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Der christliche SittenmaßstabDer Wachtturm 1968 | 15. Juli
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überließ sie Gott schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit einem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander.“ — Röm. 1:18, 26, 27.
26. Wohin führt das „Sinnen des Fleisches“ die Nationen?
26 Diese Nationen haben das „Sinnen des Fleisches“ dem „Sinnen des Geistes“ vorgezogen und werden deshalb auf Leben und Frieden verzichten müssen. Der Tod wird ihr endgültiges Geschick sein. Dadurch, daß sie ständig den Begierden des Fleisches nachgeben, haben sie sich mit Gott, dem einzigen Quell des Lebens und des Friedens, verfeindet. Gott wird ihre schmutzigen, verabscheuungswürdigen Handlungen nicht mehr lange dulden. Die Vernichtung einer sittlich verkommenen Generation durch die große Flut in den Tagen Noahs ist ein Beispiel dafür, wie Jehova mit der heutigen verderbten Generation handeln wird.
Uns Leben und Frieden sichern
27. Welche verkehrte Handlungsweise müssen jetzt alle, die Jehova wohlgefallen möchten, unbedingt meiden, und was kann ihnen dabei helfen?
27 Wir müssen uns daher unbedingt von den unmoralischen Ansichten und Handlungen dieser zum Untergang verurteilten Nationen distanzieren. Nur so können wir dem Unglück, das über sie kommt, entgehen. Wir müssen auch die ungesunden Gedanken, die wir mit fleischlichgesinnten Menschen der Welt auszutauschen pflegten, aus unserem Sinn verdrängen. Der Apostel Paulus wußte, daß viele, die sich damals zum Christentum bekehrten, vorher „gemäß dem System der Dinge dieser Welt“ gewandelt waren und sich sittlicher Verfehlungen und anderer Sünden schuldig gemacht hatten. Er ermahnte sie deshalb mit den Worten: „Werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr euch selbst vergewissern könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist.“ — Eph. 2:2; Röm. 12:2.
28. An welches vortreffliche Beispiel sollten sie in jeder Situation und unter allen Umständen denken?
28 Als Nachfolger Christi müssen wir den Fußstapfen Christi genau nachfolgen, indem wir das tun, sagen und denken, was er tat, sagte und dachte, als er auf der Erde war. In jeder schwierigen Situation und bei jeder Frage, in der wir unbedingt richtig entscheiden müssen, sollten wir uns fragen: „Wie würde Jesus handeln? Wie würde er entscheiden?“ Beschönigte oder bagatellisierte Jesus, als er mit der Frau von Sichar über die tröstende Königreichsbotschaft sprach, etwa ihr Verfehlen, einen reinen Lebenswandel zu führen? Nein, er trat unmißverständlich für Gottes gerechten Maßstab ein. — Joh. 4:16-18.
29. Wie brachte Jesus ganz offen zum Ausdruck, was Jehova von Verheirateten verlangt?
29 Man beachte auch, daß Jesus von Verheirateten deutlich sagte: „Sie [sind] nicht mehr zwei, sondern e i n Fleisch ... Was also Gott zusammengejocht hat, das bringe kein Mensch auseinander.“ Seine Äußerung ließ keine Wortklauberei über Entschuldigungen für eine Scheidung zu. „Ich sage euch, daß jeder, der seine Frau durch Scheidung entläßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, Ehebruch begeht.“ (Matth. 19:6-9) Ferner sagte Jesus: „Wer eine von ihrem Mann [aus einem anderen Grund als Hurerei] geschiedene Frau heiratet, begeht Ehebruch.“ (Luk. 16:18) Jesus ließ nicht zu, daß Jehovas gerechter Maßstab für die eheliche Treue irgendwie herabgesetzt wurde.
30. Wie kann man die zwei großen Gebote des Lebens halten?
30 Das ganze mosaische Gesetz und die Lehren der Propheten faßte Jesus zusammen, indem er den Gehorsam gegenüber den zwei großen Geboten hervorhob: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn ... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matth. 22:37, 39) Diese Liebe zu Gott beweist man nicht dadurch, daß man den gerechten Sittenmaßstab, den er für die Menschen festgelegt hat, außer acht läßt und dagegen verstößt. Nein, man beweist sie dadurch, daß man sich streng an die Lebensweise hält, die Christus Jesus uns vorgelebt hat. Sie zeigt sich darin, daß man sich eher von Gottes heiligem Geist statt von den Begierden des unvollkommenen Fleisches leiten läßt.
31. Wie können wir feststellen, wer unser Nächster ist?
31 Für den Fall, daß wir einmal nicht mehr genau wissen sollten, wer unser Nächster ist, führte Jesus das Gleichnis vom guten Samariter an. Zum Schluß stellte er die Frage: „Wer von diesen dreien hat sich, wie es dir scheint, als Nächster des Mannes erwiesen, der unter die Räuber fiel?“ (Luk. 10:36) Wir sollten uns also zum Nächsten aller unserer Mitmenschen machen, das heißt aller, die irgendwie unseres Beistandes bedürfen. Was für ein Nächster wären wir gegenüber jemandes Vater, Bruder oder Ehemann, wenn wir Hurerei oder Ehebruch begingen? Und zu was für einem Nächsten würden wir uns gegenüber der Person machen, die wir durch unerlaubten Geschlechtsverkehr ihrer Selbstachtung berauben würden? Die Antwort liegt klar auf der Hand.
32. Kann es irgendwelche Zweifel darüber geben, welches der richtige Sittenmaßstab für Christen ist?
32 Als Gottes Sohn im Fleische war, zeigte er durch seine Lebensweise, an welchen Sittenmaßstab sich seine Nachfolger halten sollten. Es nützt nichts, sich „Christ“ zu nennen, wenn man nicht entsprechend handelt. Man macht sich dadurch nur zu einem Heuchler. Etwas zu lehren und zu tun, was der Lehre, die Jesus von seinem himmlischen Vater empfangen hat, widerspricht, hieße, sich mit Gott zu verfeinden, und eine solche Handlungsweise kann nur mit dem Tod enden.
33. Wie können Jesu Nachfolger heilig werden, wie ihr Gott heilig ist?
33 Wenn wir Gottes Gedanken und die Gedanken Christi indes kennengelernt haben, sollten wir vernünftigerweise die ernste Ermahnung beachten: „Formt euch als gehorsame Kinder nicht mehr nach den Begierden, die ihr früher in eurer Unwissenheit hattet, sondern in Übereinstimmung mit dem Heiligen, der euch berufen hat, werdet auch ihr selbst heilig in eurem ganzen Wandel, weil geschrieben steht: ‚Ihr sollt heilig sein, weil ich heilig bin.‘“ (1. Petr. 1:14-16) Wir können trotz der von Adam ererbten Sünde und trotz der Schwächen unseres Fleisches heilig werden. Gott verlangt von uns nichts Unmögliches. Und wenn wir uns mit seiner Hilfe weiterhin vom Geist leiten lassen, können wir heute schon mit Gott Frieden haben und in seiner neuen Ordnung Leben und Frieden erlangen.
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Trotz körperlicher Schwäche mit geistiger Kraft erfülltDer Wachtturm 1968 | 15. Juli
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Trotz körperlicher Schwäche mit geistiger Kraft erfüllt
IN DER Bibel finden wir viele Beispiele, die zeigen, wie Gottes Diener „aus einem Zustand der Schwäche mit Kraft erfüllt wurden“. (Hebr. 11:34)a Der Richter Simson ist ein solches Beispiel. (Ri. 16:4-31) Er ist für heutige Christen von besonderem Interesse, weil er ein prophetisches Bild der neuzeitlichen Diener Gottes war. Im Ersten Weltkrieg waren Gottes Diener gleichsam ihrer Kraft beraubt, aber Gottes Geist belebte sie wieder, und seither vollbringen sie weit größere Werke als vorher. — Matth. 24:45-47.
Jehova Gott stärkt seither nicht nur seine irdische Organisation, sondern auch seine einzelnen Diener. Wie denn? Durch seinen heiligen Geist oder seine wirksame Kraft. Wir lesen: „Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht Jehova der Heerscharen.“ — Sach. 4:6.
Wie können Jehovas Diener mit Gottes stärkendem heiligen Geist erfüllt werden? Indem sie sich die Gedanken seines von seinem Geist durchdrungenen Wortes in reichem Maße zu eigen machen. Sie sollten sich bemühen, Zeit zu finden, täglich etwas von dieser geistigen Speise in sich aufzunehmen. Sie sollten es auch so einrichten, daß sie, wenn irgend möglich, regelmäßig mit ihren Mitchristen zusammenkommen können, um die Bibel anhand von Wachtturm-Publikationen zu studieren. Ferner sollten sie über das Gelernte nachdenken und, was sehr wichtig ist, Gott im Gebet um seinen Geist bitten. (Luk. 11:13) Nicht zu übersehen ist ferner, daß sie das Gelernte im Leben anwenden sollten, und zwar indem sie den christlichen Grundsätzen entsprechend handeln und indem sie jede Gelegenheit ausnutzen, um Gottes Wort zu predigen und andere darüber zu belehren.
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