Die Kongresse „Friede auf Erden“ auf beiden Seiten des Atlantiks
AUS der ganzen Welt strömten im Juli und August letzten Jahres Hunderttausende von Menschen in Stadien und auf Sportplätze in dreizehn Städten Nordamerikas und Europas. Diese Mammutkongresse gehörten zu den internationalen Kongressen der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“, die im vergangenen Jahr in der ganzen Welt stattfanden.
Warum versammelten sich so große Menschenmengen? Um etwas über den nahenden tausendjährigen Frieden zu erfahren, mit dem sich der öffentliche Hauptvortrag befaßte, und um zu betrachten, wie sie leben müssen, damit sie sich der Segnungen dieser kommenden Zeit des Friedens erfreuen werden.
Beginn der Kongresse im Osten der Vereinigten Staaten
Die Kongresse begannen in der zweiten Juliwoche. Drei wurden gleichzeitig im östlichen Teil der Vereinigten Staaten abgehalten. Diese Kongresse waren richtungweisend für alle übrigen. Erstens waren sich die Anwesenden darüber einig, daß das Programm auf wunderbare Weise der Auferbauung diente, und zweitens übertrafen die Zahlen der Anwesenden bei weitem die Erwartungen.
Nach New York kamen Delegierte aus 114 verschiedenen Ländern, etwa 6 000 allein aus Europa. Das Yankee-Stadion und das umliegende Gelände war am Sonntag, dem 13. Juli, überfüllt, als 122 011 den Redner hörten, der schilderte, wie Gott zu unseren Lebzeiten völligen Frieden hier auf Erden herbeiführen wird. In Atlanta hörten 57 626 den Vortrag, und das Stadion in Buffalo, wo 54 909 zusammenkamen, war überfüllt.
Von diesen Orten aus wurde die Kongreßreihe an der Westküste der Vereinigten Staaten und Kanadas fortgesetzt, wo in der dritten Juliwoche drei Kongresse stattfanden.
Gewaltiger Kongreß in Vancouver hat eine große Wirkung
Noch nie in der Geschichte Kanadas hat es einen so großen christlichen Kongreß wie diesen gegeben. Die Wirkung war, daß buchstäblich jedermann in Vancouver davon wußte. Die Stadt sprach davon.
Diese Zusammenkunft war so groß — 65 609 wohnten dem öffentlichen Vortrag bei —, daß das Empire-Stadion nicht allen Personen Platz bieten konnte, daher wurden in der Nähe das Coliseum und das Agrodome ebenfalls gemietet. Dennoch war es so, wie ein Kameramann der Fernsehstation CBUT sagte: „Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die Tatsache, daß ich in einer Menschenmenge von über 50 000 Personen nicht ein einziges Mal gestoßen oder geschoben worden bin.“
Um für diese große Menge zu sorgen, arbeiteten etwa 20 Prozent der Anwesenden unentgeltlich in verschiedenen Abteilungen. Personen mit den verschiedensten Fähigkeiten waren als Freiwillige tätig: Landwirte, Mechaniker, Ärzte, Krankenpflegerinnen, Ingenieure, Verkäufer, Rundfunkansager, Hausmeister, Jugendliche, Hausfrauen. Soweit ihre Fähigkeiten nicht unmittelbar erforderlich waren, arbeiteten sie dort, wo es nötig war: Verkäufer dienten in der Cafeteria, Ingenieure an den Erfrischungsständen, Mechaniker und Zimmerleute als Köche, Hausmeister beim Transport.
Ein Vertreter einer Lieferantenfirma auf dem Kongreß in Vancouver sah dies alles und sagte: „Alle Achtung vor der Organisation, die Sie hier aufgebaut haben. Ich habe alles besichtigt und kann es kaum glauben, daß es nirgends eine Störung gibt. Es ist einfach erstaunlich!“ Nach einer ähnlichen Besichtigung erklärte der Direktor des Empire-Stadions: „Welch eine wunderbare Zusammenarbeit auf diesem Kongreß! Ein vorzügliches Beispiel, welch gewaltige Aufgaben bei einem Minimum an Schwierigkeiten bewältigt werden können.“
Beobachter waren über die Sauberkeit des Kongreßgeländes erstaunt. Die Titelseite der in Vancouver erscheinenden Zeitung Province berichtete: „Nirgends im Stadion und auf dem übrigen Ausstellungsgelände der Pacific National Exhibition waren Abfälle zu finden.“ Und der Leiter der Rundfunkstation CKNW in Vancouver sagte: „Das Gelände war noch sauberer, als wenn niemand dort gewesen wäre.“
Eine von vielen Erfahrungen war das Erlebnis einer Zeugin Jehovas auf der Reise zum Kongreß. Sie und mehrere andere machten an einer Tankstelle in Golden (Britisch-Kolumbien), etwa achthundert Kilometer von Vancouver entfernt, halt. Einige Zeit nach der Weiterfahrt stellte sie fest, daß ihr die Geldbörse fehlte. Dann erinnerte sie sich, daß sie sie im Waschraum liegenlassen hatte! Sie rief den Geschäftsführer der Tankstelle an und bat ihn, ihre Geldbörse dem nächsten Zeugen Jehovas zu geben, der zu seiner Tankstelle käme, und ihm zu sagen, er möchte die Geldbörse auf dem Kongreß im Fundbüro abgeben. Der Geschäftsführer fragte, ob sie wüßte, wer der betreffende Zeuge Jehovas sein würde. Als sie es verneinte, konnte er nicht glauben, daß er ihre Geldbörse wirklich einem völlig Fremden geben sollte. Sie versicherte ihm, daß das schon seine Richtigkeit hätte, und er kam ihrem Wunsch nach. Ja, später holte sie im Fundbüro ihre Geldbörse mit mehreren hundert Dollar ab, die darin waren!
Einer der Höhepunkte des Programms fesselte die Zuhörer sehr. Es war die Aufführung des biblischen Bühnenstücks vom verlorenen Sohn. Die kraftvolle, herzerwärmende Darstellung des berühmten Gleichnisses Jesu unterstrich das Thema „Dornen und Fallstricke sind auf dem Wege dessen, der nach Unabhängigkeit strebt“. Mit diesem Bühnenstück sollte gezeigt werden, daß sich jemand, der unabhängig von Gott seinen Lauf verfolgt, vielen Schmerzen aussetzt; wahres Glück kommt, wenn man Gottes Gesetzen gehorcht.
Spanischer Kongreß in Pomona
In derselben Woche versammelten sich 14 853 in Pomona (Kalifornien). Dieser Kongreß war ungewöhnlich, da er vollständig in spanischer Sprache abgehalten wurde. Auch er war international, da Delegierte aus elf verschiedenen Ländern zugegen waren.
Während des Programms wurde wiederholt betont, welchen Nutzen die richtige Schulung der Familie gemäß biblischen Grundsätzen bringt. Ein lebendiger Beweis für die Wirksamkeit einer solchen gottgefälligen Schulung war in den anwesenden Familien zu sehen. Eine Familie, vertreten durch vier Generationen, war mit achtzig Gliedern, von denen sechzehn im Vollzeitpredigtdienst stehen, bei dem Kongreß! Eine andere Familie war mit sechsundfünfzig Gliedern vertreten!
Ein anderes Bühnenstück, das besonders geschätzt wurde, handelte von dem Propheten Daniel kurz nach dem Sturz des alten Babylon im Jahre 539 v. u. Z. Damals wurde den Juden die Möglichkeit gegeben, nach Jerusalem zurückzukehren und dort die wahre Anbetung wiederherzustellen. Man sah Daniel im Gespräch mit einem Mann, der seinen materiellen Reichtum ungern aufgab. Daniel sagte ihm warnend, wenn er nicht zurückkehre, verfehle er den Zweck, zu dem Gott die Juden befreit habe. Auch würde er, wenn er bei den babylonischen Dämonenanbetern bliebe, seinen Glauben aufs Spiel setzen.
Das Bühnenstück hob die Tatsache hervor, daß heute lebende Christen, die Gott nicht eifrig dienen, ebenfalls den Zweck verfehlen, zu dem sie von der Knechtschaft der neuzeitlichen falschen Religion befreit wurden. Dieser Zweck besteht darin, die gute Botschaft von Gottes herbeikommendem neuen System zu predigen, wie Jesus es in Matthäus 24:14 vorhersagte. In dem Bühnenstück wurde hervorgehoben, daß nichts Materielles einen größeren Wert hat als unser Verhältnis zu unserem Schöpfer.
Dodger-Stadion in Los Angeles überfüllt
Das Dodger-Stadion in Los Angeles war der Schauplatz eines weiteren riesigen Kongresses in der dritten Juliwoche. Die vorhandenen Sitzplätze des Stadions reichten bei weitem nicht für die 81 032 Anwesenden aus; es waren Delegierte aus 44 Bundesstaaten und 21 anderen Ländern gekommen.
Eine eindrucksvolle Ausstellung am Baseball-Schlagmal fand die Aufmerksamkeit aller. Sie bestand aus alten verbogenen und zerbrochenen Kriegswaffen, die keinen Schaden mehr anrichten konnten. Eine sorgfältig angebrachte Beleuchtung täuschte ein verzehrendes Feuer vor. An der einen Seite war ein Pflug und an der anderen Seite eine Sense ausgestellt, was die Zuhörer daran erinnerte, daß es in Jesaja 2:4 prophetisch heißt: „Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“ Wie passend war eine solche Ausstellung für diesen Kongreß „Friede auf Erden“!
Daß die Delegierten tatsächlich bereits gelernt hatten, wahren Frieden zu haben, war an ihrem Verhalten zu erkennen. Ein Motelbesitzer in Hollywood schrieb: „Wir möchten Ihnen mitteilen, daß wir noch nie nettere Leute hier gehabt haben, und ihre Kinder haben sich außergewöhnlich gut benommen. Heutzutage ist es sehr erfreulich, Erwachsene und auch Kinder zu sehen, die sich würdig und respektvoll verhalten.“
Die Taufe von 2 324 Personen fand in einem sechzehn Kilometer entfernten Schwimmbad statt. Unterwegs standen freiwillige Helfer der Zeugen Jehovas an wichtigen Kreuzungen mit Pfeilen, die den 16 Autobussen, 51 Kombiwagen und 189 Autos mit den glücklichen Taufbewerbern den Weg wiesen. Es waren Personen, die alle eine ganz unterschiedliche Vergangenheit hatten, aber alle hatten sie dasselbe Ziel: Sie wollten sich zum Symbol ihrer Hingabe, den Willen Gottes zu tun, taufen lassen.
Ein Neugetaufter gab zu, daß die Liebe, die er früher als „Hippie“ gesucht hatte, in ihrer edelsten Form unter Jehovas Volk zu finden ist. Er war völlig damit einverstanden, daß auf dem Kongreß die Gefahren aufgedeckt wurden, denen die jetzige Generation gegenübersteht. Er erklärte, er schätze eine Religion, die einem „sagt, wie es sich verhält“, die junge Menschen und ältere zusammenschließe und die allen Menschen wirklich ein gutes Beispiel gebe.
Zu Anfang der Woche waren die Delegierten wie auf all den anderen Kongressen begeistert, als die Watch Tower Society das neue 192seitige Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? freigab. Es zeigt anhand von wissenschaftlichen und geschichtlichen Beweisen sowie aufgrund der Vernunft und Logik, wieso die Bibel Gottes Wort ist. Dieses Buch ist besonders zeitgemäß angesichts der Tatsache, daß die Bibel in diesen „letzten Tagen“ (2. Tim. 3:1-5) immer mehr angegriffen wird.
Kongresse im mittleren Westen der Vereinigten Staaten
Die beiden letzten Kongresse in Nordamerika wurden Ende Juli im Mittelwesten, und zwar in Kansas City und Chicago, abgehalten.
Wie bei den anderen Kongressen, reichten die vorhandenen Sitzplätze des Municipal-Stadions in Kansas City für die 40 009 Besucher der Zusammenkunft für die Öffentlichkeit bei weitem nicht aus.
Nicht nur das Stadion, sondern auch die Parkmöglichkeiten waren während der Woche zu klein. Wie wurde dieses Problem gelöst? Man organisierte vierundsechzig Gruppen, die mit gemieteten Bussen von verschiedenen in Kansas City verteilten Stellen aus befördert wurden. Die Parkplätze örtlicher Königreichssäle wurden zu „Sammelplätzen“, an denen Dutzende von Autos den ganzen Tag über parken konnten. Tausende von Delegierten fuhren täglich mit den Bussen zum Kongreß und zurück, so daß man in der Nähe des Stadions schätzungsweise 800 Parkplätze weniger benötigte.
Eine interessante Bemerkung über den Zweck des Kongresses enthielt die in Kansas City erscheinende Zeitung The Call. Es hieß darin:
„Das Hauptinteresse dieser 40 000 Personen, die aus allen Teilen der Welt hierhergekommen sind, um an Predigt- und Lehr-Gottesdiensten teilzunehmen, bestand darin, die Bibel und die in der Heiligen Schrift enthaltenen Grundsätze, Gebote, Prophezeiungen und Gesetze besser kennenzulernen und verstehen zu lernen.“
Da die Anwesenden dieses Ziel verfolgten, fesselte sie auch das Bühnenstück mit dem Titel „Bist du ein neuzeitlicher Jona?“ Dieses Bühnenstück zeigte, daß Jona auf Gottes Auftrag, in der blutdürstigen Stadt Ninive zu predigen, reagierte, indem er versuchte, sich soweit wie möglich von Ninive zu entfernen! Doch später kam er seiner Verantwortung nach und führte den Auftrag aus. Die praktische Anwendung in unserer Zeit hängt damit zusammen, wie ein jeder das Tun des Willens Gottes betrachtet. Machen wir in der Erkenntnis und im Verständnis der Forderungen Gottes Fortschritte? Oder versuchen wir, uns unseren Verpflichtungen gegenüber Gott zu entziehen? Ewiges Leben erlangt man, wenn man das tut, was Gott fordert.
Polizei in Chicago überrascht
In Chicago, wo sich in letzter Zeit viele Verbrechen und viel Gewalttat ereignet haben, fand Ende Juli der letzte Kongreß in Nordamerika statt.
Die Polizei war über die Ordentlichkeit der 56 261 Personen überrascht, die den White Sox Park zum Bersten füllten. Ein Polizeiwachtmeister von Chicago, der seit fünfzehn Jahren Polizist ist, sagte: „Jehovas Zeugen sind die diszipliniertesten und am besten organisierten Leute, die ich kennengelernt habe, und sie sind die feinste Menschengruppe, mit der ich je zu tun gehabt habe. Sie folgen der Polizei sogleich, und sie gehen erst vom Bordstein herunter, wenn man mit der Pfeife das Zeichen dafür gegeben hat.“ Er fügte hinzu: „Sie scheinen die Probleme der Welt gelöst zu haben. Ich habe nicht eine einzige Debatte beobachtet.“
Ein anderer Polizist erklärte: „Sie haben keine Schwierigkeiten, und alle kommen miteinander aus. Sie sind Bürger, die das Gesetz halten. Hier habe ich zum ersten Mal eine große Gruppe von Menschen gesehen, von denen niemand hupt. Ich fühle mich wohl, wenn ich heimgehe, anders als sonst, wenn ich schlecht gelaunt bin und Selbstgespräche führe.“
Als ein anderer Beamter von einem jungen Zeugen Jehovas gefragt wurde, ob er froh sein würde, wenn der Kongreß vorüber wäre, weil er sich mit so vielen Menschen befassen müsse, sagte er: „Nein, denn dann habe ich es wieder mit gewöhnlichen Leuten zu tun, und mit einigen von ihnen wird man schwerer fertig als mit 47 000 von euch.“
Die Harmonie unter den Rassen bei dem Kongreß wurde auch von anderen beobachtet. Der Schriftleiter des religiösen Teils der in Chicago erscheinenden Zeitung Daily News äußerte sich wie folgt: „Die Zeugen scheinen gar keine Rassen zu kennen.“ Wie betrachteten die Delegierten diese Harmonie unter den Rassen? Einer von ihnen sagte:
„Ich bin Mexikaner. Früher gehörte ich zu dieser geteilten Welt; ich war mit der Staatsreligion verbunden und wurde gegen Menschen anderer Rassen aufgewiegelt. Als ich von Jehova und der Wahrheit seines Wortes erfuhr, erlangte ich Frieden mit allen Menschen. Zu wissen, daß Jehova die Menschen nicht nach ihrer Nationalität oder Rasse ansieht und daß seine sichtbare Organisation für diesen biblischen Grundsatz eintritt, bewirkt, daß dieser internationale Kongreß ,Friede auf Erden‘ wirklich funktioniert!“
Ein anderer Delegierter äußerte sich wie folgt:
„Ich bin Neger, Angehöriger der schwarzen Rasse in Afrika. Früher war ich mit Magie treibenden Priestern verbunden. Das hielt mich von anderen Völkern getrennt, so daß ich ihnen nicht gut gesinnt war. Als ich jedoch ein Gott hingegebener Zeuge Jehovas wurde, erfuhr ich, daß Gott aus einem einzigen Menschen alle Nationen der Menschen gemacht hat. Es befriedigt mich sehr, ebenso wie alle anderen anerkannt zu werden, unter denen es keine Parteilichkeit gibt und unter denen einer dem anderen ungeachtet seiner Rasse oder Nationalität traut.“
Und noch ein anderer Delegierter erklärte:
„Ich gehöre der gelben Rasse an und komme aus Japan. Bevor ich ein Zeuge Jehovas wurde, gehörte ich dem Schintoismus an. Dort wurde ich gelehrt, wir seien anderen überlegen. Dann erfuhr ich etwas über Jehova, und ich habe Frieden mit Menschen aller Arten erlangt.“
Sprung über den Atlantik
Am 29. Juli, zwei Tage nach dem Kongreß in Chicago, begann ein weiterer Kongreß in London (England). Dies war der erste Sprung über den Ozean, nicht der letzte!
Im Wembley-Stadion besuchte eine erstaunlich große Menge von 82 416 Personen den öffentlichen Vortrag. Diese Zahl übertraf bei weitem die 50 111, die bei dem letzten internationalen Kongreß 1963 in London zugegen gewesen waren. Unter den Anwesenden waren etwa 20 000 Interessierte. Und während des Kongresses baten etwa 500 Personen um ein Bibelstudium oder bekundeten großes Interesse!
Viele Zeugen Jehovas kamen aus verschiedenen Ländern, besonders aus Afrika. Es waren 63 verschiedene Länder vertreten. Unter den afrikanischen Delegierten waren mehrere aus Biafra.
Es kamen Menschen aller Rassen, ein jeder mit seiner eigenen Vergangenheit, in Frieden zusammen, so daß es in der in London erscheinenden Zeitung The Observer hieß: „Eine große, dichte Menge Menschen verschiedener Hautfarben und Nationalitäten schlängelt sich friedlich in das Stadion hinein. ... Ob man mit ihren Glaubenssätzen einigging oder nicht, ihr Optimismus war deutlich zu beobachten. Und es schien nichts von der Hysterie oder den Bühnentricks zu geben, die man von Billy Graham her kennt.“
Wie bei den anderen Kongressen wurden bei diesem Kongreß Aufseher der Christenversammlungen durch die praktischen Anregungen des biblischen Bühnenstücks „Aufseher, benehmt euch wie Männer!“ gestärkt. Auf der Bühne wurde gezeigt, welche Situation in der Versammlung im alten Korinth (Griechenland) herrschte. Es wurde erwähnt, daß dort viele Probleme entstanden waren, aber durch den Rat des Wortes Gottes gelöst wurden. Aufseher von heute sahen, daß sie Schwierigkeiten in ähnlicher Weise behandeln können, wenn sie auf Jehova vertrauen und sich eng an sein Wort halten.
Nächste Station: der Kontinent
In den nächsten zwei Wochen, vom 5. bis zum 17. August, fanden Kongresse auf dem europäischen Kontinent statt: in Kopenhagen, Paris, Nürnberg und Rom.
In Paris waren 47 480 Personen zugegen. Und die Zahl der Getauften war großartig: 3 619! In Kopenhagen waren 42 073 anwesend, in Nürnberg 150 645, und in Rom waren es 25 648.
Bei diesen Kongressen fesselte alle das biblische Bühnenstück, das von den Ereignissen in den Tagen Sauls im alten Israel handelte, der Ränke gegen David schmiedete. Doch David suchte sich nicht zu rächen, sondern wartete darauf, daß Jehova die Situation regelte. Ähnlich handeln Christen heute; wenn jemand in Gottes Organisation, der Autorität hat, ein Unrecht begeht, so lehnen sie sich nicht auf, wodurch es noch schlimmer würde, und auch schließen sie sich dem Übeltäter in seiner Handlungsweise nicht an. Sie sind zuversichtlich, daß Gott, wie im Falle Sauls, den Übeltäter zu gegebener Zeit zurechtweisen oder aus seiner Stellung entfernen wird.
Diese europäischen Zusammenkünfte bildeten nicht den Abschluß der Kongresse „Friede auf Erden“. Vom Oktober bis zum Dezember gab es weitere Kongresse in Korea, Japan, Taiwan, Hongkong, auf den Philippinen, in Papua, Australien, Neuseeland, auf den Fidschiinseln, auf Tahiti, auf Hawaii und in Mexiko.
Zweifellos haben in diesen Gebieten viele dasselbe empfunden wie eine Siebenundsiebzigjährige, die seit 1915 Kongresse der Zeugen Jehovas besucht hat. Nachdem sie einem der Kongresse „Friede auf Erden“ beigewohnt hatte, sagte sie: „Dies ist bisher der beste. Er wird dazu beitragen, daß wir reifer und besser organisiert werden und noch mehr an das denken, was von wahren Christen erwartet wird.“
Junge Leute äußerten sich ähnlich. Einer schrieb: „Als Jugendlicher war ich besonders dankbar für all die offenen Worte über die Probleme, die den Jugendlichen eigen sind. Ich kann meinen Brüdern nicht genug danken für all die Zeit, Energie und Liebe, die sie für diesen Kongreß aufgebracht haben; aber ich weiß, daß ich nicht der einzige bin, der seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen möchte.
Nein, diese Personen waren nicht die einzigen, die voller Dankbarkeit für die Kongresse „Friede auf Erden“ waren, die im vergangenen Jahr überall in der Welt abgehalten wurden. Alle, die einen solchen Kongreß besuchten, schätzen nicht nur das, was dort gesagt wurde, sondern sie wissen auch, daß es in dieser kritischen Zeit wahren Frieden unter vielen Völkern geben kann und daß es ihn auch gibt.
[Übersicht auf Seite 11]
Anwesende bei der
Zusammenkunft für Zahl der
Kongreßstadt die Öffentlichkeit Getauften
Atlanta 57 626 1 619
Buffalo 54 909 985
New York 122 011 2 972
Pomona 14 853 472
Vancouver 65 609 1 853
Los Angeles 81 032 2 324
Kansas City 40 009 1 019
Chicago 56 261 1 650
London 82 416 2 215
Kopenhagen 42 073 1 407
Paris 47 480 3 619
Nürnberg 150 645 5 095
Rom 25 648 2 212
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Gesamtzahlen 840 572 27 442
[Bild auf Seite 5]
Delegierte aller Rassen nahmen auf den Kongressen „Friede auf Erden“ gemeinsam in der Cafeteria ihre Mahlzeiten ein.
[Bild auf Seite 6]
Besondere Sektoren waren bei den Kongressen für Gehörlose reserviert, damit sie das Programm erleben konnten, das in ihre Zeichensprache übertragen wurde.
[Bild auf Seite 7]
Das überfüllte Dodger-Stadion in Los Angeles; 81 032 hören den Hauptvortrag „Tausend Jahre Frieden nahen!“
[Bild auf Seite 8]
Bei den ersten dreizehn Kongressen wurden insgesamt 27 442 Personen getauft.
[Bild auf Seite 9]
Tiere und Mädchen aus Kunststoff veranschaulichen das Kongreßmotto „Friede auf Erden“ im White Sox Park in Chicago; Bild und Erläuterung erschienen auf der Titelseite der Chicagoer Zeitung „Daily News“.
[Bild auf Seite 10]
Einige der afrikanischen und asiatischen Delegierten, die den Kongreß im Wembley-Stadion in London besuchen, bei ihrer Ankunft.