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  • Eine Fahrt mit dem japanischen „Hikari“-Zug
    Erwachet! 1978 | 22. Oktober
    • normale Eisenbahnkurve. Der „Hikari“-Zug kann auf jedem Streckenabschnitt erschütterungsfrei mit einer Geschwindigkeit von 210 Stundenkilometern fahren. Verbessert wird die Stabilität des Zuges durch die großen Radstände — ungefähr 1,4 Meter. Bei normalen Zügen beträgt der Radstand nur etwas mehr als 1 Meter.

      Siehst du die Bauern auf den Reisfeldern arbeiten? Oder hast du sie gar nicht wahrgenommen? Wirklich, diese Bahnlinie hat viele Tunnel, und zeitweise sehen wir nichts. Gegenwärtig besteht eine Verbindung zu Kiuschu, der südlichen Insel, und man plant, in Zukunft alle vier Hauptinseln durch Eisenbahntunnel miteinander zu verbinden. Wenn dieses Projekt gelingt, dann wird eine Fahrt von Tokio nach Sapporo (Hokkaido), die jetzt ungefähr 17 Stunden beansprucht, auf ein Drittel der Reisedauer verkürzt.

      Nach zwei Stunden sind wir bereits im Bahnhof von Nagoja. Der Zug hält zwar für zwei Minuten, aber wir wollen nicht hier aussteigen. Siehst du, wie die Leute aus dem Zug springen? Sie rennen zu einem der kleinen Nudelstände auf dem Bahnsteig, verschlingen eine Schale dampfender Nudeln und rennen beim Ertönen eines lauten Glockensignals wieder zu ihrem Sitzplatz zurück.

      „Hikari“-Zug erforderlich

      Viele Leute, unter anderem auch die, die in der Nähe der Bahnlinie wohnen, werfen die Frage auf, ob denn in einem Land, das nur aus Inseln besteht, ein solch schneller Zug erforderlich ist. Für den „Hikari“-Zug spricht das Argument, daß das Inselgebiet Japans in der Nord-Süd-Richtung sehr lang ist und die wichtigsten Industriestädte an der Pazifikküste liegen. In der Vergangenheit reichte es aus, die Küstenstraßen zu verbessern. Doch bald war die Grenze des Möglichen erreicht, und es gibt keine zusätzliche Fläche für breite neue Straßen und/oder mehr Autos.

      Man mußte für den Pendelverkehr zwischen Tokio und Osaka, der zweitgrößten Stadt Japans, ein anderes Transportmittel schaffen. Folglich wurde der „Hikari“-Zug geboren. Wie man des öfteren hören kann, hätte Japan ohne diese Bahnlinie kein solch rasches wirtschaftliches Wachstum haben können. Seit ihrer Eröffnung im Jahre 1964 sind mehr als eine Milliarde Fahrgäste befördert worden. Täglich reisen bis zu 350 000 Personen mit ungefähr 260 Zügen.

      Eine sichere Reise

      Hier kommen wieder Serviererinnen, diesmal verkaufen sie Speiseeis. Wir wollen warten und uns erst später etwas kaufen und statt dessen jetzt zum Buffetwagen gehen, in dem sich ein Tachometer für die Fahrgäste befindet. Wir können ablesen, daß wir wirklich mit 210 Stundenkilometern fahren. Kaum zu glauben, oder? Bei dieser Geschwindigkeit ist es für den Lokführer fast unmöglich, den Zug rechtzeitig anzuhalten, wenn er ein Hindernis sichten würde. Selbst wenn er sofort bremsen würde, käme der Zug erst nach zwei Kilometern zum Stehen.

      Da man sich nicht auf das Auge des Lokführers verlassen kann, gibt es an dieser Bahnlinie keine Signale. Vielmehr wird alles durch ein automatisches Kontrollsystem, ATC genannt, überwacht. Die gesamte Bahnlinie ist in jeweils drei Kilometer lange Abschnitte aufgeteilt, und das Überwachungspersonal in der Kontrollstation kann jeden Zug auf einer Schalttafel verfolgen. Dieses ATC-Computersystem schickt an jeden Streckenabschnitt einen Befehl, um für den betreffenden Abschnitt die Geschwindigkeit festzulegen. Vom Kontrollzentrum gehen fünf verschiedene Geschwindigkeitsbefehle aus: 210, 160, 70 und 30 Stundenkilometer sowie „Stopp“.

      Wenn das ATC-System für unseren Streckenabschnitt das Signal für 210 Stundenkilometer gibt, erhält der Streckenabschnitt hinter uns das Signal für 30 Stundenkilometer und der nächste für 70 Stundenkilometer usw., damit Auffahrunfälle vermieden werden. Das bedeutet, daß wir uns bei unserer Reisegeschwindigkeit von 210 Stundenkilometern einem vor uns fahrenden Zug auf nicht mehr als 9 Kilometer nähern.

      Was geschieht bei einem Versagen des ATC-Systems? Diese Möglichkeit ist praktisch ausgeschlossen, obwohl das System einmal einen Defekt hatte und einen stehenden Zug so darstellte, als raste er mit Höchstgeschwindigkeit dahin. Alle ATC-Systeme haben ein zusätzliches Sicherheitssystem, und alle elektrischen Einrichtungen haben eine doppelte Zusatzeinrichtung, so daß bei Versagen sofort ein anderes System die Funktion übernimmt. Sogar Erdbeben hat man berücksichtigt. Wenn ein Erdbeben auf der Skala des Seismographen eine bestimmte Stärke erreicht hat, halten die Züge automatisch an.

      Es ist notwendig, mit den Lokführern und dem Personal an den Bahnhöfen in ständigem Kontakt zu bleiben, um sich auf Regen, Wind oder Schnee einzustellen. Für diesen Bereich der Sicherheit sorgt die zentrale Verkehrsüberwachung in Tokios Hauptkontrollbüro: CTC. Dort kann man auf einer Schalttafel den gesamten Verkehr der Bahnlinie von Tokio nach Kiuschu verfolgen. Das Bedienungspersonal im Kontrollraum behält die Schalttafel immer im Auge und gibt den einzelnen Zügen die notwendigen Informationen.

      Da mehr Züge eingesetzt wurden und der Verkehr stärker geworden ist, hat die National Railway ein zusätzliches Computersystem eingeführt, das als „Comtrac“ bezeichnet wird und das Kontrollpersonal unterstützt. Das Comtrac-System hat Informationen über jeden Bahnhof gespeichert, wie zum Beispiel Gleisnummern, Fahrpläne und Verkehrsverhältnisse.

      Falls der Fahrplan aus irgendeinem Grund umgestoßen wird, benachrichtigt das Comtrac-System das Personal im Kontrollraum und erstellt automatisch ein neues Fahrprogramm mit neuen Abfahrtszeiten und nötigenfalls Fahrtausfällen. Es kann alle wichtigen Stellen des gesamten ATC-Systems überwachen, was auch Bekanntmachungen auf Bahnhöfen einschließt — ein wirklich erstaunliches Gerät.

      All diese Vorsichtsmaßnahmen haben den superschnellen „Hikari“ zu einem sehr sicheren Zug gemacht. Seit dem 1. Oktober 1964 hat der „Hikari“ keinen einzigen Unfall mit Todesopfern gehabt. Die Sicherheit steht immer an erster Stelle.

      Jetzt sind wir schon in Kioto angekommen. Und das nach nur 2 Stunden und 50 Minuten. Es war eine schöne Fahrt mit Japans „Lichtstrahl“, dem Zug, der wegen seiner hohen Reisegeschwindigkeit weltbekannt ist und vieler Länder Neid erregt.

  • Die geheimnisvollen Felsbilder — Buschmannskunst
    Erwachet! 1978 | 22. Oktober
    • Die geheimnisvollen Felsbilder — Buschmannskunst

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Südafrika

      KUNSTLIEBHABER sehen gewöhnlich dem Besuch einer Kunstgalerie mit Interesse und Freude entgegen. Doch selbst in großen Städten gibt es nur wenige, weit auseinander liegende Kunstgalerien. Südafrika dagegen kann sich rühmen, über buchstäblich Hunderte von altertümlichen Kunstgalerien zu verfügen. Sie haben schon die Aufmerksamkeit zahlloser Künstler, Archäologen und Touristen erregt.

      Wir sprechen von den Felsbildern der Buschmänner. Wenn die Besucher fasziniert einen Felsen anstarren, der mit Bildern übersät ist, die Menschen und Tiere darstellen, fragen sie sich: Hat der Künstler nur gedankenlos etwas

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