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Gemeinsam an der Einheit der Familie arbeitenDer Wachtturm 1977 | 15. Dezember
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9. (a) Was, außer mit den Kindern die Bibel zu studieren, ist noch erforderlich? (b) In welchen Beziehungen können Eltern Interesse an ihren Kindern zeigen?
9 Wir sollten daran denken, daß es nicht genügt, mit unseren Kindern die Bibel zu studieren, um sie in der ernsten Ermahnung Jehovas aufzuziehen. Auch die praktische Anwendung biblischer Grundsätze ist erforderlich. Wenn du Kinder hast, solltest du ihnen in bezug auf Fleiß ein gutes Beispiel geben. Wäre es gut, wenn die Mutter am Morgen noch schlafen würde, während die Kinder ihr Frühstück allein zubereiten, sich für die Schule fertigmachen und dann das Haus verlassen würden? Eine christliche Mutter, die an der Einheit der Familie arbeitet, sollte — falls sie nicht durch Krankheit oder einen anderen triftigen Grund verhindert ist — aufsein, wenn sich ihre Kinder für die Schule fertigmachen, sie sollte ihnen ein richtiges Frühstück zubereiten und dafür sorgen, daß sie richtig gekleidet sind. Christliche Eltern sollten sich dafür interessieren, wie ihre Kinder im Unterricht mitarbeiten und ob ihr Benehmen stets dem eines wohlerzogenen Dieners Jehovas entspricht. Sie sollten ihren Kindern Achtung vor älteren Personen und vor dem Eigentum anderer einschärfen. All das und noch vieles Weitere kann den Eltern helfen, Kinder zu erziehen, die kein Verdruß für sie sein werden, sondern ein Lobpreis für ihren Schöpfer und eine Genugtuung für die Mutter und den Vater.
DAS VERHÄLTNIS ZWISCHEN MANN UND FRAU
10, 11. Wie verhalten sich heute immer mehr Menschen, und welche Auffassung vertreten sie?
10 Des weiteren sind da die stets gegenwärtigen Probleme, die das eheliche Intimverhalten zwischen Mann und Frau betreffen. In der Welt ist über dieses Gebiet in den letzten Jahren sehr viel geschrieben worden. Einiges davon widerspricht glattweg dem gesunden Rat des Wortes Gottes. Viele Partner leben heute zusammen, ohne verheiratet zu sein. Natürlich ist das nichts Neues, doch sehr viele sind anscheinend der Ansicht, es sei etwas „Kluges“ und man müsse es in der Öffentlichkeit wissen lassen, wobei sie sich weder um die Empfindungen anderer noch um den Sittenmaßstab des Wortes Gottes kümmern.
11 Selbst in angeblich christlichen Ländern leben sogenannt „religiöse“ Leute zusammen, ohne verheiratet zu sein, indem sie die Auffassung vertreten, ein offizielles Treuegelübde oder ein Stück Papier, das besage, sie seien als Ehepartner aneinander gebunden, sei mehr oder weniger bedeutungslos. Und es gibt viele, die ganz offen mit mehreren Partnern nacheinander zusammen leben, die sie bedenkenlos wechseln. Das hat natürlich dazu geführt, daß sich die Geschlechtskrankheiten ausgebreitet haben, viele Menschen am Leben zerbrochen sind und eine große Zahl Kinder straffällig geworden ist. Doch vielen ist dies anscheinend gleichgültig, solange sie ihre selbstsüchtigen Wünsche befriedigen können.
12. Wie sollte ein christliches Paar zu einer solchen Lebensweise eingestellt sein?
12 Christliche Paare dürfen sich natürlich nicht so verhalten, da Gott dies mißbilligt. Ihr gesunder Menschenverstand sagt ihnen, daß es in ihrem Leben darauf ankommt, Gott zu gefallen und seinen Willen zu tun. Das trägt ihnen Gottes Segen ein. Dennoch müssen verheiratete Christen darauf achten, daß ihre ehelichen Beziehungen nicht durch widernatürliche Handlungen — Handlungen, die den Grundsätzen des Wortes Gottes widersprechen — befleckt werden. Beide Ehepartner sollten in bezug auf Geschlechtsbeziehungen auf das christliche Empfinden des anderen Rücksicht nehmen.
13. Wie kann ein Mann zeigen, daß er seine Frau liebt?
13 Unser Schöpfer erschuf den Mann und die Frau so, daß sie sich in der Ehe einer engen und herzlichen Vertrautheit erfreuen können. Deshalb wurde die Frau als ein „Gegenstück“ zum Mann erschaffen, das heißt, daß sie den Mann ergänzen sollte. Der Mann und die Frau sollten „e i n Fleisch“ sein (1. Mose 2:18, 21-24). Soll diese Einrichtung für beide Partner in ihren Intimbeziehungen zur Zufriedenheit gereichen, so muß jeder von ihnen seine Rolle übernehmen. Der Apostel Paulus schrieb zum Beispiel: „Die Ehemänner [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und hegt und pflegt es“ (Eph. 5:28, 29). Damit eine Frau wirklich glücklich sein kann, muß sie das Gefühl haben, begehrt zu sein und geliebt zu werden. In den Intimbeziehungen zwischen Mann und Frau muß diese Liebe offenbar werden, wenn beide die Einheit in der Ehe und gegenseitiges Verständnis fördern wollen.
14. Was sollten ein Mann und eine Frau in ihren ehelichen Beziehungen meiden, und warum?
14 Das Verhalten von Mann und Frau bei der Erfüllung ihrer ehelichen Pflichten sollte dem Worte Gottes entsprechen (1. Kor. 7:3-5). Sie sollten zwar aneinander und an ihrer engen Beziehung als Mann und Frau Freude haben, doch sollten sie widernatürliche Handlungen wie Sodomie, oralen Geschlechtsverkehr und dergleichen meiden. Wir bezeichnen so etwas als „unnatürlich“, weil der Schöpfer solche Handlungen mit Sicherheit nicht für den Mann und die Frau vorgesehen hat und weil in seinem Wort die Notwendigkeit hervorgehoben wird, die unreinen Handlungen, durch die sich die Welt auszeichnet, zu meiden (3. Mose 18:1-30; Röm. 1:24-27; 1. Thess. 4:3-8).
15. Was sollte man vermeiden, wenn man die neue Persönlichkeit anziehen möchte? (Vergleiche Judas 7.)
15 Da wir als Christen in diesem verderbten System der Dinge zu leben und uns innerhalb der durch die christliche Lehre gezogenen Grenzen zu bewegen haben, dürfen wir nicht die Denkweise und die Einstellung von Personen entwickeln, die für einen schlechten Wandel eintreten. Jegliche Art von Sex wird heute überall wie eine Ware gehandelt. Viele, die die Wahrheit erkennen, haben in dem alten System Erfahrungen gesammelt und ließen ihr Leben früher von seiner Denkweise beherrschen. Sie gehören nun nicht mehr zu diesem System, sondern zu Gottes Einrichtung. Sie haben ihren Sinn umgestaltet, die neue Persönlichkeit angezogen und möchten ein Leben in Übereinstimmung mit den gerechten Maßstäben und Grundsätzen des Wortes Gottes führen (Eph. 4:19-24).
16. (a) Wovor muß sich ein Christ hüten? (b) Was lassen die Ereignisse in den Tagen Noahs und zur Zeit der Städte Sodom und Gomorra diesbezüglich erkennen? (c) Erkläre, inwiefern die Worte aus Römer 2:12-16 in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind.
16 Es ist überaus wichtig, daß wir alle, die wir aus der Finsternis in Gottes wunderbares Licht der Wahrheit berufen worden sind, streng auf unsere Denk- und Handlungsweise achten. Wir heißen nicht gut, was Gott verurteilt. Wir sollten uns nicht der Sünde so weit wie möglich nähern, indem wir der Auffassung wären, wir hätten bestimmte Rechte und feste Absichten, die wir nach Belieben verwirklichen könnten. Auch sollten wir uns nicht damit entschuldigen, daß wir in der Bibel im einzelnen nichts schwarz auf weiß über eine bestimmte zweifelhafte Handlungsweise finden. Nichts läßt darauf schließen, daß es in den Tagen Noahs ein geschriebenes Gesetz gab, das den Engeln verbot, Geschlechtsverkehr mit den Töchtern der Menschen zu haben. Dennoch war dies eine Sünde, eine verwerfliche, unsittliche Handlungsweise. Gott sah, daß die Erde verderbt und mit Gewalttat erfüllt war. Er vernichtete jene böse Welt und errettete nur acht gerechte Seelen (1. Mose 6:11, 12; 1. Petr. 3:19, 20). Später vernichtete Gott die Städte Sodom und Gomorra, weil ihre Bewohner Homosexualität trieben. Doch in der Bibel wird durch nichts angedeutet, daß die Menschen damals schriftlich festgelegte Gesetze von Gott hatten, in denen speziell solche Handlungen verboten wurden (1. Mose 13:13; 19:24, 25). Gott hatte den Menschen mit dem Gewissen ausgestattet. Der Mensch weiß im Grunde genommen, was richtig und was falsch ist, welche Handlungen böse sind und von Gott verurteilt werden (Röm. 2:12-16). Der Mensch weiß auch im wesentlichen, was Gott beabsichtigte, als er dem Mann und der Frau die Fortpflanzungsfähigkeit verlieh und es den beiden ermöglichte, durch die geschlechtliche Vereinigung Nachkommen hervorzubringen. Der Mensch weiß daher grundsätzlich, daß Homosexualität, lesbische Liebe, oraler Geschlechtsverkehr, Bestialität sowie Ehebruch, Hurerei und dergleichen Handlungen verkehrt sind. Um daher die Einheit der Familie zu fördern, sollten sich sowohl der Mann als auch die Frau innerhalb der Grenzen gottgefälligen Denkens bewegen, das auf den Grundsätzen des Wortes Gottes beruht. Das führt zu einem glücklichen Familienleben.
17. Nenne einen weiteren Fehler, den man in der Ehe vermeiden sollte.
17 Es gilt auch zu beachten, daß man die ehelichen Intimbeziehungen nicht als eine Waffe gegen seinen Ehepartner benutzen darf, in der Absicht, einen persönlichen Vorteil zu erreichen oder nur den eigenen Interessen zu dienen. Der Apostel Paulus gab den Rat: „Der Mann leiste seiner Frau das, was ihr zusteht, doch gleicherweise auch die Frau ihrem Mann. Entzieht es einander nicht, außer mit gegenseitiger Einwilligung.“ Jeder Ehepartner sollte die Bedürfnisse des anderen berücksichtigen und die Worte des Paulus beachten: „Jeder suche fortwährend nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen“ (1. Kor. 7:3, 5; 10:24).
18. Von wem erhalten wir Rat die Ehe betreffend und darüber, wie sie in Ehren gehalten werden kann?
18 Durch Jehovas sichtbare, irdische Organisation haben Verheiratete viele hilfreiche Ratschläge erhalten, deren Befolgung ihnen sehr zum Segen sein kann. Diese Ratschläge kommen von niemand anders als Jehova, und zwar durch sein Wort. Als der Apostel schrieb: „Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt“, meinte er es auch so. Alle, die daran interessiert sind, ein glückliches Eheleben zu führen, können dies erreichen, indem sie den guten Rat, den der Apostel Paulus den hebräischen Christen gab, befolgen (Hebr. 13:4).
19. Welche weiteren Probleme in Verbindung mit der Ehe, der Einheit der Familie und dem Frieden unter Gottes Dienern werden noch besprochen werden?
19 In diesem Artikel haben wir besprochen, wie man in der Ehe glücklich werden kann, wenn sowohl der Mann als auch die Frau Gott hingegebene, getaufte Christen sind und dieselben Ziele und Interessen verfolgen. Viele Diener Jehovas sind jedoch mit einem Ungläubigen verheiratet oder leben vielleicht von ihrem Ehepartner getrennt. Wie kann jemand, der sich in einer solchen Lage befindet und Kinder zu erziehen hat sowie glücklich werden möchte, mit seinen vielen Problemen fertig werden? Was wird solchen Dienern Jehovas in Gottes Wort geraten? Diese Gedanken werden im nächsten Artikel behandelt.
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Neue Glieder der leitenden KörperschaftDer Wachtturm 1977 | 15. Dezember
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Neue Glieder der leitenden Körperschaft
Am 7. September 1977 hat die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas beschlossen, drei gesalbte Brüder einzuladen, sich ihr im Dienst in Brooklyn anzuschließen. Bei den neuen Gliedern der leitenden Körperschaft handelt es sich um Carey W. Barber aus den Vereinigten Staaten, John E. Barr aus London (England) und Martin Pötzinger aus der Bundesrepublik Deutschland. Bruder Barber steht seit 1923 im Vollzeitdienst und war im Bethel Brooklyn und im reisenden Dienst tätig. Bruder Barr hat mehr als 37 Jahre auf den Britischen Inseln im Vollzeitdienst gestanden; im Londoner Bethel hat er in verschiedenen Stellungen gedient, und seit kurzem ist er Sekretär-Kassierer der International Bible Students Association. Martin Pötzinger nahm den Königreichsdienst im Jahre 1926 auf und trat im Jahre 1930 in den Vollzeitdienst ein. Er hat die Wachtturm-Bibelschule Gilead besucht. Sein Vollzeitdienst wurde vorübergehend unterbrochen, als er während der Verfolgungszeit unter den Nationalsozialisten im Konzentrationslager war. Wir freuen uns, daß diese Brüder die Tätigkeit der leitenden Körperschaft unterstützen werden, während das Königreichswerk ständig an Umfang zunimmt. Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas hat nun achtzehn Glieder.
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