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Wir beobachten die WeltErwachet! 1977 | 22. Februar
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Wir beobachten die Welt
Norwegens Öl-Alpträume: Terror und Blowout
◆ Zwei mögliche Ereignisse in Verbindung mit der Ölgewinnung in norwegischen Gewässern bereiten den verantwortlichen Männern Sorgen, und man versucht herauszufinden, was in solchen Fällen zu tun ist. Es sind dies: die Besetzung einer Bohrinsel durch Terroristen, verbunden mit entsprechenden Erpressungsversuchen und der Drohung, Geiseln zu erschießen und die Bohrinsel in Brand zu stecken, und ein sogenannter Blowout, d. h. ein unkontrolliertes Ausströmen von Öl an einem Bohrloch unter hohem Druck, was weite Meeres- und Küstengebiete verschmutzen würde.
Zum ersteren Fall simulierte die norwegische Polizei die Besetzung einer Bohrinsel, und die Sondereinheit für Terrorbekämpfung konnte einige Erfahrungen sammeln. Es wurden Schwächen aufgedeckt und Maßnahmen eingeübt. Wie das Handelsblatt berichtete, meinte ein Beamter des Verteidigungsministeriums dazu, daß „eine Raffinerie auf dem Festland viel leichter zugänglich“ sei.
Nach der Schätzung des staatlichen Öldirektorats kommt im Durchschnitt bei je 500 Bohrlöchern ein Blowout vor. Rein statistisch befindet sich Norwegen in der Risikozone, denn bis zum Herbst 1976 sind 161 Bohrungen vorgenommen worden. Weil Ölrückstände sich im kalten Klima nördlich des Polarkreises viel langsamer auflösen als z. B. in der Nordsee, ist das Verschmutzungsrisiko entsprechend höher. Daher will man in den fischreichen norwegischen Gewässern erst bohren lassen, wenn die Ölgesellschaften einen Sicherheits- und Bereitschaftsplan eingereicht haben, den die Behörden akzeptieren können.
Neue Bibelübersetzung mit metrischen Maßangaben
◆ Die Britische und Ausländische Bibelgesellschaft hat nun auch eine neue Übersetzung der Hebräischen Schriften oder des sogenannten Alten Testaments der Bibel fertiggestellt, in der erstmals in einer Übersetzung in Englisch metrische Maßangaben verwendet werden. So heißt es darin z. B. in 1. Mose 6:14, 15 in den Anweisungen, die Gott dem Noah gab: „Mache ... einen Kasten von Tannenholz, und ... mache ihn also: 133 Meter sei die Länge, 22 Meter die Breite und 13 Meter die Höhe.“ In früheren Bibelübersetzungen waren diese Maße stets in Ellen angegeben worden und damit erst durch Umrechnung verständlich. Die neue Übersetzung erleichtert das Verständnis, denn auch über den Riesen Goliath kann man lesen, daß er nahezu drei Meter groß war und seine Rüstung etwa 57 Kilogramm wog. Die Bibelgesellschaft hat sich bei ihren Maßangaben mit der Regierungskommission für die Umstellung auf das metrische System abgestimmt. Acht Gelehrte der Amerikanischen Bibelgesellschaft und der Vereinigten Bibelgesellschaften haben an der neuen Übersetzung, die den Titel „Frohe Botschaft für moderne Menschen“ trägt, gearbeitet. 1966 war bereits das sogenannte Neue Testament erschienen und in der ganzen Welt in einer Auflage von 50 Millionen Exemplaren vertrieben worden.
Hohe Produktivitätssteigerung
◆ Während im Jahre 1952 noch 65 Erwerbstätige nötig waren, um Waren und Dienstleistungen im Wert von 1 Million Mark hervorzubringen, waren dazu im Jahre 1976 nur noch 23 Erwerbstätige nötig. Dies zeigt eine starke Steigerung der Produktivität. Dabei muß noch berücksichtigt werden, daß die Arbeitnehmer von heute wesentlich weniger Stunden arbeiten und mehr Urlaub bekommen als ihre Kollegen im Jahre 1952. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, besteht ein negativer Aspekt der Produktivitätssteigerung darin, daß Arbeitskräfte frei werden, für die ein neuer Arbeitsplatz geschaffen werden muß, was anscheinend nicht in der erforderlichen Weise gelingt, denn sonst gäbe es nicht die hohe Zahl von Arbeitslosen. Produktivitätssteigerung fördert daher nicht nur wirtschaftliches Wachstum, sondern auch unter Umständen die Arbeitslosigkeit.
Rekordsumme verraucht und vertrunken
◆ Wie die Hauptstelle gegen die Suchtgefahren in Hamm mitgeteilt hat, haben die Bundesbürger im Jahre 1975 einen neuen Rekord aufgestellt und nahezu 50 Milliarden Mark für „geistige Getränke“ und für „blauen Dunst“ ausgegeben; das sind 3,5 Milliarden mehr als 1974. Jeder Bundesbürger konsumierte für rund 550 Mark Alkohol und für rund 260 Mark Tabakwaren. Am meisten verdiente der Staat an diesem Konsum, denn er nahm allein 13,6 Milliarden Mark an Alkohol- und Tabaksteuern ein. Der Bierkonsum stieg auf 148 Liter pro Person und der Branntweinverbrauch auf 3,02 Liter. Damit trank nach der Statistik der Hauptstelle jeder Bundesbürger im Jahre 1975 im Durchschnitt 12,4 Liter Alkohol. Die Summe von 50 Milliarden Mark übersteigt das Bruttosozialprodukt einer Reihe von Ländern wie z. B. Finnland, Griechenland, Norwegen und Venezuela, von der dritten Welt gar nicht zu reden.
„Wetterfrösche“ besser als ihr Ruf
◆ Das Deutsche Wetteramt in Offenbach kann aus seinen Unterlagen nachweisen, daß sich 87 Prozent seiner eintägigen Voraussagen nachher als richtig herausstellen. Bei Voraussagen für drei Tage ist die Trefferquote immerhin noch 83 Prozent. Natürlich lassen sich nicht alle Fakten, die das Wetter bestimmen, einwandfrei übersehen, und das erklärt, warum die Vorhersage manchmal nicht eintrifft. Zu keinem Zeitpunkt sank die Trefferquote im Jahr 1975 jedoch unter 84 Prozent. Sehr große Fortschritte bei der Genauigkeit der Wettervorhersage verdanken die Meteorologen den Höhenkarten, die ihnen seit den 60er Jahren zur Verfügung stehen. Ausgefüllt werden sie mit Daten, die ihnen durch Schiffe, Ballons und Flugzeuge ununterbrochen über die Wetterlage über dem Atlantik zugehen. Von längerfristiger Vorhersage halten die Meteorologen nicht viel. Lediglich der Wasserwirtschaft, interessierten Firmen und einigen Medien werden mit Vorbehalt Vorhersagen für eine Woche übermittelt.
Zunahme im Drogenhandel besorgniserregend
◆ Bei einer internationalen Arbeitstagung zur Bekämpfung des Rauschgifthandels in München wurde eine alarmierende Bilanz aufgemacht. Während 1975 in der Bundesrepublik 31,5 Kilogramm Heroin auftauchten, konnte die Polizei 1976 das Vielfache sicherstellen. Im ersten Halbjahr wurden 156 Todesfälle bekannt, die auf Mißbrauch „harter Drogen“ zurückzuführen waren. In den Jahren 1973 und 1974 hatte eine schärfere Überwachung der Handelswege und ein Verbot des Mohnanbaus in der Türkei ein vorübergehendes Nachlassen des Drogenschmuggels gebracht. Aber 1975, als die Mohnfelder Kleinasiens wieder ganz legal blühten, zog das Geschäft mit der Sucht erneut kräftig an. Wie der Mannheimer Morgen berichtet, fielen den Hasch-Häschern 1974 in der Bundesrepublik 3 900 Kilogramm Haschisch in die Hände, 1975 waren es 6 572 Kilogramm, und nach einer Hochrechnung würden es 1976 mindestens 8 000 Kilogramm sein. Veranlaßt durch die intensiven Bemühungen der Fahnder, haben die Schmugglerbanden ihre Methoden geändert. So sind Großtransporte sehr selten geworden. Meistens wird das Rauschgift mit touristisch getarnten Kleinfahrzeugen pfundweise nach Süddeutschland oder nach Frankreich gebracht.
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Warum um das besorgt sein, was mit anderen Menschen geschieht?Erwachet! 1977 | 22. Februar
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Warum um das besorgt sein, was mit anderen Menschen geschieht?
Das selbstlose Interesse am Wohle anderer ist heute selten geworden. Zwar wurden wir alle mit der Fähigkeit geboren zu lieben. Manch einer hat jedoch das Empfinden, er werde benachteiligt oder seine Bemühungen, Liebe zu erweisen, würden mißverstanden, und folgert daher, es sei das beste, nur für sich selbst zu sorgen. Andere Menschen, die sehen, daß es Personen, die ihren Mitmenschen um selbstischer Vorteile willen ausbeuten, materiell oft gutgeht, mögen denken, dies sei der Weg zum Erfolg. Als Folge herrscht ein Geist des Mißtrauens und des Argwohns. Was ist an diesem unglücklichen Zustand schuld? Was können wir für unseren Teil dagegen tun?
Die Bibel bietet treffende und praktische Ratschläge auch für diesen Bereich des Lebens. Sie finden diese Hinweise in dem 192seitigen gebundenen Buch Wahrer Friede und Sicherheit — woher zu erwarten? Sie erhalten es für 1 DM portofrei zugesandt.
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