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Gottes Weib triumphiert über seine ErzfeindinDer Wachtturm 1964 | 1. März
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25. (a) Was behielten die zerstreuten Erbauer der Stadt bei? (b) Wann und wie trat Babylon die Große demzufolge als Feindin auf den Plan?
25 König Nimrod gründete ein kleines Reich, zu dem acht Städte gehörten und dessen Hauptstadt Babel oder Babylon war. Natürlich herrschte in seinem Reich seine falsche Religion vor, die mit Jehova in Widerspruch stand. Sie breitete sich aber auch auf andere Gebiete aus. Die Bauleute, deren Sprache verwirrt worden war und die sich weithin verstreut hatten, behielten die Religion Babylons bei und übten sie nun in ihren neuen Sprachen aus. Ihre religiösen Ansichten waren dieselben, wurden nun aber in anderen Sprachen ausgedrückt. Was hatte das zur Folge? Die Entstehung eines Reiches der falschen Religion, das in der Religion Babylons wurzelte und sehr vielgestaltig und kompliziert organisiert war, dessen Lehren und Bräuche aber alle im wesentlichen auf Babylon zurückgingen. Damals trat Babylon die Große auf den Plan. Von da an steht Gottes Weib, das himmlische Jerusalem oder Zion, seiner Feindin, dem Weltreich der im alten Babylon wurzelnden falschen Religion, gegenüber.
26. Wer beherrscht das Weltreich der babylonischen Religion?
26 Satan, der Teufel und Lügner, die große Schlange, veranlaßte die Erbauung der Stadt Babylon und ihres religiösen Turmes, und er gründete ihre falsche Religion. Er war in Wirklichkeit der unsichtbare Gott Babylons und seiner falschen Religion. Er wurde der in der Bibel erwähnte „Gott dieses Systems der Dinge“. (2. Kor. 4:4, NW) Er beherrscht das Weltreich der babylonischen Religion.
27. (a) Worin besteht die Religion des Weibes Gottes? (b) Wer übte sie auf der Erde aus, und warum wurden sie von religiöser Seite angefeindet?
27 Die Religion des Weibes Gottes, des himmlischen Jerusalem, dagegen besteht in der Anbetung Jehovas, des allein wahren und lebendigen Gottes, ihres Mannes. Diese Religion stieß auf der Erde auf heftigen Widerstand. Der Kampf der Religionen begann gleich nach der Flut. Die religiöse Anfeindung auf der Erde konnte Gottes Weib oder dem himmlischen Jerusalem selbst nichts anhaben. Es hatte aber auf der Erde treue Verfechter seiner Religion wie Noah, Sem und den Patriarchen Abraham, einen Nachkommen Sems. Auf diese gottesfürchtigen Männer und ihre Angehörigen richtete Babylon die Große ihre religiösen Angriffe. Was sie Noah, Sem, Abraham und seinen gottesfürchtigen Nachkommen zufügte, war, als hätte sie es Gottes Weib selbst zugefügt. Das war besonders der Fall, da durch diese Linie treuer Männer der Same des Weibes Gottes kommen sollte.
28. Aus welcher Geschlechtslinie ging Abraham hervor, und was verhieß ihm Jehova?
28 Der Segen, den Noah über seinen Sohn Sem sprach, ließ erkennen, daß der Same des Weibes, was seine irdischen, menschlichen Bindungen betraf, nicht durch Japhet oder Ham, sondern durch Sem kommen würde. (1. Mose 9:24-27) Noch zu Lebzeiten Sems forderte Jehova Gott Abraham, einen Nachkommen Sems, auf, aus der Umgebung Babylons im Lande Sinear wegzuziehen. Bei dieser Gelegenheit sagte Jehova zu Abraham: „Ich will dich zu einer großen Nation machen und dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du sollst ein Segen sein! ... und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!“ Als Abraham in dem Verheißenen Land, Hunderte von Kilometern westlich von Babylon, ankam, sagte Jehova zu ihm: „Deinem Samen will ich dieses Land geben.“
29. (a) Wie bestätigte Jehova, daß der verheißene Same durch Abraham und Isaak kommen werde? (b) Warum war also Babylon die Große gegen Abrahams Nachkommen?
29 Als Abraham über 30 Jahre später auf Jehovas Geheiß seinen geliebten Sohn Isaak opfern wollte, hinderte ihn der Engel Jehovas daran und sagte: „Ich [werde] dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren ..., wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde; und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde: darum daß du meiner Stimme gehorcht hast.“ (1. Mose 12:1-3; 22:1-18) Das bestätigte, daß der verheißene Same des Weibes Gottes aus der Linie Abrahams und seines Sohnes Isaak hervorgehen sollte. Das Kommen dieses Samens und sein Machtantritt würden sich für die große Schlange, Satan, den Teufel, den Gott Babylons der Großen, verhängnisvoll auswirken. Aus diesem Grund war die Feindin des Weibes Gottes gegen diesen Samen und die Geschlechtslinie, aus der er hervorgehen sollte.
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Zweiter TeilDer Wachtturm 1964 | 1. März
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Zweiter Teil
1. (a) Wie lange hatte Babylon die Große ihren Hauptsitz in der alten Stadt Babylon? (b) Wie beherrschte Babylon die Große auch andere Weltmächte? (c) Wozu gebrauchte sie ihre religiöse Macht?
ALS Weltreich der falschen Religion hatte Babylon die Große ihren Hauptsitz in der alten Stadt Babylon am Euphrat. Im Jahre 539 v. Chr. wurde Babylon als dritte Weltmacht der biblischen Geschichte jedoch gestürzt und von der medo-persischen Weltmacht abgelöst. Der babylonischen Weltmacht waren schon zwei andere Weltmächte vorausgegangen: die ägyptische und die assyrische. Babylon die Große, das Weltreich der babylonischen Religion, hatte aber auch über diese beiden Weltmächte geherrscht. Sie hatte ihre religiöse Macht dazu gebraucht, sie im Kampf gegen den Samen des Weibes einzusetzen, und versucht, durch sie die Abstammungslinie, aus der der Same hervorgehen sollte, zu vernichten. Babylon die Große ist eine internationale Hure. Sie läßt sich mit den politischen Herrschern der Erde ein, um ihre religiösen Ziele zu erreichen, und verbindet so die Religion mit der Politik.
2. Welchen Versuch unternahm Babylon die Große in Ägypten? Mit welchem Erfolg?
2 Nachdem Joseph, der Enkel des Patriarchen Isaak, als ägyptischer Premierminister gestorben war, arbeitete Babylon die Große als religiöse Macht mit dem ägyptischen Pharao Hand in Hand, um Josephs Volk, die Hebräer, die damals als Gäste oder Fremdlinge in Ägypten wohnten, zu vernichten. Der Pharao machte sie zu Zwangsarbeitern, damit sie aussterben sollten. Da er damit keinen Erfolg hatte, ordnete er an, daß alle männlichen Neugeborenen der Hebräer getötet werden müßten. Babylon die Große glaubte damals bestimmt, über Gottes Weib, das in Ägypten durch die Hebräer oder die Söhne Israels vertreten war, einen Sieg errungen zu haben. Trotz dieser teuflischen Maßnahme des Pharaos, der mit der religiösen Babylon der Großen geistige Hurerei trieb, kamen nach wie vor hebräische Knaben zur Welt und blieben am Leben, unter anderem auch Moses.
3. Welchen Schlag erlitt Babylon die Große in Ägypten?
3 Mit 40 Jahren versuchte Moses eine Bewegung zur Befreiung der Kinder Israel ins Leben zu rufen, mußte dann aber in das ferne Land Midian fliehen. Vierzig Jahre später sandte ihn Jehova als seinen Propheten zurück, der die Israeliten aus dem Lande der Knechtschaft hinausführen sollte. Durch zehn verheerende Plagen, die Jehova nacheinander über die Ägypter kommen ließ und durch die er „an ihren Göttern Gericht“ übte und alle ihre Erstgeborenen schlug, trat er für den Samen seines Weibes ein. Welch ein Schlag für die religiöse Babylon die Große! Kurz darauf stellte Jehova die Hilflosigkeit ihrer Religion bloß, indem er die den Israeliten nachjagende Streitmacht des Pharaos in den Fluten des Roten Meeres vernichtete, durch die er vorher die Israeliten sicher hindurchgeführt hatte, um ihnen dann den Weg in das Land zu weisen, das er Abraham, seinem Freund, verheißen hatte. — 4. Mose 33:4; Ps. 78:43-53; 2. Mose 15:1-21.
4. (a) Die Geschlechtslinie welches Königs wurde die Zielscheibe der Feindin? (b) Wie gelang es ihr, Salomo zu überlisten?
4 Vierhundertdreiundvierzig Jahre danach regierte König David in Zion, der Burg Jerusalems, als Herrscher über alle zwölf Stämme Israels. Da David ein Mann nach seinem Herzen war, verhieß ihm Jehova durch einen Bund, den er mit ihm schloß, ein ewiges Königreich, das aus Davids königlichem Geschlecht hervorgehen sollte. (2. Sam. 7:1-18; 1. Sam. 13:14) Dieser königliche Bund mit David ließ Gottes Weib erkennen, daß sein verheißener Same aus der Geschlechtslinie des Königs David hervorgehen würde. Aber auch die Feindin, Babylon die Große, erkannte dies sogleich und rüstete sich zum Kampf gegen die königliche Linie Davids. Salomo, der Sohn Davids, folgte seinem Vater auf den „Thron Jehovas“ in Zion (Jerusalem) und baute den prächtigen Tempel für die Anbetung Jehovas. Er verschönerte auch Jerusalem, die heilige Stadt des Gottes Israels. Salomo war aber nicht der verheißene Same des Weibes Gottes. Die religiöse Babylon die Große überlistete König Salomo noch in seinen alten Tagen durch ihre Vertreterinnen, seine vielen heidnischen Frauen, für die er mehrere Höhen oder Kultstätten errichtet hatte, an denen sie ihren Göttern dienten. — 1. Kö. 11:1-10.
5. Durch welche Entwicklung nach dem Tode Salomos geriet die Stadt, die Gottes Weib auf der Erde vertrat, schließlich in Gefahr?
5 Nach dem Tod des untreuen Salomo wurde das Königreich des Hauses David durch eine Empörung gespalten. Das rebellische nördliche Königreich Israel machte eine seiner Städte zur Landeshauptstadt und führte die Anbetung goldener Kälber ein, und in Samaria, der dritten Hauptstadt, pflegte man schließlich auch den Baalskult. Jerusalem (Zion) aber blieb die Hauptstadt des Königreiches Juda, zu dem außer dem Stamm Levi, der im Tempel Jehovas diente, nur noch zwei Stämme gehörten. (1. Kö. 11:41 bis 16:33) Zweihundert Jahre vergingen. Dann, im 8. Jahrhundert v. Chr., begannen die Israeliten die Herrschaft einer neuen Weltmacht zu verspüren. Im Jahre 740 v. Chr. wurde Samaria, die Hauptstadt des nördlichen Königreiches Israel, von Sargon II., dem König von Assyrien, geplündert und das Königreich gestürzt und die überlebenden Israeliten wurden nach assyrischen Gebieten weggeführt. Einige Jahre später drangen die Assyrer unter König Sanherib, dem Sohn Sargons II., in das Land Juda ein und bedrohten Jerusalem, das damals Gottes Weib auf Erden vertrat. Babylon war zu der Zeit Assyrien untertan; dennoch pflegten die Assyrer die babylonische Religion.
6. Welche stolzen, herausfordernden Worte rief der assyrische Wortführer im Namen seines Königs und seines Gottes den Bewohnern der Stadt Jerusalem zu?
6 Von seinem Lager aus, das er außerhalb der judäischen Stadt Lachis aufgeschlagen hatte, sandte der assyrische Sanherib Boten nach Jerusalem und verlangte von König Hiskia stolz die Übergabe der heiligen Stadt. Rabsake, der assyrische Wortführer, stand vor den Stadtmauern und trat gleichsam als Zeuge für Nisrok, den Gott des Königs Sanherib, auf. Er rief den Juden auf den Stadtmauern mit lauter Stimme zu und sagte: „Höret nicht auf Hiskia! denn er verführt euch, indem er spricht: Jehova wird uns erretten! Haben denn irgend die Götter der Nationen ein jeder sein Land von der Hand des Königs von Assyrien errettet? Wo sind die Götter von Hamath und Arpad? Wo die Götter von Sepharwaim, von Hena und Iwa? Haben sie Samaria von meiner Hand errettet? Welche sind es unter allen Göttern der Länder, die ihr Land von meiner Hand errettet haben, daß Jehova Jerusalem von meiner Hand erretten sollte?“ — 2. Kö. 18:9-37.
7. (a) Ergab sich Jerusalem? (b) Welche Antwort sandte Jehova durch seinen Propheten Jesaja zurück?
7 Da sich Jerusalem weigerte, sich Sanherib zu ergeben, hielt er es für nötig, eine weitere Botschaft ausrichten zu lassen, in der Jehova, der Gott Jerusalems, erneut herabgewürdigt wurde. Darauf ließ ihm Jehova durch seinen Propheten Jesaja aus der heiligen Stadt folgende Herausforderung zukommen: „Es verachtet dich, es spottet deiner die Jungfrau, die Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt dir nach. Wen hast du gehöhnt und gelästert, und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! Durch deine Boten hast du den Herrn [Jehova, NW] gehöhnt ... ich [werde] meinen Ring in deine Nase legen und mein Gebiß in deine Lippen, und werde dich zurückführen auf dem Wege, auf welchem du gekommen bist!“ — 2. Kö. 19:1-28.
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