Wir beobachten die Welt
Der Papst rühmt die UN
◆ Papst Johannes Paul II. würdigte vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen am 2. Oktober 1979 die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ als wahren „Meilenstein auf dem Weg des moralischen Fortschritts der Menschheit“. Dieses Dokument sollte nach seinen Worten „der Grundwert bleiben, an dem sich das Gewissen ihrer Mitglieder ausrichten sollte und woraus sie sich ständig neue Anregung holen müßten“. Weiter sagte der Papst gemäß der deutschen Ausgabe der Vatikanzeitung L’Osservatore Romano: „Bei diesem fast übermenschlichen Werk, der wirklichen Errichtung einer friedvollen Zukunft unseres Planeten, hat die Organisation der Vereinten Nationen zweifellos eine zentrale, führende Aufgabe.“ Das Oberhaupt der katholischen Kirche schloß seine Rede mit den Worten: „Möge die Organisation der Vereinten Nationen immer das oberste Forum für den Frieden und die Gerechtigkeit bleiben, der maßgebende Ort für die Freiheit der Völker und der Menschen in ihrer Sehnsucht nach einer besseren Zukunft.“
Aufrichtige Erforscher der Bibel wissen jedoch, daß nicht die UN die Sehnsüchte der Menschheit erfüllen werden, sondern Gottes himmlisches Königreich, um das Jesus Christus seine wahren Nachfolger beten lehrte: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matth. 6:10). Allein Gottes Königreich wird der Menschheit eine „bessere Zukunft“ bringen.
Telefonieren ohne Bargeld
◆ Das Telefonieren in Österreichs öffentlichen Fernsprechzellen soll praktischer werden. Geplant ist die Einführung der „Phono-Card“, die das Bargeld ersetzt und damit das mühsame Suchen nach Telefonkleingeld erspart. Die „Phono-Card“ wird in allen Postämtern erhältlich sein und zwischen 100 und 200 Schilling kosten. Sie wird wie ein Fahrschein in das Telefongerät geschoben und entwertet sich nach und nach selbst. Auch bei langen Auslandsgesprächen entfällt das derzeitige oftmalige Nachwerfen von Münzen. Der Ärger mit der oft unverläßlichen Geldrückgabe und mit blockierten Geräten durch überfüllte Geldkassetten soll durch die neue Wertkarte der Vergangenheit angehören. Wie die Zeitung Die Presse erfuhr, wird es in Österreich von diesem Frühjahr an Telefonzellen geben, in denen man ohne Münzen telefonieren kann.
Ein Neugeborenes ist neun Monate alt
◆ Ein Baby kann schon im Mutterleib empfinden, auf seine Umwelt reagieren und dieser sogar sein Mißfallen ausdrücken. Diese Erkenntnis wurde in Basel auf der 6. Tagung der Internationalen Studiengemeinschaft für Pränatale Psychologie (ISPP) unterstrichen. Wie der Wiesbadener Kurier berichtet, zeigt das Kind in der elften Schwangerschaftswoche bereits, „daß es schmerzempfindlich ist, indem es vor Nadelstichen ausweicht. Es wählt eine bequemere Lage, wenn man es stört. Wenn sein Fruchtwasser gesüßt wird, schluckt es häufiger, wird es gesäuert, hört es auf zu schlucken. Es verschafft sich Lust, indem es genüßlich den Daumen lutscht, sich somit entspannt und dann gelöst einschläft.“ Da die Gefühlswelt der Mutter durch körperliche Signale (wie Herzschlag, Puls- und Atmungsfrequenz, Druck des Zwerchfells und Klangmuster der Sprache) an ihr Kind weitervermittelt wird, kann es auch Streß „als Summe aller negativen Faktoren auf die Schwangerschaft“ fühlen und dadurch geschädigt werden. „Zum Zeitpunkt der Geburt ist ein Individuum schon mindestens neun Monate alt“, bemerkte ein Tagungsteilnehmer.
Jugend größer, aber nicht gesünder
◆ Eine vom japanischen Erziehungsministerium durchgeführte Reihenuntersuchung von 340 000 Schülern hat ergeben, daß die Kinder jetzt etwas größer und schwerer sind als vor 20 Jahren. Die Jungen sind durchschnittlich 5 Zentimeter größer und 4,2 Kilo schwerer, während die Mädchen 3,1 Zentimeter größer und 1,7 Kilo schwerer sind als 1958. Aber in anderer Weise ist die Entwicklung in den vergangenen 20 Jahren negativ verlaufen. Die Zeitung Daily Yomiuri berichtete, daß 94 Prozent der Kinder an Zahnkaries leiden und etwa ein Drittel kurzsichtig ist. Für die Kurzsichtigkeit wurde das Fernsehen verantwortlich gemacht. Unter den Oberschülern hat die Kurzsichtigkeit seit 1958 um 21,1 Prozent und die Zahnfäule um 32,1 Prozent zugenommen. Vor 20 Jahren gab es nicht so viele Süßigkeiten wie heute, und auch das Fernsehen war nicht so weit verbreitet.
Nichtraucher im Vormarsch
◆ Die Zeit scheint für die Nichtraucher zu arbeiten. In Österreich werden immer mehr „Raucher“- gegen „Nichtraucher“-Schilder in Gasthäusern, Taxis und Eisenbahnwagen ausgetauscht. Das Jahr 1980 ist zum Jahr des Nichtrauchers erklärt worden. Und die Weltgesundheitsorganisation in Genf wird den Weltgesundheitstag, den 7. April 1980, unter das Motto „Rauchen und Gesundheit“ stellen. „Wenig Aussicht auf Besserung der Lage haben aber jene 810 000 Österreicher, die am Arbeitsplatz zum Mitrauchen gezwungen werden. Zwei Millionen sind Passivraucher im Haushalt, mehr als 800 000 Kinder wachsen im Qualm der Eltern auf“, klagt Die Presse. „Weiterhin findet tagtäglich die häufigste ,Vergewaltigung‘ einer nichtrauchenden Mehrheit oder Minderheit am Arbeitsplatz statt.“
„Große Ungereimtheit“
◆ Das Marian College, eine katholische Hochschule in Fond du Lac (Wisconsin, USA), hat beschlossen, ein militärisches Ausbildungsprogramm in den Lehrplan aufzunehmen. Nachdem der Verwaltungsrat einstimmig dafür gestimmt hatte, schrieben die Mitglieder der Fakultät des humanistischen Fachbereichs und des soziologischen Fachbereichs einen Brief an den Verwaltungsrat, in dem es unter anderem hieß: „Wir sind weiterhin überzeugt davon, daß es eine große Ungereimtheit ist, wenn eine Lehranstalt, die sich zu der christlichen humanistischen Tradition bekennt, eine militärische Ausbildung in ihr Programm aufnimmt.“
„Disco-Leiden“
◆ Neben Gefahren für das Sehvermögen und das Gehör durch Laserkanonen und überlaute Discomusik wurden jetzt noch weitere Gesundheitsrisiken, sogenannte „Disco-Leiden“, bekannt. Im New England Journal of Medicine berichtet ein Arzt vom John Hopkins University Hospital (Baltimore) über die Behandlung eines jungen Mädchens, das eine Infektion an den Fingern hatte. Das rhythmische Fingerschnippen zur Musik hatte eine Schwiele bewirkt, die riß und sich entzündete. Das Temple University’s Center für Sportmedizin beschreibt ein neues Leiden, das „Disco-Fuß“ genannt wird. Man kann sich nicht nur Zerrungen durch spitze, hochhackige Schuhe holen, sondern Dr. Ray Moyer sagte: „Es kann auch Fußballenentzündungen, Blasen und wunde Knie geben. Bei manchen Leuten brechen sogar die hohen Absätze und die Knöchel gleichzeitig.“
Biblische Stadt entdeckt?
◆ Die Zeitung Die Welt berichtet: „Reste des biblischen Timna — an der Stelle, an der der israelische Richter und Freiheitskämpfer Samson den Löwen erschlug — wurden in der Küstenebene des Heiligen Landes, nah der alten Paßstraße von Jaffa nach Jerusalem, entdeckt. In der untersten Schicht fand man Reste einer kananitischen Stadt, die um 1200 vor Christus durch Feuer zerstört wurde.“ Weiter heißt es in der Notiz: „Ein Lehmsiegel beweist ..., daß auch die Philister, vordem für illiterat gehalten, schriftkundig waren. Nach seiner philistinischen Periode kam Timna unter die Herrschaft König Davids. Die jüngsten archäologischen Funde an der Stelle weisen auf eine jüdische Siedlung aus dem 5. Jahrhundert vor Christus hin.“
Riesentumor entfernt
◆ In einem kalifornischen Krankenhaus wurde eine 172 Kilogramm wiegende Patientin operiert, die über Unterleibsschmerzen geklagt hatte. Als sie das Krankenhaus verließ, wog sie nur noch 82 Kilogramm. Ein aus sieben Ärzten bestehendes Team der Klinik der Universität von Kalifornien entfernte ihr in einer viereinhalbstündigen Operation einen 90 Kilogramm schweren gutartigen Eierstocktumor. „Die Hauptprobleme waren technischer Art“, sagte der Chef des Teams. „Wenn eine so große Masse entfernt werden muß, ist es erforderlich, die Herztätigkeit und den Kreislauf besonders genau zu überwachen und die Masse sorgfältig zu zerlegen, um Blutverluste und Schädigungen zu vermeiden.“ Während der Operation wurden zuerst etwa 75 Kilogramm Flüssigkeit abgesaugt und dann 18 Kilogramm festes Gewebe beseitigt. Die Patientin hatte geglaubt, ein Fettpolster angesetzt zu haben.
Unterschiedliche Besucherzahlen
◆ Die Zahl der regelmäßigen Kirchgänger in der Bundesrepublik Deutschland ist in den letzten 15 Jahren merklich gesunken. Eine Umfrage für die Allgemeine Frankfurter Zeitung offenbart, daß die Zahl der Kirchenbesucher bei den Katholiken von 55 auf 32 und auf protestantischer Seite von 48 auf 26 Prozent zurückging. Bei den 16- bis 25jährigen ist der Rückgang im Kirchenbesuch noch drastischer: Nur 18 Prozent der jungen Katholiken und nur 4 Prozent der jungen Protestanten besuchen ihre Kirche. Studien ergaben, daß vor allem die jüngere Generation den Gottesdienst ohne Beziehung zum „wirklichen Leben draußen“ sieht, und dies trotz Bemühungen, den Kirchenbesuch durch Jazz, Pop und andere „oberflächliche Anpassungsreformen“, wie die Zeitung es ausdrückte, attraktiver zu machen.
Es mag interessant sein, hier festzustellen, daß Jehovas Zeugen es ablehnen, irgendwelche „oberflächliche Anpassungsreformen“ in ihre Anbetung einzuführen. Dennoch werden ihre drei wöchentlichen Zusammenkünfte das ganze Jahr über von 87, 91 bzw. 98 Prozent besucht, wobei etwa ein Drittel der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Zeugen jünger als 35 Jahre ist. Warum dieser Unterschied? Offensichtlich werden viele junge Leute zu Gott gezogen, weil die Bibel eine wunderbare Hoffnung für sie hat und ihnen logische Antworten gibt.
Verkehrstote
◆ Eine vor kurzem durchgeführte Studie über tödliche Verkehrsunfälle in Industrieländern zeigte, daß — bei gleich viel zurückgelegten Kilometern — die Amerikaner am wenigsten und die Türken am meisten Verkehrstote zu beklagen hatten. In dem Bericht, abgedruckt im Londoner Daily Telegraph, war die Zahl der amerikanischen Todesopfer auf 161 Millionen Kilometern mit 3,3 angegeben, die Zahl der türkischen Verkehrsopfer war nahezu zehnmal so groß: 32,2. Beide Staaten haben die gleiche gesetzliche Höchstgeschwindigkeit für Kraftfahrzeuge von 90 km/h. Bei der gleichen Zahl von Straßenkilometern hatten die Briten 4 Tote (Geschwindigkeitsbegrenzung 113 km/h), die Japaner 4,7 (100 km/h) und die Italiener 6,4 (140 km/h). Die Zahl für Griechenland ist 12,9 (100 km/h) und für Portugal 22,5 (120 km/h). Die bundesdeutsche Ziffer war mit 7,9 angegeben.
Geschlechtskranke Schülerinnen
◆ Das Erziehungsministerium von Papua-Neuguinea meldete, daß in einer Schule im östlichen Hochland jedes 3. Mädchen geschlechtskrank sei. Die Beamten dieses Ministeriums waren über das Ergebnis der Umfrage entsetzt. Einer von ihnen sagte: „Diese Zahlen sind erschreckend, vor allem wenn man bedenkt, daß viele der kranken Schülerinnen erst im 7. oder 8. Schuljahr sind.“ Einige der erkrankten Mädchen sind sogar erst 12 Jahre alt.
Nördlichste Insel der Erde
◆ Auf 30 Grad 35 Minuten westlicher Länge und 83 Grad 40,5 Minuten nördlicher Breite wurde der nördlichste Landpunkt der Erde entdeckt. Die wenige hundert Quadratmeter große Insel aus Sand und Steinen erhebt sich nur um zwei Meter über das Eis des Nordpolarmeeres nördlich von Grönland, 400 Kilometer vom Nordpol entfernt. Wie das dänische Geodätische Institut der Presse bekanntgab, wurde die Insel zufällig bei kartographischen Arbeiten entdeckt.
Sinkendes Prestige
◆ Eine Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach ergab, daß nur noch 80 Prozent der Bürger den Beruf des Arztes zu jenem Beruf zählen, den sie am meisten schätzen; 1966 waren es noch 84 Prozent gewesen. Allerdings sanken in der Prestige-Skala auch andere Akademikerberufe. Der Arzt genießt bei der deutschen Bevölkerung jedoch weiterhin das größte Ansehen.