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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1984
  • Zwischentitel
  • Drei Minuten vor zwölf?
  • „Kriegserbe“ der Kirchen
  • Vielfalt in der Vogelwelt
  • Sicherer mit einer Waffe?
  • Überschuß und Subvention
  • Todkranke aufklären
  • Kein gutes Beispiel
  • Zuviel Salz und Fett
  • Bitte lächeln!
  • Schmerzmittel mißbraucht
  • Wohin Hunger führen kann
  • Übersetzer im Ohr
  • Unvergessenes Erdbeben
Erwachet! 1984
g84 22. 5. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Drei Minuten vor zwölf?

● Im James-Franck-Institut an der Universität von Chicago, wo 1942 die erste nukleare Kettenreaktion ausgelöst und damit die Entwicklung der Atombombe eingeleitet wurde, steht die „Weltuntergangsuhr“. Eine Gruppe von 46 Atomwissenschaftlern (darunter 18 Nobelpreisträger) bestimmt den Zeigerstand, der den Grad der Gefahr eines nuklearen Krieges anzeigen soll. Die Uhr wurde im Jahre 1947 nach dem ersten Atombombentest der Sowjetunion aufgestellt und zeigte damals sieben Minuten vor zwölf an. Die Zeiger rückten auf zwei Minuten vor zwölf vor, als die Sowjets ihre erste Wasserstoffbombe zündeten (1953). In der Zeit der „Entspannung“ zwischen West und Ost (1972) „zeigte die Uhr beruhigende zwölf Minuten vor dem Untergang an“, wie es die Braunschweiger Zeitung ausdrückt. Zuletzt war der Minutenzeiger 1981 weitergedreht worden, als Nuklearwaffen entwickelt wurden, „die mehr zum Führen eines Krieges als zur Abschreckung bestimmt sind“. Diese Entwicklung habe sich in den letzten drei Jahren noch verstärkt, warnten die Wissenschaftler. Am Donnerstag, dem 22. Dezember 1983, wurden die Zeiger wieder um eine Minute vorgerückt — auf drei Minuten vor zwölf.

Es ist beruhigend, zu wissen, daß der Schöpfer unserer irdischen Wohnstätte nicht zulassen wird, daß sie von Menschen zerstört wird (Prediger 1:4).

„Kriegserbe“ der Kirchen

● „Nicht einmal siebzig Jahre ist es her, daß die deutschen Kirchen jubelnd und patriotisch den Ersten Weltkrieg begrüßten“, schreibt Redaktionsmitglied K.-U. Moeller in der Fellbacher Zeitung, „nicht einmal siebzig Jahre, daß evangelische Pfarrer und katholische Priester von ihren Kanzeln die deutsche Sache und den deutschen Kampf göttlich überhöhten.“ Der oberste protestantische Geistliche in Berlin, Lahusen, rief im Juli 1914 aus: „Wenn Rußland Gott anruft, so ist das Gotteslästerung. Wir können es tun.“ Katholische Verbände schickten „millionenfach Broschüren an die Front, die den Krieg von allen erdenklichen Seiten aus rechtfertigten“. Erst zwei Weltkriege und die Rüstungsspirale haben die Kirchen nach Ansicht Moellers „ernüchtert“. Der Druck, vor allem der Druck der Basis auf die Kirchen, zur atomaren Rüstung ein radikales Nein zu sagen, nehme zu.

Vielfalt in der Vogelwelt

● Französische Zoologen entdeckten kürzlich an den Gestaden der Amsterdam-Insel im Indischen Ozean den geringen Bestand von etwa 50 Hochseevögeln — eine Art, die bisher „übersehen“ worden war. Der neubeschriebene Amsterdam-Albatros ist ein Beispiel dafür, daß in der gutbekannten Vogelwelt immer wieder neue Entdeckungen gemacht werden können. Bisher sind rund 8 700 Vogelarten auf der Erde nachgewiesen worden. Wie aus dem Journal für Ornithologie (3/83) hervorgeht, kommen jedes Jahr durchschnittlich drei neue Arten hinzu. Von 1966 bis 1975 haben Ornithologen das Vorkommen von 48 neuen Arten bekanntgegeben. Die Experten erkannten jedoch nur 28 dieser 48 Nachweise als „neu“ an. Eine eigenständige Art muß markante Merkmale in Anatomie und Farbgebung aufweisen sowie insbesondere eine natürliche Fortpflanzungsgemeinschaft bilden.

Sicherer mit einer Waffe?

● „Die Hälfte der 20 053 Morde, die 1981 vom FBI registriert wurden, sind durch Handfeuerwaffen verursacht worden“, stellt Betsy Gotbaum vom National Alliance Against Violence (Staatliche Initiative gegen Gewaltkriminalität) in einem Leserbrief in der Zeitung The Wall Street Journal fest. Sie fügt hinzu: „55 Prozent davon wurden von Angehörigen, Freunden oder Bekannten der Opfer verübt. Jährlich gibt es in den USA ungefähr 800 tödliche Unfälle mit Handfeuerwaffen, wobei täglich ein Kind ums Leben kommt. Jedes Jahr nehmen sich schätzungsweise 6 600 Amerikaner mit einer Handfeuerwaffe das Leben.“ In Washington, wo es Waffengesetze gibt, soll die Zahl der Mordfälle in Familien um die Hälfte gesunken sein, wohingegen sie im benachbarten Baltimore weiter steigen würde. Versucht jemand, sich mit einer Feuerwaffe zu verteidigen — darauf weist Frau Gotbaum ebenfalls hin —, so „können Verletzungen verursacht werden, die fünfmal schwerer sind als üblich; außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Raubüberfall getötet zu werden, wenn man Widerstand leistet, achtmal größer, als wenn man sich nicht zur Wehr setzt“.

Überschuß und Subvention

● Als der Vertrag zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft 1958 in Kraft trat, war die mangelhafte Nahrungsmittelversorgung während des Zweiten Weltkrieges noch in unmittelbarer Erinnerung. Die gemeinsame Agrarpolitik sollte die Produktivität der Landwirtschaft steigern und die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen. Ein Vierteljahrhundert später bestimmen wachsende Überschüsse und steigende Subventionen die Diskussionen in der EG. Die Staats- und Regierungschefs der zehn Mitgliedstaaten haben nun der EG-Kommission den Auftrag gegeben, die gemeinsame Agrarpolitik an die Situation anzupassen, „mit der die Gemeinschaft in der vorhersehbaren Zukunft konfrontiert sein wird“. Zum Beispiel wurden 1983 schätzungsweise 104 Millionen Tonnen Milch an die Molkereien in den zehn EG-Staaten geliefert, während der Verbrauch in diesen Ländern nur bei ungefähr 88 Millionen Tonnen lag (Berichte und Informationen, EG-Kommission, 10/83).

Todkranke aufklären

● Für eine „umfangreiche Aufklärung von Todkranken“ hat sich der Leiter der Psychiatrischen Ambulanz der Universität Ulm, Richard Metzger, ausgesprochen. Gemäß einem Bericht des Weser-Kuriers erklärten insgesamt 80 Prozent der von Metzger befragten Patienten, daß sie die volle Wahrheit über ihren Zustand erfahren möchten und auch ertragen könnten. Das Pflegepersonal in den Kliniken sei aber vielfach nicht in der Lage, mit Sterbenden umzugehen, und würde sich vom Patienten zurückziehen. Ärzte, die ihren todkranken Patienten keine konkreten Auskünfte geben, neigen nach Erkenntnissen Metzgers dazu, statt dessen den Angehörigen „ein Zuviel an Information“ zu geben und sie damit zu überfordern. „Durch das ‚Theaterspiel‘ oft dem Zusammenbruch nahe, könne das Verhalten der Verwandten, die sich frühzeitig von dem Kranken zurückziehen, zu einer vollkommenen Vereinsamung Todgeweihter führen“, heißt es. Da der Tod in der Klinik „zur Regel geworden“ sei (nach Auskunft Metzgers sollen in deutschen Städten drei Viertel aller Menschen im Krankenhaus sterben), müsse auch das Verhalten der Mediziner, Schwestern und Pfleger neu überdacht und auf die Bedürfnisse der Sterbenden abgestimmt werden.

Kein gutes Beispiel

● Bulgarien gehört zu den großen Tabakproduzenten der Welt. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, bilden die Ärzte dort immer noch die größte Gruppe der Raucher in der Bevölkerung. Die amtliche bulgarische Nachrichtenagentur beklagte sich darüber, daß die Ärzte „in dieser Hinsicht immer noch kein Beispiel“ für die Bevölkerung sind. Obwohl das Rauchen in den medizinischen Einrichtungen des Landes vor über zwei Jahren offiziell verboten wurde, „qualmen“ nach wie vor rund 43 Prozent der Mediziner und fast ebenso viele (40 Prozent) Zahnärzte. Zu den „leidenschaftlichsten Nikotinanhängern“ zählt die Gruppe der 41 bis 50 Jahre alten Angehörigen aller Heilberufe.

Zuviel Salz und Fett

● Besonders Österreichs Bauern, die durchschnittlich doppelt soviel Speck, Geräuchertes und Salz verzehren wie die übrigen Österreicher, gefährden ihre Gesundheit durch falsche Ernährung. Das zeigte das zweite steirische Symposion für Vorsorgemedizin, das im Oktober letzten Jahres in Graz durchgeführt wurde. Als Hauptsünde wird im österreichischen Ernährungsbericht der übermäßige Salzverbrauch genannt. „Anstatt der notwendigen fünf Gramm täglich“, schreibt Die Presse, „würzt der Durchschnittsösterreicher 12 bis 15 Gramm in seine Speisen, das bewirkt hohen Blutdruck und erhöhte Cholesterinwerte.“ Während Salz und Fette zuviel konsumiert würden, herrsche allgemein ein Mangel an Vitaminträgern und Spurenelementen. Gemüse sowie Vollkorn- und Milchprodukte sollten öfter auf dem Speiseplan stehen.

Bitte lächeln!

● Ein absichtlich aufgesetztes zufriedenes Lächeln kann schlechte Laune vertreiben. Kalifornische Forscher fanden heraus, daß allein schon die Aktivierung bestimmter Gesichtsmuskeln gefühlsmäßige Wirkungen im vegetativen Nervensystem hervorruft, die mit der Mimik im Einklang stehen. „Mimik bewirkt im vegetativen Nervensystem [das unbewußt ablaufende Lebensfunktionen wie Herzschlag, Atmung und Verdauung regelt] Wohlbefinden oder Furcht, Zufriedenheit oder Groll“, berichtet die Augsburger Allgemeine Zeitung. Schauspielern ist bekannt, daß eine durch Mimik zum Ausdruck gebrachte Emotion eine unmittelbare Wirkung auf sie haben kann. Da der Gesichtsausdruck eine Veränderung der Gefühle bewirkt, scheint Lachen wirklich „gesund“ zu sein. (Vergleiche Sprüche 15:13.)

Schmerzmittel mißbraucht

● In der Schweiz gibt es schätzungsweise 20 000 Menschen, die mit Schmerzmitteln Mißbrauch treiben. Sie konsumieren Tabletten nicht, um beispielsweise ihre Kopfschmerzen zu bekämpfen, sondern weil diese Pillen gleichzeitig Gefühle von Unlust, Angst, Nervosität usw. beheben. Der wiederholte Griff zum Medikament kann jedoch zur Gewöhnung führen. Das heißt, der Organismus paßt sich dem Zustand der „chronischen Vergiftung an und entwickelt eine Toleranz gegenüber dem ihm ständig zugeführten Stoff“, wie es die schweizerische Zeitung Der Bund ausdrückt. Selbst die sogenannten einfachen oder leichten Schmerzmittel bergen eine gewisse Suchtgefahr in sich. Sucht besteht dann, wenn sich der Organismus entsprechend eingestellt hat und der Betroffene nicht mehr vom Medikament loskommt, es sei denn um den Preis schwerer Entzugserscheinungen.

„Warum greift der Schweizer immer bereitwilliger zur Pillenschachtel, obwohl er — mehr denn je — über die Gefahren des Medikamentenmißbrauchs aufgeklärt wird?“ fragt die Zeitung. Ein Grund liegt darin, daß Medikamente sehr leicht zu erhalten sind. „Suchtforscher führen den steigenden Tablettenmißbrauch aber auch auf die wachsende Beziehungslosigkeit zum Mitmenschen, zu Arbeit und Umwelt, die schnelle Technisierung, Automation und Entpersönlichung der Arbeit zurück“, schreibt Der Bund. Diese umweltbedingten Faktoren werden noch durch die verkehrte Denkweise verstärkt, daß alles beherrschbar und kontrollierbar sei — auch die Natur und damit unser Körper.

Wohin Hunger führen kann

● Wie Der Tagesspiegel meldete, sind vor einiger Zeit zweitausend brasilianische Frauen auf der Suche nach Nahrung und Arbeit in die Ortschaft Aguas Belas eingedrungen. Sie verschafften sich Zutritt zu dem einzigen Krankenhaus des Ortes, wo sich ein Lastwagen mit Lebensmitteln befand. „Die Polizei sah sich angesichts des Massenansturms gezwungen, die Lebensmittel an die Frauen zu verteilen“, hieß es. Unter der Bevölkerung kam es zu einer Panik. Die Ortschaft befindet sich im Nordosten Brasiliens, wo seit Jahren eine extreme Dürre herrscht.

Übersetzer im Ohr

● Die staatliche japanische Fernmeldegesellschaft hat den Prototyp einer automatisch arbeitenden Telefon-Übersetzungsanlage fertiggestellt. Ende dieses Jahrzehnts soll der Telefonverkehr zwischen Japan und Englisch sprechenden Gesprächspartnern im Ausland wie folgt ablaufen: Jeder Teilnehmer spricht in seiner Landessprache; der Gesprächspartner aber hört eine gesprochene Übersetzung. Ähnliche computerisierte Systeme sollen auch für andere Sprachen entwickelt werden (FAZ).

Unvergessenes Erdbeben

● Am 1. September 1983 nahmen in Japan schätzungsweise 16 Millionen Menschen an einer Erdbebenkatastrophenübung teil. Überall in Tokio sowie in neun umliegenden Präfekturen fanden Übungen statt. Der Verkehr wurde zum Erliegen gebracht. Schulkinder mußten zum Schutz unter ihre Tische kriechen und wurden dann auf Spielplätze evakuiert. Wozu die aufwendige Übung? Sie sollte an das große Erdbeben von Kanto erinnern, das am 1. September 1923 — 60 Jahre zuvor — Tokio und die umliegenden Ortschaften traf. Damals wurden 142 800 Menschen getötet, und die Stadt ging in Flammen auf. „Die Gefahr besteht“, so warnen Seismologen, „daß wieder ein großes Erdbeben auftritt.“

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