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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1975
  • Zwischentitel
  • „Kulturrevolution“ im Tschad
  • Wie ernst nimmt der Raucher seinen Todfeind?
  • Eine neue Waffe der Amerikaner
  • Nichtraucher-Kongreß
  • „Der große Durst“
  • Übermäßiger Alkoholgenuß und seine Folgen
  • Wer trägt die Schuld?
  • „Okkultismus-Welle“
  • Im Hotel nicht barfuß gehen
  • Dienst am Kunden
Erwachet! 1975
g75 22. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

„Kulturrevolution“ im Tschad

◆ Gemäß Flüchtlingsberichten hat der Präsident der Republik Tschad (Zentralafrika) eine „Kulturrevolution“ eingeleitet mit dem Ziel, die rund 4 Millionen Bewohner seines Landes zur „afrikanischen Authentizität“ zurückzuführen. Er sprach sich für einen energischen Kampf gegen alle „Relikte eines europäischen Neokolonialismus“ aus und gab die Abschaffung aller christlichen Taufnamen bekannt. Präsident Tombalbaye ging mit entsprechendem Beispiel voran, legte seinen christlichen Taufnamen François ab und nennt sich nun Ngarta. In diesem Zusammenhang spricht die Süddeutsche Zeitung von einer „Atmosphäre der Angst“, die jetzt im Tschad herrsche, und weist auf einige, allerdings sehr schwer nachprüfbare Flüchtlingsberichte hin, wonach seit dem März des vergangenen Jahres „mehr als hundertzwanzig schwarze Geistliche, christliche Laienvertreter oder andere Bekenner des Christentums“ im Tschad umgebracht worden seien. In Nigeria, das vielen Flüchtlingen aus dem Tschad Zuflucht biete, habe eine Zeitung bereits von „legalisiertem Völkermord“ gesprochen.

Die bis jetzt letzte Überraschung bereitete der 56jährige ehemalige Lehrer und jetzige Präsident seinem Land, indem er plötzlich die Rückkehr zu den Initiationszeremonien der Bantus verkündete. Mit der Wiedereinführung der geheimnisvollen Mannbarkeitsproben, denen sich als erste die Minister und Beamten seines Staates unterwerfen mußten, hat er nicht nur die 50 Prozent Moslems, sondern auch die christliche Minderheit schockiert.

Wie ernst nimmt der Raucher seinen Todfeind?

◆ Es muß eine dynamische Macht sein, die der Tabak auf viele unserer Zeitgenossen ausübt, obwohl die Wissenschaft laufend warnend ihre Stimme erhebt und fundierte Beweise über die gesundheitlichen Schäden liefert, die sich der Raucher für teures Geld erkauft — in vielen Fällen sogar einen frühen, schmerzhaften Tod.

Einen solchen Beweis erbrachte kürzlich wieder ein amerikanischer Wissenschaftler, indem er warnend darauf hinwies, daß Zigarren- und Zigarettenraucher durch eine weitere potentiell krebserregende Substanz gefährdet seien. Wie seine Studien zeigten setzt sich das in der Atemluft enthaltene radioaktive Polonium massiert in den feinen Tabakhärchen fest; „diese werden vom Raucher inhaliert und akkumulieren sich in der Lunge und anderen Körperteilen, wo sie karzinogen wirken können“.

Trotz der zunehmenden Erkenntnisse über die Schädlichkeit des Rauchens greift immer noch ein großer Teil der Ärzte selbst zur Zigarette. Diese Tatsache hat kürzlich den Mediziner Professor Hellmuth Freyberger (Hamburg) zu einem eindringlichen Appell an alle seine Kollegen veranlaßt, sich gemeinsam das Rauchen abzugewöhnen. Er führte seinen Kollegen vor Augen, daß ihr medizinischer Rat, nicht zu rauchen, bei den Patienten völlig wirkungslos bleiben müsse, solange sie selbst noch rauchten. Diesem Appell schloß sich der Mediziner Hans-Hermann Marx an und warnte davor, daß aus der Bevölkerung der Bundesrepublik ein „Volk von Frührentnern“ zu werden drohe — verursacht durch die mit Rauchen und Umweltverschmutzung zunehmenden Atemwegserkrankungen. Er wies mit Nachdruck darauf hin, daß sich das durchschnittliche Renteneintrittsalter für Berufs- und Erwerbsunfähigkeit durch Atemwegserkrankungen in den letzten fünf Jahren um neun Jahre nach vorn verschoben habe, und zwar von 58 auf durchschnittlich 49,3 Jahre. Doch wie die großen Umsatzzahlen der Zigarettenkonzerne beweisen, war den Rauchern bisher trotz aller Aufklärung der „Genuß“ diesen zusätzlichen hohen „Preis“ wert.

Eine neue Waffe der Amerikaner

◆ Auf dem 8. Internationalen Akustikkongreß in London gab ein Ingenieur vom NATO-Forschungszentrum in La Spezia (Italien) die Existenz einer neuen Waffe — Sonar genannt — bekannt. Dabei handelt es sich um eine Art Unterwasser-Radar, das mit Ultraschallwellen arbeitet. Dieses Ortungssystem ist bereits so weit vervollkommnet worden, daß die Position von U-Booten über eine Entfernung bis zu 16 000 Kilometern mit einer Abweichung von 0,1 Prozent bestimmt werden kann. Mit anderen Worten, die Amerikaner sind jetzt in der Lage, von einer geheimen Station an der amerikanischen Ostküste aus sowjetische U-Boote im Polarmeer und vor Südafrika bis auf 16 Kilometer genau auszumachen. Mittels dieses Gerätes können die Amerikaner die Operationen der russischen U-Boote genau verfolgen. Natürlich sind die Standorte sowie die technischen Einzelheiten dieses Super-Sonars „streng geheim“. Bekannt ist nur, daß die Energie der ausgestrahlten Schallwellen so gewaltig ist, daß „die Ozeane wie eine Glocke dröhnen“.

Nichtraucher-Kongreß

◆ Im November hatte der „Ärztliche Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit“ zum ersten „Deutschen Nichtraucher-Kongreß“ eingeladen. Die dort vom Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz, von Ärzten und Professoren vorgetragenen Argumente können nur als ernste Kampfansage an den Tabakgenuß gewertet werden. Die Redner betonten, daß jetzt jede sechste Krankheit durch Rauchen verursacht werde. Seit 1972 seien schätzungsweise mehr als 140 000 Menschen an Lungenkrebs, Krebs der Mundhöhle, des Kehlkopfes, der Speiseröhre, des Magens und der Bauchspeicheldrüse, an Arterienverkalkung, Raucherbein, chronischer Bronchitis, Lungenemphyse und Magen- und Darmgeschwüren gestorben, weil sie geraucht hätten.

Professor Matzker aus Köln meinte angesichts der bereits „zehnfach mehr Rauchertoten als Verkehrstoten“: „Wir müssen in Zukunft mit dem Übelsten rechnen.“ Er zeigte in Bildern aus der Klinik die Zwischenstationen und die Endphasen bei Erkrankungen der oberen Luftwege. Seine statistischen Angaben über den rapiden Anstieg des Raucherkrebses und die belastende Rolle des Rauchens bei Erkrankung der Atemorgane schloß er mit der schlichten Bitte, „das idiotische Rauchen endlich aufzugeben“.

Aus den Worten des rheinlandpfälzischen Gesundheitsministers Geißler konnten die Anwesenden entnehmen, daß in der Bundesrepublik jährlich etwa 120 Milliarden Zigaretten geraucht werden. Er erwähnte die explosionsartige Steigerung der Kosten in der gesetzlichen Krankenversicherung und betonte mit Nachdruck, daß es unerträglich sei, daß die Versicherten zusätzlich die Folgeschäden des Rauchens mitfinanzieren sollten. Darum machte er den Vorschlag, die Tabaksteuer um 2 Pfennig pro Zigarette anzuheben, um mit den zu erwartenden 2,4 Milliarden Mark steuerlichen Mehreinnahmen die Folgeschäden des Rauchens mitzufinanzieren.

Die Kongreßteilnehmer waren sich einig, daß mit Verboten oder anderen drakonischen Maßnahmen nichts erreicht werden könne, solange die Zigarette noch als „Symbol der schaffenden Intelligenz“ angesehen werde und die Jugendlichen im Fernsehen kein politisches Gespräch „ohne linke Pfeife oder rechte Zigarette“ erleben könnten. Über das Bemühen der Mediziner, neue Methoden zu finden, um die Ursachen des Rauchens und damit das Rauchen selbst bekämpfen zu können, sagte Professor Nüssel: „Wir haben deprimierende Erfahrungen gemacht. Die Schreckmethode hat offenbar keinen Sinn.“ Auch der Mediziner Ferdinand Schmidt setzte sich nachdrücklich dafür ein, daß „Politiker und andere Personen mit Leitbildfunktion“ das Rauchen aufgeben und so dazu beitragen, daß das Männlichkeit ausstrahlende Bild des Rauchers abgebaut und „das Prestige des Nichtrauchers erhöht wird“.

„Der große Durst“

◆ Während in vielen Ländern Menschen vor Hunger sterben, setzt die sogenannte Wohlfahrtsgesellschaft von Jahr zu Jahr mehr Geld in Alkohol um. So wurden im Jahre 1973 in den USA jede Stunde 3,1 Millionen Dollar (fast 8 Millionen Mark) für alkoholische Getränke ausgegeben. Im ganzen Jahr waren es 27,2 Milliarden Dollar (rund 68 Milliarden Mark). Das gab eine Vertreterin des Antialkoholikerinnen-Verbandes in Amerika bekannt. Der Verband wies in diesem Zusammenhang auf die zunehmende Zahl der Sozialhilfe-Empfänger hin, die es jetzt in dem oft noch so reich eingeschätzten Amerika gibt.

In Deutschland — so teilte kürzlich die Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren mit — wurden im vergangenen Jahr 30,5 Milliarden Mark für Bier, Wein, Sekt und Branntwein ausgegeben. Damit haben die Bundesbürger mit ihrem noch größeren Durst die Amerikaner weit hinter sich gelassen, denn gemessen an der Bevölkerungszahl, lag ihr Konsum an alkoholischen Getränken um 57 Prozent über dem der Amerikaner.

Übermäßiger Alkoholgenuß und seine Folgen

◆ Statistische Erhebungen haben in letzter Zeit ergeben, daß immer mehr drogensüchtige Personen auf den übermäßigen Genuß alkoholischer Getränke überwechseln. Dabei nehmen neben Bier die Spirituosen einen vordergründigen Platz ein, denn wie aus einer in München veröffentlichten Mitteilung der Ernährungswirtschaft hervorgeht, stieg die Erzeugung von Spirituosen 1973 im Vergleich zu 1972 um 9,8 Prozent auf rund 517 Millionen Flaschen an. Den mengenmäßig größten Anteil nimmt der Kornbranntwein ein.

Durch derartigen Alkoholgenuß entstehen aber der Volksgemeinschaft neue Probleme. Zahlreiche in vielen Fällen junge Personen müssen in Entwöhnungsanstalten und Pflegeheimen untergebracht werden, weil viele ihren Organismus zerstört haben und ein beachtlicher Prozentsatz frühzeitig an Leberzirrhose stirbt. Aus San Francisco wird berichtet, daß in dieser Stadt im vergangenen Jahr allein 402 Menschen an Leberzirrhose sterben mußten, die hauptsächlich von übermäßigem Alkoholgenuß ausgelöst wurde. Das waren 59 von 100 000, während es im übrigen Amerika 16 von 100 000 sind.

Aber auch die Selbstmordquote liegt in dieser dem Alkohol so zugetanen Stadt dreimal so hoch wie in anderen Städten der USA. Im vergangenen Jahr waren es 222 Bürger der Stadt San Francisco, die freiwillig aus dem Leben schieden.

Daß der zunehmende Alkoholgenuß selbst vor Kindern nicht haltmacht, mußten die Organisatoren des Münchner Oktoberfestes feststellen, als bei zünftiger Marschmusik in einem Bierzelt ein neunjähriger Junge umfiel und bewußtlos liegenblieb. Der in höchster Lebensgefahr schwebende Junge mußte sofort ins Krankenhaus gebracht werden, wo ihm die Ärzte den Magen auspumpten, kreislaufstärkende Spritzen gaben und ihm eine Sauerstoffmaske aufsetzten. Nur so konnte er gerettet werden. Er war aber nicht der erste, denn in den vorangegangenen Tagen hatten schon zwei Jungen und ein Mädchen im Alter von zehn, zwölf und dreizehn Jahren mit lebensgefährlicher Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen.

Die alarmierende Aufwärtsentwicklung im Alkoholverbrauch hat jetzt auch zu einem sensationellen Vorschlag geführt, der im Buxtehuder Gemeindebrief der evangelischen Kirche gemacht wurde. Demnach soll künftig beim Abendmahl den Teilnehmern Traubensaft statt Wein dargereicht werden, um so die Alkoholsüchtigen nicht auszuschließen. Es wurde noch betont, daß in theologischer Hinsicht keine Bedenken bestünden.

Wer trägt die Schuld?

◆ Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung meldete, gestand ein Siebzehnjähriger, einen vier Jahre älteren Bekannten nach dem gemeinsamen Besuch des Films „Der Exorzist“ im Wolfsburger Stadtwald ermordet zu haben. Nach den Aussagen des Jugendlichen gerieten die beiden über den Film in Streit. Darauf habe er seinem Bekannten einen heftigen Schlag versetzt und ihn anschließend erwürgt.

„Okkultismus-Welle“

◆ Die Behörden und Lehrer in ganz Japan haben eindringliche Aufrufe an Eltern und Erziehungsberechtigte gerichtet, nachdem eine 16jährige Schülerin ein weiteres Opfer der „Okkultismus-Welle“ geworden war. Diese Okkultismus-Welle ist seit einiger Zeit zu einer beliebten Modeerscheinung unter Japans Jugend geworden. Das Mädchen wurde auf einem Schulfest von einem Mitglied einer religiösen Organisation hypnotisiert, ohne wieder aus diesem Zustand zu erwachen. Es stieß tierische Laute aus, bekam hohes Fieber und konnte erst nach drei Tagen durch ärztliche Hilfe wieder zum Bewußtsein gebracht werden.

Im Hotel nicht barfuß gehen

◆ Das Gesundheitsmagazin der deutschen Ärzteschaft, Medizin heute, warnt davor, im Hotel barfuß zu laufen, da neuerdings jeder sechste Urlauber mit einer Fußpilzerkrankung nach Hause komme. Schuld daran seien oft die Teppichböden der Hotelzimmer, die im Reiseprospekt gern als besonderer Komfort gepriesen würden. Teppichböden hätten aber den Nachteil, daß sie sich nicht desinfizieren ließen. Doch auch an Lattenrosten in Schwimmbädern, auf Bettvorlegern und auf Gummimatten befänden sich die Erreger.

Dienst am Kunden

◆ In der vergangenen Saison wurde der Strand von Nizza hygienisch und lieblich duftend gehalten. Zunächst wurde der Sand desinfiziert, um Mikroben, Viren und Ungeziefer zu vernichten, und dann parfümierten die Gastgeber die gleichen Strecken mit Zitronen- und Lavendelduft.

Dagegen werden die Wintersportler, die dieses Jahr das Wintersportzentrum Raven Valley (USA) besuchen, von farbigem Schnee überrascht werden. Neben eingefärbten Übungshängen stehen den Sportlern jetzt rote, blaue und gelbe Pisten und Loipen zur Verfügung.

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