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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1973
  • Zwischentitel
  • Nach Abtreibung mehr Fehlgeburten
  • Ausländische Arbeitnehmer in der Bundesrepublik
  • Geschäft mit Abtreibung
  • Jugoslawische Arbeitnehmer zahlen Kirchensteuer
  • Sind Kohlehydrate schuld an der Fettsucht?
  • Legale Abtreibung birgt Gefahren
  • Wo kommen die Kinder her?
  • Kardinal Alfrink mit Friedensbemühungen nicht zufrieden
  • Zahl der Ladendiebstähle angestiegen
  • Drogenwelle gefährdet Kinder
  • Mißtrauen gegen Wettervorhersage
  • Japanische Firma wegen Umweltschäden verurteilt
  • Antiautoritäre Kindererziehung wenig befürwortet
Erwachet! 1973
g73 8. 7. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Nach Abtreibung mehr Fehlgeburten

◆ Englische Frauenärzte haben festgestellt, daß Frauen, die abgetrieben haben, eher zu Fehl- oder Frühgeburten neigen als andere Frauen. Am meisten gefährdet sind nach Ansicht der Gynäkologen der „Königlichen Charlotte-Frauenklinik“ in Hammersmith solche Frauen, die vor der Abtreibung noch kein Kind geboren haben. Ein Frauenarzt dieses Krankenhauses sagte dazu: „Von insgesamt 3 314 Frauen, die im vergangenen Jahr in unsere Klinik kamen, gaben 91 zu, vorher ein oder gar mehrere Male abgetrieben zu haben. Acht von ihnen hatten eine Fehlgeburt vier eine Frühgeburt.“ Als weiteres Beispiel führte der Mediziner an: „Unter der Gruppe von 91 jungen Müttern, die nachweislich noch nie abgetrieben hatten, gab es dagegen nur eine Frühgeburt und eine Fehlgeburt.

Ausländische Arbeitnehmer in der Bundesrepublik

◆ Zur Zeit leben etwa 2,5 Millionen ausländische Arbeitnehmer in der Bundesrepublik. Nach Vermutungen der Bundesanstalt für Arbeit werden allein in diesem Jahr 600 000 „Gastarbeiter“ hinzukommen. Viele ausländische Arbeitnehmer leben hier allein, andere haben ihre Familie mitgebracht. Zählt man die Familienangehörigen der derzeit 2,5 Millionen ausländischen Arbeitnehmer hinzu, so kommt man auf eine Zahl von etwa 3,5 Millionen Ausländern. Bedauerlicherweise ist die Grundhaltung der Bevölkerung der Bundesrepublik diesem Personenkreis gegenüber nicht immer positiv, obwohl die Wirtschaft der Bundesrepublik gegenwärtig ohne die „Gastarbeiter“ nicht auskommen könnte. Gemäß einer Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Infratest in München, die auszugsweise in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wiedergegeben wurde, erwartet man von ihnen „überwiegend selbstverständliche, dankbare Unterordnung zum einen, zum anderen, daß sie die Dreckarbeit machen“. Man unterhält über den Arbeitsplatz hinaus fast keine privaten Kontakte.

Geschäft mit Abtreibung

◆ Privatärzte, die in England die Abtreibung zu einem Geschäft machen, werden von ihren Kollegen und von Parlamentariern kritisiert. Seit Einführung des neuen Gesetzes im April 1968 hat sich die Praxis des Schwangerschaftsabbruches nach einem Bericht der Welt so verschlimmert, „daß selbst der Initiator des Gesetzes, der junge liberale Abgeordnete David Steel, unglücklich darüber ist, daß der geschäftliche Aspekt der Abtreibung solche Ausmaße angenommen hat. So ist die Zahl der Abtreibungen in Großbritannien seit Einführung des Gesetzes von 58 400 Fällen im Jahre 1969 auf 156 714 im Jahre 1972 angestiegen. Dabei wurden 100 714 in den 54 lizenzierten Privatkliniken vorgenommen und nur 56 000 vom staatlichen Gesundheitsdienst.“ Für einen Eingriff werden in einer Privatklinik durchschnittlich 1 500 bis 2 000 DM genommen. In der größten Londoner Klinik dieser Art, die aber im letzten Jahr geschlossen wurde, wurden täglich ungefähr 30 Eingriffe vorgenommen. Der Unterhausabgeordnete Leo Abse verglich die Privatärzte, die aus der Abtreibung ein Geschäft machen, mit jugendlichen Straßenräubern („Mugger“). Er erklärte: „Es gibt keinen Unterschied zwischen der Gewalttätigkeit eines beruflichen Abtreibers in der Londoner Harley Street, der sein steuerfreies Einkommen notleidenden Frauen aus der Tasche zieht, und einem ,Mugger‘. Der eine arbeitet mit Skalpell und Nadel, der andere mit Steinen und Stiefeln. Beide lassen ihre Gewalttätigkeit an Unschuldigen aus, der eine am ungeborenen Kind, der andere an hilflosen alten Leuten. Der einzige Unterschied zwischen ihnen ist, daß der jugendliche Straßenräuber 20 Jahre Gefängnis für seine Tat bekommt während der andere den vollen Schutz des Gesetzes genießt.“

Jugoslawische Arbeitnehmer zahlen Kirchensteuer

◆ Wie die jugoslawische Presse berichtet, zahlen von den rund 500 000 in der Bundesrepublik lebenden jugoslawischen Arbeitnehmern etwa 300 000 durchschnittlich Kirchensteuern von 200 bis 300 DM jährlich, was für die deutschen Kirchen eine Einnahme in Höhe von 72 Millionen DM bedeutet. Die jugoslawische Presse fragt daher den jugoslawischen Arbeiter, ob er dieses Geld der Kirche gönnen oder es seiner Familie überweisen möchte.

Sind Kohlehydrate schuld an der Fettsucht?

◆ Die Bürger der Bundesrepublik werden nicht durch kohlehydratreiche Kartoffeln, Nudeln oder Backwaren immer dicker, sondern durch den Verzehr von fetten Lebensmitteln wie Wurst, Käse und Milchprodukten. Die Pressestelle der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker in Baden-Württemberg wandte sich gegen „pseudowissenschaftliche Veröffentlichungen“, in denen der Verzehr von kohlehydratreichen Nahrungsmitteln für die Fettsucht und die damit verbundene erhebliche Verkürzung der Lebenserwartung verantwortlich gemacht werde. Statt einer aus ärztlicher Sicht erlaubten täglichen Fettzufuhr von 75 bis 80 Gramm habe jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr täglich mehr als 130 Gramm Fett verzehrt, hieß es in der Mitteilung. In einer Analyse der Eßgewohnheiten, die von Ernährungswissenschaftlern der Universität Stuttgart-Hohenheim erstellt wurde, wurde die Vermutung geäußert, bei den „unkritischen Meldungen“ über die angebliche Schuld der Kohlehydrate an der Fettsucht seien „handfeste wirtschaftliche Interessen im Spiel“.

Legale Abtreibung birgt Gefahren

◆ Über eine Studie, die in England von Arthur Wynn, ehemals wissenschaftlicher Berater der Regierung, und seiner Frau, der Soziologin Margaret Wynn, veröffentlicht wurde, berichtet die Zeitung Die Welt. In diesem Bericht heißt es: In den Ländern, in denen die Abtreibung erlaubt wurde, hat sich die Zahl der Totgeburten und der Todesfälle innerhalb einer Woche nach der Entbindung seither verdoppelt. Frühgeburten und damit die Gefahr eines angeborenen spastischen oder geistigen Schadens nahmen um 40 Prozent zu. Die Zahl der Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter stieg um 100 bis 150 Prozent. Andere Gesundheitsschäden wie Unterleibsentzündungen und Menstruationsstörungen vervierfachten sich. Vier Prozent der Frauen, die ihr Kind abtreiben ließen, wurden unfruchtbar. Am häufigsten tritt dies ein, wenn gleich bei der ersten Schwangerschaft ein Abbruch durchgeführt wird.

Wo kommen die Kinder her?

◆ Trotz der Aufklärung der Kinder durch den Sexualkundeunterricht glauben nach den Feststellungen einer Pädagogin noch immer viele britische Kinder, daß sie in einem Teich voller Lotosblüten oder in einem Stachelbeerstrauch entstanden sind oder vom Storch gebracht wurden. Selbst bei Teenagern seien solche Vorstellungen noch nicht ausgerottet. In ihrem jetzt veröffentlichten Buch Goodby to the stork (Auf Wiedersehen, Storch) berichtet Jill Kenner über eine Vielzahl skurriler Antworten, die sie auf die Frage nach der Herkunft der Babys in den letzten zwölf Jahren von 1 200 Kindern und 6 000 Heranwachsenden erhalten hatte. Ein elfjähriges Mädchen war davon überzeugt, daß Babys wie etwa ein Kuchen im Ofen gebacken würden, und die Kleine fügte erläuternd hinzu, wenn man die Kinder zu lange in der Backröhre lasse, würden sie schwarz und das seien dann die Neger. Andere meinten, der Arzt bringe die Babys in seiner Arzttasche mit, man könne sie im Warenhaus kaufen, man finde sie auf Parkplätzen in Autos oder sie kämen mit der Wäsche aus der Wäscherei. Ein Mädchen ließ sich nicht davon abbringen, daß ein Bienenstich zur Schwangerschaft führe. „Erschreckende Lücken“ gibt es gemäß dem Buch auch im sexuellen Wissen älterer Teenager. Vielfach wüßten diese Mädchen weit weniger, als die moderne Wissenschaft voraussetze.

Kardinal Alfrink mit Friedensbemühungen nicht zufrieden

◆ „So gut wie nichts geändert“ habe sich in der Frage der sozialen Gerechtigkeit in der Welt, sagte der Präsident der internationalen Pax-Christi-Bewegung, Kardinal Alfrink, auf einer Veranstaltung der britischen Sektion der Friedensbewegung in London. Der niederländische Kardinal zitierte Ergebnisse eines Friedensforschungsinstituts, wonach „gerade Gläubige gewisser christlicher Konfessionen eine Politik des Schreckens betreiben“. Zwar beschäftige sich die Kirche inzwischen mehr mit Friedensfragen, es sei jedoch übertrieben, zu behaupten, die Christen hätten die Zeichen der Zeit, so Kardinal Alfrink, wirklich verstanden. Das Wettrennen um die Aufrüstung gehe mit unverminderter Schärfe weiter, noch immer bestimme das Gleichgewicht des Schreckens die Beziehungen zwischen den Großmächten und die Kluft zwischen armen und reichen Ländern werde immer tiefer. Nachrichten über Flugzeugentführungen und Geiselnahmen erschreckten und empörten die Welt fuhr Alfrink fort. „So verurteilenswert diese Terrorakte sind, so gründlich sollten wir uns fragen, in welchem Maße wir an diesem Zustand der Welt mitschuldig sind, anstatt uns den Problemen, die hinter der Verzweiflung und Aggression der Terroristen stecken, zu verschließen“, forderte Alfrink, erwähnte aber mit keiner Silbe, daß Christen auf Gottes Königreich, das die Probleme des Menschen in Kürze lösen wird, hoffen sollten. — Dan. 2:44.

Zahl der Ladendiebstähle angestiegen

◆ Die Zahl der Ladendiebstähle in der Bundesrepublik ist in den Jahren von 1963 bis 1971 um rund 300 Prozent gestiegen. Wie die in Düsseldorf herausgegebene Zeitschrift Contact mitteilte, hat der Düsseldorfer Kriminalrat Rolf Lotz in einer zehn Jahre dauernden fortlaufenden Untersuchung von mehr als 2 000 Ladendiebstählen vornehmlich im Ruhrgebiet festgestellt, daß Ladendiebstahl längst kein Notdelikt mehr ist. Die Täter entstammen zum größten Teil der Gruppe der relativ gut Verdienenden und könnten in der Regel die gestohlene Ware auch bezahlen. Besonders anfällig für Ladendiebstähle scheinen nach den Erkenntnissen von Lotz geschiedene Frauen und Männer sowie verwitwete Männer zu sein. Sie sind unter der Tätergruppe dreimal so stark vertreten wie andere. Auch der Zuwachs an jugendlichen Ladendieben wird von Lotz als „gefährlicher Trend“ bezeichnet. Ihr Anteil stieg in acht Jahren um fast 10 auf 40 Prozent an.

Drogenwelle gefährdet Kinder

◆ Die Zahl der Drogenabhängigen und damit auf Dauer Arbeitsunfähigen wird nach Ansicht des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Gesundheit, Heinz Westphal, weiter zunehmen. Westphal erklärte, vor allem Kinder und Jugendliche aus einfacheren sozialen Schichten seien jetzt gefährdet. Die erste „Drogengeneration“ der Oberschüler und Studenten habe die Drogen als Mittel der Bewußtseinserweiterung angesehen und sei enttäuscht worden. Die heutigen Konsumenten suchten nach einem Gefühlsrausch, um über Schwierigkeiten hinwegzukommen. Drogen und Alkohol seien austauschbar geworden. Die Beratungs- und Aufklärungsarbeit müsse sich mehr auf die Zwölf- bis Vierzehnjährigen konzentrieren.

Mißtrauen gegen Wettervorhersage

◆ Rund 56 Prozent der Bundesbürger sind der Auffassung, daß auf Wettervorhersagen durch die meteorologischen Institute wenig oder gar kein Verlaß ist, wohingegen nur 29 Prozent die Wetterberichte für verläßlich halten. Die Meteorologen vom deutschen Wetterdienst in Frankfurt zeigten sich über dieses Umfrageergebnis der Wickert-Institute in Tübingen überrascht. „Wir wußten zwar, daß wir nicht immer den besten Ruf genießen, aber daß es so schlimm ist ...“ Sie wiesen darauf hin, daß Untersuchungen über den Zeitraum von einem Jahr, die kürzlich abgeschlossen wurden, eine Verläßlichkeit der 24stündigen Wetterprognose von 86 Prozent ergeben haben.

Japanische Firma wegen Umweltschäden verurteilt

◆ Eines der größten japanischen Chemieunternehmen wurde von einem Gericht in West-Japan dazu verurteilt, für alle von ihm verursachten Umweltschäden aufzukommen. Es ist schuldig gesprochen worden, mit seinen methylquecksilberhaltigen Abwässern die Bucht von Minamata verseucht zu haben und damit zum Urheber der nach dieser Bucht benannten „Minamata-Krankheit“ geworden zu sein. Das Unternehmen ist verpflichtet, rund 600 000 Tonnen verseuchten Schlick, die allein 400 Tonnen Quecksilber enthalten, aus der Bucht von Minamata abzutransportieren sowie Abfindungen an die Minamata-Opfer zu zahlen. Damit ist dieses Unternehmen vom Bankrott bedroht. Zum erstenmal in der Geschichte des japanischen Kampfes um den Umweltschutz hat die Großindustrie ein für sie negatives Urteil auf diesem Gebiet kritiklos hingenommen.

Antiautoritäre Kindererziehung wenig befürwortet

◆ Nur eine Minderheit von acht Prozent der Bevölkerung befürwortet uneingeschränkt eine möglichst freiheitliche antiautoritäre Kindererziehung. Strikt dagegen sind 35 Prozent der erwachsenen Bürger der Bundesrepublik, während die zahlenmäßig größte Gruppe (43 Prozent) eine mittlere Position einnimmt: Einige Ansätze dieser Erziehungsform unterstützen sie, andere halten sie für verkehrt. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Angewandte Sozialwissenschaft in Bonn-Bad Godesberg unter rund 1 000 Erwachsenen hervor.

Die Bibel empfiehlt Eltern, ihre Kinder mit Unterscheidungsvermögen zu erziehen, aber auch „die Rute der Zucht“ anzuwenden, da Torheit „an das Herz eines Knaben geknüpft“ ist. — Spr. 22:15.

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