Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Ein neues Lied für alle Menschen guten Willens
    Der Wachtturm 1958 | 15. April
    • Ein neues Lied für alle Menschen guten Willens

      1. Was für ein Lied ist heute trotz der Worte in Sprüche 25:20 am Platze, und was bringt es denen, die es singen?

      EIN etwa dreitausend Jahre alter Spruch lautet: „Wer an einem kalten Tage ein Gewand ablegt, ist wie Essig auf Laugensalz und wie ein Sänger, der einem schwermütigen Herzen Lieder singt.“ (Spr. 25:20, NW) Die ganze Welt ist heute schwermütigen Herzens, da sie sich in einer unruhevollen Zeit befindet und einer furchterregenden Zukunft entgegenblickt. Betrübte Menschen mögen nicht in Stimmung sein, Lieder zu singen. Doch gibt es ein Lied, das tatsächlich alle Menschen aufheitern kann, ungeachtet welcher Nation sie angehören. Es ist ein neues Lied, das zu singen frühere Generationen nicht das Vorrecht hatten. Wenn Menschen dem außergewöhnlichen Urheber dieses Liedes gegenüber guten Willens sind, wird das Lied sie erfreuen, erfrischen und begeistern, wird sie also aus ihrer schwermütigen, düsteren Stimmung herausreißen. Werden sie erst einmal mit diesem Liede bekannt, so wird in ihnen der Wunsch erwachen, in Jubel auszubrechen und zu singen. Das wird für sie Gesundheit, ja Rettung bedeuten.

      2, 3. (a) Weshalb mag der Name des Verfassers des Liedes vielen neu sein? (b) Wieso kann er uns ein wirklich neues Lied geben, und was heißt er uns bezüglich dieses Liedes zu tun?

      2 Nicht nur das Lied hat sich für alle, die es zu singen begonnen haben, als neu erwiesen, sondern auch sein Urheber wird zweifellos für viele, die seine Komposition hören, neu sein. Sein Urheber und Verfasser ist jemand, dessen Namen viele führende Menschen auf dem Erdenrund zu verbergen und dessen Kenntnis sie dem Volke vorzuenthalten suchen. Doch war dieser Name vor etwa sechstausend Jahren dem ersten Menschen, der überhaupt je lebte, bekannt. Es ist Jehova, der Name des Schöpfers, der nicht nur dieses neue Lied, sondern auch die Himmel und die Erde geschaffen hat. Irgendein von unserem Schöpfer geschaffenes Lied ist wichtig und sollte uns ein endloses, glückliches Leben anzeigen. Durch einen seiner inspirierten Schreiber sagt er: „Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den geschnitzten Bildern. Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich; ehe es hervorsproßt, lasse ich es euch hören.“ Somit kann er uns ein wahrhaft neues Lied geben, wie es kein anderer Liederdichter für uns verfassen könnte. Deshalb sagt er zu Menschen guten Willens ferner:

      3 „Singet Jehova ein neues Lied, seinen Ruhm vom Ende der Erde: die ihr das Meer befahret, und alles, was es erfüllt, ihr Inseln und ihre Bewohner! Es mögen ihre Stimme erheben die Steppe und ihre Städte.“ — Jes. 42:8-11.

      4, 5. Warum mögen wir, wenn wir an Prediger 1:9, 10 denken, die Frage stellen, inwiefern denn dieses Lied neu sein kann, doch wo gibt es unbegrenzte neue Dinge?

      4 Wieso aber kann dieses Lied ein neues Lied sein? Diese Frage mag in uns aufsteigen, wenn wir daran denken, daß vor Tausenden von Jahren ein weiser Herrscher sagte: „Das, was geworden ist, ist das, was werden wird, und das, was getan worden ist, ist das, was getan werden wird, und somit gibt es nichts Neues unter der Sonne. Besteht etwas, von dem man sagen könnte: ‚Siehe doch, ist dies neu‘? Es hat bereits eine unabsehbare Zeit bestanden; was ins Dasein gekommen ist, besteht von der Zeit her, die schon vor uns war.“ (Pred. 1:9, 10, NW) Selbst die furchtbare Wasserstoffbombe, wie sie im Jahre 1954 zum ersten Male zur Explosion gebracht wurde, ist nichts Neues. Während Milliarden von Jahren, ehe das Menschengeschlecht existierte, ließ Jehova, der große Schöpfer, in der Sonne Wasserstoff zur Explosion bringen, und zufolge dieser Explosionen von Wasserstoffatomen erhalten wir auf der Erde das Licht. Obwohl es aber „nichts Neues unter der Sonne“ geben mag, bedeutet dies doch nicht, daß es nichts Neues über der Sonne, also jenseits dieses natürlichen Reiches oder im geistigen Reiche, gäbe. Als der weise König Salomo sagte, daß es nichts Neues unter der Sonne gebe, sprach er von den Dingen dieser natürlichen Welt und den gewöhnlichen Angelegenheiten der Menschheit, auf die die Sonne scheint. Kurz vorher sagte er:

      5 „Eine Generation geht, und eine Generation kommt, aber die Erde selbst besteht auf unabsehbare Zeit. Und die Sonne hat auch hervorgestrahlt, und die Sonne geht unter, und sie eilt lechzend ihrem Orte entgegen, von sie wieder hervorstrahlt … Alle Winter-Wildbäche fließen dem Meere zu, doch das Meer selbst wird nicht voll. An den Ort, von dem aus die Winter-Wildbäche ihren Lauf nehmen, dorthin kehren sie zurück, um von neuem ihren Lauf zu beginnen. Alle Dinge sind ermüdend; niemand vermag davon zu sprechen. Das Auge wird nicht satt vom Sehen, noch das Ohr voll vom Hören.“ — Pred. 1:4-8, NW.

      6. Warum ist Jehova in der Lage, uns ein neues Lied zu schenken, und was hat er also getan?

      6 Es besteht keine Notwendigkeit, daß in natürlicher Hinsicht etwas Neues unter der Sonne entstehe. Jehova aber steht hoch über der Sonne, denn er ist Gott, der Höchste. Er vermag über der Sonne oder im unsichtbaren, geistigen Reiche und auch in bezug auf die geistigen Dinge, die mit den auf Erden lebenden Menschen in Verbindung stehen, Neues zu schaffen. So kann er uns zum Beispiel Tatsachen für das Leitmotiv eines ganz neuen Liedes liefern, das uns vor nicht zu unterdrückender Freude erbeben läßt, ja uns im Hinblick auf seine wunderbare Bedeutung in Begeisterung versetzt. Da er allmächtig ist und sein Vorrat an wunderbaren neuen Dingen, die er für uns bereit hält, nie ausgeht, hat er uns ein solches Lied geschenkt.

      7. Wann benötigte selbst das Universum eine verheißungsvolle Hoffnung und weshalb? Und welches Weib erwähnte Jehova damals?

      7 Schon bald nachdem die Menschen ins Dasein gekommen waren, gab ihnen Jehova Gott das Grundthema des heutigen neuen Liedes bekannt. Das geschah zu einer Zeit, in der sogar das Universum eine verheißungsvolle Hoffnung benötigte. Unser erster menschlicher Vorfahr hatte eben gesündigt, obwohl er sich im Garten Eden, dem Paradies der Wonne, befand und alles besaß, was er brauchte, um in menschlicher Vollkommenheit und Freiheit als ein Sohn Gottes ewig zu leben. Durch eine Schlange war sein Weib dazu verleitet worden, von der ihnen verbotenen e i n e n Frucht zu essen. Dann verleitete sie ihren Gatten dazu, sich ihr im Essen anzuschließen und so ebenfalls das Gebot ihres himmlischen Vaters zu übertreten. Bevor Jehova Gott das Urteil sprach, das wegen dieses willentlichen Ungehorsams für sie auf ewigen Tod lautete, sprach er zu dem Urheber all dieser Dinge, zu dem großen Versucher, zu Satan, dem Teufel, und zwar sprach er ihn so an, als ob er die Schlange sei: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ (1. Mose 3:15, NW) Mit dem „Weibe“, von dem Gott hier sprach, war nicht Adams Gattin Eva, das sündige Weib auf Erden, gemeint, sondern das heilige Weib im Himmel, Gottes Universalorganisation, bestehend aus heiligen Engeln, also Gottes Weib, das für göttliche Zwecke etwas Heiliges hervorbringen konnte.

      8. Weshalb waren die Worte, die Gott an die Schlange richtete, etwas Neues, und was begannen nun die treuen Glieder des „Weibes“ Gottes zu beobachten?

      8 Gottes Erklärung gegenüber der Schlange war an sich für diese Erde etwas Neues. Es war Gottes erste Prophezeiung, die im Hörbereich der Menschen gesprochen wurde. Sie sagte voraus, daß es nach Gottes Willen Krieg geben werde zwischen Satan, dem Teufel, und Gottes himmlischem Weibe, seiner Organisation, zwischen dem Samen oder Nachkommen Satans, des Teufels, und dem Samen des treuen Weibes Gottes. Wer würde im Kampfe Sieger werden? Wäre das Zermalmen der Ferse oder das Zermalmen des Kopfes der Schlag, der zum Siege führte? Das Zermalmen des Kopfes wird den Sieg herbeiführen. Somit würde der Same der weibesgleichen universellen Organisation Gottes, auch wenn ihm zuerst die Ferse zermalmt werden sollte, zur Rechtfertigung der ersten Prophezeiung, die Gott der Menschheit gab, als Sieger hervorgehen. Dies muß für die Engel, die Glieder des symbolischen Weibes Gottes, seine treue Engel-Organisation, die mit ihm vermählt und ihm untertan ist, bestimmt ein großer Trost gewesen sein. Wer der verheißene Same des Weibes ist, auf welche Weise er hervorgebracht und seine Ferse zermalmt und wie er trotzdem seinem teuflischen Zermalmer den Kopf zermalmen wird — das waren Fragen, an denen alle loyalen Glieder des himmlischen Weibes Gottes interessiert waren. Sogleich begannen sie zu beobachten, wie sich diese Prophezeiung, die von der Zeit Edens herstammt und die die Grundlage für alle weiteren, die Menschen betreffenden Prophezeiungen bildet, erfüllen würde.

      9. Was konnten keine Geschöpfe in bezug auf jene Prophezeiung damals tun, doch wie breitete sich das Interesse daran unter den Menschen aus?

      9 Nach der göttlichen Regel, wonach „keine Prophezeiung der Schrift irgendeiner privaten Freigabe entspringt“, konnten Adam und Eva Jehovas Prophezeiung weder verstehen noch auslegen. Auch Satan, der Teufel, war außerstande, dies zu tun, obwohl er ein mächtiges Geistgeschöpf ist, das in bezug auf Daseinsstufe, Macht und Intelligenz über dem Menschen steht. (2. Pet. 1:20, 21, NW) Nachdem über Adam und Eva die Strafe gekommen war, indem sie aus dem Paradiese hinausgetrieben wurden und dann sterben sollten, begannen sie Kinder hervorzubringen. Aus selbstsüchtigem Interesse an Gottes Verheißung hinsichtlich des Samens seines Weibes teilten Adam und Eva diese Verheißung ihren Kindern mit. So breitete sich das Interesse an der Prophezeiung unter den Menschen aus.

      10. Wieso mag diese Prophezeiung der Anlaß dazu gewesen sein, daß Kain den Abel umbrachte?

      10 Selbstsüchtige Menschen stellten sich selbst als der verheißene Same dar, in der Hoffnung, auf Grund der Behauptung, sie seien der wahre Same, Macht und Stellung über die Mitmenschen zu erlangen. Kain war der Erstgeborene des Menschengeschlechts. Als Abel, der zweite Sohn Adams und Evas, Gottes Anerkennung erlangte, weil er Gott ein Opfer von seiner Schafherde dargebracht hatte und nicht eine leblose Opfergabe, bestehend aus den Erzeugnissen des Gartens, tötete Kain seinen Bruder Abel, um zu verhindern, daß dieser vielleicht als der Same in Betracht kommen und ihn ersetzen könnte. „Durch Glauben brachte Abel Gott ein Opfer von größerem Werte dar als Kain, durch den er Zeugnis erhielt, daß er gerecht war, indem Gott hinsichtlich seiner Gaben Zeugnis gab, und durch ihn redet er noch, wiewohl er gestorben ist.“ So spricht Abel heute noch als der erste treue menschliche Zeuge Jehovas zu uns, denn als das bezeichnet Gottes eigenes geschriebenes Wort den treuen Abel. — Heb. 11:4, NW, und 12:1.

      11, 12. (a) Welche Verbindung bestand zwischen Henoch und dem verheißenen Samen? (b) Weshalb kam Henoch nicht in den Himmel, als Gott ihn entrückte?

      11 Gottes erste Prophezeiung, die durch einen Menschen mitgeteilt wurde, wurde durch Henoch übermittelt, nämlich durch das siebente Glied in der Abstammungslinie von Adam her. Henoch war ein Mann, der an Jehova Gott glaubte und daher ein Zeuge Jehovas wurde. Henoch wurde auch ein Vorfahr des verheißenen Samens, an dem er interessiert war. Vor seinem Tode wurde Henoch von Jehova dazu inspiriert, über dessen Vorhaben Zeugnis zu geben. Dieses Vorhaben besteht darin, alle gottlosen Personen zu bestrafen, also an ihnen, das heißt am Samen der großen Schlange, nämlich Satans, des Teufels, das Gericht zu vollziehen, was zu der Zeit geschehen wird, da der großen Schlange der Kopf zermalmt werden soll. (Judas 14, 15) Es wurde Henochs Feinden nicht gestattet, Henoch zu Tode zu bringen, so wie Kain Abel getötet hatte, denn Gott selbst nahm Henoch vom irdischen Schauplatz weg, und „er war nirgends zu finden“. Warum? Weil ‚er vor seiner Entrückung das Zeugnis hatte, daß er Gott wohlgefällig gewesen war‘. (Heb. 11:5, NW) Gott nahm ihn nicht in den Himmel auf, weil der Weg zum Himmel für den seit Adam in Sünde geborenen Menschen noch nicht erschlossen worden war.

      12 Der „neue und lebendige Weg“, auf dem jemand in die heiligsten Himmel eingehen kann, wurde erst 3072 Jahre nach der Zeit Henochs erschlossen. Bis zu dieser Zeit trafen also folgende Worte zu: „Kein Mensch ist in den Himmel aufgefahren, außer jenem, der vom Himmel herabgekommen war, der Sohn des Menschen.“ (Joh. 3:13, NW; Heb. 9:6-8; 10:19-22) Das heilige Geheimnis in bezug auf die Frage, wie dies stattfindet, erschloß sich dem menschlichen Verständnis, während Gottes Vorhaben, nachdem Jehovas Prophet Henoch entrückt worden war, zur großartigen Auswirkung kam.

      DIE ABSTAMMUNGSLINIE DES VERHEISSENEN SAMENS

      13. In welcher Beziehung stand Noah mit dem verheißenen Samen, und was geschah zur Zeit Noahs, statt daß der Same eingetroffen wäre?

      13 Der Zehnte in der von Adam herkommenden Geschlechtslinie und in der Ahnenreihe des verheißenen Samens war Noah, der Enkel Methusalahs. Methusalah lebte von allen Menschen auf Erden am längsten, nämlich 969 Jahre, und dies trotz der Tatsache, daß er in Sünde geboren worden war und unter der Todesverdammnis stand. (1. Mose 5:25-32) Noah blickte dem Kommen des verheißenen Samens des Weibes Gottes voller Glauben entgegen. Der Same erschien in der Zeit Noahs noch nicht, wohl aber wurde in großem Ausmaße Gottes Gericht am Samen des Feindes des Weibes Gottes, am Samen der großen Schlange, nämlich Satans, des Teufels, vollzogen. Die weltweite Flut war der Hinrichtungsakt. Diese weltweite Flut war eine Folge des Einsturzes der Wasser, die damals gleich einem Wasserdach in großer Höhe um die Erde wirbelten. Unaufhörlich fielen diese Wasser vierzig Tage und Nächte auf die Erde. So wurde die alte Welt, die vor der Flut bestand, zerstört. Noah und seine gerechten, gottesfürchtigen Familienangehörigen aber überlebten das Ende jener bösen Welt.

      14. Warum sollten wir heute unseren Glauben an die Tatsache bekunden, daß Noah und die Seinen während der Sintflut der Vernichtung entgingen?

      14 Gott, der Allmächtige, erhielt sie am Leben, zusammen mit einer Auslese vieler Familienarten von Vögeln und anderen Tieren, die in einer Arche, das heißt in einem großen kastengleichen Floß, Rettung fanden, das Noah im Glauben und Gehorsam gegenüber Jehovas Gebot gebaut hatte. Von dieser Arche wird gesagt, sie ruhe immer noch auf dem Berge Ararat in der Türkei, wo sie gelandet sei, als die Wasser der Flut sich verzogen. (1. Mose 6:1 bis 8:4; Heb. 11:7; 1. Pet. 3:20) Laßt uns heute, so wie Noah damals, an diese tatsächlich eingetretene Flut glauben; denn die Tatsache, daß Noah mit den Seinen während des Endes jener gottlosen Welt der Vernichtung entging, ist ein Bild dafür, wie Menschen guten Willens von heute durch Gottes schützende Macht während der Zeit des Endes dieser bösen alten Welt am Leben erhalten werden und in Gottes gerechte neue Welt hineingelangen können. — Matth. 24:36-42.

      15. Welcher der Söhne Noahs wurde als Vorfahr des Samens erwählt, und welchen seiner Nachkommen zu sehen, erlebte Sem noch?

      15 Welchen der drei Söhne Noahs, die mit ihm das Ende der Welt überlebten, erwählte denn Jehova Gott als Vorfahr des verheißenen Samens seines himmlischen Weibes? Er erwählte Sem, und als Beweis hierfür erhielt Sem Gottes besonderen Segen durch seinen Vater Noah: „Gesegnet sei Jehova, der Gott Sems, und Kanaan [Hams Sohn] werde sein Sklave.“ (1. Mose 9:18-26, NW) Sem lebte Hunderte von Jahren nach der Flut weiter und konnte noch jenen Nachkommen sehen, durch den der verheißene Same unter den Menschen erscheinen und den Menschen guten Willens aller Familien und Nationen der Erde einen Segen vermitteln würde. Es mag sogar sein, daß Sem Gottes Segen über diesen Glaubensmann namens Abraham sprach.

      16. Welche von Jehova gegebene Verheißung ererbte Abraham, und was sollte uns dazu bewegen, dem Laufe seiner Nachkommen folgen zu wollen?

      16 Gott erwählte diesen Semiten namens Abraham wegen seines Glaubens an den einen lebendigen und wahren Gott. Er prüfte Abrahams Glauben und gebot ihm, sein Heimatland zu verlassen und südwestwärts nach einem Lande zu ziehen, in das er ihn führen werde. Als Abraham Gottes Führung folgte und in das ehemalige Land Palästina zog, wurde er der würdige Erbe der Verheißung Jehovas: „Ich werde dich zu einer großen Nation machen, und ich werde dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen; und du wirst dich als ein Segen erweisen. Und ich will jene segnen, die dich segnen, und wer Übles auf dich herabruft, den werde ich verfluchen, und alle Familien des Erdbodens werden sich bestimmt durch dich segnen.“ (1. Mose 12:1-3, NW) Wenn wir den Wunsch hegen, immerdar Teilhaber dieses Segens zu werden, dann sollten wir dem Laufe folgen wollen, dem Abrahams Nachkommen folgten, und dies ungeachtet der Tatsache, daß Abraham ein Semit und ein Hebräer war. Was zählt, ist die Tatsache, daß Abraham sich gegenüber Gott, dem Vater des verheißenen Samens, als treu erwies, und deshalb sollte das irdische Leben des verheißenen Samens durch eine entfernte Urenkelin Abrahams beschafft werden.

      17. Wie wurde in Abrahams Tagen vorgeschattet, daß der verheißene Same sterben müßte, und was können wir also durch Abrahams Samen tun?

      17 Für die Abstammungslinie erwählte Gott aus allen Söhnen Abrahams dessen e i n e n Sohn, den er von seinem wahren Weib Sara erhalten hatte. Um vorzuschatten, daß die große Schlange und ihr Same dem Samen des Weibes Gottes die Ferse zermalmen würden, gebot Jehova dem Abraham, seinen ihm durch ein Wunder gegebenen Sohn Isaak zu opfern. Abraham hatte schon sein Opfermesser erhoben, um dieses Opfer darzubringen, doch bevor er die Tat ausführen konnte, gebot Jehova Abraham Einhalt mit den Worten: „Bei mir selbst schwöre ich, ist der Spruch Jehovas, daß, weil du dies getan und du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich gewiß segnen werde, und ich werde deinen Samen gewiß m e h r e n wie die Sterne der Himmel und wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind, und dein Same wird das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen. Und durch deinen Samen werden sich gewiß alle Nationen der Erde segnen.“ (1. Mose 22:15-18, NW) Wünschen wir, uns selbst ewiglich durch Jehovas verheißenen Samen zu segnen? Dann müssen wir, wenn uns das heilige Geheimnis, wer der Same ist, enthüllt ist, diesen froh und dankbar annehmen, auch wenn er notwendigerweise durch Abraham, den Hebräer, kommt, der aus der Geschlechtslinie Sems stammte.

      18. Welchem der Söhne Isaaks erteilte Jehova den Segen, und wie sollte einem gewissen Enkel ein Königreichssegen erteilt werden?

      18 Von den Zwillingssöhnen Isaaks bekundete Jakob den wahren, brennenden Glauben an Jehova Gott und seine kostbare Verheißung. Daher erschien Jehova dem Jakob in Visionen und verhieß, daß der Segen für alle Nationen durch seine Linie kommen werde. Für Jehova wurde die Tatsache, daß Jakob zwölf Söhne hatte, kein Problem, sondern durch sie ließ er die zwölf Stämme Israels ins Dasein bringen. Die Bezeichnung Israel wurde Jakobs neuer, ihm von Gott verliehener Name. Durch welchen der zwölf Stämme aber sollte der Same kommen? Als Jakob auf seinem Sterbebett lag, ließ Jehova ihn folgenden Segen über seinen vierten Sohn, über Juda, sprechen: „Juda ist ein junger Löwe … Das Zepter wird nicht weichen von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm wird der Gehorsam der Völker gebühren.“ (1. Mose 49:9, 10, NW) Das war ein Segen mit Bezug auf ein Königreich. Er bot die Gewähr, daß der königliche Herrscher, in dessen Händen das Zepter und der Herrscherstab liegen sollen und der der Löwe aus dem Stamme Juda sein wird, aus dem Stamme Juda hervorginge. (Off. 5:5) Ihm würde das Recht zustehen, zu veranlassen, daß alle Familien und Nationen der Erde ihm gehorchen. Dieser also sollte der Same sein.

      19. Wie wurde David der König, durch den der verheißene Same kommen soll?

      19 Nachdem Jakob, d. h. Israel, kurz vor seinem Tode diesen Segen über Juda gesprochen hatte, vergingen 239 Jahre, bis Jehova Gott die zwölf Stämme Israel in das Land führte, das er ihrem Vorfahren Abraham verheißen hatte. Hunderte von Jahren später richtete Gott auf die Bitte der Israeliten hin ein Königreich über sie auf. Der erste König war ein Glied des Stammes Benjamin. Nach dem Tode dieses Königs erfüllte Gott den Segensspruch, indem er ein Glied des Stammes Juda auf den Thron des Königreiches Israel setzte, nämlich den Gesalbten namens David. Obwohl David als ein gesalbter König ein Messias oder ein Christus war, war er doch nicht der Same, der Abraham verheißen worden war, noch der Same des Weibes Gottes. David war nicht aus Gottes geistiger Universalorganisation, seinem himmlischen Weibe, hervorgegangen. Doch weil er ein eifriger Verfechter der reinen Anbetung und darum ein treuer Zeuge Jehovas war, schwor Gott dem David, daß der lang erwartete Same durch seine königliche Linie kommen werde. Diese Verheißung war in folgende Worte gekleidet: „[Ich werde] deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leibe kommen soll, und werde sein Königtum befestigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen; und ich werde den Thron seines Königtums befestigen auf ewig … Und dein Haus und dein Königtum sollen vor dir beständig sein auf ewig, dein Thron soll fest sein auf ewig.“ — 2. Sam. 7:12-16.

      20. Was begann zum Erstaunen der Juden in bezug auf das Königreich des verheißenen Samens ersichtlich zu werden, nachdem Jerusalem im Jahre 607 vor der christlichen Zeitrechnung gefallen war?

      20 Befremdenderweise wurde im Jahre 607 vor der christlichen Zeitrechnung das Königreich des Stammes Juda und der Familie Davids gestürzt, und die Königsstadt Jerusalem fiel. Bis zu unseren Tagen ist dort kein Königreich mit einem Herrscher aus Davids Geschlecht, der auf dem Thron in Jerusalem säße, aufgerichtet worden. Ist also der dem König David zugeschworene Bund in bezug auf ein ewiges Königreich unerfüllt geblieben? Nein, aber Gott, der Allmächtige, bereitete etwas erstaunlich Neues vor, etwas ganz anderes als das, was die Menschen erwarteten. Deswegen wurde der Weg für alle heute lebenden Menschen guten Willens gebahnt, damit sie das neue Lied, ein Lied von unaussprechlicher Freude, singen können. Aus der Art und Weise, wie Gott die Dinge leitete, wurde zur bestimmten Zeit klar ersichtlich, daß das ewige Königreich des verheißenen Samens seines Weibes ein himmlisches Reich ist, das hoch über dem Königreich Davids steht, der in der irdischen Stadt Jerusalem herrschte. Während der sechshundert Jahre, die der Zerstörung des irdischen Königreiches der Linie Davids folgten, erwarteten jedoch die treuen Israeliten die Wiederaufrichtung des davidischen Königreiches in Jerusalem. Somit wartete ihrer etwas überraschend Neues.

      ÜBERNATÜRLICHE NEUE DINGE

      21. Durch welche irdische Geschlechtslinie mußte der verheißene Same kommen, doch weshalb mußte er im wahrsten Sinne des Wortes ein Sohn Gottes sein?

      21 Damit der verheißene königliche Same aus der Familie Abrahams und der Linie des Königs David stammen konnte, mußte er als ein Hebräer geboren werden, und zwar von einem Weibe, das von dem königlichen Geschlecht Davids abstammte. Überdies mußte er, um der Same des Weibes Gottes zu sein, aus den Reihen der himmlischen Glieder der geistigen Universalorganisation Gottes herkommen. Dies bedeutete in der Geschichte des Universums etwas Neues, das heißt, der Same mußte vom Himmel, aus dem unsichtbaren Reich der Geistpersonen, herabkommen. Im wahrsten Sinne des Wortes, ja in direkter Weise, mußte er ein Sohn Gottes sein, weil sich kein irdischer Mensch mit Gottes himmlischen Weibe vermählen und der Vater des verheißenen Samens werden konnte. Nur Gott allein konnte der Vater des Samens werden.

      22. Weshalb konnte dadurch, daß sich ein Sohn Gottes aus dem Himmel materialisierte, das Problem, daß er aus dem Geschlecht Abrahams und Davids stammen sollte, nicht gelöst werden?

      22 Wie geschah es denn, daß der Same vom Himmel auf die Erde herabkam und Mensch wurde? Vielleicht dadurch, daß sich einer der Geistsöhne Gottes materialisierte oder er mit menschlichem Fleisch überkleidet wurde? Nein, das wäre nichts Neues, wäre nichts anderes gewesen, nicht etwas, das den Bedürfnissen des Falles entsprochen hätte. Von der Zeit an, da Adam und Eva aus dem Paradies Eden ausgetrieben wurden, um ihrer Sünde wegen zu sterben, hatten sich bisweilen himmlische Söhne Gottes materialisiert. Die Cherubim, die Gott im Osten des Gartens Eden hatte aufstellen lassen, damit sie über den Baum des Lebens, der darin stand, Wache hielten, hatten sich materialisiert, indem sie mit Fleisch überkleidet wurden. Das bedeutete also, daß sie ihr unsichtbares Ich auf übernatürliche Weise mit sichtbarem, greifbarem Fleische bekleideten. Dadurch aber, daß jene Cherubim gemäß dem Vorhaben Gottes, des Richters, auf diese Weise in menschlichen Leibern erschienen, wurden sie nicht zu Söhnen des ersten Menschenpaares. Diese materialisierten Cherubim hatten ihr Fleisch und Blut nicht von Adam und Eva erhalten. Im Laufe der Zeit materialisierten sich auch Engel und erschienen Abraham und König David, doch erhielten sie ihre Fleischesleiber nicht von Abraham oder David, um so der fleischliche Same Abrahams und Davids zu werden. Nein, die Materialisation oder Inkarnation eines himmlischen Sohnes Gottes bedeutete nicht die Lösung des Problems. Was mußte denn geschehen?

      23. Wie überbrachte Gabriel der Maria die Botschaft, daß sie Mutter werden sollte?

      23 Gegen Ende des Jahres 3 vor der christlichen Zeitrechnung verkörperte sich Gottes Engel Gabriel, das heißt, er wurde mit Fleisch überkleidet. So erschien er einem unverheirateten jüdischen Mädchen namens Maria, das aus dem königlichen Geschlecht Davids stammte. Er wies Maria auf etwas Neues hin, das ohne ihre menschliche Vermählung geschehen sollte, als er sagte: „Siehe! du wirst in deinem Leibe empfangen und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden, und Jehova Gott wird ihm den Thron Davids, seines Vaters, geben, und er wird über das Haus Jakob für immer König sein, und sein Königreich wird kein Ende haben.“ „Wie kann das sein, da ich keine Beziehungen mit einem Manne habe?“ fragte Maria. Gabriel erklärte ihr: „Heiliger Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Geborene heilig genannt werden, Gottes Sohn.“ Maria war bereit, sich von Gott auf übernatürliche Art, die ein Wunder bedeutete, gebrauchen zu lassen. Sie sagte: „Siehe! Jehovas Sklavin! Mir geschehe nach deiner Ankündigung.“ (Luk. 1:26-38, NW) Doch wie?

      24. Was geschah im Himmel Neues, damit Maria den Sohn Gottes in ihrem jungfräulichen Schoß empfangen konnte?

      24 Etwas befremdend Neues ereignete sich dann in den unsichtbaren Himmeln, die sich weit über der Sonne befinden und über unser stoffliches Reich hoch erhaben sind. Jehovas erstgeborener oder einziggezeugter Sohn wurde unter den himmlischen Söhnen Gottes vermißt. Was war geschehen? Gott hatte veranlaßt, daß dieser oberste Sohn den Schoß seines Weibes, der himmlischen Universalorganisation, verließ, und hatte ihn vom Himmel hinabgesandt, damit er als ein Menschenkind von Maria, der Jungfrau, geboren werde. (Joh. 3:16, 17) Gottes geliebter Sohn entäußerte sich all seiner himmlischen Herrlichkeit und Macht und gab sogar seinen herrlichen, himmlischen Leib, seine gottgleiche Gestalt, auf. (Phil. 2:5-8) Dann versetzte Gott die Lebenskraft seines Sohnes aus dem Himmel in den Schoß der Jungfrau Maria. Auf diese Weise erfolgte Marias Empfängnis unter der Einwirkung des heiligen Geistes Gottes oder seiner wirksamen Kraft, also nicht durch geschlechtlichen Umgang mit irgendeinem Manne.

      25. Was war Gottes Sohn, der von Maria geboren wurde?

      25 Als nach einiger Zeit Marias Schwangerschaft in Erscheinung zu treten begonnen hatte, nahm Joseph, der ein Zimmermann war, aber aus dem königlichen Geschlecht Davids stammte, aus Gehorsam gegenüber Gottes Befehl Maria zu seinem Weibe, um sie zu schützen. Als Gottes Zeit vollends gekommen war, wurde somit ein heiliges Kind, nämlich „Gottes Sohn“, der von seinem himmlischen Weibe stammte, geboren. Er wurde von Maria als ein wirkliches Menschengeschöpf ins Dasein gebracht und stammte also aus der königlichen Linie Davids, war daher Davids Erbe. Weil er droben im Himmel der Wortführer Gottes, des Allmächtigen, oder sein „Wort“ gewesen war, wird das, was durch ein Wunder stattfand, auf folgende Weise beschrieben: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit.“ — Joh. 1:14.

      26. Weshalb also war Gottes Sohn auf Erden keine Inkarnation?

      26 Besagen diese Worte vielleicht, daß Gottes Sohn immer noch seinen himmlischen Leib besessen habe und sich lediglich materialisierte oder inkarnierte, das heißt mit Fleisch überkleidete? Nein, sie besagen, daß Gottes himmlischer Sohn „Fleisch wurde“. Er wurde einfach Mensch, doch war er ein heiliger Mensch und hatte einen sündenlosen himmlischen Vater, und so blieb er Gottes sündenloser Sohn. Wir lesen darüber: „Als aber die Fülle der Zeit gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe.“ (Gal. 4:4) „… in bezug auf seinen Sohn Jesus Christus, unseren Herrn, der dem Fleische nach dem Samen Davids entsprang und der mit Macht zum Sohne Gottes erklärt wurde gemäß dem Geiste der Heiligkeit.“ — Röm. 1:3, 4, NW.

      27. (a) Wie veranlaßte Gott, daß für die Geburt seines Sohnes Zeugen da waren? (b) Wie wurde gezeigt, daß es auch für den Himmel eine gute Botschaft war, und für die Verwirklichung welcher Dinge legte dies den Grund?

      27 Das war etwas großartig Neues und auch eine unvergleichliche Bezeugung der Liebe Gottes zu Menschen guten Willens. Damit dieses wichtige, übernatürliche Neue — die Geburt eines vollkommenen, sündenlosen Knäbleins durch eine Jungfrau — nicht unbeachtet bleibe und damit Zeugen dieses Ereignisses, das eine gute Botschaft bedeutete, vorhanden wären, sandte Gott seinen Engel zu Hirten, die in der Nähe von Bethlehem weilten, also gerade dorthin, wo David selbst Hirte gewesen war, um ihnen zu sagen: „Ich verkündige euch eine gute Botschaft großer Freude, die für das ganze Volk sein wird, denn euch wurde heute in Davids Stadt ein Erretter geboren, welcher Christus ist, der Herr.“ Es war auch für den Himmel eine gute Botschaft, und so erschien den Hirten eine Menge der himmlischen Heerscharen, Gott mit den Worten lobpreisend: „Herrlichkeit Gott droben in den Höhen, und Friede auf Erden unter Menschen guten Willens [oder unter Menschen, die er anerkennt].“ (Luk. 2:10-14, NW, Fußn.) Dieses Ereignis wird sich unter den Menschen nie mehr wiederholen. Der rechtmäßige Erbe des Königtums und Thrones Davids war auf sündenlose Weise geboren worden, was den Grund legte für die Verwirklichung weiterer herrlicher neuer Dinge.

  • Die Zeit, das neue Lied zu singen
    Der Wachtturm 1958 | 15. April
    • Die Zeit, das neue Lied zu singen

      1, 2. (a) Mit welchem Ziel vor Augen trat Jesus im Alter von dreißig Jahren seinen Dienst an? (b) Auf welche Weise wurde Jesus dann mehr als nur ein Mensch?

      MIT dreißig Jahren erreichte Jesus in gottähnlicher Vollkommenheit das Mannesalter. Dann trat ein großer Wechsel in seinem Leben ein. Er verließ die Zimmermannsarbeit in Nazareth und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Seine Empfängnis im Schoße der Maria war ein Wunder von neuer Art gewesen, doch nun geschah etwas Neues, das noch großartiger war, etwas, wodurch er ein geistiges Leben beginnen sollte, in dem der Himmel, seine ursprüngliche Heimat, sein Ziel war.

      2 Als Jesus aus dem Wasser, in dem er getauft worden war, heraustrat, „siehe!“, da „wurden die Himmel aufgetan, und er sah Gottes Geist wie eine Taube herabschweben und auf ihn kommen. Siehe! da kam auch eine Stimme aus den Himmeln, welche sprach: ‚Dies ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.‘“ (Matth. 3:13-17, NW) Im Hörbereich Jesu und des Johannes sprach Gott vom Himmel her, um mitzuteilen, daß der getaufte Jesus sein Sohn sei. Dies zeigte an, daß Gott nun Jesus durch seine wirksame Kraft oder seinen Geist gezeugt hatte, damit er wieder ein geistiger Sohn Gottes werde, also mehr als nur ein menschlicher Sohn, wie es Adam im Edenparadies gewesen war. Dann salbte Gott Jesus mit seinem Geist zum rechtmäßigen Erben des Königs David, doch für die Einnahme eines Thrones, der höher stand und großartiger war als Davids Thron, nämlich für den Platz zur Rechten Gottes auf dessen himmlischen Throne. (Ps. 110:1, 2; Matth. 22:41-45; Heb. 10:12, 13) Obwohl Jesus noch dreieinhalb Jahre im Fleische auf Erden weilte, war er jetzt ein „neues Geschöpf“, ein gesalbter geistiger Sohn Gottes. — 2. Kor. 5:17, NW, Fußn.

      3. Wie kam es, daß Jesus eine neue Botschaft predigte, und zu welcher schmerzlichen Erfüllung der Prophezeiung führte ihn dies?

      3 Danach ging Jesus hin und verkündigte dem Volke, zu dem seine menschliche Mutter gehörte, also den Juden oder Israeliten, eine neue Botschaft. Es war die Botschaft einer neuen Regierung, die über die Menschheit herrschen soll. „Bereuet, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Johannes der Täufer hatte schon während sechs Monate vor Jesus eine ähnliche Botschaft gepredigt, doch konnte Jesus sie nun predigen und ihr einen Sinn geben, den Johannes ihr nicht hatte geben können. Jesus predigte nämlich, daß das Königreich der Himmel nahe sei, weil er selbst als derjenige gegenwärtig war, den Jehova Gott für die Einnahme des himmlischen Thrones gesalbt hatte. Jesus sandte auch viele seiner Jünger aus, damit sie den Juden dieselbe Botschaft predigten. (Matth. 3:1, 2; 4:17; 10:1-7; Luk. 10:1-9, NW) Weil Jesus die königliche Botschaft predigte, kam es dazu, daß seine Ferse von der Schlange, von Satan, dem Teufel, und seinem Samen zermalmt wurde.

      4. Warum waren die Jünger beim Tode Jesu bestürzt, doch was bewirkte dann Gott, was neu war?

      4 Weil die Jünger glaubten, daß Jesus „der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, und der „König Israels“ ist, waren sie sehr bestürzt, als er im Jahre 33 von seinen Feinden an einem Marterpfahl getötet wurde, statt daß man ihn zum König gekrönt und in Jerusalem auf den Thron erhoben hatte. (Matth. 16:16; Joh. 1:49) Sie verstanden damals Gottes Prophezeiung bezüglich des Samens des Weibes Gottes nicht, d. h., daß die Ferse des Samens zuerst zermalmt würde, bevor er als König herrschen und der Schlange den Kopf zermalmen könnte. Am dritten Tage nach Jesu Tod wirkte der himmlische Vater etwas Neues, das unsere Vorstellungskraft weit übertrifft wegen „der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke, mit der er im Falle des Christus gewirkt hat, als er ihn aus den Toten auferweckte und ihn den himmlischen Örtern zu seiner Rechten setzte, weit über jede Regierung und Autorität und Macht und Herrschaft, über jeden Namen, der genannt wird, nicht nur in diesem System der Dinge, sondern auch in dem kommenden“. (Eph. 1:19-21, NW) Allerdings hatten Jehovas Propheten und auch Jesus selbst schon bewirkt, daß Tote auferstanden, aber nie hatte es eine Auferstehung gegeben, wie sie an dem verstorbenen Jesus geschehen war. (Heb. 11:35; Joh. 11:1-44) Weshalb nicht?

      5. Wieso hatte es nie zuvor eine Auferstehung gleich der Auferstehung Jesu gegeben?

      5 Durch jene früheren Auferstehungen waren Personen ins menschliche Leben zurückgekommen, die zufolge ihrer Unvollkommenheit und des auf ihnen lastenden Todesurteils später wieder starben. Gott, der Allmächtige, auferweckte seinen Sohn sogleich zu vollkommenem Leben im Himmel. Gott auferweckte Jesus nicht als Mensch, sondern als einen Geist. Jesus „wurde getötet im Fleische, aber lebendig gemacht im Geiste“. (1. Pet. 3:18) Gott erhob ihn zu unsterblichem Leben, so daß er dem Tode nicht mehr unterworfen, sondern mit Unsterblichkeit bekleidet ist. (Röm. 6:9, 10; 1. Kor. 15:42-54) Die Auferstehung Jesu bildete den Anfang der „ersten Auferstehung“. (Off. 20:6) Das war tatsächlich etwas Neues!

      6. Weshalb also erschien eine neue unsterbliche Person im Himmel, und welche Wohltat wird Gläubigen auf Grund dessen zuteil, was er dort darbrachte?

      6 Durch diese wunderbare Kundgebung der Allmacht Gottes erschien ein neuer Unsterblicher im Himmel. Jehova Gott ist unsterblich, da er ‚von unabsehbarer Zeit zu unabsehbarer Zeit‘ Gott ist. (Ps. 90:2, NW) Nun hatte er seinem stets treu gebliebenen einziggezeugten Sohn Jesus Christus einen unvergleichlichen Lohn, nämlich Unsterblichkeit und Unverweslichkeit, verliehen. Im Laufe der vierzig Tage nach seiner Auferstehung aus den Toten verkörperte sich Jesus und erschien seinen Jüngern. Dann fuhr er in den Himmel auf, erschien vor seinem himmlischen Vater und überreichte ihm den Wert seines menschlichen Opfers. Auf Grund seines Verdienstes können alle, die an die Vorkehrung glauben, welche Jehova durch seinen Sohn getroffen hat, die Vergebung ihrer Sünden empfangen, indem diese Sünden mit dem Blute des sündenlosen Lammes Gottes sozusagen weggewaschen werden.

      7. Wofür wurde hier der Grund gelegt, und weshalb war die Zeit, sie hervorzubringen, gekommen?

      7 Hier wurde der Grund für eine neue Nation gelegt. Mit Ausnahme eines Überrests gläubiger Juden verwarf das natürliche Volk Israel das Opfer und den Messiasdienst des Samens des Weibes Gottes. So zeigte die Nation Israel, daß sie es verdiente, von Gott verworfen zu werden. Kurz bevor Jesus als ein Zeuge Gottes, Jehovas, starb, erklärte er, daß Gott Israels Haus, dessen Tempel in Jerusalem, aufgegeben habe, weil die Tieropfer, die darin dargebracht wurden, von nun an vor Gott keinen Wert mehr hätten. Die Zeit war gekommen, da Gott ein geistiges Israel, seine neue Nation, hervorbringen wollte, gebildet aus Personen, die innerlich Juden und deren Herzen durch Gottes Geist beschnitten waren, ungeachtet was sie gemäß ihrem Äußeren zufolge ihrer natürlichen Geburt sein mochten.

      8. Wie wurde die neue Nation hervorgebracht, in welchen königlichen Bund wurde sie aufgenommen, und warum müssen deren Glieder bis zum Tode treu sein?

      8 Für diese neue Nation kam der Tag, da sie hervorgebracht werden sollte. Am Pfingsttage verfuhr Gott mit ihren ersten Gliedern so, wie er mit Jesus nach seiner Taufe im Jordan verfahren hatte. Durch Jesus, der zu seiner Rechten im Himmel saß, goß Jehova nun seinen Geist auf die 120 treuen Jünger aus, die in dem Obersaal eines Hauses in Jerusalem darauf gewartet hatten. So zeugte er sie zu seinen geistlichen Söhnen, zu einer heiligen Nation ‚neuer Geschöpfe‘, die unter Jesus Christus, ihrem Haupte, stehen. Mit diesem Geiste salbte er sie auch zu Predigern des Reiches Gottes und zu Jesu Miterben dieses himmlischen Reiches. Auf diese Weise wurden sie in den ‚Bund für das Königreich‘ aufgenommen. (Luk. 22:29, NW) Um sich einer Krone und eines Thrones in dieser himmlischen Herrschaft als würdig zu erweisen, mußten sie bis zu ihrem Tode im Fleische treu in Christi Fußstapfen wandeln, damit sie zu Gottes bestimmter Zeit an der „ersten Auferstehung“ teilhaben könnten, nämlich an unsterblichem Leben in Verbindung mit ihrem Haupte Jesus Christus. — Röm. 8:16, 17; Off. 2:10.

      9. Was machte Gott durch Christus als Mittler mit ihnen, welchen großartigen Segen hat dies zur Folge, und wofür müssen sie das menschliche Leben opfern?

      9 Da die alte Nation, das natürliche Israel, verworfen wurde, weil sie den Samen des Weibes Gottes nicht angenommen hatte, wurde der Bund oder die nationale Vereinbarung weggetan, die Jehova Gott mit ihnen durch den Propheten Mose als Mittler eingegangen war. Durch das menschliche Opfer des Sohnes Gottes wurde das Blut beschafft, das erforderlich war, um einen neuen Bund rechtsgültig zu machen oder in Kraft zu setzen, einen Bund, der auf neuen und besseren Verheißungen Gottes beruhte und Personen, die ihre Sünden bereuten, wirkliche Vergebung bringen konnte. (Heb. 8:7-13; 10:9-18) Daher schloß Jehova Gott nun mit der neuen Nation, dem geistlichen Israel, das er mit seinem Geiste gezeugt hatte, auf Grund des geopferten Christus, der als Mittler diente, einen neuen Bund. Gott nahm ferner die neue Nation in seinen Bund für das ewige Königreich auf, für das die Glieder dieser Nation ihr menschliches Leben für immer opfern müssen. — Luk. 12:32; 2. Tim. 2:11, 12.

      10. Wie wies Petrus auf ihr königliches Amt hin, und auf welche Weise brachten sie daher die richtigen Früchte hervor?

      10 Zu dieser neuen Nation, zu dem geistigen Israel, sagte Gott durch den Apostel Petrus: „Ihr seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum, damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat.“ (1. Pet. 2:9, NW) Dieser heiligen Nation wurde die Aufgabe übertragen, die Früchte des verheißenen Königreiches hervorzubringen. Um dies zu tun, zogen alle, die als Glieder der Nation gesalbt worden waren, hin, um das Königreich zu predigen. Das taten sie auf eine anscheinend neue Weise, indem sie von Haus zu Haus und nicht einfach öffentlich predigten.

      WESHALB DIE ZEIT FÜR DAS NEUE LIED GEKOMMEN IST

      11. Wer von Gottes heiliger Nation ist auf Erden noch übriggeblieben, und warum hat dieser nicht versucht, Mitglied der Vereinten Nationen von heute zu werden?

      11 Gibt es heute, im zwanzigsten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung, auf Erden noch Personen, die zu dieser heiligen neuen Nation gehören? Ja, es gibt solche. Doch gibt es nur einen Überrest oder eine Anzahl Geistgesalbter, die noch auf Erden übriggeblieben sind und von Gott die Zusicherung haben, daß für sie ein Platz in dem himmlischen Königreiche aufbehalten worden ist. Doch obwohl sie den Überrest einer Nation, nämlich der neuen Nation des geistlichen Israel, bilden, finden wir, daß sie sich nicht den Vereinten Nationen als ein Mitglied dieser Organisation anschließen, so wie sich die vor kurzem gegründete Nation des neuzeitlichen Israel den Vereinten Nationen angeschlossen hat. Die 81 Glieder der Vereinten Nationen zeigen vielmehr, daß sie die heilige neue Nation nicht in ihren Reihen wünschen, wenn auch der Überrest der unter Christus stehenden Nation Jehovas sich nie um die Mitgliedschaft beworben hat. Die Vereinten Nationen gehören zu dieser alten Welt, die in kurzem ein unheilvolles Ende nehmen wird. Der Überrest des geistigen Israel gehört zu der neuen Welt, deren Grundlage der himmlische König Jesus Christus ist. Die alte Welt wird bestimmt in unseren Tagen vergehen. Die neue dagegen wird bestimmt ewig bestehen.

      12. Weshalb sollte man heute nicht mit dieser unglücklichen alten Welt trauern?

      12 Das Jahr 1914 liegt bereits vierundvierzig Jahre hinter uns. Seit jener Zeit haben sich die Sorgen und Schwierigkeiten in dieser alten Welt gemehrt. Sollen wir heute in Anbetracht dieser Tatsache mit dieser alten Welt trauern? Nein, wir sollen vielmehr das Gegenteil tun. Was denn? Ein neues Lied anstimmen! Dem furchtbaren Tage, der vor der Menschheit liegt, entgegensehend, fordert Gott, der Urheber der Tonkunst, einen gewaltigen Chor, der die ganze Erde umfaßt, auf zu singen, wenn er sagt: „Singet Jehova ein neues Lied, singet Jehova, ganze Erde [ihr Erdbewohner]! Singet Jehova, preist (segnet) seinen Namen. Tag für Tag erzählt die gute Botschaft der von ihm bewirkten Rettung!“ — Ps. 96:1, 2, NW.

      13. Welche Fragen werden mit Bezug auf das Leitmotiv eines neuen Liedes gestellt, und was wußten die Königreichsverkündiger nicht, als sie während all der Jahrhunderte predigten?

      13 Wie aber können Menschen guten Willens, von denen schon die himmlischen Heerscharen bei Jesu Geburt vor neunzehnhundert Jahren gesungen haben, Jehova ein neues Lied singen? Was ist daran neu? Wo finden wir das neue Leitmotiv? In den Tagen, in denen Jesus Christus auf Erden weilte, also vor neunzehnhundert Jahren, wurde die aufregende Botschaft „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“ landauf, landab unter den Israeliten verkündigt. Als der zum König der Könige gesalbte Same des Weibes Gottes als ein Geistgeschöpf auferstanden und wieder in den Himmel eingegangen war, da gehorchten seine gesalbten Nachfolger auf Erden seinem Gebot und predigten weit und breit Gottes Königreich, wobei sie alle Nationen zu erreichen suchten. (Matth. 28:19, 20; Apg. 20:25) Den Zeitpunkt, an dem dieses Königreich in den Himmeln zur Geburt gebracht und die Herrschaft über die ganze Erde und all ihre Völker übernehmen würde, kannten die Königreichsverkündiger damals noch nicht. — Off. 12:1-10.

      14, 15. (a) Warum mangelt es heute diesbezüglich nicht an Erkenntnis? (b) Wann begannen die vorausgesagten Zeichen in Erscheinung zu treten, und wie wurde das Jahr viele Jahre im voraus berechnet?

      14 Wir aber kennen ihn jetzt! Jawohl, wir kennen ihn, doch nicht auf Grund menschlichen Wissens oder der Wissenschaft des 20. Jahrhunderts, die keine Kenntnis nimmt vom verheißenen Königreiche Gottes. Jehova Gott hat uns die Beweise kundgetan. Wie könnten wir sonst etwas von der Geburt einer göttlichen Regierung im Himmel wissen? Weniger als zwei Monate vor der Himmelfahrt Jesu Christi, bei welcher ein Engel den zuschauenden Jüngern sagte, daß er wiederkommen werde, hatte er selbst eine Prophezeiung über das Ende dieser alten Welt ausgesprochen. Darin hatte er seine Nachfolger von den Zeichen unterrichtet, die in unseren Tagen in Erscheinung treten würden und durch die die Menschen guten Willens wüßten, daß er sein himmlisches Königreich empfangen und inmitten seiner Feinde zu herrschen begonnen haben würde. Indem sie diese offenkundigen Zeichen in Erscheinung treten sähen, sowohl durch die biblischen Offenbarungen als auch auf Grund der Ereignisse in dieser alten Welt, sollten sie wissen, daß das Königreich in den Himmeln geboren und er selbst auf den Thron gekommen und gekrönt worden sei.

      15 Wer an diesen Dingen zweifelt, braucht nur Matthäus, Kapitel 24 und 25, Markus, Kapitel 13, Lukas, Kapitel 21, sowie Offenbarung, Kapitel 6, zu lesen, und er kann sich auf diese Weise selbst davon unterrichten, daß diese Zeichen im Jahre 1914 in Erscheinung zu treten begannen, daß also diese alte Welt seither ihrer katastrophalen Zerstörung in der vorausgesagten ‚Schlacht von Harmagedon‘ entgegengeht. (Off. 16:14, 16) Anhand des in der Heiligen Schrift enthaltenen Zeitplans und der feststehenden Daten der Weltgeschichte wurden schon im Jahre 1877 Zeitberechnungen angestellt und von dem Erforscher der Bibel veröffentlicht, der der erste Redakteur des Wachtturms wurde. Das folgenschwere Jahr, auf das die Aufmerksamkeit durch diese gebetsvoll angestellten Berechnungen gelenkt wurde, war das Jahr des ersten Weltkrieges, ja, das Jahr 1914. Dieses Jahr wurde in Druckschriften angekündigt, was nicht bestritten werden kann!

      16. Wieso wurde vom Jahre 1914 an ein Wechsel in der Botschaft notwendig, und was also ist zum Singen vorgesehen worden?

      16 Vor diesem unvergeßlichen Jahre verkündigten die gesalbten Christen die gute Botschaft von Gottes kommendem Königreiche. Seit jenem Jahr hat Gott das Leitmotiv für ein neues Lied gegeben. Denn im Jahre 1914 brachte der himmlische Vater, der Ursprung der theokratischen Herrschaft, dieses glorreiche Königreich zur Geburt, indem er den Samen seines Weibes, nämlich den Erben des Bundes, der mit David für das ewige Königreich geschlossen worden war, inthronisierte und krönte. Das war in der Tat etwas Neues. Durch die Geburt dieser messianischen Regierung wurde eine neue herrschende Organisation für das ganze Universum, für Engel wie Menschen, in Tätigkeit gesetzt. Dadurch kam die Kapitale der universellen Organisation Jehovas ins Dasein, und alle heiligen Engel und alle Menschen guten Willens müssen sich in Einklang mit Gottes Befehl vor ihr beugen. Nie zuvor hatte es im Universum etwas Derartiges gegeben. Das war für das ganze Universum eine gute Botschaft. Somit war vom Jahre 1914 an die gute Botschaft eines kommenden Reiches Gottes alt und unzeitgemäß geworden. Die Botschaft, die die mit Gottes Geist gesalbten Christen zu predigen haben, muß fortan die Botschaft eines gekommenen Königreiches Gottes sein. Es muß die Botschaft eines bereits geborenen Reiches Gottes sein, das in den Himmeln aufgerichtet und inmitten aller seiner Feinde im Himmel und auf Erden in Tätigkeit ist. Hier hatte man das entzückende Thema für ein Jehova gewidmetes neues Lied, denn Jehova hatte alle beglückenden Einzelheiten, die man besingen soll, ausgearbeitet und vorausgesagt.

      17, 18. In welcher Weise sagte Jesus voraus, daß seine gesalbten Nachfolger dieses neue Lied singen würden, und von wem wird es gesungen, wie von Millionen Menschen zugegeben werden muß?

      17 Jesus sagte in seiner eigenen Prophezeiung voraus, daß seine gesalbten Nachfolger diese neue Lied singen müßten und auch singen würden. Nachdem er den ersten Weltkrieg und dazu die Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben sowie die religiöse Verfolgung als Anzeichen für den Beginn des Endes dieses alten Systems der Dinge erwähnt hatte, sagte er: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Wird denn heute, da wir seit dem Jahre 1914 in der Zeit des Endes leben, die gute Botschaft vom neugeborenen Königreich auf der ganzen bewohnten Erde, also auch im kommunistischen Rußland und in seinen Satellitenstaaten, gepredigt?

      18 Die Hunderte von Millionen Menschen auf dem ganzen Erdenrund, die von der Königreichsbotschaft öffentlich und auch von Haus zu Haus erreicht werden, können nicht anders als mit Ja antworten! Doch von wem werden sie, wie die Tatsachen es zeigen, erreicht? Von Jehovas Zeugen der Gegenwart! In ihrer Mitte befindet sich ein Überrest Gott völlig hingegebener gesalbter Christen, Erben des himmlischen Königreiches, doch um diesen scharen sich jetzt auch Hunderttausende weiterer Menschen guten Willens.

      19. Wer war gemäß der Prophezeiung der erste, der das Lied gesungen hat, doch wer schließt sich ihnen im Singen in großer Zahl an?

      19 Sie alle gehorchen dem Gebot Gottes: „Singet Jehova ein neues Lied!“ Wie es in den Worten von Offenbarung 14:1-5 vorausgesagt worden ist, sollte dieser Überrest der 144 000 Erben des himmlischen Königreiches der erste sein, der das „neue Lied“ kennenlernen und singen würde. Doch bereits ist das „neue Lied“, das mit unbiblischen Traditionen bricht, auch bei Hunderttausenden begeisterter Zuhörer populär geworden, und diese Menschen guten Willens stimmen in allen Nationen in das Lied „Jehova selbst ist König geworden“ ein. (Ps. 96:10, NW) Seit dem Jahre 1914 herrscht Jehova auch über unsere Erde, und zwar tut er dies durch seinen bevollmächtigten, auf den Thron erhobenen König Jesus Christus.

      20. Welches andere neue Ereignis, das nach der Geburt des Königreiches eintrat, störte den Frieden im Himmel, und wovon handelt deshalb das neue Lied ebenfalls?

      20 Die Zeit kommt nun eilends näher, da der regierende Same des Weibes Gottes Satan, dem Teufel, der großen Schlange, den Kopf zermalmen wird und mit ihm auch all seinem teuflischen Samen im Himmel und auf Erden. Vor diesem großartigen Höhepunkt, an dem die Bosheit aus dem Himmel und von der Erde verdrängt wird, doch unmittelbar nachdem das Königreich in den Himmeln geboren wurde, also zu der Zeit, da der erste Weltkrieg auf Erden tobte, hat etwas Neues den Frieden im Himmel gestört. Das prophetische Bild dieses ungewöhnlichen Ereignisses unterrichtet uns davon: „Krieg brach aus im Himmel.“ Dieser Krieg tobte zwischen dem neueingesetzten König, den seine heiligen Engel unterstützten, und dem großen Drachen, der Urschlange, Satan, dem Teufel, den seine unheiligen Engel, sein Dämonensame, unterstützten. Schließlich konnten die siegreichen Engel, die unter dem König der Könige kämpften, die Worte singen: „Nun sind die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Autorität seines Christus gekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeworfen worden … Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und die ihr in ihnen wohnt! Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ (Off. 12:7-12, NW) Die große Schlange und ihr Dämonensame toben vor Zorn, weil sie wissen, daß die Zeit jetzt nur noch sehr kurz ist, bevor der siegreiche Same des Weibes Gottes im universellen Krieg von Harmagedon der Schlange den Kopf zertreten wird. Das neue Lied berichtet von diesem ‚Krieg im Himmel‘ und dem Sieg, den Christus darin erringt.

      21. Welchem Ereignis blicken alle Sänger entgegen, was ebenfalls zum Leitmotiv des neuen Liedes gehört?

      21 Satans alte Himmel und seine Dämonengeister sind am Verschwinden. Bald wird die Menschheit ihre bedrückende, demoralisierende Macht nicht mehr spüren müssen. Die neuen Himmel, bestehend aus Jesus Christus und seinen treuen Nachfolgern, die sich ihm nun in der „ersten Auferstehung“ angeschlossen haben, herrschen, doch halten sie sich noch davon zurück, seine Feinde zu vernichten, bis alle Menschen guten Willens an der Seite der gesalbten Überrestsänger in den großartigen, das neue Lied singenden Chor versammelt sein werden. Sie alle blicken begierig der nahen Zeit entgegen, in der auf den Trümmern dieser alten Welt eine neue Welt aufgerichtet sein wird. Sie denken dabei an die Worte des Apostels Petrus: „Indem ihr erwartet und fest im Sinn behaltet die Gegenwart des Tages Jehovas, durch den die Himmel im Feuer aufgelöst und die Elemente in Gluthitze zerschmelzen werden. Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ (2. Pet. 3:12, 13, NW) Die kommende Welt der gerechten neuen Himmel und einer neuen Erde gehört ebenfalls zum Leitmotiv des „neuen Liedes“ das Jehova gewidmet ist.

      22. Welche Stelle in dem neuen Lied, die während mehr als viertausend Jahre nicht hätte gesungen werden können, ist seit den frühen Tagen des Jahres 1918 gesungen worden?

      22 Doch horch! Ist dir eine Stelle in diesem so ganz andersartigen Liede aufgefallen? Welche denn? Nun, etwas, das in früheren Generationen, wenigstens viertausendzweihundert Jahre lang, nicht gesungen werden konnte, etwas, das man erst seit der im Jahre 1914 erfolgten Geburt des Königreiches zu predigen und zu hören begann. Es ist etwas, das Jehovas gesalbter Überrest den Menschen guten Willens seit den frühen Tagen des Jahres 1918 zu singen begann. Es bewirkte, daß unzählige Millionen Menschen ungläubig darüber lachten. Doch hat es Menschen guten Willens, deren Herz krank war, aufgeheitert und in eine erwartungsvolle, frohe Stimmung versetzt, und bald werden sie die Verwirklichung ihrer Erwartung erleben. Es ist die geoffenbarte biblische Tatsache, daß eine große Menge jetzt lebender Menschen guten Willens von unbekannter Zahl nie sterben wird. Es mag sein, daß diese ungezählte große Menge noch so zunimmt, daß Millionen jetzt Lebender dazu gehören werden. Später, nämlich zu der Zeit, da sich jene völlig offenbar machen, die schließlich auf der Seite des Königreiches Gottes auf dem Schlachtfeld von Harmagedon Stellung genommen haben werden, werden wir es bestimmter wissen.

      23, 24. Welche Worte Jesu zeigen, wie wichtig es ist, daß Menschen dieser Generation sich daran erinnern, daß Noah die Flut überlebte?

      23 Warum aber erweckt das neue Lied in den Herzen der Menschen guten Willens die Hoffnung, auf dieser Erde weiterzuleben, ohne sterben zu müssen? Nun, erinnern wir uns an die geschichtliche Tatsache, daß Noah und die Seinen in der Arche das Ende der ehemaligen gottlosen Welt überlebten und danach der menschlichen Familie in der gegenwärtigen Welt einen neuen Anfang gaben? Es ist wichtig, daß sich Menschen der heutigen Generation, die seit dem Jahre 1914 leben, dieses Wunder, das Gott in alter Zeit wirkte, in den Sinn zurückrufen. Weshalb? Weil laut Matthäus 24:32-42 (NW) Jesus in seiner Prophezeiung über das Ende dieser Welt und über sein eigenes Kommen in das Königreich folgende Worte äußerte:

      24 „Wenn ihr alle diese Dinge seht, dann erkennt, daß er nahe vor den Türen steht. Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis sich alles ereignet hat. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden keinesfalls vergehen. Von jenem Tage und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern allein der Vater. Denn gleichwie die Tage Noahs waren, so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein. Denn wie die Leute es in jenen Tagen vor der Flut hielten: sie aßen und tranken, heirateten und wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche hineinging, und sie nahmen davon keine Notiz, bis die Flut kam und sie alle wegfegte: so wird die Gegenwart des Sohnes des Menschen sein … Bleibt also wachsam, denn ihr wißt nicht, an welchem Tage euer Meister kommt.“

      25. Weshalb werden Glieder der heutigen Generation die Gelegenheit haben, das Ende der Welt zu überleben, und welche Hoffnung hat der gesalbte Überrest?

      25 Die Ereignisse unserer Tage beobachtend, haben wir die Anzeichen gesehen, die Jesus prophezeit und von denen er gesagt hatte, sie würden die Zeit des Endes dieser Welt seit dem Jahre 1914 kennzeichnen. Wir wissen, daß die heutige Generation die Generation ist, die sehen kann, wie sich viele dieser vorausgesagten Dinge ereignen. Unsere Generation muß daher die Generation sein, die sehen wird, wie in Erfüllung der Worte Jesu alles geschehen wird. Folglich ist sie die Generation, die das Ende dieser alten Welt erleben wird, gleichwie die Generation in den Tagen Noahs ihr Ende erlebte. Wie Noah und die mit der Familie Noahs und den Tieren beladene Arche das Ende jener sintflutlichen Welt überlebten, so werden in Erfüllung dieses prophetischen Dramas eine Anzahl Zeugen Jehovas die Zerstörung der gegenwärtigen alten Welt überleben. Personen, die diese Generation überleben, werden in Gottes Welt, die aus neuen Himmeln und einer neuen Erde besteht, eingehen. Der gesalbte Überrest hofft, ein Teil der neuen Himmel zu werden, indem er bis zum Tode treu bleibt und dann, wie die anderen Glieder der 144 000 Königreichserben, an der „ersten Auferstehung“ teilhat.

      26. Auf welche Weise wird es für die anderen Überlebenden möglich sein, weiterzuleben, ohne je sterben zu müssen?

      26 Die anderen Überlebenden aber, Menschen guten Willens, hoffen, die irdische Gesellschaft der neuen Welt zu bilden. Wenn sie danach Jehova Gott immerdar Anbetung zollen und dem Königreiche Christi Gehorsam darbringen, werden sie sich als würdig erweisen, Gottes Gabe des ewigen Lebens durch Christus Jesus, unseren Herrn, zu empfangen. Demzufolge werden solche treuen Menschen, die den universellen Krieg von Harmagedon überleben, nie von der Erde wegsterben, sondern werden unter der Herrschaft des Reiches Gottes immerdar das neue Paradies auf Erden bewohnen. Welche Freude wird ihnen dann zuteil werden, wenn sie Personen, die der regierende König aus den Gedächtnisgrüften herausruft und auferstehen läßt, willkommen heißen dürfen! — Joh. 5:28, 29.

      27. Warum haben wir allen Grund, an die in dem neuen Lied erwähnten Dinge zu glauben, und auf welche Weise werden wir Jehova im Hinblick auf das Lied noch wohlgefälliger sein?

      27 Haben wir etwa keinen Grund, an all die großartigen Dinge zu glauben, die in diesem neuen, Jehova gewidmeten Lied enthalten sind? Doch; in Anbetracht seines Wortes und der Erfüllung seiner Prophezeiungen haben wir wirklich Anlaß, an das neue Lied zu glauben. Über Jehova Gott wird uns gesagt: „Und der auf dem Throne saß, sprach: ‚Siehe! ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagt er: ‚Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.‘“ (Off. 21:5, NW) Wir sind ihm wohlgefällig und finden seine Anerkennung, wenn wir an das neue, von ihm verfaßte Lied glauben, und wir werden ihm noch wohlgefälliger sein, wenn wir unseren Glauben, unsere Überzeugung, dadurch beweisen, daß wir all die großartigen Dinge kennenlernen, die im neuen Lied enthalten sind, und es dann selbst singen, damit alle, ja auch Er, es hören können.

      28. Was bewirkt unser Gehorsam gegenüber dem göttlichen Gebot, zu singen?

      28 „Singet Jehova ein neues Lied!“ — dieser göttliche Befehl ergeht heute an uns. Glücklich sind wir, wenn wir gehorchen und es aus Liebe und ohne Furcht singen. Es wird unsere eigene Errettung bedeuten und die Errettung der Menschen guten Willens, die uns hören und sich uns zur Ehre Gottes, Jehovas, und seines verheißenen Samens, des Königs der neuen Welt, im Singen anschließen.

  • Weisheit und Glück unter der Neuen-Welt-Verwaltung
    Der Wachtturm 1958 | 15. April
    • Weisheit und Glück unter der Neuen-Welt-Verwaltung

      MENSCHEN, die Freiheit, Glück und Wohlergehen herbeisehnen, trachten stets nach einer guten Regierung. Weshalb? Die Antwort liegt auf der Hand. Eine gute Regierung fördert glückliche Zustände. Eine schlechte Regierung fördert Not und Elend. Dieser Grundsatz ist treffend in folgende Worte gekleidet worden: „Wenn die Gerechten an der Macht sind, freut sich das Volk; aber wenn die Bösen herrschen, seufzt das Volk.“ — Spr. 29:2, AÜ.

      Die neue Welt wird eine Welt voll Freude sein, weil ihre Regierung absolut gerecht handeln wird. Eine Prüfung des geschriebenen Wortes Jehovas wird viele Beweise zu Tage fördern, die zeigen, daß diese Worte wahr sind.

      Eine gute Regierung gab es in den Tagen Salomos, des Königs von Israel, als dieser Jehova, den er als König vertrat, noch treu war. Salomo handelte nach den Grundsätzen, die er von seinem Vater David, der vor ihm auf dem Throne saß, kennengelernt hatte. David hatte gesagt: „‚Wenn einer, der über die Menschen herrscht, gerecht ist, indem er in der Furcht Gottes herrscht, dann ist es wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne hervorstrahlt, wie ein Morgen ohne Wolken. Vom Glanze, vom Regen sproßt Gras aus der Erde.‘ Denn ist nicht mein Haus wie das bei Gott?“ Offenbar war Salomos Haus „wie das bei Gott“, denn jeder Tag war für seine loyalen Untertanen ein glücklicher Tag. Der Bericht lautet: „Juda und Israel waren an Menge zahlreich wie die Sandkörner, die am Meere sind; sie aßen und tranken und waren fröhlich. Und Juda und Israel wohnten weiterhin in Sicherheit, ein jeder unter seinem eigenen Weinstock und unter seinem eigenen Feigenbaum, von Dan bis Beerseba, alle Tage Salomos.“ — 2. Sam. 23:3-5; 1. Kön. 4:20, 25, NW.

      Salomos Ruf zufolge seiner gerechten Verwaltung breitete sich in der ganzen damaligen Welt aus. Fremde, die kamen, um sich selbst davon zu überzeugen, stellten bald fest, daß sein Ruf von der Wirklichkeit noch übertroffen wurde. Die Königin von Scheba sagte: „Ich habe den Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen war, damit ich es mit eigenen Augen sehen konnte, und siehe! nicht die Hälfte war mir berichtet worden. Du hast an Weisheit und Wohlfahrt die Dinge übertroffen, von denen ich hörte. Glücklich sind deine Leute, glücklich sind deine Diener die beständig vor dir stehen und deine Weisheit hören!“ Noch wichtiger als ihre Lobesworte war die Lobpreisung, welche sie wegen der Dinge, die sie gesehen hatte, im Hinblick auf Jehova sprach. „Gepriesen (gesegnet) werde Jehova, dein Gott, der Wohlgefallen an dir gefunden und dich auf den Thron Israels gesetzt

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen