Wir beobachten die Welt
„Größte Nahrungsmittelkrise der Geschichte“
◆ International anerkannte Ernährungswissenschaftler sagen, daß Millionen von Menschen verhungern müssen, wenn die Weltbevölkerung weiterhin so schnell wächst. Nobelpreisträger Borlaug und Professor Brown aus Washington warnten auf einer Konferenz in Minneapolis, daß Asien im Jahre 1975 das „größte Nahrungsmitteldefizit der Geschichte“ bevorstehe. Es gebe bald vier Milliarden Menschen auf der Erde, sagte Professor Brown, und streng sachlich gesehen, glaube er nicht, „daß derartig viele Menschen mit der gegenwärtigen landwirtschaftlichen Produktionskapazität ernährt werden können“.
Nobelpreisträger Borlaug äußerte die Befürchtung: „Wenn es nicht bald zu verstärkten Regenfällen in Südostasien kommt, läßt sich eine Katastrophe nicht vermeiden.“ Es wurde festgestellt, daß die Zeit unmittelbar bevorstehe, in der die amerikanische Regierung vor die Wahl gestellt werde, entweder Asien seinem Schicksal zu überlassen oder die Verbraucher in den USA zur Einschränkung aufzufordern, um Asien unterstützen zu können.
Weltbevölkerungs-Konferenz bringt keine Ergebnisse
◆ Bereits vor der Weltbevölkerungs-Konferenz in Bukarest war bekannt, daß Meinungsverschiedenheiten unter den Regierungsvertretern der 120 an der Konferenz beteiligten Nationen bestanden. Das Endergebnis der Konferenz war entsprechend enttäuschend für Menschen, die gehofft hatten, daß diese Konferenz eine gute Grundlage für die „Welternährungs-Konferenz der UNO“, die im November dieses Jahres in Rom stattfinden soll, legen würde. Unter Berücksichtigung der Uneinigkeit der Konferenzteilnehmer schrieb das Hamburger Abendblatt vom 22. August 1974: „Heute gibt es kein Welt-Patentrezept für das Bevölkerungsproblem. Ob ein gehobener Lebensstandard überall die Kinderfreudigkeit dämpft wie bei einem Experiment im indischen Pandschab, ist fraglich. Ob in allen wachstumsfreudigen Ländern die Barrieren gegen Familienplanung überwunden werden, müssen die nächsten zehn Jahre zeigen. Niemand weiß, ob es dann zu spät ist.“ Am 31. August d. J. gab dasselbe Blatt einen Kommentar über das Ergebnis der Konferenz und sagte: „Wenig greifbare Ergebnisse zur Eindämmung der Bevölkerungsexplosion brachte die Weltbevölkerungs-Konferenz der Vereinten Nationen. Zwar wurde nach zweiwöchigem Tauziehen ein ,Aktionsplan‘ verabschiedet. Er enthält jedoch mit Rücksicht auf die Empfindlichkeit gewisser Staaten keine klaren Angaben über die wünschenswerten Zuwachsraten. Vom Vatikan wurde er dennoch abgelehnt.“
Offensichtlich haben Menschen „kein Welt-Patentrezept für das Bevölkerungsproblem“.
Der Schöpfer der Erde und des Menschen kann aber das Problem lösen und wird dies in nächster Zukunft tun. Es ist angebracht, die Lösung kennenzulernen, die in der Bibel aufgezeigt wird.
Wem gehört dein Körper?
◆ In Niedersachsen können Ärzte die Organe von Verstorbenen entnehmen, ohne daß sie dazu eine vorherige persönliche Einwilligung des Toten oder eine Genehmigung durch seine Angehörigen einholen müssen. Der niedersächsische Kultusminister hat diese Entscheidung getroffen. Die einzige Einschränkung, die Ärzten auferlegt wird, ist, daß dies nur getan werden darf, wenn ein übergesetzlicher Notstand vorliegt, der die Explantation rechtfertigt. Wenn ein Arzt der Auffassung ist, daß das Leben eines Menschen mit Hilfe dieses Organs gerettet werden kann, darf er dem Toten das Organ ohne vorherige Einwilligung entnehmen. Dies soll sich hauptsächlich auf die Entnahme von Nieren beziehen. Hat aber ein Arzt das Recht, über den Körper eines anderen Menschen zu verfügen, auch wenn er tot ist?
Arzt bekennt sich zur Euthanasie
◆ Ein schwedischer Arzt hat sich zur Euthanasie bekannt. Innerhalb von drei Jahren hat er mehrere Male nach dem Eintreten des Gehirntods dafür gesorgt, daß auch das Herz stehenblieb. Dies hat der Arzt dadurch erreicht, daß er Kaliumderivate intravenös einspritzte und dadurch die Herztätigkeit beendete. Tat er dies nur, um das Leiden eines Menschen zu beenden? Er gibt zu, daß der Zweck dieser Eingriffe darin bestand, unrettbaren Patienten gesunde Organe zu Transplantationszwecken zu entnehmen.
Eine neue Bibelübersetzung
◆ In Südafrika ist eine neue Bibelübersetzung in „Kung-Bushman“ fertiggestellt worden. Es handelt sich um das erste „Literaturwerk“ in der Sprache der Buschmänner Südafrikas.
Gefährliche Atomunfälle
◆ In Kernkraftwerken haben sich bereits Atomunfälle ereignet. Im Kernkraftwerk Würgassen an der Oberweser sind im April 1972 bei einem Reaktorunfall 1 050 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser in die Weser geleitet worden. Physikprofessor Dr. Karl Höll hat im Niedersächsischen Ärzteblatt darauf aufmerksam gemacht, daß „jedes Atomkraftwerk von der Ems bis zur Donau und die Versuchsanlagen in Karlsruhe und Jülich schwere technische Unfälle gehabt haben“. Der zweite Reaktorunfall des Atomkraftwerkes Würgassen sei nach offizieller Mitteilung des Bundesinnenministeriums beinahe einem Gau gleichgekommen. „Gau“ bedeute größtmöglicher Atomunfall mit der größten Gefahr für die Bevölkerung und erfordere die sofortige Evakuierung und Isolierung aller im Umkreis von 50 Kilometern wohnenden Menschen. Außerdem bilde das in die Flüsse abgeleitete Kühlwasser eine weitere Gefahr, weil dieses Wasser bis auf 38 Grad Celsius erhitzt werde und dies die optimale Temperatur für das Wachstum der im Flußwasser enthaltenen Krankheitskeime sei.
Arbeit an einer neuen Bibel begann 1908
◆ Der Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Professor Dr. Walter Zimmerli, gab bekannt, daß eine Bibelübersetzung aus rund 2 000 griechischen Handschriften rekonstruiert werde. Mit der Arbeit wurde bereits 1908 an der Akademie der Wissenschaften in Göttingen begonnen, und rund 2 000 Handschriften wurden gesammelt, die zum Teil aus der Zeit um 200 v. u. Z. stammen. Besonders in den letzten Jahren sind viele Fragmente des sogenannten Alten Testaments aus vorchristlicher Zeit in griechischer Übersetzung gefunden worden.
Das Ziel dieses Unternehmens besteht darin, durch das Vergleichen aller bis heute erhalten gebliebenen Handschriften einen griechischen Urtext des ursprünglich hebräischen Teils der Bibel herzustellen. Die griechischen Handschriften wurden deshalb gewählt, weil viele Übersetzungen aus dem Hebräischen in die damalige Weltsprache Griechisch vorhanden sind. Diese werden als Grundlage für die Erstellung der neuen Bibelübersetzung gebraucht.
Waffenkosten steigen
◆ Die Kosten für die modernen Waffensysteme wachsen immer mehr. Gegenwärtig werden 51 Waffensysteme in den USA entwickelt oder gebaut. Die Kosten wurden ursprünglich auf 94 Milliarden Dollar veranschlagt, sind aber inzwischen auf 133 Milliarden Dollar gestiegen. Dies ist verständlich, wenn man zum Beispiel bedenkt, daß ein Aufklärungsflugzeug vom Typ „SR-71“ allein 150 Millionen Mark kosten soll. Die Kosten für 244 Überschallinterkontinentalbomber vom Typ B-1 wurden vor vier Jahren mit 11,2 Milliarden Dollar veranschlagt. Im Vorjahr beliefen sich die Schätzungen auf 13,3 Milliarden und heute auf 15 Milliarden Dollar. Diese Flugzeuge sollen aber erst 1980 einsatzfähig sein. Andere Länder stellen ebenfalls fest, daß die Rüstungskosten gewaltig ansteigen.
Menschen, die ihre Hoffnung auf Gottes Wort setzen, dürfen der Zeit entgegenblicken, in der keine Kriege mehr geführt und die Reichtümer der Erde zum Nutzen der Menschen verbraucht werden.
Energie und Geld
◆ Wissenschaftler stellen fest, daß der Energiemangel ein Problem ist, das sich nicht durch Geld lösen läßt. Der Geowissenschaftler Professor W. v. Engelhardt aus Tübingen vertritt die Ansicht: „Wo nichts mehr da ist, können wir nichts mehr finden“, weshalb die Bereitstellung von großen Geldsummen für das Erschließen neuer Energie- und Rohstoffvorkommen das Energieproblem nicht lösen werde. Gegenwärtig sei genug Energie vorhanden, da sich aber der Verbrauch innerhalb von 10 bis 15 Jahren verdoppele, werde „schon unsere nächste Generation erleben, wie es mit der konventionellen Energie — vor allem Öl und Gas — zu Ende geht“. Dies gelte auch für andere Rohstoffe.
Professor Engelhardt vertritt die Ansicht, daß die Verschwendung durch die Rüstungsindustrien ein besonderes Problem darstelle. Die Kernenergie könne in absehbarer Zeit die Energieprobleme lösen, doch könnten Umweltprobleme dabei entstehen. Auf lange Sicht gesehen, sei deshalb die Nutzung der Sonnenenergie die günstigste und sauberste Lösung des Problems.
Nikotinfreie Zigaretten
◆ Es soll jetzt künftig möglich sein, Zigaretten zu kaufen, die „nikotinfrei“ sind. Zwei große Zigarettenproduzenten haben bekanntgegeben, daß sie Zigaretten entwickelt haben, die „im Rauch nikotinfrei“ sind. Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen bedeutet die Bezeichnung „im Rauch nikotinfrei“, daß Zigaretten und Pfeifentabake nicht mehr als 0,03 Prozent Nikotingehalt im Rauch haben dürfen.
Bedeutet dies, daß solche Zigaretten nicht gesundheitsgefährdend sind? Die Süddeutsche Zeitung vom 24./25. August 1974 sagt dazu: „Die nikotinfreien Zigaretten sind nach Darstellung des Bundesgesundheitsministeriums keineswegs gesundheitlich unbedenklich. In einer in Bonn veröffentlichten Erklärung des Ministeriums heißt es, diesen Zigaretten sei mit dem Nikotin nur ein Schadstoff entzogen worden. Nach wie vor seien in ihnen Teerstoffe enthalten, die für eine große Anzahl körperlicher Schädigungen wie zum Beispiel Krebs der Atmungsorgane verantwortlich seien.“ Die Tabakfirmen erhoffen einen guten Absatz.