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Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 15. Mai
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Fragen von Lesern
● Wie sind Jehovas Zeugen zum Tabakgenuß eingestellt? — J. G., USA.
Die Bibel sagt nicht direkt, wie Gottes Diener zum Tabakgenuß eingestellt sein sollten. Das ist verständlich, denn nach einem Lexikon kam der Tabakgenuß in biblischen Ländern erst fünfzehnhundert Jahre nachdem die Bibel vollendet war, auf. Doch aus dem Inhalt des Wortes Gottes ist leicht zu ersehen, daß der Tabakgenuß — das Rauchen, Kauen und Schnupfen von Tabak — etwas Unreines ist und den biblischen Grundsätzen widerspricht. Jehovas Zeugen raten deshalb ernstlich vom Tabakgenuß ab und betrachten Christen, die diesen Rat nicht befolgen, als geistig unreif.
Das Rauchen — das Zigaretten-, Zigarren- oder Pfeifenrauchen — ist die bekannteste Art des Tabakgenusses. Daß das Rauchen zu Krebs, Herzkrankheiten und vielen anderen tödlichen Krankheiten und Gesundheitsschäden führt, braucht an dieser Stelle nicht bewiesen zu werden. Es liegen genügend Beweise dafür vor, die allgemein bekannt sind. Das Rauchen ist für die Gesundheit eine solch große Gefahr, daß die Regierung einiger Länder sogar die Zigarettenwerbung eingeschränkt hat. Über das Kauen und Schnupfen von Tabak sind weniger Einzelheiten bekannt. Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß Krebs bei Personen, die Tabak kauen oder schnupfen, häufiger auftritt und daß diese Gewohnheit sich schädlich auf die Nerven und den Geruchssinn auswirkt.
Es ist daher nur vernünftig, etwas, was die Gesundheit und das Leben in diesem Maße gefährdet, zu meiden. Das gilt besonders für Christen, da es ihre Gottesanbetung berührt. Wieso? Weil in Römer 12:1 erwähnt wird, daß ein Christ seinen Leib als „ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer“ darstellen sollte. Würde er dem schädigenden Tabakgenuß frönen und dadurch seine Gesundheit schädigen und sein Leben verkürzen, so würde er Gott etwas von dem, was er ihm hingegeben hat, sozusagen wieder wegnehmen. Könntest du dir vorstellen, daß dies Gott wohlgefällig wäre?
Darüber hinaus bemühen sich Christen, den Rat zu befolgen: „Laßt uns uns selbst reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes, indem wir die Heiligkeit in der Furcht Gottes vervollkommnen.“ (2. Kor. 7:1) Der Tabakgenuß widerspricht diesem inspirierten Rat. Man braucht nur an die Spuren und Flecken zu denken, die an den Händen und Lippen vieler Raucher oder Tabakkauer zu sehen sind. Und führt das Rauchen oder Schnupfen nicht auch zu einer „Befleckung des Fleisches“ der Nase und der Lunge? Der Tabak verunreinigt sogar die Umgebung des Rauchers; denken wir nur an die Asche und an die Flecken und Brandstellen, die dadurch entstehen können. Kannst du dir vorstellen, daß sich Jesus durch so etwas wie den Tabakgenuß verunreinigt hätte? Denke daran, daß Christen seinem Beispiel folgen sollten. — 1. Petr. 2:21.
Das Rauchen widerspricht auch dem Grundsatz: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Jak. 2:8) Warum? Der Apostel Paulus schrieb über diesen maßgebenden Grundsatz für Christen: „Die Liebe fügt dem Nächsten nichts Böses zu; daher ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.“ (Röm. 13:9, 10) Hast du schon gesehen, wie ein Raucher, der sich mit jemandem unterhalten hat, sein Gegenüber und sich selbst in eine häßliche Rauchwolke gehüllt hat oder wie jemand in einem Auto, Bus oder Zug mit seinem Rauch die ganze Luft verpestet hat, ohne Rücksicht auf seine Umgebung? Ist das Nächstenliebe? Bestimmt nicht. Christen sollten die Worte befolgen: „Jeder suche fortwährend nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen.“ — 1. Kor. 10:24.
Wenn man es sich richtig überlegt: Warum raucht jemand überhaupt? Vielleicht hat er vor Jahren damit begonnen, um zu zeigen, was er kann, um als erwachsen zu erscheinen oder um nicht als Außenseiter zu gelten. Raucht er aber jetzt immer noch, weil er Genuß daran findet? Vielleicht nicht. Eine Zigarette mag ihn zwar beruhigen oder seinen Hunger stillen. Wird er aber nervös und unruhig, wenn er nichts zum Rauchen hat, dann beweist dies, daß er Sklave einer Gewohnheit geworden ist. Es mangelt ihm an der Selbstbeherrschung, zu der wir in der Bibel ermuntert werden. — 1. Kor. 9:25-27.
Wenn es einem Raucher — ob er nun ein „Kettenraucher“ ist oder nicht — schwerfällt, mit dieser Gewohnheit zu brechen, ist das ein Beweis dafür, daß ihm die Selbstbeherrschung Schwierigkeiten macht. Das zeigt sich auch darin, daß einige das Rauchen selbst dann nicht lassen können, wenn sie nicht wissen, wohin sie die Asche tun sollen, wenn sie kein Geld haben oder wenn sie sich Zigaretten borgen müssen. Solche Personen sollten unbedingt den Rat befolgen: ‘Tragt zu eurem Glauben Tugend, zu eurer Tugend Erkenntnis und zu eurer Erkenntnis Selbstbeherrschung bei.’ — 2. Petr. 1:5, 6.
Da der Tabakgenuß so vielem widerspricht, was Christen zu tun empfohlen wird, könnte jemand, der mit dieser Gewohnheit noch nicht gebrochen hat, nicht als untadelig bezeichnet werden und könnte somit nicht zu einem Diener der Christenversammlung ernannt werden. Personen, die das Vorrecht erhalten, ein Aufseher oder Dienstamtgehilfe zu sein, müssen in bezug auf christliche Reife ein Vorbild sein. (1. Tim. 3:2, 10) Folglich sollte man nicht nur aus den bereits erwähnten Gründen sich bemühen, mit dieser unreinen Gewohnheit zu brechen, sondern auch, um für besondere Vorrechte in der Versammlung in Frage zu kommen, zum Beispiel um zu einem Diener oder Vollzeitpionierprediger ernannt zu werden.
Da die Taufe ein besonders wichtiger Schritt im Leben eines Christen ist, wäre es das beste, man würde zu dieser Zeit das Rauchen aufgeben, sofern man es bis dahin noch nicht getan hat. Was aber, wenn du diesen Schritt bereits getan hast und immer noch rauchst? Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben. Andere haben aufgehört zu rauchen, somit kannst du es auch. Du mußt dich einfach noch besser beherrschen lernen. Die Selbstbeherrschung ist eine Frucht des Geistes Gottes. Möchtest du dich also besser beherrschen können, dann benötigst du ein größeres Maß des heiligen Geistes Gottes. Wenn du Jehova darum bittest und dich bemühst, seinen Geist zu erlangen, so wird er ihn dir auch geben. (Luk. 11:13) Suche die christliche Gemeinschaft in den Zusammenkünften, wo der Geist Gottes wirksam ist. Lies Gottes inspiriertes Wort regelmäßig. Denke nicht darüber nach, wie du dein Verlangen nach Zigaretten befriedigen könntest, sondern sprich über Jehova und über die reine neue Ordnung, die er verheißen hat.
Wahrscheinlich die beste Methode, sich das Rauchen abzugewöhnen, ist, plötzlich damit aufzuhören. Tue es nicht heimlich, sondern sprich mit deinen Freunden und Angehörigen darüber, damit sie dich unterstützen und ermuntern können. Richte es so ein, daß du zu den Zeiten, da du gewöhnlich das Verlangen zu rauchen am stärksten verspürst, unter reifen Christen bist. Zögere nicht, einen Mitchristen anzurufen oder zu besuchen, wenn du merkst, daß du schwach wirst. Vor allem solltest du Jehova um seine Kraft und um seinen heiligen Geist bitten. Ahme Paulus nach, der sagte: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht.“ — Phil. 4:13.
Das Wichtigste, was Gottes Wort getauften Christen, die sich das Rauchen noch nicht abgewöhnt haben, sagt, ist somit folgendes: Sorgt dafür, daß diese unreine Gewohnheit nicht zu einer Sucht wird; bemüht euch, sie durch Selbstbeherrschung abzulegen. Denkt an die Gesundheit und das Leben. Denkt an eure Mitmenschen. Denkt auch an eure Hingabe an Jehova, von der euer ewiges Leben abhängt. Tausende, die dem Tabakgenuß versklavt waren, sind davon frei geworden. Auch du kannst dich davon frei machen. Schiebe es nicht auf!
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1969 | 15. Mai
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Der wahre Glaube beruht auf einer festen Grundlage, auf Gottes Wort: „Somit folgt der Glaube auf das Gehörte. Das Gehörte aber kommt durch das Wort über Christus.“ (Röm. 10:17) Es verhält sich damit wie mit dem Gesundbleiben: Man muß nahrhafte, stärkende Kost zu sich nehmen. Hört man auf zu essen, so schwinden Kraft und Vitalität allmählich. Durch den geschwächten Körperzustand wird Krankheiten Tür und Tor geöffnet, aber die eigentliche Ursache ist Unterernährung. Wer sich nicht genügend von Gottes Wort nährt, schwächt seinen Glauben, ja er verliert ihn bald ganz. Wer dagegen seinen Glauben wachsen läßt, wird ein viel glücklicherer Mensch, ja wer seinen Glauben lebendig erhält, lebt wirklich. Unermeßliche Zufriedenheit und Herzensfrieden sind das Ergebnis eines unerschütterlichen Glaubens. Jehovas Zeugen sind nicht nur darauf bedacht, ihren eigenen Glauben durch Gottes Wort ständig wachsen zu lassen, sondern sie möchten auch anderen helfen, ihren Glauben zu vermehren. Sie bieten darum im Mai allen, die ihren Glauben wachsen lassen möchten, das Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt an. Es ist für 1,25 DM (Österreich 7,50 öS; Luxemburg 13 lfrs) erhältlich.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
8. Juni: Laß dich von der Bibel leiten. Seite 297. Lieder: Nr. 30, 69.
15. Juni: „Fahrt fort, gerade Bahn für eure Füße zu machen“. Seite 304. Lieder: Nr. 2, 84.
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