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Bist du liebevoll an Menschen interessiert?Erwachet! 1979 | 8. Februar
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In einer Zeit, in der der Klatsch Hochkonjunktur hat, sollten wir darauf achten, wie wir auf Klatsch reagieren. Hüten wir uns davor? Verrät unser Denken und Handeln, daß wir an Menschen nicht nur interessiert, sondern wirklich liebevoll interessiert sind?
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Spiritistische Religion — Warum sich viele dafür interessieren. Ist sie etwas für dich?Erwachet! 1979 | 8. Februar
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Spiritistische Religion — Warum sich viele dafür interessieren. Ist sie etwas für dich?
Vom „Awake!“-Korrespondenten in Liberia
DIE große Kathedrale ist dunkel und leer, aber aus einer kleinen Kirche in einer Nebenstraße hört man Singen, rhythmisches Händeklatschen, Tamburine und den Ruf „Lobet den Herrn!“ Zwischendurch übertönt der wie besessen redende Prediger den Lärm. Plötzlich stößt er, in Ekstase geraten, Worte in einer fremden Sprache aus. Als jemand darauf antwortet, fühlen die Anwesenden, daß der Kontakt zu dem Übernatürlichen hergestellt ist, und erwarten nun Wunderheilungen und Prophezeiungen.
In etwas abgewandelter Form kann man Szenen wie diese, die sich in einer afrikanischen „Heilungsgemeinschaft“ zutrug, in vielen Ländern erleben. Einige sehen darin eine weitverbreitete charismatische Bewegung, Ausdruck der größeren geistigen Bedürfnisse des Menschen. Sehr viele Leute haben der herkömmlichen Religion mit ihren Observanzen und Ritualen den Rücken gekehrt und sich dem Wunderglauben und der „spirituellen Realität“ zugewandt.
Werden die geistigen Bedürfnisse durch solch starke emotionale Erlebnisse befriedigt, oder setzt man sich dadurch gefährlichen Einflüssen aus? Die Nöte unserer Zeit veranlassen viele, nach einer eindeutigen Antwort von Gott Ausschau zu halten. Die einen wenden sich einer „Heilungsgemeinschaft“ zu, andere handeln wie König Saul in alter Zeit und suchen eine solche Antwort zu erhalten, indem sie durch Medien den Kontakt mit Geistern aufnehmen (1. Sam. 28:4-8).
Aber die spiritistische Religion ist trügerisch und gefährlich, weil sie die Verbindung nicht zum wahren Gott, sondern zu übelwollenden Geistgeschöpfen herstellt, die von dem beherrscht werden, „der die ganze bewohnte Erde irreführt“, von Satan, dem Teufel (Offb. 12:9). Es handelt sich dabei um Spiritismus, einen Glauben, den Gott verurteilt (5. Mose 18:10-12). Ferner sei darauf hingewiesen, daß auch die Heiden in alter Zeit den „Geist“ erhielten und dadurch heilen, in fremden Sprachen sprechen und „prophezeien“ konnten! Religionsgemeinschaften, die vorgeben, sich Gott zu nahen, indem sie die Gemeinde in Ekstase oder Hysterie versetzen, ahmen die Heiden nach. Man beachte, wie diese vorgegangen sind.
Die Erzeugung von Ekstase
Wie Edward B. Tylor in seinem Buch Die Anfänge der Cultur schreibt, wurde die Ekstase unter anderem mittels Drogen erzeugt:
„Durch Tabakrauchen versetzten sich die Zauberer der brasilianischen Stämme bei ihren convulsiven Orgien in Ekstase und erblickten in diesem Zustande Geister ... Ebenso hielten nordamerikanische Indianer die Tabaksvergiftung für übernatürliche Begeisterung und die Träume, die sie in diesem Zustande hatten, galten für inspiriert“ (Bd. 2, S. 419).
Weil der Tabak in der spiritistischen Religion als Mittel verwendet wurde, um mit den Dämonen in Kontakt zu kommen, führte er den Namen „heiliges Kraut“. Tylor vergleicht diese durch Drogen erzeugte Ekstase mit Szenen, die in Kirchen vorkommen, in denen fanatische Prediger bei sogenannten „revivals“ (Erweckungen) „Anfälle und Ohnmachten hervorrufen, welchen vor uralten Zeiten schon von wilden Stämmen eine hohe religiöse Bedeutung beigelegt worden ist“.
Bei solchen „Gottesdiensten“ können die Zuhörer so aufgepeitscht werden, daß einige hysterische Anfälle bekommen. Sie verdrehen die Augen und ballen die Hände zusammen, worauf der Körper von einem heftigen Krampf zusammengezogen wird und sich hin und her wirft. Hat das eine Ähnlichkeit mit dem, was sich im ersten Jahrhundert zu Pfingsten ereignete, als heiliger Geist ausgegossen wurde?
Absolut nicht! (Apg. 2:1-11). Der Geist Gottes bewirkt keine maßlose Hysterie, sondern, wie wir in Galater 5:22, 23 lesen, gerade das Gegenteil: Früchte wie Milde und Selbstbeherrschung. Im Zustand der Hysterie verliert der Mensch die Selbstbeherrschung; und es ist vorgekommen, daß solche Personen „von Visionen gequält wurden und in ihrer Phantasie Geister heraufbeschworen, deren Namen sie laut herausschrien“.
Es ist klar, daß ekstatische religiöse Gefühle leicht außer Kontrolle geraten können, weil die durch den Körper gesetzten Grenzen nicht zur Geltung kommen. Man braucht sich deshalb nicht zu verwundern, daß in der Encyclopædia of Religion and Ethics von James Hastings gesagt wird, das Christentum habe die Aufgabe, „die Ekstase im Hintergrund zu halten, weil sie eine Gefahr für Geist und Willen“ sei.
Fixierung
Die Bibel gibt den Christen den Rat, ‘im Gebet zu beharren’ und ihren Sinn „auf die Dinge droben gerichtet“ zu halten (Röm. 12:12; Kol. 3:2). Doch das bedeutet nicht, daß man sich während längerer Zeit in der Hoffnung auf ein emotionales Erlebnis auf einen einzigen Gedanken oder einen einzigen Gegenstand konzentrieren sollte. Es gibt Kirchen, in denen Personen, die sich bekehren möchten, stundenlang auf der „Büßerbank“ um ein „Glaubenserlebnis“ beten. Doch darin liegt eine große Gefahr, denn wenn man seinen Sinn auf etwas gerichtet hält und dabei ständig Gebete wiederholt, tut man genau das, was Jesus verurteilt hat (Matth. 6:7). Dadurch kann man in Trance verfallen oder in Selbsthypnose. In diesem Zustand mag der Betreffende suggestiven Vorstellungen erliegen, oder die emotionale Reaktion mag so stark sein, daß er glaubt, von Gott berührt worden zu sein. Dieser Weg ist ähnlich wie die Konzentrationsübungen des Joga, einer Form des Spiritismus, der zu außersinnlichen Eindrücken führt.
Während in Philipper 4:6, 7 verheißen wird, daß Gott die „Denkkraft“ desjenigen, der zu ihm betet, ‘behütet’, müssen Personen, die durch Fasten und Fixierung nach einem „Glaubenserlebnis“ trachten, ihren Geist völlig entleeren und die Denkkraft ihres Schutzes berauben. „Dein Geist ist zu rational. Es gelingt dir erst, wenn du dich gehenläßt und es dem heiligen Geist ermöglichst durchzudringen“, gesteht Marcus Bach in seinem Buch The Day I Spoke in Tongues — the Inner Ecstasy.
Der Rat, sich in dieser Weise „gehenzulassen“, wurde einmal wie folgt formuliert:
„Es muß dir gelingen, dir deinen Geist zu unterwerfen, ihn zum Schweigen zu bringen. ... Laß ihn wandern oder sich völlig entleeren. ... Fehler können vermieden werden, wenn man täglich während des Meditierens sorgsam auf die innere Stimme ... und auf die Hilfe aus höheren Bereichen achtet.“
Stammt dieser Rat aus der Bibel? Absolut nicht. Das sagte eine dämonische „Stimme“ einer Dame, die eine Alphabettafel benutzte. Dieser Vorfall beweist, daß man die Dämonen einlädt, Einzug zu halten, wenn man durch unrichtige Konzentration zu dem Zweck, Stimmen zu hören
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