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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1985
  • Zwischentitel
  • 40 Jahre UN
  • Schweigen verordnet
  • Krieg im Fußballstadion
  • „Weltliches Datum“
  • Zuviel Blutplasma
  • Schutz vor Rauch am Arbeitsplatz
  • „Biorhythmus“ — eine beliebte Hypothese
  • Die Mühe lohnt sich
  • Indien im Weltraum?
  • „Paradies“ nicht ohne Risiko
  • Plastikgeld
  • Als lebensgefährlich entlarvt
Erwachet! 1985
g85 8. 9. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

40 Jahre UN

In den Gedenkreden zum 40. Jahrestag der Gründung der Vereinten Nationen wird der Beitrag der UN „für die Erhaltung von Frieden und Sicherheit“ ehrenvolle Erwähnung finden, heißt es im Bulletin of the Atomic Scientists. „Die Vereinten Nationen haben die nachfolgenden Generationen nicht vor der Geißel der vielen kleinen Kriege bewahren können, doch sie haben bis jetzt dazu beigetragen, einen dritten und möglicherweise letzten Weltkrieg zu verhindern ..., indem sie Diplomaten die Möglichkeit gegeben haben, informell zusammenzukommen und Gedanken auszutauschen ... ohne Rücksicht auf die Feindseligkeiten, die Regierungsvertreter im Weltsicherheitsrat austragen“, wird bemerkt. Um die Weltorganisation gebührend zu würdigen, so meint das Magazin, müsse man sie als „eine Einrichtung betrachten, die das internationale politische Geschehen greifbar macht durch Diplomaten, die — mit erhobener Landesfahne — in Verteidigungsschlachten für die Interessen ihrer Regierungen stürmen und dabei vielleicht manchmal die Interessen der ganzen Welt verteidigen“. Die Diplomaten sagen voraus, daß die Organisation „noch einmal 40 Jahre lang von Bestand sein wird — vorausgesetzt, die Menschheit besteht auch so lange“.

Schweigen verordnet

Insgesamt 108 katholische Theologen aus der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz „haben sich mit dem brasilianischen Befreiungstheologen Leonardo Boff solidarisch erklärt und vom Vatikan die Rücknahme des gegen diesen verhängten Äußerungsverbots verlangt“ (Süddeutsche Zeitung). Zu den Unterzeichnern der in Fribourg (Schweiz) veröffentlichten Stellungnahme gehören auch die Dekane der katholischen Theologischen Fakultäten der Universitäten beider Länder. Leonardo Boff, der als einer der wichtigsten Vertreter der Befreiungstheologie gilt (vergleiche Erwachet! vom 8. Dezember 1984, Seite 31), war kurz zuvor von der Kirchenführung in Rom ein einjähriges Schweigegebot auferlegt worden. Die Glaubenskongregation hatte in Leonardo Boffs Buch Kirche, Charisma und Macht vier Punkte entdeckt, die mit der katholischen Lehre nicht übereinstimmen. So vertritt Boff z. B. die Ansicht, daß „die Hierarchie der Kirche möglicherweise nicht von Jesus gewollt ist“ (Schweiz. Evang. Pressedienst).

Krieg im Fußballstadion

Die Katastrophe im Brüsseler Heysel-Stadion — bei Ausschreitungen vor dem Endspiel um den Europacup kamen 38 Menschen ums Leben, und mehr als 450 wurden verletzt — warf einen dunklen Schatten auf den Fußballsport. Ein entrüsteter Kolumnist verglich die Tragödie mit einem bürgerkriegsähnlichen Zustand. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb: „Das häßliche Gesicht des Fußballsports kennen wir schon lange, vom Hauptbahnhof angefangen. Wegen Leichtathletik ist noch kein Zuschauer zu Tode gekommen. Das Kampfspiel Fußball aber entpuppte sich in Brüssel als so inhuman wie der Zirkus der Cäsaren.“

„Weltliches Datum“

Viele Menschen halten eine Geburtstagsfeier für obligatorisch und sind überrascht, zu erfahren, daß solche Feiern selbst noch einige Jahrhunderte nach der Einführung des Christentums auf Ablehnung gestoßen sind. (Vergleiche Erwachet! vom 22. April 1985, Seite 29.) Daran erinnerte auch kürzlich eine Zeitungsmeldung über den Besuch des Papstes in Belgien. Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberger Nachrichten) berichtete: „Am 18. Mai — der Papst auf Reisen in Belgien: Ein besonderer Programmpunkt ‚Geburtstagsfeier‘ ist an diesem Tag, an dem Karol Wojtyla 65 Jahre alt wird, nicht vorgesehen.“ Warum feiert Papst Johannes Paul II. keinen Geburtstag? Weiter heißt es: „Päpste feiern — ebenso wie oft auch andere gläubige Katholiken — den Namenstag statt des Geburtstages, der ein ‚weltliches Datum‘ ist.“ Ist der Namenstag dagegen kein „weltliches Datum“? Offensichtlich doch, weil es für den Brauch der Beobachtung eines Namenstages, der besonders seit dem Spätmittelalter festzustellen ist, keine Stütze in der Heiligen Schrift gibt.

Zuviel Blutplasma

Ein vom amerikanischen Gesundheitsinstitut einberufenes ärztliches Beratergremium hat sich gegen die zunehmende Verwendung von Blutplasma gewandt. Besonders in den letzten zehn Jahren — so meldet Das Beste (6/85), gestützt auf einen Bericht in der Zeitschrift Science News — hat die Verwendung von Blutplasma in der Herzchirurgie, bei der Schockbehandlung und bei anderen Eingriffen „drastisch zugenommen“. In 90 Prozent der Fälle sei der Einsatz von Plasma (flüssiger Bestandteil des Blutes) in den USA nicht gerechtfertigt. Von den jährlich mehreren Millionen Empfängern von Blutprodukten sollen sich drei bis zehn Prozent eine Hepatitis zuziehen. Da außerdem eine durch Blut übertragene Aids-Erkrankung nicht auszuschließen sei, bestehe dadurch ein weiteres Risiko.

Schutz vor Rauch am Arbeitsplatz

Der Ärztliche Arbeitskreis Gesundheit und Rauchen e. V. soll jetzt vom Bundesarbeitsminister verlangen, die Nichtraucher am Arbeitsplatz gesetzlich zu schützen, ähnlich wie es in Österreich und Kalifornien (USA) bereits gehandhabt wird. Zur Begründung führte Professor Ferdinand Schmidt aus Mannheim an, daß „im Tabakrauch immerhin mehr als 40 krebserregende Stoffe enthalten“ seien. Man könne seiner Ansicht nach nicht Umweltverschmutzern im Außenluftbereich klare gesetzliche Auflagen erteilen, den Umweltschmutz in Innenräumen jedoch sich selbst überlassen (selecta, 15/85).

„Biorhythmus“ — eine beliebte Hypothese

Gemäß der Theorie der „Biorhythmen“ sind für jeden Menschen mit der Stunde seiner Geburt Erfolge und Niederlagen festgelegt, ja selbst die Stunde des Todes. Wie die Neue Zürcher Zeitung meldet, wurde am Tulane Medical Center in New Orleans (USA) in einer Studie bei 313 psychiatrischen Patienten deren „Biorhythmen“ mit Hilfe eines Computers errechnet. Für keine Patientengruppe, weder für an Depressionen noch an anderen psychiatrischen Leiden erkrankte Patienten, konnte irgendeine Auffälligkeit im Verhältnis vom „Biorhythmus“ zur Lebenssituation gefunden werden. „Die Hypothese vom ‚Biorhythmus‘ ist also auch nach dieser Studie durch nichts zu belegen und in ihren Inhalten mehr als zweifelhaft“, schrieb die Münchner Medizinische Wochenschrift. „Vielleicht sind ‚Biorhythmen‘ bei manchen Menschen deshalb so beliebt, weil sie eine Möglichkeit darstellen, Mißerfolge von sich auf eine übergeordnete Instanz abzuschieben.“ (Vergleiche Erwachet! vom 8. Mai 1981, Seite 16—19.)

Die Mühe lohnt sich

Auf dem 90 Meter hohen Kirchturm der St.-Georgs-Kirche in Nördlingen ist der 69jährige Johann Lutzeier Turmwächter. Sein Dienst auf dem Turm dauert jeweils 48 Stunden, Tag und Nacht. Tagsüber verkauft er Eintrittskarten, dreimal täglich beantwortet er die Fragen des Flugsicherheitsdienstes in München, und fünfmal, zwischen 22 und 24 Uhr, läßt der Turmwächter einen traditionellen Ruf erschallen. Wer gehört zu den Besuchern, die sich die Mühe machen, die 350 Stufen der steilen Treppen im Innern des Turmes zu der in 75 Meter Höhe gelegenen Turmstube hinaufzusteigen? Die Stuttgarter Zeitung berichtete: „Der Weg über die steinerne Wendeltreppe und mehr noch über die steilen Holzstiegen, vorbei an dem riesigen Tretrad, in das noch im vorigen Jahrhundert arme Gefangene eingespannt wurden, um Kohlen auf den Turm zu befördern, ist mühsam. Post und Zeitung muß sich der Türmer selbst von unten holen, nur der Zeuge Jehovas macht sich selbst die Mühe und bringt seinen ‚Wachtturm‘ hinauf auf den Turm, wie Lutzeier berichtet.“

Indien im Weltraum?

Indien will noch in diesem Jahr seinen ersten selbstentwickelten Forschungssatelliten in den Weltraum schießen. Der achteckige Satellit, so hieß es in Presseberichten, soll über Siliziumzellen mit Energie versorgt werden (FAZ).

„Paradies“ nicht ohne Risiko

In den meisten Städten der Welt sind Autounfälle die Hauptursache von Verletzungen. In abgelegenen Gegenden verhält es sich ganz anders. Wie aus einem Bericht der Zeitschrift British Medical Journal hervorgeht, sind in einem Land wie Papua-Neuguinea Bäume die Hauptunfallursache. Tatsächlich hat eine Auswertung der Krankenberichte des Krankenhauses der Provinz Milne Bay ergeben, daß die Wunden und Verletzungen von 41 Prozent der Patienten auf Bäume zurückzuführen waren. Zu den Unfällen kam es durch Abstürze sowie durch herabfallende Äste oder Kokosnüsse. Diese können einen Menschen mit einer Wucht zu Boden schmettern, die einem Gewicht von 900 kg (!) entspricht. Im allgemeinen herrscht die Vorstellung, die Inselbewohner würden den ganzen Tag nur unter Bäumen sitzen. Doch die Forscher kamen zu dem Schluß: „Die meisten Einwohner müssen hart arbeiten, um ihren Garten zu bebauen, und riskieren oft ihr Leben, wenn sie in schwindelerregende Höhen klettern, um die Früchte ihrer höchsten Bäume zu ernten.“

Plastikgeld

Auf Haiti und auf der Insel Man sind bereits Banknoten aus Kunststoff im Umlauf. Auf Haiti sind die viel widerstandsfähigeren Banknoten eingeführt worden, weil es dort üblich ist, das Geld in die Schuhe zu stecken. Jetzt wird in den Vereinigten Staaten von Amerika erwogen, Banknoten aus Kunststoff herauszubringen, um Geldfälschern das Handwerk zu legen. Dafür spricht, daß die Banknoten Hologramme (dreidimensionale Bilder) tragen können, wird in einem Bericht der Zeitschrift New Scientist dargelegt. Banknoten mit diesen auffälligen Hologrammen sind mit herkömmlichen Druckverfahren nicht reproduzierbar. Auch wird die Lebensdauer der Noten durch den Kunststoff um das Dreifache erhöht. Amerikanische Noten, so erklärte ein Experte, „gehören wahrscheinlich zu dem am leichtesten zu fälschenden Geld auf der Welt“.

Als lebensgefährlich entlarvt

Über 24 Jahre war „Tanderil“ „eines der beliebtesten Schmerzmittel der Welt: Gegen Rheuma, aber auch gegen Kopf- und Zahnschmerz und gegen nahezu alle Entzündungen wurde es verschrieben“, melden die Oberösterreichischen Nachrichten. Doch es gab auch seit längerer Zeit Hinweise darauf, daß dieses Mittel (Tabletten, Zäpfchen und Salben) schwere Nebenwirkungen auf Blut und Knochenmark haben kann. Im Jahre 1984 wurde das Medikament — als Reaktion auf die Hinweise über die schweren Nebenwirkungen — streng rezeptpflichtig und durfte bei Kindern nicht mehr angewandt werden. „Trotzdem wurden 1984 von österreichischen Ärzten immer noch 260 000 Packungen verschrieben, ein Jahr zuvor waren es sogar noch 495 000 Packungen gewesen“, wird berichtet. Dr. Gstöttner, ein Vertreter der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse, erklärte: „Wohl aus Gewohnheit wurde das Mittel immer noch verordnet, obwohl es längst Präparate ohne diese krassen Nebenwirkungen gab!“ Jetzt zog der Hersteller das Mittel weltweit vom Markt zurück. Die Zeitungen brachten Schlagzeilen wie „Vielgebrauchte Schmerzpillen als lebensgefährlich entlarvt“. Nach der Behandlung mit diesem „Verkaufsschlager“ sollen 1 182 Menschen gestorben sein.

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