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Wer zahlt für die „soziale Sicherung“?Erwachet! 1976 | 22. Mai
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Ersparnisse angegriffen
In der letzten Zeit sind in den USA die Steuern, die Sozialabgaben und die Lebenshaltungskosten schneller gestiegen als das Realeinkommen. Viele haben es daher sehr schwer, Geld für das Alter zu sparen.
Amerikaner stellen fest, daß sie im Durchschnitt nicht mehr Geld sparen können als vor dreißig Jahren. Und aufgrund der Inflation ist das gesparte Geld natürlich weit weniger wert, ja nur ein Bruchteil dessen, was es einmal wert war. Angesichts dessen greifen die steigenden Sozialabgaben die Ersparnisse an. Die Detroit News berichteten:
„Im Jahre 1942 konnte es sich der durchschnittliche amerikanische Haushalt nach Abzug aller Steuern und nach Bestreiten der Lebenshaltungskosten leisten, 767 $ auf die Bank zu bringen. In jenem Jahr gingen pro 100 $, die Amerikaner sparen konnten, 3.70 $ von jedem US-Gehaltsscheck an die Sozialversicherung. ...
Im Jahre 1950 wurden schon 20.40 $ pro 100 $ abgezogen, und ... 1960 ... waren es 63.90 $ pro 100 $ ...
Das letzte Jahr war das schlimmste in der Geschichte. Obwohl der durchschnittliche amerikanische Haushalt etwas mehr Geld als 1945 sparte, nahm die Sozialversicherung 84 $ pro 100 $ Ersparnisse in Anspruch.“
Aus diesen Gründen nannte der Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedman die letzten zwanzig Jahre der Sozialversicherung „eine zerschmetternde Niederlage für den durchschnittlichen Verdiener“, da sie einen solch wachsenden Anteil von seinen mageren Ersparnissen nehme. Und für Arbeiter mit niedrigem Einkommen stellten die Abgaben eine schwerere Last dar, da sie größer waren als ihre Einkommenssteuer.
Dennoch sollte man eines bedenken: Könnten es sich die Arbeiter in der heutigen Industriegesellschaft leisten, älteren Gliedern ihrer eigenen Familie das zu bezahlen, was ihnen heute die Renten- und Krankenversicherung bezahlt? Das wäre wohl nur wenigen möglich. Ohne Zweifel nimmt daher die Sozialversicherung einen großen Teil der Last ab, was die Fürsorge für Bedürftige betrifft.
Doch wieviel Sicherheit erkauft man sich durch diese steigenden Abgaben? Was geschieht mit den Bedürftigen, zum Beispiel mit Rentnern, die einen angenehmen und würdigen Lebensabend verbringen möchten?
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Wie gut ist die „Sicherung“?Erwachet! 1976 | 22. Mai
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Wie gut ist die „Sicherung“?
NATÜRLICH sind die Leistungen der Sozialversicherung von Land zu Land verschieden. In einigen Ländern scheinen sie hoch genug zu sein, daß Rentner ein gutes Leben führen können.
Zum Beispiel sagte ein Beobachter in Schweden über die guten sozialen Leistungen seines Landes: „Viele Rentenempfänger sagen, sie hätten es finanziell noch nie so gut gehabt wie jetzt.“
Aber solche Länder bilden eine Ausnahme. Der allgemeine Zustand selbst in den reichen Nationen des Westens ist, daß diejenigen, die hauptsächlich von den Leistungen der Sozialversicherung leben, in großen Schwierigkeiten sind.
Geringerer Lebensstandard
Die meisten älteren Personen, die pensioniert werden und außer ihrer Rente keine weiteren Einkünfte haben, müssen sich mit einem niedrigeren Lebensstandard zufriedengeben.
Im Jahre 1975 zahlte die kanadische Rentenversicherung einer alleinstehenden Person, die kein anderes Einkommen hatte, etwa 210 $
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