Wir beobachten die Welt
Gottesdienste nein — Trauung ja
◆ Eine Befragung evangelischer Berufsschüler zwischen 14 und 20 Jahren ergab, daß die Hälfte nie, 45 Prozent selten und nur knapp sieben Prozent regelmäßig den sonntäglichen Gottesdienst besuchen. Allerdings würden 60 Prozent öfter zum Gottesdienst gehen, wenn er „moderner“ wäre. Trotz der Ablehnung des Gottesdienstes in der Kirche wollten sich 76 Prozent kirchlich trauen lassen und fast 77 Prozent ihre Kinder taufen lassen.
Das meistgepflegte Freizeithobby beim Mann
◆ Jeder dritte deutsche Mann zwischen 16 und 69 Jahren opfert die meiste Freizeit für die Pflege seines Autos. Der Zeitaufwand pro Jahr beträgt im Durchschnitt 54,5 Stunden für Autopflege und 32,6 Stunden für Autoreparaturen. Männer unter 40 sind am eifrigsten in dieser Beziehung. Eine Untersuchung der Nürnberger Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) ergab ferner, daß 21 Prozent der Männer ihr Auto sogar selbst reparierten.
Wahl des Namens der Ehefrau überlassen?
◆ Das Bundesjustizministerium bereitet eine Änderung des Gesetzes in Verbindung mit der vollen Gleichberechtigung der Frau, worunter auch die Namensregelung fällt, bei der ersten Novelle im Eherecht vor. Demnach wird eine Frau künftig bei ihrer Heirat wählen können, ob sie ihren Mädchennamen behalten, den des Mannes annehmen oder ob sie beide Namen zu einem Doppelnamen zusammenfügen will. Jedoch ist das Problem noch nicht restlos geklärt. Vor allen Dingen ist die Frage, welche Namen die Kinder tragen werden, wenn ihre Eltern verschiedene Namen führen, offen. Man rechnet mit einer Verabschiedung des Gesetzes im Laufe des Jahres 1971.
Eine Milliarde „Christen“
◆ Die Zahl der Personen, die sich als Christen bezeichnen, hat die Milliardengrenze überschritten. Nach Angaben des Servizio Italiano Missionario beträgt sie 1,027 Milliarden, was fast ein Drittel der Erdbevölkerung ausmacht.
„Explorer I“ verglüht
◆ Nach ungefähr 12 Jahren Aufenthalt im Weltraum ist der erste amerikanische Satellit „Explorer I“ beim Eintritt in die Erdatmosphäre in der Nähe der Osterinseln verglüht. Der rund 26 Pfund schwere künstliche Himmelskörper der USA umkreiste ungefähr 58 000mal die Erde. Er wurde im Januar 1958 vom damaligen Kap Canaveral mit einer Jupiter-Rakete in eine Erdumlaufbahn befördert. Dem Satelliten gelang die Registrierung des Van-Allen-Strahlen-Gürtels um die Erde.
Wirkung des Gebets
◆ „Eine feste religiöse Überzeugung wirkt wie eine Schutzimpfung gegen Ängste und seelische Spannungen, die einen Menschen zugrunde richten können“, sagte der Chirurg Dr. Clair B. King aus Canton (Ohio) auf dem 14. Internationalen Kongreß für spirituelle Heilung in Philadelphia. Seine Meinung ist, daß es eine Reihe physischer Leiden gibt, für die ein Mediziner keinen objektiven Befund angeben kann. Ihre Ursachen seien Angst- oder Schuldgefühle, Sorgen oder Furcht, aber dagegen gebe es keine ärztliche Therapie. Hier müßten ein Seelsorger und das Gebet helfen. Er glaube an den Erfolg des Gebets. „Denn viele meiner Patienten sind wieder gesund geworden, obwohl ich schon mit ihrem Ableben rechnete“, sagte er. Die Bibel, Gottes Wort, zeigt dem Menschen, auf welche Weise er sich Gott nahen kann und welche Art von Gebeten ihm angenehm sind.
Weltgesundheitstag beschäftigte sich mit Krebs
◆ Der diesjährige Weltgesundheitstag, der am 7. April stattfand, stand unter dem Motto: „Kampf dem Krebs — Früherkennung rettet Leben“. Universitätsprofessor Dr. Heinrich Wrba wies darauf hin, daß mehr als die Hälfte aller Krebskranken geheilt werden könnten, wenn sie früh genug zum Arzt gingen. Dennoch versäumen es viele Patienten, die ein Krebsleiden bei sich vermuten, ihren Arzt so früh wie möglich aufzusuchen, weil sie falsche Vorstellungen vom Krankheitsverlauf haben. Prozentual gesehen, hat Österreich die meisten Krebstoten in Europa. Nach einer Statistik stirbt jeder vierte in Österreich an Krebs. In dem neuen System, das Gott dem Menschen verheißt, wird es keine Krankheit und keinen Tod geben. — Offb. 21:4.
„Vater unser ...“ nicht für Farbige
◆ Wie bekannt wurde, ist die „Nederduits Gereformeerde Kerken“ in Südafrika, die eine strenge Unterscheidung zwischen weißen und farbigen Christen vornimmt, dazu übergegangen, auch das sogenannte „Vaterunser“ für farbige Mitglieder abzuändern. Farbige Kinder, die dieser Kirche angehören, dürfen in den Sonntagsschulen nicht mehr die Worte „Vater unser, der du ...“ beten. Statt dessen müssen die Kinder das Gebet jetzt mit den Worten: „Vater, der du ...“ beginnen. Das persönliche Fürwort „unser“ ist somit für die farbigen Kinder nicht mehr gestattet.
Im Mittelalter gesündere Zähne
◆ In Verbindung mit der Ausgrabung eines mittelalterlichen Friedhofs in Basel untersuchte man die gefundenen Zähne und stellte fest, daß nur acht Prozent der Zähne Zahnfäule aufwiesen. Dagegen ist die Krankheit der Zahnfäule bei 85 Prozent der Basler Bevölkerung zu finden. Somit waren noch weniger Leute um das Jahr 1000 u. Z. von dieser Krankheit befallen. Die Untersuchung der Zähne aus der Zeit von 1276 bis 1529 u. Z. zeigte auch, daß die Zähne infolge der hohen Beanspruchung des Zahnmaterials beim täglichen Kauen grober Brotnahrung eine starke Abnutzung aufwiesen.
Mehr als 32 000 Unfalltote
◆ Nach einem Bericht des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers, Kassmann, sind in der Bundesrepublik mehr als 32 000 Menschen bei Unfällen ums Leben gekommen. Über 11 000 Personen seien im privaten Bereich, fast 5 000 bei Betriebsunfällen und mehr als 16 500 bei Unglücksfällen im Straßenverkehr tödlich verletzt worden.
Aus Müll Alkohol?
◆ Da die Beseitigung von Abfall und Müll in einigen Ländern zum Problem wurde, suchte man nach Lösungen. Nach amtlichen Angaben hinterläßt eine normale britische Stadtfamilie pro Jahr zwei Tonnen Unrat. Ein schottischer Wissenschaftler schlug jetzt eine neue Lösung für dieses Problem vor: Alkohol aus Müll zu gewinnen. Nach Ansicht des Wissenschaftlers wäre es auf wirtschaftlich rentable Weise möglich, den Hauptbestandteil des Abfalls, Zellulose, durch Verflüssigung mit Salzsäure in Zucker umzuwandeln und daraus schließlich Äthylalkohol herzustellen. Ein ähnliches Verfahren wurde während der Zeit des Alkoholverbotes in den USA von Schwarzbrennern angewandt. Auch die US-Regierung ging während des Krieges auf diese Weise vor, ließ aber davon ab, da es sich als unwirtschaftlich erwies. Nach Angaben des Schotten würde die Umwandlung im Gegensatz zum amerikanischen Verfahren, das drei Stunden dauerte, nur eine Minute in Anspruch nehmen. Eine nach seinen Plänen gebaute Hydrolyse-Anlage, die den Müll von etwa 150 000 Menschen verarbeiten könnte, würde 1,3 Millionen Pfund Sterling (rund 10 Millionen Mark) kosten. Die Einkünfte würden nach der Berechnung des Wissenschaftlers die Unterhaltungskosten decken. Jedoch kann der aus Müll gewonnene Alkohol nur für wissenschaftliche und industrielle Zwecke benutzt werden.
Wichtiger als Raumfahrt
◆ Nachdem sich bei dem Apollo-13-Flug verschiedene Krisensituationen ergeben hatten, die erkennen lassen, daß bei den bemannten Mondflügen weitreichende Risiken auftreten können, wurden Stimmen laut, die die Aufmerksamkeit der Bevölkerung in den USA auf größere Probleme lenken sollen und darauf, daß es besser wäre, nun auf dem Höhepunkt technischer Selbstbestätigung vor der rivalisierenden Sowjetunion sich auf irdische sehr dringliche Schwierigkeiten, wie z. B. den Kampf gegen die Armut, auf die Sanierung der Städte und die Beseitigung der Gefahren ständig zunehmender Umweltverschmutzung, zu konzentrieren. Nach Meinung eines demokratischen Senators wäre die lebensgefährdende Vergiftung des Lebensraums durch Zivilisationsabfälle ein Problem. Die Sorge für eine gesunde Umwelt sei heute wichtiger als die Raumfahrt, die Entwicklung neuer Waffen oder gar der Krieg in Vietnam. Bereits in 25 Jahren müßten amerikanische Stadtkinder nach Aussagen von Experten Gasmasken aufsetzen, wenn sie im Freien spielen wollten. Niemand werde sich ohne Schaden für seine Gesundheit länger als zwei oder drei Stunden im Freien aufhalten können, wenn die übermäßige Luftverpestung nicht bis dahin ganz energisch eingedämmt worden sei.
Beten auf Kredit
◆ Ein Pfarrer der Kongregationalisten-Kirche in Vermont (USA) machte seiner Gemeinde den Vorschlag, daß künftig Spenden auch in Form von Kreditkarten abgegeben werden können. Jedoch haben nur zwei Gemeindeglieder davon Gebrauch gemacht, und es scheint, daß diese vorgeschlagene Methode des Spendens keinen großen Anklang findet.
Banknoten als Kissenfüllung
◆ Bei der Festnahme einer 60jährigen Frau wegen Bettelns erlebten die Polizisten von Lissabon eine nicht alltägliche Überraschung. Das Kissen, das die Frau mit sich herumtrug, war mit ihren gesamten Ersparnissen gefüllt. Die „Kissenfüllung“ bestand aus knapp 12 000 Mark (90 000 Escudos). Auf die Frage, warum sie das Geld ständig in einem Kissen mit sich führe, antwortete sie, daß sie zu Banken kein Vertrauen habe. Verwandte jedoch konnten sie später dazu überreden, ihre Ersparnisse an einem sicheren Ort aufzubewahren.
Der Welt größte Schrägseilbrücke
◆ Die Verbindung zwischen Homberg und Duisburg über den Rhein wurde mittels einer 787 Meter langen Schrägseilbrücke hergestellt. Ihre Erbauer bezeichnen diese Brücke in dieser Konstruktion als die größte der Welt. Im Oktober soll sie dem Verkehr übergeben werden. Sie wird etwa 37 Millionen Mark kosten und eine sechsspurige Fahrbahn erhalten.
Batteriegetriebene Autos
◆ Eine japanische Firma, die Batterien herstellt, beschäftigt sich seit Jahren mit der Entwicklung von Fahrzeugen, die ausschließlich einen elektrischen Antrieb durch Batterien erhalten sollen. Bereits im nächsten Jahr soll die Produktion von batteriegetriebenen Autos aufgenommen werden. Zunächst ist vorgesehen, elektrisch betriebene Personenwagen und kleine Lieferwagen auf herkömmlichen Chassis auf den Markt zu bringen. Erst später soll eine Sonderkonstruktion, möglicherweise mit einer Karosserie aus Aluminiumlegierung, produziert werden.