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Kongresse fördern die Ausbreitung der guten Botschaft in DeutschlandErwachet! 1971 | 22. Januar
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vor dem Kongreß das Flugblatt verteilen „Sollen wir sie aufnehmen?“ Darin wurden ihre „Gläubigen“ davor gewarnt, den Kongreßbesuchern Unterkünfte bereitzustellen. Wie war die Reaktion? Erschwerte das die Unterkunftssuche? Nein, doch dieses Flugblatt hatte eine unerwünschte Publizität für die Herausgeber zur Folge.
In ihrer Ausgabe vom 22. Juli 1970 brachte die Westdeutsche Allgemeine Zeitung folgende Überschrift: „Superintendenten sprechen von ,antikirchlich‘: Viele Evangelische ,hilflos‘ gegenüber ,Jehovas Zeugen‘“. Der Bericht unter dieser Überschrift sagte unter anderem: „Im Text der Stuttgarter Zentralstelle [die dieses Flugblatt herausgegeben hat] wird bezweifelt, daß alle Essener Protestanten ,sich in der Lage fühlen‘ und bereit seien, ihren ,Gästen als ein gläubiger Christ gegenüberzutreten‘.“
Viele Zeitungen schrieben nach einer Pressekonferenz eine Gegendarstellung zu diesem Flugblatt. Auch das Fernsehen schaltete sich ein. Das erste Programm des Deutschen Fernsehens brachte am Abend des 23. Juli das Interview eines Fernsehreporters mit einem für das Flugblatt verantwortlichen Superintendenten. Bezüglich der Verbreitung dieses Flugblattes mußte der Geistliche folgende Frage des Reporters beantworten: „Ist das nicht ein Mangel an christlicher Nächstenliebe, bzw. glauben Sie, daß ihre Schwestern und Brüder zu unsicher sind in ihrem eigenen Glauben?“ Auf eine weitere Frage des Reporters bezüglich der Zugehörigkeit seiner Kirche zu der in der Offenbarung beschriebenen Babylon der Großen konnten Millionen Fernsehzuschauer die Antwort des Geistlichen hören: „Ja, das ist richtig, und zwar behaupten sie [Jehovas Zeugen] es deswegen, weil die Kirche sich in ihrer Geschichte auf eine Vereinigung und Zusammenarbeit mit den staatlichen Mächten eingelassen und dadurch das Evangelium verraten habe.“
Die Flugblattkampagne verfehlte ihr Ziel, und durch die Publizität, die sie zur Folge hatte, wurden der Kongreß und der am letzten Tag stattfindende öffentliche Vortrag ausgiebig bekanntgemacht.
Die Taufe erregt Interesse
Auch die Taufe, die in Verbindung mit solchen Kongressen durchgeführt wird, weckt das Interesse an der Botschaft der Zeugen und lenkt die Aufmerksamkeit darauf. Auf den dreizehn Kongressen, die in Deutschland stattfanden, wurden insgesamt 2 070 Personen getauft.
Ein Mann, der sich in Stuttgart taufen ließ als Symbol seiner Hingabe an Gott, war neun Jahre auf einer von Jesuiten geleiteten Klosterschule gewesen. Dort hatte er eine Menge Kirchenlehren und Religionsphilosophie kennengelernt. Aber dann lernte er innerhalb von drei Monaten durch ein Studium mit Jehovas Zeugen, das anhand des Buches Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt durchgeführt wurde, den Willen Gottes verstehen.
In Straubing wurde ein Ehepaar getauft, das jahrelang der biblischen Wahrheit Widerstand geleistet hatte. Der Ehemann hatte sieben Jahre in einem Priesterseminar studiert und war dann in der Kirchenverwaltung tätig gewesen. Das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt, das ihm von seinem Bruder mit der Post gesandt wurde, bewirkte eine Wende. Trotz großen Widerstandes innerhalb der nächsten Verwandtschaft reinigten sie ihr Haus von allen Gegenständen der falschen Religion und gaben sich dann Jehova Gott hin.
In Friedrichshafen ließen sich zwei Türken taufen. Einer von ihnen sagte, er sei vierzig Jahre lang Moslem gewesen, doch erst jetzt habe er den Koran kennengelernt und überrascht festgestellt, wieviel auch im Koran über Jesus Christus zu lesen sei.
Segensreiche Auswirkungen
Die Bezirkskongresse „Menschen guten Willens“ der Zeugen Jehovas in Deutschland werden sich bestimmt sehr gut auswirken. Sehen nicht die Leute, daß Jehovas Volk glücklich ist? Beobachten nicht Beamte verschiedener amtlicher Stellen, daß Jehovas Zeugen sich tadellos benehmen und daß sie sauber sind? Muß es Personen, die sowohl mit der Öffentlichkeit als auch mit Jehovas Zeugen zu tun haben, nicht tief beeindrucken? Werden nicht einige unter ihnen über all das nachdenken, was sie gesehen und gehört haben, und schlußfolgern, daß die gute Botschaft vom Königreich etwas damit zu tun hat?
Jehovas Volk in Deutschland ist aus verschiedenen Gründen glücklich. Ein Grund ist die Tatsache, daß diese schönen Kongresse, die es im vergangenen Sommer besuchen durfte, bestimmt zur weiteren Ausbreitung der guten Botschaft beigetragen haben.
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Wendepunkt im Leben eines angehenden PriestersErwachet! 1971 | 22. Januar
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Wendepunkt im Leben eines angehenden Priesters
Ein Bericht, wie er dem „Awake!“-Korrespondenten in Venezuela erzählt wurde
NACHDEM ich zwei Jahre der Marianischen Kongregation angehört und sieben Jahre ein Seminar besucht hatte, in dem ich mich auf das Priestertum vorbereitete, mußte ich mich entscheiden: Wollte ich noch drei Jahre weiterstudieren und katholischer Priester werden, oder wollte ich alles aufgeben? Die Umstände zwangen mich zu einer klaren Entscheidung. Wie würde sie ausfallen?
Die Liebe zu Gott war in mir nicht erkaltet. Ich war an religiösen Fragen immer noch brennend interessiert. Auch machte mir das Studium keine Schwierigkeiten. Im Gegenteil, ich kam gut voran. Wie andere der oberen Klassen, so durfte auch ich regelmäßig die Messe lesen und hatte die musikalische Leitung.
Wenn ich in den Ferien zu Hause war, durfte ich in unserer Kirche manchmal den Subdiakon vertreten. Mit diesem Amt waren Aufgaben verbunden wie Abschnitte aus den Episteln vorlesen, dem Diakon das Brot und den Wein vom Tisch reichen und das Meßbuch, das die bei der Messe vorgeschriebenen Gebete, Lesungen und Gesangstexte für das Kirchenjahr enthält, von einer Stelle auf die andere legen. Meine Bekannten waren stolz zu sehen, daß einer aus ihren Reihen an den Altar trat und als Subdiakon diente. Einmal durfte ich sogar bei der Einweihung einer neugebauten Kapelle als Subdiakon amten. Ich kam meinem Ziel, Priester zu werden, immer näher.
Interesse an Religion schon in jungen Jahren
Ich kann mich erinnern, daß ich immer religiös eingestellt war. Meine Angehörigen waren zwar katholisch, aber keineswegs fromm. Ich ging dennoch täglich zur Kirche und durfte auch eine Gruppe Kinder in der Religion unterweisen. Nach einiger Zeit beschloß ich, der Marianischen Kongregation beizutreten, einer religiösen Vereinigung in der katholischen Kirche. Als Mitglied dieser religiösen Vereinigung unterwies ich Jugendliche über die Jungfrau Maria; der Zweck dieser Vereinigung bestand in der Verbreitung der Marienverehrung.
So vergingen zwei Jahre; in dieser Zeit lernte ich die Lehren dieser Vereinigung gründlich kennen. Dann fragte mich einmal der Ortsgeistliche, ob ich nicht den Wunsch hätte, ein Seminar zu besuchen. „Möchtest du nicht Priester werden?“ erkundigte er sich. „Hast du noch nie daran gedacht, auf ein Seminar zu gehen? Möchtest du kein Nachfolger Christi werden?“
Natürlich wäre ich gerne Priester geworden, dennoch konnte ich ihm nicht gleich eine Antwort geben. Es gab verschiedenes zu bedenken. Zum Beispiel müßte ich für Kost und Logis jedes Jahr einen Betrag im Wert von 550 Dollar bezahlen und im ersten Jahr für Bücher einen weiteren Betrag im Wert von 155 Dollar. Woher sollte ich das Geld nehmen? Außerdem waren meine Eltern ganz und gar nicht dafür, daß ich Priester würde.
Doch der Ortsgeistliche war beharrlich. Er bot mir ein Stipendium an, was bedeutete, daß ich nur für einen geringen Teil der Auslagen aufkommen müßte. Gegen den Widerstand der Eltern führte er einen Bibeltext an, den die Priester häufig zitieren: „Niemand hat Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker um meinetwillen oder um des Evangeliums willen verlassen, der nicht Hundertfaches dafür erhält, jetzt in dieser Welt.“ (Mark. 10:29, 30, Kürzinger) Nachdem ich es mir ein Jahr lang überlegt hatte, entschloß ich mich, das Angebot anzunehmen; darauf wurde alles in die Wege geleitet, daß ich in das Seminar eintreten konnte.
Seminarausbildung
Es schien, als ginge mein sehnlichster Wunsch in Erfüllung. Durfte ich nicht hoffen, im Seminar Gott näherzukommen und eine Antwort auf meine vielen Fragen über das Leben und die Zukunft zu erhalten? Aber nach einiger Zeit sah ich mich bitter enttäuscht; ich fand nicht, was ich gesucht hatte. Außerdem hatten einige der Seminaristen unausstehliche Gewohnheiten; sie trieben Dinge, die mir zu denken gaben.
Der Ablauf jedes Tages war genau vorgeschrieben. Wir standen morgens um sechs Uhr auf, darauf machten wir als erstes das Kreuzzeichen und sprachen den „Englischen Gruß“, danach gingen wir zur Messe. In der darauffolgenden Meditationsperiode sollten wir gewöhnlich über das Zweite Vatikanische Konzil nachdenken. Dann wiederholten wir den Stoff, den wir im Unterricht behandelt hatten. Nach dem Frühstück waren eineinhalb Stunden vorgesehen, um den Saal sauberzumachen und die Pflanzen zu gießen. Bei den Mahlzeiten wurde nicht gesprochen, weil uns vorgelesen wurde.
Wir hatten täglich fünf Stunden Unterricht, doch er befriedigte mich nicht. Er half mir wenig, den Willen Gottes verstehen zu lernen. Was hier gelehrt wurde, hätte man auch auf einer anderen Schule lernen können — Latein, Spanisch, Malen, Musik, Philosophie, Biologie, Geschichte. Nur während vier Stunden wöchentlich erhielten wir Unterricht in den katholischen Lehren.
Wohl wurde während der Messe aus den Evangelien und den Episteln vorgelesen. Aber das Gelesene wurde nicht erklärt; das, was die Bibel über die Moral sagt, wurde nicht angewandt, um den üblen Gewohnheiten einiger der Seminaristen Einhalt zu tun.
Meine Schwester, eine Zeugin Jehovas, schrieb mir häufig und erklärte mir verschiedenes über die Bibel, aber nur selten erhielt ich ihre Briefe. Der Rektor, ein Geistlicher, fing sie gewöhnlich ab. Wenn ich während der Ferien zu Hause war, versuchte meine Schwester mir verschiedenes aus der Bibel zu erklären, aber ich nahm ihre Bemühungen nicht ernst. Außerdem widersprachen ihre Erklärungen den Lehren der Kirche.
Die Bibel spricht
In Seminaren ist es üblich, jeden Tag eine halbe Stunde auf religiöse Lektüre zu verwenden, das heißt irgendein Buch zu lesen, in dem das Leben eines „Heiligen“ geschildert wird. Eines Abends hatte ich kein solches Buch bei mir, ich griff daher zu meiner Bibel, einer Taschenausgabe der Nácar-Colunga-Übersetzung. Da ich nicht wußte, wo ich mit Lesen beginnen sollte, schlug ich die Bibel irgendwo auf — es war zufällig das Kapitel 19 des zweiten Buches Mose — und fing an zu lesen. Alles ging gut, bis ich zu dem Kapitel 20, den Versen vier und fünf kam.
Wie überrascht war ich, in Gottes Wort einen Text zu lesen, der das Verfertigen und Verehren von Bildern verurteilte! Ich traute meinen Augen kaum. Die Bibel war mir immer ein heiliges Buch gewesen. Ich schlug sie zu und dachte nach. „Wie war das möglich?“ überlegte ich. „Bin ich derart hinters Licht geführt worden?“ Doch dann dachte ich: „Du darfst niemals so von den Lehren deiner Kirche denken, dafür könntest du ja in die Hölle kommen.“
Erneut öffnete ich die Bibel, um weiterzulesen und die halbe Stunde Lesezeit vollzumachen; ich hatte die Seite aufgeschlagen, auf der das Kapitel 40 des Propheten Jesaja begann. In der Zeit, die mir noch für das Lesen verblieb, las ich bis Jesaja 42:8, wo geschrieben steht: „Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern.“ Erneut erkannte ich, daß die Bibel direkt zu mir sprach und ausdrücklich sagte, daß die Verehrung von Bildern Gott nicht wohlgefällig sei. Ich war völlig verwirrt. War es möglich, daß meine Kirche im Irrtum war? In diesem Augenblick ertönte die Klingel, die anzeigte, daß es Zeit war, ins Bett zu gehen.
Auf der Suche nach Hilfe
Es folgte eine schlaflose Nacht. Am nächsten Morgen ging ich schnurstracks zum Bischof. Ich bat ihn, mir 2. Mose 20:4 zu erklären. Er entgegnete, dieser Vers gehöre zu dem mosaischen Gesetz und Christus habe dieses außer Kraft gesetzt. Darauf antwortete ich, daß die Zehn Gebote, die ein Teil des Gesetzes seien, im Katechismus ständen und den Christen gelehrt würden. „Wieso können Sie behaupten, ein Teil sei aufgehoben, während ein anderer noch gültig sei?“ fragte ich. Er meinte darauf, daß ein Teil davon zum Nutzen der Christen in Kraft geblieben sei. „Das ist doch unmöglich“, entgegnete ich beharrlich, „wenn Christus kam, um das Gesetz aufzuheben, dann muß es sich dabei um das ganze Gesetz handeln.“ Darauf verwies er mich an ein Mitglied des Lehrkörpers, dessen Aufgabe es ist, Seminaristen, die religiöse Probleme haben, zu helfen.
Mysterien und Philosophie waren die Quellen, aus denen er die Antworten schöpfte, die er mir auf meine Fragen gab. Ich erkannte bald, daß ich hier die Wahrheit nicht erfahren konnte, und beschloß, aus dem Seminar auszutreten. Man versuchte, mich mit allen möglichen Argumenten zum Bleiben zu veranlassen: „Du solltest bleiben, denn sonst gibst du den anderen Seminaristen ein schlechtes Beispiel. Du weißt, daß du schon in einer der oberen Klassen bist, und das fällt besonders ins Gewicht.“ So lauteten einige der Argumente. Aber ich blieb fest. „Du kannst gehen“, sagte man mir schließlich, „aber du darfst nichts mitnehmen; doch du kannst erst in drei Tagen weggehen.“ Später fand ich heraus, daß man diese Zeit benutzt hatte, um einen Ausflug für die Seminaristen zu arrangieren, damit sie nicht da wären, wenn ich wegginge.
Die Wahrheit gefunden
Ich verließ das Seminar, ohne das Geringste mitnehmen zu können, nicht einmal das, was mir persönlich gehörte; ich war verwirrt und beunruhigt. Als meine Schwester erfuhr, was geschehen war, gab sie mir das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt und riet mir, es sorgfältig zu lesen und alles mit der Bibel zu vergleichen. Kurz danach wurde regelmäßig mit mir die Bibel studiert; ich bat inständig darum, daß das Studium drei- bis viermal in der Woche stattfände. Zwei Monate danach symbolisierte ich meine Hingabe an Jehova Gott, indem ich mich taufen ließ.
Dann füllte ich meine Tasche mit Exemplaren der Erwachet!-Ausgabe, in der der Artikel „Ein offener Brief an aufrichtige Katholiken“ erschien, und kehrte in das Seminar zurück. Der Priester wollte mich nicht hineinlassen. Aber die Seminaristen kamen heraus, um mich zu begrüßen. Ich gab ihnen Zeugnis und händigte ihnen die Zeitschriften aus. Das Ergebnis? Zweiundzwanzig der Seminaristen beschlossen, das Seminar zu verlassen. Sechs von ihnen erklärten sich bereit, sich an einem Kurs zu beteiligen, in dem das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt studiert würde. Einer dieser ehemaligen Seminaristen besuchte sogar den Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas, der letztens in Caracas stattfand.
Wenn ich die Leute von Haus zu Haus besuche, staunen sie, daß ich nicht als angehender Priester zu ihnen komme, sondern als einer von Jehovas bevorrechteten Zeugen. Wie glücklich bin ich, daß Jehova durch sein Wort zu mir gesprochen und mir den Weg zu seiner Organisation gewiesen hat!
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Bananen schmecken gut und sind bekömmlichErwachet! 1971 | 22. Januar
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Bananen schmecken gut und sind bekömmlich
NICHT jede Nahrung, die gut schmeckt, ist bekömmlich und nicht alles, was bekömmlich ist, schmeckt gut. Doch zu den Nahrungsmitteln, die bekömmlich sind und gut schmecken, gehören reife Bananen. Als Disraeli, der Premierminister Großbritanniens, im Jahre 1831 auf einer Fahrt nach Kairo (Ägypten) zum ersten Mal eine Banane aß, rief er aus: „Das ist die köstlichste Frucht der Erde!“ Das mag Ansichtssache sein, trotzdem werden die meisten darin übereinstimmen, daß Bananen gut schmecken.
Die Banane wächst nicht auf einem Baum, denn die Bananenpflanze hat weder Stamm noch Zweige. Genaugenommen ist sie eine Staude. Der Scheinstamm besteht aus Blattscheiden. Die Staude wird drei bis siebeneinhalb Meter hoch, und die Frucht reift in zwölf bis fünfzehn Monaten heran. Wenn die Pflanze ein Bündel Bananen hervorgebracht hat, wird sie umgehauen, denn sie erzeugt niemals mehr als einen Fruchtstand — was mehr zu einem Kraut paßt als zu einem Baum. (Aus den Wurzeln der abgeschlagenen Staude wachsen neue Sprosse empor.)
Die Banane ist in vielerlei Hinsicht wertvoll. Sie schmeckt auch ohne Zutaten köstlich; man kann daraus außerdem schmackhafte Milchmischgetränke, Fruchteisbecher und Obstsalate zubereiten und Cremetorten backen. Man verwendet jetzt auch immer mehr Bananenmehl, denn die wenigen, die reife Bananen nicht vertragen können, vertragen sie gut in Pulverform. Andere essen die Bananen lieber gebraten oder gebacken.
Zu den vielen Vorzügen der Banane gehört, daß sie das ganze Jahr über erhältlich ist. Man braucht sie nicht extra zuzubereiten, und sie ist von Natur aus so gut verpackt, daß weder Bakterien noch Schmutz eindringen können. (Deshalb braucht man sich nicht zu sorgen, ob sie besprüht oder ob sie gewaschen worden ist, bevor man sie ißt!) Die meisten Menschen können die vollreife Banane — wenn sie braune Flecken hat — gut vertragen, und sie ist eine vorzügliche Energiequelle.
Die Bananen enthalten wenig Wasser, weniger als die meisten anderen frischen Früchte — etwa 75 Prozent. Ihr Zuckergehalt beträgt etwa 20 Prozent; sie ist deshalb sehr nahrhaft, und sie eignet sich nicht nur als Nachtisch. Wer abnehmen möchte oder auf seine Linie achten muß, könnte einmal versuchsweise anstelle einer gewöhnlichen Mahlzeit einige Bananen essen und ein Glas Milch trinken. Solchen Personen wäre besonders zu empfehlen, anstelle eines süßen Nachtisches oder späten Imbisses Bananen zu essen.
Bananen sind auch reich an den Vitaminen A, B und C. Gemäß einigen Fachleuten sollen sie so viel Vitamin C enthalten, daß kleine Kinder allein durch Bananen genügend Vitamin C erhalten. Die Bananen enthalten auch beachtenswerte Mengen an Mineralstoffen: an Kalzium, Kupfer, Eisen, Magnesium, Phosphor und Schwefel. Bananen unterstützen die Bildung des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen.
Bananen sind außerdem eiweißarm, deshalb eignen sie sich gut für Nierenkranke. Wenn die Banane reift, verwandelt sich die Stärke in Fruchtzucker, daher sind sie Diabetikern zu empfehlen, die keinen Zucker essen dürfen, der aus Zuckerrohr oder -rüben gewonnen wird. Diese Frucht wirkt sich auch in vielen Fällen bei Magengeschwüren günstig aus. Bananen eignen sich nicht nur für Personen mit Übergewicht, sondern auch für solche mit Untergewicht; sie helfen bei Durchfall und bei Verstopfung. Der Schöpfer hat dem Menschen wirklich eine vorzügliche, nahrhafte und schmackhafte Frucht geschenkt, als er die Banane schuf.
Bananen ißt man schon in einigen Gegenden der Erde seit Jahrtausenden. Doch in jüngerer Zeit hat man sie — wenigstens in westlichen Ländern — außer acht gelassen; deshalb zählt das Werk World Book Encyclopedia die Banane zu den „Früchten, die unsere Vorväter nicht gekannt haben“. Im Jahre 1912 schrieb die Fachschrift Journal of the American Medical Association einen Leitartikel über das Thema: „Die unterbewertete Banane“. Doch jetzt schätzt man die Banane immer mehr, denn diese Frucht schmeckt nicht nur gut, sie ist auch bekömmlich.
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