen Begierde fortziehen ließ, und sie aß das, was Gott verboten hatte. Auf ihr Drängen hin aß danach auch Adam, ihr Mann, indem er die Wahl traf, sein Los mit ihr zu teilen, statt sich an seinen Schöpfer zu halten. Was war die Folge? — 1. Mose 3:6; 1. Timotheus 2:14.

      16. Was also ist an Verbrechen und Gewalttaten wie auch an Krankheit und Tod schuld, wodurch das Dasein des Menschen seit der Zeit Adams gekennzeichnet ist?

      16 Die ganze Menschheitsfamilie wurde in Sünde und Unvollkommenheit gestürzt. Adam konnte nun seinen Nachkommen keine Vollkommenheit vermitteln, da er sie nicht mehr besaß. Es ist so, wie wenn man von einem Gegenstand, der selbst defekt ist, mittels einer gewissen Form oder eines Musters Nachbildungen macht — alle Nachbildungen werden den gleichen Defekt haben. Ebenso wurden alle Nachkommen Adams in Sünde und mit der ererbten Neigung zur Selbstsucht geboren. (1. Mose 8:21) Diese Neigung hat, wenn ungehemmt, zu Diebstahl, Vergewaltigung, Mord und allem übrigen Bösen geführt, das den Frieden und die Sicherheit von der Menschheit weggenommen hat. Auch hat dieses sündige Erbe zu Krankheit und Tod geführt. — Römer 5:12.

      DIE AUFGEWORFENE STREITFRAGE

      17, 18. (a) Um zu verstehen, warum Gott diese Sachlage so lange ertragen hat, müssen wir welche wichtige Streitfrage verstehen? (b) Worin besteht die eigentliche Streitfrage, die aufgeworfen worden ist?

      17 Im Lichte dieser Tatsachen kehren wir in Gedanken zurück zu der zuvor aufgeworfenen Frage: Warum hat Gott diese Sachlage ertragen und zugelassen, daß sie sich in dem Maße entwickelte, wie es der Fall gewesen ist? Dem ist so wegen der aufgeworfenen Streitfrage und wegen ihrer Auswirkung auf das ganze Universum. Wie ist das zu verstehen?

      18 Indem Satan argumentierte, das Gesetz, das Gott Adam gegeben hätte, sei für den Menschen nicht gut, und indem er das bestritt, was Gott über die Folgen des Ungehorsams gesagt hatte, zog er die Herrschaft Gottes in Frage. Er bezweifelte nicht die Tatsache, daß Gott der Herrscher ist; vielmehr konzentrierte sich die Streitfrage, die Satan aufwarf, auf die Rechtmäßigkeit der Herrschaft Jehovas und die Gerechtigkeit seiner Wege. Trügerisch argumentierte Satan, daß es dem Menschen bessergehe, wenn er unabhängig handle, indem er seine Entscheidungen selbst treffe, statt sich der Leitung Gottes zu unterwerfen. (1. Mose 3:4, 5) Indem der Mensch so handelte, folgte er aber in Wirklichkeit der Führung des Widersachers Gottes.

      19. (a) Was war sonst noch mit der Streitfrage verknüpft, und wo wird dies in der Bibel gezeigt? (b) Wieso geht diese Streitfrage auch uns an?

      19 Noch etwas anderes war damit verknüpft. Da sich in Eden diese Geschöpfe Gottes gegen ihn wandten, erhob sich die Frage, was die anderen nun tun würden. Später, in den Tagen des Menschen Hiob, klagte Satan die Diener Jehovas offen an, daß diejenigen, die Jehova dienten, dies nicht aus Liebe zu Gott und seiner Herrschaft tun würden, sondern aus Selbstsucht, weil Gott alles für sie beschaffe. Satan leitete davon ab, daß sich niemand als ein loyaler Unterstützer der Souveränität Jehovas erweisen werde, wenn er unter Druck gesetzt würde. Die Loyalität und die unversehrte Lauterkeit jedes vernunftbegabten Geschöpfes im Himmel und auf Erden wurden in Frage gezogen. Die Streitfrage geht somit auch uns an. — Hiob 1:8-12; 2:4, 5.

      20, 21. Welche Gelegenheit gab Jehova seinen Geschöpfen, sowohl Engeln als Menschen, dadurch, daß er die Vernichtung der Rebellen hinausschob?

      20 Was würde Jehova angesichts einer solchen Herausforderung tun? Er hätte Satan sowie Adam und Eva zur Zeit der Rebellion in Eden leicht und mit Recht vernichten können. Dadurch hätte er seine souveräne Macht kundwerden lassen. Hätte das aber die Fragen beantwortet, die im Sinn aller Geschöpfe Gottes, welche diese Entwicklung der Dinge beobachteten, entstanden? Der ewige Friede und die Sicherheit des Universums erforderten, daß diese Fragen ein für allemal vollständig entschieden wurden. Außerdem waren die Lauterkeit und die Loyalität aller vernunftbegabten Geschöpfe Gottes in Frage gezogen worden. Wenn sie ihn wahrhaft liebten, würden sie diese Falschanklage selbst beantworten wollen. So beschloß Jehova, ihnen Gelegenheit zu geben, das zu tun und ihre wirkliche Herzenseinstellung gegenüber seiner souveränen Herrschaft zu offenbaren. Indem Gott ferner zuließ, daß Adam und Eva Nachkommen (wenn auch unvollkommene) hervorbrachten, wollte er das Aussterben der noch ungeborenen Menschheitsfamilie verhindern — einer Familie, die uns alle, die wir heute leben, einschließt. Das würde diesen Nachkommen die Gelegenheit geben, selbst zu wählen, ob sie der göttlichen Herrschaft gehorchen wollten. Vor dieser Wahl stehst du jetzt!

      21 Statt also in Eden sogleich die Todesstrafe zu vollziehen, ließ Jehova jene Rebellen eine Zeitlang am Leben. Adam und Eva wurden aus Eden ausgewiesen und mußten sterben, bevor tausend Jahre vergangen waren. (1. Mose 5:5; vergleiche 1. Mose 2:17 mit 2. Petrus 3:8.) Zur bestimmten Zeit sollte Satan auch vernichtet werden, als ob er eine Schlange wäre, deren Kopf zermalmt würde. — 1. Mose 3:15; Römer 16:20.

      WAS DIE VERGANGENE ZEIT OFFENBART HAT

      22, 23. (a) Was haben Satan und die Menschen, was die Herrschaft betrifft, während der Zeit getan, die Gott ihnen einräumte? (b) Was zeigt die Menschheitsgeschichte der vergangenen sechstausend Jahre hinsichtlich einer Herrschaft, die Gott außer acht zu lassen sucht?

      22 Was hat es zur Folge gehabt, daß Gott die Herausforderung hinsichtlich der Rechtmäßigkeit seiner Souveränität annahm? Hat es dem Menschen selbst etwas genützt, daß er auf den Widersacher Gottes gehört und versucht hat, seine Angelegenheiten selbst zu leiten? Es wurde zugelassen, daß Satan „böse Geistermächte“ heranbildete, die er zu „Regierungen und Gewalten und Weltbeherrschern“ organisierte. (Epheser 6:11, 12) Die Menschheit hat die Gelegenheit erhalten, jedes erdenkliche Regierungssystem auszuprobieren. Jehova ließ nicht nur einige wenige Generationen kommen und gehen, um dann den Anstrengungen des Menschen ein Ende zu setzen, ehe die Ergebnisse in vollem Umfang gesehen werden konnten. Selbst noch vor hundert Jahren wäre es zu früh gewesen. Der Mensch war damals eben in das „Zeitalter der Technik“ eingetreten und begann gerade, große Behauptungen über das aufzustellen, was er nun zustande bringen werde.

      23 Ist jetzt aber noch ein weiteres Jahrhundert nötig, um sehen zu können, wohin des Menschen Lauf der Unabhängigkeit von Gott führen wird? Selbst führende Staatsmänner und Wissenschaftler erkennen an, daß nun die Erde und das Leben darauf, beurteilt nach dem gegenwärtigen Trend, der ernsten Gefahr gegenüberstehen, ruiniert zu werden. Bestimmt braucht Gott nicht den vollständigen Ruin zuzulassen, um das gänzliche Versagen der unabhängigen Herrschaft des Menschen zu beweisen. Angesichts der sechstausend Jahre, die von den Ergebnissen einer Herrschaft Zeugnis ablegen, die Gott außer acht zu lassen sucht, können die Menschen — oder auch geistige Rebellen — nie sagen, daß sie nicht genug Zeit gehabt hätten, ihre herausfordernde Behauptung zu beweisen. Die Tatsachen zeigen, daß keine einzige Regierung, die unabhängig von Gott handelt, der ganzen Menschheit wirklichen Frieden und Sicherheit zu bringen vermag.

      24. Was soll bald geschehen, um den Weg für eine von Gottes Sohn ausgeübte gerechte Herrschaft über die Erde frei zu machen?

      24 Wie wir später sehen werden, hat Jehova Gott die heutige Generation lange im voraus als diejenige gekennzeichnet, zu deren Lebzeiten er das Universum von aller Auflehnung gegen seine göttliche Herrschaft säubern würde. Dafür hat er in seiner vollkommenen Weise die Zeit festgesetzt. Nicht nur würden böse Menschen für immer vernichtet werden, sondern Satan und seine Dämonen würden gleichsam in einen Abgrund gesperrt werden, wo sie keinen Einfluß mehr auf die Angelegenheiten der Menschen oder Engel ausüben könnten. Das wird den Weg für die gerechte Herrschaft des Sohnes Gottes über die Erde frei machen. Während einer Zeitspanne von tausend Jahren wird diese Regierung allen Schaden beheben, der durch die selbstsüchtige Herrschaft des Menschen während Tausenden von Jahren entstanden ist. Sie wird diese Erde in paradiesische Schönheit kleiden und das Menschengeschlecht zu der Vollkommenheit zurückführen, deren sich der Mensch in Eden erfreute. — Offenbarung 20:1, 2; 21:1-5; 1. Korinther 15:25, 26.

      25. (a) Warum sollen Satan und seine Dämonen am Ende von tausend Jahren losgelassen werden? (b) Was wird der Ausgang sein?

      25 Wie die Bibel es erklärt, wird Gottes Widersacher mit seinen Dämonen für kurze Zeit aus dem Abgrund seiner Einschränkung losgelassen werden. Warum? Damit alle dann Lebenden die Gelegenheit und das Vorrecht erhalten können, auf die herausfordernd erhobene Streitfrage eine endgültige, unzweideutige Antwort zu geben, indem sie zeigen, daß sie loyal und mit ganzem Herzen für die souveräne Herrschaft Jehovas Gottes sind. Unzählige Menschenmengen werden durch die Auferstehung hervorgekommen sein. Für viele von ihnen wird das die erste Gelegenheit sein, in einer Prüfung ihre Ergebenheit gegenüber dem Lebengeber, Jehova Gott, und ihre Liebe zu ihm zu beweisen. Auch diejenigen, die in der Vergangenheit unter der Last der Prüfungen in unvollkommenem Zustand und unter den schlechten Verhältnissen des gegenwärtigen Systems der Dinge standhielten, werden dann imstande sein, dies in menschlicher Vollkommenheit und in einer Umgebung zu tun, die derjenigen von Eden ähnlich ist. Die Streitfrage wird dieselbe sein wie die damals in Eden aufgeworfene, ob sie nämlich als einzelne Jehovas Souveränität durch treuen Gehorsam und unversehrte Lauterkeit gegenüber seinem geäußerten Willen hochhalten werden. Jehova Gott wünscht sich als Untertanen nur Personen, die die Liebe haben, welche zu einer solchen Ergebenheit antreibt. Die Personen, die sich auf die Seite des Widersachers Gottes und seiner Dämonen stellen möchten, und das in irgendwelchen eitlen Versuchen, die diese unternehmen werden, um den Frieden des Universums Gottes von neuem zu stören, werden die Freiheit haben, diese Wahl zu treffen. Indem sie aber so die von Gott ausgeübte Herrschaft verschmähen, werden sie die Vernichtung verdienen, und diesmal wird sie eilends kommen, so, als ob Feuer vom Himmel fiele. Alle Rebellen, Geistgeschöpfe und Menschen, werden dann für immer umkommen. — Offenbarung 20:7-10.

      26, 27. Hat sich die Art und Weise, wie Jehova die Dinge handhabte, wirklich zum Nutzen eines jeden von uns ausgewirkt?

      26 Wohl hat die Menschheit während Tausenden von Jahren viel Mühsal erlitten. Doch das war eine Folge der Wahl, die der erste Mensch und nicht Gott getroffen hatte. Gott hat Schmach erduldet und während all dieser Zeit Dinge ertragen, die für ihn abscheulich waren. Doch ist Gott, für den ‘tausend Jahre wie e i n Tag’ sind, imstande, die Dinge von höherer Warte aus zu betrachten, was sich zum Wohle seiner Geschöpfe auswirkt. Der inspirierte Apostel schreibt darüber: „Jehova ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie es einige für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen.“ (2. Petrus 3:9) Welche Gelegenheit zur Errettung hätte irgend jemand von uns gehabt, wenn Gott nicht geduldig und langmütig gewesen wäre?

      27 Indes sollten wir nicht folgern, daß Gott in den vergangenen sechstausend Jahren nur eine passive Rolle gespielt und die Bosheit, die sich entwickelt hat, einfach geduldet habe, ohne selbst etwas zu unternehmen. Wie wir sehen werden, zeigen die Tatsachen gerade das Gegenteil.

  • Was hat Gott bis heute getan?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 6

      Was hat Gott bis heute getan?

      1. (a) Was meinen die Leute, wenn sie sagen „Gott ist tot.“? (b) Stimmst du mit ihnen überein?

      IN DEN jüngsten Jahren haben gewisse Leute — auffallenderweise religiöse Führer — gesagt: „Gott ist tot.“ Meinen sie damit, daß Gott nicht existiere? Meistens nicht. Gewöhnlich drücken sie damit einfach aus, daß sie nicht glauben, daß Gott an der Erde aktiv interessiert sei oder in bezug auf die Probleme, die die Menschheit beunruhigen, etwas unternehme. In Wahrheit aber lebt Gott wirklich und kümmert sich tatsächlich um die Erde. Wohl mag er nicht das getan haben, was die Menschen von ihm erwarteten. Aber das bedeutet nicht, daß er nichts getan hat. In Wirklichkeit ist er von Anfang der Menschheitsgeschichte an bis zum heutigen Tage zugunsten der Menschen tätig gewesen.

      2. Wie berührt die kurze Lebensdauer des Menschen sein Denken in dieser Sache?

      2 E i n Grund dafür, daß gewisse Personen das Empfinden haben, „Gott sei tot“, ist die kurze Lebensdauer des Menschen. Das macht den Menschen ungeduldig, er möchte in der ihm gewährten kurzen Lebenszeit etwas erreichen. Bisweilen erweisen sich seine Anstrengungen als verfrüht, und der beabsichtigte Zweck wird nicht erreicht. Doch sein Wunsch, schon zu seinen Lebzeiten Ergebnisse zu sehen, beherrscht sein Denken. Irrtümlicherweise neigt er dann aufgrund solch begrenzter menschlicher Erfahrung dazu, Gott entsprechend zu beurteilen.

      3. Wie berührt die Länge des Lebens Jehovas seine Fähigkeit, gewisse Situationen in der bestmöglichen Zeit zu meistern?

      3 Andererseits lebt Jehova immerdar. (Psalm 102:24 [101:25, Al]; Jesaja 44:6) Er braucht nicht ungeduldig zu werden. Er kann die Situation überblicken und genau sehen, wo im Strome der Zeit seine Handlungen für jeden davon Betroffenen am meisten Gutes bewirken und wie die Entwicklung seines Vorhabens zum Erfolg führen wird. (Jesaja 40:22; 2. Petrus 3:8, 9) Genau das hat Gott getan.

      WIE SICH GOTT GEOFFENBART HAT

      4. Was ist Jehovas erklärtes Vorhaben, und welche Erkenntnis hat er also für den Menschen beschafft?

      4 Jehovas erklärtes Vorhaben besteht darin, eine gerechte Verwaltung für die ganze Schöpfung zu beschaffen, eine Verwaltung, die die Menschen instand setzen wird, in Frieden und Einheit zu leben und sich völliger Sicherheit zu erfreuen. (Epheser 1:9, 10; Sprüche 1:33) Indes zwingt Gott niemand, ihm zu dienen. Er versammelt nur die unter seine Verwaltung, die bereitwillig seine Stellung anerkennen und seine Herrschaft lieben. Mit dem Ziel, eine Grundlage für eine ganze Menschenwelt zu legen, die in Übereinstimmung mit seinen Anforderungen leben würde, ging Gott daran, der Menschheit die Maßstäbe und Grundsätze seiner gerechten Verwaltung bekanntzugeben und sie auch wissen zu lassen, wie sie funktioniert. Gleichzeitig ermöglichte er es den Menschen, lebenswichtige Erkenntnis über Gott selbst und seine persönlichen Eigenschaften zu erlangen. — Johannes 17:3.

      5. Was können wir aus den Werken der Schöpfung über Gott lernen?

      5 Da Jehova Geist ist, ist er für den Menschen natürlich unsichtbar. Wie also würde er den Menschen von Fleisch und Blut diese Dinge zu verstehen geben? Man kann viel über die Eigenschaften des Schöpfers aus seiner Schöpfung kennenlernen. (Römer 1:20) Die wunderbare Wechselbeziehung der irdischen Lebensprozesse bezeugt seine Weisheit. Die gewaltige Kraft, die sich in den Ozeanen offenbart, im Wetter und in der beherrschten Bewegung der Himmelskörper, tut seine Allmacht kund. (Hiob 38:8-11, 22-33; 40:2) Auch die verschiedenartige Nahrung, die die Erde hervorbringt, zusammen mit der Schönheit der Blumen, der Vögel, des Sonnenauf- und -untergangs und den spielerischen Possen der Tiere: alles spricht von der Liebe des Schöpfers zum Menschen und von seinem Wunsch, daß wir am Leben Freude haben. Doch hört Gottes Offenbarung seiner selbst mit diesen Dingen nicht auf.

      6. (a) Wodurch hat Gott besondere Offenbarungen seines Willens gegeben? (b) Durch welches andere Mittel hat Gott dem Menschen seine Grundsätze und Eigenschaften geoffenbart?

      6 Bei verschiedenen Gelegenheiten hat er auch von den Himmeln her gesprochen, in einigen Fällen persönlich, in anderen durch Engel. So hat er den Menschen allmählich mit seinen gerechten Maßstäben und seinem Willen vertraut gemacht. Das tat er am Berg Sinai auf der arabischen Halbinsel, wo er auf scheueinflößende Weise den Millionen von Israeliten, die sich dort versammelt hatten, sein Gesetz gab. (2. Mose 19:16-19; 20:22) Darauf nahm er während einer Zeitspanne von vielen Jahrhunderten durch seine Propheten mit den Menschen Verbindung auf, und er ließ sie die Offenbarungen seines Willens niederschreiben. (2. Petrus 1:21) Außerdem hat Gott es sich erwählt, seine Grundsätze und Eigenschaften dadurch zu offenbaren, daß er mit seinem Volke verkehrte und seinem aufgezeichneten inspirierten Wort herzerwärmende menschliche Erfahrungen hinzufügte. Wieviel lehrreicher, überzeugender und herzbewegender ist es doch, nicht nur Gottes Erklärungen seines Vorhabens zu hören und zu lesen, sondern auch imstande zu sein, in dem unauslöschbaren historischen Bericht Beispiele zu finden, die uns befähigen, seinen Willen für uns zu verstehen! (1. Korinther 10:11) Was enthüllt dieser Bericht?

      7. (a) Wie hat Gott gezeigt, daß er Ungerechtigkeit nicht für immer duldet? (b) Was sollten wir tun, wenn wir erfahren, wie Gott ein solches Verhalten ansieht?

      7 Er gibt dem Menschen den Beweis, daß Gott nicht für immer Ungerechtigkeit duldet. Allerdings ließ er die Nachkommen Adams ihren eigenen Weg gehen und dadurch die unvermeidliche Tatsache beweisen, daß der Mensch unfähig ist, sich selbst erfolgreich zu regieren. Aber Gott ließ die Menschen nicht ohne den Beweis, daß er ihre ungerechten Wege verurteilte. So führte er in Noahs Tagen eine Flut herbei, weil ‘die Erde mit Gewalttat erfüllt’ worden war. (1. Mose 6:11-13) Er zerstörte die Städte Sodom und Gomorra, deren Bewohner sexuell entartet waren. (1. Mose 19:24; Judas 7) Er ließ die Nation Israel, die ihm zu dienen bekannte, ins Exil gehen, weil sie Falschheit geübt hatte. (Jeremia 13:19, 25) Wenn wir erfahren, wie Gott ein solches Verhalten ansieht, haben wir die Gelegenheit, Änderungen in unserem Leben vorzunehmen, um unsere Liebe zur Gerechtigkeit zu zeigen. Wollen wir das tun?

      8. Gibt es Überlebende, wenn Gott die Vernichtung herbeiführt? Veranschauliche es.

      8 Ein weiterer höchst wichtiger Punkt, den die Aufzeichnungen dem Menschen offenbaren, besteht darin, daß Gott nicht die Gerechten mit den Bösen hinwegfegt. In der erdenweiten Flut vernichtete Gott Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit“, nicht, sondern verschonte ihn mit sieben anderen. (2. Petrus 2:5) Und ehe es Feuer und Schwefel auf Sodom herabregnete, wurde dem gerechten Lot und seinen Hausgenossen ermöglicht zu entrinnen. — 1. Mose 19:15-17; 2. Petrus 2:7.

      9, 10. (a) Wie berührt dich die Art und Weise, wie Jehova mit dem Volk Israel verfuhr, angesichts des Umstandes, daß er es immer wieder anspornte, sich vom Bösen abzuwenden? (b) Was lehren uns diese Berichte außer der Tatsache, daß Gott Geduld übte, noch weiter über ihn?

      9 Was tat Gott, als sich die Israeliten, die in einem Bundesverhältnis mit ihm standen, ihm gegenüber als untreu erwiesen? Er verwarf sie nicht sogleich. Durch seinen Propheten Jeremia sagte er zu ihnen: „Ich sandte ständig alle meine Knechte, die Propheten, zu euch, indem ich mich täglich früh aufmachte und sie sandte.“ Aber sie hörten nicht auf sie. (Jeremia 7:25, 26) Selbst zu der Zeit, als die eigentliche Belagerung und Zerstörung Jerusalems näher rückte, sprach Jehova durch seinen Propheten Hesekiel die Worte: „ ‚Habe ich denn wirklich Gefallen am Tode eines Bösen‘, ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova, ,und nicht daran, daß er sich von seinen Wegen abwende und tatsächlich am Leben bleibe? ... So bewirkt eine Umkehr, und bleibt am Leben.‘ “ — Hesekiel 18:23, 32.

      10 Was sehen wir also? Wir sehen, daß Jehova auf eine Weise, die das Herz gerechtgesinnter Menschen tief berührt, seine große Geduld mit der Menschheit kundgetan hat. Gleichzeitig prägt er uns durch seine Verfahrensweise mit Nachdruck seine Liebe zur Gerechtigkeit und die Wichtigkeit ein, in Übereinstimmung mit seinen Anforderungen zu leben.

      11. (a) Welche Erklärung seines Vorhabens gab Jehova in Eden? (b) Was hat Gott seither getan?

      11 Noch etwas anderes, sehr Grundlegendes wird ebenfalls hervorgehoben. Wir sehen, daß Gott von Anfang an in allem, was er getan hat, ein bestimmtes Vorhaben verfolgte und nie zu handeln verfehlte, wenn die Durchführung desselben gewisse Schritte erforderte. Sein grundlegendes Vorhaben wurde schon in Eden, wenn auch in verhüllter Sprache, dargelegt. Als Jehova das Urteil über Satan fällte, sagte er voraus, daß dieser die Gelegenheit haben würde, einen „Samen“ zu erwecken, bestehend aus Personen, die seine Eigenschaften offenbaren und seinen Willen tun würden. Er sagte auch voraus, daß ein anderer „Same“, ein gerechter Befreier, hervorgebracht werde. Dieser würde der „Urschlange, [dem,] der Teufel und Satan genannt wird“, den Todesstoß versetzen und so die Menschheit von seiner bösen Herrschaft befreien. (1. Mose 3:15; Offenbarung 12:9) Nachdem Jehova dieses Vorhaben dargelegt hatte, ging er daran, bestimmte Vorbereitungen für die endgültige Verwaltung der Angelegenheiten der Erde unter dem verheißenen „Samen“ zu treffen. Dieses vorbereitende Werk erforderte Zeit, wie wir noch sehen werden.

      WARUM ER BESONDERS MIT ISRAEL HANDELTE

      12, 13. (a) Warum erwählte sich Gott das Volk Israel und gab seine Gesetze nur dieser einen Nation? (b) Was also können wir aus der Geschichte Israels und aus derjenigen anderer Nationen lernen?

      12 Lange bevor die heutigen Nationen ins Dasein kamen, erwählte sich Gott eine Nation, die Hunderte von Jahren sein eigenes Volk sein sollte. Wozu? Zu einer lebendigen Veranschaulichung der Auswirkung seiner gerechten Grundsätze. Diese Nation bestand aus Nachkommen Abrahams, eines Mannes, der großen Glauben an den Schöpfer bekundet hatte. Zu ihr sagte Jehova: „Es war nicht, weil ihr das volkreichste von allen Völkern wäret, daß Jehova Zuneigung zu euch bekundete, so daß er euch erwählte, denn ihr wart das geringste von allen Völkern; sondern es war, weil Jehova euch liebte und weil er seinen Schwur hielt, den er euren Vorvätern geschworen hatte.“ — 5. Mose 7:7, 8; 2. Könige 13:23.

      13 Nachdem Jehova die Israeliten aus der Sklaverei Ägyptens befreit hatte, brachte er sie zum Berge Sinai, und dort machte er ihnen das Angebot, sie in ein Bundesverhältnis mit sich aufzunehmen. Sie erwiderten: „Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun.“ (2. Mose 19:8) Dann gab ihnen Jehova seine Bestimmungen und richterlichen Entscheidungen. Dadurch wurden sie von allen anderen Nationen abgesondert und erhielten eingehenden Aufschluß über Gottes eigene gerechte Maßstäbe für die Menschen. (5. Mose 4:5-8) So verschafft uns die Geschichte der Israeliten einen Bericht über das, was geschieht, wenn man Gottes weisen, gerechten Gesetzen gegenüber entweder gehorsam oder ungehorsam ist. Gleichzeitig steht die Geschichte anderer Nationen in scharfem Gegensatz dazu, indem sie den Ausgang derer offenbart, die ohne Gottes Gesetz leben.

      14. (a) Tat Gott den nichtisraelitischen Nationen dadurch Unrecht, daß er nicht in ihre Angelegenheiten eingriff? (b) Wie aber zogen sie Nutzen aus Gottes unverdienter Güte?

      14 Was ist über diese anderen Nationen zu sagen? Sie gingen ihre eigenen Wege und erwählten sich ihre eigenen Regierungsformen. Die Menschen der Nationen ermangelten nicht gänzlich aller guten Eigenschaften. Sie hatten immer noch ein Gewissen, und dieses veranlaßte sie bisweilen, aus menschenfreundlichem Interesse zugunsten ihrer Mitmenschen zu handeln. (Römer 2:14; Apostelgeschichte 28:1, 2) Aber ihre ererbte Sünde und die Tatsache, daß sie die göttliche Leitung verwarfen, veranlaßten sie im Grunde genommen zu einem selbstsüchtigen Lauf. Das führte zu grausamen Kriegen und zu entarteten Bräuchen, wodurch sie ihre selbstsüchtigen Leidenschaften befriedigten. (Epheser 4:17-19) Gott war für das Leid und Weh, das sie über sich brachten, nicht verantwortlich. Sie entschieden sich selbst für den Lauf, den sie im Leben einschlugen. Gott griff dabei nicht ein, außer wenn sie durch das, was sie taten, mit der Durchführung seines Vorhabens in Konflikt gerieten. Aber in seiner unverdienten Güte, die er den Menschen erwies, ließ er zu, daß sie sich über Sonnenschein und Regen und über die Pracht seiner Schöpfung freuen und die Früchte der Erde genießen konnten. — Apostelgeschichte 14:16, 17.

      15. Welche Vorkehrungen zur Segnung der Menschen dieser Nationen traf Gott?

      15 Auch schloß Jehova diese Nationen nicht davon aus, zu denen zu gehören, die schließlich die Segnungen durch den verheißenen Samen empfangen könnten. Abraham war gesagt worden, daß der Same durch sein Geschlecht hervorgebracht werden würde; und über die Ergebnisse sagte Jehova: „Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde zufolge der Tatsache segnen, daß du auf meine Stimme gehört hast.“ (1. Mose 22:18) So sehen wir, daß Jehova, obwohl er ausschließlich mit Israel handelte, doch sein Vorhaben, die anderen Nationen später zu segnen, unparteiisch durchführte, wenn sie auch davon nichts wußten. — Apostelgeschichte 10:34, 35.

      16. (a) Was tat Gott während dieser ganzen Zeit in Verbindung mit der Verheißung hinsichtlich des Samens? (b) Wer wurde dieser Same der Verheißung?

      16 Während der Zeit, in der Jehova mit dem fleischlichen Israel handelte, gab er zahlreiche Prophezeiungen, die einem lebenswichtigen Bedürfnis entsprachen. Sie würden Glaubensmenschen befähigen, den verheißenen Samen, Jehovas Gesalbten, wenn er schließlich käme, zu erkennen. Seine Geschlechtslinie — durch den Stamm Juda und das Haus Davids — wurde genau bezeichnet. (1. Mose 49:10; Psalm 89:35, 36 [88:36, 37, Al]) Der Ort seiner Geburt, Bethlehem, wurde mit Namen genannt. (Micha 5:2) Jahrhunderte im voraus wurde direkt die Zeit angegeben, da er als erwachsener Mann gesalbt und so der Messias werden würde. (Daniel 9:24-27) Seine priesterlichen Dienste für die Menschheit wurden vorgeschattet und auch das Opfer seiner selbst, das er darbieten würde, um für Menschen aller Nationen den Weg zu öffnen, auf dem sie die Gelegenheit zu ewigem Leben erhalten sollten, wenn Gottes Gerichtstag gekommen wäre. (Hebräer 9:23-28) Als somit die bestimmte Zeit kam, deutete alles unverkennbar auf Jesus Christus als denjenigen hin, den Jehova als den Samen der Verheißung gesandt hatte, als denjenigen, durch den schließlich der ganzen Menschheit Segnungen zufließen sollten. — Galater 3:16, 24; 2. Korinther 1:19, 20.

      DIE VORBEREITUNG DER REGENTEN FÜR DIE MENSCHHEIT

      17. Was gedachte Gott durch Jesus herbeizuführen, und wie wurde dies zur Zeit seiner Geburt hervorgehoben?

      17 Hier war der eine, durch den Gott der Menschheit Frieden verleihen würde. Vor seiner Geburt war seiner Mutter Maria von einem Engel Gottes gesagt worden, daß ihr Sohn ein ewiges Königtum erhalten würde. Hirten in der Nähe von Bethlehem wurden von seiner Geburt in Kenntnis gesetzt, und dann hörten sie eine Menge der himmlischen Heerscharen Gott lobpreisen und sagen: „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Friede auf Erden unter Menschen guten Willens.“ — Lukas 1:31-33; 2:10-14.

      18. (a) Inwiefern bereiteten ihn seine Erfahrungen auf Erden für das Amt als König und Priester vor? (b) Welche Auswirkung hatte sein Tod auf das Erlangen des Friedens?

      18 Betrachte die Wohltaten, die sich daraus ergeben, daß dieser künftige himmlische König auf der Erde gelebt hat. Als Mensch lernte er die Probleme der Menschen erkennen und verstehen. Er lebte und arbeitete mit den Menschen, teilte ihren Kummer und erlitt persönlich Mühsal. Unter den schwersten Prüfungen bewies er seine Loyalität Jehova gegenüber und seine Liebe zur Gerechtigkeit. All dies gehörte zu der Art und Weise, wie Gott ihn auf das Amt als König über Himmel und Erde und als Hoherpriester vorbereitete, damit er den Menschen lebengebende Wohltaten zukommen ließe. (Hebräer 1:9; 4:15; 5:8-10) Ferner bereitete Jesus Christus, indem er sein eigenes Leben als ein Opfer niederlegte, für die Menschheit den Weg, wieder in ein friedliches Verhältnis zu Gott zu gelangen. — 1. Petrus 3:18.

      19. (a) Wieso wissen wir, daß Jesus auferstand und in den Himmel auffuhr? (b) Was tat er in bezug auf seine Königsmacht, nachdem er in den Himmel zurückgekehrt war?

      19 Nach seinem Tod erweckte Gott ihn wieder zum Leben und sorgte dafür, daß über fünfhundert Menschen da waren, die die Tatsache, daß dies wirklich geschehen war, bezeugten. (1. Korinther 15:3-8) Dann, vierzig Tage später, fuhr er in den Himmel auf und entschwand den Blicken seiner zuschauenden Jünger. (Apostelgeschichte 1:9) Vom Himmel her übte er nun seine Königsmacht über seine eigenen treuen Nachfolger aus, und die Wohltaten seiner Herrschaft unterschieden sie deutlich von den übrigen Menschen. War nun aber die bestimmte Zeit gekommen, da er königliche Gewalt über die Nationen empfangen sollte? Nein, denn andere Dinge in Gottes großem Programm erforderten seine Aufmerksamkeit. — Hebräer 10:12, 13.

      20. Welches neue Werk hatte Jesus begonnen, das seine Jünger auf Erden tun sollten?

      20 Erdenweit mußte ein großes Werk getan werden. Vor dem Tod und der Auferstehung Jesu waren keine Israeliten als Prediger ausgezogen, um andere Nationen zu bekehren, obwohl stets irgend jemand, der Jehova anzubeten wünschte, Segnungen in Verbindung mit Israel empfangen konnte. (1. Könige 8:41-43 [3. Könige 8:41-43, Al]) Mit dem Beginn des Christentums nahm jedoch ein neues Werk seinen Anfang. Jesus Christus selbst gab als erster das Beispiel in Israel. Damals, vor seiner Himmelfahrt, als er noch bei seinen Jüngern war, sagte er zu ihnen: „Ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ — Apostelgeschichte 1:8.

      21. Was bewirkte Gott durch dieses Zeugnisgeben statt einer Weltbekehrung?

      21 War eine Weltbekehrung das Ziel? Nein. Was während der Zeit bis zum „Abschluß des Systems der Dinge“ bewirkt werden sollte, war vielmehr, wie Jesus es in einem Gleichnis über das „Königreich der Himmel“ zeigte, ein Werk des Versammelns der „Söhne des Königreiches“. Ja, die anderen Glieder der künftigen Königreichsregierung mußten ausgewählt werden. (Matthäus 13:24-30, 36-43) Jeder, der die Christlichen Griechischen Schriften liest, kann ohne weiteres sehen, daß von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an den Gläubigen die Hoffnung dargeboten wurde, mit Jesus Christus an seiner Königreichsregierung im Himmel teilzuhaben. — 2. Timotheus 2:12; Hebräer 3:1; 1. Petrus 1:3, 4.

      22. (a) Welche Eigenschaften sollen diese voraussichtlichen Erben des himmlischen Königreiches gemäß Gottes Anforderungen haben? (b) Wurde die Wahl also in Eile getroffen?

      22 Die Erwählung dieser künftigen Mitregenten über die Menschheit würde Zeit erfordern. Warum? Weil diese Hoffnung, die kostbarer war als die schönsten Edelsteine, den Menschen aller Nationen dargeboten werden mußte. Während viele vorgaben, sie anzunehmen, erwiesen sich nur wenige wirklich als treue Nachfolger des Sohnes Gottes. (Matthäus 13:45, 46; 22:14) Sie mußten hohen Anforderungen entsprechen. Die Christen haben nicht wie das fleischliche Israel als Volksgruppe abgesondert von anderen Menschen gelebt. Als Folge davon sind ihr Glaube und ihr Ausharren schwer geprüft worden. Sie sind wie Fremdlinge in der Welt gewesen, da sie eine andere Lebensweise befürwortet haben, eine solche, die mit Gottes gerechten Grundsätzen in Übereinstimmung ist. (1. Petrus 2:11, 12) Um gebilligt zu werden, müssen sie sich von den unmoralischen und korrupten Bräuchen der sie umgebenden Welt rein erhalten. (1. Korinther 6:9, 10) Wenn sie wirklich „Söhne Gottes“ sind, müssen sie sich als „friedsam“ erweisen, dürfen nicht an den Kriegen der Nationen teilnehmen und nicht zurückschlagen, wenn sie wegen ihres Glaubens verfolgt werden. (Matthäus 5:9; 26:52; Römer 12:18, 19) Es wird von ihnen verlangt, daß sie eine unerschütterliche Loyalität gegenüber der Herrschaft Gottes bekunden und sich nicht als Befürworter der politischen Regierungen der Menschheit, die die Bibel als „Tiere“ bezeichnet, ausweisen. (Offenbarung 20:4, 6) Deswegen und weil sie an dem Namen Jesu Christi als des gesalbten Königs Gottes festgehalten haben, sind sie ein „Gegenstand des Hasses aller Nationen“ geworden. (Matthäus 24:9) Somit sind diejenigen, die mit Christus zusammen die himmlischen Regenten der Menschen sein werden, nicht in Eile erwählt worden.

      23. (a) Wie viele sollen in dieser himmlischen Verwaltungskörperschaft mit Christus vereint sein? (b) Aus wem sind sie ausgewählt worden, und warum?

      23 Nicht weil die Zahl der Erwählten groß sein sollte, hat die Erwählung soviel Zeit erfordert. Gemäß der Heiligen Schrift begrenzte Gott die Zahl dieser unter Jesus Christus stehenden auserwählten Verwaltungskörperschaft auf 144 000 Personen. (Offenbarung 14:1-3) Gott hat sie jedoch sorgfältig ausgewählt. Sie sind aus „jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation“ herausgenommen worden. (Offenbarung 5:9, 10) Unter ihnen befinden sich Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, Männer und Frauen, Personen, die ebenfalls teilgehabt haben an all den verschiedenen Problemen der Menschheit. Während sie die neue, christliche Persönlichkeit angezogen haben, hat es kein einziges Problem gegeben, dem einige von ihnen nicht gegenübergestanden und das sie nicht überwunden hätten. (Epheser 4:22-24; 1. Korinther 10:13) Wie froh können wir darüber sein, da uns dies die Gewähr gibt, daß sie mitfühlende und barmherzige Könige und Priester sein werden, die fähig sind, Männern und Frauen von allen Arten Hilfe zu leisten, indem sie ihnen beistehen, sich die Vorkehrung Gottes, ewiges Leben zu erlangen, zunutze zu machen!

      24. Was ist von den Millionen anderen Personen zu sagen, die während dieser Zeit lebten und starben, wobei viele von ihnen die Bibel nicht kannten?

      24 Was ist von den Menschen, die außerhalb dieser christlichen Versammlung stehen, zu sagen? Während all dieser Zeit hat Gott nicht in die Regierungsangelegenheiten der Welt eingegriffen. Er hat die Menschen den Weg gehen lassen, den sie sich erwählt haben. Natürlich sind Millionen Menschen gekommen und gegangen, viele von ihnen, ohne daß sie jemals etwas von der Bibel oder dem Königreich Gottes gehört haben. Aber Gott hat sie nicht vergessen. Er traf Vorkehrungen für die Zeit, über die der Apostel Paulus zu einem römischen Statthalter seiner Tage die Worte sprach: „Ich habe die Hoffnung zu Gott ..., daß es eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben wird.“ (Apostelgeschichte 24:15) Dann würden sie unter den günstigsten Bedingungen in Gottes neuer Ordnung die Gelegenheit erhalten, Jehovas Wege kennenzulernen und zu entscheiden, welchen Standpunkt sie persönlich in der Streitfrage der universellen Souveränität einnehmen wollten. Wenn sie sich als solche erwiesen, die Gerechtigkeit liebten, könnten sie immerdar leben.

      WÄHREND „DAS ENDE“ NÄHER RÜCKT

      25, 26. (a) Welche weitere Gewalt wurde Christus zur bestimmten Zeit gegeben, und gegen wen würde er Schritte unternehmen? (b) Wie würde das die Zustände auf der Erde berühren?

      25 Vor dem Kommen dieser neuen Ordnung sollten aufregende Ereignisse eintreten. Die Bibel sagte einen folgenschweren Wechsel in den Angelegenheiten der Welt voraus. Jesus Christus würde als König inthronisiert werden, nicht nur, um über seine eigenen Jünger zu regieren, sondern um gegenüber der ganzen Welt mit Autorität Schritte zu unternehmen. Zu dieser Zeit würde im Himmel die Proklamation ergehen: „Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird als König regieren für immer und ewig.“ (Offenbarung 11:15) Von Gott dazu ermächtigt, gegen seine Feinde vorzugehen, würde er zuerst gegen den „Herrscher der Welt“ selbst, gegen Satan, den Teufel, und seine Dämonen vorgehen. (Johannes 14:30) Diese bösen Streitmächte würden aus den Himmeln hinausgeworfen und auf die Umgebung der Erde beschränkt werden. Was wäre die Folge?

      26 Die prophetische Beschreibung dieses Ereignisses, wie sie in der Offenbarung zu finden ist, berichtet von einer Stimme aus dem Himmel, die sagt: „Darum seid fröhlich, ihr Himmel und ihr, die ihr darin weilt! Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ (Offenbarung 12:12) Ein noch nie dagewesener Tumult würde unter den Nationen entstehen, aber das Ende würde nicht sogleich kommen.

      27. (a) Welches große Scheidungswerk würde vor sich gehen, während „das Ende“ näher rücken würde, und wie? (b) Wie groß wird die vorausgesagte Weltvernichtung sein?

      27 Das wäre die Zeit, in der ein großes Scheidungswerk vor sich ginge. Unter der Leitung Jesu Christi, der auf seinem himmlischen Thron sitzt, würden seine treuen Nachfolger das Werk, „diese gute Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis unter allen Nationen zu predigen, vorandrängen. (Matthäus 24:14; 25:31-33) Überall würde den Menschen Gelegenheit geboten, ihre Einstellung gegenüber der göttlichen Herrschaft zu bekunden. Wenn dies getan worden ist, dann wird, wie Jesus es erklärte, „das Ende kommen“. Es wird eine „große Drangsal sein, wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“. (Matthäus 24:21) Nie mehr werden die Menschen fragen: „Was hat Gott bis heute getan?“ Die einzigen Überlebenden werden diejenigen sein, denen wirklich daran gelegen war, herauszufinden, was er getan hat, und die ihr Leben mit seinen Anforderungen in Übereinstimmung bringen, bevor die Weltvernichtung einsetzt.

      28 (a) Wann hat Christus den Thron eingenommen, und wann geht die Scheidung der Menschen aller Nationen vor sich? (b) Was zu tun ist also für jeden einzelnen von uns dringend nötig geworden?

      28 Wann aber sollen diese Dinge geschehen? Wann wird Christus die Macht verliehen, als König zu regieren und das Scheidungswerk unter den Menschen aller Nationen durchzuführen? Die Tatsachen zeigen, daß Gott dies im zwanzigsten Jahrhundert getan hat. Christus hat seinen himmlischen Thron bereits eingenommen, und das Scheidungswerk nähert sich seiner Vollendung. Die verbleibende Zeit, in der du zu erkennen geben kannst, daß du in der Streitfrage der universellen Souveränität auf der Seite Jehovas stehst, ist sehr kurz. Die „große Drangsal“ ist nahe herbeigekommen! Eine sorgfältige Untersuchung der biblischen Prophezeiung im Lichte der jüngsten Geschichte beweist, daß dem so ist. Wir spornen dich an, sie sorgfältig zu betrachten.

  • Wann wird die vorausgesagte Weltvernichtung kommen?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 7

      Wann wird die vorausgesagte Weltvernichtung kommen?

      1. Was für ein großartiges Vorhaben hat Gott mit den Menschen?

      WELCHE Erleichterung wäre es, zu sehen, daß dem Krieg und dem Verbrechertum sowie der Verschmutzung der Erde ein Ende gemacht würde! Wie schön, unter einer wahrhaft gerechten Verwaltung zu leben, unter der man sich mit seiner Familie völliger Sicherheit erfreuen könnte! Die Bibel zeigt, daß Gott diese Dinge zu einer Wirklichkeit machen wird. Aber wann?

      2. (a) Wer wird vom Kommen des „Tages Jehovas“ überrascht werden? (b) Wie können wir vermeiden, daß uns dies widerfährt?

      2 Mit Bezug auf die Weltvernichtung, die den Weg für Gottes gerechte neue Ordnung frei macht, schrieb ein Apostel Jesu Christi: ‘Jehovas Tag kommt genauso wie ein Dieb in der Nacht.’ Indem er sich dann an Personen wendet, die Gottes Wort studieren und beherzigen, fügt er hinzu: „Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß jener Tag euch so überfalle, wie er Diebe überfallen würde.“ (1. Thessalonicher 5:2, 4) Diejenigen, die verfehlen, die Warnung zu beachten, werden vom Unheil überrascht werden. Wenn „Jehovas Tag“ kommt, werden sie einem Tier gleichen, das plötzlich in einer Schlinge gefangen wird, aus der es sich nicht befreien kann. Das braucht jedoch nicht deine Erfahrung zu sein. Wie der Schrifttext sagt, gibt es Menschen, die „nicht in Finsternis“ sind. Dem ist nicht so, weil sie aus sich selbst weise wären, sondern weil sie Gottes Wort studieren und es sich zu Herzen nehmen. Was sagt dieses Wort über unsere Tage? — Lukas 21:34-36.

      3, 4. (a) Wo wird die volle Bedeutung der Ereignisse des zwanzigsten Jahrhunderts erklärt? (b) Welche vier Punkte, die in der biblischen Prophezeiung dargelegt werden, werden wir nun näher prüfen?

      3 Es sind darin Ereignisse unseres zwanzigsten Jahrhunderts beschrieben worden, und zwar schon etwa zweitausend Jahre im voraus. Wiewohl viele dieser Ereignisse allgemein bekannt sind, weist nur die Bibel auf ihre volle Bedeutung hin.

      4 Zu dem Aufschluß, der in der Bibel über unsere Tage enthalten ist, gehört folgendes: 1. die Kennzeichnung eines besonderen Jahres als des Zeitpunktes, da Gott die Herrschaft über das „Königreich der Menschheit“ gibt, „wem er will“; 2. die Anführung bedeutsamer Ereignisse, die während der Zeitspanne eintreten würden, welche als „der Abschluß des Systems der Dinge“ bekannt ist; 3. die Angaben hinsichtlich der Länge der Zeit, die vom Beginn des „Abschlusses des Systems der Dinge“ bis zum Kommen der vorausgesagten Weltvernichtung dauert; 4. die Erwähnung einer auffallenden Entwicklung in den Angelegenheiten der Welt als endgültiges Signal, daß die Weltvernichtung bald beginnen wird. Laßt uns diese Punkte nun einen um den anderen näher prüfen.

      DAS GEKENNZEICHNETE JAHR — 1914 U. Z.

      5. In welchem frühen Jahr erkannten Jehovas Zeugen schon, daß die Bibel auf das Jahr 1914 u. Z. als ein bedeutsames Jahr hinwies?

      5 Das Jahr 1914 u. Z. wird in der Prophezeiung der Bibel als eine Zeit bezeichnet, da große Ereignisse in den Himmeln weitreichende Auswirkungen auf die Angelegenheiten der Menschen haben würden. Jehovas Zeugen (damals als „Bibelforscher“ bekannt) erkannten diese Tatsache schon im Jahre 1876 und machten sie weit und breit bekannt. Du kannst die Einzelheiten in deiner eigenen Bibel selbst nachprüfen.

      6. (a) Schlage in deiner Bibel das 4. Kapitel des Buches Daniel auf und erkläre, was dort in Vers 3 und 17 besprochen wird. (b) Wem gibt Jehova das Königreich?

      6 Schlage in deiner Bibel das 4. Kapitel des Buches Daniel auf. Dort wirst du eine Prophezeiung finden, die Gottes Vorhaben in bezug auf die Ausübung seiner Souveränität über die Erde offenbart. Der Zweck dieser Prophezeiung wird wie folgt erklärt: „Damit Lebende erkennen mögen, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ (Vers 3, 17). Wir wissen, daß derjenige, dem der Höchste das „Königreich“ geben will, Christus Jesus ist. Das letzte Buch der Bibel spricht von der Zeit, da „das Königreich der Welt“ Christus als dem himmlischen König gegeben wird. (Offenbarung 11:15; 12:10) Das bedeutet also, daß die Prophezeiung Daniels von der Zeit handelt, da Gott, der Höchste, in die Angelegenheiten der Menschen eingreift, indem er „das Königreich der Welt“ seinem eigenen Sohn, Jesus Christus, überträgt. Wann würde das sein, wie die Prophezeiung es zeigt?

      7. Was ist der Hauptinhalt des prophetischen Traumes aus Daniel, Kapitel 4, und wie bezog sich dies auf König Nebukadnezar?

      7 Der prophetische Traum, den Daniel aufzeichnete, erwähnt einen riesigen Baum, der umgehauen und mit einem Band von Eisen und Kupfer versehen wurde, bis „sieben Zeiten“ darüber vergangen waren. Während dieser Zeit — so wurde gesagt — wurde ihm „das Herz eines Tieres“ gegeben. (Daniel 4:10-17) Was bedeutet das? Gott ließ es durch seinen eigenen Propheten, durch Daniel, erklären: Nebukadnezar, der König von Babylon, sollte abgesetzt, also seines Thrones enthoben und von den Menschen weggetrieben werden, um wie ein Tier zu leben. Nach sieben Jahren kam dem König der Verstand zurück, er erkannte die Überlegenheit der Herrschaft Gottes an, und sein Thron wurde ihm zurückgegeben. (Daniel 4:20-37) All dies hatte indes einen umfassenderen Sinn, und aus diesem Grunde ist es in der Bibel aufgezeichnet worden.

      8. (a) Auf welches Königreich bezieht sich die umfassendere Bedeutung der Prophezeiung? (b) Was wird in dieser größeren Erfüllung durch das Umbauen des Baumes dargestellt, und wie wurde ‘ihm das Herz eines Tieres’ gegeben?

      8 Diese umfassendere Bedeutung bezieht sich auf eine Herrschaft, von der alles, was auf Erden lebt, Nutzen haben würde. Wie die Prophezeiung es sagt, würde es daher „Nahrung für alle“ und selbst Schutz für die Tiere und Vögel geben. (Daniel 4:12; vergleiche Matthäus 13:31, 32.) Die einzige Herrschaft, die das wirklich beschaffen kann, ist das Königreich Gottes. Jahrhundertelang wurden die gerechten Grundsätze dieses Königreiches durch die Regierung Judas mit dessen König vom Königsgeschlecht Davids in Jerusalem kundgetan. Doch wegen der Untreue der Israeliten ließ Jehova zu, daß sie von Babylons König Nebukadnezar besiegt wurden. Es war, wie wenn der riesenhafte Baum, der im Traum zu sehen war, umgehauen und um dessen Stumpf ein Band gelegt worden wäre. Regierungen der Heidennationen übten dann die Weltherrschaft aus, und Babylon, beherrscht von Nebukadnezar, war dabei am hervorragendsten. Diese heidnischen Königreiche werden in der Bibel durch „Tiere“ dargestellt. (Daniel 8:1-8, 20-22) Was also in bezug auf Regierungsangelegenheiten vorging, war so, wie es ein Engel vom Himmel angekündigt hatte: „Es werde ihm das Herz eines Tieres gegeben, und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen.“ (Daniel 4:16) Schließlich würden diese „sieben Zeiten“ aber ablaufen, das „Band“ würde weggetan werden, und der „Baum“ würde wachsen, da die Weltherrschaft nun von demjenigen ausgeübt würde, von dem Jehova sagte, er würde ihm „das Königreich der Welt“ geben.

      9, 10. (a) Wenn wir die Länge der „sieben Zeiten“ feststellen, als wie lange erweist sich dann jede „Zeit“? Wie zeigt die Bibel dies an? (b) Wann begannen die „sieben Zeiten“, wie viele Jahre dauern sie, und wann enden sie?

      9 Wie lange würden diese „sieben Zeiten“ denn dauern? Sie dauerten weit länger als sieben buchstäbliche Jahre, denn Hunderte von Jahren später deutete Jesus Christus darauf hin, daß sie noch nicht abgelaufen waren. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erwähnte er sie als „die bestimmten Zeiten der Nationen“, das heißt der nichtjüdischen Nationen, die seit dem Jahre 607 v. u. Z., seit der Eroberung Jerusalems durch Babylon, die Weltherrschaft innehatten. — Lukas 21:24.

      10 Beachte selbst, wie die Bibel auf prophetische „Zeiten“ hinweist. In Offenbarung 11:2, 3 wird gezeigt, daß 1 260 Tage zweiundvierzig Monate oder dreieinhalb Jahre ausmachen. In Offenbarung 12:6, 14 wird dieselbe Zahl von Tagen (1 260) erwähnt, doch werden sie als „eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit“ oder als dreieinhalb „Zeiten“ bezeichnet. Jede dieser „Zeiten“ muß also 360 Tage (3 1⁄2 × 360 = 1 260) umfassen. Ferner vertritt jeder Tag der prophetischen „Zeiten“ der Prophezeiung Daniels ein ganzes Jahr; das ist gemäß der Regel „ein Tag für ein Jahr“, wie sie unter Inspiration von zwei verschiedenen Propheten Gottes aufgezeichnet wurde. (4. Mose 14:34; Hesekiel 4:6) Haben wir dies einmal ermittelt, so fällt es nicht schwer, festzustellen, daß „sieben Zeiten“ (7 × 360) 2 520 Jahre sind. Wenn wir vom Herbst des Jahres 607 v. u. Z. an rechnen, als das Vorbild-Königreich Gottes in Juda von Babylon gestürzt wurde, bringen uns 2 520 Jahre zum Herbst des Jahres 1914 u. Z. (606 1⁄4 + 1913 3⁄4 = 2 520) als der Zeit, da Jesus Christus, der auf seinem himmlischen Thron saß, mit dem „Königreich der Welt“ betraut wurde.

      11. Was sagen Historiker in bezug auf die Bedeutung des Jahres 1914?

      11 Nachdem Jehovas Zeugen erkannt hatten, daß die Bibel in der Tat auf das Jahr 1914 u. Z. hinwies, mußten sie mehrere Jahrzehnte warten, bevor sie den Ausgang der Dinge sahen. Aus der friedlichen Weltlage zu schließen, schien es am Anfang des Jahres 1914 vielen, auch den Weltführern, daß nichts geschehen würde. Doch bevor der Sommer zu Ende war, war die Welt in einen Krieg gestürzt worden, der in der ganzen Menschheitsgeschichte ohnegleichen war. Über die Ereignisse jenes Jahres hat der Historiker A. L. Rowse (Oxford) folgendes geschrieben:

      „Wenn es je ein Jahr gegeben hat, mit dem eine Ära endete und eine neue begann, dann war es das Jahr 1914. In jenem Jahr endete die alte Welt, in der man sich noch sicher fühlte, und begann das neue Zeitalter, das sich besonders durch die tägliche Bedrohung der Sicherheit auszeichnet.“23

      Und in einem Bericht über ein Buch, das das Leben des britischen Staatsmannes Winston Churchill behandelt, heißt es ähnlich:

      „Der Schuß, der am 28. Juni 1914 in Sarajevo fiel, hatte die Welt der Sicherheit und der schöpferischen Vernunft zerschlagen ... Die Welt ist seither nie mehr dieselbe gewesen. ... Es war ein Wendepunkt, und die wunderbare, ruhige und reizvolle Welt von gestern war entschwunden, um nie wieder zu erscheinen“ (Besprechung des Buches Winston S. Churchill, Band 2, von Randolph Churchill).24

      Jenes Jahr, in der biblischen Prophezeiung schon zweieinhalb Jahrtausende früher gekennzeichnet, erwies sich in der Tat als ein Wendepunkt in der Geschichte. Seine wahre Bedeutung trat in der weiteren Entwicklung der Dinge noch klarer hervor.

      12. Was war der Grund für die große Umwälzung in den Angelegenheiten der Menschen im Jahre 1914 und danach?

      12 Es mag auf den ersten Blick befremdend erscheinen, daß die Zeit, in der Christus seinen Thron einnehmen würde, um über die Menschenwelt zu regieren, durch einen Krieg ohnegleichen auf Erden gekennzeichnet werden sollte. Doch vergesse man nicht, daß „der Herrscher der Welt“ der von Gott entfremdeten Menschen Satan, der Teufel, ist. (Johannes 14:30) Er wollte nicht, daß das neugeborene Königreich Gottes, dessen Herrschaft in den Händen Christi liegt, die Macht über die Angelegenheiten der Erde übernahm. Offenbar in dem Bestreben, die Aufmerksamkeit der Menschen von diesem Ereignis von universeller Wichtigkeit abzulenken, manövrierte er sie zur Unterstützung ihrer eigenen Ansprüche auf Souveränität in einen Krieg hinein. Wie die Bibel es zeigt, waren Satan und seine Dämonen ferner bereit, die neugeborene Regierung zu verschlingen, als das Königreich zur Geburt gebracht und völlig funktionsfähig wurde. Was war das Ergebnis? „Krieg brach aus im Himmel.“ „Hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert.“ Satan wußte, daß ihm nur „eine kurze Frist“ verblieb. Sein Zorn war groß. (Offenbarung 12:3-12) Was würde die Folge sein? Neunzehnhundert Jahre im voraus war in der Bibel eine genaue Schilderung gegeben worden.

      EREIGNISSE VON BESONDERER BEDEUTUNG

      13. Was führte dazu, daß Jesus das ‘Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge’ erwähnte?

      13 Damals, im Jahre 33 u. Z., hatte Jesus im einzelnen ‘das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge’ beschrieben. Es ist in der Bibel, in Matthäus, Kapitel 24 und 25 und in Markus 13 und Lukas 21, aufgezeichnet worden. Als Jesus mit einer Gruppe seiner Jünger in Jerusalem war, hatte er die Zerstörung des dortigen großartigen Tempels vorausgesagt. Kurz danach, als er am Bergabhang außerhalb der Stadt saß, baten ihn seine Jünger um weiteren Aufschluß, indem sie sprachen: „Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ — Matthäus 24:1-3.

      14. Nenne einige der bedeutsamen Ereignisse, die Jesus in das „Zeichen“ einschloß.

      14 Nachdem er sie warnend ermahnt hatte, sich nicht durch Betrüger irreführen zu lassen, die, in dem Bestreben, Nachfolger zu gewinnen, behaupten würden, Christus zu sein, antwortete er: „Ihr werdet von Kriegen und Kriegsberichten hören; seht zu, daß ihr nicht erschreckt. Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende [oder: es geschieht noch nicht sogleich]. Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen.“ Wie es in Lukas 21:11 gezeigt wird, erwähnte er auch, daß es „an einem Ort nach dem anderen Seuchen“ geben werde. Er warnte vor der „zunehmenden Gesetzlosigkeit“ und sagte, daß deswegen „die Liebe der meisten erkalten“ werde. Und bezeichnenderweise sagte er auch folgendes voraus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ — Matthäus 24:4-14.

      15, 16. (a) Ereigneten sich irgendwelche dieser Dinge, bevor Jerusalem im Jahre 70 u. Z. zerstört wurde? (b) Wieso wissen wir, daß es noch eine weitere, sogar wichtigere Erfüllung geben muß?

      15 Die Frage mag aber gestellt werden: „Erfüllten sich nicht einige dieser Prophezeiungen, bevor die Römer im Jahre 70 u. Z. Jerusalem zerstörten?“ Doch, einige erfüllten sich, aber es sollte noch mehr geschehen, wie die Prophezeiungen es selbst zeigen. Jesus beantwortete eine Frage, die für seine Jünger von unmittelbarem Interesse war, doch benutzte er dabei die Gelegenheit, ihnen Aufschluß auf lange Sicht über Dinge zu vermitteln, die von noch größerer Wichtigkeit waren. Er sagte ihnen, daß er auch über die Zeit spreche, da der „Sohn des Menschen“ „mit Macht und großer Herrlichkeit“ kommen würde, und daß das, was er sagte, sich auf das Kommen des „Königreiches Gottes“ beziehe. — Lukas 21:27, 31.

      16 Diese Dinge ereigneten sich nicht im Jahre 70 u. Z., zur Zeit der Zerstörung Jerusalems. Das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, die kurz vor dem Ende des ersten Jahrhunderts geschrieben wurde, zeigte, daß diese Ereignisse hinsichtlich des Königreiches noch in der Zukunft lagen. (Offenbarung 1:1; 11:15-18; 12:3-12) In symbolischer Sprache zeigte das Buch der Offenbarung auch, daß der Krieg, die Lebensmittelknappheit und die Seuchen, die Jesus vorausgesagt hatte, eine künftige Erfüllung hätten, und zwar in außergewöhnlichem Ausmaß zu der Zeit, da Christus mit der Unterwerfung aller Gegner des Königreiches Gottes beginnen und sie auch beenden würde. (Offenbarung 6:1-8) Die Tatsache indes, daß sich große Teile der Prophezeiung Jesu, die er seinen Jüngern gab, im ersten Jahrhundert erfüllten, kennzeichnete sie als wahr, und wir haben guten Grund, darauf zu vertrauen, daß sich alles Weitere, was in jener Prophezeiung enthalten ist, erfüllen wird.

      17. Sind die heutigen Verhältnisse in der Welt tatsächlich sehr verschieden von denen vor 1914?

      17 Haben diese Prophezeiungen in unserem zwanzigsten Jahrhundert eine größere, vollständige Erfüllung gefunden? Nichtunterrichteten Personen, die noch keine siebzig Jahre alt sind, mögen die heutigen Verhältnisse ihrer Umgebung nicht besonders bedeutsam erscheinen. Weil sie sich nicht an eine Zeit erinnern können, da das Leben ganz anders war, mögen sie das Empfinden haben, daß unsere Zeiten vielleicht ziemlich „normal“ sind. Ältere Personen aber und auch diejenigen, die in der Geschichte bewandert sind, wissen, daß dem nicht so ist. So erklärt ein Lehrbuch der Geschichte, das an Schweizer Schulen gebraucht wird, in bezug auf die Ereignisse, die im Jahre 1914 u. Z. über die Welt hereinbrachen, folgendes:

      „Nur fünfzehn Staaten hielten sich vom Kriege fern ... Darunter aber befand sich kein Großstaat, der die Macht gehabt hätte, den Friedensvermittler zu machen. Das war in der Weltgeschichte noch nie vorgekommen; eine solche Ausdehnung hatte noch kein Krieg genommen. Die Weissagung der Hl. Schrift: ‚Volk wird aufstehen gegen Volk und Reich gegen Reich‘ war buchstäblich in Erfüllung gegangen“ (Schweizergeschichte vom Dreiländerbund bis zum Völkerbund von Gustav Wiget).25

      18. Warum würden wir die Sache falsch verstehen, wenn wir folgern würden, daß ein weitverbreiteter Krieg alles war, was zu dem „Zeichen“ gehörte?

      18 „Das Zeichen“ aber, das Jesus erwähnt hatte, bestand nicht nur darin, daß sich ‘Nation wider Nation erhob und Königreich wider Königreich’. Er benutzte ein Gleichnis und sagte: „Beachtet den Feigenbaum und alle anderen Bäume: Wenn sie bereits ausschlagen, so erkennt ihr selbst, indem ihr es beobachtet, daß nun der Sommer nahe ist. Ebenso auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen.“ (Lukas 21:29-32) Wenn man nur e i n e n Baum sehen würde, der außerhalb der Jahreszeit Blätter triebe, würde man sich nicht zu dem Gedanken verleiten lassen, daß der Sommer nahe sei. Aber wenn man alle Bäume Knospen treiben sieht, weiß man, was es bedeutet. Ebenso sagte Jesus voraus, daß seine „Gegenwart“ und „der Abschluß des Systems der Dinge“ nicht nur durch Krieg gekennzeichnet wären, sondern durch verschiedene Dinge, die alle in der Zeit von ein und derselben Generation in Erscheinung treten würden.

      19. (a) Wie haben sich gemäß der nachfolgenden Aufstellung die verschiedenen Merkmale des „Zeichens“ seit dem Jahre 1914 erfüllt? (b) Weshalb bilden frühere Kriege, Hungersnöte, Erdbeben usw. nicht das „Zeichen“, von dem Jesus sprach?

      19 Sind diese Dinge eingetreten? Prüfe die nachfolgende Aufstellung, die die Überschrift trägt: ‘Was wird das Zeichen sein?’ Während du das tust, magst du dich daran erinnern, daß du von Kriegen gelesen hast, die in früheren Jahrhunderten geführt wurden. Doch sticht offensichtlich der Erste Weltkrieg aus allen anderen Kriegen als ein Wendepunkt in der Geschichte deutlich hervor. Du magst dich auch daran erinnern, daß Geschichtsschreiber beachtenswerte Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben oder Zeiten der Gesetzlosigkeit erwähnt haben, die vor 1914 eintraten. Doch sind zu keiner anderen Zeit in der Geschichte alle diese Dinge während ein und derselben Generation in solch überwältigendem Maße eingetreten. Die anderen Merkmale des „Zeichens“, wie sie von den Evangelisten erwähnt werden, sind ebenfalls deutlich zu sehen. Um ganz ehrlich zu sein: Wenn das, was sich seit dem Jahre 1914 zugetragen hat, das Zeichen nicht erfüllt, was ist dann noch mehr erforderlich? Wir leben ohne Zweifel in der Zeit der Generation, von der Jesus sprach.

      20, 21. Wieso erwiesen sich die Ereignisse, die mit dem Ersten Weltkrieg verbunden waren, nur als ein „Anfang der Bedrängniswehen“, wie Jesus es vorausgesagt hatte?

      20 Das Erscheinen dieser Merkmale des „Zeichens“ bedeutet nicht, daß Gottes Königreich sogleich alle Bosheit von der Erde wegräumen werde. Es ist so, wie Jesus es vorausgesagt hat: „Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen.“ (Matthäus 24:8) Weitere sollten folgen. In bezug auf das, was sich entwickelte, erklärt das Werk World Book Encyclopedia: „Der Erste Weltkrieg und seine Nachwehen führten zu Beginn der 1930er Jahre zu der größten Wirtschaftskrise der Geschichte. Die Folgen des Krieges und die durch Anpassung an die Friedenszeit hervorgerufenen Probleme führten fast in allen Ländern zu Unruhen.“26 Einige Jahre später brach der Zweite Weltkrieg aus, der weit schrecklicher war als der Erste. Seither hat die Mißachtung des Lebens und Eigentums zugenommen, und die Furcht vor Verbrechen ist zu etwas Alltäglichem geworden. Die Sittlichkeit wurde beiseite geschoben. Die „Bevölkerungsexplosion“ bringt Probleme mit sich, für die es nach der Aussage führender Personen keine wirkliche Lösung gibt. Die Umweltverschmutzung verdirbt die Qualität des Lebens und droht es auszulöschen. Daher wurde in einem Bericht über eine Konferenz der Vereinten Nationen hinsichtlich der Umwelt des Menschen erklärt, daß die Menschheitsfamilie an der Schwelle einer „Krise“ stehe, „die weltumfassender, unvermeidlicher und verwirrender sei und plötzlicher eintreten werde als irgendeine, der die Gattung Mensch je begegnete“.27

      21 Wann begannen diese „Bedrängniswehen“? Der London Star bemerkte: „Im nächsten Jahrhundert mögen einige Historiker zu dem Schluß kommen, daß der Tag, an dem die Welt wahnsinnig wurde, ... [in das Jahr] 1914 fiel.“28 Wie wir schon gesehen haben, war dieses Jahr, 1914 u. Z., lange im voraus durch die biblische Prophezeiung gekennzeichnet worden.

      BEMERKENSWERTE RELIGIÖSE ENTWICKLUNG

      22. (a) Womit brachte Jesus seine Voraussage von der zunehmenden Gesetzlosigkeit und dem Erkalten der Liebe in Verbindung? (b) Wie haben die Lehren der Geistlichkeit der Christenheit zu dieser Sachlage beigetragen?

      22 Zu den bedeutsamen Ereignissen, von denen Jesus sagte, daß sie während des „Abschlusses des Systems der Dinge“ eintreten würden, gehörte folgendes: „Viele falsche Propheten werden aufstehen und viele irreführen; und wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten.“ (Matthäus 24:11, 12) Es sollte beachtet werden, daß Jesus die zunehmende Gesetzlosigkeit und das Erkalten der Liebe mit dem Einfluß falscher Propheten, das heißt religiöser Lehrer, die fälschlich beanspruchen, für Gott zu sprechen, in Verbindung gebracht hat. In diesem Buch ist bereits der Beweis dafür unterbreitet worden, daß die Geistlichkeit der Christenheit die Kriege der Nationen gesegnet, die Idee, daß biblische Sittenmaßstäbe veraltet seien, vertreten und gewisse Teile der Bibel als „Mythen“ hingestellt hat. Was ist die Folge gewesen? Ein „Erkalten“ der Liebe zu Gott und des Interesses an seinem Gesetz. Das ist einer der Hauptfaktoren für den allgemeinen Sittenverfall, die Mißachtung der Amtsgewalt und das mangelnde Interesse am Mitmenschen gewesen. — 2. Timotheus 3:1-5.

      23, 24. Was ist den Kirchen demzufolge in den jüngsten Jahren widerfahren?

      23 Wegen der Verhältnisse, die sich entwickelt haben, verlassen die Menschen zu Tausenden die Religionsorganisationen der Christenheit. Einige wenden sich der Bibel zu und passen ihr Leben ihren Vorschriften an. Andere ziehen sich lediglich enttäuscht und aus Abscheu zurück, da sie sehen, daß die Kirchen verfehlen, wahre geistige Hilfe zu bieten. Viele werden zu Feinden der Kirchen.

      24 Darum konnte die New York Post folgendes sagen: „Das Gebiet, auf dem die alte Ordnung mit Lichtgeschwindigkeit an uns vorbeizuwirbeln scheint, ist die Religion.“29 Und die New York Times berichtete: „Die Religion ist als Institution im Schwinden begriffen, wie ein namhafter deutscher Religionssoziologe gesagt hat.“30 Das Wochenblatt des Vatikans, L’Osservatore Della Domenica, gab zu, daß die römisch-katholische Kirche in den Vereinigten Staaten durch ein „gewaltiges Erdbeben“ erschüttert werde.31 Es wurde darin gesagt, daß fast täglich „ein neues Unheil“ über die Kirche hereinbreche, zum Beispiel, daß Priester sie verlassen, Nonnen austreten und katholische Schulen und Seminare geschlossen würden. In allen Religionsgemeinschaften der Christenheit treten weniger junge Männer in die Seminare ein, religiöse Schulen schließen ihre Türen, und eine große Zahl religiöser Zeitschriften sind eingestellt worden. Die Kirchen finden im allgemeinen, daß ihre Besucherzahlen abnehmen. Viele Kirchengebäude werden zum Kauf angeboten.

      25. (a) Was sollte, wie die Bibel es zeigt, im Gegensatz dazu mit Bezug auf die wahre Anbetung in dieser Zeit geschehen? (b) Unter wessen Leitung geht dieses Versammeln der Anbeter des wahren Gottes vor sich, und auf welcher Grundlage? (c) Vor welche Streitfrage werden die Menschen aller Nationen gestellt?

      25 Im Gegensatz dazu zeigt die Bibel, daß in dieser Zeit des Endes eine „große Volksmenge“ aus allen Nationen zur wahren Anbetung hingezogen würde. (Offenbarung 7:9, 10, 14) Dieses Versammeln der Anbeter des wahren Gottes geschieht unter der Leitung Christi Jesu. Er sagte voraus, daß er, wenn er „in seiner Herrlichkeit“ wiederkehre, seine Aufmerksamkeit den Menschen aller Nationen zuwenden würde, indem er sie voneinander scheiden würde, entweder zur Bewahrung in der „großen Drangsal“ oder zu ihrer ewigen Vernichtung. (Matthäus 25:31-33) Auf welcher Grundlage erfolgt die Scheidung? Jesus sagte, daß sie sich auf die Art und Weise stütze, wie man seine geistigen „Brüder“ hier auf Erden behandelt habe. Warum? Weil diese die Vertreter des Königreiches Gottes sind, dessen Herrschaft in den Händen Jesu Christi liegt. Im Gehorsam ihm gegenüber predigen sie „diese gute Botschaft vom Königreich“, und sie predigen sie ‘auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis’. (Matthäus 24:14) Durch diese Botschaft vom Königreich werden die Menschen aller Nationen vor die Streitfrage der universellen Souveränität gestellt. Sind sie für die Herrschaft Gottes, oder begehren sie, übereinstimmend mit Satans Ansporn in Eden, eine unabhängige Herrschaft der Menschen? Jehova Gott gibt den Menschen durch seinen Sohn die Gelegenheit zu wählen.

      26, 27. (a) In welchem Ausmaß ist dieses Zeugniswerk bereits durchgeführt worden? (b) Warum ist jemandes Verhalten gegenüber der Königreichsbotschaft eine ernste Sache?

      26 Ein weltweites Zeugnis ist gegeben worden. In 208 Ländern besuchen Jehovas christliche Zeugen die Menschen in ihrer Wohnung und bieten ihnen ein kostenloses Bibelstudium an, das sie mit irgendeiner Familie oder einer Einzelperson durchführen. Die Publikationen, die sie benutzen, um Gottes Königreich anzukündigen, gehören zu den meistverbreiteten auf Erden und sind in über 160 Sprachen erhältlich.

      27 Dieses Scheidungswerk wird bereits viele Jahre durchgeführt. Es ist jetzt seinem Abschluß ganz nahe. Gemäß Gottes Wort werden dann diejenigen, die willentlich seine Königreichsherrschaft zurückweisen, wie auch die Personen, die die Gelegenheit, etwas von ihm zu lernen, gleichgültig vorbeigehen lassen, in die Vernichtung, die ewige Abschneidung, gehen. (Matthäus 25:34, 41, 46; 2. Thessalonicher 1:6-9) Für andere, die sich willig und gern als echte Unterstützer des Königreiches Gottes zu erkennen geben, wird es die Zeit einer großartigen Befreiung bedeuten. Wie bald wird nach der Bibel diese Urteilsvollstreckung kommen?

      ‘DIESE GENERATION WIRD AUF KEINEN FALL VERGEHEN’

      28. Wie bald würde die vorausgesagte Weltvernichtung nach Jesu Worten kommen?

      28 „Von jenem Tage und jener Stunde“, so sagte Jesus, „hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater.“ (Matthäus 24:36) Aber Jesus machte eine nützliche Zeitangabe, als er sprach: ‘Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle diese Dinge geschehen.’ (Matthäus 24:34) Was ist mit den Worten „alle diese Dinge“ gemeint? All die verschiedenen Merkmale des „Zeichens“, über die er sprach, wie auch die „große Drangsal“, die er ebenfalls erwähnte. Wenn diese Dinge innerhalb einer Generation eintreten sollen, so würde das bedeuten, daß Personen, die da waren und beobachten konnten, was im Jahre 1914 u. Z., zu Beginn des „Abschlusses des Systems der Dinge“, geschah, am Ende dieser Zeitspanne, wenn die „große Drangsal“ hereinbricht, noch am Leben sein müßten. Personen, die sich an die Ereignisse des Jahres 1914 erinnern können, sind nun an Jahren ziemlich vorgerückt. Viele von ihnen sind bereits gestorben. Aber Jesus versichert uns, daß innerhalb „dieser Generation“, bevor sie alle gestorben sind, die Vernichtung des bösen Systems der Dinge kommen wird.

      29. Hat Gott es den Menschen erleichtert, die rechte Entscheidung zu treffen, indem er zugelassen hat, daß sich die Ereignisse bis zu dem Punkt entwickelten, an dem sie nun angelangt sind?

      29 Wie geduldig ist Gott doch gewesen, daß er diese Zeitspanne eingeräumt hat! Während der Zeit dieser Generation hat das erste Mal in der Geschichte ein Problem nach dem anderen riesige Ausmaße angenommen — Krieg, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung und anderes mehr. Schon ein einziges von diesen Problemen könnte den vollständigen Ruin herbeiführen. Indem Gott zugelassen hat, daß sich die Beweise häuften, hat er es den Menschen erleichtert, zu erkennen, daß die Menschenherrschaft keine wirkliche Lösung bringt. Zur gleichen Zeit hat er dadurch, daß er die „gute Botschaft vom Königreich“ predigen ließ, Ehrlichgesinnten erkennen helfen, daß das Königreich Gottes die einzige Hoffnung auf wahren Frieden und Sicherheit bietet und daß sie sich als solche Personen zu erkennen geben müssen, die in der großen Streitfrage auf seiner Seite stehen.

      30. Welches endgültige Signal, das auf die Nähe der Weltvernichtung hinweist, erwähnt die Bibel ausdrücklich?

      30 Es gibt noch ein weiteres bestimmtes Ereignis, das kommen muß und das als unverkennbares Signal dient, daß die Weltvernichtung bevorsteht. Auf dieses Signal wies der Apostel Paulus hin, als er schrieb: „Jehovas Tag [kommt] genauso wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie sagen: ,Friede und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen ...; und sie werden keinesfalls entrinnen.“ — 1. Thessalonicher 5:2, 3; Lukas 21:34, 35.

      31, 32. (a) Wird die Parole „Friede und Sicherheit“, die politische Herrscher ausgeben, auf einen echten Zustand hinweisen? (b) Warum wäre es gefährlich, sich dadurch irreführen zu lassen?

      31 Die politischen Führer der Welt wissen, daß niemand gewinnen könnte, wenn sie in einen nuklearen Krieg verwickelt werden sollten. Er würde sozusagen zu einer Auslöschung führen. Überdies verlangen die ernsten Probleme der Umweltverschmutzung, der „Bevölkerungsexplosion“ und andere innenpolitische Probleme Aufmerksamkeit und Geld. So haben die Herrscher angestrengt auf eine Entspannung in den gespannten internationalen Beziehungen hingearbeitet. Natürlich werden ihre Verhandlungen keine wirklichen Änderungen in den Menschen bewirken, so daß sie einander lieben würden. Sie machen weder dem Verbrechertum ein Ende, noch beseitigen sie Krankheit und Tod. Dennoch zeigt die Prophezeiung, daß die Zeit kommen wird, da sie erklären werden, daß endlich „Friede und Sicherheit“ herrschen. Wenn dies eintritt, dann wird „in einem Augenblick“ „plötzliche Vernichtung“ über diejenigen kommen, die die Menschheit irreführen, wie auch über alle, die ihr Vertrauen in sie setzen.

      32 Doch wird es Überlebende geben. Wirst du zu ihnen gehören?

      [Kasten auf Seite 82, 83]

      ‘Was wird das Zeichen sein?’

      „NATION WIRD SICH GEGEN NATION ERHEBEN“ —

      „Mit dem Ersten Weltkrieg ist das Jahrhundert des totalen Krieges angebrochen, des — im wahrsten Sinne des Wortes — Weltkrieges. ... Nie vor der Zeit von 1914 bis 1918 war ... ein so großer Teil der Erde mit Krieg überzogen worden ... Nie wurde so viel und so rücksichtslos Blut vergossen“ („World War I“ [Erster Weltkrieg] von H. W. Baldwin).

      Im Ersten Weltkrieg kamen über 9 Millionen Kämpfende und weitere Millionen Zivilisten ums Leben.

      Der Zweite Weltkrieg hinterließ 55 Millionen Tote.

      Innerhalb von etwa zwei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der ganzen Welt über 300 weitere Staatsstreiche, Aufstände und Rebellionen.

      „ES WIRD LEBENSMITTELKNAPPHEIT ... GEBEN“ —

      Lebensmittelknappheit herrschte in verschiedenen Ländern nach dem Ersten Weltkrieg und auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotz der Jahre beispielloser wissenschaftlicher Fortschritte wurde im Jahre 1967 berichtet, daß täglich 10 000 Menschen an Unterernährung starben, d. h. jährlich etwa 3 500 000.

      „In den 1970er Jahren wird man in der Welt hungern — Hunderte von Millionen Menschen werden verhungern, ganz gleich, welche Sofortprogramme man jetzt in Gang setzt“ („The Population Bomb“ [Die Bevölkerungsbombe], Dr. Paul Ehrlich).

      „SEUCHEN“ —

      Keine geschichtlich nachgewiesene Seuche ist jemals derjenigen der „spanischen Grippe“ der Jahre 1918/19 gleichgekommen. Mindestens 500 Millionen Menschen wurden davon befallen; über 20 Millionen kamen um.

      Bis heute hat es die medizinische Forschung nicht vermocht, zu verhindern, daß Herzkrankheiten ein epidemisches Ausmaß angenommen haben; Krebs ist alltäglich geworden. Die Zahl der Fälle von Geschlechtskrankheiten schnellt in die Höhe.

      „ERDBEBEN“ AN VIELEN ORTEN —

      Im Jahre 1915 kamen bei einem Erdbeben in Avezzano (Italien) 29 970 Menschen ums Leben, im Jahre 1920 in China 180 000, im Jahre 1923 in Japan 143 000, im Jahre 1935 in Indien 60 000. Unter anderem gab es in den 1960er Jahren große Erdbeben in Iran, Chile, Marokko, Jugoslawien, Libyen, El Salvador, Rußland, Kolumbien, Frankreich, Indonesien und in der Türkei. Im Jahre 1970 wurden durch ein Erdbeben in Peru 70 000 Menschen getötet, und in Nicaragua fanden im Jahre 1972 über 12 000 den Tod.

      „ZUNEHMENDE GESETZLOSIGKEIT“ —

      Die Tatsachen sind dir bekannt. Dein eigenes Leben ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Was hat sich in den Schulen deiner Gemeinde zugetragen? Werden in deiner Umgebung ungesetzlicherweise Drogen gebraucht? Was ist über Unehrlichkeit im Geschäftsleben zu sagen? Wie sicher fühlst du dich nachts auf den Straßen?

      Die „Kriminalitätskrise“ ist derart weit verbreitet, daß der Generalsekretär der Vereinten Nationen im Jahre 1972 zu einer internationalen Aktion aufgerufen hat.

      Gesetzlosigkeit gibt es nicht nur gegenüber dem Gesetz der Menschen, sondern noch häufiger wird Gottes Gesetz außer acht gelassen.

      GOTTES KÖNIGREICH WIRD WELTWEIT GEPREDIGT —

      Dieses Werk wird regelmäßig in 208 Ländern durchgeführt.

      Während der vergangenen dreißig Jahre allein haben Jehovas christliche Zeugen dem öffentlichen Predigen dieser Botschaft 3 676 343 869 Stunden gewidmet. In der gleichen Zeit veröffentlichten sie mehr als 5 Milliarden Schriften, die auf Gottes Königreich als die einzige Hoffnung der Menschheit hinweisen, und dies in über 160 Sprachen.

      Wovon sind diese Dinge „das Zeichen“? Sie sind das Zeichen, daß wir in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben, daß Christus seinen Thron im Himmel eingenommen hat und daß er diejenigen, die den Willen Gottes wirklich tun, von den Menschen aller Nationen scheidet, ferner, daß die „große Drangsal“ sehr nahe ist!

      (In bezug auf weitere Einzelheiten lies Matthäus, Kapitel 24, 25, Markus 13 und Lukas 21.)

  • Wer wird zu den Überlebenden gehören?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 8

      Wer wird zu den Überlebenden gehören?

      1. Wovon wird es abhängen, daß jemand in Gottes friedliche neue Ordnung hinüberlebt?

      DIE kommende Weltvernichtung zu überleben wird keine Sache des Zufalls sein, wie dies so oft in den Kriegen der Menschen der Fall ist. Sie zu überleben wird nicht von dem Teil der Erde abhängig sein, wo jemand lebt. Auch überlebt man nicht dadurch, daß man, wenn das Warnzeichen einer Sirene ertönt, in einen bombensicheren Unterstand eilt oder einen anderen Zufluchtsort aufsucht. Das Überleben wird von Gottes Barmherzigkeit abhängen und auch von der freien Wahl, die man trifft, bevor die „große Drangsal“ beginnt. Wie kannst du die Wahl treffen, durch die du dich an die Seite derer stellst, die in eine friedliche neue Ordnung hinüberleben werden?

      DAS PROPHETISCHE MUSTERBILD DER VERGANGENHEIT

      2. Wer setzt die Bedingungen für das Überleben fest, und wo sind sie zu finden?

      2 Die Bibel sagt nicht nur voraus, daß es Personen geben wird, die die kommende Weltvernichtung überleben werden, sie gibt uns auch ein Musterbild davon, was für Personen es sein werden. Da Gott es ist, der das Überleben ermöglicht, setzt er mit Recht die Bedingungen fest.

      3. Warum ist es notwendig, daß die Übeltäter weggetilgt werden, damit Friede und Sicherheit herrschen?

      3 Gott sorgt in seiner Weisheit und Gerechtigkeit dafür, daß diejenigen, die die kommende „große Drangsal“ überleben, Personen sind, die in seiner neuen Ordnung Gutes tun und nicht zum Schaden derselben wirken werden. Er wird nur die bewahren, die Gerechtigkeit lieben. Wenn er anders handelte, indem er Ungerechte am Leben ließe, gäbe es keinen Frieden und keine Sicherheit. Die Heimstätten und die persönliche Sicherheit rechtschaffener Menschen wären weiterhin gefährdet. Aber sein inspiriertes Wort verheißt: „Die Übeltäter selbst werden weggetilgt werden, die aber auf Jehova hoffen, sind es, die die Erde besitzen werden. Und nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein. ... Aber die Sanftmütigen selbst werden die Erde besitzen.“ Nur indem Gott in vollem Umfang den hier in Psalm 37:9-11 (36:9-11, Al) dargelegten Maßstab anlegt, werden die Überlebenden imstande sein, „ihre Wonne ... an der Fülle des Friedens“ zu haben, wie es ferner in diesem Schrifttext verheißen wird. Wie Gott das tun wird, ist aus der Aufzeichnung über gewisse Fälle aus der Vergangenheit zu ersehen, als die Bosheit der Menschen Gott nötigte, eine Vernichtung herbeizuführen.

      BEISPIELE VON EINEM ÜBERLEBEN IN DER VERGANGENHEIT

      4—6. (a) Was bezeugt, daß die Zerstörung Jerusalems, die im Jahre 70 u. Z. erfolgte, eine geschichtliche Tatsache ist? (b) Warum erfolgte die Zerstörung? (c) Was ermöglichte es den Jüngern Jesu Christi zu entrinnen?

      4 In der Stadt Rom steht heute noch ein Triumphbogen aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, der als der Titusbogen bekannt ist. Auf seinen inneren Mauern wird veranschaulicht, wie nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. Gegenstände aus dem Tempel jener Stadt weggetragen wurden. Jene Zerstörung ist eine geschichtliche Tatsache. Ebenfalls geschichtlich ist die Tatsache, daß Jesus Christus Jahrzehnte vor jener Zerstörung deren Kommen sowie die Art und Weise, wie Menschen sie überleben könnten, vorausgesagt hatte.

      5 Das jüdische Volk hatte sich von Gott abgewandt; es folgte Menschen und den religiösen Traditionen der Menschen statt Gott und seinem Wort. (Matthäus 15:3-9) Die Glieder dieses Volkes vertrauten auf menschliche politische Herrscher und nicht auf Gottes verheißenes Königreich. (Johannes 19:15) Sie gingen so weit, daß sie die Wahrheit, die Gottes Sohn und dessen Apostel verkündigten, verwarfen und sogar bekämpften. Christus Jesus warnte vor den Folgen, die ein solcher Lauf unweigerlich mit sich bringen würde. — Matthäus 23:37, 38; 24:1, 2.

      6 Die Ergebnisse waren genauso, wie die Bibel sie vorausgesagt hatte. Im Jahre 66 u. Z. lehnten sich die Juden gegen Rom auf. Auf einen ersten Angriff auf Jerusalem durch die Römer folgte deren unerwarteter Rückzug. Für diejenigen, die an Gottes Wort glaubten, war dies das Signal und die Gelegenheit, das zu tun, was Gottes Sohn gesagt hatte: Flieht — geht aus der verurteilten Stadt und aus der ganzen Provinz Judäa hinaus, ungeachtet, was ihr zurücklassen müßt! Genau das taten die wahren Jünger Jesu Christi. Dann, im Jahre 70 u. Z., kehrten die Römer zurück, und nach einer Belagerung zerstörten sie Jerusalem. Ein Augenzeuge, der jüdische Geschichtsschreiber Josephus, behauptet, daß 1 100 000 Personen in Jerusalem durch Hunger, Krankheit, Bürgerkrieg oder das Schwert der Römer umgekommen seien. Diejenigen Christen aber, die positive Schritte unternommen hatten, indem sie ihren Glauben durch Gehorsam bewiesen, entrannen der Vernichtung. — Lukas 19:28, 41-44; 21:20-24; Matthäus 24:15-18.

      7. Was mußte man tun, um am Leben zu bleiben, als Babylon die Nation Israel zugrunde richtete?

      7 Eine ähnliche Sachlage hatte nahezu siebenhundert Jahre früher bestanden. Zu jener Zeit ließ Jehova Gott zu, daß babylonische Streitkräfte unter König Nebukadnezar (II.) die Nation Israel zugrunde richteten. Jene Vernichtung ist ebenfalls eine geschichtliche Tatsache. Jahre zuvor hatte Gott durch seine Propheten das abgefallene Volk warnend davon in Kenntnis gesetzt, daß seine Handlungsweise zum Unheil führen werde. „Kehrt um, kehrt um von euren bösen Wegen, denn warum solltet ihr sterben?“ ließ Gott ihnen zurufen. (Hesekiel 33:11) Die meisten glaubten der bekanntgegebenen Warnung nicht. Selbst als Jerusalem von Babylons Streitkräften belagert wurde, hofften jene Israeliten immer noch, daß keine Vernichtung kommen werde. Dessenungeachtet kam sie, wie vorausgesagt. Doch erfüllte Gott seine Verheißung, diejenigen zu bewahren, die ihren Glauben an ihn durch Gehorsam bekundeten. — Jeremia 39:15-18; Zephanja 2:2, 3 (Sophonias 2:2, 3, Al).

      8—10. (a) Weshalb führte Jehova in den Tagen Noahs eine Weltvernichtung herbei? (b) Warum wurden Noah und seine Familie verschont?

      8 Noch weiter zurück in der Menschheitsgeschichte kam das älteste göttliche Musterbild für das Überleben zum Ausdruck. Es handelte sich nicht um die Vernichtung einer Nation, sondern um eine Weltvernichtung, die auch eine geschichtliche Tatsache ist. Diese Vernichtung kam durch die erdenweite Flut der Jahre 2370/69 v. u. Z. in den Tagen Noahs. Über die Verhältnisse, die vor jener Weltvernichtung herrschten, sagt der Geschichtsbericht: „Da sah Jehova, daß die Schlechtigkeit des Menschen ausnehmend groß war auf der Erde und daß jede Neigung der Gedanken seines Herzens allezeit nur schlecht war. Und die Erde wurde verderbt vor den Augen des wahren Gottes, und die Erde wurde mit Gewalttat erfüllt.“ — 1. Mose 6:5, 11.

      9 Die Bosheit und Gewalttätigkeit verpflichteten Gott zum Handeln. Auf Erden bekundeten nur Noah und seine Familie Glauben und Gehorsam. Aus Barmherzigkeit ihnen gegenüber und um Recht und Gerechtigkeit auf Erden zu bewahren, hielt Gott „sich nicht davon zurück, eine ehemalige Welt zu strafen, ... eine Welt gottloser Menschen“. Die Folge war, daß „die damalige Welt vernichtet wurde, als sie mit Wasser überflutet wurde“. — 2. Petrus 2:5; 3:5-7.

      10 Noah und die Seinen blieben aber am Leben. Warum? Fürs erste hatten sich Noah und seine Familie nicht der „Welt gottloser Menschen“ in deren Ungerechtigkeit angeschlossen. Sie ließen sich von den gewöhnlichen Dingen des Lebens, dem Essen, Trinken und Heiraten, nicht derart beanspruchen, daß sie empfindungslos wurden gegenüber Gottes Willen oder taub gegenüber seiner Warnung. Noah ‘wandelte mit Gott’ in Gerechtigkeit. Das war nicht etwas Negatives. Er und seine Familie hielten sich nicht allein von schlechten Taten zurück. Sie handelten positiv; sie taten etwas, sie vollbrachten rechte Taten. Sie glaubten wirklich an das, was Gott sagte, und zeigten es dadurch, daß sie gehorsam eine kastenähnliche, dreistöckige Arche bauten, die gemäß den einzelnen Angaben Gottes über hundertdreißig Meter lang war. Noah war auch „ein Prediger der Gerechtigkeit“; er sprach von Gottes Vorhaben und trat für den Weg der Gerechtigkeit ein. — 1. Mose 6:9, 13-16; Matthäus 24:37-39; Hebräer 11:7.

      11. Was müssen wir tun, wie es diese warnenden Beispiele zeigen, wenn wir die kommende Weltvernichtung überleben möchten?

      11 Diese acht Personen überlebten die Flut wegen ihres Glaubens und ihrer Glaubenswerke. Da Gottes eigener Sohn und seine Apostel auf diese Weltvernichtung als auf ein prophetisches Bild dessen, was den Menschen in dieser „Zeit des Endes“ bevorsteht, hinwiesen, ist es klar, daß auch wir uns von dem unrechten Lauf der heutigen Menschenwelt abwenden müssen, der in jeder Beziehung so gottlos ist wie der zur Zeit Noahs. Auch wir müssen in Übereinstimmung mit Gottes Willen handeln. Wir können uns nicht einfach von unseren eigenen Maßstäben leiten lassen und dann erwarten, am Leben zu bleiben. Gottes Wort sagt: „Es gibt einen Weg, der vor einem Mann gerade ist, aber sein Ende sind danach die Wege des Todes.“ (Sprüche 16:25) Auch können wir nicht dadurch überleben, daß wir uns nur oberflächlich den Schein der Gerechtigkeit geben. Denn Jehova Gott kennt das Herz. — Sprüche 24:12; Lukas 16:15.

      WAS JEHOVA IM MENSCHENHERZEN SUCHT

      12, 13. (a) Was veranlaßt viele Menschen, einen Wechsel zu besseren Zuständen herbeizuwünschen? (b) Warum genügt dieses nicht, um mit Sicherheit erwarten zu können, in Gottes neue Ordnung hinüberzuleben? (c) Um zu den Überlebenden zu gehören, muß was der Beweggrund unserer Betrübnis über die gegenwärtigen Zustände sein?

      12 Viele Menschen sind über die gegenwärtigen Zustände unglücklich. Sie zeigen das durch Klagen, Demonstrationen, Streiks und in einigen Ländern durch gewalttätige Aufstände. Viele sind ärgerlich über die hohen Steuern und die emporschnellenden Lebenshaltungskosten. In vielen Gegenden klagen die Leute über die Gefahren des Verbrechertums. Furcht veranlaßt sie, einen Wechsel herbeizuwünschen. Genügt dies aber, um mit Sicherheit in Gottes neue Ordnung hinüberleben zu können? Nein, es genügt nicht. Warum nicht?

      13 Weil es sein könnte, daß jemand über diese Zustände unglücklich, aber dabei doch selbstsüchtig wäre. Er könnte selbst gewisse Formen der Unehrlichkeit und Unsittlichkeit gutheißen — solange er selbst nicht darunter zu leiden hätte. Wenn jemand aber eine Erkenntnis der Bibel erlangt, kann er sehen, daß diese schlimmen Verhältnisse nur die äußeren Beweise der eigentlichen Krankheit dieser Welt sind. Er erkennt, daß sich hinter diesen Symptomen die Mißachtung rechter Grundsätze und selbst Respektlosigkeit gegenüber Gott versteckt, ja ein Mangel an Interesse, den Willen Jehovas Gottes zu erkennen und zu tun und seine gerechten Maßstäbe zu beobachten. Statt daß sich rechtgesinnte Menschen in erster Linie darüber aufregen und betrübt sind, daß sie gewisse materielle Dinge oder gewisse soziale Rechte nicht erhalten, oder wegen der Gefahr beunruhigt sind, die ihnen zufolge des Verbrechertums, der Umweltverschmutzung und durch Krieg droht, sind sie besonders betrübt, weil sie sehen, wie die Menschheit Gottes Namen durch ihren verderbten Lauf verunehrt. Auch grämen sie sich, daß andere, nicht nur sie selbst, demzufolge soviel zu leiden haben.

      14. Wer wurde in der Zeit der Zerstörung Jerusalems durch Babylon zum Überleben „gekennzeichnet“?

      14 Um zu denen zu gehören, die die kommende Weltvernichtung überleben, müssen wir gleich denen sein, die Gott verschonte, als er zuließ, daß die Heere Babylons Jerusalem zerstörten. Jene Personen, die zum Überleben gekennzeichnet waren, wurden als solche beschrieben, die ‘seufzten und stöhnten über all die Abscheulichkeiten’, die inmitten der Stadt verübt wurden. (Hesekiel 9:4) Es herrschten dort sehr schlechte Zustände; die Armen wurden bedrückt, einige sogar von ihren Landsleuten ungesetzlicherweise in Sklaverei gehalten. (Jeremia 34:13-16) Jerusalem und das Königreich Juda waren noch schlimmer geworden als das nördliche Königreich Israel mit seiner Hauptstadt Samaria, von dem der Prophet Hosea früher geschrieben hatte: „Fluchen und Betrügen und Morden und Stehlen und Ehebrechen ... und Taten des Blutvergießens haben an andere Taten des Blutvergießens gereicht.“ (Hosea 4:2; Hesekiel 16:2, 51) Nur diejenigen, die wegen dieser Ungerechtigkeit und wegen der Mißachtung, die man Gott gegenüber bekundete, von Herzen betrübt waren, wurden zum Überleben „gekennzeichnet“. — Hesekiel 9:2, 4-6.

      15. Was hält eine Anzahl Personen davon zurück, die notwendigen Änderungen vorzunehmen, um die kommende Weltvernichtung überleben zu können?

      15 Es gibt heute viele Personen, die in Frieden, in Freiheit von Furcht und in Wohlfahrt unter angenehmen Verhältnissen leben möchten. Aber sie wollen ihre Lebensweise nicht ändern, indem sie das kennenlernen würden, was Gottes Wort sagt, und indem sie dem darin enthaltenen Musterbild zu einem rechten Leben folgen würden. Sie haben in Wirklichkeit weder Liebe zur Gerechtigkeit, noch kümmern sie sich aufrichtig um ihre Mitmenschen. Da Gottes neue Ordnung eine neue irdische Gesellschaft hervorbringen wird, in der ‘Gerechtigkeit wohnen soll’, wird die gute Botschaft darüber nur bei denen Anklang finden, die Gerechtigkeit lieben; andere fühlen sich dadurch verurteilt. — 2. Petrus 3:13; 2. Korinther 2:14-17.

      WAS DU JETZT TUN KANNST

      16—18. (a) Wie wird jemand „gekennzeichnet“, so daß er die kommende Weltvernichtung überleben kann? (b) Welche Schritte müssen also unternommen werden, zuerst in bezug auf die falsche Anbetung und dann in bezug auf die wahre Anbetung?

      16 Jehova Gott wird Menschen retten, die den aufrichtigen Wunsch haben, unter seiner gerechten Herrschaft zu leben. Er wird keine Menschen dazu zwingen, in seiner verheißenen neuen Ordnung unter Verhältnissen zu leben, die sie selbst nicht herbeiwünschen. Der Umstand, daß sie sie nicht wünschen, hält Gott jedoch nicht davon zurück, Personen zu segnen, die Gerechtigkeit lieben. Daher wird er diejenigen, die jetzt beweisen, daß sie seine göttliche Herrschaft wirklich annehmen, durch die kommende Weltvernichtung hindurch bewahren. Sie werden zum Überleben „gekennzeichnet“, indem sie die „neue Persönlichkeit“ anziehen, ihr Leben den Wegen Gottes anpassen und den Beweis erbringen, daß sie in Wahrheit Gott hingegebene, getaufte Jünger seines Sohnes sind. Sie beteiligen sich aktiv am Tun des Willens Gottes. Dadurch ‘wählen sie das Leben’ mit seinen Segnungen und nicht den Tod. (Kolosser 3:5-10; 5. Mose 30:15, 16, 19) Willst du auf diese Weise das Leben wählen?

      17 Loyalität und Unterwürfigkeit unter Gott sind erforderlich, und diese Dinge sind mit der Anbetung verknüpft. Christus Jesus sagte: „Die Stunde [kommt], und sie ist jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden; denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter.“ (Johannes 4:23) Um die kommende Weltvernichtung überleben zu können, ist es daher erforderlich, daß wir jegliche falsche Anbetung aufgeben und eifrig an der wahren Anbetung teilnehmen.

      18 Nie endende Segnungen erwarten diejenigen, die diesen Lauf, der zum Überleben führt, einschlagen. Betrachte jetzt einige der großartigen Dinge, die Gott denen verheißt, die seinem Wort glauben und diesen Glauben durch positives Handeln beweisen.

  • Erdenweit Friede und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 9

      Erdenweit Friede und Sicherheit, eine zuverlässige Hoffnung

      1, 2. Welche in der Bibel vorausgesagten Zustände würden aus unserer Erde eine höchst angenehme Wohnstätte machen?

      DIE Erde könnte eine höchst angenehme und interessante Wohnstätte sein — wenn wahrhaft friedliche, sichere Zustände erdenweit herrschten. Obwohl die Erde von diesem Zustand nun weit entfernt ist, sagt die Bibel voraus, daß sie dennoch eine wunderbare Heimat für die Menschheit werden wird, eine Heimat, in der sich die menschliche Familie in vollem Maße des Lebens wird erfreuen können.

      2 Worin bestehen denn die verheißenen Segnungen, und wieso können wir sicher sein, daß sie Wirklichkeit werden?

      EINE FESTE GRUNDLAGE ZUM VERTRAUEN

      3, 4. (a) Was lernen wir aus der Zuverlässigkeit der Grundgesetze, die das Universum beherrschen? (b) Wer hat diese Gesetze gemacht, und worauf sonst noch unser Vertrauen zu setzen, haben wir also guten Grund?

      3 Grundgesetze beherrschen das Universum. Viele davon erachten wir als selbstverständlich. Der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang, die Mondphasen und die Jahreszeiten kommen und gehen auf eine Weise, die zur Beständigkeit des menschlichen Lebens beiträgt. Die Menschen stellen Kalender auf und planen ihre Tätigkeit für Jahre im voraus, da sie wissen, daß der Lauf der Sonne, des Mondes und der Planeten zuverlässig ist. Was können wir daraus lernen?

      4 Der Eine, der diese Gesetze gemacht hat, ist zuverlässig; man kann sich auf das, was er sagt und tut, verlassen. Im Namen dieses Einen, des Schöpfers des Himmels und der Erde, verheißt die Bibel eine gerechte neue Ordnung. (Jesaja 45:18, 19) Eine Person findet es in ihrem gewohnten Tagesablauf ganz normal, sich in einem gewissen Maße auf andere Menschen zu verlassen — auf diejenigen, die Nahrung auf den Markt bringen, um sie zu verkaufen, auf den Postboten und auf enge Freunde. Sollten wir aber nicht viel mehr auf Gott vertrauen und darauf, daß er seine Versprechungen ganz bestimmt erfüllen wird? — Jesaja 55:10, 11.

      5. Hat Gott bei dem, was er verheißen hat, irgendwelche selbstsüchtigen Motive gehabt, so daß wir Grund hätten, zu zweifeln, daß er das Gesagte tun wird?

      5 Allerdings erweisen sich die Menschen aus selbstsüchtigen Gründen oft als unzuverlässig. Alle Verheißungen Gottes aber, die in der Bibel enthalten sind, gereichen offensichtlich zu unserem Guten und dienen nicht zur Befriedigung irgendwelcher Selbstsucht von seiner Seite. Er benötigt von uns gar nichts; auch dient unser Glaube an sein Wort nicht dem selbstsüchtigen Vorteil irgendwelcher Menschen. Gott findet jedoch Wohlgefallen an denen, die an ihn glauben, weil sie ihn lieben und seine Wege wertschätzen. — Psalm 50:10-12, 14, 15 (49:10-12, 14, 15, Al).

      6. Glauben von welcher Art zu erwerben, hilft uns die Bibel?

      6 Die Bibel appelliert auch an unseren Verstand; sie verlangt keinen blinden Glauben, keine Leichtgläubigkeit. In der Tat, sie erklärt den wahren Glauben als ‘die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, den offenkundigen Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht’. (Hebräer 11:1) In der Bibel gibt uns Gott eine feste Grundlage für den Glauben. Diese Grundlage tritt uns immer klarer vor Augen, während wir an Erkenntnis des Wortes Gottes zunehmen und sehen, daß es sich in unserem eigenen Leben und in der Erfüllung seiner Prophezeiungen als absolut wahr erweist. — Psalm 34:8-10 (33:9-11, Al).

      7. Während wir die biblischen Verheißungen künftiger Segnungen näher prüfen, sollten wir nicht erwarten, daß der Glaube daran von uns was verlangt?

      7 Die biblischen Verheißungen künftiger Segnungen gehen weit über das hinaus, was Menschen anzubieten wagen. Doch wird durch diese Verheißungen nicht von uns verlangt, daß wir an Dinge glauben, die unserer ganzen menschlichen Erfahrung widersprechen würden. Sie stehen auch nicht im Gegensatz zu dem, was sich ein Mensch normalerweise wünscht. Betrachte einige dieser großartigen Segnungen und erkenne, wie wahr dies ist.

      DIE ERDE SOLL EINE HEIMAT GLEICH EINEM GARTEN WERDEN

      8, 9. (a) Welcher Gedanke sollte unserem Sinn durch das Wort „Paradies“ vermittelt werden? (b) Hat so etwas auf Erden je bestanden? (c) Was zeigt, daß es Gottes Vorhaben ist, daß erdenweit paradiesische Zustände herrschen?

      8 Vielen Menschen vermittelt das Wort „Paradies“ den Gedanken von etwas Überirdischem, etwas Unwirklichem. Aber das Wort „Paradies“ stammt von ähnlichen Wörtern, die in alten Zeiten gebraucht wurden (hebräisch: pardés; persisch: pairi-daêza; griechisch: parádeisos), um Dinge zu beschreiben, die damals auf der Erde wirklich bestanden. Alle diese Wörter enthalten den Grundgedanken eines „schönen Parks“ oder eines „parkähnlichen Gartens“. Wie in alten Zeiten, so gibt es heute noch viele solche Orte, einige davon sind sogar große Parks, und der Mensch sehnt sich von Natur nach dieser landschaftlichen Schönheit. Die Bibel verheißt, daß der Tag kommen werde, da unser ganzer Planet ein solcher Garten gleich einem Park oder einem Paradies sein wird.

      9 Als Gott die ersten beiden Menschen erschuf, gab er ihnen als ihre Heimat den Garten Eden, und dieser Name bedeutet Paradies der Wonne. Das Paradies sollte indes nicht auf jenen Ort beschränkt bleiben. Die Bibel berichtet: „Auch segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch.‘ “ (1. Mose 1:28; 2:8, 9) Das würde bedeuten, daß die Grenzen des Paradieses bis an die Enden der Erde ausgedehnt werden sollten. Adams und Evas Ungehorsam setzte dem von Gott dargelegten Vorhaben nicht ein Ende. Christus Jesus zeigte, daß eine paradiesische Erde immer noch Gottes Vorhaben war, indem er einem Mann, der an seiner Seite starb und Glauben an ihn als den Sohn Gottes bekundete, die Gelegenheit verhieß, in einem solchen Erdenparadies zu leben. (Lukas 23:39-43) Wie wird dies zustande kommen?

      10. Welche Hindernisse zu beseitigen, die dem Paradies im Wege stehen, verheißt Gott in Offenbarung 11:18?

      10 Gott hat verheißen, daß er in der kommenden „großen Drangsal“ alle Hindernisse, die einem solchen Paradies im Wege stehen, wegräumt, indem er die verderben wird, die die Erde verderben. (Offenbarung 11:18) Gott wird somit das tun, was menschliche Regierungen niemals tun könnten. Er wird die Erde von allen reinigen, die sie aus Eigennutz verschmutzen und verwüsten, um ihre Gewinnsucht zu befriedigen, von allen, die verheerende Kriege führen, um den Durst nach Macht zu stillen, von allen, die die Erde mißbrauchen, weil es ihnen an Dankbarkeit und Achtung vor den reichen Gaben Gottes fehlt.

      11. (a) Welches geschichtliche Ereignis zeigt, daß die Wiederherstellung der Erde zu einem Paradieseszustand den menschlichen Erfahrungen nicht widerspricht? (b) Dies stärkt unseren Glauben an welchen verheißenen Segen?

      11 Die ganze Erde wird dann in Pracht erblühen; Luft, Wasser und Land werden dann frisch und rein sein. Diese Wiederherstellung des Paradieses ist nicht etwas Unglaubliches, etwas, was der menschlichen Erfahrung widerspricht. Vor vielen Jahrhunderten, als die Nation Israel die Gefangenschaft in Babylon verließ, führte Jehova Gott sie in ihr Heimatland zurück. Nach ihrer Rückkehr fand sie das Land als eine wüste Einöde vor. Weil aber Gottes Segen auf ihr und auf ihrer Arbeit ruhte, veränderte sich das Land bald auf eine Weise, daß die Nachbarvölker ausriefen: ‘Es ist wie der Garten Eden geworden!’ Wo Dornendickichte und Brennesseln gewachsen waren, gediehen nun Wacholder und Myrtenbäume. Das Land war ertragreich, so daß es weder von Lebensmittelknappheit noch von Hungersnot bedroht wurde. (Hesekiel 36:29, 30, 35; Jesaja 35:1, 2; 55:13) Was Gott damals in dem kleinen Gebiet von Palästina tat, das verheißt er, in erdenweitem Umfang zu tun, so daß alle lebenden Menschen sich der von Gott vorgesehenen Freuden eines Lebens im Paradies erfreuen werden. — Psalm 67:6, 7 (66:7, 8, Al); Jesaja 25:6.

      DAS ENDE DER ARMUT UND WIRTSCHAFTLICHEN VERSKLAVUNG

      12. Welchen wirtschaftlichen Zuständen und Arbeitsbedingungen muß abgeholfen werden, wenn wir am Leben wirklich Freude haben sollen?

      12 Es ist wohlbekannt, daß Armut und Knechtschaft gegenüber dem Wirtschaftssystem erdenweit zu finden sind. Wenn diesem Zustand nicht abgeholfen würde, wenn also Millionen Menschen weiterhin mühselig arbeiten müßten, nur um das zum Leben Nötigste zu beschaffen, oder wenn sie monotone Arbeit leisten müßten, die den Menschen zu einem unpersönlichen Rädchen in einer riesigen Maschine macht, könnten sie das Leben in Gottes neuer Ordnung nicht wahrhaft genießen.

      13—15. (a) Wo finden wir ein historisches Beispiel, das uns zeigt, was Gottes Wille für den Menschen in dieser Hinsicht ist? (b) Wie trug diese Vorkehrung zur Sicherheit und zum Genuß des Lebens jedes einzelnen und jeder Familie bei?

      13 Gottes Wille für den Menschen in dieser Hinsicht ist aus der Art und Weise ersichtlich, wie er die Dinge des alten Volkes Israel leitete. Dort erhielt jede Familie Land als Erbbesitz. (Richter 2:6) Obwohl es verkauft werden durfte und obwohl sich Einzelpersonen, wenn sie in Schulden gerieten, in die Knechtschaft verkaufen konnten, traf Jehova doch Vorkehrungen, um zu verhüten, daß Großgrundbesitzer aufkommen konnten oder daß Menschen auf lange Sicht versklavt wurden. Wie denn?

      14 Durch die Bestimmungen des Gesetzes, die er seinem Volke gab. Das siebente Jahr der Knechtschaft war ein „Erlaßjahr“, in dem irgendein Israelit, der sich in Knechtschaft befand, freigelassen werden mußte. Auch war jedes fünfzigste Jahr ein „Jubeljahr“ für die ganze Nation, ein Jahr, in dem ‘im Lande Freiheit ausgerufen wurde für alle seine Bewohner’ (5. Mose 15:1-9; 3. Mose 25:10) Dann wurde irgendein Erbbesitz, der verkauft worden war, seinem ursprünglichen Eigentümer zurückgegeben, und alle, die in Knechtschaft waren, wurden freigelassen, auch wenn noch keine sieben Jahre vergangen waren. Es war eine frohe Zeit der glücklichen Familienvereinigung und in wirtschaftlicher Hinsicht ein „neuer Lebensanfang“. Es konnte also kein Land für immer verkauft werden, sondern sein Verkauf war in Wirklichkeit nur eine „Verpachtung“, die spätestens im Jubeljahr ablief. — 3. Mose 25:8-24.

      15 All das trug trefflich zur wirtschaftlichen Stabilität der Nation und zur Sicherheit und zum Frieden jeder Familie bei. Wenn man danach handelte, wurde die Nation davor bewahrt, das traurige Bild zu bieten, das wir heute in so vielen Ländern sehen, wo es nur zwei Klassen gibt: die überaus Reichen und die überaus Armen. Die Wohltaten, die dem einzelnen zukamen, stärkten die Nation, denn keiner brauchte durch schlechte wirtschaftliche Verhältnisse benachteiligt und niedergedrückt zu werden. Von der Herrschaft des Königs Salomo, der zu Jehova um Weisheit aufblickte, wurde berichtet: „Juda und Israel wohnten fortwährend in Sicherheit, ein jeder unter seinem eigenen Weinstock und unter seinem eigenen Feigenbaum.“ (1. Könige 4:25 [3. Könige 4:25, Al]) Heute können viele Menschen ihre Talente und ihre Initiative nicht richtig entfalten, weil sie in einem Wirtschaftssystem gefangen sind, das sie einengt und sie veranlaßt, den Wünschen einer einzigen Person oder einer kleinen Personengruppe nachzukommen. Unter Gottes Gesetz wurde dem Fleißigen geholfen, seine Fähigkeiten in vollem Maße zum Wohl und zur Freude aller zu gebrauchen. Das gibt uns wenigstens eine kleine Idee von dem Maß persönlicher Freiheit und dem Gefühl des persönlichen Wertes und der Würde, deren sich diejenigen erfreuen werden, die Leben in Gottes neuer Ordnung empfangen.

      16. Was wird Gottes Königreich uns allen, die wir seine Untertanen sind, hinsichtlich der Lebensbedingungen und der wirtschaftlichen Lage bringen?

      16 Erdenweit wird die Prophezeiung aus Micha 4:3, 4 eine Erfüllung im großen haben. Friedliebende Menschen, die unter Gottes gerechter Herrschaft leben, werden „sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird keiner sein, der sie aufschreckt; denn der Mund Jehovas der Heerscharen selbst hat es geredet“. Keiner von den Untertanen des Königreiches Gottes wird in Elendsvierteln oder überfüllten Mietshäusern wohnen. Alle werden ihr eigenes Land und ihre eigene Wohnung haben. (Jesaja 65:21, 22) Der König, Christus Jesus, hat vor langem verheißen, daß die ‘Mildgesinnten die Erde ererben werden’, und er hat „alle Gewalt im Himmel und auf der Erde“, so daß er dafür sorgen kann, daß dies geschehen wird. — Matthäus 5:5; 28:18.

      DAUERNDE GESUNDHEIT UND LEBEN

      17—19. (a) Was zeigt, daß sich der Mensch von Natur gute Gesundheit und langes Leben wünscht? (b) Welche Tatsachen hinsichtlich des Lebens des Menschen und der Pflanzenwelt lassen des Menschen kurze Lebensspanne als befremdend erscheinen? (c) Was ist vom Gehirn des Menschen zu sagen, was zeigt, daß es sehr vernünftig ist, zu glauben, daß der Mensch für ein ewiges Leben bestimmt ist?

      17 Keiner dieser Zustände könnte jedoch die Gewähr dafür bieten, daß unser Leben wahrhaft friedlich und sicher wäre, solange Krankheit, hohes Alter und Tod die Zukunft verdüstern. Ist es denn unvernünftig oder widerspricht es etwa der menschlichen Erfahrung, auf eine Befreiung von diesen Dingen zu hoffen? Bestimmt widerspricht dieser Wunsch nicht der menschlichen Natur, denn es hat Personen gegeben, die ihr ganzes Leben hindurch danach getrachtet und dabei unermeßliche Summen Geldes aufgewandt haben, um die Mittel zu finden, die solches bewirken könnten.

      18 Statt daß die Hoffnung auf dauernde Gesundheit und auf ewiges Leben unvernünftig ist, wäre nicht eher das Gegenteil unvernünftig — die Tatsache nämlich, daß der Mensch gerade dann stirbt, wenn er ein Alter erreicht hat, in dem er beginnt, einen Schatz an vorzüglichen Kenntnissen, Erfahrungen und Fähigkeiten zu haben, um etwas zu tun, was sich lohnen würde? Andererseits gibt es Bäume, die Tausende von Jahren leben. Warum sollte der vernunftbegabte Mensch eine viel kürzere Zeit leben als gewisse Pflanzen, die ohne Bewußtsein und ohne Verstand sind? Sollte er vernünftigerweise nicht viel, viel länger leben?

      19 Das Buch Science Year (1967) erklärt, daß den Spezialisten, die die Ursachen des Alterns erforschen, „der Alterungsvorgang immer noch größtenteils ein Geheimnis ist“.32 Ebenfalls verblüffend ist für Wissenschaftler die Tatsache, daß das Gehirn des Menschen offenbar dazu bestimmt worden ist, eine im Grunde genommen unbegrenzte Menge Aufschluß aufzunehmen. Der Biochemiker Isaac Asimov weist darauf hin, daß das „Speichersystem“ des Gehirns „jeder Beanspruchung durch die Prozesse des Lernens und Erinnerns vollkommen gewachsen ist — ja es vermag sogar noch eine-Milliarde-mal mehr zu leisten“.33 Das bedeutet, daß das Gehirn nicht nur irgendeine Menge Aufgaben zu bewältigen vermag, die der Mensch ihm während einer Lebenszeit von siebzig bis achtzig Jahren auflädt, sondern eine-Milliarde-mal mehr! Kein Wunder also, daß der Mensch einen so großen Wissensdurst und einen so starken Wunsch hat, Dinge zu lernen und sie zu tun! Dennoch ist er durch die Kürze seines Lebens gehemmt. Ist es vernünftig, daß der Mensch ein solch phantastisches Organ, wie das menschliche Gehirn es ist, besitzen und doch nie dazu gelangen sollte, mehr als nur einen winzigen Teil seiner Leistungsfähigkeit zu gebrauchen? Ist es nicht weit vernünftiger, anzunehmen, daß Jehova Gott, wie die Bibel es zeigt, den Menschen erschaffen hat, damit er für immer auf Erden lebe, und daß er ihm ein Gehirn gegeben hat, wodurch diesem Zweck vortrefflich gedient wird?

      20. Was hat Gott gemäß der Bibel für die Menschheit hinsichtlich der Folgen der Sünde, den Tod eingeschlossen, zu tun verheißen?

      20 Die Bibel zeigt, daß der erste Mensch die Gelegenheit hatte, immerdar zu leben, sie aber durch Rebellion verlor, ferner, daß „durch e i n e n Menschen [Adam] die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“. (Römer 5:12) Die menschliche Erfahrung stimmt damit überein, denn Sünde und Tod sind unter den Menschen allgemein verbreitet. Die Bibel enthält aber auch Gottes Verheißung, daß im wiederhergestellten Paradies ‘der Tod nicht mehr sein wird noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz’. (Offenbarung 21:3, 4; 7:16, 17) Sie zeigt deutlich, daß Gott für die Menschheit ein von den Folgen der Sünde freies, ewiges Leben vorgesehen hat. (Römer 5:21; 6:23) Darüber hinaus verheißt sie, daß den vielen Millionen Menschen, die in der Vergangenheit gestorben sind, die Segnungen der neuen Ordnung Gottes zugänglich gemacht werden. Wie denn? Durch eine Auferstehung vom Tode, ja dadurch, daß das allgemeine Grab der ganzen Menschheit geleert wird. Darüber hat Jesus Christus zuversichtlich vorausgesagt: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden.“ — Johannes 5:28, 29.

      21, 22. Warum ist die Aussicht auf die Wiederherstellung zu völliger Gesundheit nicht etwas zu Großes, um es erhoffen zu können?

      21 Neuzeitliche Wissenschaftler der Medizin stellen heute „Wunderdrogen“ her und vollbringen chirurgische Großtaten, die vor Jahrhunderten unglaublich schienen. Sollten wir daran zweifeln, daß der Schöpfer des Menschen weit großartigere, erstaunlichere Dinge tun kann, um rechtgesinnten Menschen Gesundheit, ja pulsierendes Leben zu schenken, indem er sogar den Vorgang des Alterns umkehrt, und dies, ohne Gebrauch zu machen von Krankenhäusern, Operationssälen und künstlichen Organen? Gott hat uns in seiner Fürsorge den Beweis gegeben, daß solche Segnungen nicht zu groß sind, um sie erhoffen zu können.

      22 Als sein Sohn auf Erden weilte, ermächtigte ihn Gott, Machttaten der Heilung zu verrichten. Diese Taten geben uns die Gewißheit, daß keine Schwäche, keine Unzulänglichkeit oder Krankheit so schlimm wäre, daß sie nicht durch Gottes Macht geheilt werden könnte. Als ein Mensch, dessen Fleisch mit Aussatz behaftet war, Jesus anflehte, ihn zu heilen, berührte Jesus den Mann voller Mitleid und sprach: „Werde rein!“ Und die geschichtliche Aufzeichnung sagt: „Sogleich wurde er von seinem Aussatz gereinigt.“ (Matthäus 8:2, 3) Jesus tat diese Dinge nicht an einem abgelegenen Ort, dort, wo ihn niemand sehen konnte. Der Historiker Matthäus-Levi berichtet: „Dann kamen große Volksmengen zu ihm, die Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie förmlich vor seine Füße, und er heilte sie, so daß die Volksmenge staunte ..., und sie verherrlichten den Gott Israels.“ (Matthäus 15:30, 31) Lies selbst den Bericht aus Johannes 9:1-21 als Beispiel dafür, wie getreu und lebenswahr der historische Bericht über solche Heilungen ist. Diese Ereignisse sind von vielen Zeugen bestätigt worden, auch von einem Arzt, dem Doktor Lukas. — Markus 7:32-37; Lukas 5:12-14, 17-25; 6:6-11; Kolosser 4:14.

      23, 24. Weshalb ist es nicht unvernünftig, zu glauben, daß die Toten unter Gottes Königreich tatsächlich ins Leben zurückgebracht werden können?

      23 Aus ähnlichen Gründen brauchen wir die klare biblische Verheißung, daß „es eine Auferstehung“ der Toten gibt, nicht so anzusehen, als ob sie unglaubhaft wäre. (Apostelgeschichte 24:15) Die Menschen können heute die Stimme einer Person auf ein Tonband, ihre Erscheinung und Handlungen auf einen kleinen Film oder ein Video-Band aufnehmen, so daß diese selbst Jahre nach ihrem Tod reproduziert werden können. Sollte der Eine, der den Menschen erschaffen hat und der daher den genauen atomaren und molekularen Aufbau des menschlichen Körpers kennt, nicht in der Lage sein, weit mehr zu tun? Wenn von Menschen hergestellte Computer buchstäblich Milliarden von Daten speichern und koordinieren können, sollte dann Gott nicht imstande sein, sich der einzelnen Persönlichkeiten genau zu erinnern, um sie ins Leben zurückzubringen? — Hiob 14:13.

      24 Wiederum hat Jehova Gott uns in seiner Güte die Mittel gegeben, unseren Glauben an eine solch herrliche Hoffnung zu stärken. Er gewährte seinem Sohn die Macht, in kleinem Umfang das zu demonstrieren, was er in sehr großem Umfang während seiner gerechten Herrschaft über die Erde tun wird. Christus Jesus hat Tote auferweckt; manchmal tat er es direkt vor Zuschauern. Der Mann Lazarus, den er in der Nähe von Jerusalem auferweckte, war schon so lange tot, daß sein Körper zu verwesen begann. Die Auferstehungshoffnung hat also erwiesenermaßen eine feste Grundlage. — Lukas 7:11-17; 8:40-42, 49-56; Johannes 11:38-44.

      KANN DIE ERDE EINE SOLCHE BEVÖLKERUNG FASSEN?

      25, 26. Wo wird es für jeden Menschen Lebensraum geben, wenn die Toten auferweckt werden?

      25 Kann dieser Planet einer Bevölkerung, wie sie durch die Auferstehung der Toten entstehen würde, hinreichenden Lebensraum bieten? Im Jahre 1960 erklärte Dr. Albert L. Elder, Präsident der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft:

      „Es dauerte über 5 000 Jahre der Menschheitsgeschichte, etwa bis zum Jahre 1820, bis die Weltbevölkerung auf 1,1 Milliarden angestiegen war. Im darauffolgenden Jahrhundert hat sie sich verdoppelt. Jetzt zählt sie etwa 2,8 Milliarden und dürfte in den frühen 1960er Jahren 3 Milliarden erreichen [was auch geschehen ist]. In weniger als 50 Jahren ist sie also um so viel gewachsen wie in den ersten 50 Jahrhunderten.“34

      26 Die heute Lebenden stellen daher einen ansehnlichen Teil der Gesamtzahl derer dar, die jemals auf Erden gelebt haben. Tatsächlich wurde im Jahre 1966 gesagt: „Die heutige Weltbevölkerung macht schätzungsweise 25 Prozent der Gesamtzahl der Menschen aus, die je gelebt haben.“35 Auf dieser Grundlage könnte die Gesamtbevölkerung während der ganzen Geschichte der Menschheit auf etwa 14 Milliarden geschätzt werden. Die Landfläche der Erde umfaßt mehr als 14,5 Milliarden Hektar. So würde jeder Person mehr als 1 Hektar Land zur Verfügung stehen. Nicht nur würde dies Raum für die Erzeugung von Nahrung geben, sondern unter anderem auch Platz lassen für Wälder und Berge, ohne daß das Erdenparadies übervölkert wäre. Dann erinnere man sich ferner, daß gemäß der Bibel auf keinen Fall alle jetzt Lebenden in diese neue Ordnung hinüberleben werden.

      27. Könnte die Erde für alle diese Menschen genügend Nahrung hervorbringen?

      27 Könnte die Erde aber genügend Nahrung für so viele Menschen hervorbringen? Wissenschaftler behaupten heute, daß es selbst unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglich wäre. In der Zeitschrift Time (13. Juli 1970) wurde berichtet, daß die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen „jetzt den Standpunkt vertritt, daß die Landwirtschaft der Welt 157 Milliarden Menschen ernähren könnte“. Das ist weit, weit mehr als die Gesamtzahl derer, die schätzungsweise jemals auf der Erde gelebt haben.

      28. Warum besteht keine Gefahr, daß die Erde, wenn die Menschen immerdar leben, mit der Zeit übervölkert würde?

      28 Wir sollten beachten, daß Gottes Vorhaben, das den ersten beiden Menschen ursprünglich erklärt wurde, besagte, daß sie ‘die Erde füllen und sie sich unterwerfen’ sollten, indem sie Edens Grenzen bis zu den entferntesten Bereichen der Erde ausdehnen würden. (1. Mose 1:28) Das würde bedeuten, daß die Erde mit Menschen nicht überfüllt, sondern in hinreichendem Maße gefüllt würde, in einem Maße, wodurch die „unterworfene“ Erde immer noch ein erdenweiter Park wäre gleich der ursprünglichen parkähnlichen Heimat des Menschen. So zeigt dieses göttliche Gebot, daß zu Gottes bestimmter Zeit und auf seine Art und Weise die Fortpflanzung unter den Menschen schließlich aufhören würde. Für Gott, der den Menschen mit der Fähigkeit, sich fortzupflanzen, erschaffen hat, ist das kein großes Problem.

      EINE SICHERE GRUNDLAGE FÜR DAUERNDES GLÜCK

      29, 30. (a) Welche Auswirkung haben die Beziehungen zu anderen Menschen auf jemandes Glück? (b) Wieso wissen wir, daß diejenigen, die in Gottes neuer Ordnung ewiges Leben erlangen, nur solche Personen sein werden, die wirklich etwas zum Frieden und zur Sicherheit ihrer Mitmenschen beitragen?

      29 Selbst wenn man in einer schönen Umgebung in materieller Wohlfahrt leben, interessante Arbeit verrichten und sich einer relativ guten Gesundheit erfreuen könnte, wäre dies noch keine Gewähr für dauerndes Glück. Es gibt Menschen, die diese Dinge heute haben und dennoch unglücklich sind. Warum? Wegen ihrer Beziehungen zu den Menschen ihrer Umgebung, zu Menschen, die selbstisch, streitsüchtig, heuchlerisch oder gehässig sein mögen. Dauerndes Glück in Gottes neuer Ordnung wird sich in hohem Maße aus der veränderten Einstellung der Menschen auf der ganzen Erde ergeben. Ihre Liebe zu Gott und ihre Achtung vor ihm sowie die Tatsache, daß sie seinem Vorhaben entsprechend zu handeln suchen, wird geistige Wohlfahrt zur Folge haben. Ohne diese wird materielle Wohlfahrt nichtig und leer werden und keine Befriedigung bringen.

      30 Noch eher als aus dem Besitz materieller Dinge erfährt man dadurch Freude, daß man Menschen um sich hat, die gütig, demütig und freundlich sind, Menschen, die man wirklich lieben, denen man vertrauen kann und die einem gegenüber gleich empfinden. (Psalm 133:1 [132:1, Al]; Sprüche 15:17) Liebe zu Gott ist das, was wahre Nächstenliebe verbürgt, die das Leben in seiner gerechten neuen Ordnung so angenehm machen wird. Alle, denen Gott die Gunst ewigen Lebens schenken wird, werden Personen sein, die ihre Liebe zu ihm und ihrem Mitmenschen bewiesen haben. Mit solchen Nachbarn, Freunden und Arbeitsgefährten wirst du imstande sein, dich des wahren Friedens, völliger Sicherheit und dauernden Glücks zu erfreuen. — 1. Johannes 4:7, 8, 20, 21.

      31. Was sollten wir jetzt tun, wenn wir in Gottes neuer Ordnung wirklich leben möchten?

      31 Da du erkennst, daß sich dir eine solch großartige Aussicht bietet, so handle gemäß praktischer Weisheit, indem du herauszufinden suchst, was erforderlich ist, um das in Aussicht Gestellte zu erlangen. Jetzt ist es an der Zeit, dein Leben mit den gerechten Anforderungen, die Gott in seinem Wort für diejenigen dargelegt hat, die in der kommenden „großen Drangsal“ verschont werden, in Übereinstimmung zu bringen. — 2. Petrus 3:11-13.

  • Bist du bereit, der Wahrheit entsprechend zu leben?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 10

      Bist du bereit, der Wahrheit entsprechend zu leben?

      1, 2. (a) Wie kann uns die Wahrheit nützen? (b) Woher sind gemäß deiner persönlichen Überzeugung wahrer Friede und Sicherheit zu erwarten?

      DIE Wahrheit ist etwas sehr Wünschenswertes. Wenn du ihr entsprechend handelst, kann sie dich vor Schaden oder Verlust bewahren und so zu deinem Glück, deiner Sicherheit und Wohlfahrt beitragen. Das ist besonders der Fall in bezug auf die Wahrheit über das, was unserer Generation bevorsteht.

      2 Im Lichte der Tatsachen, über die zuvor in diesem Buche gesprochen worden ist, magst du wohl damit übereinstimmen, daß der Mensch keinen wahren Frieden und keine Sicherheit herbeiführen kann. Du magst dir bewußt sein, daß das, was die Bibel sagt, die Wahrheit ist — daß nur Gott die Probleme lösen kann, denen die Menschheit gegenübersteht, und daß er dies durch das Königreich tun wird, das er seinem Sohne anvertraut hat. Wenn dem so ist, wäre es da nicht weise, wenn du in Übereinstimmung mit dem handeln würdest, was du jetzt als die Wahrheit erkennst? (Jakobus 1:22) Was bringt das mit sich?

      3. Von welcher Bedeutung sind die Änderungen, die jemand in seinem Leben vornehmen muß, wenn er von Gott bewahrt werden möchte, um in seine neue Ordnung hinüberzuleben?

      3 Die Bibel setzt die Maßstäbe fest, denen sich diejenigen anpassen müssen, die Gott bewahren wird und die er seine gerechte neue Ordnung wird erleben lassen. Diese Maßstäbe erfordern Änderungen im Leben eines jeden, der ein Diener Gottes werden möchte. Es stimmt wohl, daß nicht jedermann sein Leben auf eine Weise verbracht hat, die, vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, als schlecht angesehen wird. Dessenungeachtet sind die Änderungen, die jemand vornehmen muß, von nicht geringer Bedeutung; sie erfordern eine vollständig neue Lebensauffassung. Darum heißt es in Römer 12:2: „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr durch Prüfung feststellen könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist.“

      4. Gemäß welcher Grundlage müssen wir feststellen, was recht und was unrecht ist, wenn wir wirklich ‘auf dem Wege der Wahrheit wandeln’ wollen?

      4 Eine solche Umwandlung wird die Grundlage berühren, gemäß der wir feststellen, was recht und was unrecht ist. In der Vergangenheit mögen wir uns nach den unvollkommenen Meinungen der Mitmenschen gerichtet oder versucht haben, eigene Maßstäbe des Verhaltens festzusetzen. Jetzt aber erkennen wir, daß Adam und Eva dadurch, daß sie ihren eigenen Maßstab hinsichtlich des Guten und Bösen festsetzten, Gott als ihren Herrscher verwarfen, was Unheil zur Folge hatte. Wenn wir Gottes Wohlgefallen erlangen möchten, müssen wir in bezug auf Leitung zu ihm aufblicken und müssen aufgrund der Worte der Bibel feststellen, was recht und was unrecht ist. Wenn wir die Wahl treffen, uns dem Willen Gottes zu unterwerfen, kommen wir nicht in die Gefahr, irregeführt zu werden. In Psalm 119:151 (118:151, Al) heißt es: „Alle deine Gebote sind Wahrheit“, und sich ihnen anzupassen bedeutet daher, daß man ‘auf dem Wege der Wahrheit wandelt’. (Psalm 86:11 [85:11, Al]) Ist dies nicht gerade das, was du tun möchtest?

      RAT UND ZUCHT NOTWENDIG

      5. (a) Welcher Wahrheit, die uns betrifft, müssen wir entsprechen, wenn wir in unserem Leben Änderungen vornehmen wollen? (b) Was hindert oft jemand daran, einen Fehler zuzugeben, und was ist die Folge?

      5 Wenn eine Person Änderungen in ihrem Leben vornehmen will, muß sie bereit sein, ein Unrecht zuzugeben, und muß einsehen, daß sie sich verbessern muß. Machen wir nicht alle Fehler und benötigen daher Zurechtweisung? „Da ist kein Mensch, der nicht sündigt“, sagt die Bibel. (1. Könige 8:46 [3. Könige 8:46, Al]) Dennoch sind viele Menschen nicht bereit, Fehler zuzugeben. Warum? Der Stolz steht ihnen im Wege. Statt demütig ihr Unrecht zuzugeben, tadeln sie oft andere. Das verschlimmert nur das Problem.

      6. Zu wem sollten wir in bezug auf Rat und Zucht aufblicken, und warum?

      6 Ein ebenso großes Problem besteht auch darin, daß wir, weil wir unvollkommen sind, nicht immer den richtigen Weg erkennen, der eingeschlagen werden sollte. Wir können uns sogar täuschen, indem wir denken, ein gewisser schädlicher Lauf sei ganz in Ordnung. (Sprüche 16:25) Daher benötigen wir Rat und Zucht von jemandem, der über dem Menschen steht, damit wir weise handeln können, das heißt so, wie es in unserem eigenen Interesse und auch im Interesse unserer Mitmenschen ist. Diese Zucht kommt von Jehova Gott. Daher wird uns in Sprüche 3:11 der Rat gegeben: „Die Zucht Jehovas, o mein Sohn, verwirf nicht.“

      7. (a) Wie nimmt Jehova uns in Zucht? (b) Was wird in bezug auf uns ersichtlich, wenn wir diese Zucht annehmen und ihr entsprechend handeln?

      7 Wie nimmt Jehova jemand in Zucht? Er tut das durch sein Wort, die Heilige Schrift. Wenn wir also die Bibel lesen oder wenn ein Mitgläubiger unsere Aufmerksamkeit auf das lenkt, was darin steht, und wir zu der Erkenntnis gelangen, daß wir in irgendeiner Weise den göttlichen Anforderungen nicht entsprechen, so wird uns Zucht von Gott zuteil. Indem wir diese Zucht als recht annehmen und entsprechend handeln, beweisen wir, daß wir uns der Wahrheit gemäß verhalten. Wir erkennen Gottes Recht, uns zu leiten, an und zeigen, daß wir Menschen von der Art sind, die er in seiner neuen Ordnung zu haben wünscht. Unser Leben hängt davon ab, daß wir Gottes Zucht beachten. — Sprüche 4:13.

      8. (a) Weshalb würden wir uns selbst schaden, wenn wir nur zum Schein Zucht annehmen würden, aber unsere Handlungsweise nicht wirklich änderten? (b) Wieso ist es ein Trost zu wissen, daß Jehova uns sieht, wo immer wir sind?

      8 Bestimmt müssen wir mit uns selbst ehrlich sein, wenn wir aus Gottes Zucht Nutzen ziehen wollen. Es würde uns wenig nützen, den Schein zu wahren, wenn andere uns beobachten, und dann, wenn sie uns nicht mehr sehen, zu unserer früheren Handlungsweise zurückzukehren. Würden wir die Rolle von Heuchlern spielen, so würde uns das nicht helfen, uns zu ändern und uns von unseren falschen Wegen abzuwenden; unser Gewissen würde so nur abgestumpft werden. Auch wenn Menschen mit Bewunderung auf uns blicken mögen, können wir doch den Schöpfer nicht täuschen. Was wir tun, entgeht seinem Blick nicht. In Sprüche 15:3 wird uns gesagt: „Die Augen Jehovas sind an jedem Ort, überwachen die Schlechten und die Guten.“ Die Erkenntnis, daß Jehova Gott uns überwacht, sollte uns davon zurückhalten, unrecht zu tun. Gleichzeitig können wir in der Zusicherung Trost finden, daß er mit Wohlwollen auf „die Guten“ blickt und sie in Zeiten der Prüfung unterstützen wird. Wer sind „die Guten“, denen Gott so Gunst erweist?

      „REDET DIE WAHRHEIT MITEINANDER“

      9. (a) Was wird in der Welt als normal angesehen, wenn es gilt, die Wahrheit zu reden? Weshalb? (b) Welche Änderung ist also erforderlich, wenn jemand aufhört, sich nach „diesem System der Dinge“ formen zu lassen?

      9 Obwohl die meisten Menschen heute nicht den Anspruch erheben, sich streng an Gottes Wort zu halten, halten sie sich aber auch nicht für unehrlich. Wie viele gibt es jedoch, die konsequent die Wahrheit reden? Ist es statt dessen nicht so, daß viele Menschen willens sind, die Wahrheit zu verhehlen oder nur das zu sagen, wovon sie glauben, es nütze ihren eigenen Zwecken? Daß dies in der Welt als normal angesehen wird, macht es doch nicht recht, oder? Die von Gott entfremdete Menschenwelt „liegt in der Macht dessen, der böse ist“. Dieser „Böse“, Satan, der Teufel, ist „der Vater der Lüge“. Von ihm stammt das Lügen. (1. Johannes 5:19; Johannes 8:44) Somit sollte es eine Person nicht überraschen, zu finden, daß sie in ihrer Ansicht über Wahrhaftigkeit eine ziemlich große Änderung vornehmen muß, wenn sie aufhören möchte, sich nach „diesem System der Dinge“ zu formen.

      10. Wie wirkt sich die unheilvolle Kettenreaktion der Unehrlichkeit auf den wahren Frieden und die Sicherheit aus?

      10 Es besteht ein guter Grund, ehrlich sein zu wollen. Nichts untergräbt den Frieden und die Sicherheit mehr, als wenn man nicht allezeit und überall ehrlich ist — zu Hause oder ob man für jemanden arbeitet oder selbst ein Geschäft betreibt, wenn man Erholung sucht und bei gesellschaftlichen Anlässen. Wenn Leute ihr Wort nicht halten, wenn sie Versprechungen brechen, wenn sie betrügen oder schwindeln, gewinnt niemand etwas. Die Opfer der Unehrlichkeit sind enttäuscht und oft aufgebracht und verbittert. Außer daß Unehrlichkeit Spannungen im Gefühls- und Verstandesleben hervorruft, führt sie auch zu körperlicher Schädigung, ja selbst zum Tod. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn schlecht ausgeführte Arbeit, minderwertige Materialien und trügerische Behauptungen zu ernsten Unfällen beitragen. Wer denkt, er gewinne durch seine Unehrlichkeit etwas, verliert gleichzeitig durch die Unehrlichkeit anderer. Er zahlt auch höhere Preise für Waren und Dienstleistungen, weil sowohl Angestellte wie Kunden stehlen. Unehrlichkeit führt also zu einer unheilvollen Kettenreaktion. Während mehr Menschen andere übervorteilen, mehren sich vereitelte Hoffnungen, Enttäuschungen, Gewalttaten, Schädigungen und Todesfälle.

      11. Was empfindet Jehova in bezug auf Unehrlichkeit und Lügen?

      11 Angesichts solch schlechter Früchte könnte Jehova Gott Unehrlichkeit und Lügen niemals gutheißen. Zu den Dingen die „Jehova wirklich haßt“, gehören Lügen, ein falsches Zeugnis, falsches Gewicht und eine betrügerische Waage. (Sprüche 6:16-19; 20:23) Gewohnheitslügner werden keinen Anteil an den Segnungen haben, die Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben. (Offenbarung 21:8) Sollten wir das nicht von einem gerechten Gott erwarten? Wenn er diejenigen dulden sollte, die auf Kosten ihres Nächsten betrügerisch Gewinn zu machen wünschen, wie könnte sich da irgend jemand in seiner neuen Ordnung sicher fühlen?

      12, 13. (a) Was sagt die Bibel selbst über wahrhaftiges Reden? (b) Welchen Einfluß hat unsere Ehrlichkeit darauf, ob wir Jehova als seine Zeugen dienen können?

      12 In der Bibel wird daher nicht leichthin gesprochen, wenn darin befohlen wird: „Redet die Wahrheit miteinander.“ (Sacharja 8:16; Epheser 4:25) Was Versprechungen oder Übereinkünfte betrifft, sollte unser „Ja“ ja bedeuten und unser „Nein“ nein. (Jakobus 5:12) Es sollte kein Schwur erforderlich sein, unsere Worte zuverlässiger oder glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Wenn wir ‘Jehova, den Gott der Wahrheit’, vertreten wollen, müssen wir konsequenterweise die Wahrheit reden. (Psalm 31:5 [30:6, Al]) Sagt jemand nicht die Wahrheit, so kann er weder die Achtung Gottes noch diejenige seiner Mitmenschen gewinnen, noch kann er Gott als einer seiner Zeugen vertreten. Der Psalmist sagte: „Zu dem Bösen wird Gott sagen müssen: ,Welches Recht hast du, meine Bestimmungen aufzuzählen und meinen Bund in deinem Mund zu führen? Deinem Mund hast du freien Lauf zu Schlechtem gelassen. Und deine Zunge hältst du an Trug geheftet.‘ “ — Psalm 50:16, 19 (49:16, 19, Al).

      13 Einige mögen sich aber fragen: Kann jemand in dieser Welt vorankommen und dabei wahrhaftig und ehrlich sein? Kann jemand im Geschäftsleben Erfolg haben, ohne so zu handeln, wie jedermann sonst handelt?

      GOTT SORGT FÜR DIE, DIE DER WAHRHEIT GEMÄSS HANDELN

      14. Wie hilft uns die Bibel verstehen, daß es möglich ist, den Lebensunterhalt in dieser Welt zu verdienen, ohne unehrlich zu sein?

      14 Wer behauptet, eine Person könne ihren Lebensunterhalt nicht erwerben, ohne unehrlich zu sein, würde behaupten, daß Gott nicht für die sorgt, die ihn lieben. Das stimmt aber nicht. Es widerspricht den Erfahrungen, die Gottes Diener im Laufe von Tausenden von Jahren gemacht haben. (Hebräer 13:5, 6) Der Psalmist David bemerkte zum Beispiel: „Ein Jüngling bin ich gewesen, ich bin auch alt geworden, und doch habe ich keinen Gerechten gänzlich verlassen gesehen noch seine Nachkommen nach Brot suchen.“ (Psalm 37:25 [36:25, Al]) Das bedeutet nicht, daß gerechte Personen nicht mit Schwierigkeiten zu kämpfen oder keine schweren Zeiten durchzumachen hätten. David selbst war gezwungen, eine Zeitlang als ein von der Gesellschaft Ausgestoßener zu leben, doch besaß er das zum Leben Nötige.

      15. Was sagte Jesus darüber, ob Gott ein Interesse daran hat, daß wir materielle Dinge zum Lebensunterhalt erlangen?

      15 Die Anziehungskraft der wahren Anbetung besteht nicht in materialistischem Gewinn; dennoch lehrte Jesus Christus seine Nachfolger, daß es richtig sei, zu Gott um Segen zu ihren Bemühungen zu beten, das „Brot für den Tag, so, wie der Tag es erfordert“, zu erlangen. (Lukas 11:2, 3) Er unterschätzte ihr Bedürfnis nach Nahrung und Bedeckung nicht, sondern versicherte seinen Jüngern: „Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all diese Dinge benötigt“, doch spornte er sie an: „So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ (Matthäus 6:25-34) Glaubst du das? Wenn ja, dann laß dich nicht verleiten, Gottes gerechte Maßstäbe aufzugeben, nur weil andere Menschen es tun. Statt dessen wirst du die Weisheit der in 1. Timotheus 6:6-8 aufgezeichneten Worte schätzen, die lauten: „Gewiß ist sie ein Mittel zu großem Gewinn, diese Gottergebenheit zusammen mit Selbstgenügsamkeit. Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und wir können auch nichts mit hinaustragen. Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“

      16. Wie kann die Anwendung der Wahrheit, die in diesen Schrifttexten zum Ausdruck kommt, ein Schutz für uns sein?

      16 Um dieser Ermahnung zu folgen, ist ein Standpunkt erforderlich, der von dem in der Welt heute üblichen ganz verschieden ist. Dies ist auch damit verbunden, daß wir ‘unseren Sinn umgestalten’. Wenn wir mit dem zum Leben Nötigen zufrieden sind, hindert uns dies daran, das Geld zu unserem Gott zu machen und uns selbst in seinem Dienst versklaven zu lassen. (Matthäus 6:24) Es schützt uns davor, materielle Dinge zum Hauptziel im Leben zu machen und uns, um sie zu erlangen, zum Betrügen und Übervorteilen anderer verleiten zu lassen. (Sprüche 28:20; 1. Timotheus 6:9, 10) Wer den Reichtum zu seinem Ziel macht, mag denken, er stelle Sicherheit und Glück dar. Ist das aber der Fall? Ist es nicht eher so, wie die Bibel sagt, daß, ‘wer Silber liebt, mit Silber nicht gesättigt wird, noch jemand, der Reichtum liebt, mit Einkünften’? (Prediger 5:10) Je mehr jemand hat, je mehr will er. Oft opfern solche Personen deswegen ihre Gesundheit und die Freude, mit ihren Angehörigen zusammen zu sein. Statt sich sicher zu fühlen, leben sie in der Furcht, das, was sie besitzen, zu verlieren.

      17. (a) Welche Tatsache läßt jemand außer acht, wenn er sein Herz darauf richtet, materiellen Reichtum zu erlangen? (b) Welche Anzeichen sind vorhanden, daß es auch heute von praktischem Nutzen ist, die Grundsätze der Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit anzuwenden?

      17 Gibt jemand dem Wunsch nach Reichtum nach, so möchte er nicht wahrhaben, daß — wie Jesus Christus sagte —, ‘wenn jemand auch in Fülle hat, doch sein Leben nicht aus den Dingen kommt, die er besitzt’. (Lukas 12:15) Es ist weit besser, daran zu glauben, daß Gott für seine Diener sorgen kann. In über zweihundert Ländern ist unter den mehr als eineinhalb Millionen Zeugen Jehovas der lebendige Beweis vorhanden, daß Gott wirklich für sie sorgt. Unter allen Regierungsformen und in jeder Art einer gesetzmäßigen Beschäftigung sind Jehovas Zeugen aller Rassen und Volksschichten in der Lage, fortgesetzt ein glückliches Leben zu führen, wobei sie mit dem Nötigen versehen sind. Wohl werden sie wegen ihres Glaubens verspottet und an einigen Orten sogar verfolgt. Dessenungeachtet ist ihr Glaube an Gottes Fähigkeit, für sie zu sorgen, selbst wenn ihre Ehrlichkeit ihnen scheinbar Nachteile einträgt, belohnt worden. Sie haben die Achtung der Mitmenschen erlangt und werden als Angestellte wegen ihrer Ehrlichkeit oft anderen Menschen vorgezogen. Selbst in dieser unehrlichen Welt wünschen die Menschen immer noch, mit vertrauenswürdigen Personen zu verkehren. Was aber noch wichtiger ist: Die Rechtschaffenen erfreuen sich zufolge ihrer Ehrlichkeit eines reinen Gewissens; und weil sie den Willen Gottes tun, haben sie die Aussicht auf ewiges Leben in seiner neuen Ordnung.

      18, 19. (a) Warum haben diese Menschen ihr Leben umgewandelt, um sich diesen Maßstäben anzupassen? (b) Nach was für Personen blickt Gott aus, um sie zu bewahren und sie seine neue Ordnung erleben zu lassen?

      18 In der Vergangenheit sind sie, ehe sie Jehovas christliche Zeugen wurden, mehr oder weniger der Handlungsweise der Welt gefolgt. Doch nachdem sie die Bibel studiert hatten und zu einer Erkenntnis der Wahrheit gekommen waren, haben sie sich von schlechten Bräuchen abgewandt. Nun streben sie ernstlich nach einer weiteren Verbesserung. Sie sind bemüht, „volle, gute Treue an den Tag [zu] legen, so daß sie die Lehre unseres Retters, Gottes, in allen Dingen schmücken“. (Titus 2:10) Es ist für sie nicht immer leicht gewesen, sich der Wahrheit gemäß zu verhalten und Änderungen in ihrem Leben vorzunehmen. Aber die Liebe zur Wahrheit hat ihnen geholfen, in Übereinstimmung damit zu handeln.

      19 Hast du eine solche Liebe zur Wahrheit? Wenn ja, so bist du eine Person von der Art, nach der Gott ausblickt, um sie zu bewahren und sie seine neue Ordnung erleben zu lassen. Diejenigen, die er annimmt, müssen ihn „mit Geist und Wahrheit“ anbeten. (Johannes 4:24) Dies kennzeichnet sie als Personen, die von der sie umgebenden Welt verschieden sind. Auch noch in anderer Hinsicht müssen sie von der Welt verschieden sein, wenn sie Jehova wirklich wohlgefallen möchten. In welcher Hinsicht?

  • Die Überlebenden dürfen „kein Teil der Welt“ sein
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 11

      Die Überlebenden dürfen „kein Teil der Welt“ sein

      1, 2. (a) Was gebot Jesus seinen Jüngern in bezug auf ihr Verhältnis zur Welt? (b) Was bedeutet das nicht, und warum?

      WIR Menschen sind alle „in der Welt“, das heißt, wir leben inmitten der Menschenwelt. Doch gebot Jesus Christus seinen Nachfolgern, „kein Teil der Welt“ zu sein. (Johannes 17:11, 14) Was meinte er damit? Wenn wir hoffen, unter denen zu sein, die in Gottes neue Ordnung hinüberleben, ist es nötig, daß wir dies verstehen.

      2 Laßt uns zuerst betrachten, was dieser Ausspruch, „kein Teil der Welt“ zu sein, nicht bedeutet. Er bedeutet nicht, daß wir uns von den Menschen absondern, und bedeutet auch nicht, daß wir uns wie Einsiedler in einer Höhle aufhalten oder uns in ein Kloster oder an sonst einen abgelegenen Ort zurückziehen. Im Gegenteil, in der Nacht vor seinem Tode betete Jesus für seine Jünger zu seinem Vater, indem er sprach: „Ich bitte dich nicht, sie aus der Welt wegzunehmen, sondern um dessentwillen, der böse ist, über sie zu wachen. Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin.“ — Johannes 17:15, 16.

      3, 4. (a) Bei welcher Tätigkeit kommen Christen notwendigerweise mit den Menschen der Welt in Berührung? (b) Was aber müssen sie vermeiden?

      3 Statt daß sich Jesu Jünger vor den Menschen verbergen sollten, wurden sie „in die Welt gesandt“ um die Wahrheit bekanntzumachen. (Johannes 17:18) Sie sollten als „das Licht der Welt“ dienen, das heißt das Licht der Wahrheit vor den Menschen leuchten lassen, damit diese sehen könnten, wie Gottes Wahrheit das Leben der Menschen zum Guten beeinflußt. — Matthäus 5:14-16.

      4 Während die Christen arbeiten, um sich und ihre Angehörigen zu erhalten, und während sie den Menschen die gute Botschaft von Gottes Königreich verkündigen, kommen sie notwendigerweise mit vielen Menschen in Berührung. Wie der Apostel Paulus es zeigt, wird von ihnen nicht erwartet, in buchstäblichem Sinne ‘aus der Welt hinauszugehen’. Sie können nicht ganz aufhören, mit Menschen der Welt „Umgang zu haben“. Aber sie können und müssen sich und die Christenversammlung davor bewahren, von den falschen Dingen angesteckt zu werden, die die meisten Menschen praktizieren. — 1. Korinther 5:9-11.

      5. Wie wird die notwendige Absonderung von der Welt im Falle Noahs und seiner Familie veranschaulicht?

      5 Sie müssen also wie Noah und seine Familie sein. In den Tagen Noahs „hatten die Menschen ein verderbtes Leben auf der Erde geführt“. (1. Mose 6:12, The New English Bible) Aber Noah und die Seinen waren anders. Indem sie es ablehnten, sich den übrigen Menschen in ihrem gottlosen Lauf anzuschließen, und indem Noah Gerechtigkeit predigte, „verurteilte er die Welt“ und zeigte, daß sie unentschuldbar war und mit Gottes Willen nicht übereinstimmte. (Hebräer 11:7; 2. Petrus 2:5) Darum überlebten er und seine Familie die erdenweite Flut, als diese der gottlosen Menschheit ein Ende machte. Sie waren „in der Welt“, aber gleichzeitig „kein Teil der Welt“. — 1. Mose 6:9-13; 7:1; Matthäus 24:38, 39.

      WORIN BESTEHT DIE RICHTIGE LIEBE ZU DEN MENSCHEN DER WELT?

      6. Ist es richtig, den Menschen der Welt irgendwie Liebe zu erweisen?

      6 Bedeutet es, wenn du „kein Teil der Welt“ mehr bist, daß du dann ein „Menschenhasser“ würdest? Ganz und gar nicht. Statt dessen solltest du Jehova Gott nachahmen. Jesus Christus sagt uns, wie es in Johannes 3:16 aufgezeichnet worden ist: „So sehr hat Gott die [Menschen-]Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ Gottes Güte und Mitleid mit Menschen aller Arten gibt uns das Beispiel, dem wir folgen sollen. — Matthäus 5:44-48.

      7, 8. (a) Was sagte der Apostel Johannes über die Liebe zur Welt? (b) Was bedeutet das, und wie zeigen dies die weiteren Worte des Johannes?

      7 Doch sagt uns der Apostel Johannes denn nicht: „Liebt nicht die Welt noch die Dinge in der Welt. Wenn jemand die Welt liebt, so ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.“? Wenn Gott die Welt geliebt hat, warum sagte der Apostel dies? — 1. Johannes 2:15.

      8 Die Bibel zeigt, daß Gott die Welt der Menschen einfach als Menschen geliebt hat, als unvollkommene, sterbende Personen, die verzweifelt der Hilfe bedurften, ob sie es erkannten oder nicht. Doch liebte er nicht die ungöttlichen Eigenschaften, die sie hatten und die sich in ihren unrechten Begierden offenbarten, und er liebte nicht die gottlosen Taten, die sie begingen. Der Apostel Johannes warnte davor, die unrechten Begierden und Taten der Menschenwelt zu lieben, indem er erklärte: „Denn alles in der Welt — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat — stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt. Überdies, die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar.“ — 1. Johannes 2:15-17.

      9, 10. (a) Wieso kann gesagt werden, daß diese Begierden ‘von der Welt stammen’? (b) Welche Auswirkung haben diese Begierden auf die Menschheit gehabt?

      9 Jawohl, diese Begierden des Fleisches und der Augen und der Wunsch nach Selbsterhöhung ‘stammen von der Welt’, sie entstanden in den Ureltern des Menschen und verleiteten sie zu einem Lauf der Rebellion. (1. Mose 3:1-6, 17) Die unrechte Begierde veranlaßte sie, danach zu trachten, von Gott unabhängig zu sein, so daß sie selbstische Interessen wahrnehmen könnten, die nicht mit seinem Willen übereinstimmten. Indem sie diesen selbstsüchtigen Begierden nachgaben, wurden sie veranlaßt, Gottes Gesetze zu übertreten.

      10 Beachte, was du in deiner Umgebung gegenwärtig siehst. Machen nicht die meisten Menschen heute die Begierden des Fleisches und der Augen und „die auffällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben hat“, zum Mittelpunkt ihres Lebens? Sind es nicht diese Dinge, die die Hoffnungen und Interessen der großen Masse der Menschen bilden und durch die sie sich in ihrer Handlungsweise und ihrem Verhalten zueinander leiten lassen? Gewiß, und es hat sie dazu geführt, Gottes Gesetze zu übertreten. Deshalb ist die Geschichte der Menschheit ein langer Bericht über Uneinigkeit und Krieg, Unsittlichkeit und Verbrechen, Gewinnsucht und Bedrückung, stolzen Ehrgeiz und das Streben nach Ruhm und Macht.

      11. Wieso steht also Gottes Liebe zur Welt nicht im Gegensatz zu dem, was der Apostel Johannes verurteilt?

      11 Wir können also den Unterschied sehen zwischen der Liebe zur Welt, die Gott bekundet hat, und der Liebe zu ihren falschen Begierden und Bräuchen, die der Apostel verurteilt. Gottes Liebe zur Menschenwelt wurde gerade zu dem Zweck zum Ausdruck gebracht, ihr den Weg zu öffnen, auf dem sie von diesen sündigen Begierden und deren schlechten Folgen, sogar vom Tode, frei würde. Es kostete ihn viel, diese Liebe zum Ausdruck zu bringen, indem er seinen eigenen Sohn als ein Loskaufsopfer dahingab, um das Menschengeschlecht zu erlösen. Über irgend jemand aber, der dieses Opfer verwirft und willentlich im Ungehorsam verharrt, sagt die Bibel, daß ‘der Zorn Gottes auf ihm bleibt’. — Johannes 3:16, 36; Römer 5:6-8.

      12. Wie können wir nachprüfen, ob die Liebe, die wir zu den Menschen in der Welt haben mögen, Gott wohlgefällig ist oder nicht?

      12 Was ist denn von uns zu sagen? Lieben wir die Menschen in der Welt, weil wir uns aufrichtig für sie als unsere Mitmenschen interessieren, die Hilfe benötigen, um den Weg zu einem Leben in Gottes Gunst zu finden? Oder lieben wir etwa die Dinge, die sie davon abhalten, Gottes Diener zu werden — die Art, wie sie unabhängig handeln und Gottes Gesetze übertreten, um ihre selbstischen, fleischlichen Interessen zu befriedigen, und wie sie um ihre eigene Wichtigkeit und Ehre besorgt sind statt um diejenige Gottes? Wenn wir uns wegen dieser schlechten Eigenschaften zu gewissen Menschen hingezogen fühlen und gern bei ihnen sind, dann lieben wir die Welt in der Weise, vor der der Apostel warnte.

      13. Wie könnte die Liebe zur Welt eine Person vom Dienste Gottes abhalten?

      13 Weil viele Menschen zur Zeit Jesu die schlechten Wege der Welt liebten, vermieden sie es, sich mutig als Jesu Jünger zu bekennen. Sie wollten ihre Popularität und Stellung unter den Menschen in ihren gesellschaftlichen und religiösen Kreisen nicht verlieren. Sie liebten das Lob der Menschen mehr als die Gutheißung Gottes. (Johannes 12:42, 43) Einige verrichteten wohltätige Werke und außerdem religiöse Handlungen, dies aber vor allem, weil sie wünschten, daß die Menschen — ja die Welt der Menschen — zu ihnen aufblickten. (Matthäus 6:1-6; 23:5-7; Markus 12:38-40) Siehst du nicht auch Menschen, selbst eine große Zahl Angehörige der Christenheit, die dieselbe Liebe zu dem verkehrten Lauf der heutigen Welt offenbaren? Die Bibel zeigt jedoch, daß dieser Lauf nicht zum Überleben führt.

      FREI BLEIBEN VON DER GEWALT DES „HERRSCHERS DIESER WELT“

      14. Von wem wurde Jesus, als er auf Erden war, versucht, und mit welchem Ausgang?

      14 Gottes eigener Sohn wurde auf dieselbe Weise der Versuchung unterworfen. Es wurden Anstrengungen gemacht, in ihm die selbstsüchtige Begierde des Fleisches und der Augen zu wecken und ihn zu einer auffälligen Zurschaustellung zu veranlassen — wodurch er das Volk beeindruckt hätte —, damit er der Welt gleich werde. Es wurde ihm sogar die Herrschaft über alle Königreiche der Welt und deren Herrlichkeit angeboten. Dieses Angebot wies er entschieden zurück. Er wußte, wie er in Übereinstimmung mit dem Willen seines Vaters der Welt Liebe erweisen konnte. Von wem aber kam dieses Angebot, das an die Selbstsucht appellierte? Von dem, der als erster die Souveränität Jehovas Gottes herausgefordert, dem, der unsere Ureltern verleitet hatte, sich ihrem Schöpfer gegenüber als untreu zu erweisen, von Satan, dem Teufel. (Lukas 4:5-8) Das ist ein höchst wichtiger Punkt, den wir erkennen müssen. Warum?

      15. Zeige anhand deiner Bibel, wer „der Herrscher dieser Welt“ ist.

      15 Weil dies zeigt, daß die Menschenwelt im allgemeinen, ihre weltlichen Königreiche und andere Herrschaftsformen inbegriffen, Gottes Widersacher zu ihrem unsichtbaren Herrscher hat. Jesus selbst sprach von diesem Hauptgegner Gottes als dem „Herrscher dieser Welt“. (Johannes 12:31; 14:30; 2. Korinther 4:4) Der Apostel Paulus bezog sich ebenfalls auf „böse Geistermächte“ oder Dämonen, die unter Satans Gewalt stehen, als auf unsichtbare ‘Regierungen, Gewalten und Weltbeherrscher dieser Finsternis’, vor denen sich die Christen durch eine geistige Waffenrüstung schützen müssen. — Epheser 6:10-13.

      16. In welchem Ausmaß ist die Welt von Satan irregeführt worden und ‘liegt in seiner Macht’?

      16 Es war stets eine Minderheit, die frei blieb von der Gewalt dieses unsichtbaren Herrschers und seiner Streitkräfte. Aber die „Welt“, das heißt die Masse der Menschheit im allgemeinen, liegt „in der Macht dessen, der böse ist“. Durch den Einfluß der Dämonen ‘führt er die ganze bewohnte Erde irre’, auch die irdischen Herrscher, und steuert sie einem Zusammenstoß mit Gott und seinem durch Christus Jesus regierten Königreich entgegen. — 1. Johannes 5:19; Offenbarung 12:9; 16:13, 14; 19:11-18.

      17. (a) Was bezeugt der „Geist“, der von der Welt geoffenbart wird, hinsichtlich desjenigen, der die Menschheit leitet? (b) Würde es dem Schöpfer gefallen, wenn wir einen solchen Geist bekundeten?

      17 Erscheint dies kaum glaubhaft? Offenbaren aber nicht die meisten Menschen dieser Welt deutlich den „Geist“ — die vorherrschende Einstellung und die treibende Kraft — und die Werke, die Gottes Widersacher kennzeichnen? Wir finden überall in der Welt Lüge, Betrug, Haß, Gewalttätigkeit und Mordtaten, wovon die Bibel sagt, dies kennzeichne Personen, die ‘vom Teufel stammen’, das heißt, daß sie ihn zu ihrem geistigen „Vater“ haben. (Epheser 2:2, 3; Johannes 8:44; 1. Johannes 3:8-12) Bestimmt stammt dieser Geist der Welt nicht von einem liebenden Schöpfer.

      18. Wie zeigen wir durch unser Verhalten in bezug auf Herrschaft ob wir frei sind von der Gewalt des „Herrschers dieser Welt“?

      18 Sehen wir nicht auch, wie die große Mehrheit der Menschen auf menschliche Pläne und Projekte vertraut, die ihnen Frieden und Sicherheit auf Erden bringen sollen? Wie viele Personen kennst du, die wirklich zu Gott und dem Königreich seines Sohnes aufblicken, in der Hoffnung, daß sie die Probleme der Erde lösen, statt zu menschlichen, politischen Systemen? Doch Jesus sagte: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt.“ Sein Königreich hat seinen „Ursprung“ nicht in dieser Welt, denn nicht die Menschen geben ihm seine Gewalt, noch richten sie es auf, noch halten sie es an der Macht. Es ist Gottes eigene Vorkehrung. (Johannes 18:36; Jesaja 9:6, 7) Um also unter denen zu sein, die hoffen, am Leben zu bleiben, wenn dieses Königreich gegen alle seine Gegner angeht, müssen wir die harte Tatsache anerkennen, daß diese Welt und ihre Systeme von Satan beherrscht werden. Wir müssen davon frei bleiben, indem wir standhaft Stellung für Jehovas gerechte Regierung beziehen, die durch Christus Jesus ausgeübt wird. — Matthäus 6:10, 24, 31-33.

      19. Auf welche Weise zeigten die ersten Christen, daß sie „kein Teil der Welt“ waren, wie es die Geschichte bezeugt?

      19 Die Geschichte zeigt, daß die ersten Christen, obwohl respektvolle, gesetzestreue Bürger, entschlossen waren, „kein Teil der Welt“ zu sein, auch wenn sie dadurch schwere Verfolgungen über sich brachten. Wir lesen Berichte wie folgende:

      „Die Obrigkeit der heidnischen Welt brachte den ersten Christen geringes Verständnis entgegen und war ihnen nicht günstig gesinnt. ... Die Christen weigerten sich, gewisse Pflichten, die römischen Bürgern oblagen, zu erfüllen. ... Sie lehnten es ab, ein politisches Amt zu bekleiden“ (On the Road to Civilization, A World History von Heckel und Sigman, S. 237, 238).

      „Sie lehnten es ab, irgendwie aktiv an der zivilen Verwaltung oder der militärischen Verteidigung des Reiches teilzunehmen. ... es war unmöglich, daß die Christen, ohne auf eine heiligere Aufgabe zu verzichten, die Stellung von Soldaten, Magistraten oder Fürsten einnehmen konnten“ (History of Christianity, Edward Gibbon, S. 162, 163).

      „Origenes [der im zweiten und dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung lebte] ... bemerkt, daß ,die christliche Kirche sich nicht auf Krieg gegen irgendeine Nation einlassen kann. Sie hat von ihrem Führer gelernt, daß ihre Glieder Kinder des Friedens sind.‘ In dieser Zeitspanne erlitten viele Christen ein Martyrium, weil sie den Wehrdienst ablehnten. Am 12. März 295 wurde Maximilian, der Sohn eines berühmten römischen Veteranen, zum Dienst im römischen Heer einberufen und er weigerte sich, indem er einfach sagte: ‚Ich bin ein Christ‘ “ (H. Ingli James, zitiert aus Treasury of the Christian World, herausgegeben von A. Gordon Nasby, S. 369).

      20. Von welcher Entzweiung verursachenden Tätigkeit der Welt nehmen Jehovas Diener Abstand, um von der Gewalt des „Herrschers dieser Welt“ frei zu bleiben?

      20 Indem Jehovas Diener von einer Verwicklung in die Angelegenheiten der Welt frei bleiben, tragen sie nicht zu dem Streit, dem entzweienden Nationalismus oder Rassenkampf, den sozialen Konflikten der Welt bei. Ihr von Gott geleitetes Verhalten trägt zum Frieden und zur Sicherheit unter Menschen aller Arten bei. (Apostelgeschichte 10:34, 35) Überlebende der kommenden „großen Drangsal“ werden in der Tat „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ stammen. — Offenbarung 7:9, 14.

      FREUNDE DER WELT ODER FREUNDE GOTTES?

      21. Warum kann eine Person, die der Bibel folgt, nicht erwarten, auch von der Welt geliebt zu werden?

      21 Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Wenn ihr ein Teil der Welt wäret, so wäre der Welt das Ihrige lieb. Weil ihr nun kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt. ... Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.“ (Johannes 15:19, 20) Die einfache Wahrheit ist, daß man nur dann die Freundschaft der Welt erhalten kann, wenn man ihr gleich wird und ihre Wünsche, ihre Vorurteile, ihr ehrgeiziges Streben teilt, wenn man ihre Denkweise und ihre Philosophien bewundert und ihren Praktiken und Wegen folgt. Die Unterstützer dieser Welt lieben indes nicht, daß man ihre Fehler aufdeckt oder sie vor den Gefahren warnt, in die sie ihr Lauf bringt. Darum kann jemand, der der Bibel folgt, durch seinen Wandel und seine Lebensweise ihre Lehren hochhält und zu ihren Gunsten spricht, dem Haß der Welt einfach nicht entgehen. — Johannes 17:14; 2. Timotheus 3:12.

      22. Vor welcher Wahl hinsichtlich Freundschaft steht ein jeder von uns?

      22 So zeigt die Bibel, daß wir vor einer klaren Wahl stehen. In Jakobus 4:4 lesen wir: „Wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ Gott hat ebenfalls seine Maßstäbe in bezug auf Freundschaft, und sie stimmen nicht mit denen der Welt sündiger Menschen überein. — Psalm 15:1-5 (14:1-5, Al).

      23. (a) Was würde zeigen, daß jemand ein Freund der Welt ist? (b) Wie können wir zeigen, daß wir Freunde Gottes sind?

      23 Die Freundschaft mit Gott pflegen zu können, die zum Überleben und in seine neue Ordnung führt, hängt von weit mehr ab als davon, daß wir zu gewissen Organisationen dieser Welt gehören oder nicht. Wenn wir den Geist der Welt offenbaren, wenn wir ihre weltlichen Ansichten über das Leben teilen, dann geben wir uns als Freunde der Welt, nicht als Freunde Gottes zu erkennen. Der Geist der Welt bringt die „Werke des Fleisches“ hervor, das heißt ‘Hurerei, Unreinheit, zügellosen Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten, Neidereien, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen Dinge’. Die Bibel sagt deutlich, daß „die, die solche Dinge treiben, Gottes Königreich nicht ererben werden“. Direkt im Gegensatz dazu werden wir, wenn wir Freunde Gottes sind, seinen Geist haben wie auch dessen Früchte hervorbringen, nämlich „Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“. — Galater 5:19-23.

      24. (a) Warum ist es unweise Nachahmer von Personen zu werden, die die Welt mit Ehren überschüttet? (b) Wie kann unsere Einstellung gegenüber materiellen Besitztümern zeigen, nach wessen Freundschaft wir in Wirklichkeit trachten?

      24 Wessen Geist spiegeln wir denn wider? Das zu erkennen wird uns feststellen helfen, wessen Freunde wir in Wirklichkeit sind. Da wir in der gegenwärtigen bösen Welt leben und ihren Einflüssen unterworfen sind, sollte es uns nicht überraschen, festzustellen, daß wir, um Gott zu gefallen, in unserem Leben Änderungen vornehmen müssen. Weltlichgesinnte Menschen überschütten zum Beispiel Personen, deren ehrgeiziges Streben sie zu großem Reichtum, zu Macht und Ruhm führt, mit Ehren. Sie nehmen sich an solch weltlichen Helden und Idolen ein Beispiel und ahmen sie in ihrer Rede, ihrem Benehmen, ihrer Erscheinung und Kleidung nach. Möchtest du als jemand angesehen werden, der solche Leute bewundert? Ihre Taten stehen in direktem Gegensatz zu dem Ziel, das wir durch Gottes Wort zu erreichen angespornt werden. Die Bibel weist uns den Weg zu geistigem Reichtum und geistiger Kraft sowie zu der Ehre, als Gottes Vertreter und Wortführer auf Erden zu dienen. (1. Timotheus 6:17-19; 2. Timotheus 1:7, 8; Jeremia 9:23, 24) Die kommerzielle Propaganda der Welt lenkt die Menschen auf den Weg des Materialismus. Sie glauben schließlich, ihr Glück hänge völlig von materiellen Besitztümern ab, und sie schreiben diesen weit größere Wichtigkeit zu als dem Worte Gottes oder Dingen von geistigem Wert. Materielle Dinge mögen dir die Freundschaft der Welt sichern, werden dich aber von Gottes Freundschaft trennen. Was bedeutet dir mehr? Was wird zu größerem, dauernderem Glück führen?

      25. (a) Was sollten wir von der Welt erwarten, wenn wir ihre Wege hinter uns lassen? (b) Was wird uns befähigen, ‘unseren Sinn wirklich neuzugestalten’, um die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht?

      25 Dem Musterbild der Welt zu folgen ist ein leichtes. Und die Unterstützer dieser Welt werden es wegen des schlechten Geistes der Welt nicht gern sehen, daß du einen anderen Lauf einschlägst. (1. Petrus 4:3, 4) Man wird auf dich einen Druck ausüben, damit du dich der Welt anpaßt, damit die weltliche menschliche Gesellschaft dich nach ihrem Gleichnis forme. Die Weisheit der Welt — ihre Philosophien in bezug auf das, was im Leben Erfolg bringt — wird man zu dem Versuch benutzen, deine Gedanken zu beherrschen. Somit erfordert es wirkliche Anstrengungen und Glauben, ‘den Sinn neuzugestalten’, um die Dinge von Gottes Gesichtspunkt aus zu sehen und zu erkennen, warum ‘die Weisheit dieser Welt in seinen Augen Torheit’ ist. (1. Korinther 1:18-20; 2:14-16; 3:18-20) Durch ein fleißiges Studium des Wortes Gottes können wir die falsche Weisheit der Welt als solche erkennen und können die schlechten Ergebnisse sehen, die sie bereits hervorbringt, sowie das unheilvolle Ende, zu dem sie führen wird. Dann können wir auch völlig die Weisheit der Wege Gottes erkennen und die sicheren Segnungen, die sie verbürgt.

      LEBEN UND TATKRAFT EINER VERGEHENDEN WELT ZU WIDMEN IST ZWECKLOS

      26. Wäre es weise, an der Tätigkeit humanitärer Organisationen der Welt teilzunehmen in der Absicht, die Zustände zu verbessern?

      26 Der Einwand mag erhoben werden: „Tun aber nicht viele Organisationen der Welt Gutes zum Schutz, für die Gesundheit, die Bildung und die Freiheit des Volkes?“ Allerdings beheben gewisse Organisationen vorübergehend einige wenige Schwierigkeiten, unter denen das Volk leidet. Doch gehören diese Organisationen alle zu der von Gott entfremdeten Welt, und sie veranlassen die Menschen, ihre Aufmerksamkeit dem Fortbestehen des gegenwärtigen Systems der Dinge zu widmen. Keine dieser Organisationen befürwortet Gottes Regierung über die Erde, das durch seinen Sohn regierte Königreich. Übrigens mögen selbst gewisse Kriminelle, die sich mit einer verwerflichen und schädlichen Tätigkeit befassen, Kinder aufziehen, für sie sorgen und sogar wohltätige Werke für das Gemeinwesen tun. Würden diese Dinge es aber rechtfertigen, daß wir auf irgendeine Weise kriminelle Organisationen unterstützen? (Vergleiche 2. Korinther 6:14-16.)

      27. Welches ist der einzige Weg, auf dem wir den Menschen in dieser Welt zu helfen vermögen, damit sie in Gottes neue Ordnung hinüberleben können?

      27 Können wir den Menschen wirklich wahre Liebe erweisen, indem wir uns zu irgendwelchen Plänen der Welt bekennen und Zeit und Kraft darauf verwenden, diese zu einem Erfolg zu machen? Wenn du Personen helfen möchtest, die schwer krank und leidend sind, würdest du dann auf eine Weise mit ihnen Umgang pflegen, daß du dir dieselben Leiden und Krankheiten zuzögest? Oder wärest du ihnen nicht eine viel größere Hilfe, wenn du selbst gesund bliebest und versuchtest, ihnen zu helfen, den Weg zur Gesundheit zu finden? Die gegenwärtige menschliche Gesellschaft ist geistig krank und leidend. Keiner von uns kann sie retten, denn Gottes Wort zeigt, daß ihre Krankheit zu ihrem Tode führt. (Vergleiche Jesaja 1:4-9.) Wir können jedoch Einzelpersonen in der Welt den Weg zu geistiger Gesundheit und zum Hinüberleben in eine gerechte neue Ordnung weisen — vorausgesetzt, daß wir uns selbst von der Welt getrennt halten. (2. Korinther 6:17) Handle also weise, indem du dich von den Plänen der Welt fernhältst und dich bemühst, dich nicht durch den Geist der Welt und indem du ihre ungerechten Wege nachahmst, anstecken zu lassen. Vergiß nie: „Die Welt vergeht und ebenso ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt immerdar.“ — 1. Johannes 2:17.

  • Achtung vor Autorität für ein friedliches Leben unerläßlich
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 12

      Achtung vor Autorität für ein friedliches Leben unerläßlich

      1—3. (a) Was hat zu der weitverbreiteten Ablehnung der Autorität in unserer Zeit beigetragen? (b) Auf welch verschiedene Weise kommt diese Einstellung zum Ausdruck? (c) Wo werden deren Auswirkungen verspürt?

      EIN Geist der Unabhängigkeit durchsetzt die Welt in unseren Tagen. Besonders unter denen, die seit dem Zweiten Weltkrieg geboren worden sind, hat sich eine allgemeine Ablehnung der Autorität entwickelt. Warum? Nun, ihre Eltern beobachteten und erlebten Bedrückung in noch nie dagewesenem Umfang und auch die willkürliche sowie korrupte Taktik derer, die an der Macht waren. Dies führte dazu, daß sie Autorität mit Skepsis betrachteten. Demzufolge haben viele von ihnen, als sie Eltern wurden, ihren Kindern keine Achtung vor Autorität eingeflößt. Auch haben die Ungerechtigkeiten, die die Kinder erlebten, den Zustand nicht verbessert. Als Ergebnis ist die Auflehnung gegen Autorität etwas Allgemeines geworden.

      2 Diese rebellische Einstellung kommt auf verschiedene Weise zum Ausdruck. Manchmal äußert sie sich durch das Tragen einer gewissen Kleidung, die zeigt, daß die „anerkannten Maßstäbe“ abgelehnt werden, oder auch durch öffentliche Auflehnung gegenüber der Polizei, ja sogar durch Gewalttätigkeit und Blutvergießen. Doch ist sie nicht darauf beschränkt. Wie viele gibt es selbst unter Personen, die ihre Einstellung nicht so offen zum Ausdruck bringen, die den Gesetzen oder sonstigen Bestimmungen ausweichen oder sie außer acht lassen, wenn sie damit nicht einiggehen oder wenn sie es unbequem finden, ihnen nachzukommen?

      3 Diese Sachlage hat die Atmosphäre in Familien, in Schulen und an Arbeitsstätten sehr beeinflußt und hat sich auch auf den Verkehr mit Regierungsbeamten ausgewirkt. Immer mehr Menschen wollen einfach nicht, daß jemand anders ihnen sage, was sie zu tun haben. Sie suchen etwas zu erlangen, wovon sie größere Freiheit erwarten. Was willst du angesichts dieser Sachlage tun?

      4. In bezug auf welche Streitfrage zeigen wir unsere Einstellung durch das, was wir in dieser Sache tun?

      4 Der Weg, den du einschlägst, wird unweigerlich anzeigen, wo du in bezug auf die Streitfrage der Rechtmäßigkeit der universellen Souveränität Jehovas stehst. Blickst du wirklich zu Jehova als dem Quell wahren Friedens und der Sicherheit auf? Willst du erforschen, was sein Wort sagt, und es in deinem Leben anwenden? Oder gesellst du dich zu den Menschen, die meinen — irregeführt von Satan —, sie sollten selbst darüber entscheiden, was gut und was schlecht ist? — 1. Mose 3:1-5; Offenbarung 12:9.

      5. (a) Was ist oft die Folge, wenn man Menschen folgt, die „Freiheit“ verheißen? (b) Wie wird die Person, die Gottes Willen tut, frei?

      5 Wer zuläßt, daß das, was „populär“ ist, sein Denken beherrscht, wird leicht irregeführt werden. (Jeremia 8:6) Eine genaue Erkenntnis der Bibel aber ist ein Schutz. Sie kann dich davor bewahren, daß du dadurch einfach von einer schlechten Lage in eine andere gerätst, weil du auf Personen hörst, die, ‘während sie Freiheit verheißen, selbst Sklaven des Verderbens’ sind. Dadurch, daß du der Leitung solcher Personen folgst, würdest du nur in denselben versklavten Zustand geraten. (2. Petrus 2:18, 19) Wahre Freiheit ist nur dadurch zu finden, daß jemand den Willen Gottes kennenlernt und tut. Sein Gesetz ist „das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört“. (Jakobus 1:25) Jehova schränkt uns nicht unnötigerweise ein, indem er uns durch Vorschriften einengen würde, die keinem nützlichen Zweck dienen. Er sorgt vielmehr für die Art einer Leitung, wodurch jemand sich des Friedens und der Sicherheit erfreuen kann, so daß er ein gutes Verhältnis zu Gott und seinem Nächsten hat. Ist dies nicht das, was du dir wünschst?

      6, 7. (a) Wer ist am besten in der Lage, hinsichtlich des Mißbrauchs der Autorität in diesem System der Dinge etwas zu tun? (b) Wie zeigte Jesus, was Personen widerfährt, die das Gesetz selbst in die Hand zu nehmen suchen?

      6 Gott kennt besser als irgend jemand sonst das Ausmaß der Korruption und des Mißbrauchs der Autorität in diesem alten System der Dinge. Und er hat sein Wort gegeben, daß er diejenigen zur Rechenschaft ziehen wird, die Bedrückung verursachen, ungeachtet, welch hohe Stellung sie einnehmen. (Römer 14:12) Zu Gottes bestimmter Zeit ‘werden die Bösen selbst von der Erde weggetilgt werden’; und „was die Treulosen betrifft, sie werden davon weggerissen werden“. (Sprüche 2:22) Doch wird es uns nicht zum dauernden Wohl gereichen, wenn wir ungeduldig werden und das Gesetz selbst in die Hand nehmen. — Römer 12:17-19.

      7 In der Nacht, da Jesus Christus verraten und im Garten Gethsemane festgenommen wurde, betonte er dieses vor seinen Aposteln. Wegen der im Lande herrschenden Verhältnisse und auch weil es wilde Tiere gab, trugen die Juden häufig Waffen bei sich, und bei jenem Anlaß hatten Jesu Apostel zwei Schwerter. (Lukas 22:38) Was geschah? Nun, als sie die Vergewaltigung des Rechts sahen — das Unterfangen, Jesus ohne gerechte Ursache und unter dem Schutz der Dunkelheit zu verhaften —, zog der Apostel Petrus impulsiv sein Schwert und hieb einem der Männer das Ohr ab. Aber Jesus setzte das abgetrennte Ohr wieder an seine Stelle und sagte zu Petrus: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz, denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Matthäus 26:52) Viele Menschen hätten selbst in unseren Tagen vor einem frühzeitigen Tod bewahrt werden können, wenn sie diesen Rat befolgt hätten. — Sprüche 24:21, 22.

      RICHTIGE ANSICHT ÜBER DIE WELTLICHE AUTORITÄT (DIE OBRIGKEIT)

      8. (a) Wie sollen Christen gemäß Römer 13:1, 2 weltliche Herrscher ansehen? (b) Was ist mit der Erklärung gemeint, daß sie „in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet“ stehen?

      8 Als der Apostel Paulus an die Christen in Rom schrieb, wurde er von Gott inspiriert, zu erörtern, wie sie sich hinsichtlich der weltlichen Autorität oder der Obrigkeit verhalten sollten. Er sagte: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan, denn es gibt keine Gewalt [Autorität] außer durch Gott; die bestehenden Gewalten stehen in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet. Wer sich daher der Gewalt [Autorität] widersetzt, hat sich der Anordnung Gottes entgegengestellt; die, die sich ihr entgegengestellt haben werden für sich ein Gericht empfangen.“ (Römer 13:1, 2) Bedeutet dies, daß Gott diesen weltlichen Herrschern zur Macht verholfen hat? Die Bibel antwortet entschieden mit Nein! (Lukas 4:5, 6; Offenbarung 13:1, 2) Aber sie bestehen zufolge seiner Zulassung, und die „relative Stellung“, die sie im Laufe der Menschheitsgeschichte eingenommen haben, wurde von Gott festgelegt. Was ist diese Stellung?

      9. Inwiefern können wir Regierungsbeamte respektieren, wenn sie sich an unrechten Praktiken beteiligen?

      9 Das soeben angeführte Schriftwort sagt, es sei eine „obrigkeitliche“ Stellung. Somit dürfen Regierungsbeamte nicht respektlos behandelt werden. Die von ihnen in Kraft gesetzten Gesetze dürfen nicht mißachtet werden. Das bedeutet nicht notwendigerweise, daß man einzelne Personen bewundern oder irgendwelche Korruption, an der sie teilhaben könnten, gutheißen sollte. Aber wegen des Amtes, das sie bekleiden, wird ihnen mit Recht Respekt gezollt. — Titus 3:1, 2.

      10. Wie muß das Zahlen von Steuern angesehen werden, und warum?

      10 Weltliche Gesetze wirken sich großenteils zum Wohl der Menschen aus. Sie helfen die Ordnung aufrechterhalten und sichern der Person und ihrem Eigentum einen gewissen Schutz. (Römer 13:3, 4) Ferner sorgt die Regierung gewöhnlich für Straßen, für das Gesundheitswesen, den Feuerschutz und das Erziehungswesen sowie für andere Dienstleistungen, die der Bevölkerung zum Nutzen sind. Soll sie für diese Dienste bezahlt werden? Sollten wir Steuern zahlen? Das ist eine Frage, die manchmal gefühlsbetont gestellt wird wegen der hohen Steuersätze und des häufigen Mißbrauchs öffentlicher Gelder. Zur Zeit des irdischen Dienstes Jesu spielten in dieser Frage politische Erwägungen ebenfalls eine Rolle. Aber Jesus war nicht der Ansicht, daß die bestehende Sachlage zu einer Zahlungsverweigerung ermächtigte. Er bezog sich auf das Geld, das vom römischen Cäsar gemünzt worden war, und sagte: „Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ (Matthäus 22:17-21; Römer 13:6, 7) Da Jesus wußte, was leicht die Folge sein konnte, unterstützte er den Gedanken nicht, daß jeder sein eigener Gesetzgeber sein dürfte.

      11, 12. (a) Wie zeigen die Schrifttexte, die hier betrachtet werden, daß noch eine weitere Autorität zu berücksichtigen ist? (b) Was würdest du tun, wenn weltliche Herrscher Befehle erließen, die mit Gottes Anforderungen im Widerspruch ständen, und weshalb?

      11 Es ist indes zu beachten, daß gemäß der Antwort Jesu der Staat nicht die einzige Autorität ist, die berücksichtigt werden muß. Die „obrigkeitlichen Gewalten“ stehen nicht über Gott und sind ihm auch nicht gleich. Im Gegenteil, sie „stehen in ihren relativen Stellungen als von Gott angeordnet“. (Römer 13:1) Ihre Autorität ist begrenzt, nicht absolut. Deswegen sind Christen oft vor eine kritische Entscheidung gestellt worden, eine Entscheidung, die auch du treffen mußt. Wenn Machthaber das für sich verlangen, was Gott gehört, was wirst du dann tun? Wenn sie das verbieten, was Gott gebietet, wem wirst du dann gehorchen?

      12 Die Apostel Jesu Christi, die es sich erwählten, Jehovas Souveränität hochzuhalten, legten respektvoll, aber bestimmt, den Gliedern des Hohen Rates in Jerusalem ihren Standpunkt dar: „Ob es in den Augen Gottes gerecht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott, urteilt selbst. Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben. ... Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apostelgeschichte 4:19, 20; 5:29) Politische Regierungen mögen die Zahl der Menschen, die zusammenkommen dürfen, beschränken; sie mögen auch eine gewisse öffentliche Tätigkeit verbieten. Gottes Wort verlangt aber nicht, daß sein Volk zur Anbetung in großen Mengen zusammenkommen soll, noch sagt es, daß es nur e i n e n richtigen Weg gebe, mit anderen Menschen Fühlung zu nehmen und mit ihnen über Gottes Willen zu sprechen. Wenn andererseits eine Anpassung an behördliche Einschränkungen es unmöglich machen würde, den von Gott auferlegten Verpflichtungen nachzukommen, was dann? Wer kann verneinen, daß es eine rechte Handlungsweise wäre, ‘Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als Menschen’?

      13, 14. (a) Wie vorsichtig sollten wir sein, allein aus persönlichen Gründen weltlichen Gesetzen gegenüber nicht ungehorsam zu sein? (b) Führe aus der Heiligen Schrift Gründe dafür an.

      13 Das ist etwas ganz anderes, als in unabhängiger Weise etwas zu tun, was selbstischen Interessen dient, statt dem nachzukommen, was das Gesetz fordert. Wohl stimmt es, daß gewisse Gesetze, vom persönlichen Standpunkt aus gesehen, unnötig oder ungebührlich einschränkend erscheinen mögen. Rechtfertigt dies aber den Umstand, daß jemand das Gesetz außer acht läßt? Was für Folgen hätte es, wenn jedermann nur diejenigen Gesetze befolgen wollte, die er für sich als nützlich erachtet? Es würde zur Anarchie führen.

      14 Man setzt sich einer ernsten Gefahr aus, wenn man Autorität absichtlich übersieht und nur das tut, was einem beliebt, nur weil dies möglicherweise nicht sogleich zu einer Bestrafung führt. Während eine solche Mißachtung des Gesetzes zuerst verhältnismäßig geringfügige Dinge betreffen mag, könnte eine Person, die dafür nicht bestraft wird, sich erkühnen, eine größere Missetat zu begehen, bis sie schließlich auf ihrem schlechten Wege beharrt. Diesbezüglich heißt es in Prediger 8:11: „Weil das Urteil über ein schlechtes Werk nicht eilends vollzogen worden ist, darum hat sich das Herz der Menschensöhne in ihnen völlig darauf gerichtet, Schlechtes zu tun.“ Was ist der wirkliche Grund dafür, daß man dem Gesetz gehorcht? Sollte es lediglich aus Furcht vor der Strafe für Ungehorsam geschehen? Der Beweggrund eines Christen sollte ein viel stärkerer sein; der Apostel Paulus nannte ihn einen „zwingenden Grund“, es ist der Wunsch, ein reines Gewissen zu haben. (Römer 13:5) Wenn das Gewissen einer Person in Übereinstimmung mit der Heiligen Schrift geschult worden ist, so weiß der Betreffende, daß er sich, wenn er einen gesetzlosen Lauf einschlägt, ‘der Anordnung Gottes entgegenstellt’. Ungeachtet, ob andere Menschen wissen, was wir tun, weiß es doch Gott, und unsere Aussichten auf künftiges Leben hängen von ihm ab. — 1. Petrus 2:12-17.

      15. (a) Wovon sollte sich jemand in seiner Einstellung gegenüber einem Lehrer oder einem Arbeitgeber leiten lassen? (b) Von wessen Geist beeinflußt zu werden, werden wir auf diese Weise vermeiden?

      15 Dasselbe gilt mit Bezug auf die Einstellung eines Jugendlichen gegenüber seinem Lehrer und die Einstellung eines Erwachsenen gegenüber seinem weltlichen Arbeitgeber. Die Tatsache, daß viele andere Menschen unserer Umgebung unrechte Dinge tun, sollte nicht der entscheidende Faktor sein. Es besteht kein Unterschied darin, ob ein Lehrer oder ein Arbeitgeber weiß, was wir tun. Die Frage ist: Was ist recht? Was ist Gott wohlgefällig? Schullehrer sind im allgemeinen die Vertreter der weltlichen Behörde, die Werkzeuge der „obrigkeitlichen Gewalten“, und verdienen somit Respekt. Und was weltliche Arbeitgeber betrifft, so gibt die Bibel den Rat, ‘ihnen wohlzugefallen, indem man volle, gute Treue an den Tag legt, so daß man die Lehre unseres Retters, Gottes, in allen Dingen schmückt’. (Titus 2:9, 10) Wenn wir so handeln, zeigen wir, daß wir dem Einfluß Satans, dessen Geist „in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“, nicht nachgegeben haben. Statt dessen tragen wir wirklich dazu bei, daß wir zu unserem Nächsten friedliche Beziehungen haben. — Epheser 2:2, 3.

      AUTORITÄT INNERHALB DER FAMILIE

      16. Welches Erfordernis für ein harmonisches Familienleben wird in 1. Korinther 11:3 dargelegt?

      16 Ein weiteres Gebiet, auf dem friedliche Beziehungen besonders wünschenswert sind, ist der Familienkreis. Allzuoft fehlt ein solch gesundes Verhältnis, so daß die Beziehungen der Familienglieder unter sich gestört sind und in vielen Fällen die Familiengemeinschaft sogar zusammenbricht. Was kann getan werden, um die Lage zu verbessern? Ein Grunderfordernis ist Achtung vor Jehovas Anordnung der Leitung durch ein Haupt. Sie wird wie folgt in 1. Korinther 11:3 beschrieben: „Das Haupt jedes Mannes [ist] der Christus; das Haupt einer Frau aber ist der Mann; das Haupt des Christus aber ist Gott.“

      17. (a) Was ist mit Bezug auf den Grundsatz der Leitung durch ein Haupt die Stellung des Mannes? (b) Welches vortreffliche Beispiel hinsichtlich der Stellung des Ehemannes als Haupt hat Christus gegeben?

      17 Beachte, daß die Erklärung mit der Stellung des Mannes beginnt und daß nicht als erstes auf seine Stellung als Haupt hingewiesen, sondern vielmehr auf die Tatsache aufmerksam gemacht wird, daß nach Jehovas Anordnung der Dinge jemand da ist, zu dem der Mann in bezug auf Leitung aufblicken sollte, jemand, dessen Beispiel er folgen sollte. Christus ist das Haupt des Mannes, und im Handeln mit seiner Versammlung, die mit einer Braut verglichen wird, hat Christus den Weg gezeigt, wie der Ehemann seine Stellung als Haupt mit Erfolg bekleiden kann. Sein vortreffliches Beispiel bewirkt, daß seine Nachfolger es bereitwillig nachahmen. Statt ein Chef zu sein, der ihnen gegenüber barsch, streng und anspruchsvoll war, war Jesus „mild gesinnt und von Herzen demütig“, so daß seine Nachfolger Erquickung für ihre Seele fanden. (Matthäus 11:28-30) Hat er wegen ihrer Unzulänglichkeiten Geringschätzung ihnen gegenüber bekundet? Im Gegenteil, er hat sein Leben niedergelegt, um sie von Sünden zu reinigen. (Epheser 5:25-30) Welch ein Segen ist es, wenn in der Familie ein Mann ist, der sich aufrichtig bemüht, diesem Beispiel zu folgen!

      18. (a) Auf welche Weise kann eine Frau zeigen, daß sie die Autorität ihres Mannes respektiert? (b) Wie müssen Kinder ihren Eltern Respekt erweisen, und warum?

      18 Wenn in einer Familie ein solch leitendes Haupt da ist, fällt es der Frau nicht schwer, zu ihrem Mann aufzublicken, und die Kinder gehorchen ihren Eltern bereitwilliger. Doch können die Frau und die Kinder ebenfalls viel zum Glück der Familie beitragen. Indem sich eine Ehefrau fleißig um den Haushalt bemüht und auch die Entscheidungen ihres Mannes annimmt und auf deren Gelingen hinwirkt, zeigt sie, daß sie in Wahrheit „tiefen Respekt vor ihrem Mann“ hat. Trifft das auf eure Familie zu? (Epheser 5:33; Sprüche 31:10-15, 27, 28) Und wenn die Kinder dem Vater wie auch der Mutter bereitwillig gehorchen, so zeigt dies, daß sie ihre Eltern ehren, und das ist es, was Gott fordert. (Epheser 6:1-4) Denkst du nicht auch, daß es in einer solchen Familie viel mehr Frieden gibt und ein viel stärkeres Gefühl persönlicher Sicherheit herrscht als in einem Haus, in dem die Achtung vor Autorität fehlt?

      19. Was nun, wenn du der einzige in der Familie bist, der sich von Gottes Wort leiten lassen möchte?

      19 Du kannst mithelfen, dein Heim zu einem solchen Ort zu machen. Ob andere Glieder der Familie sich dafür entscheiden, Jehovas Wege hochzuhalten, oder nicht, so kannst doch du es tun. Dann mögen andere Familienglieder deinem vortrefflichen Beispiel folgen. (1. Korinther 7:16; Titus 2:6-8) Auch wenn sie es nicht tun, wird das, was du tust, dennoch ein Beweis deines Glaubens an die Richtigkeit der Wege Gottes sein, und das ist von nicht geringem Wert. — 1. Petrus 3:16, 17.

      20, 21. (a) Wie zeigt die Bibel, daß die Autorität eines Mannes und die der Eltern nicht absolut ist? (b) Vor welche Entscheidung mag eine christliche Ehefrau oder mögen gläubige Kinder gestellt werden, und was sollte ihr Beweggrund sein?

      20 Behalte im Sinn, daß der ganze Rahmen, in dem Autorität in der Familie ausgeübt wird, von Gott stammt. Somit darf Gott nicht außer acht gelassen werden, oder? Daher werden Frauen angewiesen, ihren Männern untertan zu sein, „wie es sich schickt im Herrn“. Und Kindern wird geraten, ihren Eltern zu gehorchen, „denn das ist wohlgefällig im Herrn“. (Kolosser 3:18, 20) Das bedeutet, daß die Autorität eines Mannes über seine Frau und die der Eltern über ihre Kinder relativ ist. Wenn der Mann oder die Eltern ungläubig sind, mag dieser Gedanke ihnen zunächst mißfallen. Doch wirkt es sich tatsächlich zu ihrem Wohle aus, denn es wird dazu beitragen, daß der Gläubige zuverlässiger und respektvoller wird.

      21 Wenn natürlich ein Mann von seiner Frau verlangen sollte, etwas zu tun, was sich nicht „schickt im Herrn“, wird sie durch das, was sie tut, zeigen, ob sie wirklich ‘den wahren Gott fürchtet’ oder nicht. (Prediger 12:13) Desgleichen müssen Kinder, wenn sie alt genug sind, Gottes Wort zu verstehen und ihm zu gehorchen — auch wenn ihre Eltern nicht denselben Wunsch wie sie haben, Jehova zu dienen —, selbst entscheiden, ob sie Gott gegenüber ihre Loyalität beweisen oder das Los der Eltern teilen wollen, die das nicht tun. Ihre Aussichten auf ewiges Leben stehen auf dem Spiel. (Matthäus 10:37-39) Neben ihrer ersten Verpflichtung, die sie Gott gegenüber haben, sollten dessenungeachtet solche Kinder „in allem“ unterwürfig sein, auch wenn es bedeuten würde, daß sie etwas tun müßten, was ihnen nicht gefällt. (Kolosser 3:20) Wenn sie so handeln, mögen sie imstande sein, auch ihren Eltern Hilfe zu leisten, die Rettungsvorkehrung Jehovas anzunehmen. Ist jemandes Beweggrund nicht der Ungehorsam, der aus einem unabhängigen Geist hervorgeht, sondern Loyalität gegenüber Jehova und seinen gerechten Wegen, so ist dies in der Tat „wohlgefällig im Herrn“.

      IN DER CHRISTENVERSAMMLUNG

      22, 23. (a) Was tun christliche Aufseher zugunsten der Versammlungsglieder? (b) Wie sollten wir uns also aufgrund dessen, was in Hebräer 13:17 gesagt wird, ihnen gegenüber verhalten?

      22 Derselbe Geist der Loyalität gegenüber Jehova sollte sich in unserem Verhalten gegenüber seiner Christenversammlung widerspiegeln und gegenüber denen, die ihre Interessen wahrnehmen. In der Versammlung hat Jehova für Aufseher gesorgt, die die „Herde“ hüten sollen. Sie erhalten für ihre Arbeit kein Gehalt, sondern verausgaben sich statt dessen zufolge ihrer echten Sorge um das Wohl ihrer christlichen Brüder und Schwestern. (1. Thessalonicher 2:8, 9) Sie helfen der Versammlung, das besondere Werk durchzuführen, das ihr anvertraut worden ist, das heißt das Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich. Sie kümmern sich auch um das Wohl der einzelnen Versammlungsglieder und helfen ihnen verstehen, wie sie die Grundsätze der Bibel in ihrem täglichen Leben anwenden können. Wenn ferner irgendein Versammlungsglied, obwohl es weiß, was Gott verlangt, willentlich in schwerem Unrechttun verharrt, dann sorgen die verantwortlichen Aufseher dafür, daß es ausgeschlossen wird, und so werden die übrigen Glieder der Versammlung vor seinem verderblichen Einfluß beschützt. — 1. Korinther 5:12, 13.

      23 Da wir diese liebevolle Vorkehrung Jehovas schätzen, durch die unter seinem Volk ein Geist des Friedens gewährleistet ist, sollten wir die Ermahnung beherzigen, die in Hebräer 13:17 zu finden ist und lautet: „Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun mögen, denn das wäre euch zum Schaden.“

      24, 25. (a) Wie sollte das, was die Ältesten lehren, die Art und Weise beeinflussen, wie wir sie ansehen? (b) Wann und wo sollten wir das anwenden, was uns durch die Bibel gelehrt wird? Warum?

      24 „Denen, die ... die Führung übernehmen“, zu gehorchen bedeutet indes nicht, lediglich Menschengefällige zu werden. Die Bibel betont, daß ein Hauptgrund, warum diese Aufseher oder Ältesten Achtung verdienen, darin besteht, daß das, was sie lehren, „das Wort Gottes“ ist. (Hebräer 13:7; 1. Timotheus 5:17) Hinsichtlich dieses Wortes heißt es in Hebräer 4:12, 13: „Das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und ihrem Mark und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen. Und es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben haben.“

      25 Dieses „Wort Gottes“ offenbart in der Tat, was eine Person in ihrem Innern ist. Es legt den Unterschied bloß zwischen dem, was jemand zu sein scheinen mag, und der ihn beherrschenden Einstellung, die ihn veranlaßt, auf eine bestimmte Weise zu reden und zu handeln. Glaubt er wirklich an Gott und läßt sich von dem aufrichtigen Wunsch leiten, seinem Schöpfer zu gefallen, so wird er nicht ins Unrechttun verfallen, wenn er außerhalb der Sichtweite der Versammlungsältesten ist. Er wird sich auch nicht auf einen unbiblischen Wandel einlassen, nur weil es sich nicht um ein schweres Unrecht handelt, wofür jemand aus der Versammlung ausgeschlossen würde. Sein Wunsch ist, nicht zu sündigen und „die Herrlichkeit Gottes“ richtig widerzuspiegeln. (Römer 3:23) Wenn andererseits jemand geneigt ist, den Rat, der in Gottes Wort zu finden ist, leichtzunehmen, sollte er sorgfältig prüfen, welche Einstellung er Gott gegenüber wirklich hat. Wird er jener Person gleich, von der es in Psalm 14:1 (13:1, Al) heißt: „Der Unverständige hat [nein, nicht öffentlich, sondern] in seinem Herzen gesagt: ,Es gibt keinen Jehova.‘ “?

      26, 27. (a) Weshalb ist es wichtig, ‘jede Äußerung’ Jehovas ernst zu nehmen? (b) Wie berührt es unser Leben, wenn wir auf diese Weise Achtung vor Autorität bekunden?

      26 Als Jesus Christus vom Teufel versucht wurde, erklärte er standhaft: ‘Der Mensch soll von jeder Äußerung leben, die durch den Mund Jehovas ausgeht.’ (Matthäus 4:4) Bist du ebenso fest davon überzeugt? Glaubst du, daß ‘jede Äußerung’ Jehovas wichtig ist und keine übersehen werden darf? Einigen Anforderungen Jehovas zu gehorchen, während man andere als unwichtig behandelt, genügt einfach nicht. Entweder wir stützen die Rechtmäßigkeit der Souveränität Jehovas, oder wir stellen uns in der Streitfrage auf die Seite des Teufels, indem wir für uns selbst den Maßstab für das, was gut und was böse ist, festsetzen. Glücklich sind diejenigen, die zeigen, daß sie Jehovas Gesetz in Wahrheit lieben! — Psalm 119:165 (118:165, Al).

      27 Solche Personen lassen sich nicht durch den entzweienden Geist der Welt gefangennehmen. Auch trachten sie nicht danach, an dem schändlichen Benehmen derer teilzuhaben, die Einschränkungen in sittlicher Hinsicht fallenlassen. Eine tiefe Achtung vor Jehova und seinen gerechten Wegen gibt ihrem Leben Festigkeit.

  • Deine Ansicht über Sex — von welcher Bedeutung ist sie?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 13

      Deine Ansicht über Sex — von welcher Bedeutung ist sie?

      1—3. (a) Wie zeigt die Bibel, daß geschlechtliche Beziehungen zwischen Mann und Frau Gottes Billigung haben? (b) Wäre es zum Guten einer Person, wenn sie sich uneingeschränkt ihrem Geschlechtstrieb hingäbe?

      ES GIBT Personen, die der Meinung sind, die Bibel mißbillige alles, was mit Sex zu tun habe. Natürlich sagt das die Bibel selbst nicht. Nachdem sie von Gottes Erschaffung des ersten Mannes und der ersten Frau berichtet hat, sagt sie weiter: „Auch segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde.‘ “ — 1. Mose 1:27, 28.

      2 Geschlechtliche Beziehungen zwischen Mann und Frau haben also Gottes Billigung. Sollte man sich ihnen jedoch ohne Einschränkungen hingeben? Würden wir dadurch den höchsten Lebensgenuß erlangen? Brächte es uns selbst wie auch unseren Nächsten wahren Frieden und Sicherheit?

      3 Sex ist ebenso dem Mißbrauch unterworfen wie jede andere Handlung des Menschen. Essen ist etwas Gutes, zum Leben Unerläßliches; doch kann übermäßiges Essen der Gesundheit schaden und das Leben verkürzen. Schlaf ist ebenfalls höchst wichtig; aber durch ein Übermaß beraubt man sich seiner vollen Leistungsfähigkeit und kann den Körper schwächen. So, wie der wahre Genuß des Lebens nicht aus Schlemmerei, Trunkenheit und Trägheit kommt, so kommt er auch nicht daraus, daß sich jemand uneingeschränkt seinem Geschlechtstrieb hingibt. Die Erfahrungen, die die Menschen im Laufe der Jahrtausende gemacht haben, legen dafür Zeugnis ab. Müssen wir dies durch bittere Erfahrungen erst selbst feststellen? Es gibt einen besseren Weg.

      4. Was sollte unser Beweggrund sein, Gottes Maßstäbe in bezug auf Sex hochzuhalten?

      4 Gottes Wort enthält eine ausgeglichene Ansicht über Sex, die unser gegenwärtiges und künftiges Glück zu schützen vermag. Doch sollten wir nicht nur um unseres eigenen Friedens, unserer eigenen Sicherheit willen, sondern — was noch wichtiger ist — aus Achtung vor unserem Schöpfer seine Maßstäbe hinsichtlich des Gebrauchs der Fähigkeiten, mit denen er den Menschen ausgestattet hat, kennenzulernen suchen und danach handeln. Stellen wir uns in der Streitfrage, die die Rechtmäßigkeit seiner Herrschaft betrifft, wirklich auf seine Seite? Dann werden wir uns auch in dieser Sache gern seiner überlegenen Weisheit und Autorität, die ihn als den universellen Souverän auszeichnen, unterwerfen. — Jeremia 10:10, 23.

      DIE EHE EHRBAR HALTEN UNTER ALLEN

      5. Was sagt die Bibel darüber, wenn sich jemand auf sexuelle Beziehungen mit jemandem außerhalb der Ehegemeinschaft einläßt?

      5 Die Bibel enthält die Ermahnung: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten.“ (Hebräer 13:4) Gott ist also gegen Personen, die sich auf sexuelle Beziehungen mit jemandem außerhalb ihrer Ehegemeinschaft einlassen. Das ist in Einklang mit der Tatsache, daß Gott, als er dem ersten Mann eine Gefährtin gab, seinen Willen bekundete, daß der Mann und seine Frau durch ein bleibendes Band der Einheit „e i n Fleisch“ werden sollten. Etwa viertausend Jahre später zeigte Gottes Sohn, daß sein Vater diesen Maßstab nicht aufgegeben hatte. (1. Mose 2:22-24; Matthäus 19:4-6) Schränkt uns aber ein solcher Maßstab unnötigerweise ein? Entzieht er uns etwas Gutes? Laßt uns sehen!

      6. Was zeigt, daß uns Gottes Gesetz, das Ehebruch verbietet, zum Guten gereicht?

      6 Ehebruch verletzt den göttlichen Maßstab, und Jehova Gott verspricht, „ein schneller Zeuge“ zum Gericht wider Ehebrecher zu werden. (Maleachi 3:5) Die schlechten Früchte sexueller Beziehungen mit jemandem, der außerhalb der Ehegemeinschaft steht, heben die Weisheit des Gesetzes Gottes hervor. Ehebruch erschüttert das Vertrauen und erzeugt Mißtrauen und Unsicherheit und untergräbt den Ehefrieden. Die dadurch entstehenden Härten und das hervorgerufene Herzeleid führen oft zu einer Ehescheidung. Die Kinder leiden darunter, wenn sie sehen, wie die Familie auseinandergerissen wird. Stimmst du in Anbetracht dieser Dinge nicht damit überein, daß uns Gottes Verurteilung des Ehebruchs zum Guten gereicht? Sein Wort zeigt, daß jemand, der aufrichtige Liebe zum Nächsten hat, keinen Ehebruch begehen wird. — Römer 13:8-10.

      7. Erkläre, was mit dem Wort „Hurerei“, das in der Bibel erwähnt wird, gemeint ist?

      7 Wie wir bemerkt haben, bringt die Bibel auch Gottes Gericht über Hurer zum Ausdruck. Was ist genaugenommen „Hurerei“? Während dieses Wort so, wie die Bibel es gebraucht, den Geschlechtsverkehr Unverheirateter und auch Ehebruch bezeichnen kann, hat es doch einen viel umfassenderen Sinn. Dem Ausdruck für „Hurerei“, der in dem Bericht über die Erklärungen Jesu und seiner Jünger erscheint, liegt das griechische Wort pornéia zugrunde. Es stammt von demselben Wurzelwort wie der heutige Ausdruck „Pornographie“. Das Wort pornéia wurde in biblischen Zeiten dazu gebraucht, alle Formen des ungesetzlichen Geschlechtsverkehrs zu beschreiben (The Vocabulary of the Greek New Testament von Moulton und Milligan). Es bezeichnet nicht nur Geschlechtsbeziehungen, die Personen, welche nicht miteinander verheiratet sind, auf natürliche Weise miteinander haben, sondern auch perverse sexuelle Beziehungen zwischen solchen. So erklärt ein anderes Nachschlagewerk, daß sich pornéia „auch auf ,widernatürliche Laster‘, ... Homosexualität, beziehen“ kann.36

      8. Aus welchen triftigen Gründen spornte der Apostel Paulus Christen an, sich ‘der Hurerei zu enthalten’?

      8 Als der Apostel Paulus seine christlichen Brüder anspornte, sich ‘der Hurerei zu enthalten’, gab er dafür triftige Gründe an, indem er sprach: „Daß niemand so weit gehe, daß er seinen Bruder schädige und auf seine Rechte übergreife in dieser Sache, denn Jehova ist es, der für alle diese Dinge die Strafe vollzieht ... Denn Gott hat uns nicht mit der Erlaubnis zur Unreinheit berufen. ... So mißachtet denn der, der Mißachtung bekundet, nicht einen Menschen, sondern Gott.“ — 1. Thessalonicher 4:3-8.

      9, 10. (a) Warum kommt es häufig vor, daß sich jemand von einer gesetzlichen Eheschließung zurückhält, auch wenn er mit jemandem vom anderen Geschlecht zusammen lebt? (b) Inwiefern entsteht, selbst wenn Hurerei im gegenseitigen Einverständnis begangen wird, dadurch eine ‘Schädigung und ein Übergriff auf die Rechte anderer’?

      9 Jemand, der Hurerei begeht, ‘schädigt’ in der Tat andere und ‘greift auf die Rechte anderer über’. Das trifft zum Beispiel auf Personen zu, die mit jemandem vom anderen Geschlecht zusammen leben, ohne den Nutzen der legalen Eheschließung zu haben. Warum tun sie es? Häufig liegt der Grund darin, daß sie die Gemeinschaft aufgeben können, wann immer es ihnen beliebt. Sie gewähren ihrem Partner in dieser Vereinbarung nichts von der Sicherheit, die eine Eheverantwortlichkeit mit sich bringen sollte. Was aber, wenn beide Personen willentlich und im gegenseitigen Einverständnis Hurerei treiben? ‘Schädigen’ sie dennoch andere und ‘greifen sie auf die Rechte anderer über’? Jawohl, ganz bestimmt.

      10 Zunächst einmal trägt jemand, der Hurerei begeht, dazu bei, dem Gewissen der anderen Person wie auch ihrem Stand der Reinheit vor Gott zu schaden. Der Hurer verdirbt der anderen Person auch die Gelegenheit, rein in eine Ehe einzugehen. Möglicherweise bringt er Mißachtung, Schmach und Kummer über Angehörige der anderen Person wie auch über seine eigenen. Er mag auch die Gesundheit des anderen in bezug auf seinen Geist, sein Gemüt und seinen Körper gefährden. Gefürchtete Geschlechtskrankheiten sind oft die Folge solch sexueller Unsittlichkeit. Während die Schuld an einer derartigen Schädigung schwerer auf demjenigen lastet, der die Hurerei förderte, sind dessenungeachtet beide Partner schuldig.

      11. Warum gibt es keinen Grund für irgend jemand zu glauben, daß Gott Hurerei übersehe oder entschuldige?

      11 Eine leidenschaftliche Begierde mag jemand veranlassen, diesen Schädigungen gegenüber die Augen zu verschließen. Glaubst du aber, daß Gott in seiner Gerechtigkeit eine solch gefühllose Mißachtung der Rechte anderer einfach übersehen oder entschuldigen wird? Gottes Wort fordert, daß man seinen Nächsten liebt wie sich selbst und daß man Gottes heilige Ehevorkehrung ‘ehrt’ und nicht herabwürdigt oder verwirft. — Matthäus 22:39; Hebräer 13:4.

      12. (a) Woraus geht Gottes Ansicht über Homosexualität hervor? (b) Wovor schützt uns Gottes Gesetz, das Homosexualität verbietet?

      12 Was ist über Homosexualität zu sagen? Wie wir gesehen haben, umfaßt das Wort pornéia („Hurerei“), das Jesus und seine Jünger benutzten, auch diese Gewohnheit. Der Jünger Judas gebrauchte dieses Wort, als er sich auf die widernatürlichen sexuellen Handlungen der Männer von Sodom und Gomorra bezog. (Judas 7) Homosexualität verursachte dort eine Entartung, die einen lauten „Klageschrei“.hervorrief und dazu führte, daß Gott jene Städte und ihre Bewohner vernichtete. (1. Mose 18:20; 19:23, 24) Hat Gott seine Ansicht seither geändert? Nein. Zum Beispiel werden in 1. Korinther 6:9, 10 Männer, „die bei Männern liegen“, unter denen angeführt, die, wenn sie eine solche Gewohnheit beibehalten, Gottes Königreich nicht ererben werden. Der Apostel Paulus beschreibt die Folgen für diejenigen, die ‘ihre Leiber in Unreinheit entehren’, indem sie dem „Fleisch zu unnatürlichem Gebrauch“ nachgehen, und er sagt, daß sie „in ihrer Wollust zueinander“ entbrannten, „Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte“. (Römer 1:24, 27) Nicht nur kommen solche Personen unter die Verurteilung Gottes zu stehen, sie empfangen auch eine „Vergeltung“, nämlich das Verderben ihres Geistes und Körpers. Heute sind zum Beispiel viele Homosexuelle mit Syphilis behaftet. Vor einer solchen Schädigung schützt uns der hohe Maßstab, der in Gottes Wort dargelegt wird, statt daß er uns etwas Gutes entziehen würde.

      SICH GOTTES ANSICHT ÜBER SCHEIDUNG ZU EIGEN MACHEN

      13. Wie ernst ist die Sache der Treue gegenüber jemandes Ehegelübde?

      13 „Ich hasse Scheidung“, so brachte Jehova seine heftige Verstimmung zum Ausdruck, als er diejenigen zurechtwies, die an ihrem Ehepartner „treulos“ gehandelt hatten. (Maleachi 2:14-16, Jerusalemer Bibel) Sein Wort liefert eine Fülle von Rat, um Personen zu helfen, ihre Ehe zu einem Erfolg zu machen und die Härten, die eine Scheidung mit sich bringt, zu vermeiden. Es zeigt auch klar, daß Gott die Treue einem Ehegelübde gegenüber als eine heilige Verantwortlichkeit ansieht.

      14, 15. (a) Welches ist der einzig rechtmäßige Grund für eine Ehescheidung? (b) Löst „Hurerei“ das Eheband automatisch? (c) Unter welchen Umständen ist eine Wiederverheiratung erlaubt?

      14 Dies wird durch die Tatsache hervorgehoben, daß Gott nur e i n e n rechtmäßigen Grund für eine Ehescheidung gelten läßt. Sein Sohn zeigte, worin dieser besteht: „Ich sage euch, daß jeder, der seine Frau durch Scheidung entläßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei [pornéia], und eine andere heiratet, Ehebruch begeht.“ (Matthäus 19:9; 5:32) Wie wir gesehen haben, bezieht sich das Wort pornéia auf jeden unsittlichen Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe, ob natürlich oder widernatürlich.

      15 Wird dadurch, daß sich heute jemandes Partner einer solchen „Hurerei“ schuldig macht, das Eheband automatisch gelöst? Nein, der unschuldige Partner kann entscheiden, ob er vergeben will oder nicht. Wenn die Scheidung beschlossen wird, wird der Christ, der die rechtmäßige Autorität der weltlichen Behörde anerkennt, die Ehe gesetzlich auflösen lassen, indem er dies auf einer wahrheitsgemäßen, legalen Grundlage tut. (Römer 13:1, 2) Wenn die Scheidung ausgesprochen worden ist, ist eine Wiederverheiratung erlaubt. Doch gibt die Heilige Schrift den Rat, daß eine solche Ehe nur mit einem anderen Christen geschlossen werden sollte, mit einem, der wirklich „im Herrn“ ist. — 1. Korinther 7:39.

      16. Wie bekunden Jehovas christliche Zeugen in Ländern, wo die weltlichen Gesetze eine Scheidung auf keinerlei Grundlage erlauben, gebührenden Respekt vor Gottes Gesetz in dieser Sache?

      16 Was aber, wenn die Gesetze eines Landes keine Scheidung erlauben, selbst nicht aufgrund sexueller Unsittlichkeit? Ein unschuldiger Ehepartner könnte in einem solchen Fall eine Scheidung in einem Land zu erlangen suchen, wo Scheidungen erlaubt sind. Natürlich mag es sein, daß die Umstände dies unmöglich machen. Aber eine gewisse Form einer gesetzlichen Trennung mag im eigenen Lande möglich sein und könnte angestrebt werden. Wie immer auch der Fall liegen mag, könnte sich doch der unschuldige Ehepartner vom schuldigen trennen und könnte den Ältesten, die in der Ortsversammlung der christlichen Zeugen Jehovas in richterlicher Eigenschaft dienen, den ausdrücklichen Beweis der biblischen Scheidungsgründe unterbreiten. Wenn er dann später den Entschluß fassen sollte, wieder zu heiraten, so würde die Versammlung ihn nicht als Ehebrecher aus der Versammlung ausschließen, vorausgesetzt, daß er eine schriftliche Erklärung bei der Versammlung eingereicht hätte. Diese Erklärung muß ein Treuegelübde gegenüber dem gegenwärtigen Ehepartner enthalten sowie die Zustimmung, daß er sich eine gesetzliche Heiratsurkunde beschafft, wenn der Tod des entfremdeten gesetzlichen Ehepartners eintreten sollte. Dessenungeachtet würde der Betreffende alle Folgen auf sich nehmen, die sich für ihn ergeben mögen, soweit es die Welt außerhalb der Versammlung betrifft. Denn die Welt erkennt im allgemeinen nicht an, daß Gottes Gesetz über den Gesetzen der Menschen steht und daß solch menschliche Gesetze nur eine relative Macht haben. (Vergleiche Apostelgeschichte 5:29.)

      WEISLICH ALLE UNREINHEIT UND SEXUELLE BEGIER MEIDEN

      17. Erkläre anhand der Bibel den rechtmäßigen Platz, den sexuelle Beziehungen im Leben verheirateter Personen haben?

      17 Sexuelle Beziehungen haben im Leben verheirateter Personen offenkundig ihren rechtmäßigen Platz. Gott hat dies als das Mittel vorgesehen, durch das Kinder hervorgebracht werden, und für die Eltern außerdem als eine Quelle der Freude und Befriedigung. (1. Mose 9:1; Sprüche 5:18, 19; 1. Korinther 7:3-5) Dessenungeachtet hat Gott vor einem Mißbrauch dieser Gabe gewarnt.

      18, 19. (a) Warum ist es für einen Christen nicht richtig, sich der Masturbation (Onanie) oder Selbstbefleckung hinzugeben? (b) Was kann einer Person helfen, eine solche Gewohnheit zu meiden?

      18 Weil in der neuzeitlichen Gesellschaft Sex derart betont wird, finden viele junge Leute, daß ihr Wunsch nach sexueller Befriedigung wach wird, noch ehe sie in der Lage sind zu heiraten. Deshalb suchen sich einige von ihnen Befriedigung dadurch, daß sie ihre Geschlechtsorgane selbst erregen. Das ist Masturbation (Onanie) oder Selbstbefleckung. Ist es richtig oder weise, so etwas zu tun?

      19 Die Heilige Schrift gibt den Rat: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht.“ (Kolosser 3:5) „Ertötet“ jemand, der Masturbation treibt, ‘die Glieder seines Leibes’, was sexuelle Gelüste betrifft? Im Gegenteil, er regt die sexuellen Gelüste an. Er entwickelt ein Verlangen nach einer Handlung, wozu er kein Recht hat, und befriedigt dann dieses Verlangen auf unreine Weise. (Epheser 4:19) Die Bibel spornt uns an, eine Denkweise und ein Benehmen, die zu solchen Problemen führen, zu meiden, sie durch eine gesunde Tätigkeit zu ersetzen und Selbstbeherrschung zu üben. (Philipper 4:8; Galater 5:22, 23) Wenn ernste Anstrengungen hierzu gemacht werden, kann eine solche Selbstbefleckung vermieden werden, was sich zum Wohl des Betreffenden in geistiger, emotioneller und religiöser Hinsicht auswirkt.

      20. Was zeigt, daß es nicht richtig wäre, wenn ein Ehemann und seine Frau jede Einschränkung in ihren sexuellen Beziehungen fallen ließen?

      20 Was die Bibel über „Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde“ sagt, geht alle Christen an, ledige und verheiratete. Es stimmt, daß ein Ehemann und seine Frau ein schriftgemäßes und gesetzliches Recht haben, sexuelle Beziehungen miteinander zu pflegen und sich ihrer zu erfreuen. Bedeutet dies aber, daß sie jede Einschränkung fallenlassen können? Die Tatsache, daß Gottes Wort alle Christen anspornt, Selbstbeherrschung zu üben, spricht gegen eine solche Ansicht. (2. Petrus 1:5-8) Der inspirierte Bibelschreiber brauchte den Verheirateten die natürliche Weise, in der sich die Fortpflanzungsorgane von Mann und Frau ergänzen, nicht zu erklären. Es ist offenbar, daß homosexuelle Beziehungen dieser natürlichen Weise nicht entsprechen. Daher wenden männliche und weibliche Homosexuelle andere Arten des Geschlechtsverkehrs an, was der Apostel als ein Befriedigen von „schändlichen sexuellen Gelüsten“ und als „unzüchtige“ Gewohnheiten bezeichnet. (Römer 1:24-32) Ist es vernünftig anzunehmen, daß Ehepaare, die in ihren eigenen Ehebeziehungen solch homosexuelle Arten des Verkehrs nachahmen, sich trotzdem in Gottes Augen der „schändlichen sexuellen Gelüste“ oder „schändlichen Begierden“ nicht schuldig machen würden?

      21. Ungeachtet, was für ein Leben jemand in der Vergangenheit geführt haben mag, steht ihm nun welche Gelegenheit offen?

      21 Wenn jemand das betrachtet, was die Heilige Schrift sagt, mag er erkennen, daß seine frühere Denkweise in diesen Dingen von Personen geformt wurde, die, wie die Bibel sagt, „jedes sittliche Gefühl verloren haben“. Doch kann eine Änderung vorgenommen werden. Mit Gottes Hilfe kann jemand „die neue Persönlichkeit anziehen“, die gemäß wahrer Gerechtigkeit geformt wird. (Epheser 4:17-24) Auf diese Weise zeigt er, daß er es wirklich ehrlich meint, wenn er sagt, er wolle Gottes Willen tun.

      DEINE ANSICHT BERÜHRT UNBEDINGT DEINEN FRIEDEN UND DEINE SICHERHEIT

      22. Welche unmittelbaren Segnungen erhalten diejenigen, die dem Rat aus Gottes Wort in bezug auf Geschlechtsmoral folgen?

      22 In Wirklichkeit ist es keine Last, dem Rat des Wortes Gottes hinsichtlich der Geschlechtsmoral zu folgen. Man vergleiche die Früchte einer Handlungsweise, die die Bibel umreißt, mit der hohen Zahl der Ehescheidungen in der Welt, mit ihren zerrütteten Familien, kriminellen Kindern, ihrer Prostitution und Gewalttätigkeit und ihren Mordtaten, die in Verbindung mit sexueller Leidenschaft begangen werden. (Sprüche 7:10, 25-27) Wie deutlich tritt doch die Weisheit des Wortes Gottes hervor! Dein Herz wird in bezug auf rechte Wünsche sehr gestärkt werden, wenn du die weltliche Denkweise ablehnst, die sich auf selbstsüchtige Begierden und Habsucht stützt, und deine Gedanken in Harmonie bringst mit Jehovas Rat. Statt des schnell enteilenden Vergnügens geschlechtlicher Unmoral wirst du dich eines reinen Gewissens und eines dauernden inneren Friedens erfreuen. Die Ehe- und Familienbande werden durch das zunehmende gegenseitige Vertrauen der Ehegatten und durch den zunehmenden Respekt gestärkt, den die Kinder den Eltern entgegenbringen.

      23. Inwiefern ist jemandes Ansicht über Sex ein Grund dafür, daß er zum Überleben ‘gekennzeichnet’ worden ist und in das Leben auf Gottes „neuer Erde“ eingehen wird?

      23 Verliere auch die Tatsache nicht aus den Augen, daß sogar deine Hoffnung auf ewiges Leben auf dem Spiel steht. Die Moral, die der Bibel entspricht, wird zu mehr als nur zu deiner jetzigen Gesundheit beitragen. (Sprüche 5:3-11) Sie wird zu dem Beweis beitragen, daß du die Abscheulichkeiten wahrhaft beklagst, die von Personen begangen werden, die heuchlerisch vorgeben, an Gott zu glauben, und daß du ‘gekennzeichnet’ worden bist zum Überleben und somit in das Leben auf Gottes „neuer Erde“ eingehen kannst, auf der Gerechtigkeit wohnen wird. Wie wichtig ist es also, daß du jetzt ‘dein Äußerstes tust, um schließlich von Gott fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden’. — Hesekiel 9:4-6; 2. Petrus 3:11-14.

  • Respekt vor der Gabe des Lebens
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 14

      Respekt vor der Gabe des Lebens

      1, 2. Warum sollten wir tiefen Respekt vor der Gabe des Lebens haben?

      TIEFER Respekt vor der Gabe des Lebens ist eine Grundlage wahren Friedens und der Sicherheit. Bedauerlicherweise fehlt dieser Respekt aber vielen Menschen. Wie allgemein bekannt ist, können die Menschen jemand des Lebens berauben, indem sie ihn töten; ist das Leben aber einmal verloren, so kann es kein Mensch wiedergeben.

      2 Respekt vor dem Leben sollten wir als eine heilige Pflicht betrachten. Wem gegenüber? Dem Geber des Lebens gegenüber, ihm, zu dem der Psalmist sagte: „Denn bei dir [nämlich bei Jehova Gott] ist der Quell des Lebens.“ (Psalm 36:9 [35:10, Al]) Ihm schulden wir unser Leben, und dies nicht nur, weil er die Fortpflanzung des Menschengeschlechts bis heute zugelassen und die Mittel zum Lebensunterhalt beschafft hat. (Apostelgeschichte 14:16, 17) Mehr als das, er hat veranlaßt, daß sein Sohn der Rückkäufer oder Erlöser der Menschheitsfamilie wurde und sie mit seinem eigenen kostbaren Blut erkaufte. (Römer 5:6-8; Epheser 1:7) Als Folge gibt er nun die großartige Hoffnung auf Leben in seiner gerechten neuen Ordnung all denen, die sie annehmen wollen. Das ist etwas, was wir wirklich haben möchten, nicht wahr? Sollten wir deswegen nicht tiefen Respekt vor Gottes Gabe des Lebens und große Wertschätzung dafür haben? Wie ist uns das möglich?

      3. Wie beeinflußt es jemandes Einstellung zum Leben, wenn er sich zur Unterhaltung Gewalttaten ansieht?

      3 Fürs erste werden wir uns, wenn uns ernstlich daran gelegen ist, Respekt vor dem Leben zu bekunden, nicht denen anschließen, die — nur zur Unterhaltung — ihren Sinn mit Darbietungen speisen, welche Gewalttätigkeit zur Schau stellen. Dadurch, daß sich viele Menschen zur „Unterhaltung“ Gewalttaten angesehen haben, sind sie hart und gefühllos gegenüber menschlichen Leiden und dem Verlust des Lebens geworden. Sie lernen, nur für die Gegenwart zu leben, und zeigen wenig Interesse an ihrem eigenen künftigen Wohl oder an dem Wohl irgendeines anderen. Wenn wir indes dankbar sind für Gottes Güte und für die Hoffnung, die er uns gibt, so werden wir diesem Geist widerstehen. Wir werden Wertschätzung für die Gabe Gottes, das Leben, bekunden. Das wird die Art und Weise beeinflussen, wie wir unser eigenes Leben nutzen, wie wir andere Menschen behandeln, ja selbst diejenigen betrachten, die noch nicht geboren sind.

      DAS LEBEN DER NOCH UNGEBORENEN RESPEKTIEREN

      4. (a) Wann wird Leben an einen Nachkommen weitergegeben? (b) Was zeigt, ob Gott sich schon vor der Geburt für ein Menschenleben interessiert?

      4 Das Vermögen, Leben weiterzugeben, ist ein großartiges von Gott verliehenes Vorrecht. Das Leben wird nicht bei der Geburt weitergegeben, sondern zur Zeit der Empfängnis. In der Encyclopædia Britannica wird erklärt, daß dann „die Lebensgeschichte der Einzelperson als eines besonderen und biologischen Wesens beginnt“.37 In ähnlicher Weise beginnt Gottes Interesse an einem Menschenleben schon vor der Geburt. Der Psalmist David schrieb, wobei er zu Gott sprach: „Du hieltest mich abgeschirmt im Leibe meiner Mutter. ... Deine Augen sahen selbst den Embryo von mir, und in dein Buch waren alle seine Teile eingeschrieben.“ — Psalm 139:13-16 (138:13-16, Al); Prediger 11:5.

      5. Warum sind die Argumente, die in dem Bestreben vorgebracht werden, Abtreibungen zu rechtfertigen, nicht vernünftig?

      5 In neuerer Zeit wird dem Leben von Millionen ungeborener Kinder durch Abtreibung willentlich ein Ende gemacht. Ist das in Ordnung? Einige argumentieren, das ungeborene Baby habe kein bewußtes Verständnis dessen, was Leben sei, und sei unfähig, ein vom Mutterleib getrenntes Dasein zu führen. Das trifft jedoch im Grunde genommen auch auf ein Neugeborenes zu. Bei der Geburt begreift es noch nicht, was das Leben bedeutet, und könnte ohne die ständige Fürsorge der Eltern oder anderer auch nicht weiterexistieren. Nach der Empfängnis sind alle Voraussetzungen gegeben, daß sich die lebende Zelle im Mutterleib zu einem Kind entwickeln kann, wenn das nicht verhindert wird. Einem Neugeborenen das Leben zu nehmen wird nahezu überall als ein Verbrechen angesehen. Selbst wenn ein Kind als Frühgeburt zur Welt kommt, werden große Anstrengungen gemacht, es zu retten. Warum sollte es also nicht auch als ein Verbrechen angesehen werden, wenn jemand dem Ungeborenen das Leben nimmt, um seine Weiterentwicklung und Geburt zu verhindern? Warum sollte das Leben nur zu der Zeit als heilig angesehen werden, wenn das Kind den Mutterschoß verlassen hat, und nicht auch, während es sich darin befindet?

      6. Wie zeigt die Bibel Gottes Ansicht über die Frage, ob einem ungeborenen Kind willentlich das Leben genommen werden darf?

      6 Wichtig ist nicht, wie Menschen die Sache ansehen mögen, sondern was Gott, der Geber des Lebens, sagt. Für Jehova Gott ist das Leben des ungeborenen Kindes kostbar, und es darf nicht damit gespielt werden. Er gab dem ehemaligen Volk Israel ein Gesetz, das ausdrücklich das Leben des ungeborenen Kindes schützte. Wenn sich zwei Männer rauften und eine Schwangere dabei verletzt wurde oder eine Fehlgeburt eintrat, so erlegte dieses Gesetz strenge Strafen auf. (2. Mose 21:22, 23) Offenbar wäre es noch ernster, wenn man einem ungeborenen Kind willentlich das Leben nähme. Gemäß dem Gesetz Gottes wurde, wann immer einem Menschen willentlich das Leben genommen wurde, der Schuldige als Mörder zum Tode verurteilt. (4. Mose 35:30, 31) Gott hat heute noch dieselbe hohe Achtung vor dem Leben.

      7. Wovor sind wir geschützt, wenn wir Gottes Willen hinsichtlich des Lebens eines ungeborenen Kindes respektieren?

      7 Der tiefe Respekt vor dem Willen Gottes hinsichtlich des Lebens eines ungeborenen Kindes wirkt sich zu einem wirklichen Segen aus. Indem Gott die Eltern für das Leben des Ungeborenen voll verantwortlich macht, stellt er eine Schranke auf gegen den freien Geschlechtsverkehr (Promiskuität) mit all seinen üblen Folgen — Geschlechtskrankheit, unerwünschte Schwangerschaft, illegitime Kinder, zerrüttete Familien sowie die geistige Belastung durch ein schlechtes Gewissen. Gottes Ansicht über das Leben kann jetzt in einer Familie zum Frieden beitragen und ist eine wichtige Vorbedingung, um künftige Segnungen zu empfangen.

      RESPEKT VOR DEM EIGENEN LEBEN

      8. Weshalb sollten wir Gottes Willen in bezug auf die Art und Weise, wie wir unseren eigenen Körper behandeln, respektieren?

      8 Was ist über die Art und Weise zu sagen, wie du deinen eigenen Körper behandelst, wie du mit deinem eigenen Leben umgehst? Es gibt Menschen, die sagen: „Man hat mich nicht gefragt, ob ich geboren werden möchte. Was ich also mit meinem Leben tue, ist meine Sache. Ich tue damit, was ich will.“ Muß aber eine Gabe vom Empfänger verlangt worden sein, damit er sie schätzt? Das Leben selbst ist zweifellos gut; nur die Schlechtigkeit der Menschen und die menschliche Unvollkommenheit berauben es vieler seiner Freuden. Jehova Gott kann dafür nicht die Schuld gegeben werden; er verheißt, durch seine Königreichsregierung alles zurechtzubringen. Während wir also leben, sollten wir unser Leben auf eine Weise führen, die vor seinem Willen und Vorhaben Respekt offenbart. — Römer 12:1.

      9. Was sagt die Bibel über Schlemmerei und Trunkenheit?

      9 Eine Möglichkeit, wie wir diese Wertschätzung bekunden können, ist Mäßigkeit im Essen und Trinken. Gott verurteilt Schlemmerei und Trunkenheit. (Sprüche 23:20, 21) Gleichwie es richtig ist, im Essen mäßig zu sein, so soll man auch im Genuß alkoholischer Getränke mäßig sein. Das geht aus vielen Schrifttexten hervor. — 5. Mose 14:26; Jesaja 25:6; Lukas 7:33, 34; 1. Timotheus 5:23.

      10. (a) Wie zeigt ein Trinker Mißachtung vor dem Leben? (b) Warum ist es wichtig, Trunkenheit zu meiden, wie dies aus 1. Korinther 6:9, 10 hervorgeht?

      10 Somit wird in der Bibel nicht das Trinken, sondern die Trunkenheit verurteilt, und das mit gutem Grund, denn Trunkenheit schadet dem Körper, veranlaßt jemand, unvernünftig zu handeln, und kann ihn sogar zu einer Gefahr für andere machen. (Sprüche 23:29-35; Epheser 5:18) Trunkenheit kann das Leben verkürzen und führt oft zu Leberzirrhose. In den Vereinigten Staaten allein, wo vielleicht neun Millionen Menschen an einer gewissen Form des Alkoholismus leiden, wird der jährliche Gesamtverlust, entstanden durch eventuellen Lohnausfall, durch Unfälle, ärztliche Behandlung und Verbrechen, auf über 750 Millionen Dollar geschätzt. Welche Kosten aber durch die Zerrüttung der Familien, das ruinierte Leben und durch menschliche Leiden entstehen, kann „nicht berechnet werden“ (The Pharmacological Basis of Therapeutics, 1970, S. 291). Es überrascht daher nicht, daß der Apostel Paulus sagt: „Laßt euch nicht irreführen. Weder Hurer ... noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Erpresser werden Gottes Königreich ererben.“ — 1. Korinther 6:9, 10.

      11. Ist es vernünftig, zu versuchen, den persönlichen Problemen durch übermäßiges Trinken zu entgehen?

      11 Einige empfinden allerdings die niederdrückenden Auswirkungen der Weltverhältnisse schmerzlich. Kriege und Verbrechen, Inflation und Armut, die Spannungen und der Druck in der Welt verursachen persönliche Probleme, die die Menschen quälen. Nichts kann aber gewonnen werden, wenn man all diesem durch schädliche Ausschweifungen zu entgehen sucht. Dadurch schafft man sich selbst und anderen nur noch weitere Probleme und büßt in der Folge seine Würde ein und verfehlt seinen Lebenszweck.

      GEBRAUCH VON DROGEN

      12. Warum wenden sich viele dem Gebrauch von Drogen zu?

      12 Immer mehr Menschen wenden sich in dem Bestreben, den Problemen des Lebens zu entgehen, Drogen zu. Natürlich werden viele Drogen zu medizinischen Zwecken verwandt. Personen, die krank sind, mögen sie als Hilfsmittel zur Wiederherstellung von einer schweren Krankheit gebrauchen müssen. Was ist aber über den Gebrauch von Drogen oder Rauschmitteln zu sagen, wenn es nicht um die Behandlung einer Krankheit geht, sondern wenn es denjenigen, der sie gebraucht, danach verlangt, in einem traumhaften Zustand zu leben oder sogar in eine Art Trance versetzt zu werden? Wie wird das Leben dessen, der Drogen benutzt, davon berührt?

      13. Welche Wirkungen haben einige dieser Rauschmittel auf die Person, die sie gebraucht, und was zeigen die biblischen Grundsätze in bezug auf ihren Gebrauch?

      13 Heute gebrauchen viele, die nach solchen Glücksgefühlen trachten, „harte“ Drogen wie Heroin und Kokain, oder sie gebrauchen sogenannte „psychedelische“ Rauschgifte wie LSD. Einige verwenden große Dosen Amphetamintabletten und Barbiturate. Was ist die Folge? Der Gebrauch dieser Rauschmittel führt leicht zum Verlust der Selbstbeherrschung und ruft ähnliche Wirkungen hervor, wie man sie bei Betrunkenen sieht. (1. Korinther 6:9, 10; Sprüche 23:33) Es wird allgemein anerkannt, selbst von den meisten Rauschgiftgenießern, daß diese Drogen gefährlich sein können. In der Stadt New York zum Beispiel ist die Sucht nach Heroin die hauptsächliche Todesursache unter Personen im Alter zwischen 18 und 35 Jahren. Was für eine grobe Mißachtung der Gabe des Lebens!

      14, 15. Weshalb bekunden Personen, die Marihuana rauchen, nicht wirkliche Achtung vor der Gabe des Lebens, obwohl allgemein angenommen wird, Marihuana mache nicht süchtig?

      14 Was aber ist von dem Gebrauch von Marihuana zu sagen, das allgemein als eine Droge angesehen wird, die nicht süchtig mache? Auch Marihuana kann auf verschiedene Weise gefährlich sein. In einer Broschüre, die vom amerikanischen Ministerium für Gesundheit, Erziehung und Wohlfahrtswesen herausgegeben worden ist, wird darauf hingewiesen. Darin wird erklärt, daß „Personen, die eine verbotene Droge verwenden, durch Kontakte mit Drogenverkäufern und anderen, die Drogen gebrauchen, verschiedenen anderen Arten von Drogen ausgesetzt sein mögen“. Ebenso heißt es in einem Bericht, der im U.S. News & World Report vom 1. Februar 1971 unter der Überschrift „Neueste Feststellungen in bezug auf Marihuana“ erschienen ist, daß „es Beweise gibt, wonach Personen, die sich aus psychologischen Gründen auf Drogen verlassen — in der Überzeugung, dadurch von Spannungen und Depressionen befreit zu werden —, wahrscheinlich zu stärkeren Rauschmitteln übergehen werden“.

      15 Aber auch wenn dies nicht geschieht, kann das Rauchen von Marihuana selbst gefährlich sein. Obwohl die Ansichten etwas verschieden sind, ist es doch beachtenswert, daß eine Untersuchung folgendes an den Tag brachte: „Genügend große Dosen ... können — wiewohl vorübergehend — unvorhergesehene akute psychotische Episoden verursachen, die sich in Form von Illusionen, Halluzinationen, Wahnsinn, Depressionen und Panik äußern.“38 In demselben Bericht wird auch gesagt, daß der fortgesetzte, regelmäßige Gebrauch von Marihuana nachteilige Auswirkungen auf den Körper haben kann, wie „Leberschaden, genetische Defekte, Gehirnschaden und Leiden der oberen Atemwege“. Bekundet jemand, der Marihuana gebraucht, angesichts solch möglicher Risiken Respekt vor der Gabe des Lebens?

      16. Welcher anderen ernsten Gefahr kann der Gebrauch von Rauschmitteln eine Person aussetzen, und wie sollte das unsere Ansicht über die Sache berühren?

      16 Es gibt noch einen weiteren triftigen Grund, weshalb man es vermeiden sollte, zum Erlangen eines falschen Gefühls des Wohlbefindens Rauschmittel zu gebrauchen. Sie können jemandem den Weg bahnen, auf dem er unter die Gewalt der Dämonen kommt. Viele, die Drogen gebrauchen, erkennen selbst an, daß der Gebrauch von Rauschmitteln oft von einer Verwicklung in okkulte Bräuche begleitet ist. Diese Verquickung von Rauschmitteln mit dem Okkultismus ist keineswegs neu. Zauberer gebrauchten schon in der Vergangenheit Drogen. In dem Expository Dictionary of New Testament Words von Vine wird gesagt: „In der Zauberei waren mit dem Gebrauch von einfach oder stark wirkenden Rauschmitteln allgemein Beschwörungen und Bitten an okkulte Mächte verbunden ..., um den Bewerber mit den geheimnisvollen Mitteln und Kräften des Zauberers zu durchdringen.“ Diese Kommentare werden in Verbindung mit dem griechischen Wort gegeben, das in Galater 5:20 mit „Ausübung von Spiritismus“ (pharmakía, buchstäblich: „Gebrauch von Drogen“) wiedergegeben wird. (Siehe auch Offenbarung 9:21, 18:23.) So kann heute wie in vergangenen Zeiten durch Drogen jemand dem Einfluß der Dämonen ausgesetzt werden. Wie könnte sich jemand, der ein loyaler Diener Jehovas sein will, nur um einer momentan heiteren Stimmung willen einer solchen Gefahr aussetzen?

      17, 18. (a) Welche anderen üblen Folgen hat der Drogengebrauch? (b) Wie also betrachten Jehovas christliche Zeugen den Gebrauch von Drogen?

      17 Wie allgemein bekannt ist, ist der Drogengebrauch untrennbar mit Verbrechen und dem sittlichen Zusammenbruch der Gesellschaft verbunden. Ungesetzlicher Drogenverkauf ist eine Hauptquelle der Einkünfte des organisierten Verbrechertums. Ein großer Prozentsatz der Drogensüchtigen begeht Diebstähle und verübt Einbrüche zur Unterstützung seiner Gewohnheit. Andere wenden sich der Prostitution zu. Tausende von Familien werden auseinandergerissen, wann immer ein Familienglied süchtig wird. Werdende Mütter übertragen die Sucht auf ihre Babys, die unter den Qualen der Entwöhnungskur bisweilen sterben. Und in den meisten Ländern ist der Besitz solch gefährlicher Rauschmittel und ihr Gebrauch für nichtmedizinische Zwecke ungesetzlich. — Matthäus 22:17-21.

      18 Wünschst du, irgend etwas mit einem Brauch zu tun zu haben, der mit all diesen schlechten Folgen in Zusammenhang steht? Jehovas christliche Zeugen wünschen das nicht! Sie möchten keine Drogen um des Nervenkitzels willen genießen oder um der Wirklichkeit zu entfliehen. Sie haben hohe Achtung vor dem Leben und wollen ihr Leben auf eine Weise gebrauchen, die mit Gottes Willen übereinstimmt.

      DER GEBRAUCH DES TABAKS UND ÄHNLICHER ERZEUGNISSE

      19. Weshalb spielt der Respekt vor der Gabe des Lebens in Verbindung mit dem Gebrauch von Tabak, der Betelnuß und der Blätter des Kokastrauches eine Rolle?

      19 Noch weiter verbreitet ist heute der Gebrauch von Tabak und in einigen Ländern der Gebrauch der Betelnuß und der Blätter des Kokastrauches. Obwohl Millionen Menschen in der ganzen Welt diese Erzeugnisse gebrauchen, ist doch bekannt, daß sie für den Körper und in gewissen Fällen auch für den Geist schädlich sind. Regierungen haben vor dem Tabak gewarnt, weil durch das Rauchen Lungenkrebs, Herzleiden, chronische Bronchitis und Emphyseme entstehen können. Zeigt es Respekt vor der Gabe des Lebens, wenn man solch schädliche Erzeugnisse, die süchtig machen, gebraucht?

      20, 21. (a) Bedeutet die Tatsache, daß die Bibel solche Gewohnheiten nicht ausdrücklich verurteilt, daß sie in Ordnung sind? (b) Welche biblischen Grundsätze zeigen, daß solche Gewohnheiten keinen Platz im Leben einer Person haben, die ernstlich den Willen Gottes tun möchte?

      20 Jemand mag sagen, alle diese Dinge gehörten ja zu Gottes Schöpfung. Das stimmt, aber dies trifft auch im Fall von Pilzen zu, und doch sind einige Sorten lebensgefährlich, wenn der Mensch sie ißt. Ein anderer mag sagen, die Bibel erwähne oder verdamme solche Gewohnheiten nicht ausdrücklich. Allerdings tut sie das nicht, aber wie wir gesehen haben, gibt es viele Dinge, die in der Bibel nicht ausdrücklich verurteilt werden und die dennoch offensichtlich verkehrt sind. Die Bibel verbietet zum Beispiel nirgends ausdrücklich, daß man den Hinterhof des Nachbarn als Müllabladeplatz benutzt. Dennoch sollte das Gebot, ‘den Nächsten zu lieben wie sich selbst’, für jeden von uns genügen, um zu erkennen, wie verkehrt das wäre. — Matthäus 22:39.

      21 In 2. Korinther 7:1 gebietet uns Gottes Wort, „uns selbst [zu] reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen“. Damit etwas „heilig“ ist, muß es „hell, rein, unbefleckt, unverderbt“ sein. Jehova Gott hält sich rein und frei von Verderbtheit und läßt sich nie dazu herab, auf unheilige Weise zu handeln. Mit Recht erwartet Gott von uns, daß wir in dem uns Menschen möglichen Maß fortfahren, ‘die Heiligkeit zu vervollkommnen’. (Römer 12:1) Ferner erwartet er von uns, daß wir ‘ihn lieben mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft’. Doch wie kann jemand dies tun, wenn er Gewohnheiten frönt, die seinen Körper beflecken, seiner Gesundheit schaden und sein Leben verkürzen? — Markus 12:29, 30.

      22. Wodurch kann sich jemand aus der Macht einer schlechten Gewohnheit befreien?

      22 Obwohl die eine oder andere dieser Gewohnheiten eine Person wie mit einem „Würgegriff“ festzuhalten scheint, kann sie sie doch überwinden und Freiheit erlangen. Die Erkenntnis Gottes und seines großartigen Vorhabens gibt ihr dazu einen mächtigen Antrieb. Eine Person kann ‘erneuert werden in der Kraft, die ihren Sinn antreibt’. (Epheser 4:23) Das wird einen neuen Lebensweg öffnen, einen Weg der zu persönlicher Befriedigung führt und Gott zur Ehre gereicht.

      RESPEKT VOR DEM DURCH BLUT DARGESTELLTEN LEBEN

      23. (a) Welche einzige Verwendung des Blutes hat Gott in seinem Gesetz, das Israel gegeben wurde, gebilligt? (b) Warum sollte uns die Bedeutung jener Schlachtopfer veranlassen, Gottes Willen in dieser Sache sorgfältig zu betrachten?

      23 Wenn wir vom Leben sprechen, verdient es auch unser Blut, in Betracht gezogen zu werden. Gott hat das Blut, sowohl das des Menschen als das der Tiere, zum Symbol des Lebens gemacht. Dies geht aus dem Gesetz hervor, das er Noah und seinen Söhnen gab, von denen wir alle abstammen, und auch aus seinem späteren Gesetz, das er der Nation Israel gab. Die einzige Verwendung des Blutes, die damals von Gott gebilligt wurde, war diejenige in Verbindung mit Schlachtopfern, die gemäß seinen Anweisungen auf dem Altar dargebracht wurden. (1. Mose 9:3, 4; 3. Mose 17:10-14) Jene Schlachtopfer veranschaulichten alle das eine Opfer des Sohnes Gottes, durch das er sein Lebensblut zugunsten der Menschen vergoß. (Hebräer 9:11-14) Das an sich sollte uns veranlassen, dem Willen Gottes in dieser Sache besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

      24. Was sagt Apostelgeschichte 15:28, 29 hinsichtlich der Ansicht, die Christen über den Gebrauch von Blut haben sollten?

      24 Ist Gottes Einschränkung des Gebrauchs des Blutes für wahre Christen immer noch bindend? Jawohl. Das geht aus der offiziellen Erklärung hervor, die die Apostel und andere Älteste der Christenversammlung im ersten Jahrhundert abgaben. Unter der Leitung des Geistes Gottes schrieben sie: „Der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch der Dinge zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie des Blutes und des Erwürgten [also des nicht Ausgebluteten] und der Hurerei. Wenn ihr euch vor diesen Dingen sorgfältig bewahrt, wird es euch wohlgehen.“ — Apostelgeschichte 15:28, 29.

      25. Durch welche Gewohnheiten zeigt die Welt Mißachtung vor Gottes Gesetz hinsichtlich des Blutes?

      25 Heute mißachten jedoch viele Personen Gottes Willen hinsichtlich dieses höchst wichtigen Lebenselementes völlig. Sie gebrauchen unterschiedslos Blut in Speisen, zu medizinischen Zwecken, sogar als Zutat in Handelsprodukten, auch in Düngemitteln. Ist das nicht bezeichnend für eine Welt, in der die Gabe des Lebens so sehr mißachtet wird? Wenn wir aber das Leben und unsere Verantwortung Gott gegenüber aufrichtig schätzen, werden wir seinen Willen nicht außer acht lassen noch ihn durch die Verletzung seiner ausdrücklichen Gebote kränken.

      26, 27. Warum würde man keinen wirklichen Respekt vor der Gabe des Lebens offenbaren, wenn man sein gegenwärtiges Leben dadurch retten wollte, daß man Gott ungehorsam wäre?

      26 Während wir also um unsere Gesundheit besorgt sein müssen und danach trachten sollten, unser Leben als eine Gabe Gottes zu schützen, gibt es selbst hierbei gewisse Grenzen, die zu beachten sind. Gottes Sohn zeigte dies klar, als er sagte: „Wer seine Seele [oder: sein Leben] liebhat, vernichtet sie; wer aber seine Seele in dieser Welt haßt, wird sie zum ewigen Leben bewahren.“ — Johannes 12:25.

      27 Was bedeutet das? Es bedeutet, daß der wahre Diener Gottes den Tod dem Ungehorsam vorziehen würde, wenn er vor der Wahl stände, Gott zu gehorchen und dem Tod ins Auge zu sehen oder Gott nicht zu gehorchen und sich sein gegenwärtiges Leben zu erhalten. Wenn Jesus Christus Gott ungehorsam gewesen wäre, hätte er dem Tod am Pfahl entgehen können, aber er blieb gehorsam. Auch hatten schon Männer vor ihm dieselbe unverbrüchliche Ergebenheit dem Willen Gottes gegenüber gezeigt. (Matthäus 26:38, 39, 51-54; Hebräer 11:32-38) Sie ließen nicht zu, daß ihr derzeitiges Leben sie daran hinderte, für das ewige Leben in Betracht zu kommen.

      28. Worauf bereiten wir uns vor, wenn wir Wertschätzung für die biblische Ansicht über das Leben haben?

      28 Betrachtest auch du das Leben so? Verstehst du, daß du in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes leben mußt, wenn das Leben einen wirklichen Sinn haben soll? Sich diese Ansicht zu eigen zu machen gehört jetzt zu der Vorbereitung auf das Leben in Gottes neuer Ordnung. Welches Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit wird man dann überall und zu irgendeiner Zeit haben, da man weiß, daß alle auf Erden Lebenden wirklichen Respekt vor Gottes Gabe des Lebens haben!

  • Warum um das besorgt sein, was mit anderen Menschen geschieht?
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 15

      Warum um das besorgt sein, was mit anderen Menschen geschieht?

      1. (a) Was hat viele Menschen zu der Folgerung veranlaßt, daß sie nur für sich selbst sorgen müßten und nicht zu sehr um andere besorgt sein sollten? (b) Was ist die Folge gewesen?

      SELBSTLOSES Interesse am Wohle anderer ist heute selten geworden. Es stimmt, daß wir alle mit der Fähigkeit zu lieben geboren worden sind. Aber wenn jemand findet, daß ihn andere in unfairer Weise zu übervorteilen suchen oder daß seine eigenen Bemühungen, Liebe zu erweisen, falsch verstanden werden, mag er folgern, es sei das beste, einfach nur für sich selbst zu sorgen. Andere Menschen, die sehen, daß es Personen, die ihren Mitmenschen um selbstischer Vorteile willen ausbeuten, materiell oft gutgeht, mögen denken, dies sei der Weg zum Erfolg. Als Folge haben die meisten Leute sehr wenig wahre Freunde, wenn überhaupt welche. Es herrscht ein Geist des Mißtrauens und Argwohns. Was ist an diesem unglücklichen Zustand schuld?

      2 (a) Wie kennzeichnet die Bibel die Wurzel des Problems? (b) Was bedeutet es, Gott zu „kennen“?

      2 Was fehlt, ist Liebe, eine Liebe, die sich aufrichtig um das dauernde Wohl anderer Menschen kümmert. Und warum fehlt sie? Die Bibel geht dem Problem direkt an die Wurzel, wenn sie erklärt: „Wer nicht liebt, hat Gott nicht kennengelernt, weil Gott Liebe ist.“ (1. Johannes 4:8) O ja, es stimmt, daß es selbstsüchtige Personen gibt, die bekennen, an Gott zu glauben, und die sogar die Kirche besuchen. Aber es ist eine Tatsache, daß sie Gott nicht wirklich kennen. Gott zu „kennen“ bedeutet, mit seiner Persönlichkeit gut vertraut zu sein, seine Autorität anzuerkennen und dann in Übereinstimmung damit zu handeln. (Jeremia 22:16; Titus 1:16) Um also wahre Freude am Leben zu haben, müssen wir Gott gut kennenlernen und das, was wir lernen, anwenden, und dies ist nur möglich, wenn wir in reichem Maße Liebe zum Ausdruck bringen und auch Liebe empfangen.

      3. Wie hat Gott in hervorragender Weise seine Liebe zur Menschheit kundgemacht?

      3 „Dadurch wurde die Liebe Gottes in unserem Fall kundgemacht, daß Gott seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben erlangen könnten“, schrieb der Apostel Johannes. „Die Liebe besteht in dieser Hinsicht nicht darin, daß wir Gott [zuerst] geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und seinen Sohn als ein Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat. Geliebte, wenn Gott uns so geliebt hat, dann sind wir selbst verpflichtet, einander zu lieben.“ (1. Johannes 4:9-11) Gott hielt sich nicht davon zurück, den Menschen Liebe zu erweisen, noch ließ er zu, daß das lieblose Verhalten der Menschen seine eigene Liebe dämpfte. So wird in Römer 5:8 gesagt: „Gott ... empfiehlt seine eigene Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns starb, während wir noch Sünder waren.“

      4. Welches Empfinden erweckt das in dir persönlich Gott gegenüber?

      4 Wie viele Menschen gibt es, die du so sehr liebst, daß du bereit wärst, dein Leben für sie niederzulegen — Menschen die niemals etwas für dich getan haben? Wenn du ein Vater oder eine Mutter bist und dich die natürliche Zuneigung dazu treibt, das Leben deines Kindes auf Kosten deines eigenen zu schützen, für wen wärest du dann bereit, dein Kind sterben zu lassen? Diese Art Liebe hat Gott uns erwiesen. (Johannes 3:16) Welches Empfinden gegenüber Gott erweckt das in dir? Wenn wir wirklich das wertschätzen, was er getan hat, werden wir finden, daß es keine Last ist, seinen Geboten zu gehorchen. — 1. Johannes 5:3.

      5. (a) Wie lautet das „neue Gebot“, das Jesus seinen Jüngern gab? (b) Wie ist unsere Ergebenheit Gott als dem Herrscher gegenüber hiermit verknüpft? (c) Was also sollten wir für diejenigen tun, die mit uns Gott dienen?

      5 In der Nacht vor seinem Tode gab Jesus seinen Jüngern eines jener Gebote. Es sollte sie als Personen kennzeichnen, die von den übrigen Menschen der Welt verschieden wären. Er sprach: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt.“ Das Gebot war in dem Sinne „neu“, daß ihnen gesagt wurde, andere nicht nur wie sich selbst zu lieben, sondern, wie Jesus sagte, „so, wie ich euch geliebt habe“. Das würde bedeuten, daß sie sogar bereit wären, ihr Leben füreinander niederzulegen. (Johannes 13:34, 35; 1. Johannes 3:16) Dadurch, daß wir eine solche Liebe bekunden, zeigen wir auch unsere Ergebenheit Gott gegenüber. Wie denn? Indem wir beweisen, daß der Teufel ein Lügner ist, der fälschlich behauptete, daß kein Mensch Gott unablässig gehorchen würde, wenn sein eigenes Leben, seine Seele, in Gefahr käme. (Hiob 2:1-10) Offenbar fordert der Gehorsam gegenüber diesem „neuen Gebot“ ein tiefes Interesse füreinander. Es bedeutet, daß wir keine Mühe scheuen, nicht einmal den Einsatz unseres eigenen Lebens, um anderen Dienern Gottes, wenn es erforderlich ist, geistige und materielle Hilfe zu leisten. — Jakobus 1:27; 2:15, 16; 1. Thessalonicher 2:8.

      6. Wem muß außerdem Liebe erwiesen werden, und weshalb?

      6 Liebevolle Taten sollten aber nicht nur auf Mitgläubige beschränkt werden. Christus ist für die Menschenwelt gestorben, nicht nur für diejenigen, die während seiner irdischen Dienstzeit seine Jünger geworden waren. Daher spornt die Heilige Schrift uns an: „Laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die uns im Glauben verwandt sind.“ (Galater 6:10) Es gibt viele Gelegenheiten, dies täglich in unserem Leben zu tun. Wenn wir im Erweisen von Liebe anderen gegenüber nicht kleinlich, sondern freigebig und großmütig sind, erbringen wir den Beweis, daß wir wirklich ‘Söhne unseres Vaters in den Himmeln sind, der seine Sonne aufgehen läßt über Böse und Gute und es regnen läßt über Gerechte und Ungerechte’. — Matthäus 5:43-48.

      ACHTUNG VOR ANDEREN UND VOR DEREN EIGENTUM

      7. Was mag leicht die Art beeinflussen, wie wir andere und deren Eigentum behandeln?

      7 Wir leben inmitten einer lieblosen Welt. Du erkennst vielleicht, daß du nicht immer so rücksichtsvoll gegen andere gewesen bist, wie du es hättest sein können. Selbst diejenigen, die wissen, was recht ist, nehmen schnell schlechte Gewohnheiten von Personen an, mit denen sie verbunden sind. (1. Korinther 15:33) Wenn also jemand Gott dienen will, ist es nötig, daß er sich bewußt anstrengt, ‘seinen Sinn neuzugestalten’. (Römer 12:1, 2) Er muß seine Einstellung gegenüber anderen und gegenüber ihrem Eigentum ändern.

      8. (a) Was zeigt die weitverbreitete Mißachtung vor dem Eigentum anderer? (b) Welche Worte in der Bibel würden — wenn sie angewandt werden — eine Person davon zurückhalten, solche Dinge zu tun?

      8 In einigen Gebieten wird das Eigentum anderer Menschen empörend mißachtet. Nur des „Nervenkitzels“ wegen zerstören Jugendliche sowohl privates wie öffentliches Eigentum, oder sie verunstalten absichtlich Gegenstände, für deren Anschaffung andere schwer gearbeitet haben. Andere, die bestürzt sein mögen über einen solchen Wandalismus, tragen noch dazu bei, indem sie Abfall in Parks, auf Straßen oder in öffentlichen Gebäuden, wo immer sie gerade sein mögen, wegwerfen. Ist es liebevoll, so zu handeln? Ist es in Übereinstimmung mit der Ermahnung Jesu: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun.“? (Matthäus 7:12) Zeigt ein solches Benehmen, daß jemand in voller Übereinstimmung mit Gottes Vorhaben für diese Erde ist, die ein Paradies werden soll?

      9. (a) Wie berührt das Stehlen das Leben eines jeden? (b) Warum ist das Stehlen unrecht in Gottes Augen?

      9 Die Sorge um Leben und Besitztümer macht es an vielen Orten notwendig, die Türen verschlossen zu halten oder die Fenster zu vergittern oder einen Wachhund zu haben. In den Geschäften müssen Preise erhöht werden, um für Gestohlenes Ersatz zu bekommen. Das Stehlen ist üblich geworden; aber es hat keinen Platz im Leben derer, die sich auf ein Leben in Gottes neuer Ordnung vorbereiten. Sie müssen lernen, auf eine Weise zu handeln, die zur Sicherheit ihrer Mitmenschen beiträgt. Die Bibel zeigt, daß es die „Gabe Gottes“ ist, daß ein Mensch imstande sein sollte, ‘Gutes zu sehen für all seine harte Arbeit’. Somit ist es verkehrt, zu versuchen, einen Menschen des Ertrages seiner Arbeit zu berauben. (Prediger 3:13; 5:18) Es gibt viele Menschen, die in der Vergangenheit unehrlich waren, die sich aber geändert haben. Nicht nur unterlassen sie es zu stehlen, sondern sie haben auch die Freude kennengelernt, anderen etwas zu geben. (Apostelgeschichte 20:35) Da sie Gott zu gefallen wünschen, haben sie sich zu Herzen genommen, was in Epheser 4:28 geschrieben steht: „Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben.“

      10. (a) Wie können wir durch die Art, wie wir mit anderen sprechen, zeigen, daß wir Rücksicht auf sie nehmen? (b) Was wird jemandem eine Hilfe sein, zu lernen, wie er auf diese Weise Liebe bekunden kann?

      10 Oft benötigen andere nicht etwas Materielles, sondern einfach, daß ihnen persönlich eine Freundlichkeit erwiesen wird, besonders wenn etwas mißlingt. Was geschieht jedoch öfter, wenn jemandes Verfehlungen oder Versehen ans Licht kommen? Es ist nichts Außergewöhnliches, Wutausbrüche, lautes Schreien, Schimpfworte oder schneidende Bemerkungen zu hören. Selbst Personen, die anerkennen, daß dies verkehrt ist, verfehlen, ihre Zunge zu beherrschen. Was kann jemandem helfen, eine solche Gewohnheit abzulegen? Im Grunde genommen fehlt es an Liebe, und das zeigt, daß es nötig ist, Gott kennenzulernen. Wenn jemand wirklich versteht, in welchem Maße Gott barmherzig mit ihm gehandelt hat, wird er es nicht so schwierig finden, anderen zu vergeben. Indem er Gottes Beispiel nachahmt, mag er außerdem sogar beginnen, Mittel und Wege zu suchen, wie er dem Missetäter im Hinblick auf eine Besserung liebevoll Beistand leisten kann. — Matthäus 18:21-35; Epheser 4:31 bis 5:2.

      11. Warum sollten wir keine Schimpfworte gebrauchen, auch wenn andere zu uns unfreundlich sind?

      11 Es stimmt, daß andere Menschen in ihrem Umgang mit uns diesen vortrefflichen Rat aus Gottes Wort nicht anwenden mögen. Trotz unserer aufrichtigen Beweggründe mögen wir bisweilen finden, daß wir der Gegenstand ihrer grausamen Mißhandlung sind. Was werden wir dann tun? Die Bibel gibt den Rat: „Laß dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse stets mit dem Guten.“ (Römer 12:17-21; 1. Petrus 2:21-23) Unerwartete Freundlichkeit unsererseits mag ihre Einstellung tatsächlich mildern und sie veranlassen, ihre guten Eigenschaften zu offenbaren. Was auch immer ihre Reaktion ist, wir können sicher sein, daß wir, wenn wir uns den Wegen Gottes anpassen, den Beweis erbringen, daß wir seine Art der Herrschaft unterstützen, die auf Liebe gegründet ist.

      RASSISCHE, NATIONALE UND GESELLSCHAFTLICHE VORURTEILE ÜBERWINDEN

      12, 13. Wie hilft die Bibel einer Person, rassische, nationale oder gesellschaftliche Vorurteile zu verbannen?

      12 Jemand, der wahre Liebe zu den Menschen hat, läßt sich nicht durch Rasse, Hautfarbe, Nationalität oder den gesellschaftlichen Stand beeinflussen. Warum nicht? Weil er die biblische Wahrheit versteht, daß Gott „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht“ hat. (Apostelgeschichte 17:26) Alle Menschen sind daher miteinander verwandt. Keine Rasse ist durch Geburt einer anderen überlegen.

      13 Niemand hat irgendeinen Grund, sich wegen seiner Abstammung, Rasse, Hautfarbe, Nationalität oder seiner Stellung im Leben zu rühmen. „Alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ (Römer 3:23) Um Gerechtigkeit zu erlangen, müssen sich alle auf das Loskaufsopfer Christi verlassen. Und die Bibel zeigt, daß diejenigen, die das tun und in der kommenden „großen Drangsal“ verschont werden, aus „allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ herausgenommen werden. — Offenbarung 7:9, 14-17.

      14. Warum ist eine schlechte Erfahrung, die man persönlich gemacht hat, kein triftiger Grund, gegen Menschen einer bestimmten Rasse oder Nationalität hartherzig zu sein?

      14 Bei dem Versuch, sein Vorurteil zu rechtfertigen, mag sich ein Mensch an eine schlechte Erfahrung erinnern, die er mit jemandem von einer bestimmten Rasse oder Nationalität gemacht hat. Aber es ist gut, sich daran zu erinnern, daß nicht jeder Mensch von dieser Rasse oder Nationalität in das Unrechttun verwickelt war. Überdies haben sich Personen der eigenen Rasse oder Nationalität zweifellos auch schon der gleichen Dinge schuldig gemacht. Wenn wir in Gottes friedlicher neuer Ordnung zu leben hoffen, müssen wir unser Herz von irgendwelchem Stolz reinigen, der uns anderen Menschen entfremden will.

      15. Wenn jemandes Bemerkungen über Rasse oder Nationalität einen Mitgläubigen zu Fall brächten, wie würde dies seinen eigenen Stand vor Gott und Christus berühren?

      15 Was in unserem Herzen ist, wird sich früher oder später in unseren Worten zeigen. So sagte Christus Jesus: „Aus der Fülle des Herzens redet ... [der] Mund.“ (Lukas 6:45) Was nun, wenn Worte, die ein Vorurteil gegenüber Menschen einer anderen Rasse oder Nationalität widerspiegeln, jemand zu Fall bringen sollten, der für Gottes Rettungsvorkehrung Interesse zeigte? Das könnte zu ernsten Folgen für denjenigen führen, der sich lieblos äußerte. Christus Jesus warnte davor: „Wer irgend aber einen von diesen Kleinen, die glauben, straucheln macht, für den wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein, wie er von einem Esel gedreht wird, um den Hals gelegt und er tatsächlich ins Meer geworfen würde.“ — Markus 9:42.

      16. Wie gab Jesus zu erkennen, auf welch unparteiische Weise wir zeigen sollten, daß wir um andere besorgt sind?

      16 Ein Christ hat die Verpflichtung, sich für andere — ohne Rücksicht auf Rasse, Nationalität oder deren Stellung im Leben — zu interessieren. (Jakobus 2:1-9) Jesus äußerte sich über diesen Punkt treffend, als er sprach: „Wenn du ein Gastmahl veranstaltest, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, und du wirst glücklich sein, weil sie nichts haben, dir zu vergelten.“ (Lukas 14:13, 14) Wenn wir auf diese Weise zeigen, daß wir um andere sehr besorgt sind, beweisen wir, daß wir in Wahrheit die Eigenschaften Gottes widerspiegeln.

      LIEBENDES INTERESSE AM EWIGEN WOHL ANDERER

      17. (a) Was ist das Wertvollste, was wir mit anderen teilen können? (b) Warum sollten wir uns dazu getrieben fühlen?

      17 Unser Interesse an anderen sollte sich natürlich nicht auf ihre gegenwärtigen körperlichen Bedürfnisse beschränken. Auch wäre unsere Liebe nicht vollständig, wenn wir einfach freundlich wären in unserem Umgang mit Menschen aller Rassen, Nationalitäten und Stellungen. Damit das Leben dieser Personen einen wirklichen Sinn hat, brauchen sie die Erkenntnis Jehovas Gottes und seines Vorhabens. Im Gebet zu seinem Vater sagte Jesus Christus: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ (Johannes 17:3) Wenn du dieses Buch von Anfang an gelesen hast, weißt du, wie du diesen Preis ergreifen kannst. Du hast selbst gesehen, was die Heilige Schrift über die vorausgesagte „große Drangsal“ und die äußeren Anzeichen, die deren Nähe bestätigen, sagt. Du weißt, daß Gottes Königreich die einzige Hoffnung für die Menschheit ist. Auch andere Menschen benötigen diese lebenswichtige Erkenntnis. Treibt dich die Liebe zu Jehova und zu deinen Mitmenschen dazu an, diese Erkenntnis mit ihnen zu teilen?

      18. (a) Welches Werk hat Jesus in Matthäus 24:14 für unsere Tage vorausgesagt? (b) Wie sollten wir die Teilnahme daran ansehen?

      18 Als Jesus von dem „Abschluß des Systems der Dinge“ sprach, sagte er voraus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:14) Welch ein Vorrecht, den souveränen Herrscher des Universums, Jehova selbst, als einer seiner Zeugen zu vertreten! Noch bietet sich die Gelegenheit zur Teilnahme an diesem besonderen Werk, das Gottes Sohn vorausgesagt hat, doch nicht mehr allzulange.

      19. Weshalb sollten wir nicht zulassen, daß irgendein Gefühl persönlicher Unfähigkeit uns davon zurückhält, an diesem Werk teilzunehmen?

      19 Wenn wir über die Aussicht, als einer der christlichen Zeugen Jehovas an diesem Werk teilzunehmen, nachdenken, ist es gut, zu erkennen, daß nicht jemandes persönliches Redetalent das Herz derer öffnet, die wohlwollend auf die gute Botschaft hören, sondern daß Gott das tut. (Apostelgeschichte 16:14) Wenn du von einem willigen Herzen angetrieben wirst, so kann Jehova dich dazu gebrauchen, seinen Willen zu vollbringen. Die Botschaft kommt von ihm, und er veranlaßt, daß durch sie Ergebnisse erzielt werden. (1. Korinther 3:6) Beachte, was der Apostel Paulus in bezug auf seinen eigenen Fall sagte: „Durch den Christus nun haben wir solche Zuversicht gegenüber Gott. Nicht, daß wir aus uns selbst hinreichend befähigt sind, etwas als von uns selbst kommend anzusehen, sondern unsere hinreichende Befähigung kommt von Gott.“ — 2. Korinther 3:4-6.

      20. (a) Wird jedermann auf die gute Botschaft günstig reagieren? (b) Inwiefern vollbringen wir Gutes, wenn wir den Leuten predigen, die gleichgültig sind oder gar Widerstand leisten?

      20 Wir sollten natürlich nicht erwarten, daß jedermann auf die gute Botschaft günstig reagiert. Viele werden gleichgültig sein; einige werden Widerstand leisten. Aber sie können sich ändern. Saulus von Tarsus, der einst ein Verfolger der Christen war, wurde ein eifriger Apostel Jesu Christi. (1. Timotheus 1:12, 13) Ob andere es wissen oder nicht, benötigen sie doch die Königreichsbotschaft; somit sollten wir sie eifrig darbieten. Wir müssen ein tiefes Interesse haben am Wohl unserer Mitmenschen, also nicht nur an unserem eigenen. Dieses Interesse erfordert eine ganzherzige Anstrengung zu ihren Gunsten, eine Bereitschaft, uns um ihres dauernden Wohles willen zu verausgaben. (1. Thessalonicher 2:7, 8) Selbst wenn sie die Königreichsbotschaft nicht annehmen wollen, wird Gutes vollbracht. Das Zeugnis wird gegeben; Jehovas Name wird hoch erhoben; eine „Scheidung“ der Menschen erfolgt. — Matthäus 25:31-33.

      UM DAS GESCHICK DER EIGENEN FAMILIE BESORGT SEIN

      21. Welche Verantwortung hat ein Familienhaupt hinsichtlich des geistigen Wohlergehens seiner eigenen Familie?

      21 Die Anstrengung, die du machst, um anderen behilflich zu sein, aus Jehovas liebevollen Vorkehrungen Nutzen zu ziehen, sollte indes nicht nur den Personen außerhalb deiner eigenen Familie gelten. Ein Familienhaupt zum Beispiel hat in erster Linie eine Verantwortung gegenüber seiner eigenen Familie. Ihr geistiges Wachstum hängt davon ab, wie der Betreffende dafür sorgt, daß die Familie regelmäßig gemeinsam das Wort Gottes bespricht und studiert. Und wenn die Gebete eines Vaters für die Familie eine tiefe Ergebenheit und Dankbarkeit offenbaren, so kann dies die Einstellung der ganzen Familie formen.

      22. Weshalb ist es wichtig, daß ein Vater seine Kinder züchtigt, und mit welchem Beweggrund sollte er es tun?

      22 Seine Verantwortung schließt auch Züchtigung ein. Wenn Probleme entstehen, mag es leichter erscheinen, sie unbeachtet zu lassen. Aber züchtigt der Vater nur dann, wenn er in gereizter Stimmung ist, oder werden Probleme erst dann behandelt, wenn sie sehr ernst geworden sind, so fehlt etwas. Es heißt in Sprüche 13:24: ‘Der Vater, der seinen Sohn liebt, dieser sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung.’ Derjenige ist in Wahrheit ein liebevoller Vater, der, auch wenn er sich am Ende des Tages müde fühlt, konsequent Zucht anwendet. Es ist ein weiterer Beweis der Liebe, wenn er seinen Kindern mit Geduld etwas erklärt und wenn er auf ihre geistigen Fähigkeiten, ihre Gefühle und ihre körperlichen Kräfte Rücksicht nimmt. (Epheser 6:4; Kolosser 3:21) Hast du, wenn du ein Vater bist, eine solche Liebe zu deinen Kindern? Die Bereitschaft, diese Verantwortung zu tragen, zeigt, daß jemand sein Augenmerk nicht nur auf das gegenwärtige, sondern auch auf das künftige Wohl seiner Familie gerichtet hat. — Sprüche 23:13, 14; 29:17.

      23. Wie kann eine Mutter zeigen, daß sie ein tiefes Interesse an dem geistigen Wohl der Ihrigen hat?

      23 Indem die Ehefrau in der Sorge um den geistigen Zustand der Familie mit ihrem Mann zusammenwirkt, leistet auch sie einen wesentlichen Beitrag zu deren Wohl. Wenn sie sich von Herzen um die Kinder kümmert und ihre Zeit gut nutzt, um auf gottgefällige Weise deren Leben zu formen, so spiegelt sich das gewöhnlich in ihrem Verhalten und ihrer Einstellung der Mutter gegenüber wider. (Sprüche 29:15) Selbst in den Fällen, in denen in der Familie kein Vater ist, bringt eine sorgfältige Belehrung aus der Bibel, verbunden mit einem vortrefflichen Beispiel, gute Ergebnisse.

      24. (a) Welche Streitfrage sollte sich der gläubige Teil stets vor Augen halten, wenn ihm sein Ehepartner Widerstand entgegenbringt? (b) Wie könnte unter solchen Umständen dem ungläubigen Ehepartner wirklich Liebe erwiesen werden?

      24 Was aber, wenn in einer Familie ein Vater das Wort Gottes nicht annimmt? Er mag seine Frau sogar der Verfolgung aussetzen. Was sollte sie tun? Wenn sie Jehova liebt, wird sie bestimmt Gott nicht den Rücken kehren. Satan ist es, der behauptete, daß die Menschen Gott verlassen würden, wenn sie persönlichen Beschwerden unterworfen würden, und sie will bestimmt nicht nach Satans Behauptung handeln. (Hiob 2:1-5; Sprüche 27:11) Gleichzeitig spornt die Bibel sie an, ihrem Mann im Interesse seines ewigen Wohls in genügendem Maße Liebe zu erweisen. Wenn sie das aufgäbe, wovon sie weiß, daß es die Wahrheit ist, würde sie keine solche Liebe zeigen; zweifellos wäre das Ergebnis für sie beide der Verlust des ewigen Lebens. Aber wenn sie im Glauben fest bleibt, mag sie ihm helfen, Rettung zu erlangen. (1. Korinther 7:10-16; 1. Petrus 3:1, 2) Wenn sie ferner fortfährt, ihr Ehegelübde selbst unter Schwierigkeiten zu erfüllen, zeigt sie ihren tiefen Respekt vor dem Urheber der Ehe, vor Jehova Gott.

      25. Wie berührt die Entscheidung eines Elternteils die Lebensaussichten der Kinder?

      25 Es gibt noch einen weiteren triftigen Grund für einen gläubigen Elternteil, selbst angesichts von Widerstand Gott die Treue zu halten, nämlich um der Kinder willen. Gott blickt wohlwollend auf die Kinder seiner ihm ergebenen Diener und gibt die Zusicherung, daß diese Kinder, wenn sie gehorsam sind, durch die kommende „große Drangsal“ hindurch bewahrt werden. Auch wenn nur ein Elternteil ein Diener Jehovas Gottes ist, betrachtet Gott solche Kinder rücksichtsvoll als „heilig“. (1. Korinther 7:14) Was aber, wenn der betreffende Elternteil sich der Verpflichtung entzieht, den Willen Gottes zu tun? Ein solcher Vater oder eine solche Mutter würde dadurch nicht nur für sich, sondern auch für die Kinder eine gebilligte Stellung vor Gott aufgeben. (Hebräer 12:25) Was für ein tragischer Verlust das wäre!

      26. Was ist nötig, damit wir so handeln können, daß wir selbst und auch andere Segen empfangen?

      26 Ungeachtet, von welcher Seite aus wir das Leben betrachten, ist es daher offenbar, daß wir nicht nur an uns selbst, sondern auch an andere denken müssen. Wir selbst werden Liebe empfangen, wenn wir es uns zur Gewohnheit machen, selbstlos um andere besorgt zu sein. (Lukas 6:38) Damit wir aber wahre Liebe erweisen und nicht durch kurzsichtige menschliche Vernunft irregeführt werden, müssen wir Jehova Gott kennenlernen und in einem guten Verhältnis zu ihm stehen. Dies schließt jedoch noch eine Wahl ein, die wir persönlich zu treffen haben.

  • Die Wahl, die ein Leben in wahrem Frieden und in Sicherheit verbürgt
    Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten?
    • Kapitel 16

      Die Wahl, die ein Leben in wahrem Frieden und in Sicherheit verbürgt

      1. Welchen Frieden und welches Vertrauen können wir heute haben, wenn wir die rechte Wahl treffen?

      WELCH ein Segen, ein wirkliches Ziel im Leben zu haben und zu wissen, wohin man geht! Und wie trostreich, die Zuversicht zu haben, daß es keinen besseren, weiseren Lauf gibt, dem man folgen könnte! Welche innere Ruhe, welchen Herzensfrieden das mit sich bringt! Einen solchen Frieden, ein solches Vertrauen kannst du haben, doch nur, wenn du jetzt, in dieser günstigen Zeit, die rechte Wahl triffst.

      2. Wie berührt die Erkenntnis Jehovas und seines Vorhabens unsere ganze Lebensanschauung?

      2 Aus allen Anzeichen geht hervor, daß wir von dieser Welt keinen wahren Frieden und keine Sicherheit erwarten können. Die Bibel lenkt unsere Aufmerksamkeit daher nicht auf die Welt, nicht einmal auf uns selbst, sondern auf Jehova Gott als den einen Quell des wahren Friedens und der Sicherheit. Dadurch, daß wir ihn und sein Vorhaben mit der Menschheit erkennen, können wir begreifen, warum wir hier auf Erden sind und weshalb heute solche Verhältnisse herrschen. Wir lernen die große Streitfrage kennen, der die ganze Menschheit gegenübersteht, und wie diese Streitfrage, die Jehovas universelle Souveränität betrifft, jeden von uns und auch unsere Hoffnung auf Leben berührt. Im Lichte des Wortes Gottes können wir die Ursachen erkennen, die den Problemen der Menschheit zugrunde liegen. Wir können erwägen, ob unsere Ziele richtig und weise sind, und können uns eine Reihe fester, zuverlässiger sittlicher Maßstäbe für unser Leben aneignen. Ja, auch wenn uns Krankheit, hohes Alter oder der Tod bedroht, können wir die trostreiche Zuversicht haben, daß wir, wenn wir Jehovas Willen tun, die Gewähr haben, in einer gerechten, heilen neuen Ordnung zu leben, wenn nötig durch eine Auferstehung von den Toten.

      3. Warum sollten wir auf Jehova allein alle unsere Hoffnungen setzen?

      3 Kein Wunder also, daß Jesaja 26:4 uns ermahnt: „Vertrauet auf Jehova für alle Zeiten, denn in Jah, Jehova, ist der FELS unabsehbarer Zeiten.“ Jehova, der Unveränderliche, Allmächtige und Ewige, ist in der Tat der Eine, auf den wir alle unsere Hoffnungen setzen. Möchtest du dich als geeignet erweisen, dich seiner Leitung und seines Schutzes zu erfreuen, nicht nur in der Gegenwart, sondern auch während der ganzen künftigen Zeit in seiner verheißenen neuen Ordnung? Was mußt du tun?

      4. Was benötigen wir, um Jehovas Gunst zu erlangen, und wodurch wird dies möglich?

      4 Weil unsere Ureltern gesündigt haben, ist die Menschheit als Ganzes von Gott entfremdet worden. Um Jehovas Gunst zu erlangen, müssen alle Menschen mit ihm versöhnt werden, damit sie ein günstiges Verhältnis zu ihm gewinnen. Gott hat jeder Person durch seinen Sohn und durch das Opfer, das sein Sohn zugunsten der Welt gegeben hat, den Weg dazu geöffnet. (2. Korinther 5:19-21; Epheser 2:12, 13) Doch genügt es nicht, daß wir nun einfach sagen, wir möchten Gott zum Freund haben.

      5. Aus welchem Beweggrund sollten wir die Freundschaft Jehovas suchen?

      5 Wir sollten bereit, ja eifrig bemüht sein, ihm zu beweisen, daß wir uns dies wünschen und es aus einem rechten Beweggrund wünschen. Jehova Gott wäre sicherlich nicht erfreut, wenn wir, nur um einem Unheil zu entgehen, seine Freundschaft suchten. Während in unseren Tagen wegen der Nähe des Gerichtes Gottes dazu eine dringende Notwendigkeit besteht, dürfen wir doch nicht nur für eine gewisse Zeitspanne eine rechte Stellung vor ihm einzunehmen suchen noch nur danach trachten, die kommende „große Drangsal“ zu überleben. Wir müssen für alle kommenden Zeiten Stellung beziehen und dürfen nur durch echte Liebe dazu angetrieben werden. Damit wir die Aufrichtigkeit unseres Wunsches zeigen können, hat Jehova Gott in seinem Wort gewisse Dinge dargelegt, die ein jeder tun muß, um Versöhnung mit ihm zu erlangen.

      EIN LEBENDIGER GLAUBE

      6. Was für ein Vertrauen müssen wir in bezug auf Gott haben, um ihm zu gefallen?

      6 Jehova ist ein Gott der Wahrheit. Wir können, ja sollten richtigerweise absolutes Vertrauen zu seinen Verheißungen haben. In der Tat: „Ohne Glauben ... ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird.“ (Hebräer 11:6) Hast du einen solchen Glauben? Wenn ja, dann wirst du das Vertrauen haben, daß alles, was Gott tut, einem guten, gerechten Zweck dient und daß ihm unsere Interessen allezeit am Herzen liegen. Durch die Betrachtung seiner Schöpferwerke und noch viel mehr aus seinem geschriebenen Wort kannst du sehen, daß er nicht nur allweise und allmächtig, sondern auch ein Gott liebender Güte ist. Er wird natürlich nie von seinen gerechten Maßstäben abweichen, auch wird er sein Vorhaben nicht aufgeben. Dennoch wird das, was er tut, obwohl wir unvollkommen sind und Fehler begehen, Segnungen für uns zur Folge haben, wenn wir Gerechtigkeit lieben. Wir müssen davon überzeugt sein, wenn wir einen Glauben haben wollen, der uns unter allen Umständen Kraft und Trost geben wird.

      7. Inwiefern wird das Vertrauen darauf, daß Jehovas Wege richtig und weise sind, ein Schutz für uns sein?

      7 Wenn uns dann auch eine Zurechtweisung, ein Verweis oder Zucht zuteil werden sollte, werden wir wissen, daß es zu unserem Guten und zu unserem ewigen Wohl gereicht. So werden wir in der Lage sein, wie ein Sohn oder eine Tochter auf Jehova Gott als einen liebenden, weisen und starken Vater zu vertrauen. (Psalm 103:13, 14 [102:13, 14, Al]; Sprüche 3:11, 12) Wenn wir einen solchen Glauben haben, werden wir weder seinen weisen Rat noch die Richtigkeit seiner Wege anzweifeln, auch wenn wir eine Zeitlang einiges nicht vollständig verstehen mögen. Das wird für uns ein Schutz sein. Wir stellen uns dadurch auf die Seite derer, die der Psalmist mit den Worten beschreibt: „Überströmender Friede gehört denen, die dein Gesetz lieben, und für sie gibt es keine Ursache des Strauchelns.“ — Psalm 119:165 (118:165, Al); Sprüche 3:5-8.

      8. (a) Weshalb genügt Glaube allein nicht? (b) Zu welcher in Apostelgeschichte 3:19 erwähnten Handlungsweise sollte der Glaube uns antreiben?

      8 Aber ‘Glaube ohne Werke ist untätig’, er ist „tot“, wie es in Jakobus 2:20 und 26 dargelegt wird. Echter Glaube treibt jemand zur Tat an. Was ist eines der ersten Dinge, zu denen der wahre Glaube jemand antreibt? Er veranlaßt ihn, das zu tun, wozu der Apostel Petrus in seinen Tagen mit folgenden Worten ermahnte: „Bereut ... und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden, so daß Zeiten der Erquickung von der Person Jehovas kommen mögen.“ (Apostelgeschichte 3:19) Was bedeutet das?

      BEREUEN UND UMKEHREN

      9. (a) Was ist wahre Reue? (b) Was sollten wir bereuen?

      9 In der Bibel bezeichnet das Wort Reue eine Änderung — eine Sinnesänderung, begleitet von Bedauern oder Gewissensbissen wegen eines früheren Laufes oder wegen begangener schlechter Taten. (2. Korinther 7:9-11) Damit wir uns der verheißenen „Zeiten der Erquickung“, die Gott sendet, erfreuen können, müssen wir nicht nur eine oder mehrere falsche Taten bereuen, die wir in der Vergangenheit begangen haben, sondern müssen Reue bekunden, da wir erkennen, daß wir zufolge unserer Abstammung von Adam in unserem ganzen Wesen sündhaft sind. So sagt es der Apostel Johannes: „Wenn wir erklären: ,Wir haben keine Sünde‘, führen wir uns selbst irre, ... [wir] machen ... [Gott] zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“ (1. Johannes 1:8, 10) Wir sollten richtigerweise unseren Schöpfer vertreten, indem wir in ‘seinem Bild und Gleichnis’ dienen. Aber die ererbte Sünde hält uns davon zurück, dies auf vollkommene Weise zu tun; wir ‘verfehlen das Ziel’, und das ist das, was das Wort „sündigen“, wie es in der Bibel gebraucht wird, buchstäblich bedeutet. — 1. Mose 1:26; Römer 3:23.

      10, 11. (a) Wem schulden wir das Leben, und warum? (b) Wie sollten wir daher unser Leben nutzen?

      10 So sind wir „Schuldner“ gegenüber Gott und benötigen seine Vergebung. (Matthäus 6:12) Wir erkennen, daß wir unser Leben ihm als unserem Schöpfer verdanken. Aber jetzt lernen wir ferner, daß durch das Opfer des vollkommenen Menschenlebens seines Sohnes die ganze Menschheit erkauft oder losgekauft worden ist — und dazu gehören auch wir. Da wir „um einen Preis“ von solch großem Wert erkauft worden sind, sollten wir nicht „Sklaven der Menschen“ sein, auch nicht Sklaven unser selbst und unserer eigenen selbstsüchtigen Begierden. (1. Korinther 7:23) Sind wir dies aber nicht alle gewesen, bevor wir die Wahrheit kennengelernt und sie angenommen haben? — Johannes 8:31-34.

      11 Hast du Wertschätzung für die Gabe Gottes, seinen Sohn, und hast du in deinem Herzen Wertschätzung für das, was Gott getan hat, indem er den Weg frei gemacht hat, den Weg zum Entrinnen aus der Knechtschaft von Sünde und Tod? Dann wirst du es gewißlich aufrichtig bereuen, wenn du es in der Vergangenheit irgendwie unterlassen hast, dein Leben im Gehorsam gegenüber deinem Schöpfer zu nutzen. Das wird bewirken, daß du tiefe Reue über die Tatsache verspürst, daß du einem Lauf gleich dem der Welt gefolgt bist, der nicht mit Gottes Willen und Vorhaben übereinstimmt. — Apostelgeschichte 17:28, 30; Offenbarung 4:11.

      12. Wie zeigt eine reumütige Person, daß sie ihren früheren Lauf wirklich verworfen hat?

      12 Diese wahre Reue führt zu einer „Umkehr“, und das bedeutet das Wort „Bekehrung“. Der aufrichtig Bereuende bedauert nicht nur den Mißbrauch seines vergangenen Lebens, er verwirft diesen falschen Lauf und wird tatsächlich seine verkehrten Wege hassen. Er zeigt dies, indem er „umkehrt“ und Gottes Willen tut, das heißt sein Leben mit Gottes Vorhaben in Übereinstimmung bringt. Er verrichtet „Werke ..., die der Reue entsprechen“. — Apostelgeschichte 26:20; Römer 6:11.

      13. (a) Welchen Sinn hat Jesu Erklärung, daß diejenigen, die ihm nachfolgen wollen, ‘sich selbst verleugnen’ müssen? (b) Aus welchem Grunde unterwerfen wir uns alle völlig Jehova, und wie berührt dies unser Leben?

      13 Zu diesem Bereuen und dieser Umkehr gehört unter anderem das, wovon Jesus Christus sagte, daß es seine Jünger tun müßten, nämlich ‘sich selbst zu verleugnen’. (Matthäus 16:24) Das heißt, daß wir nicht mehr irgendeinen selbstischen Anspruch auf uns selbst oder auf irgendein angebliches „Recht“ erheben, unser Leben nur nach unseren eigenen selbstischen Begierden zu führen, unbekümmert um Gottes Willen und Vorhaben. Statt dessen erkennen wir an, daß Jehova Gott tatsächlich vollen Anspruch auf unser Leben hat, nicht nur, weil er der Schöpfer ist, sondern insbesondere, weil sein Sohn das ganze Menschengeschlecht durch sein Loskaufsopfer erkauft hat. Der Apostel Paulus äußert sich darüber, indem er sagt, daß wir ‘nicht uns selbst gehören, denn wir sind um einen Preis erkauft worden’. (1. Korinther 6:19, 20) Somit mißbrauchen wir die großartige Freiheit nicht, die die Wahrheit uns erschließt, sondern statt dessen unterwerfen wir uns völlig dem Tun des Willens Gottes, wie sein Sohn uns dazu anweist. (Galater 5:13; 1. Petrus 2:16) Und wir tun das nicht nur, weil es recht ist, sondern weil wir Jehova Gott ‘mit ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft’ lieben. (Markus 12:29, 30) Bestimmt fordert dies von uns, daß wir ein Leben völliger Hingabe oder Ergebenheit Gott gegenüber führen. Ist dieser Lauf eine schwere Last oder eine Bürde? Im Gegenteil, es wird uns dadurch ermöglicht, uns wie nie zuvor des Lebens zu erfreuen. — Matthäus 11:28-30.

      EINE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG ZUR RETTUNG ABLEGEN

      14. (a) Wie kann jemand, der sich schließlich getrieben fühlt, Jehova als seinen rechtmäßigen Eigentümer anzuerkennen, dies vor Gott zum Ausdruck bringen? (b) Was sollte er sonst noch zu tun wünschen, wie dies in Römer 10:10, 13 angezeigt wird?

      14 Es ist etwas Vortreffliches, wenn wir vor Gott im Gebet unseren Glauben an seine Vorkehrungen zum Ausdruck bringen, indem wir anerkennen, daß er unser rechtmäßiger Eigentümer ist. Wir können aber noch mehr tun und sollten dazu auch den Wunsch haben. In Römer 10:10, 13 wird uns gesagt: „Mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung ab zur Rettung“ und: „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden.“ Wir sollten daher froh sein, eine öffentliche Erklärung unseres Glaubens an Jehova Gott und seine Vorkehrungen abzulegen, und es mit einem Herzen voller Wertschätzung tun. Eine Art, wie wir das tun sollten, steht in Verbindung mit der Wassertaufe.

      15. Warum sollten wir ernstlich über die Wassertaufe nachdenken?

      15 Als Jesus Christus seinen öffentlichen Dienst inmitten der Menschenwelt antrat, stellte er sich Johannes dem Täufer dar, um im Wasser untergetaucht zu werden. In der Bibel wird berichtet, wie er damals zu Gott sagte: „Ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun.“ (Hebräer 10:9; Psalm 40:7, 8 [39:8, 9, Al]) Jesus lehrte, daß alle diejenigen, die seine Jünger werden, ebenfalls getauft werden sollten. Bist du als Beweis, daß du ein solcher Jünger bist, zur Wassertaufe bereit? — Matthäus 28:19, 20.

      16. (a) Wie kannst du feststellen, ob du für die Taufe bereit bist? (b) Was tut der vorsitzführende Aufseher, um den einzelnen behilflich zu sein, sich auf die Taufe vorzubereiten?

      16 Es ist ein großartiges Vorrecht, sich dem allein wahren Gott hingeben zu dürfen und ein getaufter Zeuge Jehovas, des rechtmäßigen Souveräns des ganzen Universums, zu werden. Überlege einmal, was dies einschließt: Jehova hat dir in seiner Liebe den Weg geöffnet, wodurch du in ein gebilligtes Verhältnis zu ihm treten kannst. Dazu mußt du aber Glauben haben. Du mußt wirklich glauben, daß die Bibel das inspirierte Wort Gottes ist. (2. Timotheus 3:16, 17) Du mußt an Christus Jesus als das einzige Mittel glauben, durch das du in eine annehmbare Stellung vor Gott gelangen kannst. (Apostelgeschichte 4:12) Du mußt verstehen, daß du ganz von Jehova Gott abhängig bist, und mußt den ernsten Wunsch hegen, dich ihm nicht nur für einige Jahre, sondern für immer, solange du lebst, zu unterwerfen, um seinen Willen zu tun. Empfindest du wirklich so in deinem Herzen? Wie du nun weißt, schließt dies die Bedingung ein, „kein Teil der Welt“ zu sein. (Johannes 17:16; 1. Johannes 2:15) Als Beweis, daß du bereut hast und ‘umgekehrt’ bist, mußt du die Bräuche, die den gerechten Maßstäben Gottes widersprechen, aufgegeben haben und mußt dich jetzt aufrichtig bemühen, all das zu tun, was Gott gebietet. Hast du, weil du Jehova von Herzen liebst, deinen Sinn neugestaltet, so daß du nun diese Ansicht über das Leben hast? (Römer 12:1, 2) Dann ermuntert dich die Bibel, eine „öffentliche Erklärung“ dieses Glaubens abzulegen. Wenn das dein Wunsch ist, wäre es angebracht, daß du den vorsitzführenden Aufseher der Versammlung der christlichen Zeugen Jehovas in deinem Gebiet ansprichst und offen zu erkennen gibst, wie du empfindest. Er wird Vorkehrungen treffen, mit dir die Grundlehren der Bibel als Vorbereitung auf die Taufe durchzugehen.

      17. Wieso ist die Taufe unbedingt mit dem Erlangen der Rettung verbunden?

      17 Die Heilige Schrift verbindet Taufe und Rettung miteinander, und dies mit Recht. Der Apostel Petrus sagt, nachdem er sich darauf bezogen hat, daß Noah und seine Familie durch die erdenweite Flut hindurch gerettet wurden: „Das, was diesem entspricht, rettet jetzt auch euch, nämlich die Taufe (nicht das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches, sondern die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen), durch die Auferstehung Jesu Christi.“ (1. Petrus 3:21) Wie ist das zu verstehen? Nicht das Wasser der Taufe an sich nützt den Getauften etwas. Aber diejenigen, die sich zum Untertauchen im Wasser darstellen, wünschen Gottes Vergebung ihrer Sünden, so daß sie ein reines Gewissen ihm gegenüber haben können. Sie wissen, daß diese Vergebung durch Glauben an den Wert des vergossenen Blutes Christi Jesu möglich ist. Aufgrund dieses Glaubens bitten sie Gott um Vergebung und lassen dies offenbar werden, indem sie sich zur Taufe darstellen. (Apostelgeschichte 2:38) Gott gewährt ihnen das erbetene gute Gewissen. So wird der Betreffende befreit oder aus dem gegenwärtigen bösen System der Dinge gerettet und erfreut sich der großartigen Aussichten, die diejenigen haben, die den Willen Gottes tun. (Galater 1:3, 4; 1. Johannes 2:17) Somit ist die christliche Wassertaufe für alle, die Leben in Gottes gerechter neuer Ordnung begehren, die nahe herbeigekommen ist, höchst wichtig.

      18. Zeige unter Verwendung der Bibel, wie wir fortfahren müssen, ‘eine öffentliche Erklärung unseres Glaubens’ abzulegen?

      18 Wenn du diesen Schritt tust, wird das natürlich nicht das Ende der ‘öffentlichen Erklärung deines Glaubens’ kennzeichnen. Damit du weiterhin Jehovas Wohlgefallen haben kannst, darfst du niemals aufhören, Jehova anzurufen und zu ihm um Leitung aufzublicken. Das soll nicht nur in der Zurückgezogenheit deines eigenen Heims geschehen, sondern öffentlich, was einschließt, daß du eifrig an dem besonderen Werk teilnimmst, das Christus Jesus all denen zu tun gibt, die sich ihm, dem Haupte, unterwerfen. Dieses Werk besteht darin, die gute Botschaft von Gottes Königreich in der ganzen Welt zu predigen und Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen. — Matthäus 24:14; 28:19.

      DEIN VERHÄLTNIS ZU GOTT INNIG SCHÄTZEN

      19, 20. Wie wichtig ist das persönliche Studium, damit jemand die Gewähr hat, daß sein Verhältnis zu Jehova ein dauerndes ist?

      19 Wie kannst du dann die Gewähr haben, daß dein Verhältnis zu Gott, wenn einmal erlangt, ein dauerndes sein wird, eines, das dir nicht nur die Gewißheit gibt, die kommende Weltvernichtung zu überleben, sondern in Ewigkeit Jehova mit Freude in Frieden und Sicherheit dienen zu können?

      20 Zunächst einmal wirst du den Wunsch haben, an Erkenntnis Gottes zuzunehmen. Dabei wird dir das persönliche Studium seines Wortes eine große Hilfe sein, ja eine noch größere, wenn du das Gelernte im täglichen Leben anwendest. Du kannst wirkliche Freude daran finden, die Schätze der Erkenntnis, des Verständnisses und der Weisheit, die Gott in seinem Wort, der Bibel, hat aufbewahren lassen, zu erwerben. Du kannst demjenigen gleichen, der in Psalm 1:2, 3 beschrieben wird: „... [der] seine Lust hat an dem Gesetz Jehovas und mit gedämpfter Stimme in seinem Gesetz liest Tag und Nacht. Und er wird gewißlich wie ein Baum werden, gepflanzt an Wasserbächen, der seine eigene Frucht gibt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht welkt, und alles, was er tut, wird gelingen.“ Jawohl, wenn du echte Liebe zur Wahrheit und zur Erkenntnis Gottes entwickelst, wird dich dies veranlassen, auf „Wegen der Lieblichkeit“ und auf ‘Pfaden des Friedens’ zu wandeln, weil du dadurch die Weisheit erlangst, die dir hilft, allen Problemen des Lebens zu begegnen. (Sprüche 3:13, 17, 18) Dein Verlangen nach Erkenntnis, das du durch dein wirkliches Interesse am Bibelstudium zeigst, wird erkennen lassen, daß du dich auf das Leben in der neuen Ordnung vorbereitest, wenn „die Erde ... gewißlich erfüllt sein [wird] mit der Erkenntnis Jehovas, wie die Wasser das ganze Meer bedecken“. — Jesaja 11:9.

      21. Weshalb ist der regelmäßige Besuch der Zusammenkünfte im Leben des Volkes Jehovas eine Notwendigkeit?

      21 Außerdem ist es für dich lebenswichtig, dich mit anderen, die ergebene Diener Jehovas sind, zu versammeln, wenn du „an der öffentlichen Erklärung unserer Hoffnung ... ohne Wanken festhalten“ willst. Indem du die Zusammenkünfte des Volkes Jehovas regelmäßig besuchst, wirst du einen echten Anreiz zur Liebe und zu vortrefflichen Werken erhalten und dazu ermuntert werden, dein rechtes Verhältnis zu Gott unablässig zu bewahren. (Hebräer 10:23-25) In dieser angenehmen, familiengleichen Gemeinschaft wirst du den dich stärkenden Beweis finden, daß der Friede und die Sicherheit, die für Gottes neue Ordnung verheißen worden sind, bereits Wirklichkeit sind. — Psalm 133:1 (132:1, Al); 1. Korinther 14:26, 33.

      22. Wie können die „Ältesten“ in der Versammlung uns in Zeiten des Widerstandes und persönlicher Schwierigkeiten beistehen?

      22 In der Versammlung kannst du den Nutzen einer weiteren liebevollen Vorkehrung empfangen. Jesus Christus als der „vortreffliche Hirte“ hat geistig ältere Männer oder „Älteste“ als „Unterhirten“ auf Erden, die für seine „Schafe“ sorgen. Das ist ein machtvoller Faktor, der dazu beiträgt, sich schon jetzt des Friedens und der Sicherheit unter Gottes versammeltem Volk überall auf Erden zu erfreuen. (1. Petrus 5:2, 3) Diese Männer erweisen sich als „ein Bergungsort vor dem Winde und ein Versteck vor dem Regensturm ..., wie Wasserbäche in einem wasserlosen Lande, wie der Schatten eines wuchtigen Felsens in einem erschöpften Lande“. (Jesaja 32:1, 2) Jawohl, in stürmischen Zeiten, in denen Schwierigkeiten, Druck und Spannungen zufolge des Widerstandes von seiten der Welt oder einer persönlichen schwierigen Lage herrschen, können diese in geistiger Hinsicht älteren Männer oder „Ältesten“ durch ihren felsenfesten Glauben und ihr Festhalten an Gottes Wort eine wirkliche Stütze sein. Sie können dir mit erquickendem Rat, mit Hilfe und Ermunterung beistehen.

      23. Was wird uns davor bewahren, jemals zuzulassen, daß die Unvollkommenheiten anderer unser Verhältnis zu Jehova trüben?

      23 Wohl stimmt es, daß menschliche Unvollkommenheiten selbst unter Gottes Dienern bemerkt werden können. Wir alle machen täglich Fehler. (Jakobus 3:2) Werden wir uns aber durch die Unvollkommenheiten anderer zum Straucheln bringen lassen, und werden wir zulassen, daß ihre Unvollkommenheiten unser Verhältnis zu Jehova Gott irgendwie trüben? Sollten wir, da auch wir irren und Dinge sagen und tun, die wir später bedauern, nicht anderen dieselbe Barmherzigkeit und Vergebung widerfahren lassen, die wir uns selbst wünschen? (Matthäus 6:14, 15) Wenn wir uns als taugliche Untertanen der friedlichen neuen Ordnung Gottes erweisen möchten, müssen wir nun zeigen, daß wir mit anderen in Frieden auskommen können. Wir können Gott nicht lieben, ohne auch unseren Bruder zu lieben, für den Christus gestorben ist. — 1. Johannes 4:20, 21.

      24. Welchen Platz sollte das Gebet in unserem Leben haben?

      24 Dein rechtes Verhältnis zu Gott verschafft dir ein weiteres großes Vorrecht: Du kannst dich Gott im Gebet nahen mit der Gewißheit, daß er dich hört. Schätze dieses Vorrecht, und mache täglich, den ganzen Tag hindurch, davon Gebrauch; denn Probleme werden auftauchen; deine eigenen Unvollkommenheiten mögen dir Schwierigkeiten bereiten. Aber die Bibel gibt den Rat: „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekanntwerden; und der Friede Gottes, der alles Denken übertrifft, wird euer Herz und eure Denkkraft durch Christus Jesus behüten.“ — Philipper 4:6, 7.

      25. Was wird uns helfen auszuharren, wenn wir Prüfungen und Verfolgungen gegenüberstehen?

      25 Indem du es dir erwählt hast, Jehova Gott, dem wahren Quell des Friedens und der Sicherheit, zu dienen, und indem du deine Hoffnung auf seine gerechte neue Ordnung gesetzt hast, hast du einen rechten Anfang gemacht. Nun aber sagt der Apostel weiter: „Ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung empfangen mögt.“ (Hebräer 10:36) Sei entschlossen, nachdem du die Segnungen eines rechten Verhältnisses zu Jehova Gott gekostet hast, es niemals aufzugeben. Laß dich niemals durch die schnell enteilenden Vergnügungen der Welt weglocken. Wenn die Prüfungen und Verfolgungen von seiten einer feindlichen Welt auch schwer werden, denke daran, daß auch sie nur vorübergehend sind. Verglichen mit den Segnungen, die Jehova Gott denen gewähren wird, die ihn lieben, sind solche Leiden wie nichts. — 2. Korinther 4:16-18.

      26. (a) Worüber uns zu freuen, haben wir heute besonderen Grund? (b) Wie sollten wir — gleichwie der Psalmist — in bezug auf Jehova und unser Verhältnis zu ihm stets empfinden?

      26 Beharre in dem Lauf gottgefälliger Ergebenheit, in dem Vertrauen, daß dieser gegenwärtig der beste Lebensweg ist und daß er dich unfehlbar zu ewigem Leben in Gottes neuer Ordnung führen wird. (1. Timotheus 4:8) Freue dich über die Anzeichen der Nähe dieser neuen Ordnung, die ewigen Frieden und Sicherheit bringen wird. Mögest du, während du dein Verhältnis zu Jehova Gott stärkst, stets so empfinden wie der inspirierte Psalmist, der schrieb:

      „Gott ist der Fels meines Herzens und mein Teil auf unabsehbare Zeit. Denn siehe! Gerade die, die dir fernbleiben, werden umkommen. Du wirst bestimmt jeden zum Schweigen bringen, der dich unsittlicherweise verläßt. Was aber mich betrifft, so ist es gut für mich, Gott zu nahen. Zu dem Souveränen Herrn Jehova habe ich meine Zuflucht genommen, um alle deine Werke zu verkünden.“ — Psalm 73:26-28.

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