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Die richtige Kleidung für die kalte JahreszeitErwachet! 1971 | 22. November
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warmen Handschuhe kalte Hände hat. Am wärmsten sind natürlich Fausthandschuhe. Es gibt auch Fausthandschuhe, die für den Zeigefinger einen extra Finger haben. Das große Problem in Verbindung mit Handschuhen besteht darin, so warme Handschuhe wie möglich zu haben und dennoch etwas mit den Händen tun zu können.
Ferner sollte man unbedingt dafür sorgen, daß man warme Füße hat. Da die Füße am weitesten vom Herzen entfernt sind, werden sie wahrscheinlich am ehesten kalt. Auch für die Socken gilt, was schon in bezug auf die übrige Kleidung gesagt wurde: zwei Paar dünne sind wärmer als ein Paar dicke. Wenn man zwei Paar trägt, sollte das Paar, das man direkt auf der Haut trägt, aus Baumwolle und das zweite Paar aus Wolle sein. Aber man darf nicht vergessen, daß die Schuhe groß genug sein müssen, wenn man dicke oder ein zweites Paar Socken trägt, so daß der Fuß genug Platz hat, sonst hat man trotzdem kalte Füße. Wenn man im Winter ein zweites Paar Socken tragen möchte, sollte man beim Schuhkauf eine entsprechende Größe nehmen. Solche Schuhe sind nicht unbedingt teurer, aber sie werden dann länger halten.
Besonders wenn viel Schnee liegt, sollte man darauf achten, daß man trockene Füße hat. In manchen Gegenden tragen die Leute Gummistiefel oder Überschuhe. In vielen Ländern ist es auch üblich, besondere Winterstiefel zu tragen. Es ist ein gewisser Schutz für die Schuhe, wenn man sie immer gut einwichst. Es ist sogar zu empfehlen, mehrere Schichten Schuhwichse aufzutragen, um sie einigermaßen wasserabstoßend zu machen. Werden die Schuhe dennoch naß, sollte man sie mit Zeitungspapier ausstopfen und allmählich trocknen lassen. Man darf sie nicht in die Nähe des Ofens stellen.
Man sollte sich indessen nicht zu warm kleiden. Besonders Mütter sind geneigt, kleine Kinder zu warm anzuziehen. Die Fachleute sagen übereinstimmend, es sei besser, so gekleidet zu sein, daß man an kühlen Tagen das Gefühl erfrischender Kühle nicht vermisse. Überwärmung kann so schädlich sein wie Unterkühlung. Wird es einem zu warm, kann man den Mantel öffnen oder ausziehen. Es ist auch eine gute Gewohnheit, den Wetterbericht im Rundfunk oder Fernsehen zu beachten, damit man ungefähr weiß, wie man sich kleiden sollte.
Alles das zeigt, daß die Fähigkeit, vernünftig zu urteilen, gestützt auf die eigenen Erfahrungen und auf die Erfahrungen anderer, weitgehend darüber entscheidet, ob man sich für die kalte Jahreszeit richtig kleidet.
Andere Faktoren
Der Körper versucht, sich durch ein Muskelzittern (Wärmeerzeugung durch Muskelarbeit) vor Kälte zu schützen und indem er den Stoffwechselvorgang beschleunigt. Das geschieht, indem mehr Adrenalin in das Blut abgegeben wird. Die Beschleunigung dieses Vorgangs ist bei Frauen größer, und dennoch verlieren sie zehn Prozent weniger Wärme, wenn sie der gleichen Kälte ausgesetzt sind wie Männer.
Natürlich vermag ein richtig ernährter Körper der Kälte besser zu widerstehen als ein unrichtig ernährter. Man sollte daher auf eine gesunde, nahrhafte Kost bedacht sein und dafür sorgen, daß man genügend Vitamine und Mineralien erhält.
Ferner verhindert auch körperliche Betätigung, daß man friert. Je mehr man sich betätigt, desto geringer ist die Notwendigkeit, sich sehr warm zu kleiden. Möchte man verhindern, daß man bei kaltem Wetter friert, muß man schnell gehen, allerdings darf man das nicht übertreiben.
Auch sollte man nicht rauchen, wenn man bei kaltem Wetter nicht frieren möchte. Wenn man nur zwei Zigaretten raucht, sinkt die Hauttemperatur um 2,5 bis 3,5 ° Celsius. Und nachdem man sie geraucht hat, dauert es 15 Minuten, bis die normale Temperatur wieder erreicht ist.
Außerdem sollte man bei starker Kälte keinen Alkohol trinken, um sich warm zu halten. In dem Werk The Pharmacological Basis of Therapeutics (1970) (Die pharmakologische Grundlage der Therapeutik) wird gesagt: „Bei kaltem Wetter Alkohol zu trinken, um sich zu ‚wärmen‘, ist offensichtlich unvernünftig und kann gefährlich sein, wenn die Erhaltung der Körperwärme lebenswichtig ist. Erfahrene Polarforscher kennen die Gefahren dieser Versuchung.“ Es ist so gefährlich, weil Alkohol bewirkt, daß das Blut zur Körperoberfläche strömt, aber das Endergebnis ist ein Absinken der Körpertemperatur.
Ob du bei deinen Bemühungen, dich bei kaltem Wetter warm zu halten, erfolgreich bist, hängt davon ab, wie du dich kleidest, was du ißt und trinkst und wieviel du dich körperlich betätigst.
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Durch den Schnee zum BibelstudiumErwachet! 1971 | 22. November
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Durch den Schnee zum Bibelstudium
● Als ein Gebiet in Oregon (USA) zwei Monate lang eingeschneit war, fuhr ein junges Ehepaar, das an der Bibel sehr interessiert war, zu den Zeugen Jehovas hin, die ihm behilflich waren, Gott kennenzulernen. Die beiden fuhren mit dem Auto, so weit sie konnten, und legten dann den Rest des Weges zu Fuß zurück. Bill, der Mann, hängte den Rucksack, in den er ihre Studienbücher und Bibeln gesteckt hatte, um, nahm den eineinhalbjährigen Jungen auf seine Schultern, und dann stapften sie gemeinsam durch den Schnee.
Einmal traf Bill in der Wohnung der Zeugen einen Nachbarn, den er von früher her kannte. Er sagte zu ihm: „Wenn du oder jemand anders mir vor einigen Monaten gesagt hätte, ich würde eine solche Strecke zu Fuß zurücklegen, um an einem Bibelstudium teilzunehmen, so hätte ich gesagt, du seist wohl nicht ganz gescheit!“
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Ein Grund für Ärzte, bescheiden zu seinErwachet! 1971 | 22. November
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Ein Grund für Ärzte, bescheiden zu sein
● Es gibt Mediziner, die dazu neigen, sich recht dogmatisch zu äußern. Oft meinen sie, völlig sicher zu sein, daß ihre Beurteilung richtig ist und vom „Laien“ nicht angezweifelt werden sollte. Was zeigen aber die Tatsachen?
In einem Artikel, der in der Fachzeitschrift New York State Journal of Medicine vom 1. August 1967 erschien, wurden die Fehler hervorgehoben, die Ärzte machen, wenn sie Patienten eine Diagnose stellen. Der Artikel ist überschrieben: „Fehlende Übereinstimmung zwischen Diagnosen vor und nach dem Tode“. Es werden darin Fälle gezeigt, in denen Autopsien etwas anderes ergaben als die Diagnose des Arztes beim lebenden Patienten. In dem Artikel wird erklärt: „Die Fachliteratur enthält eine Fülle von Beispielen für Unstimmigkeiten zwischen Untersuchungen am lebenden und am toten Menschen“, und dann werden einige statistische Angaben über elf verschiedene Erkrankungen gemacht.
Unter anderem wird berichtet, daß bei Lungenembolie, bei einem Gerinnsel im Blutgefäßsystem der Lunge, weniger als 50 Prozent der Fälle richtig diagnostiziert wurden; die Fehler beliefen sich je nach der Untersuchungsreihe auf 10 bis 89 Prozent. Diagnosen von Magen- oder Darmblutungen erwiesen sich zu 33 Prozent als falsch. Die meisten Fälle von Niereninfarkten (abgestorbene Stellen des Nierengewebes) wurden nicht vor dem Tode erkannt; ebenso war es bei weitaus den meisten Fällen von Herzmuskelentzündung.
In Frankreich ergaben 1 000 Autopsien, daß nur 55,4 Prozent der Fälle vorher richtig diagnostiziert worden waren. Und bei 23,5 Prozent der Fälle wurden erst nach dem Tode schwere Nebenerkrankungen entdeckt.
Ein entsprechender Fall ist folgender: Eine Frau, die beim Essen gewöhnlich Schluckbeschwerden hatte, erstickte, als sie in einem Restaurant aß. Gemäß der Diagnose von zwei Ärzten handelte es sich um einen schweren Herzanfall. Die Autopsie ergab jedoch, daß sie an einem Stück Steak erstickt war. Durch eine richtige Diagnose wäre vielleicht ihr Leben gerettet worden.
In diesem medizinischen Artikel heißt es weiter: „Daß als Folge von Autopsien die Diagnose oft korrigiert werden muß, ist ein objektiver Hinweis darauf, wieviel die medizinische Wissenschaft noch lernen muß.“
Ist — wenn es sich so verhält — Bescheidenheit nicht eine Tugend, die die Mediziner pflegen sollten?
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