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  • Die Art und Weise, wie der Meister lehrte
    Der Wachtturm 1960 | 15. Juni
    • NW) Während ein ganz einfaches Mahl genügt hätte, wandte Martha zuviel Zeit für große Vorbereitungen für ihren Gast auf und vernachlässigte dabei die wichtigeren, geistigen Dinge, und Jesus zeigte dies klar. Er zog aber nicht durch ganz Palästina, um den Frauen zu sagen, sie sollten für ihre Gäste keine so großen Mahlzeiten bereiten. Marthas Sorge um die Einzelheiten ihrer Arbeit zu Hause wurde ihr zum persönlichen Stein des Anstoßes. Jesu Rat war ihren Bedürfnissen wie auch den Bedürfnissen all derer angepaßt, die geneigt sind, es Martha gleichzutun. Auch in anderen Fällen, da er lehrte, zeigte es sich, daß Jesus ähnliches Wahrnehmungsvermögen offenbarte, indem er das, was jemandem zum Hindernis wurde, beleuchtete und dann den Betreffenden dieserhalb zur Wachsamkeit ermahnte. Auch wir sollten gute Beobachter sein, indem wir die Neigungen und Reaktionen derer beachten, die wir lehren, und diese dann, wenn wir ihnen weiterhin Hilfe bieten, berücksichtigen.

      ER ROTTETE SELBSTGEFÄLLIGKEIT AUS

      14, 15. Wie begann Jesus seine Bergpredigt, und welche Wirkung hatte dies?

      14 Jesu berühmte Bergpredigt würde nicht mehr als zwanzig Minuten dauern, wenn sie so, wie sie in Matthäus 5:1 bis 7:27 zu finden ist, gehalten würde, und doch hat sie neunzehnhundert Jahre lang gedauert, und keine Predigt ist ihr seither je gleich gewesen! Jesus weilte in der Nähe von Kapernaum, und die Volksmengen folgten ihm, und so begab er sich auf den Berg und setzte sich nieder, um die zu lehren, die ihm folgten. Was sagte er? War es das, was die Mehrheit gerne annahm? Sagte er, daß die Reichen keine Bedürfnisse hätten oder daß die Glücklichen keinen Trost brauchten? Lobte er jene, die von Menschen geliebt werden? Nein! Statt dessen sagte er Dinge, die überraschten.

      15 „Glücklich seid ihr Armen, denn euer ist das Königreich Gottes. Glücklich seid ihr, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. Glücklich seid ihr, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. Glücklich seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausstoßen, euch schmähen und um des Menschensohnes willen euren Namen als etwas Böses verwerfen. Freut euch an jenem Tage und springt [hüpft]; denn siehe! euer Lohn ist groß im Himmel, denn ihre Vorfahren pflegten es mit den Propheten ebenso zu machen.“ Die geistig Hungrigen, Durstigen, Geschmähten, Verfolgten, Bedürftigen und Trauernden pries er als glücklich. — Luk. 6:20-23, NW.

      16. Welch hohe Maßstäbe stellte er auf, und wie beeinflußten diese Lehren seine Zuhörer?

      16 Jesus fuhr fort: „Ihr habt gehört, daß zu denen der alten Zeiten gesagt wurde: ‚Du sollst nicht morden; doch wer immer einen Mord begeht, wird dem Gerichtshof Rechenschaft geben müssen.‘ Indes sage ich euch, daß jeder, der in seinem Zorn über seinen Bruder verharrt, dem Gerichtshof Rechenschaft wird geben müssen.“ (Matth. 5:21, 22, NW) Viele Menschen können sagen: „Ich habe niemals einen Mord begangen. Ich habe dieses Gesetz gehalten.“ Doch wie viele können sagen: „Ich bin niemals über meinen Bruder zornig gewesen“? Dann sagte Jesus: „Ihr hörtet, daß gesagt wurde: ‚Du sollst nicht Ehebruch begehen.‘ Aber ich sage euch, daß jeder, der andauernd ein Weib anblickt, so daß er in Leidenschaft zu ihr entbrennt, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat.“ (Matth. 5:27, 28, NW) Viele seiner Zuhörer haben wohl sagen können: „Ich habe niemals Ehebruch begangen“, doch wie viele von ihnen konnten ehrlich sagen, daß sie in ihrem Leben niemals an sinnliche Begierden gedacht hätten? Jesus sagte ferner: „Ihr hörtet, daß gesagt wurde: ‚Auge um Auge und Zahn um Zahn.‘ Doch ich sage euch: Widersteht nicht dem, der böse ist; sondern wer dich auf deine rechte Backe schlägt, dem wende auch die andere zu.“ Viele können erklären, daß sie nicht umhergehen und Streit anfangen; doch wenn jemand daherkommt und sie provozierend zuerst schlägt — wie viele können sich da beherrschen und ihre Hände zurückhalten und einen Streit vermeiden? — Matth. 5:38, 39, NW.

      17. Wen sollten wir lieben und weshalb? Und wie kann Haß überwunden werden?

      17 „Ihr hörtet, daß gesagt wurde: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was ist dann euer Lohn?“ (Matth. 5:43, 44, 46, NW) Es fällt dir nicht schwer, die zu lieben, die dich lieben, aber es fällt dir äußerst schwer, die zu lieben, die dich hassen und verfolgen. Jehova vermag seine Feinde zu lieben, und wir müssen ihn nachahmen, wenn wir seine Kinder sind. Warum sich in seinem Benehmen von dem schlechten Benehmen anderer anstecken lassen? Warum hassen, nur weil andere hassen? Weshalb sich in den verderblichen Zyklus einschalten, in welchem Böses mit Bösem vergolten wird? Warum sich zu den niedrigen Maßstäben der Feinde herablassen? Haß mit Haß zu vergelten führt zu Schwierigkeiten, aber Haß mit Liebe zu vergelten mag die Schwierigkeit beenden. Welcher Segen wäre es doch, wenn du durch dein richtiges Benehmen selbst deinen Feind gewinnen könntest! „Vergeltet niemand Böses mit Bösem“, sagte Paulus, „sondern besiege das Üble stets mit dem Guten.“ — Röm. 12:17, 21, NW.

      18. Wie faßte Jesus in seiner Lehrtätigkeit das Übel bei der Wurzel, und wie verhalten sich Christen auf seinen Rat hin?

      18 Jesus faßte das Übel an der Wurzel, indem er in den Menschen das Gefühl der Selbstgefälligkeit auszurotten suchte. Er zeigte, daß mehr nötig ist, als sich nur von Gewalttat und Unsittlichkeit zurückzuhalten. Er wies auf die Gedanken hin, die zu solch falschen Taten führen, und drang darauf, daß man anders denke, indem man gottgefällige Wünsche pflegt, so daß Liebe einen zu rechten Taten antreibt. Auf welche Weise man es vermeiden kann, in den verderblichen Zyklus zu geraten, beschrieb Jakobus, als er sagte: „Jeder wird versucht, indem er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt den Tod hervor.“ (Jak. 1:14, NW) Christen nehmen sich Jesu Rat zu Herzen und suchen ihn ernstlich zu befolgen; doch welcher sündhafte Mensch kann ehrlich sagen, daß er dem vollkommenen Maßstab völlig entspricht? Wer kann sagen, daß er die Langmut Gottes, Jehovas, und seine durch den Messias getroffene Vorkehrung nicht brauche? In Jesu Tagen beunruhigten die Wahrheiten, die die Aufmerksamkeit auf menschliche Mängel lenkten, die religiösen Traditionsanhänger sehr, da ihre Selbstgerechtigkeit auf der äußerlichen Beachtung von Regeln und Vorschriften beruhte. (Matth. 23:23) Jesus versetzte der Selbstgefälligkeit einen schweren Schlag, um ehrliche Menschen zu Verstand zu bringen und sie von der Schlinge des Stolzes und der Selbstgerechtigkeit zu erretten.

      JESUS PREDIGTE TÄTIGKEIT

      19. Von welchen Besorgnissen hatte Jesus Kenntnis, doch worauf sollten wir gemäß seiner Unterweisung unsere Aufmerksamkeit richten?

      19 Seine Predigt ging weiter: „Hört auf, um eure Seelen besorgt zu sein hinsichtlich dessen, was ihr essen oder was ihr trinken werdet, oder um euren Leib besorgt zu sein hinsichtlich dessen, was ihr tragen werdet. Bedeutet nicht die Seele mehr als Nahrung und der Leib mehr als Kleidung?“ Dann holte er sich seine Bilder am Bergeshang. Er sagte seinen Zuhörern, sie möchten die Vögel betrachten, die ernährt werden, ohne zu säen, und die Lilien des Feldes, die schön gekleidet seien, ohne zu spinnen. Auch sollte der Mensch es lernen, zu Gott aufzublicken und ihm für die Dinge, für die er sorgt, zu danken. „Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er nicht viel eher euch kleiden, ihr Kleingläubigen?“ Jesus legte Nachdruck auf geistige Dinge, auf das Königreich und Gottes Gerechtigkeit, die man voranstellen sollte, statt soviel Zeit und Ängste auf materielle Dinge zu verwenden. — Matth. 6:25-34, NW.

      20. (a) Welche Dinge hob Jesus hervor, und welche Beweise kannst du anführen? (b) Berührt das unsere Lehrtätigkeit? Wie?

      20 Jesus belehrte seine Jünger über die Tatsache, daß Tätigkeit wichtig sei. Er hob eher den Gedanken hervor, daß man Gutes tun soll als daß man Schlechtes unterlassen muß. Wer das tut, was recht ist, kann nicht gleichzeitig etwas tun, was unrecht ist. „Jeder gute Baum bringt edle Früchte hervor, aber jeder faule Baum bringt schlechte Früchte hervor; ein guter Baum kann keine schlechten Früchte tragen, noch kann ein fauler Baum edle Früchte hervorbringen. Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Meister, Meister‘, wird in das Königreich der Himmel hineingelangen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.“ Einfach zu behaupten, man sei ein Christ, und sich nicht auf Übeltaten einzulassen, genügt nicht. Statt eine lange Liste von Dingen aufzustellen, die seine Jünger nicht tun sollten, spornte Jesus sie an, den Willen Gottes zu tun. Er drang besonders auf positives Handeln, statt auf negative Frömmigkeit, öfter verurteilte er die Menschen dafür, daß sie verfehlt hatten, Gutes zu tun, als dafür, daß sie Schlechtes getan hatten. Zum Beispiel denke man an den Priester und den Leviten, die auf der anderen Seite der Straße vorübergingen und ein Opfer von Räubern hilflos liegenließen, ferner an jene, die er mit Böcken verglich, weil sie den Brüdern des Königs nicht Gutes getan hatten, und an den Reichen, der für den armen Lazarus nichts tat. Jesus warnte seine Jünger vor falschen Wegen und legte Nachdruck auf Gottes Wege. Er war für die christlichen Lehrer ein Vorbild, dem sie folgen konnten. — Matth. 7:17, 18, 21.

      21. Welche Wirkung löste seine Predigt bei seinen Hörern aus, und wodurch werden die biblischen Vorfälle beleuchtet, in denen er eine Rolle spielte?

      21 „Als Jesus diese Reden beendet hatte, erstaunten die Volksmengen sehr über die Art, wie er lehrte; denn er lehrte sie wie einer, der Autorität hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.“ Wie lehrten denn die Schriftgelehrten? Wer waren sie? Welche anderen religiösen Gruppen gab es in Palästina, als Jesus dort lehrte? Etwas über die religiöse Situation zu wissen, die in Palästina zur Zeit, da Jesus predigte, herrschte, wird uns eine Hilfe sein, viele Vorfälle, die in der Bibel aufgezeichnet sind, besser zu verstehen. (Matth. 7:28, 29) Auch werden wir besser verstehen, weshalb die Mengen der Zuhörer erstaunt waren über die so ganz andere Lehrmethode Jesu, des Meisters.

  • Das Verhalten religiöser Kreise, als der Meister predigte
    Der Wachtturm 1960 | 15. Juni
    • Das Verhalten religiöser Kreise, als der Meister predigte

      1. Was glaubten die Essener, und wie verhielten sie sich?

      AUSSER Johannes dem Täufer, der eifrig tätig war, beeinflußte eine Anzahl jüdischer Gruppen das Verhalten religiöser Kreise in Palästina zu der Zeit, als Jesus seinen Dienst antrat. Eine dieser Gruppen waren die Essener, die in den inspirierten Schriften der Apostel und Jünger Jesu nicht erwähnt werden. Diese glaubten, Gottergebenheit verlange von ihnen, daß sie den Leib kasteiten, fasteten und ein Leben der Entsagung führten, und daher erblickten sie in allem, was dem Fleisch Freude bereitete, etwas Verächtliches. Sie sonderten sich in kleinen Gemeinschaften ab. Die Essener waren keine große religiöse Bewegung, mit der Jesus, als er predigte, rechnen mußte, wiewohl sie kürzlich, zufolge der aufgefundenen Manuskripte der biblischen Bücher, der Schriftrollen vom Toten Meer, besser bekanntwurden.

      2. Woran waren die Zeloten interessiert, und bei welcher Gelegenheit scheint ihr Einfluß vorhanden gewesen zu sein?

      2 Dann gab es die Gruppe der Zeloten oder Nationalisten. Diese wünschten, daß ein Jude als Anführer in einem Aufstand gegen Rom aufstehe und das Joch Roms zerbreche, das ihnen aufgebürdet worden war. Galiläa war eine Brutstätte der Aufwiegelei. Dort war Jesus aufgewachsen. Einer der Jünger Jesu wurde „der Eiferer“ oder „Zelotes“ genannt, und es mag sein, daß er ein Mitglied der Zeloten-Partei gewesen war; doch benutzte er die Gelegenheit, als Jesus fünftausend Männer durch ein Wunder gespeist hatte, nicht etwa dazu, einen nationalistischen Geist, den Geist der Selbstregierung, zu entfachen. „Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und

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