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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1973
  • Zwischentitel
  • Helsinki — Meilenstein auf dem Weg zu Frieden und Sicherheit?
  • Eine Politik des Friedens
  • Selbstgeständnis der Kirche
  • Große Aufgabe: „Neue Art Frieden“
  • Gefährliche Kosmetika
  • Chemische Waffen sollen vernichtet werden
  • Mangelnde Liebe schädigt das Kind
  • Waldheim: UNO wird universal
  • Leistungssport unter Kritik
  • Alkoholsucht — Preis des Wohlstandes
  • Rauchen — „wichtigste einzelne Todesursache“
  • Überflüssige Operationen
  • Wer soll abrüsten?
  • „Der Teufel existiert“
Erwachet! 1973
g73 22. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Helsinki — Meilenstein auf dem Weg zu Frieden und Sicherheit?

◆ In der finnischen Hauptstadt begannen die Gespräche der Delegationen aus europäischen Ländern, die den Weg zur Einberufung einer Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa frei machen sollen. Zum ersten Mal saßen die Delegationen aus der Bundesrepublik und der DDR an einem Konferenztisch gleichberechtigt zusammen. Neben den 33 Staaten, die sich zum größten Teil aus den Ländern der NATO oder des Warschauer Paktes zusammensetzten, entsandte auch der Vatikan eine Abordnung. Bundeskanzler Brandt sprach die Hoffnung aus, daß diese Gespräche in Helsinki einen Schritt weiter auf dem Weg zu einer „gerechten und dauerhaften Friedensordnung in Europa mit geeigneten Sicherheitsgarantien“ führen mögen.

Eine Politik des Friedens

◆ Die Beziehungen zwischen Washington und Bonn seien gemäß Regierungssprecher Ahlers, wie es die Süddeutsche Zeitung berichtete, so gut, „wie sie seit der Zeit von Adenauer und Dulles nicht gewesen seien; nur daß damals der ideologische Kitt des Antikommunismus die Staatsmänner zusammenhielt, während es jetzt umgekehrt der Kitt außenpolitischer Interessen bei der Suche nach einer ,Struktur des Friedens‘ mit dem Osten ist“. Nixons Reise nach Moskau, die Unterzeichnung des Grundvertrages zwischen den Regierungen der beiden deutschen Staaten und die Vorbereitungen der bevorstehenden Verhandlungsserien über die Sicherheitskonferenz und Truppenverringerung mit dem Ostblock können als Beweise dieser Politik des Friedens angesehen werden.

Selbstgeständnis der Kirche

◆ In Des Meisters Ruf, einem Mitteilungsblatt der evangelischen landeskirchlichen Volks- und Schriftenmission, wird die Situation der Kirche in der heutigen Zeit geschildert: „Die evangelische Kirche befindet sich gegenwärtig in einer schweren Krise. Sie ist nicht mehr in der Lage, die Wahrheit des Evangeliums eindeutig, kompromißlos und überzeugend darzulegen. Sie ist gekennzeichnet vom Pluralismus der Ansichten, d. h.: Es werden in ihr zahlreiche miteinander nicht übereinstimmende und sogar der Bibel widersprechende Meinungen geäußert. Es kommt in ihr sogar eine sogenannte Gott-ist-tot-Theologie zu Wort. Die Tatsache, daß in ihr nicht eindeutig, sondern mindestens zweideutig gesprochen wird, zeigt, daß sie unsicher geworden ist. Sie hat einen geistlichen Schwächeanfall erlitten ... Unsere evangelische Kirche hat es dringend nötig, vor ihrer eigenen Tür gründlich Aufräumungs- und Ausbesserungsarbeiten zu leisten.“

Große Aufgabe: „Neue Art Frieden“

◆ Nach seiner Wiederwahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten erklärte Nixon in einer Fernsehansprache, welche Ziele er sich für seine kommende Regierungszeit gesetzt hat. „Jetzt müssen wir uns den großen Aufgaben zuwenden: Wir sind geeint in unserem Wunsch nach Frieden, auf den wir nicht nur rasch in Vietnam zugehen, sondern eine neue Art Frieden, in dem die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion sowie zur Volksrepublik China neu geregelt sind ...“

Gefährliche Kosmetika

◆ In einem veröffentlichten Kommuniqué fordern Ärzte, daß eine „ungeschminkte Offenlegung“ für Kosmetika erfolgt. In der letzten Zeit häuften sich die Fälle, daß Patienten mit Hautkrankheiten zum Arzt kämen, die durch Kosmetika hervorgerufen worden seien. Der Gesetzgeber sollte möglichst schnell der Geheimniskrämerei um die Zusammensetzung der Produkte ein Ende setzen; nur so ließe sich die wachsende Zahl der Hautkrankheiten und Unverträglichkeitsreaktionen eindämmen. Präparate sollen möglichst wenig Stoffe enthalten, die Allergien auslösen könnten. Rezeptpflichtige Stoffe dürften nicht länger unkontrolliert Bestandteil der Kosmetika sein. Für eine ganze Reihe von Produkten seien Tests zur Beurteilung der Unschädlichkeit notwendig. Eine Werbung für Kosmetika mit der Anpreisung von Wirkungen, die wissenschaftlichen Erkenntnissen widersprächen, sollte untersagt werden.

Chemische Waffen sollen vernichtet werden

◆ Der politische Ausschuß der UNO-Vollversammlung hat sich für eine Vernichtung aller Lagerbestände von chemischen Waffen ausgesprochen. Eine entsprechende, von 18 Staaten eingebrachte Resolution wurde mit 93 Stimmen ohne Gegenstimme bei Enthaltungen Chinas und Frankreichs angenommen. In der Resolution wird außerdem die Hoffnung geäußert, daß möglichst viele Staaten der Konvention über ein Verbot von bakteriologischen Waffen beitreten. Alle Staaten werden schließlich aufgefordert, auch die Genfer Konvention von 1925 über ein Verbot des Gebrauchs von bakteriologischen und chemischen Waffen zu unterzeichnen.

NATO-Generalsekretär Joseph Luns drückte die Hoffnung auf eine Periode der Annäherung und der Stabilität in Europa aus. „Aber wir müssen uns vielleicht Jahre gedulden“, sagte er, „bevor wir wissen, ob unsere Hoffnungen berechtigt sind.“ Inzwischen dürfe sich die Sicherheit aber nicht auf „bloße Hoffnungen gründen“.

Mangelnde Liebe schädigt das Kind

◆ Das Hamburger Abendblatt berichtete von dem Kongreß der Deutschen Kinderärzte in Bad Pyrmont. Ein besonderes Problem wird nach Ansicht der Ärzte durch die berufstätige Mutter für die Familie aufgeworfen. Eine Mutter, die einem Beruf nachgeht, kann nur schlecht ihre dreifache Aufgabe — Beruf, Haushalt, Vaterersatz — erfüllen. Wenn auch das Kind tagsüber in ein Heim oder in einen Kindergarten gegeben wird, fehlt trotzdem „der notwendige Liebesdialog zwischen Mutter und Kind“. Eine frühe Beziehung zu Ersatzpersonen irritiert das Kind. Professor Biermann, Professor vom Institut für Psycho-Hygiene in Köln, betonte, eine Mutterbindung lasse sich nicht delegieren. Das Kind, das nicht geführt werde, so wurde nachdrücklich auf dem Kongreß ausgeführt, sei hilflos, und es seinen Trieben auszuliefern sei unmenschlich. Das Ergebnis sei darin zu sehen, daß Kinder an Neurosen litten.

Waldheim: UNO wird universal

◆ UNO-Generalsekretär Waldheim hat erklärt, der Beitritt der Volksrepublik China in die Vereinten Nationen habe die weltpolitische Szene grundlegend verändert. In einer Rede in Baltimore (USA) sagte Waldheim, die UNO habe dadurch den Geist politischen Realismus erhalten, der ihr vorher gefehlt habe. Man könne erwarten, daß im Laufe dieses Jahres die beiden deutschen Staaten aufgenommen und bald andere geteilte Staaten folgen würden. Dadurch würden die Vereinten Nationen zur ersten Weltorganisation der Geschichte werden. — Nachfolger Jesu werden aber nicht auf diese Organisation, sondern auf Gottes Königreich ihre Hoffnung setzen, das die Probleme des Menschen lösen und für Frieden sorgen wird.

Leistungssport unter Kritik

◆ An der Überbewertung des Leistungssportes in der Bundesrepublik hat auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sportämter der Vorsitzende des DGB, Heinz-Oskar Vetter, scharfe Kritik geübt. Er betonte, für die Olympischen Spiele in München seien mehr als zwei Milliarden Mark ausgegeben worden und für die kommende Fußball-Weltmeisterschaft 1974 würden „aufwendige Prachtbauten“ erstellt. Andererseits fehle es allerorten an Turnhallen, Spielplätzen und Schwimmbädern, und in vielen Schulen werde das Fach Sport vernachlässigt. Der Spitzensportler sei zu einem gehätschelten Kind der Nation geworden.

Alkoholsucht — Preis des Wohlstandes

◆ Nicht so sehr wie die Rauschgiftsucht wird der Alkoholismus in den Vordergrund gerückt. Jedoch nimmt auch die Alkoholsucht etwas unbemerkt von der Öffentlichkeit immer mehr zu. Die Fachleute sprechen von einer heimlichen Sucht. Die deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren schätzt die Zahl derer, die „Hörige der Flasche“ sind, auf über 600 000 in der Bundesrepublik. Hans Seidel, Geschäftsführer der Hauptstelle, sagte dazu, man könne davon ausgehen, daß nunmehr rund ein Prozent der Bundesbevölkerung alkoholsüchtig sei. Internationale Fachleute schätzen, daß rund 30 Prozent aller Verkehrstoten auf Unfälle zurückzuführen sind, bei denen der Alkohol eine Rolle spielte. Von 1950 an bis heute ist ein kontinuierlicher Anstieg des Alkoholkonsums mit einem parallelen Anstieg des Alkoholismus festzustellen. Worauf ist diese Entwicklung zurückzuführen? Früher geschah der „Griff zur Flasche“ aus einer Not heraus, jedoch heute liegt die Gefahr nach Meinung der Experten vor allem in der Selbstverständlichkeit des Alkoholkonsums. Der Drink wird oft als Stimulans gebraucht und nur einen kleinen Schritt weiter dann als „Seelentröster“ benötigt. Werbung, Filme und Romane verherrlichen oft das Bild des trinkfesten Mannes in einer „fatalen Umkehrung der Wirklichkeit“. Man spricht nun von einem „Wohlstandsalkoholismus“, der in alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen Eingang gefunden hat.

Rauchen — „wichtigste einzelne Todesursache“

◆ In einer veröffentlichten Erklärung des „Ärztlichen Arbeitskreises Rauchen und Gesundheit“ wird auf die Gefährlichkeit des Rauchens in gesundheitlicher Hinsicht hingewiesen. Es heißt wörtlich in diesem Bericht: „Mehrfach haben wir darauf hingewiesen, daß mindestens 50 000 Bundesbürger Jahr für Jahr vorzeitig sterben, nur weil sie rauchen. Mit besonderem Nachdruck weisen wir deshalb erneut darauf hin, daß sich das Rauchen, insbesondere das Zigarettenrauchen, in den letzten Jahren zur wichtigsten einzelnen Todesursache entwickelt hat.“ Deshalb muß eine weitere Duldung der Tabakreklame als eine Verhöhnung aller Bemühungen der vorbeugenden Medizin und eine „Herausforderung des gesunden Menschenverstandes“ angesehen werden. Bestürzt ist der Arbeitskreis auch darüber, daß sogar der Entwurf von Regierung und Opposition für das neue Lebensmittelgesetz, das vermutlich auf Jahre hinaus die Weichen stellen werde, „trotz dieser tödlichen Bedrohung der Volksgesundheit durch das Rauchen nur eine Einschränkung der Tabakwarenreklame vorsieht, deren Kosten nach geltendem Recht sogar steuerlich absetzbar sind“. „Wir stellen fest“, heißt es in der Erklärung weiter, „ein Zigarettenhersteller, der sich angesichts einer erdrückenden wissenschaftlichen Beweislast für die Gesundheitsschädlichkeit seiner Waren weiterhin bemüht, durch Reklame seinen Absatz zu steigern, ist moralisch um keinen Deut besser als ein Rauschgifthändler. Ein Gesetzgeber, der es unterläßt, dagegen einzuschreiten, macht sich mitschuldig.“

Überflüssige Operationen

◆ Mit drastischen Zahlen alarmierte der amerikanische Arzt Dr. Sydney Wolfe, Leiter der „Health Research Group“, einer Zweigorganisation des Konsumentenschutzbüros, die Öffentlichkeit. Er behauptet: Rund zehntausend Amerikaner sterben jährlich an einer völlig überflüssigen Operation. Jedes Jahr werden in den USA rund 15 Millionen Patienten operiert, bei gut zwei Millionen sind aber Operationen nicht erforderlich. Der Mediziner stellte fest, daß englische Ärzte im Vergleich zu ihren amerikanischen Kollegen rund dreimal weniger eine Operation vornähmen. Der frühere Direktor einer chirurgischen Fakultät, Dr. Paul Hawley, erklärte zu diesem aufgeworfenen Problem: „Das Übel liegt in der Geldgier und der Unehrlichkeit der Ärzte.“

Wer soll abrüsten?

◆ Abrüstung ist nach Ansicht der Volksrepublik China in erster Linie eine Aufgabe der USA und der Sowjetunion, nicht aber der kleinen und mittleren Mächte. Als „reinen Schwindel“ der USA und der UdSSR bezeichnete der stellvertretende chinesische Missionschef bei der UNO, Botschafter Tschen Tschou, den Atomsperrvertrag und den Teststoppvertrag; Zweck dieses Schwindels sei es, das nukleare Monopol und die Hegemonie beider Supermächte zu bewahren. Wie schon der amerikanische UNO-Botschafter Bush lehnte auch Tschen Tschou den sowjetischen Vorschlag ab, eine Weltabrüstungskonferenz unter Beteiligung aller Staaten einzuberufen. Als chinesische Vorbedingungen für die Einberufung einer Weltabrüstungskonferenz forderte der Delegierte, alle Atommächte sollten sich verpflichten, unter keinen Umständen als erste Atomwaffen anzuwenden.

„Der Teufel existiert“

◆ „Der Teufel existiert wirklich.“ Dies hat das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Paul VI., in einer Generalaudienz erklärt. „Er ist der Feind Nummer eins, der Versucher schlechthin. Wir wissen, daß dieses dunkle und beunruhigende Wesen wirklich existiert. Er ist der verborgene Feind, der Irrtümer und Unglück in die menschliche Geschichte trägt.“ Man spreche heute nicht mehr vom Teufel, weil man glaube, daß es die Dinge, die man nicht sehe, nicht gebe. „Der Teufel“, setzte Papst Paul VI. hinzu, „ist Mörder von Anfang an, der Vater der Lüge, wie Christus ihn nennt, der hinterlistige Versucher, der sich in uns einzuschleichen versteht über die Sinne, die Phantasie, die Begehrlichkeit, die utopistische Logik oder die ungeordneten sozialen Beziehungen.“ — Die Bibel beschreibt den Teufel als ein existierendes Geistgeschöpf, das ungehorsam wurde und sich gegen Gott auflehnte.

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