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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1984
  • Zwischentitel
  • Papst als Vermittler?
  • Schutz vor Rauch
  • „Aufklärung“ für den Reißwolf
  • Intelligent bis ins hohe Alter
  • Alkohol erobert die Welt
  • Sorgen eines Kosmonauten
  • Atomkrieg aus Versehen?
Erwachet! 1984
g84 22. 4. S. 30-31

Wir beobachten die Welt

Papst als Vermittler?

● „Der Vatikan will sich in Zukunft nicht mehr auf eindringliche, aber letzten Endes abstrakte Appelle beschränken, um zur Erhaltung des Friedens [in der] Welt beizutragen, sondern aktiv in die Weltpolitik eingreifen“, meldete die Wetterauer Zeitung am 22. Dezember 1983. Als ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei das Angebot des Kardinalstaatssekretärs Casaroli zu werten, zwischen den USA und der Sowjetunion zu vermitteln. Bereits Anfang letzten Jahres war den beim Papst akkreditierten Diplomaten angekündigt worden, daß sich „der Vatikan international stärker engagieren werde, um zu friedlichen Lösungen beizutragen. Grund dafür ist nicht zuletzt die Unfähigkeit der Vereinten Nationen, ausgleichend und vermittelnd einzugreifen.“ Der Papst wolle sein Prestige in der Welt einsetzen, um Sowjets und Amerikaner an den Verhandlungstisch zu bringen. Bisher ist das Angebot allerdings von keiner der beiden Seiten angenommen worden.

Schutz vor Rauch

● Seit Januar müssen Arbeitgeber in Österreich dafür Sorge tragen, „daß Nichtraucher vor der Einwirkung von Tabakrauch geschützt sind“. Gemäß der novellierten „Allgemeinen Arbeitnehmerschutzverordnung“ stehen dem Arbeitgeber dafür drei Möglichkeiten zur Verfügung: Er kann ein allgemeines Rauchverbot für die Betriebsräumlichkeiten verhängen, die rauchenden Mitarbeiter von den Nichtrauchern trennen oder für entsprechende Lüftungseinrichtungen sorgen. Wie sich die neue Verordnung auf die Betriebe auswirken wird — darauf weist die österreichische Zeitung Die Presse hin —, hängt jedoch davon ab, wie das Arbeitsinspektorat das neue Gesetz handhaben wird. In vielen Gewerbebetrieben sei die Existenz der neuen Bestimmungen noch gar nicht bekannt.

„Aufklärung“ für den Reißwolf

● Das staatlich finanzierte Sexualaufklärungsmaterial für Schulen in der Bundesrepublik Deutschland darf nicht mehr verwendet werden. Wie Der Tagesspiegel schrieb, habe das Bundesfamilienministerium als Begründung erklärt, „eine eingehende Prüfung der Arbeitsmappe ‚Betrifft: Sexualität‘ habe unter anderem ergeben, daß durch die Propagierung von Sexualität auch ohne Liebe sittliche Normen abgewertet“ würden und daß „der Wert der grundgesetzlich geschützten Institution Ehe und Familie in Frage gestellt“ würde.

Intelligent bis ins hohe Alter

● Noch vor 15 Jahren war man der Meinung, daß die Intelligenz nach dem 35. Lebensjahr zunächst langsamer, dann immer stärker abnehme. „Die Psychologen mußten erkennen, daß diese Intelligenzkurve wahrscheinlich das Ergebnis grundsätzlich falscher Test- und Meßmethoden war“, stellt die Frankfurter Allgemeine Zeitung fest. Heute weiß man, daß die Intelligenz zumindest bis zum 60. Lebensjahr stabil bleibt.

Die Intelligenz muß als ein Bündel verschiedener Fähigkeiten betrachtet werden. Man unterscheidet zwischen der „formalen“ Intelligenz (die Fähigkeit, Informationen umfassend zu verarbeiten und Denkregeln zu erlernen, sowie die Gedächtnis-, insbesondere Kurzzeitgedächtnisleistungen) und der Intelligenz, die eher „inhaltlich“ ausgestattet ist. Dieser Teil umfaßt die Lebens-, Sozial- und Kulturerfahrungen des Menschen und die Fähigkeiten, sie zu nutzen. Da alle Formen der Intelligenz lern- und übungsabhängig sind, wird angenommen, daß das Interesse des älteren Menschen an der mehr formalen Seite der Intelligenz abnimmt, etwa, weil er beruflich nicht mehr unter Leistungsdruck steht oder „weil das näherrückende Lebensende, vielleicht auch der langsame gesundheitliche Verfall und der Tod nahestehender Menschen die Beschäftigung mit dem Sinn des Lebens in den Vordergrund rückt“. Ältere Menschen sind in der Lage, zu lernen, wenn ihr Interesse, ihre Lust am Lernen, erhalten oder wieder geweckt werden kann.

Alkohol erobert die Welt

● Der Alkoholkonsum steigt allgemein, besonders aber in der dritten Welt. Eine Kommission, die im Auftrage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeitete, „macht eine Handvoll internationaler Getränkehersteller und deren Vermarktungsmethoden dafür verantwortlich“, wie die Ärztezeitung (223/83) berichtet. Mit der Industrialisierung entstanden rund um viele Städte Slums; überlieferte soziale Werte verloren ihre Bedeutung, und „viele sahen im Alkohol ihre einzige Zuflucht“. „Gegen Ende der 50er Jahre wurden die Schnapsmultis der westlichen Welt auf diese Marktlücke aufmerksam“, heißt es. „Bald ersetzten in Afrika und Asien die in den Industriestaaten längst geläufigen Marken das einheimische Gebräu.“ Bisher soll das Ergebnis der WHO-Untersuchung noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben worden sein. Man streite sich noch darüber, ob sich eine Gesundheitsorganisation in eine Sache einmischen sollte, die vorwiegend die Geschäfts- und Wirtschaftswelt angehe.

Sorgen eines Kosmonauten

● Der sowjetische Kosmonaut Valentin Lebedew führte während seines siebenmonatigen Raumfluges ein Tagebuch. Es enthüllt, wie man sich fühlt, wenn man 3 300mal die Erde umkreist. Gemäß der kommunistischen Zeitung Prawda notierte er: „Ich frage mich besorgt, ob ich fähig sein werde, so lange mit meinem Kollegen zusammen zu leben und zu arbeiten, und ob ich immer meine Fassung und Selbstbeherrschung bewahren kann.“ Seine größte Sorge bestand darin — so schrieb er an einer anderen Stelle seines Tagebuches —, „ruhig zu bleiben, wenn ich mit der Bodenkontrolle Kontakt habe“, weil er „zunehmend müder“ wurde. Wenn er schlecht oder überhaupt nicht geschlafen hatte, fing er an, sich über die Nahrung zu beklagen sowie darüber, daß es Schwierigkeiten gab, sich sauberzuhalten. Aus seinem Tagebuch geht hervor, daß seine Besorgnis nach fünf Monaten zugenommen hatte: „Ich summe Melodien und schreite in der Station auf und ab. Allmählich frage ich mich, ob wir jemals wieder auf die Erde zurückgelangen werden.“ Heimweh war ebenfalls ein großes Problem.

Atomkrieg aus Versehen?

● Immer mehr Computerfachleute und Wissenschaftler bringen öffentlich ihre Angst vor einem „Atomkrieg aus Versehen“ zum Ausdruck. Die Computerpannen und Fehlalarme in der amerikanischen Luftverteidigungszentrale sowie „die erhebliche Verkürzung der Frühwarnzeit im europäischen Raum“ bringen die Experten auf die Barrikaden. Wie der Zeitschrift Computerwoche vom 18. November 1983 zu entnehmen ist, arbeitet derzeit eine Gruppe von Professoren aus den Bereichen Informatik, Arbeits-, Handels- und Wirtschaftsrecht und Physik an dem Entwurf einer Verfassungsbeschwerde gegen die deutsche Bundesregierung.

Die Beschwerde soll sich gegen den Betrieb von Frühwarn- und Entscheidungssystemen (FWES) richten, die nach Meinung der Autoren darauf abzielen, einen atomaren Angriff innerhalb weniger Minuten mit einem atomaren Gegenschlag zu beantworten. Dabei handelt es sich, so die Beschwerdeführer, „um ein computerunterstütztes, halbautomatisches oder automatisches Reaktionssystem, das wegen technischer Fehler oder menschlichen Versagens außerordentlich unzuverlässig ist und deshalb zum Atomkrieg aus Versehen führen kann“.

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