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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1974
  • Zwischentitel
  • Zunehmender Hunger in der ganzen Welt
  • Fußballstadion zerstört
  • Priestermangel
  • Der Staat raucht mit
  • Ist das Blut kommerzieller Spender immer einwandfrei?
  • Karottensaft als Todesursache
  • Das „Vaterunser“ wird ein Pop-Song
  • Heutige Entwicklung im Filmgeschäft
  • „Erostessen“ — ein neuer Beruf?
  • Geburtendefizit
  • Der „Tote“ lebte noch
  • Der gezielte Todesschuß
Erwachet! 1974
g74 22. 6. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Zunehmender Hunger in der ganzen Welt

◆ Während schon das Jahr 1973 vielen Menschen den Tod durch Hunger brachte — nicht nur in Äthiopien, sondern auch in anderen Teilen der Erde —, gelangen durch Presse, Rundfunk und Fernsehen immer alarmierendere Nachrichten an unser Ohr. Demnach werden im Süden Äthiopiens zwei weitere Provinzen von einer Dürrekatastrophe heimgesucht. Es sollen dort 300 000 Menschen vor dem Hungertod stehen.

Von Kenia kommt die Nachricht, daß in dem nördlichen Landesteil der an Äthiopien angrenzt, ebenfalls Zehntausende vom Hungertod bedroht sind.

Schlechte Nachrichten kommen auch von den westafrikanischen Sahel-Ländern. Man erwartet größtmögliche Hilfe, um das Schlimmste zu verhüten.

Dazu kommen Nachrichten, daß den Menschen Lebensmittel durch Unglück oder auch absichtlich verlorengehen. So brach in der Straße von Bab el Mandeb ein auf Grund gelaufener Frachter auseinander, wodurch 12 000 Schafe und 700 Kamele entweder ertranken oder, soweit sie sich auf eine nahe gelegene Insel retten konnten, zum Tode verurteilt waren, weil sie dort weder Nahrung noch Wasser fanden.

Von Valencia kommt die Nachricht, daß als Folge der Kontingentierung und Einschränkung der spanischen Apfelsinenausfuhr zur Stützung der Preise für den Handel ein beträchtlicher Teil der Ernte an Orangen, Mandarinen, Pampelmusen und Zitronen an den Bäumen verkomme.

Fußballstadion zerstört

◆ In dem mittelamerikanischen Staat Honduras schlugen 15 000 Zuschauer bei einem Fußballspiel die Einrichtung des Stadions kurz und klein, übergossen die Trümmer mit Benzin und setzten sie schließlich in Brand. Der Anlaß des Zorns war die Entscheidung des Schiedsrichters, das Spiel abzubrechen, weil fanatische Fußballfreunde den Rasen gestürmt und die Spieler bedroht hatten.

Priestermangel

◆ Ein düsteres Bild des Priestermangels im Bistum Bamberg zeichnete Domdekan Dr. Josef Kraus. Danach stehen für die 850 000 Katholiken nur noch 600 Geistliche zur Verfügung, deren Zahl rasch abnehme. In zehn Jahren könne möglicherweise jede dritte Priesterstelle nicht mehr besetzt werden.

Der Staat raucht mit

◆ Als Mao Tse-tung kürzlich gefragt wurde, wie er über das Zigarettenrauchen denke, sagte er: „Es ist gut für die Steuern.“ Dieser Meinung würde sich bestimmt neben vielen anderen Regierungen auch die deutsche Regierung anschließen, denn soweit bekannt wurde, hat der deutsche Staat, obwohl er zum Kampf gegen die Umweltverschmutzung angetreten ist, allein im vorigen Jahr aus dem „blauen Dunst“ über die zur Besteuerung bezogenen Banderolen 7,8 Milliarden DM kassiert.

Aber das Dilemma der auf Fortschritt bedachten Staaten wird Tag für Tag größer, wenn man den jüngsten Forschungsergebnissen auf diesem Gebiet Glauben schenken darf. Danach leiden Zigarettenraucher, die zwanzig und mehr Zigaretten am Tag rauchen, unter siebenmal höherem Herztodrisiko als Nichtraucher. Frauen, die während der Schwangerschaft rauchen, bringen im Durchschnitt zwei Zentimeter kleinere Kinder zur Welt, die auch 482 Gramm weniger wiegen. Ja nach der Behauptung von Medizinern sterben jährlich 50 000 Personen allein in der Bundesrepublik am „Nikotin-Tod“ — ein Tod, den Fachärzte zuweilen auch „Selbstmord mit Zeitzünder“ nennen.

Ist das Blut kommerzieller Spender immer einwandfrei?

◆ Zu diesem Thema kann man im Praxis-Kurier u. a. folgendes lesen: „Die American Association of Blood Banks ist eine von zwei großen Organisationen, die sich das Sammeln, Konservieren und Wiederverwenden von Blut zur Aufgabe gesetzt haben. Es gibt viele Idealisten in ihren Reihen, die unermüdlich werben, um den Pool der freiwilligen unbezahlten Blutspender zu vergrößern. Unbezahlte Spender sucht man nicht in erster Linie deshalb, weil man Geld sparen muß, sondern weil sie weitaus mehr Sicherheit bieten. Kommerzielle Spender neigen eher dazu, eine durchgemachte Hepatitis zu verschweigen, und sie sind, wegen ihres meist nicht sehr soliden Lebenswandels, auch viel eher in Gefahr, eine neue zu akquirieren. Der homologe Serum-Ikterus, die durch Blut übertragene Hepatitis, ist immer noch das größte Handikap des Blutspendewesens. Bis heute gibt es leider kein Verfahren, mit dem sich eine frühere Hepatitis oder das Australia-Antigen routinemäßig annähernd zuverlässig nachweisen lassen.“

Karottensaft als Todesursache

◆ In London ist ein „wissenschaftlicher Berater“ im blühenden Alter von 48 Jahren eines, wie manche meinen mögen, „gesunden“ Todes gestorben. Als Todesursache gaben die Ärzte, von deren Können der fanatische Verfechter einer „natürlichen Ernährung“ nie viel gehalten hatte, übermäßigen Genuß von Karottensaft an. Obwohl ihn die Ärzte vor den Gefahren seiner einseitigen Ernährung gewarnt hatten trank der Gesundheitsfanatiker täglich bis zu vier Liter Karottensaft. Das hatte eine Leberzirrhose zur Folge, wie bei jemandem, der ein übermäßiger Alkoholkonsument ist. Die Ärzte, die den Verstorbenen auch einen „Vitaminsäufer“ nannten, gaben an, daß die Haut des Toten leuchtend gelb gewesen sei.

Das „Vaterunser“ wird ein Pop-Song

◆ Unter dieser Überschrift konnte man in der Hamburger Morgenpost kürzlich folgendes lesen: „Jetzt wird sogar das ,Vaterunser‘ verrockt und verrollt! Eine Hamburger Schallplattenfirma bringt in einigen Tagen eine gesungene Pop-Version auf den Markt. Daß darüber Vertreter der Kirchen verstimmt sein könnten, kalkuliert man ein. Auch mit dem Boykott der verpoppten ,Vaterunser‘-Version durch einige Rundfunkanstalten wird gerechnet. Mut zu dem Experiment machte der Plattenfirma ein Erfolg in den USA. Dort ist zur Zeit die Ordensschwester Jean Mead mit einem Gebet im Pop-Sound in den Hitlisten. ... Zwei Hamburger Kirchenvertreter schließen sich dem erwarteten Protest nicht an.“ „Warum nicht?“ sagte ein Vertreter der katholischen Kirche. „Wenn die Musik gut ist und nicht schmierig und das Ganze nicht zur Verhöhnung des Glaubens veranstaltet wird, würde ich auch gegen die Vorführung dieses ,Vaterunsers‘ in Diskotheken keine Bedenken haben.“ Ein Vertreter der evangelischen Kirche sagte: „Bei manchen Christen wird das natürlich Ärgernis erregen. Aber schließlich wurden zu allen Zeiten Texte der Bibel in volkstümlicher Musik vorgetragen. Warum also nicht auch in Rock ’n’ Roll! Mein einziger Vorbehalt: Es darf nicht blasphemisch sein.“

Heutige Entwicklung im Filmgeschäft

◆ Seitdem das Interesse an Verbrecherfilmen bei der Bevölkerung sehr nachgelassen hat und auch die anstößigsten Sexfilme keine ausgesprochenen Kassenschlager mehr sind, sinnt man in der Filmbranche über neue, zugkräftigere Titel nach, wobei es keine Rolle spielt, wie zweifelhaft der Stoff sein mag. Da aber bei den Produzenten der Einfallsreichtum auch sehr zusammengeschrumpft sein muß, ist es nicht verwunderlich, daß sie in zunehmendem Maße Stoff verfilmen, der immerhin noch vielen Menschen heilig ist.

Nachdem in jüngster Zeit schon Filme über Moses, Noah und Jesus gedreht wurden, wird zur Zeit ein weiterer über Mohammed geplant. Die vorausberechneten Produktionskosten sollen 17 Millionen Mark betragen.

Ärger hat es aber schon mit dem Film über die Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ gegeben, als er unter starker Polizeiaufsicht in Rom erstaufgeführt wurde. Während eine Menge junger Katholiken den Film vor dem Theater als Blasphemie, Gotteslästerung und Unverschämtheit beschimpften, ließen unbekannte Personen im Saal weiße Mäuse los und warfen mit Stinkbomben. Als dieses „Rock-Oratorium“ in München angekündigt wurde, sprachen viele von „Gotteslästerung“, wieder andere von einer Art „Gottesdienst“.

Natürlich will bei dieser Entwicklung das Schauspiel nicht zurückbleiben. So kam es zu einer ersten Aufführung des Stückes „Die Erschaffung der Welt“ im Schauspielhaus in Zürich. Dabei wurde ein Gott im „Bild des Menschen“ gezeichnet, der weder allmächtig noch unfehlbar ist, sondern vielmehr wegen seiner Fehler, Unbedachtsamkeiten und zweifelhaften Urteilsfähigkeit für die Fehlentwicklung des Menschen mitverantwortlich gemacht wird.

Das teuflischste von allem, was aber bisher in Kinos über die Leinwand flimmerte, scheint der in Amerika gedrehte Film „The Exorcist“ (Der Teufelsaustreiber) zu sein, der schon in der ersten Woche nach seiner Premiere dem Kino am Zentralpark in New York 94 903 Dollar einspielte. Augenzeugen berichteten, daß während der Vorstellungen Besucher „kreidebleich, schreiend, schluchzend, stöhnend, wimmernd oder verdattert“ dem Ausgang zuwankten. Dies wird verständlich, wenn man von dem Produzenten erfährt, daß nach vielen vergeblichen Versuchen, den „richtigen Schüttelfrost und Gänsehaut hervorrufenden Ton“ zu erreichen, Ferkel und ausgewachsene Säue ins Studio transportiert wurden, deren Quieken und Grunzen dann den gewünschten Effekt erzielte. Dazu kommt das widerwärtige Spiel der 14jährigen Hauptdarstellerin, die nach einem Bericht der Zeitschrift Wirtschaftswoche sich der obszönsten Sprache bedient, die bisher in einem Spielfilm gesprochen wurde. Sie tritt ihrem Doktor in die Geschlechtsteile, übergibt sich auf ihren Priester und masturbiert mit einem Kruzifix, ehe der Teufel ausgetrieben wird.

„Ich bin seit 47 Jahren im Busineß“, sagte Kino-Manager Harry Francis aus Los Angeles, „aber so etwas habe ich noch nie gesehen.“

Aber gerade dieser Film scheint der größte Schlager in der ganzen Filmgeschichte zu werden, der — wie man in zuständigen Kreisen meint — den bisherigen Rekordhalter von 155 Millionen eingespielten Dollar weit überflügeln wird.

„Erostessen“ — ein neuer Beruf?

◆ Nein! Aber ein neuer Name für Prostituierte, deren Tätigkeit ein Arzt bei einem Münchner Forum „entdiskriminieren“ und damit auf dem gesellschaftlichen Parkett salonfähig machen wollte. Er sprach sich für eine vollkommene Integrierung der Prostituierten in den öffentlichen Dienst aus. Der „Moralphilosoph“, als der er auf der Einladung angekündigt worden war (so die Süddeutsche Zeitung), wollte die „Erostessen“ in seinem Modell sogar so verstanden wissen, daß sie von der Stadt etwa „im Status eines Inspektors“ übernommen werden könnten. Nach der Auffassung dieses Arztes dürfte dann auch einer Aufnahme der so im öffentlichen Dienst tätigen „Erostessen“ in die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr nichts mehr im Wege stehen.

Geburtendefizit

◆ Nach einer dpa-Meldung wurden im vergangenen Jahr in der Bundesrepublik 632 000 Menschen geboren, während 728 000 starben. Das ist ein Geburtendefizit von 96 000 Personen gegenüber 30 000 im Jahre 1972. Das Verhältnis für die deutsche Bevölkerung wird aber noch ungünstiger, wenn der Geburtenüberschuß bei den in der Bundesrepublik lebenden Ausländern nicht berücksichtigt wird. Nach Schätzungen der Statistiker wuchs das Geburtendefizit der deutschen Bevölkerung auf etwa 180 000 Personen an.

Der „Tote“ lebte noch

◆ Eine böse Überraschung erlebten kürzlich die Chirurgen eines Krankenhauses in Birmingham: Sie hatten gerade begonnen, nach einem Verkehrsunfall einem von den Ärzten für tot erklärten 60jährigen Junggesellen, der als Nierenspender ausgewählt worden war, eine Niere zu entfernen, als dieser plötzlich wieder Lebenszeichen von sich gab. Die Chirurgen stoppten sofort den Eingriff, doch wenig später starb der Patient „ein zweites Mal“. Über die eigentliche Ursache des Todes des Engländers mochte jedoch ein Klinik-Sprecher nichts sagen.

Der gezielte Todesschuß

◆ In jüngster Zeit haben zahlreiche Regierungen im Gegensatz zu dem göttlichen Gesetz, nach dem jeder, der absichtlich das Leben eines anderen Menschen auslöscht, sein eigenes Leben verwirkt, die Todesstrafe abgeschafft. Aber die Nachsicht, die Schwerverbrechern, ja sogar Mördern zuteil wird, von denen der größte Teil wieder rückfällig wird, honorieren diese mit Verbrechen, die an Perfektion grenzen, und Geiselnahmen, gegen die die menschliche Gesellschaft völlig hilflos ist.

Wegen der Brutalität, der meist völlig unschuldige Personen ausgesetzt werden, sucht die Polizei nach Mitteln und Wegen, besonders Geiselgangster und Luftpiraten ohne Gefahr für deren Opfer in kürzester Zeit unschädlich zu machen. Forschungen auf diesem Gebiet haben ergeben, daß dies mit Laserstrahlen möglich wäre. Dieser lautlose Todesschuß, der seitlich durch den Kopf gehen müßte, würde — so versichern Experten — den Gangster sofort unschädlich machen, während bei frontalen Kopf- oder Herzschüssen der Gangster zumindest für mehrere Sekunden seine Handlungsfreiheit noch behalten könnte. Gerichtsmediziner Huber, der eine Woche nach dem Geiseldrama von Hilden in der Polizeiführungsakademie Hiltrup (Westfalen) die Problematik des gezielten Todesschusses erklärte, mußte jedoch einräumen, daß die „Laser-Kanone“ noch nicht einsatzbereit sei, weil ihre Feuerbereitschaft am Tatort wegen des außerordentlich hohen Energiebedarfes ein transportables Elektrizitätswerk erfordere.

Auch steht man noch vor einem Dilemma. Während die eine Seite sagt, in Notwehr zu handeln, sagen Todesstrafengegner, „die bewußte Tötung als polizeiliches Zwangsmittel sei nach geltendem Recht nicht zulässig“.

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